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Die
Erfindung betrifft eine Fersenabstützvorrichtung für einen
Skischuh gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Beim
Langlauf- oder Tourenskifahren ist bekanntermaßen ein Skischuh nur im vorderen
Zehen- oder Ballenbereich fest mit dem Ski gekoppelt. Der Fersenbereich
bzw. Schuhabsatz soll vom Ski frei anhebbar sein. Gerade beim Tourenskifahren
müssen jedoch
häufig
längere
Anstiege vollzogen werden. Ein Anheben des Schuhabsatzes bzw. Fersenbereiches
erleichtert hierbei deutlich das Ansteigen mit Skiern, ähnlich wie
eine Treppe das Ansteigen schräger
Ebenen erleichtert.
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Aus
der
DE 26 21 111 A1 ist
eine Umstellvorrichtung für
Tourenskibindungen bekannt, die einen vertikal verschwenkbaren Umstellbügel aufweist,
der im hinteren Bindungsbereich in drei Stellungen einrastbar ist.
In einer Anstiegsstellung dient der Umstellbügel als Auflage für das hintere
Bindungsende, wodurch der hintere Teil der Bindung bzw. das hintere Bindungsende
und Ski einen Winkel von etwa 15° einschließen.
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Aus
der
EP 0 955 073 A2 ist
eine Skibindung bekannt, die zwischen einer Abfahrts- und einer Tourenstellung
umstellbar ist. Die Bindung umfasst hierzu eine Zehen- und Fersenplatte,
die beide starr miteinander verbunden sind. Die Zehenplatte ist
angelenkt und die Fersenplatte anhebbar. An der Fersenplatte sind
Mittel vorgesehen, welche diese einerseits für die Abfahrtsstellung fest
auf den Ski drücken
und andererseits für
die Tourenstellung freigeben. Die Fersenplatte ist dann in Tourenstellung
frei vom Ski abhebbar. In einer dritten Stellung ist die Fersenplatte in
einer vorbestimmten Höhe über dem
Ski bzw. der Skideckfläche
fixierbar, so dass zwischen dem aus der Fersenplatte und der Zehenplatte
bestehenden Teil der Bindung und der Skioberfläche ein vorbestimmter Winkel
eingeschlossen ist.
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Die
beiden vorgenannten Konstruktionen sind sehr aufwendig und insbesondere
auch aufwendig handhabbar. Dementsprechend hat sich der Erfinder
der vorliegenden Erfindung schon früher die Aufgabe gestellt, die
vorgenannten Konstruktionen zu vereinfachen. Eine entsprechende
Lösung
ist in der
DE 200
06 446 U1 vorgegeben.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die zuletzt
genannte Konstruktion noch weiter zu vereinfachen, und zwar insbesondere konstruktiv
und damit auch herstellungstechnisch, ohne dass die Vorteilhaftigkeit
der auf die Anmelderin zurückgehenden
DE 200 06 446 U1 verloren
geht.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst.
Diese Lösung
ist durch eine spezielle Konstruktion des Absatzstützteils
in Form eines L-förmigen
Winkelprofils gekennzeichnet, welches in einfacher, funktionssicherer
und leicht handhabbarer Weise verstellbar ist. Weitere konstruktive
Details sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße Abstützvorrichtung lässt sich
auch nachträglich
an einem bereits vorhandenen Touren- oder Langlaufski montieren.
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Eine
besonders einfache Ausführungsform des
Absatzstützteils
zeichnet sich dadurch aus, dass dieses aus zwei lösbar miteinander
verbundenen, insbesondere verschraubten Teilen besteht, nämlich einem
massiven Winkelprofil aus Metall oder Kunststoff und einem daran
befestigbaren Formteil, insbesondere geformten Metallblech, wobei
die erfindungsgemäß vorgesehene
L-förmige
Führungskulisse
durch den Zusammenbau dieser beiden Teile gebildet wird.
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Der
erfindungsgemäße Fixier-Mechanismus für das Absatzstützteil ist äußerst einfach
und kommt ohne elastische Vorspann-Maßnahmen aus, die nach längerem Gebrauch
oder auch bei extremen äußeren Bedingungen
versagen könnten,
oder zumindest weniger wirksam sind. Gemäß Anspruch 3 ist zwar eine
Federlasche vorgesehen, die in der jeweiligen Fixierposition des
Absatzstützteils
unter elastischer Vorspannung am Quersteg des U-förmigen Bügels anliegt.
Diese Federlasche ist jedoch lediglich als unterstützendes
Element für
die Sicherung der Fixierposition vorgesehen, nicht jedoch als Hauptmaßnahme.
Die beiden Fixierpositionen des Absatzstützteils sind auch ohne diese
Federlasche gewährleistet.
