DE19963499A1 - Ventilanordnung - Google Patents
VentilanordnungInfo
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Abstract
Offenbart ist eine Ventilanordnung, bei dem ein Ventilkörper über ein Formgedächtniselement betätigbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung mit einem
in einem Ventilgehäuse geführten Ventilkörper, der über ei
nen Aktuator aus einer Grundstellung in eine Steuerstellung
verschiebbar ist.
Eine derartige Ventilanordnung ist beispielsweise in
der Druckschrift "Der Hydrauliktrainer Band 1"; Mannesmann
Rexroth GmbH; 1991, S. 194 ff." offenbart. Demgemäß kann
die Ventilanordnungen beispielsweise als Wegeschieberventil
ausgeführt werden, bei dem der Ventilschieber direkt durch
Elektromagnete, Pneumatikzylinder oder Hydraulikzylinder
oder sonstige mechanisch wirkende Vorrichtung betätigt
wird.
Üblicherweise erfolgt die Betätigung über in Luft oder
in Öl schaltende Gleichstrom- oder Wechselstrommagnete.
Aufgrund der statischen und dynamischen Kräfte werden der
artige direktgesteuerte Ventile in der Regel nur bis zu ei
ner Nenngröße von 10 ausgeführt. Eine Überschreitung dieser
Grenze ist aufgrund der erforderlichen Baugröße der Ma
gnete, der Schaltsicherheit und der Standzeit der Magnete
nicht sinnvoll.
Ein Problem bei der Verwendung derartiger magnetbetä
tigter Ventile besteht insbesondere darin, daß es beim Um
schalten der Magnete zu sogenannten Druck- oder Schaltstös
sen kommen kann, die zu schwer beherrschbaren Regelabwei
chungen bei der Ansteuerung eines Verbrauchers oder aber zu
einer Schädigung der Hydraulikkomponenten führen können.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Ansteuerung einer direktbetätigten Ventilanordnung der
art weiterzubilden, daß die Betriebssicherheit verbessert
ist und die Herstellkosten gesenkt werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Ventilanordnung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die mit einer Änderung des Kri
stallgefüges einhergehende Formänderung eines aus einer
Formgedächtnislegierung hergestellten Bauelementes ausge
nutzt, um den Ventilkörper anzusteuern. Das sogenannte
"Formgedächtnis" von Legierungen (Memory-Effekt) basiert
auf einer Gefügeumwandlung bei Über- bzw. Unterschreitung
einer bestimmten Temperatur. Als Folge einer Erwärmung
tritt eine Rückverformung in den Zustand vor der Gefügeum
wandlung auf. Aus diesen Formgedächtnislegierungen herge
stellte Bauelemente ändern ihre Abmessungen in dem Über
gangsbereich von einem Kristallgefüge zum anderen Kristall
gefüge um bis zu 5%, so daß erhebliche Stellwege reali
sierbar sind. Diese Größenveränderung ist um vielfaches
größer als diejenige Längenänderung, die aufgrund einer
thermischen Ausdehnung des Bauelementes herbeiführbar wäre.
Die Art der Formänderung und die Größe der aus der Formän
derung resultieren Kraft hängen von der Art der Legierung
und der Geometrie des Bauteils ab.
Im wesentlichen unterscheidet man zwei Arten des Form
gedächtniseffektes:
den Einwegeffekt und den Zweiwegeffekt.
den Einwegeffekt und den Zweiwegeffekt.
Diese beiden Effekte seien im folgenden am Beispiel ei
nes aus einer Formgedächtnislegierung hergestellten Drahtes
erläutert.
Beim Einwegeffekt wird ein derartiger Draht bei einer
Erwärmung über eine bestimmte Mindesttemperatur beispiels
weise um 5% seiner Länge verkürzt. Bei einer Abkühlung von
der erhöhten Temperatur auf die Ausgangstemperatur ver
bleibt der Draht in seiner verkürzten Länge. Um die ur
sprüngliche Länge wieder zu erreichen, muß der Draht mecha
nisch gedehnt werden. Die zum Dehnen im abgekühlten Zustand
erforderliche Kraft beträgt etwa lediglich ein Viertel der
jenigen Kraft, welche der Draht bei seiner Verkürzung auf
bringt.
