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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Telekommunikationssystem,
das ein Zugangsnetz umfasst, an das mehrere Teilnehmer angeschlossen
sind, ein Kernnetz, das mit dem genannten Zugangsnetz verbunden
ist und an das mehrere Netzwerk-Diensteanbieter angeschlossen sind,
sowie einen Remote-Breitbandzugangs-Server,
der dazu angepasst ist, die genannten Teilnehmer über das
genannte Zugangsnetz und das genannte Kernnetz mit den genannten
Netzwerk-Diensteanbietern zu verbinden, wobei der genannte Remote-Breitbandzugangs-Server
darüber
hinaus dazu angepasst ist, Verbindungen von Teilnehmern zu den genannten
Netzwerk-Diensteanbietern in konzentrierte Kommunikations-Kanäle zusammenzufassen.
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Ein
derartiges Telekommunikationssystem ist in der Technik bereits bekannt.
Zur Verbesserung der Skalierbarkeit von Breitband-Datenübertragungsverfahren,
z.B. von digitalen Teilnehmeranschlussleitungen (DSL), wurden Remote-Breitbandzugangs-Server
[BRAS] in Ende-zu-Ende Dienste-Systeme integriert. Die wesentlichen
Leistungen dieser Server sind:
- – der Endnutzer
oder Teilnehmer ist flexibler bei der Auswahl der Leistungen von
Netzwerk-Diensteanbietern;
- – die
Skalierbarkeit des Systems wird erhöht, indem Sessions in Richtung
der Netzwerk-Diensteanbieter in vergleichsweise größere, konzentrierte
Kommunikations-Kanäle
zusammengefasst werden;
- – sie
bilden eine flexible Schnittstelle zwischen dem Zugangsnetz, das
im Allgemeinen im asynchronen Übertragungsmodus
(ATM) betrieben wird, und den Backbone-Datennetzen der Netzbetreiber;
und
- – sie
bilden einen flexiblen Universal-Zugangsknoten zwischen den Netzzugangsanbietern [NAP],
die an den Server angeschlossen sind, und den Netzwerk-Diensteanbietern
[NSP].
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Inzwischen
gibt es eine Reihe von Entwicklungen, die die Skalierbarkeitanforderungen
allmählich
verändern
und daher das oben genannte Zusammenfassen von Sessions in zunehmendem
Maß einsetzen.
Dies resultiert aus der zunehmenden Anschlussdichte bei den Netzzugangsanbietern
und der zunehmenden Nachfrage an benötigten Diensten.
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Diese
beiden Abhängigkeiten
drängen
die Position der Dienst-Angebote und damit den Remote-Breitbandzugangs-Server
tiefer ins Netz, d.h. näher
an den Teilnehmer. Der Gipfel dieser Entwicklung wird die Integration
der Funktion des Remote-Breitbandzugangs-Servers in den Zugangsknoten
sein, der das Zugangsnetz und die Teilnehmeranschlüsse miteinander
verbindet.
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Diese
Art der Anwendung führt
dazu, dass der Remote-Breitbandzugangs-Server nicht mehr in einem begrenzten
geographischen Bereich des Zugangsnetzes angesiedelt ist, was ein
großes
Skalierbarkeitsproblem zur Folge hat. Zum Beispiel werden die Betreiberkosten
steigen, da komplexere Geräte tiefer
im Netz betrieben werden müssen.