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung. Diese zeigt in:
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1 ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Fersenabstützvorrichtung
in Seitenansicht und in aktiver Ruhestellung;
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2 die Fersenabstützvorrichtung
in einer ersten Absatz-Stützposition;
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3 die Fersenabstützvorrichtung
in einer zweiten Absatz-Stützposition;
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4 einen Teil der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung,
nämlich
den eigentlichen Abstützmechanismus
in Vorderansicht; und
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5a – 5d das
Absatzstützteil
der erfindungsgemäßen Fersenabstützvorrichtung
in zwei unterschiedlichen Fixierpositionen (5a einerseits und 5d andererseits) unter Darstellung des
Mechanismus, um von der einen Fixierposition in die andere Fixierposition
zu gelangen, und zwar jeweils im schematischen Querschnitt.
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Die 1 bis 3 zeigen eine Fersenabstützvorrichtung 10 mit
einer Absatzplatte 34, die auf einem Ski 26 montiert
ist. An ihrer Oberseite kann die Absatzplatte 34 eine Profilierung,
z.B. ähnlich
der Profilierung einer Schuhsohle, aufweisen. Die Absatzplatte 34 ist,
wie die 1 – 3 erkennen lassen, unterhalb
des Absatzes 13 eines Skischuhs 11 hinter der
eigentlichen Skibindung, die hier nicht dargestellt ist, so montiert,
so dass der Absatz des Skischuhs direkt auf die Absatzplatte 34 absenkbar
ist. An der Absatzplatte 34 ist ein Bügel 15 quer zur Skilängsrichtung
schwenk- bzw. drehbar an der Absatzplatte 34 befestigt.
Der Bügel 15 ist
als etwa U-förmiger
Metallbügel
(siehe 4) ausgebildet,
bei dem die freien Enden der Schenkel 22, 23 nach
innen gebogen sind und in Bohrungen seitlich an der Absatzplatte 34 eingreifen.
Die Schenkel des Bügels 15 sind
etwa 4 – 5 cm
lang.
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Der
Bügel 15 ist
in den 2 und 3 jeweils in etwa vertikaler
Stellung zum Ski 26 dargestellt und schließen mit
dem vorderen Skiabschnitt einen Winkel von etwa 80° ein. Zum
Feststellen des Bügels 15 in
dieser aufrechten Position sind an der Absatzplatte 34 seitliche
Nuten 31 (siehe 1)
vorgesehen, in die die Schenkel 22, 23 des U-förmigen Bügels 15 einrastbar
sind. An dem Quersteg 17 des U-förmigen Bügels 15 ist ein Absatzstützteil 16 drehbar
montiert. Das Absatzstützteil 16 besteht
aus zwei lösbar
miteinander verbundenen, nämlich
mittels Schrauben 28 miteinander verschraubten Teilen,
und zwar einem massiven Winkelprofil 29 aus Metall oder
Kunststoff einerseits und einem daran befestigbaren Formteil in
Form eines geformten Metallblechs 30 andererseits, wobei
zwischen diesen beiden Teilen eine L-förmige Führungskulisse 18 beim
Zusammenbau derselben gebildet wird (siehe dazu insbesondere die 5a – 5d).
Das erwähnte
Winkelprofil 29 kann auch aus Hartgummi hergestellt sein.
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Wie
im übrigen
die 1 – 5d erkennen lassen, ist das
Absatzstützteil 16 L-förmig ausgebildet, wobei
die beiden Schenkel 12, 14 unterschiedlich lang
sind, so dass in der ersten Fixierposition des Absatzstützteils 16 entsprechend 5d oder entsprechend 2 der kürzere Schenkel 12 und
in der zweiten Fixierposition des Absatzstützteils entsprechend der 5a oder 3 der längere Schenkel 14 zur
Anhebung des Schuhabsatzes 13 wirksam ist. Die beiden vorgenannten
Fixierpositionen des Absatzstützteils 16 sind
durch die Endpunkte 24, 25 einer L-förmigen Führungskulisse 18 für den U-förmigen Bügel 15,
insbesondere dessen Quersteg 17 bestimmt, so wie dies insbesondere
aus den 5a – 5d sehr deutlich hervorgeht.
Die Schenkel 19, 20 der L-förmigen Führungskulisse 18 erstrecken
sich etwa parallel zu den Schenkeln 12, 14 des
L-förmigen
Absatzstützteils 16.
Die in den beiden Fixierpositionen des Absatzstützteils 16 am U-förmigen Bügel 15 sind durch
Abstützung
des einen oder des anderen Endpunktes 24 bzw. 25 der
Führungskulisse 18 am
Quersteg 17 des U-förmigen
Bügels 15 einerseits
und durch Abstützung
des Absatzstützteils 16 bzw.
eines sich seitlich über
die beiden Schenkel 22, 23 des U-förmigen Bügels 15 hinauserstreckenden
Quersteges 21 bzw. 21' desselben an den beiden Schenkeln 22, 23 des
U-förmigen
Bügels 15 andererseits
stabilisierbar.