Beim sogenannten Zweiwegeffekt verkürzt sich der Draht
bei einer Erwärmung über eine bestimmte Mindesttemperatur
ebenfalls etwa um 5%, er nimmt allerdings bei der Abküh
lung seine ursprüngliche Länge ein, ohne daß es einer Deh
nung durch eine äußere Kraft bedarf. Die beim Zweiwegeffekt
vom Draht während der Verkürzung aufgebrachte Kraft ist je
doch geringer als diejenige Kraft, die sich bei einem Draht
einstellt, der aus einer Formgedächtnislegierung mit Ein
wegeffekt hergestellt ist.
Die Form eines derartigen Formgedächtniselementes kann
man reversibel auch dadurch ändern, das man den Einwegef
fekt mit Hilfe einer äußeren Kraft stets von neuem erzeugt.
Diese äußere Kraft muß stark genug sein, um beim Abkühlen
des Elementes über eine bestimmte Temperatur eine Formände
rung herbeizuführen, sie darf jedoch nicht so groß sein,
daß sie die Formänderung beim darauffolgenden Erwärmen be
hindern würde.
Die vorgenannten Effekte (Einwegeffekt, Zweiwegeffekt)
lassen sich durch geeignete Wahl der Formgedächtnislegie
rung einstellen. Als besonders geeignete Legierungen haben
sich Nickel-Titan-Legierungen oder Eisenbasis-Legierungen
herausgestellt. Prinzipiell können auch Kunststoffe mit
Formgedächtniseffekt verwendet werden.
Erfindungsgemäß wird dem aus einer Formgedächtnislegie
rung hergestellten Formgedächtniselement eine externe Hei
zung zugeordnet, über die das aus einer Formgedächtnisle
gierung hergestellte Bauelement auf die zur Gefügeumwand
lung erforderliche Temperatur aufheizbar ist.
Das Bauteil aus einer Formgedächtnislegierung kann
hierbei durch Beaufschlagung mit elektrischem Strom auch
Heizung und Aktuator in einem sein.
Die Ausbildung eines Akuators für eine Ventilanordnung
mit einem aus einer Formgedächtnislegierung hergestellten
Element, das über eine externe Heizung aufheizbar ist, hat
gegenüber den herkömmlichen Lösungen mit Schalt- oder Pro
portionalmagneten den Vorteil, daß der Schalt- oder Entla
stungsschlag aufgrund der Form der Hysteresekurve des Form
gedächtniselementes (langsamer Beginn der Umwandlung, daran
anschließend schlagartige vollständige Umwandlung) prak
tisch nicht auftritt, so daß die eingangs genannten Nach
teile ausgeräumt sind. Der erfindungsgemäße Akuator zeich
net sich gegenüber den herkömmlichen Lösungen desweiteren
durch einen äußerst einfachen und kompakten Aufbau aus, so
daß die Ventilanordnung weniger Bauraum erfordert und
preisgünstiger herstellbar ist. Ein weitere Vorteil liegt
darin, daß durch Ausnutzen des Memory-Effektes erhebliche
Kräfte auf den Ventilkörper aufbringbar sind, so daß auch
Ventile mit vergleichsweise großen Nennweiten (< 10) mit dem
erfindungsgemäßen Aktuator versehen werden können. Die
Größe und Lage des Temperaturintervalls läßt sich durch ge
eignete Wahl der Legierung auf einfache Weise einstellen.
Derartige Formgedächtnislegierungen lassen sich einfach
verarbeiten, so daß das Formgedächtniselement äußerst fle
xibel in der Geometrie an unterschiedliche Anforderungen
und geometrische Vorgaben angepaßt werden kann.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufheizung des
Formgedächtniselementes über eine elektrische Heizung er
folgt, deren Stromkreis direkt mit dem Formgedächtnisele
ment verschaltet ist.
Der erfindungsgemäße Aktuator kann beispielsweise in
Form eines Drahtes, einer Scheibe oder einer Feder ausge
bildet sein.
Die Schaltkräfte lassen sich weiter erhöhen, in dem das
Formgedächtniselement durch ein Drahtbündel gebildet ist,
das vorzugsweise als linearer Körper oder aber als gewic
kelte Feder ausgeführt ist.
