DE202004006744U1 - Vorrichtung zum Verformen von Zuschnitten für Schuhschäfte oder von Schuhschäften in eine räumliche Form - Google Patents

Vorrichtung zum Verformen von Zuschnitten für Schuhschäfte oder von Schuhschäften in eine räumliche Form Download PDF

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    • A43D11/12Machines for forming the toe part or heel part of shoes, with or without use of heat

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Abstract

Vorrichtung zum Verformen von Zuschnitten für Schuhschäfte oder Schuhschäften aus Leder, Kunstleder oder dergleichen in eine räumliche Form mit einer Unterform (7), deren bei der Verformung wirksamer Bereich entsprechend einer Leistenform in Längsrichtung der Unterform (7) negativ und in Querrichtung positiv gekrümmt verläuft und mit einer Oberform (48), deren bei der Verformung wirksamer Bereich komplementär zur Unterform (7) ausgebildet ist, wobei die Zuschnitte zu ihrer Verformung durch gegenseitiges Aufeinanderzubewegen von Unterform (7) und Oberform (48) einklemmbar sind und mit zu beiden Seiten der Unterform (7) angeordneten Spannelementen, die zum Spannen des Zuschnitts mit dem Zuschnitt oder Schaft verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Spannelemente (17, 30) auf jeder Seite der Unterform (7) angeordnet sind deren Spannrichtungen (34, 35) unterschiedlich ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verformen von Zuschnitten für Schuhschäfte oder von Schuhschäften gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
  • Gattungsgemäße Vorrichtungen dienen bei der Herstellung von Schuhwerk, insbesondere von Schuhwerk ohne Schnürung, beispielweise von Stiefeln, dazu, Zuschnitte wie zum Beispiel die Vorderblätter eines Schaftes in zwei verschiedene Richtungen zueinander räumlich zu verformen. Um beim Zwicken bzw. Einscheren den Schaft ohne Faltenbildung und ohne übermäßigen Zug der Überholzangen zu bearbeiten und ein leistengetreues Ergebnis an der Spitzenzwickmaschine zu erreichen, werden die Zuschnitte vor der Verarbeitung in eine entsprechende Form gebracht. Je besser die Verformung des Schaftes gelingt, desto leichter und schneller kann der Arbeitsgang des Zwickens durchgeführt werden.
  • Bei einer aus der DE GM 77 06 269 bekannten Vorrichtung dieser Art wird der Zuschnitt zunächst zwischen der positiv gekrümmten Oberform und der negativ gekrümmten Unterform eingespannt. Sodann werden von beiden Seiten her die ebenfalls scheibenförmigen und planparallelen Pressbacken herangefahren und nach Anlage an den Zuschnitt in vertikaler Richtung entlang der Unterform bewegt. Dabei gleiten die Pressbacken am Zuschnitt entlang und ziehen diesen in die entsprechende Form.
  • Diese Vorrichtungen haben sich in der Praxis bewährt, stoßen jedoch bei Verformungen mit starken Krümmungen im Ristbereich an ihre Grenzen. Infolge der scheibenförmigen Ausbildung der Pressbacken wird der Zuschnitt auf beiden Seiten der Unterform über seine gesamte Fläche einem Spannvorgang mit einheitlicher Spannrichtung untezogen. Dadurch besteht bei größeren Krümmungen die Gefahr, dass sich Falten im Ristbereich bilden. Ein weiterer Nachteil ergibt sich immer dann, wenn die Zuschnitte nicht einzeln, sondern in Form zusammengenähter Teile verformt werden sollen. In diesen Fällen geht von den im Zuge des Spannens über die Steppnähte hinwegstreichenden Pressbacken die Gefahr aus, dass die Steppnähte reißen oder zumindest beschädigt werden. Die Verformung kompletter Schäfte ist mit diesen Vorrichtung nicht möglich.
