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Die Erfindung betrifft einen Sterilbehälter, insbesondere
zur Aufnahme und sterilen Aufbewahrung von chirurgischem Besteck
oder chirurgischem Material mit einem durch einen Behälterboden
und Behälterwände gebildeten
Aufnahmeraum, mit einem Deckel zum Verschließen des Aufnahmeraums, mit
einer Sterilbarriere, welche dauerhaft einen Sterilströmungspfad
zum Herstellen einer Fluidverbindung zwischen dem Aufnahmeraum und
einer Umgebung des Sterilbehälters
definiert, und mit einem Überdruckströmungspfad,
welcher eine Fluidverbindung zwischen dem Aufnahmeraum und der Umgebung des
Sterilbehälters
definiert, wobei in einer Sterilstellung des Sterilbehälters, in
welcher ein Gasaustausch zwischen dem Aufnahmeraum und der Umgebung
des Sterilbehälters
nur durch den Sterilströmungspfad
möglich
ist, der Überdruckströmungspfad geschlossen
ist und wobei in einer Überdruckstellung des
Sterilbehälters,
in welcher eine Druckdifferenz zwischen im Aufnahmeraum und der
Umgebung des Sterilbehälters
herrschenden Drücken
eines Mindestdruckdifferenz übersteigt,
der Überdruckströmungspfad
mindestens teilweise geöffnet
ist.
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Sterilbehälter der eingangs beschriebenen Art
mit Sterilbarrieren werden verwendet, um einen Fluidaustausch, das
heißt
einen Austausch von Gasen, Flüssigkeiten
oder Gas-Flüssigkeits-Gemischen,
beispielsweise Luft, insbesondere während einer Lagerung des Sterilbehälters, zwischen
der Umgebung des Sterilbehälters
und dem Aufnahmeraum zu ermöglichen.
Während
einer Sterilisation des Sterilbehälters können sich große Druckdifferenzen
zwischen der Umgebung und dem Aufnahmeraum des Sterilbehälters einstellen,
welche zu einer Beschädigung
des Sterilbehälters
führen
können, beispielsweise
durch Zusammendrücken
oder Aufblasendes Sterilbehälters
aufgrund der wirkenden Druckkräfte.
Zur Vermeidung von Beschädigungen werden
bei Überschreitung einer
Mindestdruckdifferenz zusätzliche
Nebenstrompfade geöffnet,
die einen hohen Luftmassenaustausch in kurzer Zeit gestatten, welcher über den
Sterilströmungspfad
nicht möglich
wäre. Als
Sterilbarrieren sind einerseits Filter aus porösem Material bekannt, durch
welche Keime und Bakterien nicht durchtreten können, andererseits speziell
geformte Strömungspfade,
die zwar einen freien Luftdurchlaß ermöglichen, welcher es prinzipiell
auch Bakterien und Keimen gestatten würde, ins Innere des Containers
zu dringen, wobei jedoch die aerodynamischen Verhältnisse
in diesen speziellen Strömungspfaden
so ausgelegt sind, daß es
Bereiche gibt, in denen keine Strömung existiert. In diesen strömungsfreien
Bereichen lagern sich Bakterien und Keime ab und können folglich
nicht in den Aufnahmeraum des Sterilbehälters gelangen.
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Grundsätzlich wäre es möglich, ein Überdruckventil am Sterilbehälter vorzusehen,
welches im Falle eines Überschreitens
der Mindestdruckdifferenz einen Gasaustausch zwischen der Umgebung und
dem Aufnahmeraum des Sterilbehälters
gestattet. Zu diesem Zweck müßte jedoch
eine weitere Öffnung
im Sterilbehälter
vorgesehen werden, zudem wäre
ein solches Überdruckventil
auch regelmäßig zu warten.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Sterilbehälter
der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, daß ein Aufbau
und eine Wartung des Sterilbehälters
besonders einfach werden.
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Diese Aufgabe wird bei einem Sterilbehälter der
eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Gasdurchtrittsquerschnitt des
Sterilströmungspfads
veränderbar
ist zum Ausbilden des Überdruckströmungspfads.
