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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine, insbesondere Bohrmaschine
zum Bohren von Löchern
in Werkstücke,
beispielsweise zum Bohren von Befestigungslöchern für Möbelbeschläge, wie Scharniere in plattenförmige Möbelteile, mit
mindestens einem Anschlaglineal mit Anschlagklötzen.
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Im
modernen Möbelbau
sind außer
aufwendigen Bohrautomaten, mit denen komplette Bohrbilder in eine
Möbelwand
oder eine Möbeltüre in einem einzigen
Arbeitsgang gebohrt werden können,
auch Bohrmaschinen bekannt, mittels denen nur eine Bohrreihe oder
die Befestigungslöcher
für ein
Scharnier gebohrt werden können.
Derartige Bohrmaschinen werden für
Kleinserien sowohl in Industriebetrieben als auch von gewerblichen
Handwerksbetrieben verwendet.
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Ein
Beispiel einer derartigen Bohrmaschine ist in der
EP 0 609 681 B1 beschrieben.
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Bei
dieser Bohrmaschine wird das Umrüsten auf
verschiedene Bohrbilder durch Auswechseln der Anschlaglineale erreicht,
was bereits einen Fortschritt gegenüber älteren Bohrmaschinen bedeutete, bei
denen vor jedem neuen Arbeitsgang jeweils die Position der Anschlagklötze auf
den Anschlaglinealen genau eingestellt werden musste.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Werkzeugmaschine, insbesondere eine Bohrmaschine dahingehend
zu verbessern, dass das Umrüsten
der Anschlaglineale zur Gänze
entfällt.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird dadurch gelöst,
dass das mindestens eine Anschlaglineal über seine Länge mit mehreren im Rasterabstand
versetzten Anschlagklötzen
oder Aufnahmen für
Anschlagklötze
versehen und über
eine Stelleinrichtung in Längsrichtung
verfahrbar ist.
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Während die
Erfindung insbesondere für Bohrmaschinen
geeignet ist, kann sie überall
dort zum Einsatz kommen, wo ein Werkstück für die Bearbeitung punktgenau
positioniert werden muss.
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Vorteilhaft
ist vorgesehen, dass die Stelleinrichtung einen Stellmotor umfasst
und dass der Stellmotor von einer elektronischen Recheneinheit (Computer)
gesteuert wird.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Bohrmaschine müssen die
Anschläge
nicht über
das gesamte Bohrmaß verfahren
werden, sondern nur über
einen geringen Verfahrweg, der der Differenz zwischen dem Rastermaß und dem
Sollmaß zwischen
Kante und Bohrung entspricht. Das Rastermaß entspricht einem natürlichen
Vielfachen des Rasterabstandes. Beispielsweise ist auf dem Anschlaglineal
alle 10 cm ein Anschlagklotz vorgesehen. Der Rasterabstand beträgt somit
10 cm. Die Anschlagklötze
sind vorteilhaft am Anschlaglineal niederdrückbar oder kippbar gelagert.
Ist das Anschlaglineal in Schritten von 1 cm verfahrbar, dann beträgt der mögliche Verfahrweg
des Anschlaglineals mindestens 9 cm. Ist jedoch das Anschlaglineal
in Schritten von 1 mm verfahrbar, dann beträgt der mögliche Verfahrweg des Anschlaglineals mindestens
9 cm und 9 mm. Das heißt,
der mögliche Verfahrweg
des Anschlaglineals muss mindestens gleich dem Rasterabstand zwischen
zwei Anschlagklötzen
minus der kleinsten Maßeinheit
des Rasterabstandes sein. Ein Verfahrweg, der gleich oder größer ist
als der Rasterabstand ist nicht notwendig, da das Werkstück einfach
am nächsten
Anschlagklotz angelegt werden kann.
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Es
können
am Anschlaglineal auch Aufnahmen für die Anschlagklötze im Rasterabstand
vorgesehen sein, in die die Anschlagklötze einsetzbar sind.
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Beträgt nun das
Sollmaß für den Abstand von
Lochmitte zur Werkstückkante
34 cm, so genügt es,
wenn die Bedienungsperson das Werkstück am dritten Anschlagklotz
anliegen lässt,
die verbleibenden 4 cm werden durch das vorteilhaft computergesteuerte
Verfahren des Anschlaglineals eingestellt.
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Zusätzlich zu
der Verfahrrichtung in der Längsausrichtung
des Anschlaglineals ist es auch möglich, das Anschlaglineal in
der X-Richtung, d.h. in der Tiefe des Möbels computergesteuert zu verfahren.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung sieht vor, dass zwei Anschlaglineale vorgesehen sind,
die in Bezug auf den oder die Bohrer symmetrisch angeordnet sind.
Diese Anschlaglineale sind in den bevorzugten Ausführungsbeispielen,
von der elektronischen Recheneinheit gesteuert, spiegelbildlich
verfahrbar. Symmetrische Werkstücke
werden einmal links und einmal rechts angelegt, somit ist ein Umrüsten zwischen
den Bohroperationen nicht nötig.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung sieht vor, dass das Anschlaglineal oder die Anschlaglineale
durch Verlängerungslineale
verlängert werden
können.
