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Die
Erfindung betrifft eine Mehrschichtfolie, die wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ist,
insbesondere zur Abdichtung beim Hausbau im Dachbereich, mit einer
wasserdampfdurchlässigen
Basisschicht aus einem ersten Kunststoffmaterial und mit zumindest
einer mit der Basisschicht gekoppelten wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierenden
zweiten Schicht aus einem zweiten Kunststoffmaterial gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein System aus einer solchen Mehrschichtfolie
und einer solchen als Klebeband gestalteten Mehrschichtfolie.
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Allgemein
wird es aufgrund zunehmender umweltbezogener Bauauflagen beim Hausbau
und bei der Hausrenovierung immer wichtiger, den Dachbereich, insbesondere
unter dem Dach und/oder auf dem Dach, und/oder den Fassadenbereich
wasserdicht und wasserdampfdurchlässig abzudichten, um ein angenehmes
und gesundes Wohnklima zu schaffen und dennoch ein Eindringen von
Regenwasser zu verhindern. Bei der Verlegung und Verklebung von entsprechenden
Folie ist dabei von besonderer Bedeutung, dass nicht durch Verwerfungen
in den Folien im Bereich von Fugenverklebungen zwischen den Folienbahnen
offene Stellen in der Abdichtung auftreten. Ferner ist darauf zu
achten, dass die Wasserdampfdurchlässigkeit der verwendeten Materialien groß genug
ist, dass es unter den entsprechenden Folien nicht zu Kondenswasserbildung
kommt. Die oben genannten Probleme treten insbesondere bei herkömmlichen
Abdichtungen auf, bei welchen Folien/Klebebänder Verwendung finden, welche
Verwerfungen und Fugenöffnungen
nicht bis zu einem gewissen Grad flexibel ausgleichen können und
welche eine falsch angepasste Wasserdampfdurchlässigkeit (eine zu geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
) aufweisen. Bei allen oben genannten Anforderungen ist ferner zu
berücksichtigen,
dass gerade im Hausbau eine ausreichende Festigkeit und mechanische
Stabilität
der verwendeten Materialien gegeben sein muss.
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Üblicherweise
werden Folien aus Kunststoffmaterial, z.B. entsprechende Polymerfilme,
entweder als Mono- oder Mehrschichtfolien geblasen oder gegossen.
Typische Verfahrensweisen werden in der Literatur beschrieben, beispielsweise
von K. R. Osborn und W A. Jenkins, Plastic Films: Technology and Packaging
Applications, Technomic Publishing Co., Inc., Lancaster, Pa., 1992.
Zwar können
Eigenschaften solcher Folien wie etwa Zugfestigkeit und Dehnbarkeit
beispielsweise durch geeignete Wahl der Foliendicke oder des verwendeten
Polymers in weiten Bereichen variiert werden, die Wasserdampfdurchlässigkeit
lässt sich
jedoch nicht geeignet einstellen und ist für bestimmte Einsatzzwecke,
wie oben beschrieben und z.B. auch bei der Anwendung solcher Folien
für Lebensmittelverpackungen,
zu gering.