Bei einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist das
Formgedächtniselement direkt am Ventilkörper befestigt. In
Fällen, in denen es auf eine große Längenänderung ankommt,
kann das Formgedächtniselement den Ventilkörper durchsetzen
und an der Rückseite des Ventilkörpers angreifen, so daß
die wirksame Gesamtlänge des Formgedächtniselements ent
sprechend der Ventilkörperlänge vergrößert ist. Diese Vari
ante hat den Vorteil, daß das abschnittsweise in einer
Axialbohrung des Ventilkörpers aufgenommene Formgedächt
niselement durch Druckmittel kühlbar ist, so daß ein
schnelles Abkühlen zur Rückstellung des Drahtes möglich
ist.
Darüberhinaus hat diese Variante den Vorteil, daß die
Axiallänge der Ventilanordnung gegenüber einer Lösung ver
ringert werden kann, bei der das Formgedächtniselement di
rekt an einer Stirnseite des Ventilkörpers befestigt ist.
Durch das Vorsehen von mehreren, hintereinander ge
schalteten Formgedächtniselementen aus unterschiedlichen
Legierungen und/oder in unterschiedlichen Geometrien ist
eine stetige Ansteuerung des Ventilkörpers möglich, so daß
auch Proportionalventile mit erfindungsgemäßen Aktuator
ausführbar sind.
Die Ventilanordnung kann beispielsweise als direktbe
stätigtes oder vorgesteuertes Wegeventil und/oder als vor
gesteuertes oder direkt betätigtes Druckbegrenzungsventil
oder als Druckbegrenzungsventil mit Entlastungsschaltung
ausgeführt sein.
Selbstverständlich sind auch andere Ventilkonstruktio
nen über das erfindungsgemäße Formgedächtniselement mit zu
geordneter Heizung ansteuerbar.
Die Erfindung ist nicht auf hydraulische Anwendungen
begrenzt, sondern kann auch bei Ventilen für Pneumatikan
wendungen verwendet werden.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 unterschiedliche Varianten eines aus einer
Formgedächtnislegierung hergestellten Aktuators für eine
Ventilanordnung;
Fig. 2 das Schaltschema eines vorgesteuerten Druckbe
grenzungsventils, bei dem das Vorsteuerventil über ein
Formgedächtniselement betätigbar ist;
Fig. 3 ein Schaltschema eines direkt betätigten Wege
ventils, dessen Ventilschieber über ein Formgedächtnisele
ment betätigbar ist und
Fig. 4 ein Schaltschema eines vorgesteuerten Wegeven
tils, dessen Vorsteuerventile über Formgedächtniselemente
ansteuerbar sind.
Bei der erfindungsgemäßen Betätigung von Ventilanord
nungen nützt man die bei der Erwärmung eines Formgedächt
niselementes durch die erfolgte Verkürzung bzw. Formände
rung nutzbare Arbeit aus, um einen Ventilkörper aus einer
Grundposition in eine Schaltposition zu verschieben.
Fig. 1 zeigt das Grundprinzip von Ventilanordnungen,
deren, Ventilkörper mit einem als Formgedächtniselement
ausgeführten Aktuator betätigbar sind. Bei den dargestell
ten Ausführungsbeispiel ist die Ventilanordnung mit einem
Ventilsitz ausgeführt selbstverständlich können auch Ven
tilschieberkonstruktionen mit den erfindungsgemäßen Aktua
toren versehen werden.
Die Fig. 1a), 1b) zeigen eine Ventilanordnung 1,
bei der ein Ventilkörper 2 über eine Feder, gegen einen
Ventilsitz 6 vorgespannt ist. Bei auf dem Ventilsitz 6 auf
liegendem Ventilkörper 2 ist ein Druckmittelkanal 8 abge
sperrt.
An dem Ventilkörper 2 greift außerdem ein Formgedächt
niselement - im folgenden FGE 4 genannt - an. Das FGE 4 ist
an eine Heizeinrichtung 10, beispielsweise einen elektri
schen Stromkreis angeschlossen. Fig. 1a zeigt die Grundpo
sition mit aufliegendem Ventilkörper 2, in der die Heizein
richtung 10 nicht angesteuert ist.
