DE2011475B2 - Verfahren zum Spülen eines Bohrlochs mittels eines Schaumspülmittels - Google Patents
Verfahren zum Spülen eines Bohrlochs mittels eines SchaumspülmittelsInfo
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Description
uie Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Spülen eines Bohrlochs mittels eines Schaumspülmittels zwecks Entfernung von Material wie Sand und/oder
Flüssigkeit gemäß Oberbegriff des Patentanspruches.
Aus der US-PS 33 18 387 ist es bekannt, Rohrtourein
eines Bohrgeständes durch einen ,Zwischenabschnitt a:u verbinden, der ein Rückschlagventil in Form eines
Klappenventils enthält, das sich nach unten hin öffnet
und als blow-out-preventer das obere Ende des
Bohrloches gegen das Auftreten von Flüssigkeit oder Gas sperrt, wenn :m unteren Teil des Bohrloches mit an
Drahtseilen angeordneter! Werkzeugen gearbeitet werden soll.
In der US-PS 31 30 798 wird eine * nlage beschrieben,
die dazu dient, Druckluft, Schäumer und ggf. auch Wasser durch ein Bohrgestänge abwärts bis zur
Bohrkrone zu führen, wobei das Gemisch beim Austreten aus der Bohrkrone und beim Kontakt mit
Formationswasser einen Schaum bildet, der das Bohrklein nach oben befördert. Diese Anlage ist zur
Einstellung der einzelnen Komponenten mit Ventilen versehen.
In der US-PS 28 80 965 wird ausgeführt, daß durch
Spülungsmittel geringer Dichte der Bohrfortschritt vergrößert und die Abnutzung der Bohrkronen
vermindert wird und daß deshalb eine mit Luft vermischte Flüssigkeit als Spülung verwendet werden
soll. Hierfür muß ein Rückschlagventil im Bohrgestänge unmittelbar unterhalb der Kelly-Stange angeordnet
werden, so daß die Spülung abwärts fließen kann, jedoch nicht beim Nachsetzen von Bohrrohren nach oben
austritt. Im einzelnen sind im Bohrgestänge zwei Rückschlagventile vorgesehen, eins oben und eins untc/i
über der Bohrkrone, wobei jedes Rückschlagventil zwischen zwei Kupplungen im Gestänge angeordnet ist.
Für die Entfernung von Wachsen oder ähnlichen Materialien aus Bohrungen ist die Injektion von heißem
öl durch ein aus Rohren hergestelltes Pumpengestängt:
vorgesehen, wobei am unteren Ende ein Kugelrück schlagventil angeordnet ist, um den Rückfluß von öl zu
vermeiden, siehe die Beschreibung in »The Petroleum Engineer« März 1952, Seiten B-60 und -63.
In der US-PS 30 73 387 wird die Spülung von Gasbohrungen insbesondere zu dem Zweck, die
Gasgewinnung zu steigern, beschrieben. Dafür soll Schaum verwendet werden, der im wesentlichen aus;
feinem Schäumungsmittel und dem Lagerstättenwasser hergestellt wird, d. h. im Bohrloch unten.
Eine ausführliche Beschreibung der Herstellung und
Handhabung einer Bohrlochspülung, die aus einem Schaum besteht, der außerhalb des Bohrloches oder
außer Kontakt mit dessen Verunreinigungen hergestellt worden ist, ist in »World Oil« November 1966, Seiten 87
bis 90, veröffentlicht. Die für eine solche Schaumspülung erforderliche Einrichtung weist im Bereich des Spülkopfes und des Drehtisches Mittel auf, mit denen die
Umwälzung der Spülung aufrechterhalten werden kann, ίο während Anschlüsse hergestellt oder weiche und
unverfestigte Formationen oder öl führende Formationen durchfahren werden. Die Einleitung des Schaumes
in die Bohrung kann nach dieser Druckschrift so gesteuert werden, daß der Schaum entweder kontinuierhch oder stoßweise zurückfließt und an der oberen
Ausflußleitung am Bohrkopf austritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für das Spülen eines Bohrloches mit
vorgefertigtem Schaum zu schaffen, bei welchem dafür gesorgt wird, daß der außerhalb des Bohrloches
vorgefertigte Schaum in seinen wesentlichen Eigenschaften unbeeinträchtigt an die Bohrlochsohle gelangt
und dort und beim Aufwärtsfließen im Ringraum seine Wirkung entfalten kann. Diese Aufgabe wird durch die
im Kennzeichen des Anspruchs angegebene Verfahrensweise gelöst. Mit der Erfindung wird erreicht, daß
eine durch Rückschlagventile verursachte Drosselung den Schaum im Rchrstrang nicht zusammenbrechen
läßt Die dynamischen Eigenschaften der Spülung bleiben bis zur Heranführung an die Stellen, von denen
Material fortgespült werden soll, erhalten. Damit wird auch weilestgehend die Gefahr ausgeschlossen, daß sich
der Rohrstrang während des Spülungsvorganges im Bohrloch festsetzen kann. Die Rückschlagventile, die bei
der dynamischen Eigenschaft der Spülung zur Verhinderung eines Rückflusses erforderlich sind, wirken sich
aufgrund der Erfindung nicht nachteilig auf die Spülung aus.
