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Die Erfindung betrifft ein Klebeband
zur Verklebung von Folien, insbesondere von Folien aus Polyolefinen,
welches eine Trägerschicht
und eine Haftkleberbeschichtung aufweist.
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Für
die Verklebung von schwer zu verklebenden Folien, beispielsweise
Folien aus Polymeren mit niedriger Oberflächenspannung, z.B. Polyolefine
wie Polyethylen oder Polypropylen, werden insbesondere im Baubereich
häufig
Klebebänder
eingesetzt. Ein spezielles Anwendungsgebiet sind hierbei Dampfbremsen
oder Dampfsperren, die im Dachbereich zu verkleben sind. Allgemein
reichen die im Baubereich zu verklebenden Materialien von glatten
Folien mit niedriger Oberflächenspannung
bis hin zu feinstrukturierten bahnförmigen Substraten, die feine
Oberflächenstrukturen,
beispielsweise Pappe oder Vliese, aufweisen. An solche Verklebungen
werden hohe Anforderungen gestellt. So sollen die Verklebungen sofort
nach Applikation belastbar sein und eine hohe Alterungsbeständigkeit
aufweisen. Erwünscht
sind Klebebänder,
deren Kohäsion
mit der Alterung auch bei erhöhten
Temperaturen und erhöhten
Ozonkonzentrationen nur geringfügig
ansteigt. Eine Erhöhung
der Kohäsion
führt zu
einer Verschlechterung der Adhäsion,
wodurch die Qualität
der Verklebung im Laufe der Zeit abnimmt. Eine weitere Anforderung
an die Klebebänder
ist, dass sie umweltfreundlich sind und somit möglichst wenig Lösungsmittel
oder ähnliche
Substanzen enthalten. Die bisher bekannten Klebebänder konnten
im Hinblick auf dieses Anforderungsprofil bisher nicht befriedigen.
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Die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe bestand somit in der Bereitstellung eines Klebebands zur
Verklebung von Folien, welches die oben genannten Anfor derungen
erfüllt
und eine gute und dauerhafte Verklebung auch auf schwer zu verklebenden
Materialien, wie Polyolefinen, erreicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Klebeband gemäß Anspruch
1 gelöst.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
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Das erfindungsgemäße Klebeband zur Verklebung
von Folien, insbesondere von Folien aus Polyolefinen, weist eine
Trägerschicht
und eine Haftkleberbeschichtung auf. Dabei ist die Haftkleberbeschichtung
erfindungsgemäß selbstklebend
und enthält
Polymere auf Basis von vinylgruppenhaltigen Monomeren mit einem Restmonomergehalt
von weniger als 300 ppm. Die vorliegend angegebenen Restmonomergehalte
beziehen sich, soweit nichts anderes angegeben ist, jeweils auf
eine Messung an einem Klebeband, das sofort nach seiner Herstellung
und gegebenenfalls Trocknung 24 Stunden unter Standardbedingungen
(23°C und
50 % relative Luftfeuchtigkeit) gelagert und anschließend auf
seinen (Rest-)Monomergehalt
vermessen wurde. Der Begriff "sofort" bedeutet hierbei
weniger als etwa 3 Stunden, bevorzugt weniger als etwa 2 Stunden.
Bevorzugt enthält
das Klebeband nach seiner Herstellung und ggf. Trocknung weniger
als 5 Gew.-%, insbesondere weniger als 3 Gew.-% Wasser.
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Die erfindungsgemäße Haftkleberbeschichtung ist
selbstklebend. Die Selbstklebrigkeit der Oberfläche der Haftkleberbeschichtung
kann gemäß Test Methods
for Pressure-Sensitive Adhesive Tapes, 13th Edition, Pressure
Sensitive Tape Council mit einer laufenden Kugel gemessen werden,
deren Weg weniger als etwa 30 cm, bevorzugt weniger als etwa 20
cm, stärker
bevorzugt weniger als etwa 15 cm, besonders bevorzugt weniger als
etwa 10 cm, insbesondere weniger als etwa 5 cm, beträgt; wobei
bei der Messung ein glatter, ebener Film vorliegt und keine durch
Rauhigkeit verursachte Reibung auftritt.
