DE202004020394U1

DE202004020394U1 - Fermenter oder Nachgärbehälter

Info

Publication number: DE202004020394U1
Application number: DE202004020394U
Authority: DE
Original assignee: EEG EUROP EQUITY GROUP GmbH; EEG EUROPEAN EQUITY GROUP GmbH
Current assignee: EEG EUROP EQUITY GROUP GmbH; EEG EUROPEAN EQUITY GROUP GmbH
Priority date: 2004-04-02
Filing date: 2004-04-02
Publication date: 2005-08-11
Anticipated expiration: 2014-04-03

Abstract

Fermenter oder Nachgärbehälter (10) zum Erzeugen von Biogas (2) durch fermentativen anaeroben Abbau einer Gülle und/oder organisches Material enthaltenden Biomasse (1), umfassend eine Ein- und Auslassöffnung im Reaktorbehälter für die Gülle und/oder das organische Material, mit einer gasdichten Dachfläche als oberen Abschluss des Reaktorbehälters, auf der ein Antrieb (M) für ein Rührwerk (8) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachfläche in zwei oder mehr Bereiche mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften aufgeteilt wird, wobei mindestens ein Bereich (6) begehbar und mindestens ein weiterer Bereich (4) flexibel oder nachgiebig als Biogasvolumen-Puffer-speicher ausgeführt wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fermenter oder Nachgärbehälter.
Fermenter oder Nachgärbehälter sind in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. In den meisten Fällen wird die Fermenterabdeckung aus festem Werkstoff, wie z.B. Beton, vorgesehen, so dass ein gasdichter Abschluss nach oben vorliegt. Ein Vorteil solcher Betondecken liegt darin, dass sie als Auflage für Rührwerke, Notfackeln, Auspuff und weiteres Equipment dienen kann. Allerdings muss bei einer solchen Abdeckung ein separater Blasenspeicher für das Biogas eingesetzt werden, da letzteres volumenmäßig schwankt.
Im Stand der Technik sind jedoch auch vollständige Abdeckungen in Folienform schon vorgesehen worden, so dass der gewünschte Gaspuffer hierdurch bereits integriert ist. Nachteilig macht sich bei dieser Ausführungsform bemerkbar, dass die Rührwerke und die übrige Ausrüstung nicht auf der Decke gelagert werden können, was ihre Anbringung und Handhabung kompliziert und aufwendig macht.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und den eingangs genannten Fermenter oder Nachgärbehälter derart zu verbessern, dass er auf einen separaten Blasenspeicher für das Biogas verzichten kann und gleichzeitig dennoch die Anbringung und Handhabung der übrigen notwendigen Ausrüstung erleichtert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den im Anspruch 1 gekennzeichneten Fermenter gelöst.
Die Fermenterabdeckung bzw. Dachfläche wird in mindestens zwei Bereiche aufgeteilt, von denen mindestens einer fest und der andere flexibel ausgeführt wird. Die sich antagonistisch gegenüberstehenden Problemlösungen werden also erfindungsgemäß synergistisch zusammengeführt.
Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus den Unteransprüchen hervor, die auch gemeinsam mit dem Hauptanspruch von erfinderischer Bedeutung sein können.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben, die dem besseren Verständnis der Erfindung dienen sollen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
Es zeigt:
1 eine schematische Querschnittsansicht durch einen erfindungsgemäßen Fermenter oder Nachgärbehälter.
In 1 ist der Fermenter allgemein mit 10 bezeichnet. Er dient dem Erzeugen von Biogas 2 durch fermentativen anaeroben Abbau einer Gülle und/oder organisches Material enthaltenden Biomasse 1, die durch ein Rührwerk 8 in Bewegung gehalten wird. Es dürfte einleuchten, dass der Reaktorbehälter 10 eine oder mehrere Ein- und Auslassöffnungen (nicht gezeigt) besitzt, um einen kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Betrieb zum Erzeugen von Biogas 2 zu ermöglichen. Dieser Reaktorbehälter 10 besteht aus Beton. Andere Materialien sind hier jedoch für den Fachmann auch denkbar. Die Dachfläche des erfindungsgemäßen Reaktorbehälters 10 ist nicht vollständig geschlossen, sondern weist vielmehr eine Öffnung 7 auf, die etwa über die Hälfte der Dachflächenlänge vorgesehen ist. Die Abmessung der Länge der Öffnung 7 und ihre Anzahl kann vom Fachmann im geeigneten Rahmen gewählt werden. Wichtig ist jedoch, dass die Dachfläche einen weiteren Bereich 6 besitzt, der fest und begehbar ausgeführt ist, so dass auf ihm der Antrieb M für das Rührwerk 8 im Reaktionsbehälter 10 gelagert werden kann. Weitere erforderliche Ausrüstung für den erfindungsgemäßen Reaktorbehälter / Fermenter 10 kann ebenfalls auf diesen festen Bereich 6 der Dachfläche gelagert werden. Über die Länge der Öffnung 7 erstreckt sich der flexible Bereich 4, der durch eine biogasdichte und -beständige Hülle gebildet wird, die sich von einem Ende zum anderen Ende der Öffnung 7 erstreckt und der Aufnahme und Abdichtung des Biogasvolumens 2 dient, das unterschiedliche volumenmäßige Ausmaße annehmen kann. Über dieser inneren, biogasdichten und beständigen Hülle, die durch den flexiblen Bereich 4 gebildet wird, erstreckt sich eine äußere Hülle 5, die durch Tragluft 3 stabilisiert wird. Sie dient dem Schutz der inneren Folie vor Umwelteinflüssen (mechanische und/oder UV-Strahlen). Ferner ist im Tragluftbereich 3 ein Gassensor 12 für etwa austretendes Biogas vorgesehen, der die Zusammensetzung des Gasvolumens zwischen der inneren und äußeren Hülle 5 analysiert und ggf. ein Warnsignal abgibt, falls die innere Hülle 4 undicht sein sollte und gefährliches Biogas 2 irgendwo anders austreten sollte, als über den dafür vorgesehenen Abzug 14.
Ferner ist daran gedacht, die Laufzeit des Tragluftgebläses 16 dahingehend auszuwerten, ob sie über ein langfristiges Mittel hinaus ansteigt, um eine Undichtigkeit der äußeren Hülle 5 anzuzeigen, die dann umgehend behoben werden kann.
Da die Aufteilung in einen festen, begehbaren Bereich 6 und einen flexiblen Bereich 4 bei einem runden Fermenter oder Silo konstruktiv aufwendig ist, wird ein länglicher Grundriß bevorzugt, der kostengünstig realisierbar ist.