Bei Einschalten der Heizeinrichtung 10, d. h., im vor
liegenden Ausführungsbeispiel, beim Schließen des Strom
kreises wird das FGE 4 erwärmt und aufgrund des eingangs
geschilderten Memory-Effektes verkürzt. Die durch die Ver
kürzung des FGE 4 auf den Ventilkörper 2 aufgebrachte Kraft
reicht aus, um diesen vom Ventilsitz 6 gegen die Federkraft
abzuheben, so daß der Druckmittelkanal 8 aufgesteuert wird.
Bei dem in den Fig. 1a), b) dargestellten Ausführungs
beispiel ist das FGE 4 als Draht oder Drahtbündel mit li
nearen Drahtelementen ausgeführt. Die Heizung ist so ausge
legt, daß das FGE 4 über die Mindestumwandlungstemperatur
erwärmt wird. Die daraus resultierenden Verkürzung des
Drahtes liegt bei etwa 5% seiner Gesamtlänge, also wesent
lich höher als bei einer thermischen Ausdehnung, so daß die
Gesamtlänge des FGE 4 so ausgelegt werden muß, daß der er
forderliche Öffnungshub des Ventilkörpers 2 durchgeführt
wird. Ein Vorteil der FGE 4 ist, daß selbst mit geringen
Drahtdurchmessern erhebliche Stellkräfte auf den Ventilkör
per aufbringbar sind, so daß die Ventilanordnung 1 in einer
sehr kompakten Form ausgeführt wird.
Beim Ausschalten der Heizung 10, durch die Unterbre
chung des Stromkreises kühlt das FGE 4 ab und wird durch
die Feder 3 wieder auf seine in Fig. 1a dargestellte Aus
gangslänge gedehnt, so daß der Ventilkörper 2 in seine
Schließposition gebracht wird.
Selbstverständlich ist die Ausbildung der Heizung 10
nicht auf einen elektrischen Stromkreis beschränkt, sondern
es können auch andere Heizeinrichtungen, beispielsweise ein
Konvektions- oder Strahlungsheizung vorgesehen werden.
In den Fig. 1c), d) ist ein Ausführungsbeispiel ge
zeigt, bei dem das FGE 4 als Spiralfeder ausgeführt ist.
Durch diese Variante wird der Ventilkörper 2 bei abgeschal
teter Heizung 10 aufgrund der Kraft der Spiralfeder gegen
seinen Ventilsitz 6 vorgespannt. Beim Anschalten der Hei
zung 10 wird die Spiralfeder verkürzt und somit der zugfest
mit der Spiralfeder verbundene Ventilkörper 2 vom Ventil
sitz 6 abgehoben.
Bei dem in Fig. 1e), b) dargestellten Ausführungsbei
spiel ist das FGE 4 als Teller- oder Scheibenfeder ausge
führt. Zur Erhöhung der Federwirkung kann das FGE 4 als
Tellerfederpaket ausgeführt sein. Beim Anschalten der Hei
zung 10 und der damit verbundenen Erwärmung der Tellerfe
dern werden diese in Radialrichtung verkürzt, so daß sie
sich aufwölben und der Ventilkörper 2 vom Ventilsitz 6 ab
hebt. Für den Fall, daß das FGE 4 den Schließkörper 2 in
seine Schließstellung vorspannen soll, muß dieser zugfest
mit dem FGE 4 verbunden sein. Ähnlich wie bei dem anhand
Fig. 1a), b) beschriebenen Ausführungsbeispiel kann der
Ventilkörper 2 zusätzlich durch eine nicht dargestellte
Schließfeder in Schließposition vorgespannt sein.
Fig. 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel, bei dem
die Ventilanordnung als vorgesteuertes Druckbegrenzungsven
til ausgeführt ist, das zusätzlich zur Druckbegrenzungs
funktion noch auf drucklosen Umlauf (Entlastung) umgeschal
tet werden kann. Herkömmliche Druckbegrenzungsventile mit
Entlastungsfunktion sind beispielsweise in der eingangs ge
nannten Druckschrift auf Seite 218 ff. beschrieben. Demge
mäß ist einem herkömmlichen vorgesteuerten Druckbegren
zungsventil ein Wegeventil zugeordnet, durch dessen An
steuerung ein federseitiger Hauptkolbenraum des Druckbe
grenzungsventils entlastbar ist, so daß das System bei ge
schlossener Vorsteuerung in drucklosen Umlauf geschaltet
werden kann.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei der ein der
artiges vorgesteuertes Druckbegrenzungsventil des Typs DBW
auf einfache Weise durch Verwendung eines FGE 4 realisiert
ist.