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Die Haftkleberbeschichtung enthält Polymere
auf Basis von vinylgruppenhaltigen Monomeren. Vorzugsweise beträgt der Restmonomergehalt
der Polymeren weniger als 150 ppm, stärker bevorzugt weniger als 100
ppm, insbesondere weniger als 50 ppm and am meisten bevorzugt weniger
als 30 ppm. Hierbei sind die Werte in ppm auf das Gewicht bezogen.
Die Menge an Restmonomeren kann durch dem Fachmann bekannte Messverfahren,
beispielsweise durch ein mit einem Gaschromatographen gekoppeltes
Massenspektrometer (GC-MS), gegebenefalls nach vorheriger Extraktion,
bestimmt werden. Bei einem geeigneten Verfahren wird beispielsweise
eine Probe der Haftkleberbeschichtung in einem Prüfraum auf
etwa 80°C
erwärmt, über mehrere
Stunden, z.B. 4 Stunden, Luft über
der Probe zirkuliert und diese auf einem Aktivkohleröhrchen gesammelt.
Die darauf adsorbierten Substanzen werden durch Desorption mit einem
geeigneten Elutionsmittel, z.B. Dichlormethan, Methanol, eluiert.
Anschließend
erfolgt mittels GC-MS die quantitative Analyse.
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Bei den vinylgruppenhaltigen Monomeren
handelt es sich vorzugsweise entweder um Acrylat-Monomere und/oder
Methacrylat-Monomere allein, bevorzugt Acrylat-Monomere allein,
oder aber um Acrylat-Monomere und/oder Methacrylat-Monomere, bevorzugt
Acrylat-Monomere, zusammen mit mindestens einem anderen Vinylpolymer
als Comonomer ausgewählt
aus den Monomeren, die im Handbook of Pressure Sensitive Adhesive
Technology, 2nd Edition, Donatas Satas,
1989, Van Nostrand Reinhold, 0-442-28026-2, Seite 444 bis 450 beschrieben
sind. Besonders geeignete Comonomere sind Vinyl-basierte Monomere,
z.B. Vinylacetat, Vinylether, Vinylhalogenide, oder Vinylaromatische
Verbindungen, z.B. Styrol oder Vinylbenzol, oder aliphatische Monomere,
z.B. Ethen, Butadien oder Propen. Als Polymere für die Haftkleberbeschichtung
eignen sich auch reine Polyacrylatdispersionen, Copolymere von Acrylaten
sowie Dispersionen von Acrylaten und weiteren vinylgruppenhaltigen
Monomeren, wie Vinylacetat, Acrylsäure, Acrylnitril, Styrol und/oder
Ethylen. Besonders geeignet sind Polyacrylate mit Estergruppen mit
1 bis 15 C-Atomen, wovon Polyacrylate auf Basis von 2-Ethylhexylacrylat
und/oder Butylacrylat am meisten bevorzugt sind. Für die Haft kleberbeschichtung
geeignete Polymere können
durch dem Fachmann bekannte Dispersionspolymerisation oder Emulsionspolymerisation
hergestellt werden. Hierbei kann der Restmonomergehalt durch übliche Verfahren,
z.B. Nachpolymerisation und/oder Nachvernetzung und Strippen und/oder
Vakuumziehen, auf die gewünschten
Werte eingestellt werden. Alternativ kann die Haftkleberbeschichtung
auch durch UV-Vernetzung oder Elektronenstrahl-Vernetzung hergestellt
werden, wobei der Restmonomergehalt durch Nachpolymerisation, ggf.
weitere UV-Vernetzung oder Elektronenstrahl-Vernetzung, und/oder
Vakuumziehen und/-oder
Verdampfen auf die gewünschten
Werte eingestellt werden kann.
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Die Haftkleberbeschichtung enthält vorzugsweise
10 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 45 bis 98 Gew.-%, stärker bevorzugt
65 bis 95 Gew.-%, Polymere auf Basis von vinylgruppenhaltigen Monomeren
und 0 – 5 Gew.-%,
bevorzugt 0 – 3
Gew.-%, stärker
bevorzugt 0 – 2
Gew.-%, Wasser, jeweils bezogen auf 100 Gew.-% Haftkleberbeschichtung.
