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Gerät zum Auftragen von Schmelz-Klebstoffen Die Neuerung betrifft
ein Gerät zum Auftragen von Klebstoffen, welches einen Klebstoff-behälter sowie
einen mit einem Absperrorgan ausgestatteten Auftragekopf aufweist und mit einer
Beheizung versehen ist.
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Das vorgeschlagene Gerät findet Anwendung bei der Herstellung von
Verpackungsmaterial aus Holz, Pappe oder Kunststoff; es eignet sich besonders zum
Anbringen von punkt- oder streifenförmigen Klebestellen an schwer zugänglichen Stellen
von kleinen Schachteln oder Etuis.
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In jüngster Zeit werden in der Industrie in zunehmendem Masse Schmelz-Klebestoffe
verwendet, da mit deren Hilfe feste Verbindungen von unterschiedlichen Materialien
erzielbar sind und weil derartige Klebestoffe wegen ihrer sehr kurzen Erstarrungszeiten
schnell haftende Klebungen ermöglichen.
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Auch die Hersteller von Verpackungen sind bereits teilweise auf diese
neuen Klebstoffe Ubergegangen. Dabei hat sich
herausgestellt, dass
die auf dem Markt befindlichen Geräte zum Auftragen von Schmelz-Klebestoffen vorwiegend
zum Beleimen von grösseren, ebenen Flächen vorgesehen und geeignet sind, und ein
grosses Bedürfnis nach einem kleinen, besonderen Auftragegerät zur Ausführung von
Punktklebungen an kleinen Gegenständen, beispielsweise an der Innenseite von schalenförmigen
Teilen von Etuis, besteht.
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Es ist zwar ein Schmelzklebstoffgerät fUr den Auftrag von Schmelz-Klebstoffen
bekannt, bei welchem das Aufschmelzen des Klebstoffes sowie die Beheizung aller
Geräteteile mittels eines umlaufenden Wärmeträgers durchgeführt wird. Der Schmelz-Klebstoff
wird unter Druck aus einem grossen Vorratsbehälter durch einen vom Wärmeträger beheizten
Dreifachschlauch an einen mit einer Diese versehenen Auftragskopf herangebracht.
Das Öffnen bzw. Schliessen der Düse geschieht entweder mittels eines durch eine
Kurvenscheibe oder elektropneumatisch gesteuerten Drehventiles, eines Hubventiles
oder eines Kolbenventiles. Dieses sehr teure und daher vorwiegend zum Einbau in
Schmelz-Klebstoff verarbeitende Maschinen sowie für hohe Abschmelzleistungen vorgesehene
Gerät kann wegen der grossen Abmessunqen seines Auftragskopfes nicht zur Herstellung
von Klebstellen an unzugänglichen Stellen wie z.B. den Innenseiten von Böden und
Deckeln von Schachteln oder Etuis herangezogen werden.
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Weiterhin ist auch ein Handgerät zum Schmelzen und Auftragen von Schmelz-Klebstoff
bekannt, bei welchem durch einen Elektromotor eine Klebstoffschnur über Förderräder
einer beheizten Schmelzkammer zugeführt wird, an welche sich ein handbetätigtes
Drehventil und eine Auftragdüse anschliessen.
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Dieses Gerät ist vorwiegend für kontinuierliches Auftragen von Schmelzklebstoff
vorgesehen, es eignet sich weniger zur
Herstellung einer grösseren
Zahl von schnell nacheinander auszuführenden Punktklebungen, weil einerseits der
aus der Düse geförderte Kleber nicht unmittelbar nach dem Einschalten des Elektromotors
zur Verffigung steht und sich andererseits ein Nachtropfen nicht vermeiden lässt.
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Darüber hinaus ist noch ein einfacheres Werkzeug zur Verarbeitung
von Schmelz-Klebstoffen bekannt geworden, bei welchem der Klebstoff in Stäbchenform
durch Druck mit der Hand durch eine Schmelzkammer und durch eine mittels Drehschieber
absperrbare Düse hindurch dem Werkstück zugeführt wird. Diese Art der Klebstoff-Zuführung
eignet sich jedoch kaum zur industriellen Ausführung von Punktklebungen.
