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Die
Erfindung betrifft einen Gasgenerator zur Verwendung in einer Sicherheitseinrichtung
für Fahrzeuge,
mit einer Brennkammer und einem in der Brennkammer enthaltenen gaserzeugenden
Treibstoff, wobei der Treibstoff eine Zersetzungstemperatur von über 200°C aufweist.
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Gasgeneratoren
dienen in Fahrzeugen insbesondere zur Aktivierung von Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen,
wie beispielsweise einem aufblasbaren Aufprallschutzkissen oder
Gassack oder einem pneumatischen Kniefänger, im Falle eines Fahrzeugunfalls.
Sie enthalten üblicherweise
einen pyrotechnischen Treibstoff, der nach seiner Zündung ein
unter hohem Druck stehendes Gasgemisch freisetzt und die Sicherheitseinrichtung
aktiviert.
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Bei Überschreiten
einer bestimmten Umgebungstemperatur, z.B. bei einem Fahrzeugbrand, können die
Gasgeneratoren unkontrolliert ausgelöst werden und damit auch Personen
gefährden.
Darüber
hinaus ist bekannt, daß die üblicherweise
verwendeten pyrotechnischen Treibstoffe bei erhöhter Temperatur nicht normal
abbrennen, sondern entsprechend beschleunigt und heftig, in ungünstigen Fällen sogar
explosionsartig, reagieren. Die Gehäuse der Gasgeneratoren sind
für eine
solche heftig verlaufende Reaktion nicht ausgelegt und können dabei
fragmentieren. Bei Gasgeneratoren aus Leichtmetall tritt zudem bei
höherer
Umgebungstemperatur eine Schwächung
der Gehäusestruktur
ein. Auch dieser Effekt kann dazu führen, daß das Gehäuse beim Abbrand des Treibstoffs
fragmentiert. Unter diesen Umständen
besteht für
die Fahrzeuginsassen eine erhöhte
Verletzungsgefahr.
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Gasgeneratoren
mit einem pyrotechnischen Treibstoff enthalten daher eine sogenannte „Frühzündeinrichtung", die üblicherweise
ein Primärzündmittel
enthält
und mit einem Sekundärzündmittel
der Zündeinrichtung
des Gasgenerators oder dem pyrotechnischen Treibstoff in Verbindung
steht. Die Selbstzündtemperatur
des Primärzündmittels
liegt üblicherweise
in einem Temperaturbereich von etwa 145 bis 200°C. Sobald die Umgebungstemperatur die
Selbstzündtemperatur überschreitet,
entzündet sich
das Primärzündmittel
der Frühzündeinrichtung und
aktiviert das Sekundärzündmittel
oder den pyrotechnischen Treibstoff. Der Treibstoff brennt dann kontrolliert
ab, bevor die Gehäusestruktur
des Gasgenerators durch die Temperaturerhöhung zu sehr geschwächt ist
oder eine unerwünscht
heftige Reaktion des Treibstoffs zu einer Fragmentierung des Gasgenerators
führen
kann.
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Eine
Frühzündeinrichtung
der beschriebenen Art ist beispielsweise aus der
DE 38 24 469 C1 bekannt.
Diese Frühzündeinrichtung
umfaßt
ein in die Außenwand
des Gasgeneratorgehäuses
eingebautes Metallgehäuse,
in das ein Primärzündmittel eingebracht
ist. Das Metallgehäuse
enthält
ein mit einer Verdämmung
versehenes Fenster, welches auf ein Sekundärzündmittel der Zündeinrichtung
oder den gaserzeugenden Treibstoff gerichtet ist.
