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Grabeinfassungen
sind allgemein und weithin bekannt und erfüllen mehrere Funktionen zugleich.
Sie dienen als sichtbare Grabbegrenzungen, die im Hinblick auf die
sogenannte Totenruhe leicht respektiert werden können. Ab einer bestimmten Höhe und Undurchlässigkeit
dienen sie zudem dazu, die Anpflanzungen der Gräber vor Verbiss durch Wildtiere
wie Kaninchen zu schützen.
Schließlich
gehören
sie nach den Grabmählern
zu den wichtigsten, den ästhetischen
Gesamteindruck einer Grabstätte maßgeblich
bestimmenden Elementen. Zudem trennt die Grabeinfassung zumindest
in Mitteleuropa meist privaten (das Grab) von öffentlichem Raum (Friedhofswege,
Freiflächen,
Soldatengräber,
etc.) und ist dadurch auch ein über
die eigentlich privat beanspruchte Fläche hinaus wirkendes Gestaltungsmittel
für einen öffentlichen
Friedhof.
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Dadurch,
dass bekannte Grabeinfassungen als Hecke gepflanzt, oder als Betonfundament
gegossen werden, erfüllen
sie die oben erwähnte
Funktionalität
jedoch nur teilweise bzw. temporär.
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Die
Gründe
hierfür
liegen in dem Zeitfaktor, der beispielsweise benötigt wird, bis bei der Heckenpflanzung
die Hecke zu der gewünschten
Höhe gewachsen
ist oder, bei der Anlegung eines die Grabstätte umgrenzenden Betonfundamentes
für ein
frisches Grab, bis das Erdreich dieses Grabes angefangen hat, sich
nach der Beerdigung eines Leichnams abzusenken und so die Betonarbeiten
erst sinnvoll zu ermöglichen.
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Dieser
Nachteil der bekannten Einfassungen ergibt sich dabei nicht nur
bei der Neuanlage einer Grabstätte,
sondern auch bei einer Erweiterung und schließlich der Aufgabe derselben,
welche ebenfalls mit zum Teil sachlich und zeitlich aufwändigen Arbeiten
verbunden sind.
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Bei
einer Vielzahl von Grabstätten
und deren Grabeinfassungen lässt
sich leicht einsehen, dass die oben beschriebene Problematik zunimmt,
und dass ein Friedhof deshalb häufig Ähnlichkeit
mit einer Baustelle bzw. eines in einem Umgestaltungsprozess befindlichen
Landschaftsparks bekommen kann und letztendlich nicht mehr zu einem
Ort der Besinnung und Kontemplation geeignet erscheint.
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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Grabeinfassung für eine Grabstätte anzugeben,
die schneller und mit geringerem Arbeitsaufwand als die bekannten
Grabeinfassungen errichtet werden kann, ohne die bekannten Funktionen
zu beeinträchtigen.
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LÖSUNG DER
AUFGABE
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Die
Aufgabe wird durch eine Grabeinfassung für eine Grabstätte, gekennzeichnet
durch eine aus Rahmenelementen insbesondere Metall-, Kunststoff ,
Stein- oder Holzprofilleisten verbundene Rahmenkonstruktion, aufweisend
eine Mehrzahl von Bodenschrauben zur Befestigung mit dem Erdboden,
gelöst.
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Vorteilig
ist eine schnelle, von jedermann zu bewerkstelligende und vergleichsweise
kostengünstige
Errichtung einer solchen Grabeinfassung, da Arbeiten wie Anpflanzung
einer Hecke oder der Bau eines Betonfundamentes, die oft nur von
Fachleuten durchführbar
sind, unterbleiben können.
Eine derartige Grabeinfassung ist zudem sofort nach der Beerdigung
errichtbar, da mittels der erfindungsgemäßen Bodenschrauben die Grabeinfassung
in jeder Richtung leicht nachzunivellieren ist und somit eine Bodenabsenkung
keine sichtbaren Auswirkungen auf den ästhetischen Eindruck oder die
Trittsicherheit der Grabeinfassung bewirkt. Die Erfindung beschränkt sich
dabei keineswegs auf gängige
Rahmenelemente welche als Massenprodukte in Baumärkten o.ä. erhältlich sind, sondern bezieht
sich ebenso auf Rahmenelemente, die z. B. als seitlich offene Hohlprofile ausgebildet
sein können
und/oder welche nicht technisch notwendige aber den visuellen Gesamteindruck
verbessernde Applikationen, wie etwa Zusatzleisten, Borten oder
dergleichen aufweisen können. So
können
die Rahmenelemente Nuten aufweisen, in die Leisten aus Stein oder
Marmor oder Stein- oder Marmorapplikationen eingesteckt bzw. geschoben werden
können.