Die Angaben zum Wassergehalt beziehen sich vorliegend auf eine Messung
unter bestimmten Bedingungen. Diese Bedingungen umfassen eine Akklimatisierung
des nicht abgedeckten Klebebandes während 24 Stunden bei 23 °C und 50
% relativer Luftfeuchtigkeit. In einer alternativen Ausführungsform
enthält
die Haftkleberbeschichtung 70 bis 100 Gew.-% Polymere auf Basis
von vinylgruppenhaltigen Monomeren, bezogen auf 100 Gew.-% Haftkleberbeschichtung.
Der Rest sind jeweils Tackifier, Rheologiemodifikatoren, Initiatoren,
Vernetzer, Füllstoffe,
Verlaufshilfsmittel und/oder Haftvermittler. Die genannten Additive können alleine
oder als Gemische davon verwendet werden. Sie liegen vorzugsweise
in den folgenden Mengen vor, jeweils bezogen auf 100 Gew.-% Haftkleberbeschichtung:
0 bis 10 Gew.-% Initiatoren und/oder Vernetzer; 0 bis 35 Gew.-%,
bevorzugt 0 bis 10 Gew.-%, Füllstoffe;
0 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 25 Gew.-%, stärker bevorzugt 0 bis 10 Gew.-%,
Tackifier; 0 bis 10 Gew.-% Rheologiemodifikatoren; 0 – 1 Gew.-%
Verlaufshilfsmittel; und 0 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 5 Gew.-%,
Haftvermittler. Bei den Füllstoffen
kann es sich um anorganische, organische, oligomere und/oder polymere
Füllstoffe
handeln.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Haftkleberbeschichtung im Wesentlichen frei von Weichmachern
und/oder Hochsiedern. Definitionsgemäß handelt es sich bei den Weichmachern
oder Hochsiedern um Verbindungen, die einen Siedepunkt oder Zersetzungspunkt
von mindestens 240°C
bei 1013,25 mbar aufweisen. Bevorzugt beträgt der Anteil an Weichmachern
und/oder Hochsiedern weniger als 2 Gew.-%, insbesondere weniger
als 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf 100 Gew.-% Haftkleberbeschichtung.
Bei den Weichmachern kann es sich um aliphatische und/oder aromatische
Kohlenwasserstoffe mit einem Siede- oder Zersetzungspunkt über 240°C, Phthalate,
Citrate, Phosphate, Trimellithsäure,
Sulfonsäure,
Mineralöle,
flüssige
Polybutene, Lanolin, Diester und Monoester von Dicarbonsäuren (z.B.
Adipinsäure),
Mono-, Di- oder Triester von Tricarbonsäuren, Oligo-Glycidetherverbindungen,
Polyterpene, modifizierte Polyterpene, Naturharze, modifizierte
Naturharze, hydrierte Naturharze, Ester von Naturharzen, hydrierte
und teilhydrierte Ester von Naturharzen, Phenol-Formaldehyd-Harze
und/oder Kolophonium handeln. Somit werden in vorteilhafter Weise
Umweltgifte vermieden, was die Umweltverträglichkeit und Verträglichkeit
für Menschen
und damit auch das Raumklima in einem Haus verbessert.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist die Haftkleberbeschichtung im Wesentlichen frei von flüchtigen
organischen Verbindungen (VOC). Bei den flüchtigen, organischen Verbindungen
handelt es sich im Sinne der Erfindung um Verbindungen mit einem
Dampfdruck von mindestens 0,1 mbar bei 20°C und einem Siedepunkt von höchstens
240°C bei
1013,25 mbar. Diese werden unterschieden in niedrigsiedende flüchtige organische
Verbindungen mit einem Siedepunkt unterhalb 150°C sowie hochsiedende flüchtige organische Verbindungen
mit einem Siedepunkt von 150 und 240°C, so wie es auch in der Verordnung über die
Lenkungsabgabe auf flüchtige
organische Verbindungen (VOCV 814.018), einem Teil das schweizerischen
Umweltschutzgesetzes (USG aus 1997) im ersten Abschnitt unter An.