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Bei
dem aus der
US 5 772
243 A bekannten Gasgenerator ist eine Frühzündladung,
die bei einer Umgebungstemperatur von etwa 177°C selbst zündet, in eine Ringnut im Anzünderträger eingebracht. Die
Ringnut mit dem darin befindlichen Frühzündmittel ist mit einer dünnen Metallfolie
verschlossen und auf das Sekundärzündmittel
der Zündeinrichtung
des Gasgenerators gerichtet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kostengünstigen
Gasgenerator zu schaffen, der bei einer erhöhten Umgebungstemperatur kontrolliert und
ohne Fragmentieren zündet.
Gemäß der Erfindung
wird hierzu ein Gas generator zur Verwendung in einer Sicherheitseinrichtung
für Fahrzeuge
bereitgestellt, der eine Brennkammer und einen in der Brennkammer
enthaltenen gaserzeugenden Treibstoff umfaßt, wobei der Treibstoff eine
Selbstzündtemperatur
von über
200°C aufweist,
sowie eine Außenwand
mit einem unmittelbar an den Treibstoff angrenzenden Wandabschnitt,
der dadurch gekennzeichnet ist, daß der Wandabschnitt eine geringere Wandstärke aufweist
als die dem Wandabschnitt benachbarte Außenwand und so zum Treibstoff
angeordnet ist, daß sich
der Teil des an den Wandabschnitt angrenzenden Treibstoffs unter
Bonfire-Bedingungen schneller auf seine Selbstzündtemperatur erwärmt als
der Treibstoff in der übrigen Brennkammer.
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Der
erfindungsgemäße Gasgenerator
ist trotz der lokalen Schwächung
der Außenwand
unter den normalen Betriebsbedingungen eines Kraftfahrzeugs hinreichend
stabil. Er kann auch kurzzeitige Lagertemperaturen im Bereich zwischen
etwa 130 und 135°C
ohne weiteres aushalten. Darüber
hinaus erfolgt unter Bonfire-Bedingungen, d.h. bei der Simulation
eines Fahrzeugbrandes mit einer stark erhöhten Umgebungstemperatur, aber
ein beschleunigter Wärmetransport
durch den Wandabschnitt mit reduzierter Wandstärke, so daß sich der an diesen Wandabschnitt
angrenzende Teil des Treibstoffs lokal schneller erwärmt als
der Treibstoff in der übrigen Brennkammer.
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Durch
den beschleunigten Wärmetransport aufgrund
der geringeren Wandstärke
im Bereich des dünneren
Wandabschnitts ergibt sich eine Verkürzung der Zeit bis zum Erreichen
der Selbstzündtemperatur
des angrenzenden Treibstoffs, so daß dieser Teil des Treibstoffs
bereits dann zündet,
wenn der übrige
Treibstoff noch nicht vollständig
durchwärmt
ist und damit zu heftig reagiert, oder das Gehäuse des Gasgenerators bereits
so stark erwärmt
ist, daß eine Schwächung der
Gehäusestruktur
eintritt und der Treibstoffabbrand zu einem Fragmentieren des Gasgenerators
führt.
Da der an den dünneren Wandabschnitt
angrenzende Treibstoffteil unmittelbar mit dem Treibstoff in der übrigen Brennkammer
in Verbindung steht und von diesem nicht, wie bei gesonderten Frühzündeinrichtungen üblich, durch
eine Folie oder weitere Bauteile getrennt ist, führt die Zündung des an den Wandabschnitt
angrenzenden Treibstoffteils auch ohne weitere Verzögerung zum kontrollierten
Abbrand des gesamten Treibstoffs.
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Der
erfindungsgemäße Gasgenerator
weist keine gesonderten Frühzündeinrichtungen
und auch keine Beimischung von Frühzündladungen zum gaserzeugenden
Treibstoff mehr auf. Damit entfallen die Kosten für das zusätzliche
Frühzündmaterial
und die zur Herstellung der Frühzundeinrichtung
erforderlichen Bauteile, wie beispielsweise der Metallfolie zum
Verschließen
der Frühzündeinrichtung.
