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Anwendungsgebiet
der Erfindung
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Die
Erfindung wird verwendet bei Spieldosen mit einem Musikspielwerk
im Inneren eines Gehäuses
und einem zusätzlichen
Abtrieb für
bewegliche Teile der Spieldose.
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Charakteristik
des bekannten Standes der Technik
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Es
ist seit längerem
bekannt, von mechanischen Musikspielwerken, die überwiegend durch einen Federspeicher
oder einen Elektromotor angetrieben werden, über einen zusätzlichen
Abtrieb die Bewegung von Teilen des Spieldosengehäuses zu
ermöglichen.
So wurde eine Verlängerung
der Achse des Federmotors
DE 577
296 , Verlängerungen
der Achse der Stiftenwalze CH 352 221 und Getriebeanordnungen, bei
denen mit Hilfe eines Kronenrades eine Umlenkung der Achslage der
Antriebsachse erfolgt, verwirklicht. Ebenso bekannt sind Lösungen, bei
denen der Abtrieb zu- oder abgeschaltet, bzw. die Drehrichtung gewechselt
werden kann, wie beispielsweise in DD 251 422 A1 beschrieben.
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Dabei
ist bekannt, dass vorzugsweise bei autarken Musikspielwerken, wie
bei den mit Federspeicher angetriebenen, der Energievorrat begrenzt
ist und deshalb Reibungsverluste weitgehend vermieden werden müssen. Die
oben beschriebenen Abtriebe beschränkten sich deshalb stets auf
einen einzelnen Abtrieb, der vorzugsweise als Wellenstumpf mit einem
Gewindeanschluss ausgeführt
wurde. Auf diesen konnten dann Einzelelemente oder Figurenscheiben,
die ganze Szenerien aufnahmen, so befestigt werden, dass sie keine
zusätzli che
Reibung verursachen. Die angeordneten Elemente oder Szenerien waren
dabei statisch und führen
nur die Drehbewegung des Abtriebs aus.
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Nach
einem Vorschlag in CH 352 221 soll ein Musikspielwerk mit einem
Reibradgetriebe ausgestattet sein, wobei das Reibrad jeweils über eine
Kurvenscheibe läuft,
die verschiedene Bogensegmente aufweist und so bestimmte Bewegungsformen
ermöglicht.
Das Reibradgetriebe soll dabei entweder als plane Scheibe, als Walze
oder als Baueinheit aus verschiedenen segmentierten Scheiben aufgebaut sein.
Die Drehrichtung der Dekorationsobjekte wechselt dabei ständig.
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Das
genannte Getriebe bildet mit dem Musikspielwerk eine Baueinheit
und wird in einer Bauform mit drei um jeweils 120° versetzt
angeordneten Achsen durch Hersteller von Spielwerken angeboten.
Die Hersteller von Spieldosen sind dann an die Konfiguration der
vorkonfektionierten Musikspielwerke gebunden und damit in den Gestaltungsmöglichkeiten der
Spieldosen weitgehend eingeschränkt.
So sind beispielsweise der Achsabstand sowie die Verteilung der
Reibradgetriebe, die Drehrichtung, Drehzahlen und Richtungswechsel
fest vorgegeben, während
die zusätzliche
Anordnung eines drehbaren Tellers auf dem Spieldosengehäuse nicht
möglich
ist.
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Ein
weiterer Nachteil der beschriebenen Lösung besteht darin, dass die
Lagerung der einzelnen Wellen in einer Hülse erfolgt, die materialeinheitlich aus
der jeweiligen Halteplatte geformt ist. Damit sind ohne Nacharbeit
keine exakten Lagerungen zu erhalten und es können nur kurze Bohrungslängen erzielt werden.
Die vergleichsweise kurzen Führungen
der Achsen führen
dann häufig
zum Verkanten, erhöhen die
Reibung, wobei bei Kombination mit größeren aufgesetzten Elementen
und Unregelmäßigkeiten der
Masseverteilung ungleichmäßiger Lauf
bis hin zum Blockieren des Spielwerkes auftreten kann.
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Ein
weiterer wesentlicher Nachteil der oben beschriebenen Musikspielwerke
ist deren erschwerte Reparaturfähigkeit.
Sofern ein Spieldosengehäuse wie üblich durch
einen Deckel oder drehbaren Teller oben abgeschlossen ist, können auf
den Achsen aufgesteckte Dekorationselemente nicht befestigt werden.