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Es ist somit kein Sterilströmungspfad
vorgesehen, der in seinem Aufbau unveränderlich ist, sondern ein einen
variablen Strömungsquerschnitt
aufweisender Sterilströmungspfad.
Wird eine Mindestdruckdifferenz zwischen in der Umgebung und im Aufnahmeraum
des Sterilbehälters
herrschenden Drücken überschritten,
dann ist es bei einem erfindungsgemäßen Sterilbehälter möglich, den
Gasdurchtrittsquerschnitt des Sterilströmungspfads zu verändern, insbesondere
zu vergrößern, um
so einen Nebenstrompfad für
einen zum Abbau der herrschenden Druckdifferenz erforderlichen Gasaustausch
zu öffnen.
Durch Veränderung
des Gasdurchtrittsquerschnitts des Sterilströmungspfads wird somit ein Überdruckströmungspfad
ausgebildet. Dabei könnte
der Sterilströmungspfad
vom Überdruckströmungspfad
getrennt sein oder auch mit diesem in Fluidverbindung stehen.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Sterilströmungspfad
in der Sterilstellung einen ersten Durchtrittsquerschnitt aufweist,
wenn der Sterilströmungspfad in
der Überdruckstellung
einen zweiten Durchtrittsquerschnitt aufweist und wenn der Überdruckströmungspfad
einen dritten Durchtrittsquerschnitt aufweist, welcher der Differenz
des ersten und des zweiten Durchtrittsquerschnitt entspricht. Dies
bedeutet, daß sich
der Überdruckströmungspfad
rein rechnerisch aus einer Differenz aus zwei unterschiedlichen Durchtrittsquerschnitten
des Sterilströmungspfades ergibt.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Sterilströmungspfad
und der Überdruckströmungspfad
miteinander in Fluidverbindung stehen oder der Überdruckströmungspfad einen Teil des sich
vergrößernden
Sterilströmungspfades
bildet. Insbesondere in letztgenanntem Fall wird der Aufbau des
Sterilbehälters
deutlich vereinfacht, da keine zusätzlichen Öffnungen am Sterilbehälter vorgesehen
werden müssen.
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Besonders geschützt gegen äußere Einflüsse ist die Sterilbarriere,
wenn sie auf einer Innenseite des Sterilbehälters angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist eine Halterung zum
Halten mindestens eines Teils der Sterilbarriere am Sterilbehälter vorgesehen.
Dies ermöglicht
es, die Sterilbarriere auf einfache Weise am Sterilbehälter anzuordnen,
beispielsweise an diesem zu lagern oder mit diesem zu verbinden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß mindestens ein Teil der Barriere
und die Halterung lösbar verbindbar
sind, daß der
mindestens eine Teil der Sterilbarriere in einer Entnahmestellung
von der Halterung lösbar
und in einer Verbindungsstellung an der Halterung gehalten ist.
Dies gestattet es, zumindest einen Teil der Sterilbarriere zu Reinigungszwecken vom
Sterilbehälter
zu lösen.
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Günstig
ist es, wenn die Sterilbarriere in Form einer Pasteurschen Schleife
ausgebildet ist und wenn der Sterilströmungspfad mäanderförmig ausgebildet ist. Für diese
Art der Sterilbarriere werden keine Verbrauchsmaterialien benötigt, vielmehr läßt sich
eine Pasteursche Schleife auf einfache Weise reinigen, sterilisieren
und nahezu beliebig oft wiederverwenden.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Pasteursche Schleife
einen ersten Träger
und einen zweiten, dem ersten Träger
gegenüberliegenden
Träger
umfaßt, wenn
der erste und der zweite Träger
jeweils konzentrische ringförmige
Vorsprünge
tragen, welche in Richtung auf den jeweils anderen Träger vorstehen, und
wenn jeweils ein ringförmiger
Vorsprung des einen Trägers
in der Sterilstellung zwischen zwei ringförmige Vorsprünge des
anderen Trägers
mindestens teilweise eintaucht. Aufgrund dieser Ausgestaltung wird
ein mäanderförmiger Strömungspfad
ausgebildet, das heißt,
es existiert keine geradlinige Verbindung durch die Sterilbarriere
hindurch, so daß sich keine
geradlinige Strömung
längs des
Sterilströmungspfades
in der Sterilstellung ausbilden kann. Gas und in diesem enthaltene
Teilchen, beispielsweise Keime und Bakterien, werden beim Durchströmen des
Sterilströmungspfads
aufeinanderfolgenden Richtungswechseln unterworfen, wobei sich schwerere
Teilchen in strömungsfreien
Bereichen des Strömungspfads
ablagern.