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Zur Verarbeitung von Schmelz-Klebstoffen wird auch ein an sich seit
längerem bekanntes Siegelgerät herangezogen, welches aus einem elektrisch beheizten,
offen Trichter besteht, dessen Spitze in eine Düse ausläuft, die mittels einer von
Tland silber einen Hebel gesteuerten Düsennadel absperrbar ist.
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Dieses gerät ist jedoch für Punktklebungen wegen des unvermeidlichen
Nachtropfens von Klebstoff aus der Düse und der Isildung von Verkrustungen an der
Düsenöffnung ebenfalls wenig geeignet.
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er Neuerung liegt nun die Aufqabe zugrunde, ein preiswert herstellbares,
einfach zu handhabendes Gerät zum Auftragen von Schmelz-Klebstoffen vorzuschlagen,
welches einen einwandfreien unktauftrag unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile
bekannter Geräte gestattet.
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Diese Aufgabe wird an einem Gerät, welches einen Klebstoff-Behälter
sowie einen mit einem Absperrorgan ausgestatteten Auf tragekopf aufweist und mit
einer Beheizung versehen ist,
dadurch gelöst, dass als Absperrorgan
eine Kugel dient, die mittels eines Federorganes gegen einen die Mündung eines den
Auftragekopf durchsetzenden Klebstoffkanales verengenden Ringwulst gedrückt wird.
Diese Kugel dient bei dem neuen Gerät zugleich als Absperr- wie als Auftrageorgan
für den Schmelz-Klebstoff. Dabei wirkt die Kugel als selbsttätige Absperrung, weil
sie den Klebstoff-Fluss nur solange freigibt, wie sie gegen die Wirkung des Federorganes
vom Ringwulst abgehoben wird; und sie ist Auftrageorgan, da sie beim Berühren der
zu beleimenden Fläche bzw. beim Abrollen auf der Fläche den Schmelz-Klebstoff aus
dem Klebstoffkanal über ihre Oberfläche dosiert auf die Fläche überträgt. Gegenüber
dem Stand der Technik unterscheidet sich das vorgeschlagene Gerät vorteilhaft dadurch,
dass der Schmelz-Klebstoff zu Beginn jedes Auftragevorgangs ohne zeitliche Verzögerung
gefördert wird und dass jegliches Nachtropfen vermieden ist. Die Neuerung eignet
sich insbesondere zum Punktauftrag, weil es durch die Verwendung der beim Auftragen
dauernd gedrehten und verschobenen Kugel weder zu Hautbildungen noch zu Verkrustungen
kommt.
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Vorzugsweise ist bei dem Gerät im Klebstoffkanal eine Schraubenfeder
als Federorgan sowie eine ein Durchgangsloch aufweisende Stellschraube als Widerlager
für die Schraubenfeder vorgesehen. Die Stellschraube erlaubt das Einstellen der
auf das Gerät zwecks Abgabe von Schmelz-Klebstoff auszuübenden Kraft in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit des zu beleimenden Gegenstandes.
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Um den Schmelz-Klebstoff auch auf nicht horizontalen Flächen auftragen
zu können, ist der Klebstoffkanal gekrümmt ausgebildet. Zum Beleimen von vertikalen
Flächen entspricht diese Krümmung zweckmässig einem Viertelkreis.
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Nach einem erfinderischen Merkmal weist der Auftragekopf mehrere Klebstoffkanäle
auf. Dies ermöglicht die gleichzeitige Herstellung einer Mehrzahl von bezüglich
ihrer Lage der Anordnung der Klebstoffkanäle im Auftragekopf entsprechenden punktförmigen
Klebestellen, wogegen beim Abrollen der Kugeln auf der zu beleimenden Fläche Klebstoffstreifen
gesetzt werden.