In der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfin
dung beispielsweise erläutert und dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht
einer von einem Bohrloch durchteuften Erdformation zur Veranschaulichung einer bevorzugten Einrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 eine vergrößerte Ansicht, teilweise im Schnitt, eines Teiles der Einrichtung nach Fig. 1 zur Veranschaulichung einer Rückschlagventileinrichtung, die bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren in einen Rohrstrang eingebaut ist,
Fig.3 einen Schnitt durch eine Einrichtung, die bei
de:· Durchführung der Erfindung benutzt wird, um Schaum aus einem Rohrstrang abzuziehen, während
dieser aus dem Bohrloch gezogen wird,
F i g. 4 einen Schnitt entlang der Linie 4-4 der F i g. 2,
F i g. 5 eine teilweise im Schnitt gezeigte Ansicht
einer abgewandelten Ausführungsform einer Einrichtung für das erfindungsgemäße Verfahren und
Fig.6 eine vergrößerte Schnittdarstellung eines Teiles der Einrichtung nach Fig.5 zur Veranschaulichung einer Strömungssteuerungseinrichtung für das
erfindungsgemäße Verfahren.
Insbesondere in F i g. I ist ein Bohrloch 10 dargestellt, das in die Erde hinein sich erstreckt. Der untere Teil des
Bohrloches 10 enthält eine Ansammlung von unerwünschtem Material, wie etwa Sand oder Flüssigkeit,
die allgemein durch das Bezugszeichen 12 angedeutet sind. Ein aus Einzelabschnitten zusammengesetzter
Rohrstrang 13 ist in das Bohrloch 10 bis zu einer Teufe eingefahren worden, in der das untere Ende des
Rohrstranges 13 gerade in den Bereich 12 des Bohrloches mit der Sand-Flüssigkeit-Ansammlung eintritt
Eine geeignete Bohrkrone 14 ist an das untere Ende des Rohrstranges 13 angesetzt worden. Der
Rohrstrang 13 ist aus einer Anzahl einzelner Rohrabschnitte 6, 7, 8 und 9 zusammengesetzt worden. Die
Rohrabschnitte, welche den Rohrstrang bilden, sind miteinander verbunden und mittels einer Winde 15 in
das Bohrloch eingefahren worden. Zur Winde kann ein Spülbohrkopf mit Kraftantrieb gehören. Ein biegsamer
Schaumschlauch U ist an den obersten Rohrabschnitt des langen Rohrstranges 13 angeschlossen. Jeder
Rohrabschnitt wird nach Verbindung mit dem Rohrstrang mittels der Winde so weit eingefahren, bis sein
oberes Fnde unmittelbar über den Abfangkeilen 16 im Kragen 17 steht Die Keile 16 werden dann eingesetzt,
um den Rohrstrang im Bohrloch aufzuhängen, worauf die Winde und der Spülkopf von dem obersten
Rohrabschnitt 6 abgetrennt und ein neuer Rohrabschnitt aufgenommen und an dem Rohrabschnitt 6
angesetzt wird, der in den Keilen gehalten wird. Nach
Abschluß dieses Vorganges werden die Winde und der Spülbohrkopf wieder an das obere Ende des neu
angesetzten Rohres des Rohrstranges angeschlossen. Der Rohrstrang kann dann weiter in das Bohrloch
eingefahren werden.