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Ein besonders einfacher Aufbau des
Sterilströmungspfads
wird erreicht, wenn die ringförmigen Vorsprünge des
einen Trägers
eine Wandstärke
aufweisen, die kleiner ist als ein Abstand benachbarter ringförmiger Vorsprünge des
anderen Trägers.
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Günstigerweise
weisen die ringförmigen
Vorsprünge
der beiden Träger
eine Höhe
auf, die kleiner ist als ein Abstand der beiden Träger voneinander
in der Sterilstellung. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der Sterilströmungspfad
für einen
Gasaustausch dauerhaft geöffnet
ist.
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Eine besonders kompakte Bauform der
Sterilbarriere und ein besonders einfacher Aufbau derselben lassen
sich erreichen, wenn der erste Träger und der zweite Träger parallel
oder im wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind.
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Ein für einen Gasaustausch ausreichender erster
Gasdurchtrittsquerschnitt des Sterilströmungspfads wird sichergestellt,
wenn in der Sterilstellung ein Abstand des einen Trägers von
den ringförmigen Vorsprüngen des
anderen Trägers
kleiner ist als eine Höhe
der ringförmigen
Vorsprünge
des einen Trägers.
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Damit ein großer Luftmassenaustausch zwischen
der Umgebung und dem Innenraum des Sterilbehälters gewährleistet werden kann, ist
es vorteilhaft, wenn in der Überdruckstellung
ein Abstand des einen Trägers
von den ringförmigen
Vorsprüngen
des anderen Träger
größer ist
als eine Höhe
der ringförmigen
Vorsprünge
des einen Trägers.
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Um die Zahl der beweglichen Teile
zu reduzieren, ist es vorteilhaft, wenn einer der zwei Träger unbeweglich
mit dem Sterilbehälter
verbunden ist.
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Auf eine unter Umständen störanfällige Verbindung
kann ferner verzichtet werden, wenn der eine der beiden Träger einstückig mit
dem Sterilbehälter
ausgebildet ist.
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Zur Herstellung einer Fluidverbindung
mit der Umgebung des Sterilbehälters
ist es vorteilhaft, wenn einer der beiden Träger eine mit der Umgebung des
Sterilbehälters
in Fluidverbindung stehende Gasaustauschöffnung aufweist und wenn die
ringförmigen
Vorsprünge
des einen der beiden Träger
die Gasaustauschöffnung
konzentrisch umgeben. Dies ermöglicht
es insbesondere, daß nur
eine einzige Öffnung
am Sterilbehälter
vorgesehen werden muß, welche
von die Sterilbarriere ausbildenden Strukturen eines Teils der Sterilbarriere
umgeben sein kann. Dies vereinfacht zusätzlich den Aufbau des Sterilbehälters und
der Sterilbarriere.
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Um einen Gasdurchtrittsquerschnitt
des Sterilströmungspfads
auf besonders einfache Weise zu vergrößern, ist es günstig, wenn
der zweite Träger
relativ zum ersten Träger
bewegbar am Sterilbehälter gelagert
ist. Eine Änderung
des Gasdurchtrittsquerschnitts des Sterilströmungspfads läßt sich
bei dieser Ausgestaltung dadurch erreichen, daß die beiden Träger relativ
zueinander bewegt werden.
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Günstigerweise
ist mindestens ein Anschlag vorgesehen zum Vorgeben eines minimalen
Abstandes zwischen dem ersten und dem zweiten Träger. Dadurch kann verhindert
werden, daß sich
die beiden Träger
so weit annähern,
daß ein
Sterilströmungspfad
vollständig
geschlossen wird, was grundsätzlich nicht,
in Ausnahmefällen
jedoch erwünscht
sein kann. Üblicherweise
soll der Sterilströmungspfad
jedoch dauerhaft geöffnet
sein, um einen dauerhaften Gasaustausch zwischen der Umgebung des
Sterilbehälters
und dem Aufnahmeraum desselben zu gestatten.