Somit können Bohrmaße bis X
m mit einem minimalen Verfahrweg, der dem Rasterabstand, z.B. 10
cm, entspricht, bewerkstelligt werden.
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Bei
herkömmlichen
Bohrmaschinen war es notwendig,
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- a) das Bohrbild, beispielsweise auf der elektronischen
Recheneinheit (Computer), zu planen,
- b) die Ergebnisse auszudrucken,
- c) die Bohrmaschine bzw. die Anschlaglineale entsprechend umzurüsten, worauf
- d) die eigentliche Bohrarbeit erfolgen konnte.
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Mit
der erfindungsgemäßen Bohrmaschine kann
das Arbeiten unmittelbar nach dem an der elektronischen Recheneinheit
erfolgten Planen erfolgen, das Ausdrucken des Planungsergebnisses
und das Umrüsten
der Bohrmaschine fällt
weg.
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Das
erfindungsgemäße Anschlaglineal
wäre beispielsweise
auch bei Stanz- oder Nietmaschinen einsetzbar.
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Nachfolgend
werden verschiedene Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen und
anhand des Beispiels einer Bohrmaschine beschrieben. Es zeigen:
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1 und 2 je ein schematisch gehaltenes Schaubild
einer erfindungsgemäßen Bohrmaschine,
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3 eine Seitenansicht der
erfindungsgemäßen Bohrmaschine,
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4 und 5 je eine schematische Draufsicht auf
eine erfindungsgemäße Bohrmaschine,
wobei die Anschlaglineale in ihren beiden Endstellungen gezeigt
sind,
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6 eine Draufsicht auf eine
erfindungsgemäße Bohrmaschine
mit aufgelegtem Werkstück,
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7 bis 9 je eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Bohrmaschine
mit aufgelegtem Werkstück,
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10 und 11 je eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Bohrmaschine
mit einem durchgehenden Anschlaglineal, das in den beiden Endstellungen
gezeigt ist,
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12 bis 14 je eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Bohrmaschine
mit durchgehendem Anschlaglineal und aufgelegtem Werkstück,
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15 eine Stirnansicht des
Anschlaglineals, wobei ein Anschlagklotz in der Anschlagstellung gezeigt
ist,
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16 eine Stirnansicht eines
erfindungsgemäßen Anschlaglineals,
wobei ein Anschlagklotz in der Außer-Anschlagstellung gezeigt
ist,
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17 eine Stirnansicht eines
erfindungsgemäßen Anschlaglineals,
wobei das manuelle Kippen eines Anschlagklotzes gezeigt ist, und
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18 eine Draufsicht auf eine
erfindungsgemäße Bohrmaschine
mit einer manuell betätigbaren
Stelleinrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Bohrmaschine
nach den 1 bis 9 umfasst eine Werkstückauflage 1 mit zwei
Anschlaglinealen 2, einem Bohraggregat 3 mit einem
Antriebsmotor 4 und einem Bohrkopf 5. Weiters
ist eine elektronische Recheneinheit 6 (Computer) mit einem
Monitor 7 und einer Tastatur 8 vorgesehen. Im
Ausführungsbeispiel
nach der 1 ist die elektronische
Recheneinheit 6 unmittelbar an der Bohrmaschine angeordnet
und bildet einen konstruktiver Teil derselben. Im Ausführungsbeispiel
nach der 2 kann die
elektronische Recheneinheit 6, der über ein Kabel 9 an
die Bohrmaschine angeschlossen ist, entfernt vom Bohraggregat 3,
beispielsweise in einem anderen Raum angeordnet sein. Der Anschluss
der elektronischen Recheneinheit 6 erfolgt immer an einem
Stellmotor 10, über
den die Anschlaglineale 2 verfahrbar sind. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel
ist auch der Motor 4 des Bohraggregates 3 an die
elektronische Recheneinheit 6 angeschlossen.
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Die
Anschlaglineale 2 sind mit mehreren Anschlagklötzen 11 versehen,
die sich in den gezeigten Ausführungsbeispielen
im Rasterabstand a von 10 cm voneinander befinden. Das Werkstück 12,
im gezeigten Ausführungsbeispiel
ein plattenförmiger
Möbelteil,
wird vom Bediener auf die Werkzeugauflage 1 aufgelegt und
an dem Anschlagklotz 11 zur Anlage gebracht, der von der
elektronischen Recheneinheit 6 ausgewählt wurde. Die Bekanntgabe,
an welchen Anschlagklotz 11 das Werkstück 12 zur Anlage kommen
soll, kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Beispielsweise
können
die Anschlagklötze 11 nummeriert
sein und die elektronische Recheneinheit zeigt am Monitor 7 an,
an welchen Anschlagklotz 11 das Werkstück 12 anliegen soll.