  • Um dennoch auch gesteppte Schuhschäfte verformen zu können, ist aus der DE 298 18 686 U1 eine Vorrichtung bekannt, bei der die Unterform aus einem elastischen Material besteht, auf das dann die Oberform bei gleichzeitiger Klemmung des Werkstücks abgesenkt wird. Die Oberform mit ihrer dem Negativ des Leistens entsprechenden Gestalt zwingt der nachgebenden Unterform diese Gestalt auf; der Zuschnitt oder Schaft erfährt also seine Verformung zwischen Ober- und Unterform. Aufgrund des elastischen Verhaltens der Unterform kommen dabei die Steppnähte nicht zu Schaden, so dass diese Vorrichtung auch geeignet ist gesteppte Schuhschäfte als ganzes zu verformen. Allerdings sind auch hier nur Verformungen mit moderaten Krümmungsradien möglich. Verformungen im Bereich stärkerer Krümmungen, wie sie beispielsweise bei Stiefeln und Stiefeletten mit höheren Absätzen vorzufinden sind, sind mit einer solchen Vorrichtung nicht zu verwirklichen.
  • Vor diesem Hintergrund stellt sich der Erfindung die Aufgabe, gattungsgemäße Vorrichtungen derart weiterzuentwickeln, dass nicht nur gesteppte Schuhschäfte, sondern auch Zuschnitte oder Schäfte mit im Ristbereich stärkerer Krümmung faltenfrei verformt werden können.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • In Abkehr vom bisherigen flächenhaften Spannen der Zuschnitte über eine Unterform beschreitet die Erfindung erstmals den Weg, den zu verformenden Zuschnitt oder Schuhschaft beidseits der Unterform an mindestens zwei Stellen über die Unterform zu spannen. Die Spannrichtungen an den beiden Stellen hängen dabei von der Längskrümmung der Unterform im Ristbereich ab und besitzen demzufolge eine unterschiedliche Ausrichtung. Obwohl man annehmen müsste, dass durch ein örtlich begrenztes Spannen des Zuschnitts eine erhöhte Gefahr der Faltenbildung mit sich bringt, stellt sich überraschenderweise heraus, dass ein Verformen der Zuschnitte oder Schäfte gemäß der erfindungsgemäßen Lehre eine Faltenbildung verhindert.
  • Durch die Anordnung zweier oder mehrerer Spannpaarelemente entlang der seitlichen Ränder der Zuschnitte oder Schäfte findet eine ausreichend gleichmäßige Verteilung der Spannkraft über den gesamten Zuschnitt oder Schaft statt, so dass selbst bei schwierigen Lederarten oder starken Krümmungen ein faltenfreies Aufspannen und Verformen des Schaftes möglich ist.
  • Da zum Spannen die Zuschnitte ergriffen werden und somit keine Relativbewegung zwischen Zuschnitt und Spannelement erfolgt, besteht für Steppnähte keine Gefahr der Beschädigung. Auch ist die Gefahr der Verletzung der Oberfläche der Zuschnitte im Zuge des Gleitens der Anpressplatten über das Leder Dank der Erfindung beseitigt. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt daher auch die Verformung von zu einem Schuhschaft zusammengenähten Einzelteilen.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung bestehen die Spannelemente aus Zangen, deren Anordnung so gewählt ist, dass die Spannrichtung in etwa senkrecht zur Krümmung der Unterform verläuft. Somit erfolgt ein senkrechtes Anpressen des Zuschnitts oder Schafts an die Unterform, ohne dass dabei nennenswerte Querkräfte im Zuschnitt entstehen, die eine Faltenbildung begünstigen würden.
  • Um der Gefahr der Faltenbildung vorzubeugen, besitzen die Zangen eine Kontaktfläche mit vorbestimmter Minimalgröße. Auf diese Weise werden die Zugspannungen nicht punktuell in den Zuschnitt oder Schaft eingetragen, womit naturgemäß die Gefahr einer Faltenbildung einhergeht, sondern über einen größeren Bereich verteilt.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, ein erstes Zangenpaar im Kappenbereich am Anfang der negativen Krümmung der Unterform vorzusehen. Dieses Zangenpaar wirkt vorteilhafterweise mit einem weiteren Zangenpaar zusammen, dessen Zugrichtung in etwa durch den mittleren Teilbereich der negativen Krümmung der Unterform verläuft.
