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Die
Erfindung betrifft einen Solarkollektor für die Erwärmung von Luft und Wasser,
mit einem Flachgehäuse
mit einer transparenten Abdeckung, einem in dem Gehäuse mit
Abstand von der Abdeckung angeordneten Absorber zur Wassererwärmung und
mindestens einer zwischen dem Absorber und der Gehäuserückwand angeordneten
Wärmedämmschicht.
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Es
sind Solarkollektoren für
die Erwärmung von
Wasser oder wässrigen
Wärmeträgerflüssigkeiten
bekannt. Diese Kollektoren sind nicht für die Erzeugung von Warmluft
geeignet. Eine kombinierte Erwärmung
von Luft und Wasser ist mit den bekannten Solarkollektoren nicht
möglich.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Solarkollektor
für die
Erwärmung von
Luft und Wasser durch Solarstrahlung zu schaffen. Die Erwärmung von
Luft und Wasser soll gleichzeitig möglich sein. Ferner soll die
Verteilung der von der Luft bzw. dem Wasser aufgenommenen Wärme variierbar
sein, wobei der Solarkollektor auch zur ausschließlichen
Erwärmung
von Luft oder ausschließlichen
Erwärmung
von Wasser einsetzbar sein soll. Weitere Vorteile des Solarkollektors
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
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Diese
Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Solarkollektor erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Raum
zwischen der Abdeckung und dem Absorber als Luftströmungskammer
ausgebildet ist, deren Eintrittsstutzen und Austrittsstutzen in
der Gehäuseseitenwand
angeordnet sind. Der Kollektor kann bei auffallender Solarstrahlung
zur Wassererwärmung
dienen. Außerdem
kann in der Luftströmungskammer
Warmluft erzeugt werden. Dabei kann das Verhältnis der auf Wasser und Luft übertragenen
Wärme durch
die Luft- und Wassermenge variiert werden, mit denen der Solarkollektor
pro Zeiteinheit beschickt wird. Dabei ist praktisch eine Variationsmöglichkeit
von 100 % Warmwasser und 0 % Warmluft bei abgeschlateter Luftzufuhr
bis etwa 100 % Warmluft und 0 % Warmwasser bei abgeschalteter Wasserzufuhr
möglich.
Der erfindungsgemäße Solarkollektor
kann nicht nur zur Erzeugung von erwärmtem Wasser dienen, sondern
auch zu der üblichen
Erwärmung
von wässrigen
Wärmeträgerflüssigkeiten,
durch die die aufgenommene Wärme
in üblicher
Weise einem Solarspeicher zugeführt
wird. Da die von der Luft im Kollektor aufgenommende Wärme genutzt
wird, ist eine Maximierung der Wärmeaufnahme
des Absorbers durch hochwertige Oberflächenbeschichtungen nicht nötig, was
sich kostengünstig
auf den Gestehungspreis des Kollektors auswirkt.
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Bei
einer Ausführungsform
des Kollektors sind der Lufteintrittsstutzen an der gleichen Gehäuseseite
oder -ecke wie der Wasserrücklaufstutzen und
der Luftaustrittsstutzen an der gleichen Gehäuseseite oder -ecke wie der
Wasservorlaufstutzen angeordnet. Bei dieser Ausführung treten Luft und Wasser
an benachbarten Stellen des Kollektors ein und nach der Wärmeaufnahme
an benachbarten Stellen auf der gegenüberliegenden Seite/Ecke des
Kollektors aus. Luft und Wasser bewegen sich summarisch im Gleichstrom.
Bei einer anderen Ausführungsform des
Solarkollektors sind der Lufteintrittsstutzen an der gleichen Gehäuseseite
oder -ecke wie der Wasservorlaufstutzen und der Luftaustrittsstutzen
an der gleiche Gehäuseseite
und -ecke wie der Wasserrücklauf
stutzen angeordnet. Bei dieser Ausführung treten das erste Medium
mit erhöhter
Temperatur an der gleichen Seite oder Ecke ein, an der das zweite
Medium mit tiefer Temperatur eintritt, während an der gegenüberliegenden
Seite oder -ecke das erste Medium mit tiefer Temperatur eintritt
und das zweite Medium mit erhöhter
Temperatur austritt. In diesem Falle bewegen sich Luft und Wasser
summarisch im Gegenstrom durch den Kollektor.
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Vorzugsweise
liegt die Höhe
der Luftströmungskammer
in dem Bereich von 3 bis 7 cm, vorzugsweise von 4,1 bis 6,5 cm.
Im Vergleich zu Solarkollektoren ohne Warmluftgewinnung ist der
Abstand zwischen Absorber und Abdeckung größer, um einen genügenden Luftdurchsatz
bei einem akzeptablen Druckabfall zu ermöglichen.
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Zweckmäßigerweise
sind in der Strömungskammer
Leitwände
zur Führung
des Luftstroms angeordnet. Die Leitwände sorgen dafür, daß der Luftstrom
die gesamte Grundfläche
des Absorbers gleichmäßig überstreicht
und nicht den kürzesten Weg
vom Eintrittsstutzen zum Austrittsstutzen nimmt. Ins besondere wird
die Kapazität
der Wärmeübertragung
von dem Absorber auf die Luftschicht vollständig ausgenutzt.