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Das
US-Patent
US 6,540,949 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von biorientierten Polyethylenfolien
mit hoher Wasserdampfdurchlässigkeit. Dabei
wird eine wasserdampfdurchlässige
Basisfolie aus einem ersten Kunststoffmaterial mit einer oder mehreren
sehr dünnen,
maximal etwa 0,0038 mm dicken wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierenden Folienschichten
beschichtet. Der Grad der Wasserdampfdurchlässigkeit wird dabei über die
Wasserdampfdurchlässigkeit
der Basisschicht und die Dicke der wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierenden Folienschicht(en)
festgelegt. Da die Dicke der wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierenden
Folienschicht(en) jedoch sehr gering ist, kann diese Dicke und somit
die resultierende Wasserdampfdurchlässigkeit der ausgebildeten
Mehrschichtfolie kaum präzise
gesteuert werden. Da außerdem
die Basisfolie durch den Zusatz von Füllstoffen eine mikroporöse Struktur
aufweist und die Dicke der zusätzlichen
wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierenden
Folienschicht(en) sehr gering ist, weisen die so hergestellten Mehrschichtfolien
keine unter alle Umständen zufriedenstellende
Zugfestigkeit, mechanische Stabilität und Dehnbarkeit auf. Macht
man die in dem genannten US-Patent beschriebenen Folienschichten jedoch
beliebig dicker, so nimmt dadurch jedoch wiederum die Wasserdampfdurchlässigkeit
ab, so dass sie bei einer Dicke der Basisfolie von etwa 0,05 mm in
etwa auf dem Niveau herkömmlicher
Folien liegt.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mehrschichtfolie,
die wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ist, insbesondere zur
Abdichtung beim Hausbau im Dachbereich vorzusehen, welche die Nachteile
von Folien des Standes der Technik überwindet, insbesondere eine
Mehrschichtfolie vorzusehen, welche eine sehr gute mechanische Stabilität bietet
und einfach und kostengünstig herstellbar
ist, wobei die Wasserdampfdurchlässigkeit
einstellbar ist.
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Bevorzugt
soll die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
ferner eine besonders hohe Wasserdampfdurchlässigkeit und eine hohe Widerstandsfähigkeit
gegen mechanische Belastungen, wie Zugbelastungen, und eine hohe
Dehnbarkeit besitzen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Mehrschichtfolie mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie
sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Die
erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
ist wasserdicht und wasserdampfdurchlässig gestaltet und weist eine
hohe mechanische Stabilität
auf. Sie dient insbesondere zur Abdichtung beim Hausbau im Dachbereich.
Die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
weist eine wasserdampfdurchlässige,
wasserdichte Basisschicht aus einem ersten Kunststoffmaterial auf
und zumindest eine mit der Basisschicht gekoppelte wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierende zweite
Schicht aus einem zweiten Kunststoffmaterial auf. Gemäß der Erfindung
ist die wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierende
zweite Schicht mit Löchern
versehen, durch deren Anordnung ein definierter Flächenanteil
aus dem zweiten Kunststoffmaterial entfernt ist, so dass die Wasserdampfdurchlässigkeit der
Mehrschichtfolie eingestellt ist. Durch die erfindungsgemäße Kombination
der Basisschicht und der zumindest einen wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierenden
zweiten Schicht, wobei diese zweite Schicht mit Löchern versehen
ist, durch deren Anordnung ein definierter Flächenanteil aus dem Material der
zweiten Schicht entfernt ist, ist es möglich, besonders kostengünstig eine
mechanisch belastbare und stabile Mehrschichtfolie vorzusehen, welche wasserdicht
und wasserdampfdurchlässig
ist und bei welcher die Wasserdampfdurchlässigkeit auf einfache Art und
Weise einstellbar ist. Insbesondere ist das Vorsehen von Löchern, wobei
durch die Anzahl, Größe und Lage
der erfindungsgemäß vorgesehenen
Löcher
in der zweiten Schicht, bestehend aus dem zweiten Kunststoffmaterial,
die entsprechende Wasserdampfdurchlässigkeit besonders einfach
einstellbar ist, wesentlich einfacher und reproduzierbarer zu realisieren
als beispielsweise die Einstellung der Dicke einer (sehr dünnen!) zusätzlichen
Beschichtung.
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Die
Löcher
können
dabei rund, oval, quadratisch, rechteckig, rautenförmig oder
in anderer Weise gestaltet sein, wobei die Anordnung in Art einer
dichtesten Kugelpackung, in Reihen und Spalten oder über die
Fläche
gleichmäßig verteilt
und/oder zufällig angeordnet
vorgesehen sein kann.