  • Zur Verbesserung des Formgebungsergebnisses ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhafterweise mit einer zusätzlichen Klemmvorrichtung ausgestattet, die den Zuschnitt oder Schaft im Bereich der Vorderkappe fixiert. Dies kann beispielsweise durch ein Andrückelement geschehen, das den Zuschnitt mit Hilfe einer Zylinderkolbeneinheit gegen die Unterform presst.
  • Zusätzlich kann die Unterform mehrteilig ausgebildet sein, wobei durch eine Relativverschiebung des Fersenbereichs gegenüber dem Kappenbereich eine Spannmöglichkeit in Längsrichtung des Schuhschaftes geschaffen wird. Dadurch ist es möglich, einen Schuhschaft in einer Richtung quer zu den mit den Spannzangen aufgebrachten Spannrichtungen zusätzlich zu spannen. Dadurch ist es möglich den Schaft faltenfrei auf die Unterform aufzuziehen.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Unterform und/oder die Oberform beheizbar oder kühlbar. Dadurch lässt sich eine optimale Anpassung an die verschiedenen Werkstoffe erzielen. Während bei Leder eine beheizbare Form zu bevorzugen ist, kommen in Verbindung mit Kunst- oder Lackleder kühlbare Formen zum Einsatz. Dabei wird der Schaft zunächst heiß und anschließend kalt geformt.
  • Einen zusätzlichen Effekt auf die Vermeidung von Falten bewirkt eine Beschichtung der Oberform aus elastischem Material in dem zur Verformung wirksamen Bereich. Um ein ungleichmäßiges Verziehen des Zuschnitts oder Schafts zu verhindern besitzt das verwendete Material einen hohen Reibungskoeffizienten. Dadurch wird der Zuschnitt oder Schaft beim Anpressen der Oberform auf die Unterform gleichmäßig und flächig gedehnt ohne sich zu verziehen.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Das Ausführungsbeispiel zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit zwei Bearbeitungsstationen, von denen beispielsweise die eine mit einer beheizbaren Form und die andere mit einer kühlbaren Form ausgestattet ist.
  • Es zeigen
  • 1 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
  • 2 einen vertikalen Schnitt durch die in 1 dargestellte Vorrichtung entlang der Linie II–II,
  • 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung ohne Oberform,
  • 4 eine Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Spannelement,
  • 5 ein Detail der in 1 dargestellten Vorrichtung im Bereich der Unterform mit Spannelementen und
  • 6 einen Schnitt durch die in 1 dargestellte Vorrichtung entlang der Linie VI-VI.
  • Wie die 1 bis 3 zeigen besitzt eine erfindungsgemäße Vorrichtung einen ortsfesten Maschinengrundrahmen 1, der sich aus einem unteren aufrechten Teil 1.1 und einem oberen dachförmigen Teil 1.2 zusammensetzt. Der untere Teil 1.1 ist als Gleitlager für vier horizontale und im Quadrat angeordnete Führungsstangen 2 ausgebildet. In ihrem Endbereich sind die Führungsstangen 2 über eine vertikale Kopfplatte 3 miteinander verbunden. Zur Bewegung der Kopfplatte 3 innerhalb der Gleitlager des Maschinengrundrahmens 1 ist eine Zylinderkolbeneinheit 4 vorgesehen, die fest mit dem unteren Teil 1.1 des Maschinengrundrahmens 1 verschraubt ist und deren beweglicher Kolben an der Kopfplatte 3 ansetzt. An der Stirnseite der Kopfplatte 3 sieht man eine fest mit der Kopfplatte 3 verschweißte horizontale Montageplatte 5, auf der unter Einhaltung eines Spalts 6 die Unterform 7 starr befestigt ist.
