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Das
Entgraten der Stirnflächen
rohrförmiger Werkstücke, z.B.
nach ihrem Ablängen,
wird normalerweise mit zwei verschiedenen Entgraterwerkzeugen für das Innen-
und Außenentgraten
durchgeführt.
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Aus
der
DE 21 29 768 B (gleich
US 3,787,972 ) ist ein Entgrater
bekannt geworden, der mit einem kurbelartig abgekröpften Werkzeug
arbeitet, das an der Innenseite einer Kröpfung eine Entgraterschneide
hat. Dieses Werkzeug ist frei drehbar und stellt sich automatisch
auf den richtigen Schneidwinkel ein, wenn es an der zu entgratenden
Werkzeugkante entlang geführt
wird. Es ist jedoch schwierig, mit diesem Werkzeug an der Außenkante
eines Rohrs zu arbeiten.
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Es
ist ferner ein Entgrater in Form eines Ringes bekannt geworden,
der zum Innen- und Außenentgraten
dient. Hier muss jedoch entweder das Rohr oder der Ring von Hand
gedreht werden.
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Aufgabe und
Lösung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen verbesserten Entgrater für die Stirnflächen rohrförmiger Werkzeuge
zu schaffen, der leicht zu bedienen ist und universelle Einsatzmöglichkeiten
hat.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Entgrater nach Anspruch 1 gelöst. Er weist
eine Entgraterschneide an wenigstens einem Entgraterwerkzeug auf
und hat einen Handgriff zur manuellen Betätigung. An dem Werkzeug sind
Schneiden sowohl zum Außen-
wie zum Innenentgraten vorgesehen, die aufeinander folgend oder
gleichzeitig den Außen-
und Innengrat bearbeiten.
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Von
der Erfindung werden zahlreiche Ausführungsformen umfasst, die aus
den Unteransprüchen
hervorgehen.
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Die
vorstehenden und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch
aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen
Merkmale jeweils für
sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei
einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für
sich schutzfähige
Ausführungen
darstellen können,
für die
hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in
einzelne Abschnitte sowie Zwischenüberschriften beschränkt die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden zum
Teil in Prinzip-Skizzen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1a eine
perspektivische Ansicht eines Entgraters nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
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1b und 1c Skizzen
dieser Ausführung
beim Innen- und Außen
entgraten,
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2a eine
teilgeschnittene Seitenansicht eines Entgraters nach einer weiteren
Ausführungsform
der Erfindung,
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2b eine
teilgeschnittene Seitenansicht eines Details der Ausführung nach 2a,
in Richtung des Pfeiles II gesehen, beim Innenentgraten,
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2c eine
Darstellung entsprechend 2b während des
Wechsels zum Außenentgraten,
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2d eine
Darstellung entsprechend 2b, c
während
des Außenentgratens,
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2e eine
Ansicht nur des Entgratwerkzeuges in Richtung des Pfeiles IIe in 2a gesehen,
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2f eine
Ansicht des Entgratwerkzeuges entsprechend 2e, in
Richtung des Pfeiles IIf in 2a gesehen,
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3a eine
teilgeschnittene Seitenansicht eines Entgraters nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel
beim gleichzeitigen Innen- und Außenentgraten,
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3b eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles IIIb in 3a,
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4a eine
Seitenansicht eines Entgraters nach einem weiteren Ausführungsbeispiel,
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4b eine
perspektivische Ansicht dieses Entgraters,
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5a eine
perspektivische Ansicht eines an einem Rohr arbeitenden Entgraters
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel,
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5b eine
Ansicht in Richtung des Pfeils Vb,
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6a eine
perspektivische Ansicht eines Entgratwerkzeuges nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel,
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6b eine
Ansicht in Richtung des Pfeils Vib in 6a,
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6c eine
Seitenansicht des Entgratwerkzeuges nach 6a und 6b beim
Arbeiten an einer Rohrstirnfläche
und
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6d eine
Draufsicht in Richtung des Pfeiles VId in 6c.