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Der
Durchmesser der Löcher
liegt bevorzugt in einem Bereich von 0,1 mm bis 20 mm, vorzugsweise
von 0,2 mm bis 15 mm, bevorzugter von 0,4 mm bis 10 mm, besonders
bevorzugt von 0,5 mm bis 8 mm und am meisten bevorzugt von 0,6 mm
bis 6 mm. Es handelt sich dabei um den (größten) Durchmesser im Falle
von runden bzw. ovalen Löchern
oder um die Kantenlänge
im Falle von mehrwinkligen Löchern.
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Bevorzugt
ist die Wasserdampfdurchlässigkeit
des ersten Kunststoffmaterials größer als die Wasserdampfdurchlässigkeit
des zweiten Kunststoffmaterials. Dadurch kann die Wasserdampfdurchlässigkeit
der Mehrschichtfolie auf besonders einfache Art und Weise eingestellt
werden, da somit durch die Anzahl, Größe und Lage der erfindungsgemäß vorgesehenen
Löcher
in der zweiten Schicht, bestehend aus dem zweiten Kunststoffmaterial,
besonders einfach änderbar
ist und somit im Zusammenwirken mit der größeren Wasserdampfdurchlässigkeit
des ersten Kunststoffmaterials die (Gesamt)-Wasserdampfdurchlässigkeit
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie
einstellbar macht.
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Es
kann auch bevorzugt sein, dass die Wasserdampfdurchlässigkeit
des ersten Kunststoffmaterials größer ist als die Wasserdampfdurchlässigkeit bzw.
die Gesamtwasserdampfdurchlässigkeit
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie.
Dies ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
mit zumindest zwei Schichten (die Basisschicht und die zumindest
eine zweite Schicht) vorgesehen ist.
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Die
Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit
wird nach DIN 53122-1, Teil 1, gravimetrisches Verfahren (August
2001) bei 23 °C
und einer relativen Luftfeuchte von 85 % im Verdampfungsraum gemessen,
wobei die Basisschicht (1) zu dem Verdampfungsraum und
die zweite Schicht zu dem Absorptionsraum gerichtet ist.
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Bevorzugt
hat die Basisschicht eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens über 1 g/(m2*d), vorzugsweise von über 2 g/(m2*d),
bevorzugter von über
5 g/(m2*d), besonders bevorzugt von über 10 g/(m2*d), ganz besonders bevorzugt von über 30 g/(m2*d), oder von über 75 g/(m2*d)
oder am meisten bevorzugt von über
200 g/(m2*d).
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Bevorzugt
hat das Kunststoffmaterial der zweiten Schicht eine Wasserdampfdurchlässigkeit von
mindestens über
0,25 g/(m2*d), vorzugsweise von über 0,5
g/(m2*d), bevorzugter von über 1,0 g/(m2*d), besonders bevorzugt von über 5 g/(m2*d), ganz besonders bevorzugt von über 10 g/(m2*d), oder von über 20 g/(m2*d)
oder am meisten bevorzugt von über
30 g/(m2*d).
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Die
erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
hat bevorzugt eine Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens über 1,5
g/(m2*d), vorzugsweise von über 3 g/(m2*d), bevorzugter von über 7,5 g/(m2*d), besonders
bevorzugt von über
15 g/(m2*d), ganz besonders bevorzugt von über 25 g/(m2*d), oder von über 50 g/(m2*d)
oder am meisten bevorzugt von über
100 g/(m2*d).
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist die Basisschicht der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie in zumindest
eine erste Richtung, bevorzugt in eine Herstellungsrichtung, dehnbar,
und die Löcher
der zweiten Schicht sind so angeordnet, dass auch die zweite Schicht
in die erste Richtung dehnbar ist, wobei die Dehnbarkeit ausgehend
vom unausgedehnten Zustand mindestens 20%, bevorzugt mindestens 35%,
besonders bevorzugt mindestens 100% und am meisten bevorzugt mindestens
200% beträgt.