  • Die Unterform 7 besitzt die Form eines Leisten und weist demgemäß in ihrer Längsrichtung im Ristbereich eine negative Krümmung und quer dazu eine positive Krümmung auf. Aus den 1, 3 und 5 ist ersichtlich dass die Unterform zweiteilig ausgebildet ist, indem ein planparallel zur Montageplatte 5 verstellbares Fersenelement 8 in die Unterform 7 integriert ist. Zu dessen Verstellung ist in dem Spalt 6 eine innerhalb der Führungen 10 verschiebliche Schubstange 9 vorhanden, deren Antrieb eine Zylinderkolbeneinheit 11 besorgt. Dazu ist die Zylinderkolbeneinheit 11 fest mit der Hinterseite der Kopfplatte 4 verschraubt. Durch Aktivieren der Zylinderkolbeneinheit 11 lässt sich das Fersenelement 8 in Richtung des Pfeils 12 hin- und herbewegen.
  • Vom freien Ende der Montageplatte 5 ausgehend erstreckt sich ein erster, schräg nach unten verlaufender Haltearm 13, dessen freies Ende eine Befestigungsplatte 14 zur Aufnahme einer Zylinderkolbeneinheit 15 trägt. Der bewegliche Kolben 16 der Zylinderkolbeneinheit 15 trägt die erfindungsgemäßen Spannelemente in Form eines ersten Zangenpaares 17, dessen genauerer Aufbau aus 4 hervorgeht.
  • In 4 sieht man ein Zangenpaar 17 mit den beiden Zangen 17.1 und 17.2, die spiegelbildlich zur Längsachse des Zangenpaars 17 angeordnet sind. Jede der Zangen 17.1 und 17.2 besitzt einen innenliegenden starren Klemmbacken 18, dessen zum Greifen bestimmtes Ende mit einer Kontaktplatte 19 versehen ist. Die Kontaktplatte 19 dient zur Vergrößerung der Kontaktfläche mit dem Zuschnitt oder Schaft und kann aus einem Material mit hohem Reibungskoeffizienten bestehen.
  • Die Klemmbacken 18 der beiden Zangen 17.1 und 17.2 sind im Abstand und Rücken an Rücken über die Abstandhalter 20 und 21 fest miteinander verbunden. Auf der gegenüberliegenden Seite sind an die Klemmbacken 18 etwa mittig zur Ausbildung eines horizontalen Drehlagers jeweils Lagerklötze 22 mit Achsbolzen 23 angeschweißt.
  • Auf den Achsbolzen 23 sitzt jeweils ein zweiarmiger, leicht gekröpfter Kipphebel, der die bewegliche Klemmbacke 24 bildet. Auch hier ist das Ende mit einer Kontaktplatte 25 versehen, die mit der Kontaktplatte 19 zusammenwirkt.
  • Mit dem der Kontaktplatte 25 gegenüberliegenden Ende der Klemmbacke 24 ist ein Gelenkhebel 26 endseitig verbunden. Der Gelenkhebel 26 ist zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Teile über ein Schraubengewinde 27 miteinander verbunden sind. Durch Verdrehen der beiden Teile gegeneinander ist der Gelenkhebel 26 in der Länge einstellbar. Beide Gelenkhebel 26 der Zangen 17.1 und 17.2 sind unter Einschluss eines spitzen Winkels mit den Klemmbacken 24 zur Längsachse 25 hin eingeklappt. Dabei durchdringen die Gelenkhebel 26 die Klemmbacken 18 in eigens dafür vorgesehenen Durchbrechungen. Die sich dadurch gegenüberliegenden Enden der beiden Gelenkhebel 26 sind unter Ausbildung eines Achsgelenks 28 miteinander verbunden.
  • Ferner sieht man in 4 die bereits zuvor beschriebene Zylinderkolbeneinheit 15, die an der ortsfesten Befestigungsplatte 14 mit koaxialer Ausrichtung zur Längsachse angeordnet ist. Ihr beweglicher Kolben 16 erstreckt sich dabei ebenfalls in Richtung der Längsachse durch den Abstandhalter 21 hindurch, wo er gelenkig an das Achsgelenk 28 gekoppelt ist.