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Hinzu
kommt, dass die heutige Implementierungen des Remote-Breitbandzugangs-Servers
auf wesentlich mehr Funktionen gerichtet sind, als streng genommen
zum Erreichen des ursprünglichen
Ziels der Skalierbarkeit durch Bündelung
erforderlich ist. Bezeichnenderweise werden Mehrwertfunktionen des
Remote-Breitbandzugangs-Servers, wie z.B. intelligente Cache-Speicherung,
Firewall-Funktionen, IT-Sicherheit (Authentifizierung, Berechtigung
und Abrechnung [AAA]), vorzugsweise auf der höchstmöglichen Ebene des Netzes ausgeführt. Dies
ergibt sich aus den umfangreichen Steuerungs- und Verwaltungsaufgaben,
die zur Ausführung
dieser Funktionen erforderlich sind. Außerdem ermöglicht die Positionierung der
Mehrwertfunktionen auf einer höheren
Netzebene vielversprechende Einsparungen bei der Skalierung.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Telekommunikationssystem
der oben genannten Art anzugeben, jedoch mit dem Unterschied, dass
der Remote-Breitbandzugangs-Server zum Erbringen der erforderlichen
Serviceleistungen und Mehrwertfunktionen ausgelegt ist, und gleichzeitig
relativ rentabel sowie einfach zu integrieren ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der genannte Remote-Breitbandzugangs-Server folgendes enthält:
- – einen
primary-tier Remote-Breitbandzugangs-Server, der das genannte Zugangsnetz und
das genannte Kernnetz miteinander verbindet und der dazu angepasst
ist, in dem genannten Kernnetz Verbindungen von den genannten Teilnehmern
in Richtung zu Netzwerk-Diensteanbietern in verschiedene erste Kommunikations-Kanäle zusammenzufassen,
und
- – einen
secondary tier Remote-Breitbandzugangs-Server, der sich in dem genannten
Zugangsnetz näher
an den genannten Teilnehmern befindet als der genannte primary tier
Server und der dazu angepasst ist, Verbindungen von Teilnehmern
in Richtung zu dem genannten primary tier Server in zweite, konzentrierte
Kommunikations-Kanäle
zusammenzufassen.
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Die
Funktion des Zusammenfassens in dem secondary tier Remote-Breitbandzugangs-Server, der
sich verhältnismäßig tief
im Netz befindet, verringert die Verbindungsbelastung des Zugangsknotens, die
durch das Verschieben des primary tier Remote-Breitbandzugangs-Servers
auf eine höhere
Netzebene noch größer geworden
war. Außerdem
wird der primary tier Remote-Breitbandzugangs-Server besser skalierbar und vielseitiger
in der Nutzung. Ferner arbeiten der primary tier und der secondary
tier Remote-Breitbandzugangs-Server auf eine Weise zusammen, dass
Sessions so zusammengefasst werden, dass die gleiche Funktionalität bereitgestellt wird,
wie bei bekannten, „monolithischen" Remote-Breitbandzugangs-Servern.
Folglich beruht die vorliegende Erfindung auf einer mehrstufigen
Netzwerk-Topologie, bei der die verschiedenen Bestandteile der Funktionalität des Remote-Breitbandzugangs-Servers
im Netzwerk flexibel verschoben werden können und zusammenarbeiten um
eine dynamische Aggregation zu erzielen. Hinzu kommt, dass dadurch
sowohl die Betreiberkosten als auch die Verwaltungskomplexität reduziert
werden können,
denn die Mehrwertfunktionen (Cache-Speicherung, Firewall-Funktionen,
AAA, etc.) des primary tier Remote-Breitbandzugangs-Servers werden
auf der höchstmöglichen
Ebene im Netzwerk ausgeführt.
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An
dieser Stelle ist zu erwähnen,
dass Telekommunikationssysteme, in denen Teilnehmer über ein
Zugangsnetz und ein Kernnetz mit Netzwerk-Diensteanbietern verbunden
sind, bereits aus anderen Dokumenten bekannt sind. Beispielsweise wird
in dem Dokument von CRAY: DATENÜBERTRAGUNG
MIT „EDGE-ROUTING
GEBÜNDELTER DATENPAKETE", MCGRAW HILL, NEW
YORK, US, Band 27, Nr. 16, 01. November 1998 (01.11.1998), Seiten
33–34,
XP000785272 ISSN: 0363–6399,
ein solches Telekommunikationsnetz beschrieben. Laut diesem bekannten
Dokument wird in dem beschriebenen Netz jedoch die Verwendung eines
Access-Multiplexers
für digitale
Teilnehmeranschlussleitungen [DSLAM] der eines Remote-Breitbandzugangs-Servers
[BRAS] vorgezogen. Aus diesem bekannten Dokument geht jedoch nicht
hervor, dass die Funktionen des BRAS auf einen primärstufigen
und einen sekundärstufigen
Remote-Breitbandzugangs-Server aufgeteilt sind. Dies gilt ebenfalls
für weitere
bekannte Telekommunikationsnetze, wie z.B. laut der Beschreibung
von D. MITTON und M. BEADLES in „Anforderungen an Netz-Zugangsserver der nächsten Generation
(NASREQNG) NAS-Modell", RFC2881,
[Online] Juli 2000 (07/2000), XP002191789 www.ietf.org, und von
NILSSON und anderen in „NX-HOCHGESCHWINDIGKEITS-INTERNETZUGANG", ON-ERICCSSON REVIEW, ERICSSON,
STOCKHOLM, SCHWEDEN, Nr. SPEC INT ISS, 1998, Seiten 24–31, XP000751712
ISSN: 0014-0171.