Das in Fig. 2 dargestellte vorgesteuerte Druckbegren
zungsventil 12 hat einen Hauptkolben 14, der über eine
Druckfeder 16 gegen einen Hauptsitz 18 vorgespannt ist. Ein
Eingangsanschluß P des Druckbegrenzungsventils 12 ist über
eine Druckleitung mit einem an eine Pumpe 20 angeschlosse
nen Hydraulikkreislauf 22 verbunden. Bei Überschreiten ei
nes vorbestimmten Maximaldrucks im Hydraulikkreislauf 22
hebt der Hauptkolben 14 gegen die Kraft der Druckfeder 16
vom Ventilsitz ab, so daß die Verbindung zwischen dem Ein
gangsanschluß P und dem Tankanschluß T geöffnet wird und
das Druckmittel zu einem Tank T hin abströmen kann.
An den Federraum hinter dem Hauptkolben 14 ist ein Vor
steuerventil 24 angeschlossen, über das sich eine Druckdif
ferenz Δp über den Stirnflächen des Hauptkolbens 14 ein
stellen läßt, so daß der maximale Systemdruck durch Ein
stellung des Vorsteuerventils 24 veränderbar ist. Der Sy
stemdruck wirkt, solange das Vorsteuerventil 24 geschlossen
ist auch im Federraum.
Ein Eingangsanschluß P' des Vorsteuerventils 24 ist
über eine Steuerleitung 28 mit dem Federraum am Hauptkolben
14 verbunden. Das Druckmittel wird über einen Kanal 26 zu
dem Ventilsitz 6 des Druckbegrenzungsventils 24 geführt,
gegen den der Ventilkörper 2 über eine Steuerfeder 30 vor
gespannt ist. In dieser Grundposition ist die Verbindung
zwischen dem Eingangsanschluß P' und einem an den Tank T
angeschlossenen Ausgangsanschluß R abgesperrt.
Insoweit entspricht die in Fig. 2 dargestellte Anord
nung einem herkömmlichen vorgesteuerten Druckbegrenzungs
ventil, bei dem der Systemdruck durch Veränderung der Span
nung der Steuerfeder 30 einstellbar ist. Der Systemdruck
des Hydraulikkreislaufes 22 liegt am Ventilsitz 6 an, so
daß bei Überschreiten eines vorbestimmten Maximaldruckes
der Ventilkörper 2 von seinem Ventilsitz 6 abgehoben wird
und das Druckmittel zum Tank T abströmen kann. Weil zwi
schen dem Hydraulikkreislauf 22 einerseits und dem Feder
raum am Hauptkolben 14 sowie dem Vorsteuerventil 24 ande
rerseits eine Düse 23 angeordnet ist, entsteht eine Druck
differenz über dem Hauptkolben 14, so daß der Hauptkolben
von seinem Hauptsitz 18 abhebt und Druckmittel aus dem Hy
draulikkreislauf 22 zum Tank T abfließen kann.
Das Umschalten auf drucklosen Umlauf erfolgt bei dem in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel über das FGE 4,
das zugfest am Ventilkörper 2 befestigt ist. Beim darge
stellten Ausführungsbeispiel ist das FGE 4 als Draht oder
Drahtbündel ausgeführt und mittelbar oder unmittelbar an
eine elektrische Heizung 10 angeschlossen. Beim Schließen
des Stromkreises der Heizung 10 wird das FGE 4 über die für
die Gefügeumwandlung erforderliche kritische Mindesttempe
ratur erwärmt, so daß der Ventilkörper 2 durch die Verkür
zung der Länge L des Drahtes von seinem Ventilsitz 6 abge
hoben wird. Der Federraum der Druckfeder 16 wird dadurch
völlig von Druck entlastet, so daß das Druckbegrenzungsven
til 12 ganz öffnet und auf drucklosen Umlauf geschaltet
wird, so daß das Druckmittel drucklos vom Anschluß P zum
Anschluß T abströmen kann.
