DE20017263U1 - Schaltafel - Google Patents
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Description
LEMCKE · BROMMER & PARTNER
PATENTANWÄLTE
BISMARCKSTR. 1 6 · D-761 33 KARLSRUHE
6. Oktober 2000 18 288 (B/gr)
Kurt Fanelsa
Konrad-Adenauer-Straße 97
76571 Gaggenau
76571 Gaggenau
Schaltafel
LEMCKE · BROMMER & PARTNER
PATENTANWÄLTE
BiSMARCKSTR. ie -d-76133 Karlsruhe
6. Oktober 2000 18 288(B/gr)
Die Erfindung betrifft eine Schaltafel zur Herstellung von Betonbauteilen, wobei die Schaltafel weitgehend aus Kunststoff besteht und gegebenenfalls Verstärkungselemente aufweist.
Derartige Schaltafeln bestehen aus Holz, Kunststoff, Metall, auch in Mehrschicht-Verbundbauweise. Sie können auch mit Metallrahmen kombiniert sein, insbesondere, wenn in kurzer Zeit großflächige Bauteile verschalt werden sollen.
Schaltafeln aus Kunststoff haben gegenüber Holz den Vorteil einer höheren Lebensdauer, da sie widerstandsfähiger gegenüber dem Angriff des Frischbetons sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schaltafeln aus Kunststoff dahingehend zu verbessern, dass sie bei gleichbleibenden Festigkeitseigenschaften, insbesondere gegenüber dem Schalungsdruck, ein geringeres Gewicht als bisher aufweisen, so dass ihre Handhabung auf der Baustelle, aber auch beim Transport wesentlich erleichtert wird. Dabei soll sich die erfindungsgemäße Schaltafel auch durch günstige Herstellungskosten, hohe Verschleißfestigkeit und Lebensdauer auszeichnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schaltafel zumindest überwiegend aus geschäumtem und gehärtetem Duroplast aus zumindest zwei miteinander reagierenden Komponenten besteht und dass sie zumindest an ihrer dem Beton zugewandten Seite eine verschleißfeste Beschichtung aufweist.
Die Schaltafel wird also nicht mehr wie bisher aus kompakten oder leicht geblähten, thermoplastischen Kunststoffen hergestellt, sondern durch ein aushärtbares Mehrkomponenten-Reaktionsschaumsystem mit einstellbarem Raumgewicht ersetzt. Ihr Gewicht reduziert sich dadurch auf ein Bruchteil gegenüber herkömmlichen Kunststoff-Schaltafeln.
Der Duroplast hat einen hohen Anteil an geschlossenen Zellen, so dass keine Feuchtigkeit eindringen kann.
Damit der erfindungsgemäß eingesetzte Hartschaumstoff an der dem Beton zugewandten Seite eine hinreichend stabile Oberfläche aufweist, wird dort eine verschleißfeste Beschichtung aufgetragen. Diese Beschichtung erhöht zugleich die Biegesteifigkeit der Schaltafel und wird deshalb zweckmäßig auch an deren Rückseite aufgebracht.
In Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, die Aussteifung der Schaltafel dadurch zu verstärken, dass Verstärkungselemente in den geschäumten Duroplast integriert, insbesondere eingeschäumt werden. Diese Verstärkungselemente bestehen vorzugsweise aus Leisten, die bezogen auf die Schaltafel-Ebene hochkant angeordnet sind, damit sie hohen Biegewiderstand und Druckstabilität ergeben. Sie können zu diesem Zweck auch ein- oder mehrfach abgewinkelt sein.
Damit diese Verstärkungselemente die homogene Verteilung des aufschäumenden Kunststoffes nicht beeinträchtigen, sind sie mit zahlreichen Ausnehmungen für den Schaumdurchtritt versehen. Sie können in Längs- und/oder in Querrichtung angeordnet sein, wobei sich im Sinne einer von der Einbausituation unabhängig gleichbleibenden Festigkeit eine gitter- oder wabenförmige Anordnung der Verstärkungselemente empfiehlt.
Alternativ oder zusätzlich können die Verstärkungselemente auch aus einem Rahmen, der die Schaltafel ganz oder teilweise umgibt und der auch profiliert sein kann, und/oder aus Zwischenlagen bestehen, die eingeschäumt oder zwischen dem Hartschaumstoff und der Beschichtung angeordnet sind.
Als Werkstoffe für die Verstärkungselemente kommen Metall, Kunststoff, Glasfaser-, Kohlefaser- oder Cellulosefaser-Laminate und anderes in Betracht.
Der geschäumte Duroplast besteht vorzugsweise aus Polyurethan, wobei als Reaktionspartner Polyol, Polyisocyanat, Prepolymer, Wasser oder Hydrofluoralkan verwendet werden. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, den Duroplast stattdessen aus Epoxydharz herzustellen, insbesondere auf Basis von Bisphenoi A und Epichlorhydrin und zur Aushärtung Polyamine und Polycarbonsäureanhydride und ein geeignetes Blähmittel einzusetzen. Vorzugsweise wird das Aufschäumen auf chemischem Weg erzeugt; es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung mit * physikalisch geschäumtem Duroplast zu arbeiten.