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Vorzugsweise
bestehen die Leitwände
aus einem transparenten Werkstoff. Die Solarstrahlung auf den Absorber
wird durch die Leitwände
nur wenig verringert. Zweckmäßigerweise
bestehen die Abdeckung und die Leitwände aus dem gleichen Werkstoff.
Geeignete Werkstoffe für
die Abdeckung und die Leitwände
sind z.B. Silikatglas, Kunstglas aus Polycarbonat oder das unter
dem Warenzeichen Hostaglas vertriebene Kunstglas. Die Leitwände können an der
Innenseite der Abdeckung angebracht oder ein integraler Teil der
Abdeckung sein. Die Anbringung kann z.B, durch Klebung erfolgenn.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen
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1 die perspektivische Darstellung
eines Solarkollektors;
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2 ein Schnitt nach der Linie
II–II
der 1; und
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3 eine Aufsicht einer weiteren
Ausführungsform
des in dem Kollektor angeordneten Absorbers.
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1 zeigt einen Solarkollektor 1 mit
einem rechteckigen Flachgehäuse 2,
das vorderseitig eine hochtransparente Abdeckung 3 aus
Kunstglas trägt. An
einer Längsseitenwand 2b des Flachgehäuses 2 aus Leichtmetall
befindet sich nahe den Ecken ein Lufteintrittsstutzen 4 und
ein Luftaustrittsstutzen 5. Ferner sind an diesen Gehäuseecken
in den Querseitenwandungen 2c ein
Rücklaufstutzen 6 für das zu erwärmende Wasser
und ein Vorlaufstutzen 7 für das im Kollektor erwärmte Wasser.
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Aus 2 ist ersichtlich, daß in dem
Gehäuse
in einem Abstand, der z.B. 5 cm beträgt, von der Abdeckung 3 ein
Absorber 8 angeordnet ist, der im dargestellten Falle aus
achtzehn nebeneinander liegenden Absorberstreifen mit je einem Durchflußrohr 8a für
das zu erwärmende
Wasser gebildet ist. Diese Absorberstreifen können in bekannter Weise aus Wärmeleitblech
aus Aluminium und einem Kupferrohr bestehen. Kunststoffabsorber
sind ebenfalls verwendbar, da nur eine verhältnismäßig geringe Wassererwärmung erfolgt.
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Zwischen
der transparenten Abdeckung 3, die z.B. aus Silikatglas,
Polycarbonat- oder Acrylglas bestehen kann, und dem Absorber 8 ist
eine Luftströmungskammer 9 gebildet,
die zur Erwärmung
der durchgeleiteten Luft dient. Da die von dem warmen Absorber 8 an
diese Luft abgegebene Wärme
genutzt wird, kommt es auf die Reduzierung der Absorberemission
nicht an und kann im allgemeinen auf eine selektive Beschichtung
zur Emissionsgradreduktion verzichtet werden. Zwischen dem Absorber 8 und
der Gehäuserückwand 2a ist in üblicher Weise eine Wärmedämmschicht 10 angeordnet.
Geeignete Wärmedämmstoffe
sind z.B. Polyurethan-Hartschaum und Mineralfaserwolle. Polystyrol-Schaumstoff
ist ebenfalls einsetzbar, da die Absorbertemperatur infolge der
Warmlufterzeugung nicht so hoch aufgeheizt wird wie bei Solarkollektoren,
die nur zur Wassererwärmung
dienen. Die Seitenwandungen 2a und 2b des Gehäuses können innen ebenfalls mit Wärmedämmstoff
bekleidet sein, um Wärmeverluste aus
der Luftströmungskammer 9 nach
außen
zu verringern.
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3 zeigt die Aufsicht einer
Ausführungsform
des Solarkollektors mit einem Registerabsorber aus parallel geschalteten
Absorberrohren 12. Die Wasserzuführung erfolgt durch den Rücklaufstutzen 6 zu
dem Verteilerrohr 13. Von dort verteilt sich das Wasser
auf die parallelen Absorberrohre 12 und gelangt dann in
das Sammelrohr 11 und aus diesem zum Vorlaufstutzen 7.
In der Luftströmungskammer 9 sind
parallele Leitwände 14 aus
transparentem Material angeordnet, die in 3 gestrichelt dargestellt sind. Die Leitwände 14 sind
abwechselnd an die gegenüberliegenden
Längsseitenwandungen 2b angeschlossen. Sie lassen an den gegenüberliegenden Seitenwandungen 2b Durchgänge 14a frei,
so daß der durch
den Eintrittsstutzen 4 zugeführte kalte Luftstrom auf seinem
Wege zum Austrittsstutzen 5 einen hin und her gehenden
oder serpentinenförmigen
Kanal durchströmt,
wodurch gewährleistet
ist, daß die gesamte
Kollektorfläche überstrichen
und für
die Lufterwärmung
ausgenutzt wird.
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Der
erfindungsgemäße Solarkollektor
ist in den Fällen
nützlich,
bei denen neben Warmwasser auch ein Bedarf an Warmluft besteht,
z.B. bei Energiesparhäusern
und Luftwärmetauschern,
bei der Beheizung von Räumen
mit Warmluft oder bei der technischen Nutzung von Warmluft, z.B.
für die Trocknung
von Agrarprodukten.
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Der
erfindungsgemäße Solarkollektor
eignet sich auf Grund der Anordnung der Stutzen zur Verschaltung
in Parallel- und Reihenanordnung.