Außerdem
entfällt
der Aufwand zur Montage der Frühzündeinrichtung
während
der Herstellung des Gasgenerators und die Gefahr eines Fehlverbaus
von Bauteilen ist beseitigt. Schließlich besteht eine größere Freiheit bei
der Auswahl des pyrotechnischen Treibstoffs, da nicht mehr auf die
Kompatibilität
von Frühzündladung und
Treibstoff geachtet werden muß.
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Der
Wandabschnitt kann eine zwischen 30 % und 80 % geringere Wandstärke aufweisen
als die benachbarte Außenwand.
Unterhalb einer Wandstärkenreduzierung
von 30 % ist keine wirkungsvolle Frühzündung unter Bonfire-Bedingungen
erreichbar, da der Wärmetransport
durch den Wandabschnitt in diesem Fall nicht wesentlich schneller
erfolgen wird als durch die benachbarte Außenwand. Eine Wandstärkenreduzierung
von über
80 % ergibt dagegen keine weitere Beschleunigung der Frühzündung im Bonfire-Test.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind der dünnere Wandabschnitt
und die Außenwand
einstöckig
miteinander gebildet. Die Wandstärkenreduzierung
im Bereich des Wandabschnitts kann bereits während des Herstellungsprozesses
der Bauteile der Außenwand,
beispielsweise durch Stanzen, Prägen,
Dünnziehen
oder Dünnrollen,
oder durch nachträglichen Materialabtrag
an den Bauteilen, wie beispielsweise durch eine spanabhebende Bearbeitung,
wie Bohren, Fräsen
oder Schleifen, eingebracht werden.
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Der
Wandabschnitt kann beispielsweise eine sich von außen in Richtung
auf die Brennkammer erstreckende Ausnehmung umfassen, d. h. also
nach außen
hin offen sein, und insbesondere als eine sich über einen Bereich der Außenwand
erstreckenden Nut ausgebildet werden.
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In
vorteilhafter Weise umfasst der Wandabschnitt jedoch eine von der
Brennkammer ausgehende, sich auswärts erstreckende Ausnehmung,
die zur Brennkammer hin offen ist, wobei die Außenwand durch einen Anzünderträger und/oder das
Außengehäuse des
Gasgenerators definiert und die Ausnehmung in dem Anzünderträger und/oder dem
Außengehäuse gebildet
sein kann. Die zur Brennkammer hin offene Ausnehmung bildet somit einen
Aufnahmeraum für
einen Teil des Treibstoffs in der Brennkammer.
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Gegenstand
der Erfindung ist somit auch ein Gasgenerator zur Verwendung in
einer Sicherheitseinrichtung für
Fahrzeuge, der eine Brennkammer und einen in der Brennkammer enthaltenen
gaserzeugenden Treibstoff umfaßt,
wobei der Treibstoff eine Selbstzündtemperatur von über 200°C aufweist, und
der dadurch gekennzeichnet ist, daß in der Brennkammer ein unmittelbar
mit der Brennkammer in Verbindung stehender Aufnahmeraum vorgesehen ist,
in dem ein Teil des gaserzeugenden Treibstoffs aufgenommen ist,
wobei der Aufnahmeraum so in der Brennkammer angeordnet ist, daß sich der
Teil des Treibstoffs im Aufnahmeraum unter Bonfire-Bedingungen schneller
auf seine Selbstzündtemperatur erwärmt als
der Treibstoff in der übrigen
Brennkammer.
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Auch
mit dieser Ausführungsform
der Erfindung werden die oben beschriebenen Vorteile erreicht. Insbesondere
entfällt
die Bereitstellung gesonderter Frühzündeinrichtungen oder die Beimischung von
Frühzündladungen
zum gaserzeugenden Treibstoff, was zu einer einfacheren und kostengünstigeren
Herstellung beiträgt.