Sie müssen
im Falle einer notwendigen Reparatur stets entfernt werden, um an
das im Inneren des Spieldosengehäuses
befindliche Spielwerk heranzukom men. Dabei ist ebenso nachteilig,
dass ungünstige
Toleranzlagen entstehen können,
da ein Längenausgleich
zwischen Bauteilen des Gehäuses
und dem Spielwerk nur über
die Achsen erfolgen kann.
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Aufgabe der
Erfindung
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Es
ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Getriebelösung vorzuschlagen,
die in Abhängigkeit von
Größe und Form
eines Spieldosengehäuses, von
Anzahl und Drehrichtung zusätzlicher
Abtriebe ausgelegt werden kann, kostengünstig herstellbar ist und im Übrigen mit
nahezu jedem Musikspielwerk herkömmlicher
Bauform mit einem zusätzlichen
Abtrieb kombiniert werden kann.
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Wesen der
Erfindung
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Das
Wesen der Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der Schutzansprüche, der
Beschreibung und den Ausführungsbeispielen.
Ausführungsbeispiele
und Zeichnungen geben dabei am Anmeldetag bevorzugte Ausführungsformen
wieder und beschränken
die Erfindung nicht.
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Die
Erfindung geht zunächst
davon aus, dass eine variable Gestaltung zusätzlicher Abtriebe von Musikspielwerken
bei Beibehaltung der Vorteile bekannter Lösungen, wie beispielsweise
Reibungsarmut, durch klare Trennung der Baugruppen Spielwerk, Getriebe
und Gehäuse
bzw. Aufbau möglich ist.
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Erfindungsgemäß ist deshalb
das Getriebe nur über
den Abtrieb des Spielwerkes mit diesem verbunden, sodass bei entsprechender
Auslegung der Adapter nahezu jede Bauform und Größe eines Musikspielwerkes einsetzbar
ist. Desgleichen können auch
nicht mechanische Lösungen
von Spielwerken mit einem elektromotorischen oder gleich wirkenden Antrieb
verwendet werden.
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Die
Getriebebaueinheit ist im Wesentlichen mit einem oberen Träger, einem
unteren Träger
und den dazwischen angeordneten Getrieberädern ausgeführt. Entweder oberer oder unterer
oder beide Träger
sind mit einem zentral ange ordneten Adapter verbunden, der die Kraftkopplung
zwischen Spielwerk und Getriebe herstellt.
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Vorzugsweise
der obere Träger
ist mit einem drehbaren Teller, der zugleich den oberen Abschluss des
Spieldosengehäuses
bildet, fest verbunden. Oberer und unterer Träger sind beabstandet zueinander
angeordnet. Der notwendige Abstand kann dabei durch Distanzstücke, materialeinheitlich
ausgeformte Dome oder vergleichbare technische Mittel eingestellt
werden. Die Lagerungen für
die Getrieberäder
sind durch koaxial zueinander eingebrachte Bohrungen realisiert.
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In
den Zwischenraum zwischen den Halterungen ist wenigstens ein Getrieberad
eingefügt,
das mit Hilfe einer Welle in den erwähnten Lagerbohrungen geführt wird.
Welle und Rad sind fest verbunden, sodass die Welle zugleich axial
fixiert ist. Eine Ausführungsform
der Achse kann gestuft sein, sodass diese in einer unten liegenden
Lagerbohrung mit kleinem Durchmesser geführt werden kann, während sie nach
oben einen größeren Durchmesser
und eine größere Länge zur
Aufnahme von Dekorationsobjekten hat. Es ist auch möglich, die überstehenden
Abschnitte der Achse mit zusätzlichen
Tellern zu versehen, sodass dort mehrere Dekorationsobjekte angeordnet
werden können.
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Die
beabstandet angeordneten Lagerbohrungen sichern eine exakte Führung der
Wellen bei geringer Reibung und ohne Klemmerscheinungen.
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Die
Getrieberäder
stehen mit einem fest stehenden Teil in Eingriff, das entweder mit
Hilfe von Distanzstücken
am Boden des Spieldosengehäuses arretiert,
auf der Oberseite des Spielwerkes befestigt oder in einer definierten
Höhenlage
im Spieldosengehäuse
fixiert ist.
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Die
Getrieberäder
stehen form- und/oder kraftschlüssig
mit dem fest stehenden Teil im Kontakt.
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Allgemein
bevorzugt wird eine Ausführung der
Getrieberäder
als Reibräder
mit einem kegel-, ellipsoid- oder linsenförmigen Profil, da dadurch Fluchtungsfehler
beim Zusammenbau bedeutungslos bleiben und zugleich Geräuschentwicklung
weitgehend vermieden wird. Ebenso können kurzzeitige Blockierungen
den Betrieb des Spielwerkes an sich nicht beeinflussen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
besteht darin, dass oberer und unterer Träger streifenförmig ausgelegt,
mittig verbunden sind und ein Ausleger ein Getrieberad aufnimmt.