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Eine
weitere charakteristische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das genannte Zugangsnetz
zum Einsatz der Label Switching-Technologie
[L2] zwischen dem primary tier Server und dem secondary tier Server
ausgelegt ist.
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Die
Label Switching-Technologie entspricht zum Beispiel Verbindungen
in Schicht 2 [L2] des OSI-Modells. Mithilfe dieser Technologie kann
das Telekommunikationssystem nach verschiedenen Protokollen, wie
z.B. asynchroner Übertragungsmodus
[ATM], Frame Relay [FR], Multi-Protokoll Label Switching [MPLS],
Tag Switching, etc. betrieben werden.
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Eine
weitere charakteristische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das genannte Telekommunikationssystem überdies einen
Zugangs-Multiplexer enthält,
der dazu angepasst ist, Teilnehmer mit dem genannten Zugangsnetz
zu verbinden, und dass der genannte secondary tier Server in den
genannten Zugangs-Multiplexer integriert ist.
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Auf
diese Weise wird aus dem Zugangs-Multiplexer, der vorzugsweise ein
Zugangs-Multiplexer für
digitale Teilnehmeranschlussleitungen [DSLAM] ist, ein Zugangsknoten,
der aufgewertet ist, die oben genannten Dienste und Mehrwertfunktionen
zur Verfügung
zu stellen.
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Die
zwei kooperierenden tier Server sind in den Ansprüchen 6 und
7 einzeln definiert.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist vorgesehen, dass:
- – der secondary
tier Server den gesamten Upstream-Datenverkehr von den Teilnehmern
an den primary tier Server sendet;
- – der
genannte primary tier Server eingehende Datenflüsse aus dem genannten Upstream-Datenverkehr
auf der Basis eines lokalen Algorithmus in Aggregationen von Sessions
klassifiziert;
- – der
genannte primary tier Server an den genannten secondary tier Server
signalisiert, dass vorgegebene eingehende Datenflüsse zu zweiten Kommunikations-Kanälen zusammengefasst werden
sollen, die den Aggregationen von Sessions entsprechen.
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Auf
diese Weise werden die Datenflüsse über die
zwei kooperierenden tier Server vom Teilnehmer bis zum Netzwerk-Diensteanbieter
in Aggregationen von Sessions klassifiziert.
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Eine
weitere charakteristische Anwendung der vorliegenden Erfindung besteht
darin, dass zwischen dem genannten primary tier Server und dem genannten
secondary tier Server in dem genannten Zugangsnetz eine Label Switching-Technologie
[L2] genutzt wird, dass der genannte secondary tier Server den genannten
Upstream-Datenverkehr zu dem genannten primary tier Server unter
einem vorgegebenen Label sendet, und dass der genannte primary tier
Server die Signalisierungsebene der genannten Label Switching-Technologie
nutzt, um dem genannten secondary tier Server zu melden, dass vorgegebene
eingehende Datenflüsse
unter neu erstellten oder vorab bereitgestellten Label-Verbindungen
weiterzuleiten sind, die zu den genannten Aggregationen von Sessions
gehören.
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Auf
diese Weise können
Datenflüsse
nach verschiedenen Kriterien in zugeordnete Label-Verbindungen verschoben
werden.
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Eine
weitere charakteristische Anwendung der vorliegenden Erfindung besteht
darin, dass der genannte secondary tier Server dazu angepasst ist, Downstream-Datenverkehr
von dem genannten primary tier Server zu den genannten Teilnehmern
auf der Basis eines zweiten lokalen Algorithmus in Aggregationen
von Sessions zu klassifizieren.
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Der
daraus resultierende Weiterleitungsvorgang für die Downstream-Daten muss
nicht dem für den
Upstream-Datenverkehr eingesetzten Weiterleitungsvorgang entsprechen.