Unter Bonfire-Bedingungen, d.h. bei der Simulation eines Fahrzeugbrandes
mit stark erhöhter
Umgebungstemperatur, wird der im Aufnahmeraum befindliche Teil des
Treibstoffs erfindungsgemäß lokal
schneller erwärmt
als der Treibstoff in der übrigen
Brennkammer.
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Die
lokal begrenzte Aufheizung des im Aufnahmeraum befindlichen Treibstoffs
kann in vorteilhafter Weise dadurch erreicht werden, daß der Aufnahmeraum
in einer Senke im Außengehäuse des Gasgenerators
und/oder dem Anzünderträger gebildet
ist, die einen Wandabschnitt mit reduzierter Wandstärke aufweist.
Damit wird der Wärmetransport
an den Treibstoff im Aufnahmeraum im Vergleich zu dem Treibstoff
in der übrigen
Brennkammer beschleunigt. Durch den beschleunigten Wärmetransport
aufgrund der geringeren Wandstärke
des den Aufnahmeraum begrenzenden Wandabschnitts ergibt sich eine
Verkürzung
der Zeit bis zum Erreichen der Selbstzündtemperatur des Treibstoffs,
so daß der Treibstoff
im Aufnahmeraum bereits dann zündet, wenn
der übrige
Treibstoff noch nicht vollständig durchwärmt ist
und damit zu heftig reagiert, oder das Gehäuse des Gasgenerators bereits
so stark erwärmt
ist, daß eine
Schwächung
der Gehäusestruktur
eintritt und der Treibstoffabbrand zu einem Fragmentieren des Gasgenerators
führt.
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Da
der Treibstoff im Aufnahmeraum unmittelbar mit dem Treibstoff in
der übrigen
Brennkammer in Verbindung steht und von diesem nicht durch eine Folie
oder weitere Bauteile getrennt ist, führt die Zündung des Treibstoffs im Aufnahmeraum
auch ohne weitere Verzögerung
zum kontrollierten Abbrand des gesamten Treibstoffs.
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Ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Gasgenerators liegt darin,
daß der
Gasgenerator keine Frühzündladung
mehr enthält,
sondern nur noch der pyrotechnische Treibstoff mit einer Selbstzündtemperatur
von über
200°C in
die Brennkammer eingefüllt
werden muß.
Die Größe und das
Volumen des Aufnahmeraums können
so auf die Treibstoffgeometrie abgestimmt werden, daß ein Teil
des in die Brennkammer eingefüllten
Treibstoffs zwingend in dem Aufnahmeraum zu liegen kommt. Unter
Bonfire-Bedingungen, bei über
die üblichen
Betriebsbedingungen erhöhter
Umgebungstemperatur wie beispielsweise bei einem Fahrzeugbrand,
ist dann lediglich der Teil des Treibstoffs, der im Aufnahmeraum liegt,
durch den schnelleren Wärmetransport
zum Treibstoff lokal einer erhöhten
Temperatur ausgesetzt. Dieser Teil des Treibstoffs erreicht seine Selbstzündtemperatur
also schneller als der Treibstoff in der übrigen Brennkammer, der zu
diesem Zeitpunkt noch nicht völlig
durchwärmt
ist und deshalb kontrolliert, ohne ein Fragmentieren des Gasgeneratorgehäuses, abbrennt.
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Besonders
vorteilhaft kann im Bereich des den Aufnahmeraum begrenzenden Wandabschnitts zusätzlich eine
Wärmesenke
ausgebildet sein. Hierzu kann dieser Wandabschnitt gegenüber dem
benachbarten Bereich des Außengehäuse oder
des Anzünderträgers thermisch
isoliert werden, so daß der Wärmetransport
im Bereich des Aufnahmeraums noch schneller verläuft, da keine Ableitung von
Wärme in
die übrigen
Teile des Außengehäuses oder
des Anzünderträgers erfolgt.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
vorteilhafter Ausführungsbeispiele
und der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung
zeigen:
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1 die schematische Schnittansicht
eines erfindungsgemäßen Gasgenerators;
und
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2 die schematische Schnittansicht
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gasgenerators.