Um einen Gewichtsausgleich zu erreichen, kann es vorteilhaft sein,
auf der gegenüber
liegenden Seite ein Gegengewicht anzuordnen. Mit dieser Anordnung
wird erreicht, dass seitlich versetzt drehbare Dekorationsobjekte
auf einem Spieldosenkörper,
vorzugsweise auf einem drehbaren Teller angeordnet werden können.
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Eine
andere Ausführungsform
verwendet bei an sich gleichem Aufbau gegenüberliegend ein zweites Getrieberad
und zwei exzentrisch angeordnete drehbare Dekorationsobjekte. Ebenso
können
drei oder mehr Wellen mit den zugehörigen Getrieberädern angeordnet
sein.
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Es
besteht die Möglichkeit,
unterschiedlich große
Achsabstände,
bezogen zur Mittelachse der Gesamtanordnung, vorzusehen, wobei die
Entfernung zum fest stehenden Bauteil jeweils durch unterschiedliche
Durchmesser der Getrieberäder überbrückt wird.
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Das
feststehende Bauteil kann so gestaltet sein, dass mehrere Möglichkeiten
zum Kontakt mit Getrieberädern
bestehen. Auf diese Weise können gleiche,
gegensinnige oder auch wechselnde Drehrichtungen mit unterschiedlichen
Drehzahlen erreicht und miteinander kombiniert werden. Die vorhandenen
Möglichkeiten
sind letztlich durch die Einbauverhältnisse und die erforderlichen
Abmessungen der Bauteile begrenzt.
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Die
Verbindung zum Abtrieb des Spielwerkes oder einer anders gearteten
Antriebseinheit kann entweder durch eine feste Verbindung, beispielsweise
durch ein Gewindenippel oder lediglich durch Formschluss zwischen
einem entsprechend geformten Durchbruch in den Halterungsteilen
des Getriebes und einem kompatiblen Mitnehmer bestehen.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung kann darin bestehen, dass das feststehende Bauteil mit
dem Abtrieb des Musikspielwerks verbunden wird, während das
Getriebe mit einer fest angeordneten Abdeckung des Spieldosengehäuses verbunden ist.
Dadurch wird erreicht, dass die Oberseite des Spieldosengehäuses unbeweglich
bleibt, während aus
dem Spieldosengehäuse
wenigstens eine Welle herausragt, die nach den oben beschriebenen
Kriterien drehbar ist und als Träger
für Dekorationsobjekte oder
Hilfsmittel zur Aufnahme derselben dienen kann.
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Die
Erfindung hat also den Vorteil, dass sie eine nahezu beliebige Anordnung
zusätzlich
drehbarer Dekorationsobjekte im Bereich des zumeist gleichfalls
drehbaren Tellers oder festen oberen Abschluss des Spieldosengehäuses zulässt. Dabei
ist die Getriebeanordnung mit dem drehbaren Teller oder dem oberen
Abschluss des Spieldosengehäuses
verbunden und kann in Baueinheit mit diesem durch Lösung des
Mitnehmers zum Spielwerk abgenommen werden. Dies ermöglicht es
unter anderem auch, bei gleichem Gehäuseunterteil und darin montiertem
Spielwerk mit geringem Aufwand den Aufbau auszutauschen.
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Ausführungsbeispiele
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von 2 Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
eines Reibradgetriebes in einer Anordnung, bei der ein drehbarer
Teller und zusätzlich
drehbare Achsen vorhanden sind.
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2 eine schematische Darstellung
eines Getriebes, bei dem ein nicht drehbarer Teller und mehrere
drehbare Achsen über
ein Reibradgetriebe angetrieben werden.
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Ausführungsbeispiel 1
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In
einem Spieldosengehäuse
(1) ist ein Musikspielwerk (2) an sich beliebiger
Bauart angeordnet. Es besitzt einen Abtrieb (Adapter), der in 1 entsprechend der üblichen
Bauform mit einem Wellenzapfen (3), Kronenrad (4)
und Antriebszahnrad (5) dargestellt ist.
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Auf
dem Wellenzapfen (3) ist mit Hilfe der Buchse (6)
ein oberer Träger
(7) befestigt, der mit den Distanzstücken (8) und (9)
den unteren Träger (10)
hält. Der
untere Träger
(10) besitzt im Zentrum vorzugsweise eine Aussparung (11),
in der das Kronenrad (4) liegt, sodass die Bauhöhe der Anordnung gering
gehalten werden kann.
