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Die Erfindung betrifft ein System
zur dezentralen Therapie lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen eines
Patienten mit wenigstens einem externen Defibrillator zur Erzeugung
von elektrischen Impulsen. Die Erfindung betrifft weiterhin einen
externen Defibrillator und eine Haltevorrichtung zur ortsfesten
Anordnung eines externen Defibrillators.
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Der plötzliche Herztod ist gekennzeichnet durch
eine bösartige,
schnelle Herzrhythmusstörung, die
in der Regel von den Herzkammern ausgeht (sog. maligne ventrikuläre Tachyarrhythmie).
Nur durch sofort einsetzende Wiederbelebungsmaßnahmen, insbesondere durch
den Einsatz eines externen Defibrillators, kann die Rhythmusstörung beseitigt
und der Patient gerettet werden. Die äußere Anwendung eines externen
Defibrillators erfordert in aller Regel die Anwesenheit eines Arztes,
der die zugrundeliegende Rhythmusstörung durch die Ableitung eines
Elektrokardiogramms interpretieren und den Defibrillator anwenden
kann. Bereits nach einigen Minuten des Herzstillstandes können hypoxische
Hirnschäden auftreten,
die bei längeranhaltender
Unterversorgung mit Blut irreparabel sind. Da selbst im günstigsten Fall
eines beobachteten Herzstillstandes durch einen Zeugen und sofortige
Alarmierung der Rettungskette ca. 7 bis 10 Minuten vergehen, bis
der Rettungswagen eintrifft, ist man dazu übergegangen, Defibrillatoren
auch durch Rettungssanitäter
bzw. Laien anwenden zu lassen. In verschiedenen Projekten konnte gezeigt
werden, daß durch
den Einsatz eines Defibrillators durch Rettungssanitäter, die
im Regelfall schneller vor Ort sind als der Arzt, eine deutlich
bessere Überlebensrate
bei bösartigen
Herzrhythmusstörungen
zu erzielen ist und damit auch die Organschädigung, insbesondere des Gehirns,
deutlich geringer ausfällt.
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Um die Anwendung des externen Defibrillators
auch für
einen ungeübten
und mit dem Gerät nicht
vertrauten Ersthelfer zu ermöglichen,
wurden sog. halbautomatische Defibrillatoren entwickelt. Diese sind
durch eine einfache Bedienbarkeit gekennzeichnet und führen den
Anwender durch die Benutzung. Nach Einschalten wird der Hinweis
gegeben, Klebeelektroden am Körper
der zu defibrillierenden Person anzubringen. Danach erfolgt eine
Rhythmusanalyse. Anschließend
wird die Mitteilung gegeben, einen Elektroschock abzugeben. Das
Aufset zen der Schockelektroden wird mitgeteilt und die Auslösung des
Schocks durch den Ersthelfer gefordert. Anschließend erfolgt eine Überprüfung des
Ergebnisses. Die Information erhält
der Ersthelfer dabei über einen
im Defibrillator eingebauten Lautsprecher.
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Während
die Anwendung von halbautomatischen Defibrillatoren von Rettungssanitätern durchführbar ist,
zeigt sich in der Praxis, daß beim
Laien nach wie vor eine große
Hemmschwelle besteht, ein solches Gerät einzusetzen. Aus der Erkenntnis,
daß nur
die sofortige Schockabgabe Leben retten kann, werden trotzdem zunehmend
halbautomatische Defibrillatoren in öffentlichen Einrichtungen,
Banken, Versicherungen, U-Bahnen und Krankenhäusern installiert. Bei einer
Anwendungsbeobachtung hat sich bei einer Teststellung mit Laien
gezeigt, daß lediglich
ca. 30 % der Testpersonen in der Lage waren, einen halbautomatischen
Defibrillator tatsächlich
zu bedienen. In allen Fällen
vergingen einige Minuten, bis der Ersthelfer in der Lage war, die
EKG-Elektroden richtig anzulegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
System der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, das die Bedienung
eines externen Defibrillators zur dezentralen Therapie lebensbedrohlicher
Herzrhythmusstörungen
eines Patienten vereinfacht und auch einem mit dem Defibrillator nicht
vertrauten Ersthelfer die Anwendung des Defibrillators zur Therapierung
von Herzrhythmusstörungen
ermöglicht.