Als Spülflüssigkeit wird Schaum verwendet und in das
Bohrloch bis zu der Stelle eingeführt, von wo aus Sand Ju
und/oder Flüssigkeiten entfernt werden sollen. Der Schaum nimmt den Sand oder die Flüssigkeit auf und
trägt sie aus dem Bohrloch durch den Ringraum 18 zwischen Rohrstrang und Bohrlochwand hinaus. Der
Rohrstrang 13 wird während der Schaumeinleitung fortschreitend tiefer in das Bohrloch 10 eingefahren.
Zusätzliche Rohrabschnitte müssen auf den Rohrstrang am Bohrlochkopf aufgesetzt werden. Wenn solche
Rohrabschnitte zugefügt werden, muß der biegsame Schaumschlauch 11 vom oberen Ende des Rohrabschnittes
abgetrennt werden, welcher den obersten Abschnitt des Rohrstranges 13 bildet, und erneut mit
dem oberen Ende des neu angesetzten Rohrabschnittes verbunden werden. Daher muß für eine kurze Zeit die
Schaumeinleitung durch den Rohritrang nach unten angehalten werden. Es ist vorgesehen, daß während
dieser Zeit ein Rückfluß von Schaum im Rohrstrang nach oben verhindert wird. Falls ein Rückfluß von
Schaum durch den Roh'strang nach oben zugelassen wird, ergeben sich am Bohrlochkopf schwierige und
sogar gefährliche Bedingungen. Ein noch größerer Nachteil besteht darin, daß bei einem solchen Rückfluß
die dynamische Eigenschaft des Schaumes im Ringraum des Bohrloches verloren gehen kann, so daß feste Teile
aus dem Schaum sich abscheiden und Brücken zum Rohrstrang 13 bilden, wodurch der Rohrstrang im
Bohrloch festgesetzt wird.
Der Schaum muß im Ringraum auch während der Zeit in Bewegung gehalten werden, während der der
Rohrstrang in die Sandzone hineingefahren wird und während er sich in der Sandzone befindet, um zu
verhindern, daß zurückfallender Sand ein Festklemmen des Rohrstranges im Bohrloch verursacht. Eine
Einrichtung zur Zuführung von Schaum zum Rohrstrang über den Schlauch 1! weist einen Schaumerzeuger 22
auf, der Gasdruck zur Erzeugung eines geeigneten wässerigen Gasschaumei benutzt. Wasser und ein
Detereenzmittel und. falls erwünscht, eine konzentrierte
Ätzlauge oder ein anderes geeignetes Stabilisierungsmittel werden in solchen Mengen zur Schaumerzeugung
zugeführt, um eine schäumungsfähige Mischung zu erzeugen. Eine solche geeignete schäumbare Mischung
kann z. B. in Gewichtsteilen, bezogen auf je 100 Teile,
enthalten: etwa 0,1 bis 1 Teil eines organischen Schäummittels, z. B. des Natriumsalzes einer linearen
C|2—Cii-AlkylbenzolsuIfo-säuremischung. Die schäumbare
Lösung und außerdem ein Gas, z. B. Luft, werden dem Schaumgenerator 22 zugeführt, in dem ein Schaum
gebildet wird. Ein solcher Schaum hat vorzugsweise ein Gas-Flüssigkeit-Volumenverhältnis im Bereich von 3 bis
50:1. Der vorgeformte Schaum wird dann dem Rohrstrang über die Leitung 11 und durch ein Ventil 20
hindurch zugeführt und wird umgewälzt, um zur Säuberung des Bohrloches beizutragen.