Die Dehnbarkeit kann dabei bevorzugt durch geeignete Wahl des ersten
und/oder zweiten Kunststoffmaterials erfolgen, wobei durch Größe und Lage
der Löcher der
zweiten Schicht die Dehnbarkeit dieser Schicht insbesondere gewährleistet
sein soll. Als "Herstellungsrichtung" ist allgemein die
Richtung anzusehen, in welcher beim Herstellungsprozess eine Bahn
der entsprechenden Mehrschichtfolie erzeugt wird. Bevorzugt kann
diese Bahn zu einer entsprechenden Rolle aufgewickelt werden. Durch
die Dehnbarkeit in zumindest eine erste Richtung bietet die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
bevorzugt eine besonders sichere und Leckage-freie Verlegbarkeit,
insbesondere im Bereich von Fugen. Auch Verwerfungen treten dadurch
weniger bzw. gar nicht auf, bzw. lassen sich somit ausgleichen.
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Besonders
bevorzugt ist die Basisschicht auch in eine zur ersten Richtung
senkrechte zweite Richtung dehnbar und die Löcher der zweiten Schicht sind
so angeordnet, dass auch die zweite Schicht in die zweite Richtung
dehnbar ist, wobei die Dehnbarkeit ausgehend vom ungedehnten Zustand
mindestens 20%, bevorzugt mindestens 35%, besonders bevorzugt mindestens
100% und am meisten bevorzugt mindestens 200% beträgt. Auch
hier kann die Dehnbarkeit durch geeignete Materialauswahl, wie oben
beschrieben, zusätzlich
verbessert werden bzw. erzielt werden. Die Dehnbarkeit in die zweite Richtung
soll allgemein bedeuten, dass die Mehrschichtfolie erfindungsgemäß besonders
bevorzugt auch senkrecht zur ersten Richtung dehnbar ist, wobei
selbstverständlich
auch eine Dehnbarkeit in schrägen
Winkeln zu der ersten Richtung und der zweiten Richtung in der Praxis
möglich
sein kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
das erste Kunststoffmaterial ein Polyolefinmaterial aus Polyethylen,
z.B. der Qualitäten
LDPE (Low Density Polyethylen), MDPE (Medium Density Polyethylen),
HDPE (High Density Polyethylen) oder LLDPE (Linear Low Density Polyethylen),
Polypropylen oder einem Copolymer bestehend aus Ethylen oder Propylen
oder einer Kombination davon, wobei das Kunststoffmaterial zumindest
ein mikroporösitätserzeugendes
Additiv enthält,
bevorzugt aus Mineralien, besonders bevorzugt Calciumcarbonat, oder
Styrol oder einem Gemisch aus Calciumcarbonat und Styrol. Die Wasserdampfdurchlässigkeit
der Basisschicht wird dabei durch das zumindest eine mikroporösitätserzeugendes
Additiv eingestellt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das zweite Kunststoffmaterial ein Polyolefinmaterial z.B. aus
Polyethylen, z.B. der Qualitäten
LDPE (Low Density Polyethylen), MDPE (Medium Density Polyethylen),
HDPE (High Density Polyethylen) oder LLDPE (Linear Low Density Polyethylen), Polypropylen
oder einem Copolymer bestehend aus Ethylen oder Propylen oder einer
Kombination davon.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
sind die Basisschicht und die zumindest eine zusätzliche zweite Schicht mit
einer dazwischenliegende Kopplungsschicht miteinander gekoppelt,
wobei die Kopplungsschicht aus einem Haftkleber, bevorzugt aus Klebstoff
oder einem Schmelzhaftkleber, aus einem Reaktivkleber (beispielsweise
2-Komponenten-Polyurethankleber), oder aus einem Polyolefinmaterial,
bevorzugt aus Polyethylen der Qualitäten LDPE (Low Density Polyethylen),
MDPE (Medium Density Polyethylen), HDPE (High Density Polyethylen)
oder LLDPE (Linear Low Density Polyethylen), Polypropylen oder einem
Copolymer bestehend aus Ethylen oder Propylen oder einer Kombination
davon, besteht. Die Basisschicht und die zweite Schicht können bevorzugt
auch durch eine Heißverschmelzung,
beispielsweise durch Beflammung, gekoppelt sein.