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Die vorgenannte Aufgabe ist bei einem
System der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das System
Kommunikationsmittel zur Herstellung einer bidirektionalen Kommunikationsverbindung
zu einem medizinischem Service-Center zur vorzugsweise sprachgesteuerten
Benutzerführung
eines Benutzers bzw. eines Ersthelfers vor der Erzeugung eines elektrischen
Impulses aufweist. Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, durch
eine individuelle sprachgesteuerte Benutzerführung des externen Defibrillators
die Hemmschwelle des Laien bzw. eines mit dem Defibrillator nicht vertrauten
Benutzers bzw. Ersthelfers zu senken, die bei üblicherweise medizinisch nicht
ausgebildeten Personen vorhanden ist und dazu führt, daß Laien vor der Anwendung des
Defibrillators zurückscheuen.
Im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen halbautomatischen Defibrillatoren
ist es durch die Erfindung jedoch möglich, daß der Ersthelfer über eine
bidirektionale Kommunikationsverbindung mit einem medi zinischen
Service-Center kommuniziert und dabei Schwierigkeiten, die bei der
Bedienung des Defibrillators auftreten, individuell behoben werden
können.
Beispielsweise liegt das Problem bei der Bedienung des externen
Defibrillators bei einem Ersthelfer unter Umständen allein darin, die Elektroden
dem Patienten an der richtigen Stelle anzulegen, während ein
anderer Ersthelfer unter Umständen
gar nicht um die Funktionsweise des Defibrillators Bescheid weiß. Durch
die bidirektionale Kommunikationsverbindung kann der Ersthelfer
direkt mit dem dem medizinischem Service-Center zugeordneten Arzt
sprechen und dabei Fragen stellen, die vom Arzt bzw. durch das Service-Center
direkt beantwortet werden können.
Die Erfindung trägt
dazu bei, die Erfolgsquote bei der Anwendung externer Defibrillatoren
durch nicht ausgebildete Ersthelfer deutlich zu erhöhen. Darüber hinaus
wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
auch sichergestellt, daß Personen,
die bislang eine Benutzung eines externen Defibrillators gescheut
hätten,
keine Hemmungen haben, einen Patienten mit Hilfe des Defibrillators
zu therapieren.
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Vorzugsweise sind die Kommunikationsmittel
zur automatischen Herstellung einer Kommunikationsverbindung ausgebildet.
Dadurch ist sichergestellt, daß in
jedem Fall eine Kommunikationsverbindung zwischen dem Ersthelfer
bzw. Benutzer des Defibrillators und dem Service-Center bzw. einem
dem Service-Center
zugeordneten Arzt hergestellt wird. Dies gilt vor allem dann, wenn
es sich bei dem Benutzer um einen Laien handelt, der keinerlei Kenntnisse von
der Bedienung des Defibrillators hat. Dabei ist von Vorteil, daß die Kommunikationsverbindung
spätestens
bei Inbetriebnahme des Defibrillators hergestellt wird. Grundsätzlich ist
es jedoch auch möglich, daß eine Haltevorrichtung
o. dgl. zur ortsfesten Anordnung des Defibrillators vorgesehen ist
und daß die Kommunikationsverbindung
bei Entnahme des Defibrillators aus der Haltevorrichtung hergestellt
wird. Dies trägt
dazu bei, potentielle Benutzer des Defibrillators bereits im Vorfeld
der Therapierung dabei zu unterstützen, den Defibrillator zur
Rettung des Patienten einzusetzen. Bereits mit dem Entnahmevorgang
des Defibrillators aus der Haltevorrichtung kann eine persönliche,
auf den Benutzer zugeschnittene, individuelle sprachgesteuerte Benutzerführung stattfinden,
was die Erfolgsaussichten einer Therapie eines Patienten deutlich
erhöht.
Natürlich
kann auch ein entsprechender Verbindungsschalter für die Kommunikationsverbindung
zur manuellen Betätigung
durch den Benutzer direkt am Defibrillator vorgesehen sein.
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Unmittelbar während des Aufbaus oder nach dem
Aufbau der Kommunikationsverbindung erhält der Benutzer über entsprechende
Bestätigungsmittel eine
Bestätigungsnachricht
bzw. eine Information, daß die
Verbindung hergestellt wird bzw. hergestellt worden ist. Die Bestätigungsnachricht
kann automatisch erfolgen oder auch durch Kontaktaufnahme des Service-Centers
mit dem Ersthelfer. Dadurch wird der Ersthelfer bereits zu Beginn
der Therapie beruhigt und entsprechend eingewiesen.