Demgemäß ist es durch die erfindungsgemäße Ausgestal
tung des Vorsteuerventils 24 mit einem FGE 4 möglich, das
beim Stand der Technik für das Umschalten in den drucklosen
Umlauf erforderliche Wegeventil und das Vorsteuerventil
durch ein einziges gemeinsames Vorsteuerventil mit FGE zu
ersetzen, so daß Druckbegrenzung und druckloser Umlauf über
ein einziges Vorsteuerventil steuerbar sind.
Prinzipiell könnte man bei diesem Ausführungsbeispiel
auch die Steuerfeder 30 und das FGE 4 durch ein einziges
Bauelement ersetzen, indem die Steuerfeder 30 aus einer
Formgedächtnislegierung hergestellt wird.
Die Fig. 3a), b) zeigen ein Ausführungsbeispiel,
bei dem das FGE 4 für die direkte Betätigung eines Wegeven
tils 32 in Schieberbauweise verwendet wird. Das Wegeventil
32 hat einen Ventilschieber 34, der axial verschiebbar in
einer Ventilbohrung 36 eines Ventilgehäuses 38 geführt ist.
In der Ventilbohrung 36 münden ein Tankanschluß T, ein
Druckanschluß P und weitere Arbeitsanschlüsse A und B. Auf
Einzelheiten der Ventilschieber- und Ventilgehäusegeometrie
soll hier nicht eingegangen werden, da es sich lediglich um
eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Wirkprin
zips des FGE 4 handelt.
Der Ventilschieber 34 wird über einen Druckfeder 16 in
seine dargestellte Grundposition vorgespannt, in der die
Verbindung zwischen dem Druckanschluß P und dem Arbeitsan
schluß A geschlossen ist. Desweiteren sind beide Stirnflä
chen des Ventilschiebers 34 über einen Verbindungskanal 40
mit dem Tankanschluß T verbunden und somit mit Tankdruck T
beaufschlagt.
Der Ventilschieber 34 hat eine Axialbohrung 42, die von
dem FGE 4 durchsetzt wird. Dieses ist an der von der Druck
feder 16 entfernten Stirnfläche des Ventilschiebers 34 ver
ankert und durchsetzt mit dem anderen Endabschnitt den Fe
derraum der Druckfeder 16. Das FGE 4 ist desweiteren in der
vorbeschriebenen Weise an eine Heizung 10, beispielsweise
an einen elektrischen Stromkreis angeschlossen. Die in
Fig. 3a) dargestellte Konstruktion hat den Vorteil, daß das
FGE 4 mit einer erheblichen Axiallänge ausgeführt ist, so
daß große Stellwege realisierbar sind. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß das FGE 4 vom Druckmittel umgeben ist,
so daß nach dem Abschalten der Heizung 10 eine schnelle
Kühlung und somit eine schnelle Ausdehnung des FGE 4 in den
Grundzustand möglich ist.
Beim Bestromen der Heizung 10 wird das FGE 4 gemäß
Fig. 3b) verkürzt, so daß der Ventilschieber 34 in der Dar
stellung gemäß Fig. 3 nach links verschoben und der Druck
anschluß P mit dem Arbeitsanschluß A verbunden wird.
Beim Ausschalten der Heizung 10 dehnt sich das FGE 4
aufgrund der guten Kühlung vergleichsweise schnell wieder
auf seine Grundlänge L, so daß der Ventilschieber 34 wieder
in die Fig. 3a) dargestellte Grundposition zurückgescho
ben wird. Diese Bewegung wird von der Druckfeder 16 unter
stützt.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel könnte die Druckfe
der 16 wiederum aus einer Formgedächtnislegierung herge
stellt werden, so daß das drahtförmige FGE 4 entfallen
könnte.
Fig. 4 zeigt schließlich ein Ausführungsbeispiel, bei
dem zwei Formgedächtniselemente 4 zur Ansteuerung eines
vorgesteuerten Wegeventils 44 verwendet werden.