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Es
ist zu beachten, dass die in den 2a bis
f und 3a sichtbare Karolinierung nur
Zeichnungshilfsmittel bei der Skizzenerstellung ist und nicht zum
Zeichnungsinhalt gehört.
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Detaillierte
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt einen Entgrater
11, der
einen abgebrochen gezeichneten Handgriff
12 und einen darin
teleskopartig längs
verstellbaren Werkzeughalter
13 in Form einer Stange aufweist.
Handgriff und Werkzeughalter können
in Funktion und Aussehen denen entsprechen, die in der
DE 21 29 768 B (gleich
US 3,787,972 ) gezeigt und
beschrieben sind. Auf diese wird zum Zwecke der Offenbarung Bezug
genommen. Der Werkzeughalter hat an seinem Ende eine Schnellkupplung
14,
die ebenfalls der in der
DE
21 29 768 B dargestellten gleichen kann. Es ist aber auch möglich, eine
Aufnahme entsprechend einem Schrauber-Bit vorzusehen. In dieser
Schnellkupplung
14 ist eine Entgratwerkzeug-Einheit
15 aufgenommen,
die aus zwei Werkzeugteilen besteht, nämlich einer Schneidglocke
16 und
einem kurbelartig gekröpften
Entgratwerkzeug
17, das dem in der
DE 21 29 768 B dargestellten
weitgehend entsprechen kann. Dieses ist in einer Nabe
18 der
Schneidglocke drehbar geführt,
und zwar um eine Achse
19, die der Längsachse des Werkzeugs einschließlich des Handgriffes
und des Halters entspricht. Es wäre
auch möglich,
das Entgratwerkzeug
17 in der Schnellkupplung selbst drehbar
zu führen.
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Das
Entgratwerkzeug 17 hat einen in Richtung der Achse 19 verlaufenden
Basisabschnitt 49, eine davon schräg seitlich hinweg weisende
Kröpfung 20 und
einen etwa parallel zum Basisabschnitt verlaufenden Endabschnitt 21.
In der Biegung zwischen der Kröpfung
und dem Endabschnitt ist auf der Innenseite, d.h. zur Achse 19 weisend,
eine Entgraterschneide 22 eingeschliffen.
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Die
Schneidglocke 16 ist drehfest an der Nabe 18 befestigt
und in der Schnellkupplung 14 auch drehfest aufgenommen.
Die ebenso wie das Entgratwerkzeug 17 aus einem Werkzeugstahl
oder Hartwerkstoff bestehende Schneidglocke öffnet sich von der Nabe 18 aus
zu ihrem freien Ende 23 konisch oder, je nach den Arbeitsverhältnissen,
auch tulpen- oder
lilienförmig,
d.h. mit konkaver oder konvexer Innenwand. Der Mantel 24 der
Schneidglocke hat einen Ausschnitt 25, der beim Ausführungsbeispiel dreieckig
ist. Wenigstens eine der Kanten dieses Ausschnittes bildet eine
Entgraterschneide 26 zum Außenentgraten. Es können aber
auch beide Kanten mit Schneiden versehen sein, so dass das Werkzeug in
zwei Drehrichtungen wirksam ist.
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Es
ist auch möglich,
mehrere in Umfangsrichtung versetzte Schneiden vorzusehen, die entweder
an Ausschnitten oder auf dem Innenumfang der Schneidglocke vorgesehenen
zahnartigen Erhebungen vorgesehen sein können.
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Der
Entgrater nach den
1a bis
1c arbeitet
wie folgt:
Durch Betätigung
einer Verriegelungshülse
27 am Handgriff
12 kann
der Halter
13 auf die gewünschte Länge eingestellt werden. Wenn
es sich bei der Einstelleinrichtung
28 des Handgriffes
um eine lösbare Kugelverriegelung
handelt, wie sie in der
DE
21 29 768 B dargestellt ist, dann hat der stangenförmige Halter
vertiefte Kugelrasten
29. Die Entgraterwerkzeugeinheit
15 ist
drehfest mit dem Halter
13 und damit dem Handgriff
12 verbunden.
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In 1a und 1b ist
das Innenentgraten eines Innengrates 32 an einer Stirnfläche 30 eines Rohrs 31 gezeigt.