Claims

Fermenter oder Nachgärbehälter (10) zum Erzeugen von Biogas (2) durch fermentativen anaeroben Abbau einer Gülle und/oder organisches Material enthaltenden Biomasse (1), umfassend eine Ein- und Auslassöffnung im Reaktorbehälter für die Gülle und/oder das organische Material, mit einer gasdichten Dachfläche als oberen Abschluss des Reaktorbehälters, auf der ein Antrieb (M) für ein Rührwerk (8) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachfläche in zwei oder mehr Bereiche mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften aufgeteilt wird, wobei mindestens ein Bereich (6) begehbar und mindestens ein weiterer Bereich (4) flexibel oder nachgiebig als Biogasvolumen-Puffer-speicher ausgeführt wird.
Fermenter oder Nachgärbehälter (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der oder die flexiblen Bereiche (4) über einer oder mehreren Öffnungen (7) erstrecken, die durch flexible Hüllen abgedeckt sind.
Fermenter oder Nachgärbehälter (10) nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine innere, biogasdichte und -beständige Hülle gebildet wird, die der Aufnahme und Abdichtung des Biogasvolumens (2) dient und dass eine über der inneren Hülle verlaufende äußere Hülle (5) vorgesehen wird, die durch Tragluft (3) stabilisiert wird und dem Schutz der inneren Folie vor Umwelteinflüssen dient.
Fermenter oder Nachgärbehälter (10) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gassensor für austretendes Biogas vorgesehen wird, der die Zusammensetzung des Gasvolumens zwischen der inneren und der äußeren Hülle analysiert.
Fermenter oder Nachgärbehälter (10) nach Anspruch 1–4, gekennzeichnet durch einen länglichen Grundriß.
Fermenter oder Nachgärbehälter (10) nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Fermenter oder Nachgärbehälter eine im Prinzip rechteckige Grundrissform besitzt, ggf. mit einer oder mehreren abgeschrägten Ecken.