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Weitere
charakteristische Ausführungsformen
des vorliegenden Telekommunikationssystems mit verteilten Remote-Breitbandzugangs-Servern sind
in den beiliegenden Ansprüchen
aufgeführt.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass der in den Ansprüchen verwendete Begriff „umfassen" nicht als Einschränkung auf
die anschließend
aufgeführten Bestandteile
zu verstehen ist. Folglich ist der Bedeutungsumfang des Ausdrucks „eine Vorrichtung,
die die Teile A und B umfasst" nicht
auf Vorrichtungen zu beschränken,
die nur aus den Bestandteilen A und B bestehen, sondern bedeutet,
in Bezug auf die vorliegende Erfindung sind A und B die einzig relevanten Bestandteile
der Vorrichtung.
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Gleichermaßen wird
darauf hingewiesen, dass der ebenfalls in den Ansprüchen verwendete Begriff „angeschlossen" nicht als Einschränkung auf ausschließlich direkte
Verbindungen zu verstehen ist. Folglich ist der Bedeutungsumfang
des Ausdrucks „eine
Vorrichtung A, die an einer Vorrichtung B angeschlossen ist" nicht auf Vorrichtungen
oder Systeme zu beschränken,
bei denen ein Ausgang der Vorrichtung A direkt mit einem Eingang
der Vorrichtung B verbunden ist. Vielmehr bedeutet dieser Ausdruck, dass
zwischen einem Ausgang A und einem Eingang B ein Verbindungspfad
besteht, der weitere Vorrichtungen oder Bestandteile enthalten kann.
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Die
oben genannten und andere Aufgaben und Merkmale der Erfindung werden
deutlicher und die Erfindung selbst kann am besten verstanden werden
anhand nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen, wobei die Figur ein Telekommunikationssystem
mit den Remote-Breitbandzugangs-Servern T1_BRAS und T2_BRAS gemäß der Erfindung
zeigt.
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Das
in der Figur dargestellte Telekommunikationssystem umfasst ein Zugangsnetz
EDGE, das über
einen primary tier Remote-Breitbandzugangs-Server T1_BRAS mit einem
Kernnetz CORE verbunden ist. An das Zugangsnetz sind über einen Zugangs-Multiplexer
AM, wie z.B, einen Zugangsmultiplexer für digitale Teilnehmeranschlussleitungen [DSLAM],
eine Vielzahl von Teilnehmern USER angeschlossen. Dieser Zugangsmultiplexer
AM ist an einen secondary tier Remote-Breitbandzugangs-Server BRAS_2 angeschlossen
oder enthält
dessen Funktionen. Somit kann der Zugangs-Multiplexer AM als Zugangs-Bündelungsknoten
angesehen werden. Anders formuliert, kann der sekundärstufige
Remote-Breitbandzugangs-Server
T2_BRAS als integrierter Bestandteil des Zugangs-Multiplexers AM angesehen werden. An
das Kernnetz sind viele Netzwerk-Diensteanbieter
NSP angeschlossen und die Remote-Breitbandzugangs-Server T1_BRAS
und T2_BRAS sind dazu angepasst, die Teilnehmer USER mit den Netzwerk-Diensteanbietern
zu verbinden.
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Im
Kernnetz CORE ist der primary tier Remote-Breitbandzugangs-Server
T1_BRAS dazu angepasst, Verbindungen von den Teilnehmern in Richtung
der Netzwerk-Diensteanbieter NSP in konzentrierte Kommunikations-Kanäle zusammenzufassen, während im
Zugangsnetzwerk EDGE der näher
an den Teilnehmern gelegene secondary tier Remote-Breitbandzugangs-Server
T2_BRAS dazu angepasst ist, Verbindungen von diesen Teilnehmern
in Richtung des primary tier Servers T1_BRAS in zweite konzentrierte
Kommunikations-Kanäle
zusammenzufassen. Die von den Teilnehmeranschlüssen USER ausgehenden Upstream-Verbindungen,
d.h. die von den Teilnehmer-Endgeräten (CPE) versandten und von
dem secondary tier Server T2_BRAS über das Zugangsnetz EDGE in
zweite, konzentrierte Kommunikations-Kanäle zusammengefassten Daten werden
in Richtung der Anbieter NSP von dem primary tier Server T1 BRAS
in größere konzentrierte Kanäle durch
das Kernnetz CORE zusammengefasst. Der primary tier Server und der
secondary tier Server arbeiten auf eine Weise zusammen, dass die Sessions
so zusammengefasst werden, dass die gleichen Funktionen bereitgestellt
werden, wie bei einem „monolithischen" Remote-Breitbandzugangs-Server
(BRAS).