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Die
Anschlagklötze 11 können auch
mit einer Anzeigeeinrichtung, beispielsweise einem Lämpchen,
versehen sein, das von der elektronischen Recheneinheit 6 eingeschalten
wird. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, dass die Anschlagklötze 11 von der elektronischen
Recheneinheit 6 selektiv in die Anschlagstellung oder in
eine Stellung gebracht werden, in der sie nicht am Werkstück 2 anliegen.
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Eine
sehr praktische Ausführung
der Anschlaglineale 2 und der Anschlagklötze 11 ist
die, dass die Anschlagklötze 11,
die sich vor dem von der elektronischen Recheneinheit 6 ausgewählten Anschlagklotz 11 befinden,
d.h. die im Bereich des Werkstückes 12 liegen,
vom Werkstück 12 einfach niedergedrückt oder
aus der Anschlagposition gekippt werden. Es ist auch möglich, die
nicht genützten Anschlagklötze manuell
aus der Anschlagposition zu entfernen, beispielsweise zu kippen
(siehe 17).
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Über die
elektronische Recheneinheit 6 sind die Anschlaglineale 2 auch
in der Richtung der Tiefe des Möbels
um ein Maß x
verstellbar (siehe 3).
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Die 4 und 5 zeigen die Anschlaglineale 2 in
ihren beiden Endstellungen. Die Anschlaglineale 2 sind über Arme 13 mit
dem Stellmotor 10 verbunden.
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Die 6 und 7 zeigen das Bohren verschieden großer Werkstücke 12.
Im Ausführungsbeispiel nach
der 7 ist ein Anschlaglineal 2 durch
ein Verlängerungslineal 14 verlängert. Das
Verlängerungslineal 14 ist
ebenso wie das Anschlaglineal 2 mit Anschlagklötzen 11 versehen,
die sich im gleichen Rasterabstand a wie die Anschlagklötze 11 des
Anschlaglineals 2 befinden, sodass eine nahtlose Verlängerung
des Anschlaglineals 2 stattfindet.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach der 6 soll das
Bohrmaß B,
d.h. der Abstand von der Bohrung von der Anschlagkante A des Werkstückes 12,
14 cm betragen. Die elektronische Recheneinheit 6 wählt somit
den Anschlagklotz 11b aus, der sich im 10-cm-Abstand vom
Anschlagklotz 11a befindet. Die Bekanntgabe, an welchem
Anschlagklotz 11 das Werkstück 12 zur Anlage kommen
soll, kann, wie bereits erwähnt,
auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Jede visuelle und akustische
Angabe ist möglich.
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Gleichzeitig
verfährt
der von der elektronischen Recheneinheit 6 gesteuerte Stellmotor 10 das rechte
Anschlaglineal 2, um das Verfahrmaß Y, im beschriebenen Ausführungsbeispiel
um 4 cm. Das Verfahrmaß Y
rechnet sich von der zur Kante A des Werkstückes 12 zur parallelen
Vertikalebene, in der der Bohrer 15 liegt.
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Im
Ausführungsbeispiel
beträgt
das Bohrmaß B,
d.h. der Abstand vom Bohrer 15 zur Anschlagkante A des
Werkstückes 12,
94 cm. Die elektronische Recheneinheit 6 hat daher am linken
Anschlaglineal 2 den neunten Anschlagklotz 11j,
gemessen vom bohrerseitigen Linealende, ausgewählt. Über den Stellmotor 10 wird
das Anschlaglineal 2 um das Verfahrmaß Y zur Bohrebene verfahren.
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Die 8 und 9 zeigen die Einstellung symmetrischer
Bohrmaße
b bei einer Bohrmaschine mit zwei Anschlaglinealen 2.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach den 10 bis 14 ist die erfindungsgemäße Bohrmaschine
mit einem durchgehenden Anschlaglineal 2 ausgerüstet, das über einen
Stellmotor 10 mit Arm 13 verstellbar ist. Wie
aus den Fig. ersichtlich, ergibt sich das Bohrmaß b wiederum aus der Summe
von Rastmaß X und
Verfahrmaß Y,
wobei es gleichgültig
ist, mit welcher Kante A das Werkstück 12 an einem der
Rastklötze 11 anliegt.
Auch in diesem Fall kann das Anschlaglineal 2 durch ein
Verlängerungslineal 14 verlängert werden,
um sehr lange bzw. sehr hohe Werkstücke 12 bearbeiten
zu können.
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Die 18 zeigt ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Bohrmaschine
mit einer manuellen Stelleinrichtung 15. Die Stelleinrichtung 15 wird
von einer Spindel 16 mit Handrad 17 gebildet, mit
der das Anschlaglineal 2 über eine Spindelmutter 18 verbunden
ist. Durch Drehen des Handrades 17 wird das Anschlaglineal 2 in
seiner Längsrichtung verschoben.
Das Positionieren des Werkstückes 12 erfolgt
wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen mit einer
motorischen Stelleinrichtung.