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Der
in 1 dargestellte Gasgenerator 10 hat
eine Brennkammer 12, die einen pyrotechnischen Treibstoff 14 enthält. Der
pyrotechnische Treibstoff 14 hat eine Selbstzündtemperatur
von über 200°C und ist
frei von Beimischungen einer Frühzündladung.
Bevorzugt ist der Treibstoff unter Verwendung einer Guanidinverbindung,
wie z.B. Guanidinnitrat, hergestellt. Guanidinnitrat weist eine Selbstzündtemperatur
von etwa 230°C
auf. Falls die Selbstzündtemperatur
des pyrotechnischen Treibstoffs 14 unterhalb von 200°C liegt,
kann die Lagerstabilität
des Gasgenerators unzureichend sein. Bei Gasgeneratoren mit einem
Leichtmetallgehäuse
soll die Selbstzündtemperatur
des Treibstoffs 14 etwa 280°C nicht überschreiten, da bei Umgebungstemperaturen
oberhalb von 280°C
bereits eine merkliche Schwächung
der Gehäusestruktur
eintreten kann. Bei Gasgeneratoren mit einem Stahlgehäuse sind dagegen
auch höhere
Selbstzündtemperaturen
des Treibstoffs 14 akzeptabel.
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Der
in der Figur gezeigte Gasgenerator 10 umfaßt ferner
einen aus Stahl oder Leichtmetall, wie Aluminium, bestehenden Anzünderträger 16,
der in die Brennkammer 12 hineinragt und in dem eine Zündeinrichtung 18 aufgenommen
ist. Die Zündeinrichtung 18 umfaßt einen
Anzünder 20,
der an eine im Anzünderträger 16 gebildete
hülsenförmige Zündkammer 22 angrenzt,
die mit einem Sekundärzündmittel 24 gefüllt ist
und über
radiale Bohrungen 26 mit der Brennkammer 12 in
Verbindung steht.
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Der
Anzünderträger 16 ist
fest mit einem aus Stahl oder Leichtmetall gebildeten Außengehäuse 28 verbunden,
das im wesentlichen aus einem napfförmigen Bodenteil 30,
in dem der Anzünderträger 16 aufgenommen
ist, und einem auf das Bodenteil 30 aufgesetzten und mit
diesem verbundenen Deckel 32 besteht. Der Deckel 32 weist über seinen
Umfang verteilte radiale Abströmöffnungen 34 auf,
vor denen ein Filterring 36 zur Kühlung des aus den Abströmöffnungen 34 austretenden
Gasstroms und zur Abscheidung von mitgerissenen heißen Partikeln
angeordnet ist. Das Bodenteil 30 und der Anzünderträger 16 bilden
gemeinsam eine, hier mehrteilige, Außenwand des Gasgenerators 10.
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Die
Brennkammer 12 wird von dem Anzünderträger 16 und einer am
Anzünderträger 16 festgelegten
Brennkammerwand 38 definiert, die bei dem hier gezeigten
Gasgenerator 10 außerdem
mit dem Deckel 32 des Außengehäuses 28 verbunden
ist. Der Treibstoff 14 in der Brennkammer 12 wird
durch eine am Deckel 32 angelegte, vorgespannte Federscheibe 40 in
der Brennkammer 12 gehalten. Auf diese Weise wird das Auftreten
von unerwünschten
Rasselgeräuschen
unterbunden.
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Im
Anzünderträger 16 ist
ein unmittelbar mit der Brennkammer 12 in Verbindung stehender
Aufnahmeraum 42 vorgesehen, in dem ein Teil 14' des Treibstoffs 14 eingefüllt ist.
Volumen und Größe des Aufnahmeraum 42 sind
so bemessen, daß bei
einem Einfüllen
des Treibstoffs 14 in die Brennkammer 12 ein Teil 14' des Treibstoffs 14 auch
in dem Aufnahmeraum 42 zu liegen kommt.