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Ebenso
einfach ist es, eine derartige Grabeinfassung, beispielsweise bei
Aufgabe des Grabes wieder abzubauen oder, etwa bei Familiengräbern, sie
zu erweitern. Letzteres geschieht einfach durch entsprechende Längenanpassung
der Rahmenelemente.
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Es
wird als Erfindungsweiterbildung vorgeschlagen, dass auf der Rahmenkonstruktion
eine weitere Rahmenkonstruktion als Verblendung befestigbar ist,
da sich so die Verbindungselemente wie Schrauben oder Stifte sowie
die dazugehörigen Bohr-
oder Langlöcher
einfach kaschieren lassen. Zudem kann der untere und dadurch ebenfalls
leicht zu kaschierende Unterrahmen der Grabeinfassung aus sehr kostengünstigem
Material bestehen, ohne irgendwelchen optischen Anforderungen genügen zu müssen. Auch
die weitere Rahmenkonstruktion kann erfindungsgemäß mit weiteren
nicht technisch notwendigen aber den ästhetischen Gesamteindruck verbessernden
Applikationen ergänzt
sein.
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Schließlich ist
noch vorgesehen, die Erfindung weiterzubilden, indem ein Grabmal
aus Holz oder Metallrohren-, -profilleisten, -blechen oder -stangen
bestehend, mit der Rahmenkonstruktion verbunden ist. Durch die Verbindung – die z.
B. in Form einer einfachen Steckverbindung erfolgen kann – mit einem
solchen – und
im Vergleich zu den üblichen
Grabsteinen aus leichten Materialien bestehenden – Grabmal
wird ebenfalls auf eine mühevolle
Errichtung desselben verzichtet, die oft mit erheblichen Erdarbeiten
verbunden ist. Zudem fügt
sich ein solches Grabmal durch die genannte Materialauswahl im Zusammenhang
mit der Grabeinfassung zu einem harmonischen Gesamteindruck zusammen
und ist schließlich
noch unempfindlich gegenüber
der bei Grabsteinen nicht ungewöhnlichen
Absprengungen durch die Einwirkung von Frost in Verbindung mit Wasser.
Dabei beschränkt
sich die Erfindung keineswegs auf übliche Formenschöpfungen
von Grabmälern,
sondern schließt
auch unübliche,
wie zum Beispiel Modelle in Form einer aufgeschlagenen Bibel oder ähnlichem,
ausdrücklich
mit ein.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand einiger beispielhafter Prinzipdarstellungen
näher erläutert. Es
zeigt
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1 eine Aufsicht auf eine
Grabeinfassung einer Grabstätte
mit einem Grabmal,
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2 eine Seitenansicht der
in 1 gezeigten Grabeinfassung
mit dem Grabmal,
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3 eine Seitenansicht auf
einen Schnitt durch ein Rahmenelement mit einer Bodenschraube,
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4 eine Aufsicht auf die in 3 gezeigt Bodenschraube.
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5 eine schematische Ansicht
von Profilschnitten verschiedener seitlich oder nach unten geöffneter
Profilelemente.
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6 eine schematische Ansicht
von verschiedenen Grabmälern.