  • Auf dem Kolben 15 ist im Bereich zwischen dem Abstandhalter 21 und der Befestigungsplaltte 14 eine Schraubenfeder 29 aufgeschoben, die sowohl gegen die Befestigungsplatte 14 als auch den Abstandhalter 21 spannt. Die Schraubenfeder 29 bewirkt somit die Rückstellkraft zum Öffnen der Zangen 17.1 und 17.2 in der Ausgangsstellung.
  • Zur Aktivierung der Zangen 17.1 und 17.2 wird der Kolben 16 der Zylinderkolbeneinheit 15 eingefahren, wobei durch die vorhandenen geometrischen Verhältnisse zunächst die Gelenkhebel 26 gegeneinander aufgespreizt werden. Dabei wird eine Kippbewegung der Klemmbacken 24 um den Achsbolzen 23 initiiert, die zu einem Schließen der Zangen 17.1 und 17.2 führt. Durch die anhaltende Abwärtsbewegung des Kolbens 16 wird nach Erreichen der Schließstellung der Zangen 17.1 und 17.2 das gesamte Zangenpaar 17 in Richtung der Zylinderkolbeneinheit 15 gezogen. Diese Bewegung dient dem Spannen eines Zuschnitts oder Schaftes über die Unterform 7, wie es nachfolgend unter Zuhilfenahme von 5 näher erläutert wird.
  • Die Richtung der Spannkraft eines jeden Zangenpaares 17 bzw. 18 ist für den Erfolg einer faltenfreien Verformung wichtig. In 5 ist der Zusammenhang zwischen der Spannrichtung und der Lage eines Zangenpaares 17 bzw. 18 bezüglich der Unterform 7 dargestellt.
  • Dort sieht man, dass in der vertikalen Projektion zur Darstellungsebene die beiden Spannrichtungen 34 und 35 mit der negativen Krümmung 36 im Ristbereich der Unterform 7 jeweils einen Schnittpunkt 37 bilden. Die Spannrichtungen 34 und 35 schließen dabei mit der Tangente an die negative Krümmung 36 im Schnittpunkt 37 einen Winkel α ein. Gemäß der Erfindung liegt der Winkel α in einem Bereich von 75 bis 105° und beträgt vorzugsweise ungefähr 90°.
  • Da die Tangente in den über den Verlauf der negativen Krümmung 36 möglichen Schnittpunkten 37 jeweils eine andere Steigung aufweist, ergibt sich für unterschiedlich angeordnete Zangenpaare auch jeweils eine unterschiedliche, an die Krümmung der Unterform 7 angepasste Spannrichtungen.
  • Im Bereich der Vorderkappe der Unterform 7 weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Klemmeinrichtung 38 auf. Vor allem aus den 1 und 6 geht hervor, dass die Klemmeinrichtung 38 einen oberen horizontalen Riegel 39 und einen dazu parallelen und mit Hilfe des Führungsstangen 42 auf Abstand gehaltenen unteren Riegel 43 umfasst, die auf diese Weise einen Klemmrahmen bilden. An der Unterseite des oberen Riegel 39 ist ein Pressklotz 40 befestigt, dessen der Unterform 7 zugewandte Seite komplementär zur positiven Krümmung der Unterform 7 ausgebildet ist. In diesem Bereich weist der Pressklotz 40 zusätzlich eine elastische Beschichtung 41 auf. Der Klemmrahmen ist in seitlich an der Montageplatte 5 angeschweißten Führungen 44 vertikal verschieblich gehalten. Dabei nimmt der untere Riegel 43 eine Lage unterhalb der Montageplatte 5 ein.
  • Der Antrieb für den Klemmrahmen besorgt eine Zylinderkolbeneinheit 45, die an der Unterseite der Montageplatte 5 unter Zwischenschaltung der Stützelemente 46 im Abstand befestigt ist. Der frei bewegliche Kolben 47 der Zylinderkolbeneinheit 45 ist mit dem unteren Riegel 43 des Klemmrahmens gekoppelt, so dass durch Ein- und Ausfahren des Kolbens 47 der Klemmrahmen auf- und abgefahren werden kann.