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Der
Aufnahmeraum 42 ist bei dem hier gezeigten Gasgenerator
durch eine Senke in Form einer auf die Brennkammer 12 gerichteten
Bohrung 44 ausgebildet. Der Wandabschnitt 45 der
vom Anzünderträger 16 und
dem Bodenteil 30 des Außengehäuses 28 gebildeten
Außenwand
am Boden der Bohrung 44 begrenzt den Aufnahmeraum 42 nach
außen und
hat eine im Vergleich zur benachbarten Außenwand reduzierte Wandstärke. Anstelle
einer Bohrung 44 können
auch mehrere, über
den Umfang des Anzünderträgers 16 verteilte
Bohrungen vorgesehen sein. Alternativ dazu kann der Aufnahmeraum 42 auch
durch eine oder mehrere ringförmig
umlaufende Nuten gebildet werden. Schließlich ist es bei anderen Gasgenerator-Bauformen
auch möglich,
den Aufnahmeraum 42 im Außengehäuse 28 durch
eine oder mehrere Senken mit reduzierter Wandstärke auszubilden.
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Die
auf den Bereich des Aufnahmeraums 42 begrenzte Reduzierung
der Wandstärke
des Außengehäuses 28 und/oder
des Anzünderträgers 16 kann bereits
während
des Herstellungsprozesses der Bauteile, beispielsweise durch Stanzen,
Prägen,
Dünnziehen
oder Dünnrollen,
oder durch nachträglichen Materialabtrag
an den Bauteilen, wie beispielsweise durch eine spanabhebende Bearbeitung,
wie Bohren, Fräsen
oder Schleifen, eingebracht werden.
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Unter
Bonfire-Bedingungen, bei stark erhöhter Umgebungstemperatur wie
z.B. bei einem Fahrzeugbrand, erfolgt aufgrund der reduzierten Wandstärke der
den Aufnahmeraum 42 definierenden Bohrung 44 ein
schnellerer Wärmetransport
von der Umgebung des Gasgenerators 10 hin zu dem im Aufnahmeraum 42 befindlichen
Treibstoff 14'.
Dieser Teil des Treibstoffs 14' erreicht damit seine Selbstzündtemperatur
schneller als der Treibstoff 14 in der übrigen Brennkammer 12.
Sobald die Selbstzündtemperatur
des Treibstoffs 14' im
Aufnahmeraum 42 erreicht ist, entzündet sich dieser und aktiviert
damit auch den Treibstoff 14 in der übrigen Brennkammer 12.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Struktur des Gasgeneratorgehäuses 28 durch
die Temperaturerhöhung noch
nicht so geschwächt,
daß durch
den Abbrand des Treibstoffs 14 eine Fragmentierung eintritt.
Ferner ist nur die Temperatur des Treibstoffs 14' im Aufnahmeraum 42 lokal
erhöht,
während
der Treibstoff 14 im übrigen
Teil der Brennkammer sich noch nicht auf einer erhöhten Temperatur
befindet, die einen explosionsartig verlaufenden Abbrand ergeben
würde. Der
Treibstoff 14 in der Brennkammer 12 kann damit kontrolliert,
ohne Fragmentierung des Gehäuses 28, abbrennen.
Durch den Abbrand des Treibstoffs 14 in der Brennkammer 12 steigt
der Innendruck im Gasgenerator 10 so weit an, daß die Verbindung
zwischen der Brennkammerwand 38 und dem Deckel 32 gelöst wird
und ein Abströmspalt
entsteht. Die aus dem Treibstoff 14 freigesetzten Gase
strömen über diesen
Spalt und das Filter 36 sowie die Abströmöffnungen 34 aus dem
Gasgenerator 10 in die hier nicht dargestellte aufblasbare
Sicherheitseinrichtung, wie beispielsweise einen Gassack. Die Freisetzung
der Gase erfolgt kontrolliert und damit ohne Verletzungsgefahr für die Fahrzeuginsassen.