Der lange Rohrstrang 13 wird dadurch gebildet, daß aufeinanderfolgend Bohrabschnitte miteinander verbunden
werden. Nach Ansetzen eines jeden Rohrabschnitts wird der Rohrstrang for'.-chreitend in das
Bohrloch eingefahren. Der Rohrstrang 13 wird bis in eine Teufe eingefahren, in der das untere Ende des
Rohrstranges den oberen Teil der Sand- oder Flüssigkeits-Zone 12 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird
ein in e; ier Verbindungsmuffe, siehe F i g. 2, angeordnetes
Rückschlagventil 33, etwa ein Klappenventil, mit dem oberen Ende des Rohrstranges verbunden. Das
Klappenventil 33 gestattet, daß Schaum durch den Rohrstrang abwärts in das Bohrloch hindurchgeht, um
durch den Ringraum hindurch wieder aufzusteigen, verhindert jedoch, daß der Schaum den Rohrstrang 13
hinauf zurückfließt.
Für Bohrlochsäuberungsarbeiten hat es sich als wesentlich heraugestellt, während der Säuberungsarbeiten
ein in Bewegung oder Ausdehnung befindliches Schaumsystem im Ringraum zu unterhalten, um Sand
daran zu hindern, den Ringraum hinab zurückzufallen und sich um den Rohrstrang herum festzusetzen und
diesen im Bohrloch festzuhalten. In früherer Zeit war eine fortwährende Umwälzung des Schaumes während
der Zeit erforderlich, während der ein neuer Rohrabschnitt an das obere Ende des Rohrstranges angesetzt
wurde. Die fortlaufende Schaumumtvälzung machte jedoch besondere Ausrüstungsteile erforderlich. Deshalb
kam man später auf den Gedanken, daß bei Benutzung eines Rückschlagventils, wie z. B. eines nach
unten sich öffnenden Klappenventils 33 im oberen Ende des Rohrstranges 13, die Energie des Schaumes im
Rohrstrang 13 die Bewegung des Schaumes im Ringraum während einer Zeitspanne aufrechterhält, die
ausreichend lang ist, um einen Rohrabschnitt an das obere Ende des Rohrslranges anzusetzen, die Schaumle'tun;;
wieder anzuschließen und erneut Schaum umzuwälzen.
Die Energie, die erforderlich ist, um den Sand und Schaum im Ringraum in einem dynamischen Zustand zu
halten, kann aus der Ausdehnung des Schaumes im unteren Teil dos Rohrstranges gewonnen werden,
während der obere feil des Rohrstranges abgesperrt ist, um einen Rückfluß des Schaumes zu verhindern. Es ist
erforderlich, daß das obere Klappenventil 33 u> hoch
wie möglich in den Rohrstrang eingesetzt wird, nachdem das untere Ende des Rohrstranges mit der
Oberfläche der Flüssigkeits- oder Sandzone 12 in Berührung steht. Falls erwünscht, kann das obere
Klappenventil in den Rohrstrang eingesetzt werden unmittelbar bevor der Kontakt hergestellt wird. In
keinem Fall sollte iedoch der Rohrstrane wesentlich
unter die obere Grenze der Sandzone eingeführt und der Schaum umgewälzt werden, bevor ein Klappenventil in den Rohrstrang eingesetzt worden ist. Die
Einfügung eines Klappenventils im oberen Teil eines Rohrstranges fuhrt dazu, daß auch dann noch Schaum ο
aus dem Ringraum austritt, wenn die Schaumeinführung Über 4 Minuten nach Beendung der Schaumeinleitung
durch das obere Ende des Stranges unterbrochen worden ist. Das Austreten dieses Schaums zeigt an, daß
der Sand und die Flüssigkeit in dem Ringraum sich in in einem dynamischen Zustand befinden und daher nicht
zurück und den Ringraum hinabfallen können, wodurch ein Festsetzen des Rohrstranges verursacht würde. Bei
tatsächlichen Feldversuchen, bei denen ein oberes Rückschlagventil, wie das Ventil 33, nicht an das obere
Ende eines Rohrstranges angesetzt und der Schaum über eine ähnliche Zeitspanne angehalten worden war.
saß der Rohrst-ang im Bohrloch fest, da der Schaum zusammenbrach und Sand sich um das untere Ende des
Rohrstranges festsetzte.