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Grundsätzlich wäre es denkbar, daß der erste
Träger
den mindestens einen Anschlag trägt.
Besonders günstig
ist es jedoch, wenn der zweite Träger den mindestens einen Anschlag
trägt.
Insbesondere dann, wenn der beweglich gelagerte Träger den mindestens
einen Anschlag trägt,
kann dieser sowohl zum Sicherstellen eines Abstands zwischen den
beiden Träger
als auch zu deren Zentrierung relativ zueinander eingesetzt werden,
was insbesondere bei einer Sterilbarriere in Form einer Pasteurschen Schleife
günstig
ist.
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Der Aufbau der Sterilbarriere wird
besonders einfach, wenn der mindestens eine Anschlag in Form eines
Vorsprungs ausgebildet ist und wenn eine Höhe des Vorsprungs dem minimalen
Abstand zwischen dem ersten und dem zwei ten Träger entspricht. Einer der beiden
Träger
kann somit direkt am Anschlag zur Anlage kommen.
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Besonders einfach in der Herstellung
wird ein Sterilbehälter,
wenn die Sterilbarriere und/oder die Gasaustauschöffnung im
wesentlichen kreisförmig
ausgebildet sind.
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Um die Sterilbarriere oder mindestens
einen Teil derselben auf einfache Weise am Sterilbehälter zu
halten, kann es günstig
sein, wenn die Halterung mindestens ein Halteelement zum Halten
und/oder Stützen
mindestens eines Teils der Sterilbarriere umfaßt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß das mindestens eine Halteelement
am Sterilbehälter
beweglich gelagert ist. Dies gestattet es insbesondere, daß mindestens
ein Teil der Sterilbarriere unbeweglich mit einem Halteelement verbunden
wird, so daß der mindestens
eine Teil der Sterilbarriere relativ zum Sterilbehälter dann
immer noch beweglich gelagert ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn das mindestens
eine Halteelement unter Vorspannung am Sterilbehälter gehalten ist, so daß der Sterilbehälter bei
einer Druckdifferenz, die kleiner als die Mindestdruckdifferenz
ist, die Sterilstellung einnimmt. Auf diese Weise wird sichergestellt,
daß der Überdruckströmungspfad nur
dann geöffnet
wird, wenn er tatsächlich
benötigt wird,
nämlich
dann, wenn die Mindestdruckdifferenz überschritten wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Sterilbarriere mindestens
einen Halteabschnitt aufweist, daß die Halterung mindestens
ein Halteelement umfaßt
und daß sich
der mindestens eine Halteabschnitt an dem mindestens einen Halteelement abstützt. Dadurch
kann die Sterilbarriere oder ein Teil derselben in definierter Weise
am Sterilbehälter
gehalten werden, insbesondere mit diesem verbunden oder an diesem
beweglich gelagert.
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Eine besonders einfache Möglichkeit
der Halterung ergibt sich, wenn das mindestens eine Halteelement
einen den Halteabschnitt überdeckenden Haltearm
aufweist, welcher parallel oder im wesentlichen parallel zu einer
die Sterilbarriere tragenden Wand des Sterilbehälters verlaufend angeordnet
ist.
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Beispielsweise kann der Halteabschnitt
vom Haltearm in der Schließstellung
klemmend an einer Wand des Sterilbehälters gehalten werden.
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Günstigerweise
erstreckt sich das mindestens eine Halteelement über einen Winkelbereich in Umfangsrichtung
der Sterilbarriere. Dadurch wird verhindert, daß sich die Sterilbarriere oder
ein Teil derselben in unerwünschter
Weise relativ zum Sterilbehälter,
insbesondere parallel zu einer Wand desselben, bewegen kann. Das
mindestens eine Halteelement dient somit auch als eine Art Zentrierung.