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Die Kommunikation zwischen dein Benutzer und
dem Service-Center erfolgt vorzugsweise über eine Schnittstelle des
Defibrillators. Beispielsweise weist der Defibrillator neben einer
Sende- und Empfangseinrichtung vorzugsweise ein eingebautes Mikrofon
auf, das aus der Distanz die Sprache des Ersthelfers aufnehmen kann
und weiterhin einen eingebauten Lautsprecher, der die Befehle bzw.
Anweisungen des Service-Centers überträgt. Der
Ersthelfer benötigt
kein Telefon und kein Headset. Dadurch wird die Bewegungsfreiheit
des Ersthelfers deutlich erhöht,
was sich positiv auf die Handhabung des Defibrillators auswirkt
und auch zur Beruhigung des Ersthelfers beiträgt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, daß Kommunikationsmittel
zur Herstellung von zwei Kommunikationsverbindungen vorgesehen sind,
wobei ein erstes Kommunikationsmittel zur Sprachübertragung über eine Sprachverbindung und
ein weiteres Kommunikationsmittel zur Datenübertragung über eine Datenverbindung vorgesehen
sind. Wird der Ersthelfer beispielsweise angehalten, Elektroden zur
Messung eines Elektrokardiogramms aufzukleben, wird bereits gleichzeitig
mit dem Aufbau der Sprachverbindung oder nach dem Aufbau der Sprachverbindung
eine Datenverbindung zum Service-Center hergestellt. Über den
Datenkanal wird das gemessene und analysierte Elektrokardiogramm an
das medizinische Service-Center übertragen
werden, wobei vorzugsweise die Datenübertragung zur Verkürzung der
Reaktionszeit online erfolgen kann.
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Wenngleich die Sprachverbindung primär dazu vorgesehen
ist, dem Ersthelfer Bedienungsanweisungen zum Bedienen des Defibrillators
zu übermitteln
und/oder Fragen des Ersthelfers zu beantworten, ist es grundsätzlich auch
möglich, über die
Kommunikationsmittel weitere Informationen zu übertragen, die Reanimationsmaßnahmen
am Patienten betreffen. Dadurch ist es möglich, daß der Ersthelfer nahezu vollständig unter "Beobachtung" des medizinischen
Service-Centers die Therapie selbständig durchführt. Der Ersthelfer erhält Informationen,
die Elektroden aufzukleben und einen Elektroschock auszulösen. Über den
bidirektionalen Kontakt kann auch der Zustand des Patienten beschrieben
bzw. die Reaktion des Patienten nach einer Schockabgabe überprüft werden.
Ferner können
weitere wichtige Reanimationsmaßnahmen,
wie Freimachen der Atemwege, Mund-zu-Mund- bzw. Mund-zu-Nase-Beatmung
und stabile Seitenlage unter Instruktion des Service-Centers von
dem Ersthelfer durchgeführt werden.
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Von Vorteil ist zudem, daß die Datenverarbeitung
bzw. die Bearbeitung von Sprachnachrichten im Service-Center in
Abhängigkeit
von dem Vitalzustand des Patienten bzw. von der Dringlichkeit der übertragenden
Daten bzw. von der übertragenen Sprachnachricht über entsprechend
ausgebildete Verarbeitungsmittel erfolgt. So kann vorgesehen sein,
daß Nachrichten
von einem erfindungsgemäßen Defibrillator
vorrangig, d.h. vor anderen Tätigkeiten,
anderen Anrufen an das Service-Center, bearbeitet werden. Dies geschieht
durch eine entsprechende Vorrangsschaltung, die eingehende Signale eines
Defibrillators erkennt, oder durch die dauerhafte Freihaltung von
Kommunikationsverbindungen nur für
Notfälle.
Dadurch ist sichergestellt, daß lebensbedrohliche
Zustände
schneller erkannt und individuell auf die unterschiedliche Intensität der Notfälle bzw. auf
unterschiedliche Vitalstörungen
des Patienten reagiert werden kann. So ist es beispielsweise von
Vorteil, für
schwere Notfälle
im Service-Center eine Verbindung direkt, d.h. ohne weitere Zwischenschaltung, zu
einem Facharzt herzustellen, während
leichtere Notfälle
(jedenfalls zunächst)
durch medizinisches Fachpersonal des Service-Centers selbst betreut werden
können.