Vorzugsweise wird auch eine untere Rückschlagventileinrichtung
in das untere Ende des Rohrstranges 13 eingebaut, etwa unmittelbar über der Bohrkrone 14. Der
Rohrstrang weist demnach über der Bohrkrone 14 ein
unteres, nach unten sich öffnendes Klappenventil 34 auf. r> Das untere Klappenventil verringert die Möglichkeit zu
einer Verstopfung des Rohrstranges während des Einfahrens in das Bohrloch. Das untere Klappenventil
34 öffnet sich nach unten und ermöglicht dem Schaum. aus dem Rohrstrang auszufließen. Dieses untere jo
Klappenventil kann die gleiche Bauweise wie das obere Klappenventil haben.
F i g. 2 und *, zeigen Schnittansichten eines zur Ausführung der Erfindung bevorzugten Klappenventils.
Nach Fig. 2 ist ein allgemein mit 33 bezeichnetes v>
Klappenventil in einer Verbindungsmuffe 35 angeordnet, die an einer geeigneten Stelle in den Rohrstrang
eingesetzt wird. z. B. zwischen den Rohrabschnitten 7 und 8. Das im Verbindungsstück 35 befindliche
Klappenventil ö*'fnet sich nach unten. Das Ventil weist jo ein allgemein rohrförmiges Gehäuse 36 auf. das mit
Gewinde versehen ist. um es an der Innenwand des Verbindungsstückes 35 zu befestigen. Das rohrförmige
Gehäuse bildet damit einen Durchgang durch das Verbindungsstück 35. Eine Klappe 40 ist vorgesehen, um ■»■■>
den Durchfluß durch das Gehäuse 36 und damit durch das Innere des Rohrstranges zu sperren. Die Klappe 40
ist unter Verwendung von Federmitteln 41 so angeordnet, daß sie gewöhnlich geschlossen ist. Die
Klappe öffnet sich bei einem nach unten gerichteten in
Druck. Eine O-Rhigdichtung 27 bildet einen dichten Sitz
für die Klappe im Schließzustand. Das Klappenventil 33
ermöglicht demnach ein Abwärtsfließen des Schaumes im Rohrstrang, sperrt jedoch den Rohrstrang gegenüber einem Aufwärtsfließen des Schaumes.
Für den Erfoig der mit Schaum durchgeführten Säuberungsarbeiten ist die Art des zu verwendenden
Rückschlag- oder Klappenventils wichtig. Ein Klappenventil der in F i g. 2 und 4 dargestellten Art sich als sehr
brauchbar bei Arbeiten erwiesen, bei denen die Einführung von Schaum abwärts in das Bohrloch hinein
vorgesehen war. Dagegen hat sich gezeigt, daß Rückschlagventile, bei welchen der Schaum mit einer
kritischen Geschwindigkeit durch eine Blende oder Düse hindurchlaufen muß, eine Trennung des Schaumes f>5
in eine Wasser- und eine oberflächenaktive Lösungsphase bewirken. Falls das Rückschlagventil demnach
nicht in richtiger Weise ausgebildet ist, kann sich der Schaum zersetzen, so daß kein Schaum zum Ausschwemmen unerwünschter fester oder flüssiger Materialien aus dem Bohrloch zur Verfügung steht. Zum
Beispiel sind Rückschlagventile mit einem Schaft allgemein für den Zweck der Erfindung nicht verwendbar, da der Schaum bei Durchtritt durch die Drosselöffnung eine hohe Geschwindigkeit erreicht und sich
deshalb zersetzt. Ein für die Erfindung brauchbares Rückschlagventil muß sich dadurch auszeichnen, daß es
einen verhältnismäßig ungehinderten Durchfluß des .Schaumes durch das Ventil mit einem minimalen
Druckabfall ermöglicht. Das Rückschlag- oder Klappenventil soll deshalb eine möglichst große Durchtrittsöffnung
aufweisen. Auf jeden Fall muß die öffnung so bemessen sein, daß der Schaum bei seinem Durchtritt
sich unterhalb einer kritischen Geschwindigkeit bewegt, hei der eine Trennung der Phasen eintritt. Ein
Rückschlagventil nach F i j;. 2 und 4 wurde erfolgreich
hei Schaumarbeiten in einem Rohrstrang benutzt, der
einen Innendurchmesser von 2.5 Zoll halte. Die Plückschlagventilöffnung hatte einen Innendurchmesser
von 2 Zoll. Diese Anordnung arbeitet sehr gut. In einer anderen derartigen Anordnung wurde ein Rückschlagventil
mit einem inneren Öffnungsdurchmesser von 0.75 Zoll mit Erfolg innerhalb eines Rohres von 0.97 Zoll
Innendurchmesser verwendet. (1 Zoll = 2,54 cm).