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Diese
erfindungsgemäß bevorzugte
Gestaltung bietet eine variable Möglichkeit der Einstellung der
geeigneten Produktparameter bei verhältnismäßig einfacher und kostengünstiger
Herstellbarkeit der entsprechenden erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie
weist die Kopplungsschicht eine Schichtdicke zwischen 0,0001 mm
und 0,1mm, bevorzugt zwischen 0,0005 mm und 0,05mm und besonders
bevorzugt zwischen 0,001 mm und 0,03mm auf, wobei die Kopplungsschicht
auch bevorzugt mit Löchern
versehen sein kann, welche mit den Löchern der zweiten Schicht fluchtend
angeordnet sind, oder wobei sich die Kopplungsschicht bevorzugt über die
gesamte Fläche
zwischen der Basisschicht und der zweiten Schicht erstreckt. Die
Kopplungsschicht, bzw. das Material der Kopplungsschicht kann aber
auch punktartig oder in Streifen über die gesamte Fläche verteilt
sein, insbesondere aufgebracht sein. Bei einfacher Herstellbarkeit
kann somit eine weiter verbesserte sehr gute Kopplung und somit
mechanische Stabilität
der einzelnen Schichten der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie erreicht
werden.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie,
bei welcher die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
an zumindest einer der Oberflächen,
bevorzugt an der Basisschicht und/oder an der zumindest einen zweiten
Schicht, eine Haftkleberbeschichtung, bevorzugt aus Klebstoff oder
einem Schmelzhaftkleber, aufweist. Diese Ausführungsform erlaubt es, bei
geeigneter Wahl der Breite einer solchen Mehrschichtfolie entweder
eine direkte Verklebung, und somit eine einfache Handhabbarkeit,
einer solchen Mehrschichtfolie zu gewährleisten, bzw. eine solche
bevorzugt gestaltete Mehrschichtfolie erfindungsgemäß als Klebeband
zur Fugenabdichtung einzusetzen, wobei durch die erfindungsgemäße Einstellbarkeit der
Wasserdampfdurchlässigkeit
die Bildung von Kondenswasser im Bereich der zu verklebenden Kanten
vermieden wird, was bei herkömmlichen
Klebebändern
des Standes der Technik nicht möglich
ist. Auch die bevorzugt gegebene Flexibilität bzw. Dehnbarkeit der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie
ist dabei besonders von Vorteil, da Verwerfungen vermieden werden
und Lücken
im Fugenbereich nicht auftreten bzw. ausgeglichen werden können.
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Um
eine sehr gute mechanische Stabilität der erfindungsgemäß Mehrschichtfolie
zu gewährleisten,
weist die Basisschicht gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine Schichtdicke von mindestens 0,005 mm, bevorzugt
von mindestens 0,01 mm, bevorzugter von mindestens 0,03 mm, besonders
bevorzugt von mindestens 0,06 mm, noch bevorzugter von mindestens
0,09 mm und am meisten bevorzugt von mindestens 0,15 mm auf.
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Zur
Gewährleistung
der mechanischen Stabilität
weist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
die zweite Schicht eine Schichtdicke von mindestens 0,002 mm, bevorzugt
von mindestens 0,005 mm, besonders bevorzugt von mindestens 0,01
mm, noch bevorzugter von mindestens 0,02 mm und am meisten bevorzugt
von mindestens 0,04 mm auf.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie,
welche eine wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierende
dritte Schicht aufweist, welche mit Löchern versehen ist, durch deren
Anordnung ein definierter Flächenanteil
entfernt ist, so dass die Wasserdampfdurchlässigkeit der Mehrschichtfolie
eingestellt ist. Bezüglich
dieser dritten Schicht gelten alle im Zusammenhang mit der Anordnung,
Gestaltung und Kopplung der zweiten Schicht gemachten obigen Angaben
entsprechend, wobei noch darauf hingewiesen ist, dass die Ausrichtung
der Löcher
der zweiten Schicht bevorzugt mit der Ausrichtung der Löcher der dritten
Schicht fluchtend sein kann und dass die dritte Schicht auf der
Seite der Basisschicht angeordnet sein kann, welche der zweiten
Schicht gegenüberliegt.