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Die
erwähnten
Querstege 21, 21' des
Absatzstützteils 16 werden
durch das geformte Metallblech 30 gebildet. Wie 4 erkennen lässt, erstreckt
sich dieses seitlich über
die beiden Schenkel 22, 23 des U-förmigen Bügels 15 hinaus.
Damit ist in einfacher Weise eine Fixierung des Absatzstützteils 16 in
den beiden unterschiedlichen Positionen entsprechend 5a einerseits und 5d andererseits möglich. Bei
Ausbildung der Querstege 21, 21' aus Metallblech umfassen diese
vorzugsweise jeweils noch eine Federlasche 24 entsprechend 4, die in der jeweiligen
Fixierposition des Absatzstützteils 1G unter
elastischer Vorspannung am Quersteg 17 des U-förmigen Bügels 15 anliegt.
Damit wird eine zusätzliche
Sicherheit dafür
erhalten, dass das Absatzstützteil 16 in
der vorbestimmten ersten und zweiten Position während des Gebrauchs der Bindung
sicher bleibt.
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In 1 ist der das Absatzstützteil 16 tragende
Bügel 15 nach
hinten in eine Ruheposition verschwenkt, in der der Schuhabsatz 13 unmittelbar
auf der Absatzplatte 34 aufsetzbar ist. Dabei befindet sich
das Absatzstützteil 16 in
einer Position, in der der längere
Schenkel 14 zur Skideckfläche gerichtet ist und sich
an dieser abstützt.
Genauso gut ist es natürlich
denkbar, das Absatzstützteil 16 in
eine Position zu verschwenken, in der der längere Schenkel 14 sich
etwa parallel zu den beiden Schenkeln 22, 23 des
U-förmigen
Bügels 15 nach
hinten über
diesen hinauserstreckt.
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In 2 ist der Bügel 15 aufgerichtet.
Des weiteren befindet sich das Absatzstützteil 16 in einer ersten
Position, in welcher der Schuhabsatz 13 einen ersten vorbestimmten
Abstand zur Skideckfläche aufweist.
In 3 befindet sich das
Absatzstützteil 16 in
einer zweiten Position, in der der längere Schenkel 14 zur
Abstützung
des Schuhabsatzes 13 wirksam ist. In dieser Position weist
der Schuhabsatz 13 den größtmöglichen Abstand von etwa 5,5
bis 6,5 cm zur Skideckfläche
auf. Zur Veränderung
dieser beiden Stützpositionen
des Absatzstützteils 16 wird dieses
zum Beispiel aus der Position gemäß 3 bzw. gemäß 5a zunächst nach oben in Richtung parallel
zu den beiden Schenkeln 22, 23 des U-förmigen Bügels 15 angehoben
(siehe Pfeil 31 in 5b). Anschließend, wenn
sich der Quersteg 17 des U-förmigen Bügels im Eckbereich zwischen
den beiden Schenkeln 19, 20 der Führungskulisse 18 befindet, wird
das Absatzstützteil 16 nach
hinten in Richtung des Pfeiles 32 in 5c verschwenkt, um dann wieder nach unten
in Richtung des Pfeiles 33 in 5d zu verschieben, bis der Quersteg 17 am
Endpunkt 25 des Schenkels 19 der Führungskulisse 18 anliegt.
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Bei
angehobenem Schuhabsatz 13 entsprechend den 2 und 3 schließt die Sohle 35 des
Skischuhs 11 mit der Skideckfläche einen Winkel α ein, wobei
der Winkel α in 3 etwas größer ist
als der Winkel α in 2. Vorzugsweise beträgt der Winkel α zwischen
etwa 10° und
45°, insbesondere
etwa 15°.
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Die
Stützflächen des
Absatzstützteils 16 können noch
eine Profilierung, wie z.B. die Profilierung 27 des längeren Schenkels 14 aufweisen.
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Schließlich sei
noch erwähnt,
dass am Ski 26 hinter der Absatzplatte 34 Auflagen
aus Gummi, Filz, Kunststoff od. dgl. Material angebracht sein können, auf
die das Absatzstützteil 16 in
Nichtgebrauchsstellung ruhen kann. Dies gilt insbesondere dann,
wenn sich in der Ruhestellung das Absatzstützteil 16 in einer
Position entsprechend 1 befindet.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind. Dies gilt insbesondere auch für die konkret
in den 1 – 5d dargestellte Ausführungsform.