Dieses hat zwei Vorsteuerventile 46, 48, über die die
Stirnflächen eines Ventilschiebers 34 mit einem Steuerdruck
beaufschlagbar sind. Der Ventilschieber 34 ist in einer
Ventilbohrung 36 eines Ventilgehäuses 38 geführt, das mit
einem Druckanschluß P, zwei Arbeitsanschlüsse A, B und ei
nem Tankanschluß T ausgeführt ist. In der Grundstellung
sind die Anschlüsse gegeneinander abgesperrt. Die An
schlüsse sind über entsprechende Kanäle und Ringräume mit
der Ventilbohrung 36 verbunden. Da es sich hier um eine
prinzipielle Erläuterung des Funktionsprinzips handelt,
wird wiederum auf eine detaillierte Beschreibung der Ven
tilgehäuse- und Ventilschiebergeometrie verzichtet.
Jedes Vorsteuerventil 46, 48 hat ein Vorsteuergehäuse
50, das in einen Endabschnitt der Ventilbohrung 36 einge
setzt ist. Ein Vorsteuerventilkörper 52 ist axial ver
schiebbar in einer als Sacklochbohrung ausgeführten Vor
steuerbohrung 54 geführt und über eine Steuerfeder 30 in
seine dargestellte Grundposition vorgespannt.
Am Außenumfang des Vorsteuerventilkörpers 52 sind Ring
kanäle 56, 58, 60 ausgebildet, wobei der Ringkanal 56 über
einen Tankkanal 62 mit dem Tankanschluß T verbunden ist.
Wie in Fig. 4 angedeutet ist, steht der Ringkanal 56 über
eine Verbindungsbohrung 63 in Fluidverbindung mit dem Fe
derraum des Vorsteuerventilschiebers 52, so daß die benach
barte Stirnfläche des Vorsteuerventilkörpers 52 mit Tank
druck T beaufschlagt ist.
Der mittlere Ringraum 58 ist mit einem Druckkanal 66
oder einem Verbindungskanal 72 verbindbar. In der darge
stellten Grundposition ist der mittlere Ringkanal 58 mit
dem zum Druckanschluß P führenden Druckkanal 66 verbunden.
In dem in Fig. 4 linken Ringkanal 60 mündet eine Ra
dialbohrung 68 des Vorsteuerventilgehäuses 50, über die ei
ne Verbindung zu einem benachbarten Federraum 70 des Ven
tilgehäuses 38 hergestellt ist. Der andere Endabschnitt der
Radialbohrung mündet in der Innenbohrung 64, die wiederum
hydraulisch mit dem Federraum des Vorsteuerventils 48 ver
bunden ist. In der dargestellten Grundposition ist somit
der Federraum 70 über die Radialbohrung 68, die Innenboh
rung 64 den Federraum der Vorsteuerventilanordnung, die
Verbindungsbohrung 63, den Ringkanal 56 und den Tankkanal
62 mit dem Tankanschluß T verbunden. Entsprechendes gilt
auch für das Vorsteuerventil 46 und den an diesem angren
zenden Federraum 74.
Das FGE 4 ist derart am Vorsteuerventilkörper 52 befe
stigt, daß es diesen beim Erwärmen über die Mindesttempera
tur aus seiner dargestellten Grundposition nach rechts ver
schieben kann. Wie gestrichelt angedeutet, kann die Tempe
ratur des FGE 4 über eine zugeordnete Heizung 10 auf die
kritische Mindesttemperatur erhöht werden.
Beim Einschalten dieser Heizung 10 verkürzt sich das
FGE 4, so daß der Vorsteuerventilkörper 52 aus der darge
stellten Grundposition nach rechts bewegt wird. Dabei öff
net eine als Umfangskante des Ringkanals 58 ausgebildete
Steuerkante 76 die Verbindung zum Verbindungskanal 72, so
daß der Federraum 70 über den Druckkanal 66, den Ringkanal
58 und den Verbindungskanal 72 mit dem Druckanschluß P ver
bunden wird. Die andere Stirnfläche des Ventilschiebers 34
ist weiterhin mit dem Druck im Federraum 74 - dem Tankdruck
- beaufschlagt. Aufgrund dieser Druckdifferenz über den
Stirnflächen des Ventilschiebers 34 wird dieser aus der
dargestellten Position nach links verschoben, so daß die
Verbindung zwischen dem Druckanschluß P und dem Arbeitsan
schluß A und die Verbindung vom Arbeitsanschluß B zum Tank
anschluß T aufgesteuert wird.
Durch die Verschiebung des Vorsteuerventilschiebers 52
wird desweiteren die Verbindung zwischen der Radialbohrung
68 und dem Tankanschluß T zugesteuert, so daß das Druckmit
tel (Vorsteueröl) nicht (oder nur gedrosselt) zum Tank T
hin abströmen kann.