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Das
Telekommunikationssystem beruht auf einer mehrstufigen Netzwerk-Topologie, die es
ermöglicht,
verschiedene Bestandteile der Mehrwertfunktionen des BRAS, wie z.B.
intelligente Cache-Speicherung IC, Firewall-Funktionen FW, Authentifizierung,
Berechtigung und Abrechnung AAA im Netz flexibel zu verschieben,
um ein dynamisches Zusammenfassen von Verbindungen zu erzielen.
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Ferner
wird vorausgesetzt, dass zwischen den Servern der verschiedenen
Stufen T1_BRAS und T2_BRAS eine Label Switching-Technologie [L2] bereitgestellt
wird, z.B. ein asynchroner Übertragungsmodus
[ATM], Frame Relay [FR], Multi-Protokoll
Label Switching [MPLS] oder Tag Switching.
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Die
Funktionsweise des primary tier Remote-Breitbandzugangs-Servers
T1_BRAS und der secondary tier Servers T2_BRAS wird im Folgenden beschrieben.
Der gesamte Upstream-Datenverkehr von einem Teilnehmer USER, d.h.
eine Benutzer-Session, wird vom secondary tier Server T2_BRAS standardmäßig unter
einem vorgegebenen Label „Ld" zu dem primary tier
Server T1_BRAS gesendet.
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Diese Übertragung
ist in der Figur mit S1 gekennzeichnet.
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Der
primary tier Server T1_BRAS klassifiziert die eingehenden Datenflüsse auf
Basis eines lokalen Algorithmus. Dieser Algorithmus kann beispielsweise
der erfolgreiche Aufbau einer PPP-Sitzung sein, die entweder mit
Hilfe eines lokalen AAA-Mechnismus oder durch einen Proxy-AAA-Mechanismus
aufgebaut wird, oder der Aufbau einer PPP-Sitzung, die unter Verwendung
von L2TP-Tunneling aufgebaut wird, oder aber andere Inband- bzw. Außerband-Sessionaufbau-Mechanismen oder Dienstauswahl-Mechanismen.
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Daraufhin
nutzt der primary tier Server T1_BRAS die Steuerungsebene des zwischen T1_BRAS
und T2_BRAS bestehenden Label Switching-Mechanismus (in der Abbildung
mit S2 bezeichnet), um dem sekundärstufigen Server T2_BRAS zu
signalisieren, dass er bestimmte Datenflüsse über neu erstellte oder vorab
bereitgestellte Label-Verbindungen (in der Abbildung mit S3 bezeichnet)
weiterzuleiten habe.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Mechanismen zum Aufbau der Label-Verbindungen von der
verwendeten (L2) Label Switching-Technologie abhängen, deren Erläuterung
den Rahmen der vorliegenden Erfindung hier übersteigen würde.
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Bei
dem zuvor beschriebenen Verfahren können die Kriterien für die Verschiebung
bestimmter Datenflüsse
in zugeordnete Label-Verbindungen vielfältig sein. Nachfolgend werden
einige Beispiele dazu angegeben:
- – aller
Datenverkehr, der von dem primary tier Server T1_BRAS an einen vorgegebenen
Netzwerk-Diensteanbieter NSP weiterzuleiten ist;
- – aller
Datenverkehr, der mit einem vorgegebenen Dienstqualitätsprofil
(QoS) oder einer vorgegebenen Dienstspezifikation an einen vorgegebenen Netzwerk-Diensteanbieter NSP
weiterzuleiten ist;
- – aller
Datenverkehr, der für
bestimmte Zusammenstellungen der Mehrwertverarbeitung vorgesehen
ist, wie z.B. intelligente Cache-Speicherung IC, Firewall-Funktionen
KW, Authentifizierung, Berechtigung und Abrechnung AAA; und/oder
- – aller
Datenverkehr mit vorgegebenen Dienst-Attributen, wie z.B. Sprache
oder Daten.
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Sobald
eine Benutzer-Session zu einer solchen reservierten oder zusammengefassten
Label-Verbindung zusammengeführt
wurde, kann der primary tier Server T1_BRAS seine Mehrwertfunktionen,
wie Cache-Speicherung, Firewall-Funktionen, etc.
flexibel für
die verschiedenen zusammengefassten Datenflüsse aufrufen. Die gebündelten
Datenflüsse
können
sogar an dedizierte Begleitserver im Wirkungsbereich des primary
tier Servers T1_BRAS durchgeschaltet werden, ohne dass auf die Speicherungs-
und Weiterleitungs-Mittel des primary tier Servers T1_BRAS zurückgegriffen
werden müsste.