Dazu wird der Entgrater kreisförmig
auf einer Bahn geführt,
bei der seine Achse 19 im wesentlichen parallel zur Rohrachse 34 diese
umkreist (s. Pfeil 35). Dabei arbeitet das kurbelartige Entgratwerkzeug 17 mit
seiner Schneide 22 an der den Innengrat 32 tragenden
Innenkante der Stirnfläche 30 des
Rohrs 31 und schneidet spanabhebend den Grat in dem gewünschten
Maße ab.
Dabei stellt sich der geeignete Schneidwinkel jeweils von selbst ein,
weil das Entgratwerkzeug 17 sich um die Achse 19 vorbei
drehen kann.
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Zu
dem in 1c gezeigten Außenentgraten wird
die Schneidglocke 16 der Entgratwerkzeugeinheit 15 auf
die Stirnfläche
des Rohrs aufgesetzt, wobei das kurbelartige Entgratwerkzeug 17 nun
wirkungslos im Rohrinneren liegt. Das Abarbeiten des Außengrates 33 der
Stirnfläche 30 des Rohrs 31 wird dadurch
vorgenommen, dass der Handgriff 12 und damit auch die Schneidglocke 16 um
die Achse 19 herum manuell gedreht wird (s. Pfeil 36).
Diese drehende Relativbewegung kann auch durch Drehen des Rohres
vorgenommen werden, z.B., wenn das Rohr drehend in einer Maschine
eingespannt ist. Die Außenentgraterschneide 26 an
der Schneidglocke arbeitet den Grat ab, wobei der Benutzer durch
mehr oder weniger starken axialen Druck und Dauer des Entgratereinsatzes
die Größe der entstehenden Fase
bestimmen kann.
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Es
ist zu erkennen, dass mit diesem Werkzeug Außen- und Innengrat nacheinander
bearbeitet werden können,
wobei dies für
einen großen
Durchmesserbereich des Rohres möglich
ist, der von den Trichterabmessungen zwischen Nabe 18 und
dem Außenende 23 bestimmt
wird. Die Kurbelkröpfung sollte
so eingestellt sein, dass sie innerhalb der Durchmesserabmessungen
der Nabe bleibt, so dass der volle Bereich der Schneidglocke ausgenutzt
werden kann. Wenn Entgraterschneiden für beide Drehrichtungen in der
Schneidglocke vorgesehen sind, kann sowohl beim Innen- wie beim
Außenentgraten die
Drehung wahlweise oder alternierend in beiden Drehrichtungen erfolgen.
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Die 2a bis 2f zeigen
eine Ausführungsform
mit der gleichen Art eines Handgriffes 12. Der darin eingesetzte
Halter 13 hat an seinem freien Ende eine Lagergabel 40,
in der nach Art einer halbkardanischen Lagerung die Entgratwerkzeugeinheit 15 um
eine quer zur Werkzeugachse 19 verlaufende Schwenkachse 41 schwenkbar
gelagert ist. Dazu sind in den beiden Armen der Gabel 40 Schwenkzapfen 42 eingestzt,
die zwischen sich eine rohrförmige Aufnahme 43 lagern,
in der das Entgraterwerkzeug 16 befestigt ist.
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Das
Entgraterwerkzeug 16 besteht aus einem sich z.B. konisch
verjüngenden
Rohr, dessen Innenseite eine Mehrzahl von Außenentgraterschneiden 26 und
dessen Außenseite
ebenfalls eine Mehrzahl von Innenentgraterschneiden 22 aufweist.
Die Schneiden sind, wie aus den 2e und 2f erkennbar
ist, als längs
des Innen- bzw. Außenmantels des
Entgraterwerkzeugs verlaufende Schneidzähne ausgebildet, die sich entsprechend
der Verjüngung des
Werkzeugs ebenfalls in axialer Richtung verjüngen. Das konische Entgraterwerkzeug
ist mit dem Außenumfang
in dem Bereich seines größten Durchmessers
mit der Aufnahme verbunden.
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Die 2a und 2d zeigen
das Werkzeug beim Außenentgraten.