  • Für den Vorgang der Schaftformung wirkt die Unterform 7 mit einerr Oberform 48 zusammen, deren genauerer Aufbau aus den 1 und 2 hervorgeht. Zur auf die Unterform 7 absenkbaren Befestigung der Oberform 48 besitzt der dachförmige Teil 1.2 des Maschinengrundrahmens 1 Gleitführungen in denen zwei Führungsstangen 49 verschieblich gelagert sind. Die unteren Enden der Führungsstangen 49 sind über eine Stirnplatte 50 miteinander verbunden.
  • Ferner ist auf der Oberseite des dachförmigen Teils 1.2 eine Zylinderkolbeneinheit 51 angeordnet, deren beweglicher Kolben 52 mit der Stirnplatte 50 gekoppelt ist. Dadurch kann die Stirnplatte 52 mit Hilfe der Zylinderkolbeneinheit 51 senkrecht zum dachförmigen Teil 1.2 bewegt werden. Die Unterseite der Stirnplatte 50 trägt die Oberform 48. Der zur Verformung des Schaftes wirksame Bereich der Oberform 48 entspricht dem Negativ der Unterform 7; ist also in Längsrichtung der Oberform 48 positiv und quer dazu negativ gekrümmt. Dieser Bereich ist vorzugsweise mit einem elastischen Material beschichtet.
  • Durch Aktivierung der Zylinderkolbeneinheit 51 ist somit ein Anheben, beziehungsweise Absenken der Oberform 48 auf die Unterform 7 möglich, wobei die zur Verformung wirksamen Bereiche der beiden Formen 7 und 48 nach Art von Patrize und Matrize zusammen wirken.
  • Die Arbeitsweise einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erklärt sich wie folgt. In der Ausgangsstellung zur Verformung eines in der Zeichnung nicht dargestellten Schaftes ist der Kolben der Zylinderkolbeneinheit 4 ausgefahren, wodurch die Kopfplatte 3 und dadurch die Montageplatte 5 mit der Unterform 7 und den Zangenpaaren 17 und 30 sich in einer rechten äußeren Position befinden. Die Oberform 48 ist durch Einfahren des Kolbens 52 der Zylinderkolbeneinheit 51 in eine angehobenen Position gebracht. Die Zangenpaare 17 und 30 sind bei ausgefahrenen Zylinderkolbeneinheiten 15 geöffnet. Ebenso ist die Klemmeinrichtung 38 bei ausgefahrener Zylinderkolbeneinheit 45 in einem gegenüber der Unterform 7 angehobenem Zustand. Das Fersenelement 8 ist bei zurückgefahrenem Kolben der Zylinderkolbeneinheit 11 soweit als möglich in die Unterform 7 eingefahren.
  • In dieser Position wird zunächst ein in den Zeichnungen nicht dargestellter Schuhschaft über die Unterform 7 gelegt. Dabei kommt der untere Rand des Schaftes in den Bereich der Klemmbacken 18 und 24 der Zangenpaare 17 und 30. Mit seiner Spitze liegt der Schuhschaft in dem offenen Spalt zwischen Anpressklotz 40 und Unterform 7. In dieser Lage wird der Schuhschaft durch Absenken des Klemmklotzes 40 auf der Unterform 7 fixiert und anschließendem Ausfahren des Fersenelementes 8 in Längsrichtung der Unterform 7 gespannt. Anschließend werden die seitlichen Ränder des Schaftes mit Hilfe der Zangenpaare 17 und 30 quer zur Unterform 7 über den Ristbereich gespannt.