1 (Begriff) definiert ist. Bevorzugt werden 0 bis 3 Gew.-%, stärker bevorzugt
0 bis 0,5 Gew.-%, insbesondere 0 bis 0,2 Gew.-%, flüchtige organische
Verbindungen, jeweils bezogen auf 100 Gew.-% Haftkleberbeschich tung,
eingesetzt. Bei den flüchtigen
organischen Verbindungen, welche auch vinylgruppenhaltige Monomere
umfassen können,
kann es sich insbesondere um Acrylsäure, Methacrylsäure, Butylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, Methyhnethacrylat, Ethylacrylat, 2-Ethylhexanol,
Ethylacetat, Vinylacetat, Essigsäure,
Ethen, Acrylnitril, Ethanol, 2-Butanol, 2-Butylhexanol, Hexandiol und/oder
Butandiol handeln.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
hat die Haftkleberbeschichtung eine Schälhaftung auf Polyolefinen von
wenigstens 10 N/25 mm, stärker
bevorzugt wenigstens 20 N/25 mm, noch stärker bevorzugt 25 N/25 mm,
jeweils bei Messung gemäß DIN EN
1939:1996-11 bei 23°C.
Die Haftkleberbeschichtung besitzt diese Schälhaftung nicht nur auf Polyolefin-Materialien,
sondern auch auf allen anderen Materialien, z.B. Papieren, Vliesen,
Polyamiden oder Polyestern, außer
auf Materialien mit einer sehr tiefen Oberflächenspannung wie silikonisierte
oder fluorisierte Oberflächen.
Sie kann durch eine gezielte Einstellung der Polarität der vinylgruppenhaltigen
Monomeren des Polymers vom Fachmann im Rahmen fachüblicher
Versuche eingestellt werden.
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Allgemein kann die Trägerschicht
des erfindungsgemäßen Klebebandes
aus Gewebe, Vlies, Kunststofffolie oder von Hand einreissbarem Papier
bestehen. Je nach Anwendungsbereich kann somit die Verarbeitbarkeit
bzw. die zuverlässige
Dichtwirkung auf einfache Weise realisiert werden.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Klebebands
unterliegt keinen Beschränkungen
und kann in üblicher
Weise erfolgen. Vorzugsweise wird es mittels Differenzdruck-Auftragssystem,
Gravurwalze, Roll-Coating, Rakel, Mayrbar, Roll-Rakel, Curtain-Coating, Sprühauftrag,
oder weiterer in Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology,
2nd Edition, Donatas Satas, 1989, Van Nostrand
Reinhold, 0-442-28026-2, beschriebener Verfahren, z. B. Reverse-Roller-Coaters,
Knife-over-Roller-Coaters oder Floating-Knife-Coaters, hergestellt.
Insbesondere wird zur Herstellung der Haftkleber, in Abhängigkeit
vom Aufbringungsverfahren gegebenenfalls im Nasszustand, auf die
Trägerschicht
aufgebracht und/oder aktiviert bzw. getrocknet. Bevorzugt beträgt der Wassergehalt
nach Trocknung weniger als 5 Gew.-%, insbesondere weniger als 3
Gew.-%. Bei Einsatz von UV-Vernetzung
oder Elektronenstrahl-Vernetzung werden die Monomeren, gegebenenfalls
mit Initiator, direkt auf die Trägerschicht
aufgebracht und anschließend
durch UV-Strahlung oder Elektronenstrahl polymerisiert.
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Das Flächengewicht der Haftkleberbeschichtung
beträgt
vorzugsweise bis 1000 g/m2, insbesondere 50
bis 1000 g/m2, stärker bevorzugt 100 bis 750
g/m2, am meisten bevorzugt 150 bis 500 g/m2. Auch eine mehrfache Beschichtung ist möglich.
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Bevorzugt ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Klebebandes,
bei der die Haftkleberbeschichtung zur Verklebung von Folien aus
Polyethylen, Polypropylen, Polyethylen-Polypropylen-Copolymer, EPDM,
ABS, Polyamid, Polyester, Papier, Pappe, Vliesen oder beschichteten
Vliesstoffen geeignet ist. Bevorzugt sind dabei Dampfbrems- oder
Dampfsperrfolien, Unterspannbahnen oder Windpapiere aus diesen Materialien.
Das erfindungsgemäße Klebeband
kann in einem Temperaturbereich von 15 bis 70°C angewendet werden. Es findet
insbesondere Einsatz im Baubereich, insbesondere im Dachbereich.