Dazu wird der Handgriff relativ zum Rohr 31 um die Achse 19 gedreht,
so dass die Außenentgraterschneiden 26 den
Grat entfernen.
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Danach
wirkt die Werkzeugeinheit 15 um die Schwenkachse 41,
bis die in 2d dargestellte Lage zum Innenentgraten
erreicht ist, bei der die Entgraterschneiden 22 an der
Außenfläche des
konischen Entgraterwerkzeugs in das Rohrinnere teilweise hineinreichen
und wiederum durch Drehung des Handgriffs relativ zum Rohr die Innenentgratung
vorgenommen werden kann (Drehung entsprechend Pfeil 36).
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Hier
ist zu erkennen, dass der Entgrater es ermöglicht, mit zwei gleichartigen
Entgratbewegungen, nämlich
stets Relativdrehung des Handgriffes 12 gegenüber dem
Rohr 31 um die Achse 19, Innen- und Außenentgratungen
vorzunehmen. Ein Entgrater umfasst einen großen Bereich an Rohrdurchmessern und
der Wechsel zwischen Innen- und Außenentgraten ist durch eine
einfache Schwenkung des Werkzeugs in der Lagergabel möglich. Das
Werkzeug wirkt selbstzentrierend, was durch die Anordnung der Schwenkachse
relativ zum Werkzeug beeinflusst werden kann. Es könnte jedoch
zusätzlich
zu der Selbstzentrierung auch eine z.B. federnde Rastung in den
beiden Entgraterstellungen vorgesehen werden, beispielsweise durch
eine Kugelraste zwischen Aufnahme und Innenfläche der Lagergabel.
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Die 3a und 3b zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Im Halter 13 des Handgriffes 12 ist
eine Aufnahme 50 für
einen Bit-Anschluss vorgesehen, d.h. eine Aufnahme mit einem Innensechskant
und einer nicht dargestellten, üblichen
Federraste. Dementsprechend hat ein Werkzeugkörper 51 der Entgratwerkzeugeinheit 15 einen Außensechskantanschluss 52,
der in die Aufnahme 50 passend eingesetzt werden kann.
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Der
Werkzeugkörper
hat die Form eines langgestreckten Stabes oder Bolzens, an dem seitlich
mittels Schrauben 53 einander gegenüberliegend Entgratwerkzeuge 17 angebracht
sind. Bei diesen kann es sich um Fräser handeln, die jedoch mittels
der Schrauben 53 drehfest an dem Werkzeugkörper angebracht
sind. Sie haben an ihrem Außenumfang
zahlreiche Entgraterschneiden. Dadurch, dass die Außenform
spindelförmig
bzw. im Querschnitt X-förmig
ist, wobei die Schneiden eine im Längsschnitt V-förmige Taille
bilden, sind an dem gleichen Werkzeug und an jeder Schneide sowohl Außenentgraterschneiden 26 als
auch Innenentgraterschneiden 22 vorgesehen. Je nach den
Abmessungen des zu entgratenden Rohrs 31 und den Anforderungen
an die entstehende Fase kann diese mittlere Einschnürung 54 auch
eine andere Form haben, beispielsweise eine abgerundete oder bogenförmige Gestalt.
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Der
Werkzeugkörper
erstreckt sich von dem von den Entgraterwerkzeugen eingenommenen
Bereich noch weiter in axialer Richtung. An dem dort ausgebildeten,
an der Stirnfläche
abgerundeten Kopf 55 des Werkzeugkörpers ist ein Führungsteil 56 angebracht,
das eine z.B. halbkugelige Schale 57 und einen mittleren,
in einer Bohrung des Kopfes befestigten Haltebolzen 57 aufweist,
der dort eingeschraubt oder auf andere Weise befestigt ist. Dieses Führungsteil,
das auch eine andere Form haben könnte, ist in seinem Außendurchmesser
dem Innendurchmesser des Rohrs angepasst und die Entgratwerkzeuge 17 sind
so ausgebildet bzw. am Werkzeugkörper
angeordnet, dass ihre Einschnürungen 54 einen
Querabstand voneinander haben, der dem Mittelwert zwischen Rohrinnen-
und Außendurchmesser
entspricht, also jeweils auf der Rohrwandungsmitte liegt. Bei dieser
Anordnung, die aus 3a zu erkennen ist, werden von
den beiden Entgraterschneiden 22, 26 sowohl Innen- wie auch Außengrat des Rohrs 31 in einem Arbeitsgang
entgratet, wenn der Entgrater 11 mittels des Handgriffes 12 relativ
zum Rohr 31 um die Achse 19 gedreht wird.