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Im
oberen Träger
(71 sind die Bohrungen (12) und (13)
sowie im unteren Träger
(10) die Bohrungen (14) und (15) zueinander
koaxial fluchtend eingebracht. Diese nehmen die Wellen (16)
und (17) auf, wobei die Lage der Wellen (16) und
(17) durch den festen Sitz der Räder (18) und (19)
sichergestellt wird. Eine andere Ausführungsform kann darin bestehen,
dass die Wellen (16) und (17) im Durchmesser abgesetzt
sind und gleichzeitig die Bohrungen (12) und (13)
sowie (14) und (15) im Bohrungsdurchmesser gestuft
ausgeführt
werden.
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Ein
Ring (20) ist mit dem Musikspielwerk (2) fest
verbunden, sodass bei Bewegung des Wellenzapfens (3) eine
Relativbewegung gegenüber
dem festste henden Ring (20) entsteht. Die Räder (18)
und (19) rollen dann auf dem Rand (21) des Ringes
(20) ab, wodurch eine zusätzliche Bewegung der Wellen (16)
und (17) entsteht.
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Somit
bewegt sich der drehbare Teller (22) mit der gleichen Drehzahl,
wie der Wellenzapfen (3), während die Wellen (16)
und (17) sich mit einer Drehzahl drehen, die vom Abstand
zur Mittelachse des Wellenzapfens (3), vom Abstand ihrer
Mittelachse zum Rand (21) abhängig ist. Damit kann eine individuelle
Anpassung der jeweiligen Drehzahlen erreicht werden. Je nach Anwendungserfordernissen
können die
Bohrungen (12) und (13) sowie (14) und
(15) in unterschiedlichen Abständen von der Mittelachse des
Wellenzapfens (3) angeordnet sein.
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Die
Räder (18)
und (19) sind vorzugsweise aus einem verschleißfesten
Werkstoff mit großem Reibungskoeffizienten
ausgeführt,
sodass eine sichere Bewegung auch bei einer Ausführung des Getriebes als Reibradgetriebe
gegeben ist. Der drehbare Teller (22) ist vorzugsweise
mit der Buchse (6) fest verbunden, kann jedoch auch auf
andere Weise mit dem oberen Träger
(7) verbunden sein.
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Die
Welle (..) trägt
beispielhaft einen Teller (23), der Dekorationsobjekte
aufnehmen kann, die sich gegenüber
den auf dem drehbaren Teller (22) angeordneten nochmals
relativ bewegen.
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Mit
dieser Getriebeanordnung kann durch Variation der maßlichen
Anordnung sowie der Anzahl der Wellen (16) und (17)
eine weitgehende Freiheit in der Gestaltung der Dekorationsobjekte,
insbesondere bestimmter Szenerien erreicht werden. Weiterhin ist
eine weitgehende Anpassung der Bewegungsabläufe möglich.
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Ausführungsbeispiel 2
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In
einem Spieldosengehäuse
(24) ist ein Musikspielwerk (25) angeordnet, das
wiederum beispielhaft einen Abtrieb mit einem Wellenzapfen (26),
Kronenrad (27) und Antriebszahnrad (28) besitzt.
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Mit
dem Wellenzapfen (26), dem Kronenrad (27) oder
beiden Bauelementen ist ein Teller (29) fest verbunden,
der bei einer rotierenden Bewegung der genannten Bauteile mit umläuft. Der
Rand (30) des Tellers (29) steht mit den Rädern (31)
und (32) in Kontakt, die wie im vorangegangenen Ausführungsbeispiel
ausgeführt
sind. Die Räder
(31) und (32) sind wiederum zwischen einem unteren
(33) und einem oberen Träger (34) geführt und
sitzen fest auf den Wellen (35) und (36). Unterer
(33) und oberer Träger (34)
sind ferner durch Distanzstücke
(37) auf den erforderlichen Abstand eingestellt.
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Über der
Getriebeanordnung befindet sich eine Abschlussplatte (38)
die an den Verbindungspunkten (39) und (40) oder
auf andere Weise mit dem Spieldosengehäuse (24) verbunden
ist. Welle (36) trägt
einen zusätzlichen
Teller (41), der zur Aufnahme von Dekorationselementen
geeignet ist.
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Diese
Ausführungsform
des Getriebes erlaubt es, innerhalb einer sich nicht bewegenden
Anordnung von Dekorationsobjekten zusätzlich bewegliche Objekte einzuordnen.