Besonders vorteilhaft werden zwei Klappenventile in dem Roiirstrang benutzt. Jedes Klappenventil soll dabei
den hier beschriebenen Merkmalen entsprechen. Eines der Klappenventile wird so nahe wie möglich zum
unteren Ende des Rohrstranges angeordnet. Das andere Klappenventil wird in den Rohrstrang in der vorbeschriebenen
Weise an einer möglichst hohen Stelle eingebaut, nachdem das untere Ende des Rohrstranges
in den Bereich der Ansammlung von Flüssigkeit oder Strömungsmittel im Bohrloch eingetreten ist oder dabei
isi, in diesem Bereich einzudringen. Beide Klappenventile öffnen sich nach unten. Die Schaumsäule, die sich
zwischen den beiden Rückschlagventilen bei IJnterbrcchung
der Schaumeinführung befindet, fließt aus dem unteren Rückschlagventil in das Bohrloch hinein und
sorgt genügend lange dafür, daß der Schaum in dem Bohrlochringraum seinen dynamischen Zustand behält,
so daß eine neue Rohrlänge an den Rohrstrang angesetzt und darauf die Einführung von Schaum in das
Bohrloch wieder aufgenommen werden kann.
Fig. 3 zeigt ein Abzugsventil, das benutzt werden
kann, um Schaum aus einem Rohrstrang abzuziehen. Das Abzugsventi! wird benutzt, wenn der Rohrstrang
beim Ziehen aus dem Bohrloch auseinandergenommen wird. Falls das Verbindungsstück, welches das obere
Rückschlagventil enthält, nur einfach von dem Rohrstrang abgeschraubt würde, würde der im unteren Teil
des Rohrstranges befindliche, komprimierte Schaum freigesetzt werden und aus dem Oberteil des Rohrstranges austreten. Das Abzugventil dient dazu, die Klappe
des Klappenventils zu öffnen und den Schaum in eine Abzugsleitung fließen zu lassen.
Das Abzugsventi] besteht daher aus einem rohrförmigen Teil 50 mit einem seitlichen Austrittsarm 5J. Das
obere Ende des Rohrteiles 50 ist mit einem Gewindeeinsatz 52 versehen, in den das Gewinde 55 eines Schaftes
53 eingreift Das untere Ende des Schaftes 53 ragt aus dem Boden des Rohrteiles 50 hervor und kann gegen
eine Klappe eines Klappenventil stoßen und diese Klappe öffnen, wenn der Schaft mit dem Gewinde 55
abwärts geschraubt wird. Das untere Ende des Rohrteiles 50 ist mit einem Gewinde 56 versehen, das in
das entsprechende Gewinde des Verbindungsstückes eingeschraubt werden kann, welches das Klappenventil
enthält. Wenn daher Schaum aus einem Rohrstrang abgezogen werden soll, wird das Abzugsventil in das
Verbindungsstück mittels des Gewindes 56 cingcschraubt. Ein Abflußbehälter wird an den Arm 51 mittels
des Gewindes 57 angeschlossen. Sodann wird der Schail 53 in dem Gewinde des Teiles 52 nach unten gedreht,
wodurch die Klappe des Klappenventils geöffnet wird, der Schaum kann dadurch aus dem Rohrstrang durch
den Seitenarm 51 abfließen.
In den Fig. 5 und 6 isi eine aogcwandcltc
Ausfiihrungsform einer bei dem crfindungsgcmäßcn
Verfahren verwendbaren Einrichtung dargestellt. Kin in die Erde hineinführendes Bohrloch 110 ist dargestellt.
das in seinem unteren Abschnitt eine Ansammlung von unerwünschtem Sand und flüssigkeit aufweist, die
allgemein durch das Bezugs/riehen 112 angedeutet sind.