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Bevor
die Entgratwerkzeuge 17 zum Entgrat-Eingriff kommen, dringt
das Führungsteil 56 ins Rohrinnere
ein und führt
den Entgrater.
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Es
ist aus 3b zu erkennen, dass der Fräser am Umfang
zahlreiche sternförmig
angeordnete Entgraterschneiden 22, 26 aufweist,
von denen jedoch jeweils nur eine in Eingriff ist. Sollte diese
verschleißen,
so kann durch Lösen
der Schrauben 53 und Weiterdrehen des Entgraterwerkzeugs
eine weitere Schneide in Eingriff gebracht werden. Es ist auch möglich, die
Schneiden in Bezug auf ihren Schneidwinkel einzustellen. Ferner
könnte
es sinnvoll sein, zwischen dem Werkzeugkörper und dem Entgraterwrkzeugen
eine Verrastung vorzusehen, die dem Benutzer die optimale Stellung
der Schneide vorgibt. Dazu könnte
beispielsweise eine federnde Raste am Werkzeugkörper vorgesehen sein, die beim
Verdrehen des Entgraterwerkzeugs 17 überwindbar ist und danach wieder
in eine Zahnlücke 58 einfällt.
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Dieses
Werkzeug ist besonders geeignet, an Rohren mit stets gleichbleibendem
Durchmesser häufig
Entgratarbeiten vorzunehmen. Durch die gute Führung im Rohrinneren und gleichzeitig
durch die eingeschnürte
Ausführung
der Entgratwerkzeuge lässt
sich das gleichzeitige Entgraten von Innen- und Außengrat
an einer Stirnfläche
mit wenigen Handgriffen erledigen. Es ist auch möglich, mehr als zwei Entgratwerkzeuge
am Umfang einzusetzen. In Folge der vielen nacheinander zum Einsatz
zu bringenden Entgraterschneiden an jedem Entgraterwerkzeug ist
der Entgrater sehr lange einsetzbar, bevor die fräserartigen
Entgraterwerkzeuge ausgewechselt werden müssen. Ein weiterer Vorteil
ist, dass unter Umständen
handelsübliche
Fräser
als Entgraterwerkzeuge eingesetzt werden können. Unterschiedliche Rohrdurchmesser
können
durch Auswechseln des Führungsteils 56 und
ggf. durch Einstellung des Abstandes der Entgratwerkzeuge 17 voneinander
und vom Werkzeugkörper,
z.B. durch Unterlegscheiben oder Schraubeinstellung, bearbeitet
werden.
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Der
in den 4a und b gezeigte Entgrater 11 hat
ebenfalls einen Sechskantanschluss 52 für die Aufnahme in einem nicht
dargestellten Halter mit Bit-Aufnahme, wie dies anhand von 3a erläutert ist.
Er ist also auch drehfest mit einem Handgriff verbunden. Der langgestreckte
Werkzeugkörper 51 endet
in einem kreuzförmigen
Senker 60, der im vorliegenden Beispiel vier kreuzförmig zueinander
angeordnete Rippen oder Messer 61 hat, die an ihren Kanten
Innenentgraterschneiden 22 bilden. Die Messer sind zum
freien Ende hin, das eine etwas abgeflachte Spitze 62 bildet,
abgeschrägt.
Anschließend an
die Schräge
hat jedes der Messer einen etwa parallel zur Werkzeugachse 19 verlaufenden
Führungsabschnitt 63,
der in Führungsschlitzen 64 einer Schneidglocke 16 geführt ist.