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Die
in den 1 und 2 gezeigte Grabeinfassung 1 für eine Grabstätte 1' besteht aus
zwei Rahmenkonstruktionen 2, 2', wobei eine hier gestrichelt gezeigte
Rahmenkonstruktion 2 direkt mit dem Erdboden 19 der
Grabstätte 1' in Kontakt
kommt, während
die andere Rahmenkonstruktion 2' auf der ersten Rahmenkonstruktion 2 aufliegt
und eine Verblendung der ersten darstellt. Beide Rahmenkonstruktionen 2, 2' bestehen aus
jeweils vier Rahmenelementen 3, 3', 4, 4', 5, 5', 6, 6' in Form von
Profilleisten, die jeweils zwei Gehrungen 7 aufweisen und
mit insgesamt acht Schrauben 8 an ihren Enden miteinander verbunden
sind. Die Profilleiste 6 der Rahmenkonstruktion 2' weist außerdem noch
vier Bohrlöcher 9 zur Aufnahme
von Schrauben 10 auf, die durch Bohrlöcher 11 eines Grabmales 12 gesteckt
eine feste Verbindung zwischen diesem und der Grabeinfassung 1 ermöglichen.
Die Rahmenelemente 3' , 5' weisen außerdem noch
jeweils 2 Langlöcher 12' zur Aufnahme der
in den 3 und 4 gezeigten Bodenschrauben 13 auf.
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Zur
Montage der Grabeinfassung 1 auf die Grabstätte 1' werden die
aus einem mit einem Gewinde 14 versehenen Rundstahl 15 und
einer Bohrtellerscheibe 16 bestehenden Bodenschrauben 13 im
Uhrzeigersinn 17 unter einer zusätzlichen, der Schwerkraftrichtung
folgenden Kraft 18 in das Erdreich 19 gedreht
und anschließend
untere Muttern 20 auf die Bodenschrauben 13 geschraubt
und z. B. mit einer einfachen Holzleiste und einer Wasserwaage gegeneinander
nivelliert. Anschließend
werden Unterlegscheiben 21, jeweils zwei Rahmenelemente 3, 4, 5, 6 und
erneut Unterlegscheiben 21' auf
die Bodenschrauben 13 aufgesteckt und eine obere Mutter 23 mit
ausreichend Abstand aufgeschraubt, um noch die Rahmenelemente 3', 4', 5', 6', die als Verblendung
dienen, einschieben zu können,
die abschließend
durch Anziehen der unteren Mutter 20 fixiert werden.
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5 zeigt noch verschiedene
Rahmenelemente 3, 3', 4, 4', 5, 5', 6, 6', wobei die
Rahmenelemente 3, 4, 5, 6 sich
auch direkt mittels der Bodenschrauben 13 auf dem Erdreich
befestigen lassen, da die seitliche Öffnung der Rahmenelemente 3, 4, 5, 6 eine
solche Montage erlaubt, während
die Rahmenelemente 3', 4', 5', 6' sich vor allem
als Verblen dung einer Rahmenunterkonstruktion 2 eignen
und damit weitere Alternativen zu den in 1 und 2 dargestellten
Rahmenelementen 3', 4', 5', 6' darstellen. Im übrigen lassen
sich sämtliche
Rahmenelemente generell auch aus Einzelleisten zusammensetzen z. B.
mittels der bekannten Nut- und Federtechnik. Selbstverständlich sind
weitere Rahmenelemente 3, 3', 4, 4', 5, 5', 6, 6' wie Eckprofile
etc. ebenfalls verwendbar, jedoch nicht dargestellt.
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In 6 sind verschiedene Alternativen
von Grabmälern 12 des
in 1 und 2 dargestellten Grabmals 12 gezeigt,
die zum Teil aus Rohrverbindungen, generell jedoch auch aus massiven
Materialien herstellbar sind und die sich mit der Grabeinfassung 1 durch
Steck-, Schraub- oder anderen Verbindungen, auf einfache Weise verbinden
lassen.
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- 1
- Grabeinfassung
- 1'
- Grabstätte
- 2,
2'
- Rahmenkonstruktion
- 3,
3',4, 4', 5, 5', 6, 6'
- Rahmenelemente
- 7
- Gehrungen
- 8
- Schraube
- 9
- Bohrloch
- 12
- Schraub
- 11
- Bohrloch
- 12
- Grabmal
- 12'
- Langloch
- 13
- Bodenschraube
- 14
- Gewinde
- 15
- Rundstahl
- 16
- Bohrtellerscheibe
- 17
- Uhrzeigersinn
- 18
- Kraft
- 19
- Erdreich
- 20
- untere
Mutter
- 21
- Unterlegscheibe
- 23
- obere
Mutter