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Beispielsweise
können
Benutzer-Sessions, die in Datenflüssen zusammengefasst sind,
welche nicht zur Mehrwert-Nachverarbeitung berechtigt sind, unmittelbar
an einen Netzwerk-Diensteanbieter NSP, z.B. den Anbieter eines Virtual
Private Networks [VPN], durchgeschaltet werden, ohne die Speicherungs- und Weiterleitungs-Mittel
des primary tier Servers T1 BRAS zusätzlich zu belasten.
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Optional
kann der secondary tier Server T2_BRAS von sich aus den gleichen
Weiterleitungsvorgang für
den Downstream-Datenverkehr durchführen. Das Zusammenfassen der
Daten in diese Richtung muss nicht in identischer Weise erfolgen.
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Da
die Komponenten der Remote-Breitbandzugangs-Server T1_BRAS und T2
BRAS zur Signalisierung der gewünschten
Aggregation die Steuerungsebene des Label Switching-Mechnaismus
[L2] nutzen können,
sind an diesem Mechanismus einige Erweiterungen erforderlich, um
die funktionale Trennung bei den Remote-Breitbandzugangs-Servern oder BRAS sachgemäß zu unterstützen. Ein
entsprechendes Beispiel ist die Sicherheit beim Zusammenfügen. Denn
sobald Benutzer-Sessions wie oben aufgeführt z.B. über einen AAA-Mechanismus zu „aggregierten
Datenflüssen" verbunden wurden,
könnten Sicherheitsprobleme
entstehen, da die Benutzer eine Adressverschleierung (IP-Spoofing)
innerhalb des entsprechenden Datenflusses vornehmen können. Dies
kann beispielsweise erreicht werden, indem eine andere Adresse [L3]
aus dem Adressraum des VPN gewählt
wird, der dem Netzwerk-Diensteanbieter zugewiesen ist, und auf dieser
simulierten Adresse eine DoS-Attacke [Denial of Service] gestartet wird.
Bei monolithischen Remote-Breitbandzugangs-Servern werden diese
Attacken typischerweise dadurch verhindert, indem die Verknüpfung zwischen
Adresse [L3] und Nutzerlabel [L2] vor der Weiterleitung für jedes
Paket überprüft wird.
Wenn bei einem aufgeteilten BRAS-System gemäß der vorliegenden Erfindung
das gleiche Sicherheitsniveau geboten werden soll, muss das entsprechende
Verhalten am Aggregationspunkt, d.h. beim secondary tier Server
T2_BRAS, eingerichtet werden. Die Lösung besteht darin, dass der
primary tier Server T1_BRAS dem secondary tier Server T2_BRAS eine „Aggregationsvorgabe" auferlegt, und damit
auf der Basis jeden einzelnen Paketes die Anwendung der gleichen Regeln
für das
Zusammenfassen erzwingt, unabhängig
davon, wo die Funktion des Zusammenfassens tatsächlich ausgeführt wird.
Das hat den Vorteil, dass das gleiche Sicherheitsniveau und eine
genauso einfache Handhabung wie bei einem monolithischen Remote-Breitbandzugangs-Server
erreicht wird, ohne dass der secondary tier Server T2_BRAS besonders
aufwendig verwaltet werden muss, sofern dies überhaupt erforderlich sein
sollte.
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Zum
Abschluss wird darauf hingewiesen, dass die oben aufgeführten Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung im Sinne von funktionalen Blöcken beschrieben
wurden. Aus der oben stehenden Funktionsbeschreibung dieser Blöcke kann ein
Fachmann auf dem Gebiet der Konstruktion elektronischer Geräte ersehen,
wie die Realisierung dieser Blöcke
aus bekannten elektronischen Komponenten zu erfolgen hat. Eine detaillierte
Bauweise des Inhalts der funktionalen Blöcke wird daher nicht angegeben.
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Da
das Prinzip der vorliegenden Erfindung anhand einer spezifischen
Vorrichtung beschrieben wurde, wird explizit darauf hingewiesen,
dass diese Beschreibung ausschließlich als Beispiel dient und nicht
den Schutzbereich der Erfindung beschränkt, der in den anhängenden
Ansprüchen
definiert ist.