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Um das Auffinden des Patienten bzw.
des Ersthelfers durch die Rettungskräfte zu erleichtern und die
Zeitdauer bis zum Eintreffen der Rettungskräfte am Notfallort zu verkürzen, ist
erfindungsgemäß darüber hinaus
vorgesehen, daß bei
Inbetriebnahme des Defibrillators und/oder bei Entnahme des Defibrillators
aus der Haltevorrichtung über
entsprechend ausgebildete Übertragungsmittel
eine Kennung an das Service-Center übermittelt wird, die u. a. den
Standort des eingesetzten Defibrillators an das Service-Center überträgt. Dabei
werden die Positionsdaten des Defibrillators vorzugsweise automatisch
bei einer Unterbrechung eines zwischen dem Defibrillator und der
Haltevorrichtung vorgesehenen Kontaktes übertragen und damit auch automatisch der
Sprachanruf generiert. Somit ist sichergestellt, daß der Ersthelfer
unmittelbar mit dem Beginn einer Therapierung durch das Fachpersonal
oder einen behandelnden Arzt des Service-Centers unterstützt werden
kann. Gleichzeitig können
die Rettungskräfte vom
Service-Center direkt
an den Notfallort entsandt werden und den Ersthelfer mit dem Defibrillator
auffinden. Dies ist insbesondere von Vorteil in solchen Einrichtungen
oder Gebäuden,
die von einer Vielzahl von Passanten frequentiert werden, welche
das Auffinden des Ersthelfers bzw. des am Boden liegenden Patienten
erschweren.
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Grundsätzlich ist es möglich, daß die Kommunikationsmittel
zur drahtlosen Kommunikation zwischen dem Benutzer und dem Service-Center ausgebildet
sind. Die Sprachnachricht und/oder die Daten können beispielsweise in einem
Mobilfunkstandard, vorzugsweise dem GSM-Standard oder dem UMTS-Standard, übertragen
werden. Die drahtlose Kommunikation über ein Mobilfunknetz trägt zu der
hohen Mobilität
des Defibrillators bei der Therapierung bei.
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Der erfindungsgemäße Defibrillator weist ein Kommunikationsmittel
zur vorzugsweise bidirektionalen Sprachübertragung und/oder zur Datenübertragung
zwischen einem Benutzer und einem Service-Center auf. Als Schnittstelle
zwischen dem Service-Center und einem Ersthelfer ist am Defibrillator erfindungsgemäß wenigstens
eine Sende- und Empfangseinrichtung, vorzugsweise ein Mikrofon und
ein Lautsprecher, vorgesehen. Darüber hinaus ist vorzugsweise
ein Signalgeber vorgesehen, der ein positionsspezifisches Signal
zur Ubertragung an das Service-Center aussendet. Der Signalgeber
ist für
diesen Zweck zur drahtlosen Übertragung
des Signals in ein Mobilfunknetz ausgebildet. Grundsätzlich ist
es jedoch auch möglich,
daß die
Haltevorrichtung den zuvor beschriebenen Signalgeber aufweist. Darüber hinaus
ist zum Auslösen
des Signalgebers bzw. zum Aussenden des Signals eine Auslöseeinrichtung
am Defibrillator bzw. an der Haltevorrichtung vorgesehen, wobei
beispielsweise bei Veränderung
der Position, nämlich
der Lagekoordinaten des Defibrillators, das positionsspezifische
Signal, vorzugsweise automatisch ausgesendet wird.
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Nachfolgend wird die Erfindung mit
Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens beschrieben.
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Die einzige Figur zeigt ein System
zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur dezentralen Therapie lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen eines
Patienten 1 mit einem externen Defibrillator 2.
Der Defibrillator 2 ist transportabel ausgebildet und ist
zur äußeren Anwendung
an dem Patienten 1 vorgesehen. Dazu weist der externe Defibrillator 2 gemäß der Figur
im vorliegenden Fall vorzugsweise drei handtellergroße Elektroden 3 auf,
die auf den Oberkörper
des bewußtlosen
Patienten 1 aufgeklebt werden. Durch die Elektroden 3 ist
es möglich,
ein Ein- oder Dreikanal-Elektrokardiogramm des Patienten 1 zu
messen bzw. aufzunehmen und nach Analyse des Elektrokardiogramms
im externen Defibrillator 2 ggf. einen Elektroschock auszulösen. Der
Defibrillator 2 weist weiterhin eine Anzeigeeinrichtung 4 und
ein Bedienfeld 5 auf.