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Um mehrere und möglichst kleine Halteelemente
verwenden zu können,
ist es günstig,
wenn der Winkelbereich Werte von 10° bis 50° aufweist, insbesondere 20°.
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Grundsätzlich wäre es möglich, ein einziges Halteelement
vorzusehen. Ein besonders sicherer Halt der Sterilbarriere am Sterilbehälter wird
jedoch gewährleistet,
wenn mindestens zwei Halteelemente vorgesehen sind und wenn die
mindestens zwei Halteelemente symmetrisch um die Sterilbarriere
angeordnet sind. Insbesondere ist es vorteilhaft, vier Halteelemente
symmetrisch um die Sterilbarriere herum anzuordnen.
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Grundsätzlich wäre es möglich, die Sterilbarriere an
einer Behälterwand
oder am Behälterboden anzuordnen.
Besonders leicht zugänglich
ist sie jedoch, insbesondere zu Zwecken der Reinigung, wenn sie
am Deckel angeordnet ist.
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Damit bei einem schlagartigen Öffnen des Überdruckströmungspfads
die Sterilbarriere und die im Aufnahmeraum enthaltenen Gegenstände nicht zerstört werden
kann, beispielsweise durch unbeabsichtigtes Lösen eines Teils der Sterilbarriere
von einer diese haltenden Halterung, kann es günstig sein, wenn mindestens
ein Anschlag vorgesehen ist zum Begrenzen eines maximalen Gasdurchtrittsquerschnitts
des Sterilströmungspfads.
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Der Sterilbehälter wird besonders leicht
und ist einfach herzustellen, wenn der Deckel und/oder die Sterilbarriere
aus einem Kunststoff hergestellt ist, insbesondere aus Polyetheretherkethon
(PEEK) oder Polyphenylensulfon (PPSU). Denkbar wäre es auch, den Kunststoff
zusätzlich
zu verstärken,
beispielsweise durch Glasfasern und/oder Kohlefasern.
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Vorteilhaft ist es, wenn in der Überdruckstellung
der in der Umgebung des Sterilbehälters herrschende Druck den
im Aufnahmeraum herrschenden Druck mindestens um die Mindestdruckdifferenz übersteigt.
Dies bedeutet, daß der Überdruckströmungspfad
mindestens teilweise geöffnet
ist, wenn in der Umgebung des Sterilbehälters ein Druck herrscht, welcher
mindestens um die Mindestdruckdifferenz größer ist als der im Aufnahmeraum
herrschende Druck. Dadurch kann eine beispielsweise beim Sterilisieren
des Sterilbehälters
herrschende Druckdifferenz abgebaut werden, indem der Überdruckströmungspfad
mindestens teilweise geöffnet wird
und so das Einströmen
von Heißdampf
in den Aufnahmeraum hinein gestattet. Der variable Strömungsquerschnitt
ermöglicht
daher die Ausbildung einer Art Überdruckventil
in Form eines Einlaßventils.
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Die nachfolgende Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung.
Es zeigen:
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1:
eine teilweise Schnittansicht durch einen Sterilbehälter;
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2:
eine vergrößerte Ansicht
des Bereichs A in 1 mit
einer Sterilbarriere in der Sterilstellung;
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3:
eine Ansicht ähnlich 2 mit der Sterilbarriere
in der Überdruckstellung;
und
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4:
eine perspektivische Ansicht eines beweglich gelagerten Teils der
Sterilbarriere.
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In 1 ist
ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehener Sterilcontainer
dargestellt, welcher eine Behälterwanne 12 und
einen Deckel 14 zum Verschließen derselben umfaßt. In einem
Innenraum 16 des Sterilcontainers 10 können beispielsweise
chirurgische Instrumente und chirurgisches Material gelagert werden.
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Der Deckel 14 ist mit einem
senkrecht abstehenden, umlaufenden Rand 18 versehen und
mit einem parallel zu diesem verlaufenden, etwas kürzeren Vorsprung 20.
Der Rand 18 und der Vorsprung 20 definieren zwischen
sich eine umlaufende Dichtnut 22, in welche eine Dichtung 24 eingesetzt
ist. Die Dichtnut 22 dient zur Aufnahme von Stirnkanten 26 von
Wänden 28 der
Behälterwanne 12.