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Die
Schneidglocke 16 ist auf einem zwischen dem Anschluss 52 und
dem Senker 60 liegenden Mittelabschnitt 65 des
Werkzeugkörpers
axial verschiebbar geführt,
und zwar entgegen der Kraft einer Schraubenfeder 66. Die
Schneidglocke ist außen
zylindrisch und hat im Inneren eine konische oder tassenförmige, zum
freien Ende 23 der Schneidglocke hin offene Ausnehmung,
die damit eine konische Innenfläche
bildet. In dieser sind im vorliegenden Beispiel runde Einsenkungen 67 ausgebildet,
deren Kanten 68 Außenentgraterschneiden
bilden. Die konischen Innenflächen 69 der
Schaltglocke bilden dabei eine Führung
für die
Außen kante
des Rohrs 61 (4a). Es ist erkannt worden,
dass zum Entgraten die Schneiden 68 gar nicht weit vorzustehen
brauchen, weil der Grat ja selbst über die Rohraußenkante
vorsteht. Die Innenentgratung wird durch den kreuzförmigen Senker 60 vorgenommen.
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Das
Werkzeug, das, wie die übrigen
Ausführungen,
durch Relativdrehung von Entgrater und Rohr zueinander betätigt wird,
stellt sich selbst auf den jeweiligen Rohrdurchmesser in relativ
weiten Grenzen ein. Es ist aus 4a zu
erkennen, dass die Stirnfläche 30 des
Rohrs in einer V-förmigen Ringnut zwischen
den Entgraterschneiden 22 und 68 liegt, wobei
sich die Schneidglocke durch Axialverschiebung entgegen der Kraft
der Schraubenfeder 66 so einstellt, dass stets beide Schneiden 22, 68 an
den Innen- und Außenkanten
des Rohr arbeiten.
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Durch
die Stärke
der Feder 66 kann die Kraft eingestellt werden, mit der
Außenentgratung
vorgenommen wird. Die Feder stützt
sich auf einer Scheibe 70 ab, die von einem Sprengring 71 auf
dem Mittelabschnitt 65 gehalten wird. Auf diese Weise ist
das Werkzeug auch einfach zu montieren, indem zuerst vom Anschluss 52 her
die Schneidglocke auf den Werkzeugkörper 51 geschoben
wird, danach die Feder und schließlich die Scheibe, die die
Feder abstützt,
mit dem Sprengring 71 gesichert wird.
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Dieser
Entgrater ermöglicht
es, in einem Arbeitsgang Innen- und Außengrat von Rohren unterschiedlichen
Durchmessers zu entfernen.
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Die 5a und 5b zeigen
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Entgratwerkzeugeinheit 15 einen kurbelartigen
Schaft hat, wie er anhand der 1a bis
c bechrieben wurde. Auch Handgriff und Halter können entsprechend dieser Ausführungsform ausgebildet
sein. Es wird ausdrücklich
darauf Bezug genommen. Am Endabschnitt 21 ist das Entgratwerkzeug 17 angeordnet.
Es enthält
einen Werkzeughalter 80 mit Aufnahmen 81 für Schneidplättchen 78,
die beispielsweise aus Hartwerkstoff sein können und bezüglich Schneide,
Freiwinkel, Schneidwinkel und Spanleitstufe 82 den üblichen
Vorgaben für
Drehwerkzeuge entsprechen können.
Die Schneidplättchen 78 sind
durch nicht dargestellte Schrauben am Werkzeughalter 80 befestigt,
die durch Bohrungen 83 in den Schneidplättchen eingeschraubt werden
und diese genau ausgerichtet in den Aufnahmen 81 halten.
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Die
beiden Schneidplättchen
sind mit ihren Schneiden 22, 26 so angeordnet,
dass diese V-förmig
zueinander stehen und zwischen sich die jeweilige Rohrwandung des
Rohrs 31 führen
und entgraten. Die Schneiden sind jedoch so gegeneinander gerichtet,
dass bei der Drehung in einer Richtung eine Innenentgratung und
in der anderen Drehrichtung eine Außenentgratung stattfindet.
Dabei führt
jeweils entweder das Schneidplättchen
oder eine entsprechende Führungsfläche 84 des
Werkzeughalters 80 das Werkzeug.