Daneben eignet sich das Klebeband auch als Duct Tape oder Lassoband.
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Das erfindungsgemäße Klebeband weist bevorzugt
bei glatten Oberflächen
rnit einer Rauhigkeit von Ra < 50 μm einen Benetzungsgrad
von mindestens 50 %, bevorzugt mindestens 80 % und stärker bevorzugt mindestens
90 % auf. Bei Oberflächen
mit einer Rauhigkeit Ra = 50 μm bis 0,1
mm beträgt
der Benetzungsgrad bevorzugt mindestens 30 %, besonders bevorzugt
mindestens 60 % und stärker
bevorzugt mindestens 80 %. Der Benetzungsgrad von Oberflächen mit
einer Rauhigkeit Ra = 0,1 bis 0,5 mm beträgt bevorzugt
mindestens 25 %, insbesondere mindestens 50 % und stärker bevorzugt
mindestens 70 %.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Klebebandes
weist dessen Trägerschicht
lediglich einseitig eine selbstklebende Haftkleberbeschichtung auf.
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Es ist besonders bevorzugt, dass
auf der Seite, welche der Seite mit der Haftkleberbeschichtung gegenüberliegt,
zusätzlich
eine wasserabweisende Kunststoffbeschichtung und/oder eine Bedruckung
vorgesehen ist. Insbesondere die wasserabweisende Kunststoffbeschichtung
kann dazu dienen, beispielsweise das Eindringen von Kondenswasser
in den Verklebebereich zu verhindern, wodurch ansonsten unter Umständen die
Haftkleberbeschichtung ihre Klebekraft einbüßen würde.
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Um eine besonders einfache und dennoch
zuverlässige
und sichere luftdichte Verklebung von insbesondere Dampfbremsen
oder -sperren im Dachbereich zu ermöglichen, kann das erfindungsgemäße Klebeband
bevorzugt auch auf beiden Seiten der Trägerschicht beidseitig eine
selbstklebende Haftkleberbeschichtung aufweisen.
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Generell bevorzugt ist eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Klebebandes,
bei der die selbstklebende Haftkleberbeschichtung eine entfernbare
Abdeckschicht aufweist, oder im Fall einer beidseitigen Haftkleberbeschichtung
die selbstklebende Haftkleberbeschichtung zumindest einer Seite
eine entfernbare Abdeckschicht aufweist. Auf diese Weise kann die
Verarbeitbarkeit des so bevorzugt gestalteten Klebebandes weiter
verbessert werden, da zunächst
eine genaue Ausrichtung von Klebeband und zu verklebender Folie zueinander
erfolgen kann und erst dann die entsprechende Abdeckschicht von
der Haftkleberbeschichtung abgezogen wird und die Verklebung erfolgt.
Auf diese Weise wird eine Faltenbildung beim Verarbeitungsvorgang vermieden
und die Luftdichtheit der Verklebung ist vorteilhafterweise auf
einfache Art zuverlässig
realisierbar.
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Um die Dimensionsstabilität des erfindungsgemäßen Klebebandes
und somit seine abdichtende Wirkung weiter zu erhöhen, kann
das Klebeband gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine zusätzliche
textile Struktur aufweisen, besonders bevorzugt ein rechtwinklig
oder rhombusartig angeordnetes Fadengelege.
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Um die faltenfreie Verarbeitbarkeit
und somit die dauerhafte Dichtwirkung weiter zu verbessern, liegt das
erfindungsgemäße Klebeband
bevorzugt in Rollenform vor, besonders bevorzugt auf eine Hülse mit
einem Innendurchmesser im Bereich von 80 bis 90 mm aufgerollt.
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Ein dermaßen bevorzugt aufgerolltes
Klebeband kann gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung mit einem angepassten Abrollgerät verarbeitbar sein.