Beim Abschalten der Heizung 10 wird das FGE 4 durch die
Federkraft der Feder 30 wieder in seinen Ausgangszustand
gedehnt, so daß der Vorsteuerventilschieber 52 in seine
Ausgangsposition bewegt wird.
Die Verbindung des Druckanschlusses P mit dem Arbeits
anschluß B erfolgt in entsprechender Weise durch Ansteue
rung des Vorsteuerventils 46.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel könnte man die
Steuerfeder 30 und das FGE 4 durch ein einziges Bauelement
aus einer Formgedächtnislegierung ersetzen, wobei unter Um
ständen eine Änderung der Kanalführung erforderlich ist.
Eine proportionale Ansteuerung der eingangs beschriebe
nen Ventilanordnungen läßt sich erreichen, indem mehrere
FGE 4 mit unterschiedlichen Geometrien und aus unterschied
lichen Legierungen auf geeignete Weise hintereinander ge
schaltet werden, so daß sich die gewünschte Kennlinie ein
stellen läßt.
Selbstverständlich ist die Erfindung keinesfalls auf
die vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt son
dern prinzipiell bei jedweder Ventilanordnungsbauart in Hy
draulik und Pneumatik anwendbar. Als Formgedächtnislegie
rungen bieten sich Kupfer-Basislegierungen, Ni-Ti-Legierun
gen oder Eisen-Basis-Legierungen an, es können jedoch auch
andere geeignete Legierungen und sogar Kunststoffe mit
Memory-Effekt eingesetzt werden.
Offenbart ist eine Ventilanordnung, bei dem ein Ventil
körper über ein Formgedächtniselement betätigbar ist.
Claims (9)
1. Ventilanordnung mit einem in einen Ventilgehäuse (38,
50) geführten Ventilkörper (2, 34, 52), der in eine
Grundstellung vorgespannt ist und über einen Aktuator
(4) in eine Steuerstellung verschiebbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aktuator als Formgedächtnisele
ment (4) aus einer Formgedächtnislegierung hergestellt
ist und daß dem Aktuator eine Steuereinrichtung (10)
zum Einstellen einer Temperaturänderung zugeordnet ist.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, wobei die Steuerein
richtung eine elektrische Heizung (10) ist, mit deren
Stromkreis das Formgedächtniselement (4) verschaltet
ist.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Form
gedächtniselement (4) durch einen Draht oder eine
Scheibe gebildet ist.
4. Ventilanordnung nach Anspruch 3, wobei das Formgedächt
niselement durch ein Drahtbündel gebildet ist.
5. Ventilanordnung nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Form
gedächtniselement (4) direkt am Ventilkörper (2, 34,
52) befestigt ist oder diesen durchsetzt und an dessen
Rückseite abgestützt ist.
6. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, wobei mehrere Formgedächtniselemente (4) mit un
terschiedlichen Geometrien oder aus unterschiedlichen
Formgedächtnislegierungen in Wirkrichtung hintereinan
der geschaltet sind.
7. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, wobei das Formgedächtniselement (4) direkt auf den
Ventilschieber (34) eines Ventils, vorzugsweise eines
Wegeventils (32) oder auf den Ventilkörper (2, 52) ei
nes dem Ventil (44) zugeordneten Vorsteuerventils (24,
46, 48) wirkt.
8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
ein Druckbegrenzungsventil (12) ein Vorsteuerventil
(24) hat, dessen Ventilkörper (2) über das Formgedächt
niselement(4) ansteuerbar ist.
9. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, wobei das Formgedächtniselement aus einer NI-TI-
Legierung, aus einer Legierung auf Cu-Basis oder Fe-Ba
sis oder aus einem Memory-Kunststoff hergestellt ist.
Das Formgedächtniselement kann als Aktuator für Ven
tile, beispielsweise Wegeventile, Druckbegrenzungsven
tile etc. verwendet werden.
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DE19938814 | 1999-08-19 | ||
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ID=26054599
Family Applications (1)
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BOSCH REXROTH AG, 70184 STUTTGART, DE Owner name: BOSCH REXROTH AG, 70184 STUTTGART, DE |
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