  • In diesem Zustand wird die Unterform 7 durch Zurückfahren der Kopfplatte 3 mit Hilfe der Zylinderkolbeneinheit 4 in den Arbeitsbereich der Oberform 48 gebracht. Durch gleichzeitiges Absenken der Oberform 48 auf die Unterform 7 wird der Schaft bündig über den wirksamen Bereich der Unterform 7 gedrückt und gebügelt und nimmt dabei faltenfrei und dauerhaft die Gestalt der Unterform 7 an.
  • Nach einer Betätigung der Zylinderkolbeneinheiten in umgekehrter Reihenfolge wird die Fixierung des Schuhschaftes auf der Unterform 7 gelöst und die gesamte Vorrichtung fährt zur Entnahme des Schaftes und für den Beginn des nächsten Arbeitszyklus in die Ausgangsstellung zurück.

Claims (17)

  1. Vorrichtung zum Verformen von Zuschnitten für Schuhschäfte oder Schuhschäften aus Leder, Kunstleder oder dergleichen in eine räumliche Form mit einer Unterform (7), deren bei der Verformung wirksamer Bereich entsprechend einer Leistenform in Längsrichtung der Unterform (7) negativ und in Querrichtung positiv gekrümmt verläuft und mit einer Oberform (48), deren bei der Verformung wirksamer Bereich komplementär zur Unterform (7) ausgebildet ist, wobei die Zuschnitte zu ihrer Verformung durch gegenseitiges Aufeinanderzubewegen von Unterform (7) und Oberform (48) einklemmbar sind und mit zu beiden Seiten der Unterform (7) angeordneten Spannelementen, die zum Spannen des Zuschnitts mit dem Zuschnitt oder Schaft verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Spannelemente (17, 30) auf jeder Seite der Unterform (7) angeordnet sind deren Spannrichtungen (34, 35) unterschiedlich ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Spannrichtung (34, 35) im gedachten Schnittpunkt (37) mit der negativen Krümmung (36) der Unterform (7) einen Winkel α einschließt, wobei der Winkel α zwischen 75° und 105°, vorzugsweise im Bereich von 90° liegt.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (17, 30) von Klemmzangen (17.1, 17.2) gebildet sind.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmzangen (17.1, 17.2) jeweils eine feste Klemmbacke (18) und eine in Form eines zweiarmigen Kipphebels bewegliche Klemmbacke (24) besitzen.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangen (17.1, 17.2) an den sich gegenüberliegenden Seiten der Unterform (7) paarweise angeordnet sind.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb zum Schließen eines Paares von Klemmzangen zwei Gelenkhebel (26) umfasst, die mit ihrem einen Ende jeweils mit dem rückwertigen Ende des Kipphebels (24) verbunden sind und mit ihrem anderen Ende miteinander verbunden sind, wobei die Gelenkhebel (26) mit dem Kipphebel (24) jeweils einen spitzen Winkel einschließen und mit einem Antriebsorgan (15), das am Verbindungpunkt (28) der beiden Gelenkhebel (26) angreift.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmfläche der Zange 10 bis 20 cm2 beträgt, vorzugsweise etwa 15 cm2.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Paar Spannelemente (17) im Übergangsbereich von Vorderkappekappe zu Rist der Unterform (7) angeordnet ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Paar Spannelemente (30) im mittleren Bereich der negativen Krümmung (36) der Unterform (7) angeordnet ist.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Vorderkappe der Unterform (7) eine Klemmeinrichtung (38) für den Zuschnitt oder Schaft angeordnet ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (38) ein Anpresselement (40) aufweist, mit dem der Zuschnitt oder Schaft gegen die Unterform (7) pressbar ist.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterform (7) mehrteilig ist, wobei der Bereich der Vorderkappe und der Fersenbereich (8) relativ zueinander beweglich ausgebildet sind.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenbereich (8) aus der Unterform (7) ausfahrbar ist.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterform (7) während der Verformung feststehend und die Oberform (48) auf die Unterform (7) absenkbar ist.
  15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberform (48) an ihrem wirksamen Bereich mit einem elastischen Material beschichtet ist.
  16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist.
  17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterform (7) und/oder die Oberform (48) beheizbar oder kühlbar sind.
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