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Auch
dieses Werkzeug ist durch die kurbelartige Ausbildung seines Schaftes
selbsteinstellend und sorgt durch die gute Führung jeweils an einer Rohrkante
während
des Entgratens der anderen Rohrkante dafür, dass nicht nur der Schneidwinkel ideal
eingehalten wird, sondern auch rattermarkenfrei geschnitten werden
kann. Bei den Schneidplättchen
kann es sich um übliche
Schneidplättchen
für Dreh-
oder Fräsarbeiten
handeln. Es sind aber auch spezielle Schneidplättchen möglich. Die Schneiden selbst
können
gerade sein. Je nach der Art der gewünschten Fase könnten sie
aber auch gekrümmt ausgeführt werden.
Es kann somit durch manuelle Kurbelbewegung nacheinander in beiden
Drehrichtungen ein großer
Bereich von Rohrdurchmessern ohne Umstellung des Werkzeugs gearbeitet
werden. Durch die Verwendung von Hartwerkstoffen, durch Austausch
der Schneidplättchen
und die Möglichkeit des
Nachschleifens ist eine lange Lebensdauer gewährleistet. Es wäre auch
möglich,
die Schneidplättchen
mit mehreren Schneiden an einer oder mehreren Seiten, beispielsweise
als Wendeplättchen,
auszubilden, um eine noch größere Nutzungsdauer
zu erreichen.
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Die 6a bis 6d zeigen
eine Entgratwerkzeugeinheit, die, wie die Ausführung nach den 1a bis
c und 5a, b, drehbar in einem hier nicht dargestellten
Halter eines Handgriffs 12 aufgenommen wird. An den Basisabschnitt 49 schließt sich das
eigentliche Entgratwerkzeug 17 an, und zwar, wie aus den 6a und 6b zu
erkennen ist, in Form eines zylindrischen, einseitig radial von
dem Basisabschnitt abragenden Kreiszylinders, der nahe seinem freien
Ende 90 auf der dem Basisabschnitt zugewandten Seite etwa
auf den halben Durchmesser reduziert ist. Von der so gebildeten
Planfläche 91 aus
ist eine Bohrung 92 vorgesehen, deren Achse parallel zur
Mittelachse des Werkzeugs und des Basisabschnitts 49 ist.
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Diese
Bohrung bildet an ihrem Ende eine Kugelkalotte 93, die
den unteren Außenumfang 94 des Entgratwerkzeugs 17 teilweise
durchbricht. Statt der Kugelkalotte wäre auch eine anders gestaltete,
sich zur Spitze hin verjüngende
Form, beispielsweise ein Konus, möglich.
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Durch
die gegenseitige Durchdringung dieser Formen wird eine Öffnung geschaffen,
die, wie 6d zeigt, in Draufsicht oval
ist und in der Seitenansicht (6c) eine
geschwungene, etwa sattelförmige
Gestalt ihrer Durchdringungskanten hat. Diese bilden mit ihrer einen
Seite die Innenentgraterschneide 22 und mit der gegenüberliegenden
Seite die Außenentgraterschneide 26.
Infolge der Sattelform der gänzlich
umlaufenden Schneiden 22, 26 ist die Stirnfläche 30 des
Rohrs 31 keiner Bearbeitung unterworfen, sondern nur die
den Innen- und Außengrat 32, 33 tragenden
Kanten. Es ist darauf zu achen, dass die Breite des Ovals größer ist
als die Wandstärke des
Rohrs 31. Die Längsachse
des Ovals liegt in Entgratungsrichtung, also in Bewegungsrichtung
des Werkzeugs.
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Das
Werkzeug wird ähnlich
geführt
wie anlässlich 1b beschrieben,
d.h. der Handgriff wird in Richtung des Pfeils 35 in 6d geführt und
umkreist das Rohr mit Abstand. Mit diesem relativ einfachen Entgratwerkzeug
können
Innen- und Außengrat gleichzeitig
entfernt werden. Das Werkzeug ist einfach herzustellen und auch
nachzuschleifen.