Fun aus Einzelabschnillen zusammengesetztes Bohr rohrgestänge Ü3 ist in das Bohrloch iiö bis zu einem m
Punkt eingefahren worden, an welchem das untere finde des Bohrgestänges 113 gerade in die Sand-Hüssigkeil-Ansammlungszone
112 des Bohrloches eintritt. Das Bohrgestänge besieht aus einer Anzahl einzelner
Rohrabschnitte 119, 130, I )l und 132. Die aufeinander
folgenden Rohrabschnittc, welche den Rohrstrang bilden, sind miteinander verbunden und mittels einer
Winde 114 in das Bohrloch eingefahren worden. Die
Winde weist einen Spülbohrkopf 121 auf, über den ein biegsamer Schaumschlauch 111 an den obersten
Rohrabschnitt des Gestänges 113 angeschlossen ist. Jeder Rohrabschnitt wird nach Aufsetzen auf dem
Rohrstrang mittels der Winde so weit eingefahren, bis sein oberes Ende unmittelbar über den Abfangkcilen im
Kragen 157 steht. An diesem Punkt werden die Keile eingesetzt, so daß der Rohrstrang im Bohrloch hängt,
und die Winde und der Spülkopf werden von dem Rohrabschnitt 119 abgetrennt, worauf ein neuer
Rohrabschnitt aufgenommen und auf den Rohrabschnitt 119 in den Keilen aufgesetzt wird. Nach diesem
Vorgang werden die Winde und der Spülkopf 121 mit dem oberen Ende des neuangeschlosscnen Rohrabschnittes
verbunden, worauf der Rohrslrang dann tiefer in das Bohrloch eingefahren werden kann.
Die Einrichtung zur Einleitung von Schaum in das bohrgestänge über die Leitung 111 weist einen
Schaumerzeuger 122 auf, dem Druckgas über die Leitung 128 zur Erzeugung eines Wasser-Gas-Schaumes
zugeführt wird. Wasser und ein Detcrgenzmittcl und. falls erwünscht, eine konzentrierte Lauge oder ein
anderes geeignetes Stabilisierungsmittel werden über die Leitungen 125, 126 und 127 in solchen Mengen
zugeführt, daß im Mischer 124 eine schäumbare Lösung entsteht. Eine solche schäumbare Lösung kann z. B. in
Gewichtsteilen, bezogen auf jeweils 100 Teile der Lösung, etwa 0,1 bis 1 Teile eines organischen
Schäumungsmittels enthalten, z. B. das Natriumsalz einer linearen C12—Cte-Alkylbenzolsulfosäuremischung.
Die schäumbare Lösung wird in den Schaumerzeuger 122 über die Leitung 123 eingespeist. Ein Gas,
z. B. Luft, wird ebenfalls in den Generator 122 über die
Leitung 128 eingeführt und ein Schaum erzeugt. Ein solcher Schaum hat vorzugsweise ein Gas-Flüssigkeit-Volumenverhältnis
im Bereich von 3—50 : 1. Der so gebildete Schaum wird über die Leitung 111 und durch
das Ventil 109 hindurch in den Rohrstrang eingeführt und durch das Bohrloch umgewälzt.