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Um eine gleichmässige Erwärmung des Schmelzklebstoffes zu gewährleisten,
ist im Auftragekopf ein Heizkörper vorgesehen.
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Dieser Heizkörper kann zusätzlich zu der Beheizung des Schmelzgefässes
Verwendung finden; bei entsprechender Ausbildung des Auftragekopfes kann sogar durch
diesen Heizkörper die Beheizung des Schmelzgefässes entbehrlich werden.
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Die Klebstoffkanäle können in im Auftragekopf verschiebbaren und feststellbaren
RohrhUlsen angeordnet sein. Dies gestattet die Einstellung der Kugeln dieser Klebstoffkanäle
in unterschiedlichen Höhen, wobei die Achsen der Klebstoffkanäle entweder parallel
oder divergent stehen können.
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Durch diese Maßnahme wird sowohl das Anbringen von mehreren Punktklebestellen
in einem einzigen Arbeitsgang auf beispielsweise konvexen, konkaven oder auch anderes
geformten Oberflächen wie auch das Ziehen von Klebstoffstreifen in Rinnen oder auf
der Oberfläche von Profilen ermöglicht.
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Zwei Ausführungsbeispiele des erfundenen Gerätes zum Auftragen von
Schmelzklebstoffen werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 ein derartiges Gerät in einem Vertikalschnitt; Figur 2 eine besondere Ausführungsform
eines zu diesem
Gerät gehörenden Auf tragekopfes, in einem Längsschnitt;
Figur 3 ein anderes Gerät mit vier Klebstoffkanälen, in einem Vertikalschnitt; Figur
4 das Gerät nach Figur 3, von unten gesehen; Figur 5 einen Auf tragekopf mit drei
Klebstoffkanälen, in einem Vertikalschnitt.
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Das Gerät besteht aus einem Klebstoff-Behälter 1 und einem Auf tragekopf
2.
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Der Klebstoffbehälter 1 (vergleiche Figur 1) ist aus einem mit einer
elektrischen Beheizung 3 versehenen, trichterförmig ausgebildeten Schmelzgefäss
4 und einem ebenfalls trichterförmigen Aussenmantel 5 zusammengesetzt. Seitlich
am Aussenmantel 5 ist ein Stutzen 6 angefUgt, in welchem ein Handgriff 7 befestigt
ist, der eine Längsbohrung für die (nicht dargestellten) elektrischen Anschlussleitungen
aufweist. An der Aussenseite des Schmelzgefässes 4 sitzt ein elektrischer Regler
8 zur thermostatischen Steuerung der Beheizung 3.
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Ein gewölbter Deckel 9, der am Rand des Schmelzgefässes 4 mittels
eines Ccharniergelenkes 10 schwenkbar befestigt ist und eine Verschlusseinrichtung
11 trägt, verschliesst die Oberseite des Schmelzgefässes 4, in dessen Boden 12 ein
Schraubengewinde 13 zum Einschrauben des Auftragekopfes 2 vorgesehen ist.
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Der Auftragekopf 2 des Gerätes nach den Figuren 1 und 2 ist stiftförmig
ausgebildet, er besteht aus einem gut wärmeleitenden Metall und wird in seiner Längsrichtung
von einem
Klebstoffkanal 14 durchsetzt. Am Ende dieses Klebstoffkanales
14 ist ein Ringwulst 15 angeformt, der die Mündung 16 des Klebstoffkanales 14 verengt;
an seinem gegenüberliegenden Ende trägt der Klebstoffkanal 14 ein Innengewinde 17,
in welches eine Stellschraube 18 eingedreht ist. Im Klebstoffkanal 14 befindet sich
eine Kugel 19, deren Durchmesser kleiner ist als die lichte Weite des Klebstoffkanales
14. Diese Kugel 19 wird durch eine ebenfalls im Klebstoffkanal 14 angeordnete Schraubenfeder
20 gegen den Ringwulst 15 gedrückt, wobei die Stellschraube 18 dieser Schraubenfeder
20 als einstellbares Widerlager dient und ein Durchgangsloch 21 aufweist. An der
Aussenseite des Auftragekopfes 2 sitzt zur Erleichterung des Ein- und Ausschraubens
ein mit einer Riffelung 22 versehener Flansch 23; zwischen dem Flansch 23 und dem
Schmelzgefäss 4 kann eine Dichtung vorgesehen sein.