Für die verschleißfeste Außenbeschichtung wird ein gering geschäumter oder vorzugsweise ein ungeschäumter Kunststoff verwendet, insbesondere ungeschäumtes Polyurethan.
Der geschäumte Duroplast wie auch die Außenbeschichtung können jeweils aus mehreren Lagen aus gegebenenfalls unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.
Die beschriebene Erfindung lässt sich auch hervorragend bei Schaltafeln mit Außenrahmen einsetzen. Hierzu wird auf die DE 200 12 166.9 desselben Anmelders verwiesen, deren Inhalt auch zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
Bei einer derart mit einem Rahmen kombinierten Schaltafel weist der Rahmen eine umlaufende Aussparung auf, in der die Schaltafel mit ihrem Rand einliegt. Die vorliegende Erfindung wird dann in der Weise realisiert, dass die verschleißfeste Beschichtung, zumindest ihre äußere Lage, zugleich auch die mehr oder weniger großen Spalte ausfüllt, die üblicherweise zwischen Schaltafel und Rahmen verlaufen. Zum Aufbringen der Beschichtung wird auf den Offenbarungsinhalt der DE 200 12 166.9 verwiesen.
Weitere Merkmale und Vorteile des Anmeldungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung; dabei zeigt
Figur 1 ein Ausschnitt einer Schaltafel mit einem äußeren Rahmen in Schrägansicht;
Figur 2 die gleiche Schrägansicht bei einer verstärkten Schaltafel, die keinen äußeren Rahmen benötigt;
Figur 3 eine ähnliche Schaltafel in alternativer Bauform und Figur 4 eine ähnliche Schaltafel mit einem inneren Rahmen.
In Figur 1 erkennt man zwei parallel verlaufende Längsstreben 1a und eine Zwischenstrebe 1b eines Rahmens 1, den man sich als rechteckigen, umlaufenden Rahmen vorzustellen hat. Seine Längsstreben und ebenso die nicht abgebildeten Querstreben weisen an ihrer oberen Innenkante eine umlaufende Aussparung 1c auf und in dieser Aussparung liegt die eigentliche Schaltafel 2, wobei zwischen dem Außenrand der Schaltafel 2 und dem Rahmen 1 ein umlaufender Spalt 3 verbleibt, der mehr oder weniger groß ist.
Wesentlich ist nun, dass die Schaltafel 2 in ihrem Kern 2a aus einem geschäumtem ausgehärteten Duroplast besteht, der aus zumindest zwei miteinander reagierenden Komponenten gewonnen wurde, wobei zur Erreichung des gewünschten Aufschäumungsgrades bzw. der gewünschten Rohdichte Wasser und/oder Luft und/oder Hydrofluoralkane zugegeben wurden und dass dieser Kern zumindest an seiner dem Beton zugewandten Seite - im Ausführungsbeispiel allseits - eine verschleißfeste Beschichtung 2b aus Kunststoff aufweist. Für den Kern 2a kann auch sogenannter Integralschaum verwendet werden, dessen Dichte nach außen zunimmt. Sowohl der Kern 2a wie auch die Beschichtung 2b können aus Polyurethan oder Epoxydharz bestehen, jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Kern 2a geschäumt ist, um ein möglichst niedriges Raumgewicht zu erreichen, wogegen die Beschichtung 2b ungeschäumt oder kaum geschäumt ist, um eine harte, verschleißfeste Oberfläche zu erzeugen.
Die Beschichtung 2b dient gleichzeitig dazu, den Spalt 3 zwischen dem Kern 2a der Schaltafel und dem Rahmen 1 auszufüllen, so dass man eine Schalungsfläche erhält, die fugenlos an die Oberseite des Rahmens 1 anschließt und auf gleicher Höhe wie diese verläuft oder die - entgegen der Zeichnung - auch den Rahmen mit abdeckt. Ihre Dichte beträgt - abgesehen vom Spaltbereich - wenige Millimeter.
Die Beschichtung wird durch Sprühen, Gießen oder Aufstreichen aufgebracht. Insoweit wird vollinhaltlich auf die bereits genannte DE 200 12 166.9 verwiesen.
Wesentlich ist außerdem, dass die Schaltafel Verstärkungselemente aufweist. Hierfür kommen unterschiedlichste Formen und Werkstoffe in Betracht. Beispielsweise können in oder unter der Beschichtung zug- und druckfeste Zwischenlagen angeordnet sein, damit die Schaltafel eine genügend hohe Biegesteifigkeit erhält.
In Figur 1 bestehen die Verstärkungselemente aus zahlreichen, sich kreuzenden Leisten 4, die parallel zu den Längs- und Querstreben des Rahmens 1 verlaufen und hochkant zur Schaltafelebene angeordnet sind. Sie sind kraft- und formschlüssig in den Kern 2a eingeschäumt. Damit sie die Expansion des Schaumes nicht beeinträchtigen und die einzelnen Kammern zwischen den gitterförmigen Leisten untereinander verbunden werden, weisen die Leisten eine Vielzahl von Ausnehmungen in Form von Durchtrittsöffnungen 5 auf.