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Das erfindungsgemäße Klebeband weist vorzugsweise
eines oder mehrere der folgenden Merkmale oder Vorteile auf
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- – im
Wesentlichen VOC-frei, damit auch geruchsarm;
- – im
Wesentlichen frei von Weichmachern und Hochsiedern;
- – eine
Schälhaftung
auf Polyolefin-Materialien von wenigstens 10 N/25 mm (nach DIN EN
1939:1996-11) bei 23°C;
- – bei
15 bis 40°C
selbstklebend (im nichtverklebten Zustand);
- – im
Temperaturbereich von 15 bis 70°C
alterungsbeständig
(im verklebten Zustand);
- – alterungsbeständig bei
relativen Luftfeuchtigkeiten von 0 bis 100 %;
- – alterungsbeständig bei
Ozonkonzentrationen bis zu 500 μg/m3;
- – hoher
Benetzungsgrad von fein strukturierten Oberflächen; und
- – geringe Änderung
der Adhäsions-
und Kohäsionseigenschaften
im Zeitraum von bis zu 30 Jahren.
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Die Erfindung ermöglicht damit eine umweltfreundliche
und dennoch dauerhafte Verklebung von Folien, insbesondere Dampfbremsen
oder -sperren im Dachbereich, und zwar insbesondere auch für die luftdichte Verklebung
von Folien aus Polyolefinen.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden
Beispiele, die bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zeigen und diese nicht beschränken, näher veranschaulicht.
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Beispiele
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Messmethoden
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Proben und Prüfkörper wurden vor den Messungen
im Standardklima (23°C,
50 % relative Luftfeuchtigkeit) für mindestens 24 Stunden akklimatisiert.
Die Messungen werden dann im Standardklima (23°C, 50 % relative Luftfeuchtigkeit)
durchgeführt.
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Messung der Selbstklebeeigenschaft
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Gemäß Test Methods for Pressure-Sensitive
Adhesive Tapes, 13th Edition, Pressure Sensitive
Tape Council wird der Weg einer laufenden Kugel gemessen. Bei den
mit einer der unten beschriebenen Dispersionen D1 und D2 sowie der
Vergleichsdispersion VD1 hergestellten Haftkleberbeschichtungen
betrug der Weg der laufenden Kugel für D1 und VD1 unter 1 cm und
für D2
unter 1,5 cm.
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Benetzungsrad
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Eine 4 cm × 4 cm große Probe einer trockenen, mit
einer der unten beschriebenen Dispersionen D1 und D2 sowie der Vergleichsdispersion
VD1 hergestellten Verfilmung mit einem Flächengewicht von etwa 200 g/m2 wird auf eine aufgeraute Polymethylmethacrylat
(PMMA)-Platte mit einer Oberflächenrauhigkeit
gemäß untenstehender
Tabelle mittels der Gewichtskraft von 1 kg Gewicht mit der Grundfläche von
4 cm × 4
cm bei gleichmäßiger Belastung
für 5 Minuten
angepresst. Der Benetzungsgrad wird dann optisch vermessen.
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Kohäsionsmessung
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Die Kohäsionsmessung erfolgt gemäß Pressure
Sensitive Tape Council (PSTC) Test Methods, 13th Edition,
Method PSTC 107, Procedure A.
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Nach Abziehen des silikonisierten
Papiers wird der Klebeband-Prüfstreifen
so auf den Rand eines Prüfbleches
aus Edelstahl geklebt, dass sich eine Verklebungsfläche von
2,5 cm × 3,5
cm ergibt. 20 Minuten nach dem Verkleben wird am überstehenden
Ende des Klebeband-Prüfstreifens
ein 500 g Gewicht befestigt und das Prüfblech senkrecht aufgehängt. Als
Scherfestigkeit wird die Zeit bis zum Versagen der Verklebung unter
Einfluss des Gewichts als Mittelwert aus den Ergebnissen von drei
Prüfkörpern in
Minuten angegeben.
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Alterungsbedingung 1
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Nach Abziehen des silikonisierten
Papiers wird der Klebeband-Prüfstreifen
mit der Klebefläche
nach oben 3 Wochen im staubfreien Umluftofen bei 50°C gelagert.
Anschließend
wird der Klebebandstreifen 24 Stunden im Standardklima akklimatisiert.
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Alterungsbedingung 2
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Nach Abziehen des silikonisierten
Papiers wird der Klebeband-Prüfstreifen
mit der Klebefläche
nach oben 3 Wochen im staubfreien Umluftofen bei 70°C gelagert.
Anschließend
wird der Klebebandstreifen 24 Stunden im Standardklima akklimatisiert.