Es kann jedoch auch die Möglichkeit
bestehen, die dritte Schicht durch eine geeignete Zwischenschicht
auf der zweiten Schicht gekoppelt anzubringen. Auch die dritte Schicht
kann entsprechend mit einer oben beschriebenen Haftkleberbeschichtung versehen
sein.
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Um
die Wasserdampfdurchlässigkeit
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie über einen
besonders großen
Bereich einstellen zu können,
beträgt
der definierte entfernte Flächenanteil
der zweiten Schicht (und/oder auch, falls vorhanden, der dritten
Schicht) höchstens
80%, bevorzugt höchstens 60%,
besonders bevorzugt höchstens
40% oder am meisten bevorzugt höchstens
30%.
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Die
erfindungsgemäße Mehrschichtfolie kann
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform eine
Breite in einem Bereich von 400 mm bis 5000 mm aufweisen, bevorzugt
in einem Bereich von 500 mm bis 4200 mm, noch bevorzugter in einem
Bereich von 600 mm bis 3000 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich
von 800 mm bis 2500 mm und am meisten bevorzugt in einem Bereich
von 900 mm bis 2000 mm. Damit ist bevorzugt die Anwendung als Folie
zur Abdichtung beim Hausbau im Dachbereich abgedeckt.
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Bevorzugt
kann die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
auch eine Breite in einem Bereich von 30 mm bis 400 mm, bevorzugt
in einem Bereich von 40 mm bis 350 mm und besonders bevorzugt in einem
Bereich von 60 mm bis 250 mm aufweisen, d.h. die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
kann auch im Wesentlichen als bandartige Folie, insbesondere als
Montage-Klebeband zur Abdichtung und/oder Verklebung von Fugen bei
der Abdichtung beim Hausbau im Dachbereich Anwendung finden.
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Bevorzugt
kann die Mehrschichtfolie flammhemmend ausgerüstet werden. Hierzu kann das Kunststoffmaterial
der Basisschicht und/oder der zweiten Schicht und/oder der Kopplungsschicht
mit flammhemmenden Additiven wie beispielsweise Antimonverbindungen
oder Phosphorverbindungen ausgerüstet
werden.
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Die
erfindungsgemäße Mehrschichtfolie kann
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform licht-
und UV-stabil ausgerüstet
werden. Hierzu kann das Kunststoffmaterial der Basisschicht und/oder
der zweiten Schicht und/oder der Kopplungsschicht mit Licht- und
oder UV-Lichtstabilisatoren beispielsweise auf Basis anorganischer
Verbindungen wie Zinkoxid oder Russ oder organischer Verbindungen
wie beispielsweise aus der Gruppe der HALS (Hindered Amine Light
Stabilizers) ausgerüstet
werden.
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Die
oben beschriebene Mehrschichtfolie kann erfindungsgemäß als Klebeband,
insbesondere zur Abdichtung beim Hausbau im Dachbereich, verwendet
werden.
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Die
oben beschriebene Mehrschichtfolie kann erfindungsgemäß als Dampfbremse,
insbesondere zur Abdichtung beim Hausbau im Dachbereich, verwendet
werden.
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Die
oben beschriebene Mehrschichtfolie kann erfindungsgemäß als Aufdachfolie
und/oder Fassadenfolie, insbesondere zur Abdichtung beim Hausbau
im Dachbereich und/oder Wandbereich, verwendet werden.