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Der viertelkreisförmig gekrümmte Auftragekopf 2 gens Figur 2 entspricht
in allen Einzelheiten seiner technischen Ausgestaltung dem geraden und kurzen, in
Figur 1 dargestellten Auf tragekopf 2.-Die Funktionsweise des Gerätes ist folgende.
Der aufzutragende Schmelz-Klebstoff wird in Form von Blöcken, Pastillen, Stäben
oder Granulat in das Schmelzgefäss 4 gegeben und die elektrische Beheizung 3 in
Tätigkeit gesetzt. Nach kurzer Zeit ist der eingebrachte Schmelz-Klebstoff geschmolzen
und somit auftragfertig. Die Schmelze fliesst den Klebstoffkanal 14 des Auftragekopfes
2 entlang durch das Durchgangsloch 21 der Stellschraube 18 und zwischen der Schraubenfeder
20 hindurch an der Kugel 19 vorbei bis zum Ringwulst 15; dabei wird die Temperatur
der Schmelze durch den i':'t Bereich der üblichen Verarbeitungstemperaturen einstellb2reon
Rt:g ler 8 konstant gehalten.
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Zum Auftragen des Schmelzklebstoffes wird das Gerät mit dem Auftragekopf
2 auf die zu beleimende Oberfläche 24 auf gesetzt und niedergedrückt, dabei schiebt
sich die Kugel 19 im Klebstoffkanal 14 zurück, sodass durch den zwischen dem Ringwulst
15 und der Kugel 19 entstandenen Ringspalt Schmelz-Klebstoff der Oberfläche 24 zufliessen
kann. Wird das Gerät zur Herstellung eines Klebstoff-Striches über die Oberfläche
24 bewegt, so rollt sich die Kugel 19 über die Oberfläche 24 ab und fördert dabei
den im Klebstoffkanal 14 stehenden Schmelz-Klebstoff über ihre Oberfläche auf den
zu beleimenden Gegenstand. Im Augenblick des Abhebens des Gerätes von der Oberfläche
24 wird der Auftragekopf 2 abgesperrt, indem die Schraubenfeder 20 die Kugel 19
gegen den Ringwulst 15 drückt und dabei der Ringspalt verschwindet.
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Bei dem Gerät nach den Figuren 3 und 4 dient als Auftragekopf 2 ein
im wesentlichen prismatischer Klotz aus einem gut wärmeleitenden Metall, welcher
an ein Schmelzgefäss 4 angesetzt ist. Dieser Auftragekopf 2 weist vier parallele
Klebstoffkanäle 14 auf, welche von entsprechenden Kugeln 19 abgesperrt sind, die
in einer gemeinsamen Ebene liegen. Die Ausbildung dieser Klebstoffkanäle 14 entspricht
dem in Figur 1 dargestellten Klebstoffkanal 14. Zur Beheizung des Gerätes ist hier
ein elektrischer, thermostatisch gesteuerter Heizkörper 25 vorgesehen, welcher innerhelb
des Auftragekopfes 2 angeordnet ist.
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Der Auftragekopf 2 nach Figur 5 ist mit drei Klebstoffka nälen 14
ausgestattet, die in Rohrhülse26 angeordnet sind.
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Diese Rohrhülsen 26 sitzen verschiebbar in Bohrungen 27, welche den
Auftragekopf 2 durchsetzen. Zum Feststellen der RohrhUlsn 26 in verschiedenen Höhen
sind Klemmschrauben 28 vorgesehen. Auch dieser Auftragekopf kann einen oder mehrere
Heizkörper enthalten.