Die Dichtung 24 kommt direkt auf den Stirnkanten 26 zu
liegen und wird mittels zweier, einander gegenüberliegend, am Deckel 14 angeordneter
Verschlußklappen 30 beim Verriegeln
der Behälterwanne 12 etwas
komprimiert, so daß der
Deckel 14 die Behälterwanne 12 gasdicht verschließt.
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Zentral mittig ist am Deckel 14 in
einer Deckelwand 32 eine kreisförmige Einlaßöffnung 34 vorgesehen,
welche von auf einer Innenfläche 36 der Deckelwand 32 senkrecht
abstehenden konzentrischen Ringvorsprüngen 38 umgeben ist.
Die Deckelwand 32 bildet somit einen ersten Träger für die Ringvorsprünge 38.
Einen zweiten Träger
bildet eine Trägerplatte 40 in
Form einer flachen Scheibe. Von einer der Innenfläche 36 zugewandten
Seitenfläche 42 der Trägerplatte 40 stehen
konzentrische, ringförmige Vorsprünge 44 ab,
deren Wandstärke
kleiner ist als ein Abstand jeweils benachbarter Vorsprünge 44. Ebenso
ist eine Wandstärke
der Ringvorsprünge 38 kleiner
als ein Abstand zwischen zwei benachbarten Ringvorsprüngen 38.
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Die Radien der Ringvorsprünge 38 und
der Vorsprünge 44 sind
so gewählt,
daß sowohl
die Ringvorsprünge 38 als
auch die Vorsprünge 44 konzentrisch
ausge richtet sind, wobei jeweils ein Ringvorsprung 38 teilweise
zwischen zwei Vorsprünge 44 eintaucht
beziehungsweise ein Vorsprung 44 zwischen zwei Ringvorsprünge 38.
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Ferner sind auf der Seitenfläche 42 benachbart
einer Seitenkante 46 der Trägerplatte 40 vier
Abstandshalter 48 von der Seitenfläche 42 abstehend angeordnet,
die gleichmäßig über den
Umfang der Trägerplatte 40 verteilt
sind und sich jeweils über
einen Winkelbereich 50 von etwa 20° erstrecken. Eine Höhe der Abstandshalter 48 ausgehend
von der Seitenfläche 42 ist
sowohl größer als
eine Höhe 52 der Ringvorsprünge 38 ausgehend
von der Innenfläche 36 als
auch eine Höhe 56 der
Vorsprünge 44 ausgehend
von der Seitenfläche 42.
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Die Abstandshalter 48, welche
an der Innenfläche 36 anliegen,
definieren einen minimalen Abstand der Innenfläche 36 von der Seitenfläche 42.
In dieser in den 1 und 2 dargestellten Sterilstellung wird
somit ein mäanderförmiger Strömungspfad 58 ausgebildet,
der in 2 gepunktet dargestellt
ist. Er verbindet den Innenraum 16 des Sterilcontainers 10 mit
einer Umgebung 60 desselben. Der mäanderförmige Strömungspfad 58 wird
auch als Pasteursche Schleife bezeichnet und weist einen besonderen
Effekt auf, nämlich
den, daß in
einem Gasstrom, welcher entlang des Strömungspfads 58 strömt, mitgeführte Teilchen,
beispielsweise Keime und Bakterien, sich in Ecken 62 im Übergangsbereich
zwischen den Ringvorsprüngen 38 und
der Innenfläche 36 sowie
in Ecken 64 im Übergangsbereich
zwischen den Vorsprüngen 44 und
der Seitenfläche 42 ablagern,
da in den genannten Bereichen keine Strömung existiert. Durch die Vielzahl
der Windungen des Strömungspfads 58 und
folglich die Vielzahl der strömungslosen Bereiche
werden im Gasstrom mitgeführte
Teilchen quasi durch Ablagerung in den Ecken 62 und 64 ausgefiltert.
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Die Trägerplatte 40 ist mittels
vier identischer Halterungen 66 beweglich an der Deckelwand 32 gelagert.