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Erfindungsgemäß kann auch
ein System vorgesehen sein, welches aus der oben beschriebenen Mehrschichtfolie
und einem Klebeband besteht, welches aus der oben beschriebenen
Mehrschichtfolie besteht. Ein solches System bietet den speziellen Vorteil,
dass dabei die Mehrschichtfolie und das dazugehörige Klebeband aus der entsprechenden Mehrschichtfolie
gleiche oder zumindest im wesentliche gleiche Produkteigenschaften,
insbesondere hinsichtlich der mechanischen Stabilität, Dehnbarkeit und
Wasserdampfdurchlässigkeit,
aufweisen, so dass in jedem Fall der Anwendung eine optimale Abdichtwirkung
mit einem solchen System erzielbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit der beigefügten
Zeichnung näher
beschrieben werden. Es zeigt
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1 in einer Querschnittsansicht
eine Mehrschichtfolie gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2a eine Draufsicht auf eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie
in unausgedehntem Zustand; und
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2b in Draufsicht eine Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie
der 2a in gedehntem
Zustand.
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1 zeigt in einer schematischen
Querschnittsansicht eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie.
Die Mehrschichtfolie weist eine wasserdampfdurchlässige Basisschicht 1 aus
einem ersten Kunststoffmaterial auf, sowie eine wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierende
zweite Schicht 2 aus einem zweiten Kunststoffmaterial auf,
wobei die Wasserdampfdurchlässigkeits-kontrollierende
zweite Schicht 2 mit Löchern 3 versehen
ist, durch deren Anordnung ein definierter Flächenanteil aus dem zweiten
Kunststoffmaterial der zweiten Schicht entfernt ist, so dass die
Wasserdampfdurchlässigkeit
der Mehrschichtfolie eingestellt ist. Gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
eine Kopplungsschicht 4 zwischen der Basisschicht 1 und der
zweiten Schicht 2 auf, durch welche die Basisschicht 1 und
die zweite Schicht 2 aneinander gekoppelt sind. Die Kopplungsschicht
kann aus einem Haftkleber, bevorzugt aus Klebstoff oder einem Schmelzhaftkleber,
aus einem Reaktivkleber (beispielsweise 2-Komponenten-Polyurethankleber),
oder aus einem Polyolefinmaterial, bevorzugt aus Polyethylen der Qualitäten LDPE
(Low Density Polyethylen), MDPE (Medium Density Polyethylen), HDPE
(High Density Polyethylen) oder LLDPE (Linear Low Density Polyethylen),
Polypropylen oder einem Copolymer bestehend aus Ethylen oder Propylen
oder einer Kombination davon, bestehen. Auf der Basisschicht 1 ist
gemäß der in 1 gezeigten bevorzugten
Ausführungsform
eine Haftkleberbeschichtung 5, besonders bevorzugt aus
Klebstoff oder einem Schmelzhaftkleber, vorgesehen, mit welcher
die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
verklebbar ist.
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2a zeigt eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie
in einer Draufsicht, wobei die mit den Löchern 3 versehene
zweite Schicht 2 in nicht ausgedehntem Zustand gezeigt
ist. Die Löcher 3 sind
gemäß 2a als kreisförmige Löcher gleichmäßig in Reihen
und Spalten über
die zweite Schicht 2 der dargestellten Mehrschichtfolie verteilt
angeordnet. Die Form und Anordnung der Löcher 3 kann dabei
je nach Anwendung auch z.B. rautenförmig erfolgen.
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In 2b ist in Draufsicht die
Ausführungsform
der Mehrschichtfolie gemäß 2a gezeigt, jedoch im ausgedehnten
Zustand. Die Dehnung wird dabei durch die beiden Pfeile angedeutet.
Durch die Dehnung sind die gemäß der Ausführungsform
eigentlich runden (im unausgedehnten Zustand) Löcher 3 nun im ausgedehnten
Zustand elliptisch verformt. Durch diese Verformbarkeit ist die
erfindungsgemäß bevorzugte
Dehnbarkeit der erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie
gemäß der gezeigten
Ausführungsform
gegeben.
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Die
erfindungsgemäße Mehrschichtfolie
ist relativ einfach und kostengünstig
herzustellen und bietet eine einstellbare Wasserdampfdurchlässigkeit sowie
eine sehr gute mechanische Stabilität.