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Es ist nun vorgesehen, daß vor der
Erzeugung des elektrischen Impulses eine bidirektionale Kommunikationsverbindung 6 zu
einem medizinischem Service-Center 7 zur
vorzugsweise sprachgesteuerten Benutzerführung eines Benutzers bzw. Ersthelfers 8 hergestellt
wird. Durch die Erfindung wird die Benutzung des externen Defibrillators 2 auch für einen
ungeschulten Ersthelfer möglich,
der den Defibrillator 2 möglicherweise zum ersten Mal
bedient und über
keinerlei technische Fachkenntnisse verfügt. Der Defibrillator 2 weist
zu diesem Zweck Kommunikationsmittel 9 auf, beispielsweise
eine nicht im einzelnen dargestellte Sende- und Empfangseinrichtung,
die vorzugsweise ein Mikrofon und einen Lautsprecher aufweist. Die
Kommunikationsmittel 9 sind zur vorzugsweise bidirektionalen Sprachübertragung
und/oder zur Datenübertragung mit
dem Service-Center 7 ausgebildet.
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Weiter ist vorgesehen, daß die Kommunikationsverbindung 6 vorzugsweise
automatisch hergestellt wird. Dadurch wird dem Ersthelfer 8 die
Benutzung des Defibrillators 2 erleichtert. Dies gilt insbesondere
dann, wenn der Ersthelfer 8 mit dem Defibrillator 2 nicht
vertraut ist und möglicherweise
Hemmungen hat, den Defibrillator 2 überhaupt zu benutzen.
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Der Defibrillator 2 ist
dazu vorgesehen, an vielfrequentierten Plätzen, wie Einkaufszentren, öffentlichen
Einrichtungen und an Bahnhöfen
oder Flughäfen
eingesetzt zu werden. Zur ortsfesten Anordnung des Defibrillators
kann eine Haltevorrichtung 10, 11 vorgesehen sein.
In der Figur ist dargestellt, daß der zur Therapierung des
Patienten 1 vorgesehene Defibrillator 2 bereits
aus einer ersten Haltevorrichtung 10 entnommen worden ist,
während
ein weiterer Defibrillator 2 sich noch in einer weiteren
Haltevorrichtung 11 befindet.
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Das Service-Center 7 ist
vorzugsweise zur gleichzeitigen Kommunikation mit einer Mehrzahl von
Defibrillatoren 2 ausgebildet. Dadurch ist es möglich, gleichzeitig
an mehreren Notfallplätzen
dem jeweils betroffenen Ersthelfer 8 eine sprachgesteuerte
Benutzerführung
des externen Defibrillators 2 durch das Service-Center 7 zur
Verfügung
zu stellen. Im übrigen
versteht es sich, daß das
Service-Center 7 nicht nur zur Betreuung von Defibrillatoren
vorgesehen ist, sondern auch die Betreuung anderer Personen bzw.
Ereignisse vornimmt.
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Weiter vorzugsweise wird die Kommunikationsverbindung 6 zwischen
dem Defibrillator 2 und dem Service-Center 7 automatisch
bei Entnahme des Defibrillators 2 aus der Haltevorrichtung 10, 11 hergestellt.
Ebenso gut ist es möglich,
daß die
Kommunikationsverbindung 6 bei Inbetriebnahme des Defibrillators 2 automatisch
hergestellt wird. Grundsätzlich
ist es natürlich
auch möglich,
daß die
Kommunikationsverbindung 6 manuell über das Bedienfeld 5 von
dem Ersthelfer 8 hergestellt werden kann.
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Nachdem der Ersthelfer 8 den
Defibrillator 2 aus der Haltevorrichtung 10 entnommen
hat, erhält der
Ersthelfer 8 während
des Aufbaus oder nach dem Aufbau der Kommunikationsverbindung 6 eine
Bestätigungsnachricht,
daß die
Verbindung steht. Bei der Bestätigungsnachricht
kann es sich um ein optisches und/oder akustisches Signal oder auch
um eine Sprachnachricht des Service-Centers 7 handeln.
Durch die Bestätigungsnachricht
bzw. die Sprachnachricht kann beispielsweise der Ersthelfer 8 darüber informiert
werden, daß in
Kürze Anleitungen zur
sprachgesteuerten Benutzerführung
folgen, die dem Ersthelfer 8 die Benutzung des Defibrillators 2 erleichtern
sollen. Dies trägt
zur Beruhigung des Ersthelfers 8 bei.
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Die Kommunikation zwischen dem Benutzer bzw.