Jede der Halterungen 66 weist einen senkrecht von der Innenfläche 36 abstehenden
Lagerzapfen 68 auf. Dieser ist von einem topfförmigen Lagerelement 72 umgeben,
welches einen an der Innenfläche 36 anliegenden
Boden 74 aufweist. Der Boden 74 wiederum ist mit
einer Bohrung 76 versehen, die im Durchmesser etwas größer ist
als ein Durchmesser des Lagerzapfens 68. Auf den Lagerzapfen 68 ist eine
Abschlußhülse mit
einem radial abstehenden Ringflansch 80 aufgesetzt, dessen
Durchmesser in etwa einem Innendurchmesser des Lagerelement 72 entspricht.
Auf diese Weise wird vom Ringflansch 80 der Abschlußhülse 78 und
dem Lagerelement 72 ein den Lagerzapfen 68 umgebender
Ringraum 82 begrenzt, in welchen eine Schraubenfeder 70 eingesetzt
ist, die sich einerseits am Ringflansch 80, andererseits
am Boden 74 des Lagerelements 72 abstützt. Durch
diese besondere Anordnung wird das Lagerelement durch die Schraubenfeder 70 in
einer Grundstellung, die der Sterilstellung entspricht, unter Vorspannung
gegen die Innenfläche 36 gedrückt.
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Vom Lagerelement 72 steht
quer, das heißt parallel
zur Innenfläche 36,
ein Lagervorsprung 84 ab, so daß das Lagerelement 72 zusammen
mit der Innenfläche 36 eine
nutförmige
Aufnahme 86 zur Lagerung der Trägerplatte 40 bildet.
Der Lagervorsprung 84 liegt dabei an einer Unterseite 88 der
Trägerplatte 40 an.
Durch die Wirkung der Schraubenfeder 70 wird der Lagervorsprung 84 gegen
die Unterseite 88 gedrückt,
so daß die
Trägerplatte 40 mit
den Abstandhaltern 48 in der Grundstellung an der Innenfläche 36 anschlägt.
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In der in 2 dargestellten Grund- oder Sterilstellung
weist der Strömungspfad 58 einen
mit 90 bezeichneten Querschnitt auf. Erhöht sich der Druck in der Umgebung 60 des
Sterilcontainers 10 gegenüber einem Druck im Innenraum 16,
so wird die Trägerplatte 40 gegen
die Lagervorsprünge 84 gedrückt, wodurch
der Boden des Lagerelements 72 die sich am Ringflansch 80 abstützende Schraubenfeder 70 zusammendrückt. Dadurch
vergrößert sich
ein Abstand zwischen der Seitenfläche 42 und der Innenfläche 36,
so daß der
Strömungspfad 58 einen
Querschnitt 92 aufweist, welcher größer ist als der Querschnitt 90.
Durch die Vergrößerung des
Querschnitts 90 des Strömungspfads 58 wird
ein geradliniger Strömungspfad 94 zwischen
den Ringvorsprüngen 38 und
den Vorsprüngen 44 ausgebildet,
mittels dem ein Abbau der übermäßigen Druckdifferenz
erfolgen kann. Der Strömungspfad 94 bildet
somit einen Überdruckströmungspfad.
Die Wirkung der Pasteurschen Schleife aufgrund des mäanderförmigen Strömungspfads 58 wird
in dieser, in 3 dargestellten Überdruckstellung
abgeschaltet. Geht der auf die Trägerplatte 40 wirkende
Druck wieder zurück,
drücken
die Schraubenfedern 70 die Lagerelemente 72 wieder gegen
die Innenfläche 36,
so daß die
von der Trägerplatte 40 zusammen
mit den Ringvorsprüngen 38 und
den Vorsprüngen 44 gebildete
Sterilbarriere wieder in die in 2 dargestellte
Sterilstellung überführt wird.
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Alle Elemente des Deckels sind vorzugsweise
aus einem Kunststoff gefertigt, so daß eine Korrosion des Deckels 14 minimiert
wird.
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Auf einer Außenseite des Deckels 14 ist
die Einlaßöffnung 34 vollständig überdeckend
ein Schutzdeckel 96 in nicht näher dargestellter Weise an
den Deckel 14 angeclipst.