Bei dieser Ausfühningsform besteht der Rohrstrang 113 wieder aus aufeinanderfolgenden, miteinander
verbundenen Rohrabschnitten. Nach Ansetzen jeweils eines Rohrabschnittes wird der Rohrslrang forischreilend
in das Bohrloch eingefahren. Der Rohrstrang 113 wird bis in eine Teufe gefahren, in der das untere Ende
mit dem oberen Bereich der Sand- oder Flüssigkeitszone 112 in Berührung tritt. Zu dieser Zeit wird ein
Klappenventil, das in einer Vcrbindungsmuffc 133, siehe Fig.6, angeordnet ist, in das obere Ende des
Rohrslranges eingebaut. Das Klappenventil ermöglicht, daß der Schaum im Rohrstrang nach unten in das
Bohrloch gelangt und den Ringraum 108 hinaufsteigt. verhindert jedoch ein Kiickflicßcn des Schaumes im
Rohrslrang. Falls das Klappenventil mil der Vcrbindtingsmuffe
133 im oberen Ende des Rohrstranges 113 angeordnet wird, genügt die Energie des Schaumes im
Rohrstrang 113. um die Bewegung des Schaumes im Ringraum während einer Zeit aufrecht zu erhalten, die
ausreicht, um einen Rohrabschnitt an das obere Ende (ics Rohrslranges anzusetzen, die Schaumlcilung wieder
anzuschließen und den Schaum erneut umzuwälzen. Die Energie, die erforderlich ist, um den Sand und den
Schaum im Ringraum in einem dynamischen Zustand zu erhalten, wird demnach aus der Ausdehnung des
Schaumes im unteren Teil des Rohrstranges gewonnen, wenn der obere Teil des Rohrstranges abgesperrt ist,
um einen Rückfluß des Schaumes zu verhindern. Es ist deshalb erforderlich, das Klappenventil so hoch wie
möglich in den Rohrslrang einzusetzen, unmittelbar nachdem das untere Ende des Rohrstranges mil der
Oberfläche der flüssigkeit- oder Sandzone 112 in Berührung getreten ist. Falls erwünscht, kann das
Klappenventil in den Rohrslrang kurz vor Herstellung des Kontaktes cingcselzl werden. Auf keinen Fall soll
jedoch der Rohrstrang merklich unter die Obergrenze der Sandzonc gefahren und Schaum umgewälzt werden,
bevor ein Klappenventil in den Rohrstrang eingebaut worden ist.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch ein abgewandeltes Klappenventil, das zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwende! werden kann. Das Klappenventil ist in einer Verbindungsmuffe 133 angeordnet, die.
siehe Fig. 5, z.B. zwischen den Rohrabschnitten 130 und 131 eingefügt werden kann. Das in der Verbindungsmuffe
133 enthaltene Klappenventil 134 weist einen allgemein rohrförmigen Körper 135 auf, der mit
Ausnehmungen versehen ist, um eine Abwärtsbewegung der Klappe 140 zu ermöglichen. Dichtungen 136
und 137 geslaiten eine Strömungsmiueldichte Verbindung
zwischen der Außenseite des Rohrteiles 135 und der Innenseite der Verbindungsmuffe 133. Eine Schulter
138 ist in der Muffe 133 ausgebildet und dient als Sitz für den Rohrteil 135. Ein Stoßfänger 139 dämpft den
Anschlag des Rohrteiles gegen die Schulter 138. Eine Klappe 140 ist vorgesehen, um den Durchfluß durch den
Rohrteil abzusperren. Die Klappe 140 wird gewöhnlich durch elastische Mittel 141 geschlossen gehalten. Die
Klappe wird durch den abwärts gerichteten Druck geöffnet. Ein Sitz 142 und ein O-Ring 127 sind
vorgesehen, um einen dichten Sitz der Klappe in Schließstellung zu ermöglichen. Die obere Schulter 129
des Rohrteiles 135 ist mit Schlitzen 118 ausgebildet. Das
Klappenventil 134 wird an der vorgesehenen Stelle im Rohrstrang durch die Schuller gehalten, die an dem
Rohrabschnitt 130 vorgesehen ist. Dadurch ermöglicht das Klappenventil 134 den Durchfluß von Schaum durch
den Rohrstrang abwärts und sperrt gegenüber einem im Rohrstrang aufwärtsfließenden Schaum.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 909 522/61
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Spülen eines Bohrlochs mittels eines Schaumspülmittels zwecks Entfernung von Material, wie Sand und/oder Flüssigkeit, unter Verwendung eines in das Bohrloch einzufahrenden und mindestens ein Rückschlagventil enthaltenden Rohrstranges, durch den hindurch das Spülmittel abwärts und durch den Ringraum zwischen Rohrleitung und Bohrlochwand wieder aufwärts umgewälzt wird, wobei das Rückschlagventil ein Rückströmen des Spülmittels während des Ansetzens weiterer Rohrtouren verhindert, dadurch gekennzeichnet, daß die Fließgeschwindigkeit des Schaumspülmittels beim Passieren des Rückschlagventils auf einen Wert beschränkt wird, der unterhalb einer eine Trennung der Phasen verursachenden kritischen Geschwindigkeit liegt
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