Ersthelfer 8 und dem Service-Center 7 kann über eine
Schnittstelle des Defibrillators 2 erfolgen, vorzugsweise über die
Kommunikationsmittel 9. Nachdem die Kommunikationsverbindung 6 hergestellt
ist, können über das
Service-Center 7 Rettungskräfte 12 alarmiert und/oder
ein Arzt kontaktiert werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen System
sieht vor, daß zwei
Kommunikationsverbindungen 6 hergestellt werden, wobei eine
Sprachverbindung zur Sprachübertragung
und eine Datenverbindung zur Datenübertragung vorgesehen sind.
Dabei kann die Datenverbindung nach dem Aufbau der Sprachverbindung
oder gleichzeitig mit dem Aufbau der Sprachverbindung hergestellt werden. Über die
Datenverbindung ist es ausgehend von dem Defibrillator 2 vorzugsweise
möglich,
Meßwerte
oder deren Auswertung Online an das Service-Center 7 zu übermitteln.
Die Sprachverbindung kann dagegen dazu dienen, dem Ersthelfer 8 Bedienungsanweisungen
zum Bedienen des Defibrillators 2 und/oder Informationen
zu übertragen,
die Reanimationsmaßnahmen
am Patienten 1 betreffen.
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In Abhängigkeit von dem Vitalzustand
des Patienten 1 bzw. der Dringlichkeit des Notfalls kann im
Service-Center 7 die Datenverarbeitung bzw. die Bearbeitung
von Sprachnachrichten vorrangig erfolgen. Ebenso gut ist es möglich, daß die Alarmierung der
Rettungskräfte 12 in
Abhängigkeit
von der Dringlichkeit des Notfalls erfolgt. Handelt es sich beispielsweise
um einen leichten Notfall, können
die Rettungskräfte 12 zu
einem anderen Notfallort (weiter- bzw. um-) geleitet werden. Im übrigen ist
vorgesehen, Notfälle
in Verbindung mit Defibrillatoren grundsätzlich vorrangig gegenüber anderen
Tätigkeiten
bzw. Diensten des Service-Centers 7 zu bearbeiten.
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Die Erfindung bietet darüber hinaus
den Vorteil, daß bei
der Inbetriebnahme des Defibrillators 2 und/oder bei Entnahme
des Defibrillators 2 aus der Haltevorrichtung 10, 11 ein
Identifikationssignal bzw. eine Kennung 13 an das Service-Center 7 übertragen werden
kann. Die Kennung kann insbesondere auch dazu dienen, den Vorrang
von Notfällen
in Verbindung mit Defibrillatoren zu erkennen. Zusammen mit der
Kennung 13 können
vorzugsweise Positionsdaten zur Positionsbestimmung des Defibrillators 2 übertragen
werden. Dies erleichtert den Rettungskräften 12 das Wiederauffinden
des Defibrillators 2 bzw. des mit der Therapierung des
Patienten 1 betrauten Ersthelfers 8. Dadurch kann
die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte 12 am Notfallort
gesenkt werden.
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Die Kommunikation zwischen dem Ersthelfer 8 und
dem Service-Center 7 erfolgt im einfachsten Fall drahtlos,
wobei die Sprachnachricht und/oder die Daten in einem Mobilfunkstandard übertragen
werden. Ebenso gut ist es jedoch auch möglich, daß als Schnittstelle zwischen
dem Ersthelfer 8 und dem Service-Center 7 die Haltevorrichtung 10, 11 vorgesehen ist,
wobei zwischen der Haltevorrichtung 10, 11 und dem
Defibrillator 2 eine weitere Kommunikationsverbindung 14 zur
vorzugsweise drahtlosen Übertragung
von Sprachnachrichten und/oder zur Datenübertragung vorgesehen wird.
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Der externe Defibrillator 2 und/oder
die Haltevorrichtung 10, 11 weisen nicht dargestellte
Signalgeber zur Aussendung einer Kennung 13, insbesondere
zur Aussendung eines positionsspezifischen Signals auf. Vorzugsweise
ist am Defibrillator 2 oder an der Haltevorrichtung 10, 11 eine
Auslöseeinrichtung zum
Auslösen
des Signalgebers vorgesehen, wobei eine Veränderung der Position des Defibrillators 2 bzw.
das Herausnehmen des Defibrillators 2 aus der Haltevorrichtung 10, 11 dazu
führt,
daß die
Kennung 13 ausgesendet wird.
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Im übrigen kann es sich bei dem
Defibrillator 2 um einen Defibrillator üblicher Bauart handeln, beispielsweise
auch um einen halbautomatischen Defibrillator. An der Stelle von
Funkverbindungen können grundsätzlich auch
drahtgebundene Verbindungen vorgesehen werden, soweit die örtlichen
Gegebenheiten dies zulassen.