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Bei
der in 2 dargestellten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gasgenerators 10 sind Teile
gleicher Funktion mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Insoweit
wird auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen.
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Das
Außengehäuse 28 des
in 2 gezeigten Gasgenerators
besteht aus Stahl oder Leichtmetall und umfaßt eine Unterschale 46 und
eine Oberschale 48, die miteinander verschraubt sind und
in deren Zentralbereich eine Zündkammer 22 zur
Aufnahme der Zündeinrichtung 18 mit
dem Anzünder 20 gebildet
ist. Die Unterschale 46 und die Oberschale 48 begrenzen
ferner die ringförmig
um die Zündkammer 22 angeordnete
Brennkammer 12, die den pyrotechnischen Treibstoff 14 enthält und die
mit der Zündkammer 22 über radiale
Bohrungen 26 in Verbindung steht. Der Treibstoff 14 in
der Brennkammer 12 hat eine Selbstzündtemperatur von über 200°C und enthält vorzugsweise
Guanidinnitrat.
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Die
Unterschale 46 des Außengehäuses 28 umfaßt einen
Bodenabschnitt 50, der als Teil der durch das Außengehäuse 28 definierten
Außenwand des
Gasgenerators 10 unmittelbar an die Brennkammer 12 und
den darin enthaltenen Treibstoff 14 angrenzt. In diesem
Bodenabschnitt 50 ist ein Wandabschnitt 52 vorgesehen,
der eine; geringere Wandstärke
aufweist als der benachbarte Bodenabschnitt 50 und bei
der hier gezeigten Ausführungsform
durch eine in den Bodenabschnitt 50 von außen eingebrachte
Ausnehmung 54 gebildet ist. Die Ausnehmung 54 kann
beispielsweise eine durch Umformen oder spanabhebende Bearbeitung
in den Bodenabschnitt 50 eingebrachte Ringnut mit beliebigem Querschnittsprofil
sein. Es können
auch mehrere Ringnuten oder mehrere, lokal begrenzte und über den
Bodenabschnitt 50 verteilte Ausnehmungen 54 vorgesehen
sein. Unter Bonfire-Bedingungen, bei stark erhöhter Umgebungstemperatur, wie
z.B. bei einem Fahrzeugbrand, erfolgt aufgrund der reduzierten Wandstärke des
Wandabschnitts 52 ein schnellerer Wärmetransport von der Umgebung
des Gasgenerators 10 hin zu dem direkt an den Wandabschnitt 52 angrenzenden
Teil 14' des
Treibstoffs 14 in der Brennkammer 12. Dieser Teil 14' des Treibstoffs 14 erreicht
damit seine Selbstzündtemperatur
schneller als der Treibstoff 14 in der übrigen Brennkammer 12. Sobald
die Selbstzündtemperatur
des an den Wandabschnitt 52 angrenzenden Treibstoffteils 14' erreicht ist,
entzündet
sich dieser Teil und aktiviert damit auch den restlichen Treibstoff 14.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Struktur des Gasgeneratorgehäuses 28 durch
die Temperaturerhöhung
noch nicht so geschwächt,
daß durch
den Abbrand des Treibstoffs 14 eine Fragmentierung eintritt.
Ferner ist nur die Temperatur des an den dünneren Wandabschnitt 52 angrenzenden
Treibstoffteils 14' lokal
erhöht,
während der
restliche Treibstoff 14 in der Brennkammer 12 sich
noch nicht auf einer erhöhten
Temperatur befindet. Der Treibstoff 14 kann damit kontrolliert,
mit normaler Reaktionsheftigkeit, abbrennen. Eine Fragmentierung
des Gehäuses 28 wird
somit sicher vermieden.