Je nach dem, wie hoch die Aussteifungswirkung der Verstärkungselemente ist, können die Schaltafeln auch ohne den Rahmen 1 verwendet werden, was in den folgenden Figuren erläutert wird.
In Figur 2 ist eine Schaltafel mit größerer Wandstärke dargestellt, die vorzugsweise als leichte Deckenverschalung eingesetzt werden kann. Sie besteht ebenfalls aus einem Kern 2a aus Hartschaumstoff und einer verschleißfesten Kunststoffbeschichtung 2b, enthält in ihrem Inneren aber Verstärkungselemente aus wesentlich stabileren Leisten 4 als in Figur 1. Auch sind die Leisten hier entlang den umlaufenden Seitenrändern des Kernes 2a angeordnet, so dass sie eine Art Innenrahmen für den Kern 2a bilden.
In Figur 1 wie auch in Figur 2 können die Verstärkungselemente aus Einzelleisten bestehen, die in ihrer Zahl je nach Stabilitätserfordernis vor dem Schäumvorgang zusammengesteckt oder sonstwie verbunden werden, um dann anschließend mit dem expandierenden, aushärtenden Reaktionsschaum eine form- und kraftschlüssig verbundene Einheit zu bilden.
Figur 3 zeigt demgegenüber eine Variante ohne sich kreuzende Leisten. Stattdessen wird hier die gewünschte Aussteifung durch eine den Kern 2a umgebende Ummantelung 6 erreicht. Diese Ummantelung kann wiederum aus Metall, Kunststoff, Glasfaser- oder Kohlefaserlaminaten, aber auch aus Cellulosefasern bestehen. Sie verbindet sich beim Aushärten des Schaumstoffes mit ihm, wobei Ausnehmungen 5 in der Ummantelung 6 ein lokales Eindringen des Schaumes gestatten und dadurch eine formschlüssige Verkrallung ermöglichen.
An der Außenseite ist die Ummantelung 6 von der bereits beschriebenen Beschichtung 2b umgeben.
In Figur 4 sind die Verstärkungselemente ebenfalls durch eine Ummantelung gebildet. Hier umschließt die Ummantelung 7 den Kern 2a aber nicht vollflächig, sondem an einer Seite, insbesondere der dem Beton abgewandten Seite, nur teilweise. Man sieht, dass sie dort in mehreren Abwinkelungen 7a ausläuft, wobei diese Abwinkelungen in den Kern 2a hineinlaufen. Sie erhöhen dadurch die Biegesteifigkeit der Schaltafel.
An ihrer Außenseite ist die Ummantelung 7 ebenso wie der nichtummantelte Bereich des Kernes 2a wieder von der verschleißfesten Beschichtung 2b umgeben.
Die Ausführungsbeispiele zeigen, dass für die konstruktive Ausbildung der Verstärkungselemente großer Spielraum besteht, ohne dadurch den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Claims (13)
1. Schaltafel zur Herstellung von Beton-Bauteilen, wobei die Schaltafel (2) weitgehend aus Kunststoff besteht und gegebenenfalls Verstärkungselemente aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltafel (2) zumindest überwiegend aus geschäumtem und gehärtetem Duroplast (2a) aus zumindest zwei miteinander reagierenden Komponenten besteht und dass sie zumindest an ihrer dem Beton zugewandten Seite eine verschleißfeste Beschichtung (2b) aufweist.
2. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Verstärkungselemente (4, 6, 7) in den Duroplast (2a) eingeschäumt sind.
3. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Verstärkungselemente aus Leisten (4) bestehen, die bezogen auf die Schaltafel-Ebene hochkant angeordnet sind.
4. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungselemente (4) Ausnehmungen (5) für den Schaumdurchtritt aufweisen.
5. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungselemente (4) kreuzweise angeordnet sind.
6. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungselemente (4) aus einem Rahmen (6, 7) und/oder aus Zwischenlagen bestehen.
7. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungselemente (4) aus Metall, Kunststoff, Glas-, Kohle-, oder Cellulosefasern bestehen.
8. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der geschäumte Duroplast (2a) aus Polyurethan besteht.
9. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der geschäumte Duroplast (2a) aus Epoxydharz besteht.
10. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Duroplast chemisch geschäumt ist.
11. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2b) aus gering geschäumtem oder ungeschäumtem Kunststoff besteht.
12. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2b) aus ungeschäumtem Polyurethan besteht.
13. Schaltafel, die mit einem äußeren Rahmen (1) kombiniert ist, wobei der Rahmen (1) eine umlaufende Aussparung (1c) aufweist, in der die Schaltafel (2) mit ihrem Rand einliegt, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2b) zugleich auch an der dem Beton zugewandten Seite zwischen Schältafel (2) und Rahmen (1) verlaufende Spalte (3) ausfüllt.
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