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Alterungsbedingung 3
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Nach Abziehen des silikonisierten
Papiers wird der Klebeband-Prüfstreifen
mit der Klebefläche
nach oben 5 Wochen im staubfreien Umluftofen bei 70°C gelagert.
Anschließend
wird der Klebebandstreifen 24 Stunden im Standardklima akklimatisiert.
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Alterungsbedingung 4
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Nach Abziehen des silikonisierten
Papiers wird der Klebeband-Prüfstreifen
mit der Klebefläche
nach oben 3 Wochen im staubfreien Umluftofen bei 70°C mit einer
Ozonkonzentration von 500 μg/m3 gelagert. Anschließend wird der Klebebandstreifen
24 Stunden im Standardklima akklimatisiert.
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Dispersion D1
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Als Dispersion Dl wird eine Dispersion
auf Basis von Poly-(2-ethylhexylacrylat) mit einem Restmonomergehalt
von 25 ppm an 2-Ethylhexylacrylat verwendet.
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Dispersion D2
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Als Dispersion D2 wird eine Dispersion
auf Basis von 2-Ethylhexylacrylat, Vinylacetat und Acrylsäure im Verhältnis 92
: 5 : 3 mit einem Restmonomergehalt von insgesamt 20 ppm verwendet.
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Vergleichsdispersion VD1
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Als Vergleichsdispersion VD1 wird
eine Dispersion auf Basis von Poly-(2-ethylhexylacrylat) mit einem Restmonomergehalt
von 1000 ppm an 2-Ethylhexylacrylat
verwendet.
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Versuchsdurchführung
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Die zu prüfende Dispersion wird mit einer
Rakel in dünner
Schicht auf ein silikonisiertes Papier aufgetragen und 12 Minuten
bei 60°C
im Umluftofen getrocknet. Die Spalthöhe der Rakel wird dabei so
gewählt, dass
sich für
die getrocknete Dispersion (Verfilmung) eine Auftragsmenge von 180 – 220 g/m2 ergibt. Auf die getrocknete Dispersion
wird ein handelsübliches
Polyethylen (PE)-beschichtetes Papier (100 g/m2 Semiclupak mit
20 g/m2 PE-Beschichtung) mit Papierseite
zur Haftkleberbeschichtung beschichtet. Die Kohäsion und der Benetzungsgrad
werden gemäß oben angegebener
Verfahren gemessen. Die Ergebnisse sind in folgender Tabelle dargestellt.
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Ein erfindungsgemäßes Klebeband weist somit folgende
Alterungsbeständigkeit
auf
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- 1. Bei beschleunigter Alterung des nicht-abgedeckten
Klebefilms über
einen Zeitraum von 3 Wochen bei 50°C in einem staubfreien Raum
(Alterungsbedingungen 1) steigt die Kohäsion nicht mehr als um einen Faktor
8 gegenüber
der Kohäsion
des Klebebandes vor der beschleunigten Alterung an.
- 2. Bei beschleunigter Alterung des nicht-abgedeckten Klebefilms über einen
Zeitraum von 3 Wochen bei 70°C
in einem staubfreien Raum (Alterungsbedingungen 2) steigt die Kohäsion nicht
mehr als um den Faktor 25 gegenüber
der Kohäsion
des Klebebandes vor der beschleunigten Alterung an.
- 3. Bei beschleunigter Alterung des nicht-abgedeckten Klebefilms über einen
Zeitraum von 5 Wochen bei 70°C
in einem staubfreien Raum (Alterungsbedingungen 3) steigt die Kohäsion nicht
mehr als um den Faktor 5 gegenüber der
Kohäsion
des Klebebandes vor der beschleunigten Alterung an, das einer beschleunigten
Alterung des nicht abgedeckten Klebefilms über einen Zeitraum von 3 Wochen
bei 70°C
im staubfreien Raum unterworfen wurde.
- 4. Bei beschleunigter Alterung des nicht-abgedeckten Klebefilms über einen
Zeitraum von 3 Wochen bei 70°C
in einem staubfreien Raum mit einer Ozonkonzentration von 500 μg/m3 (Alterungsbedingungen 4) steigt die Kohäsion nicht
mehr als um den Faktor 25 gegenüber
der Kohäsion
des Klebebandes vor der beschleunigten Alterung an.