DE19963210A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines FahrzeugsInfo
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Abstract
Verfahren und Vorrichtung in Form eines elektronischen Systems zur Steuerung eines Fahrzeugs, welches anhand einer Daten- und/oder Programmstruktur dargestellt wird, wobei die Daten- und/oder Programmstruktur Fahrzeugkomponenten, Koordinationskomponenten und Funktionskomponenten sowie Komponentenschnittstellen umfaßt, wobei die Komponenten einander zugeordnet sind und jede Komponente wenigstens eine Basisvariante und Funktionsvarianten besitzt. Jeder Komponente wird eine erste Kennung eindeutig zugeordnet. Der Basisvariante und der jeweiligen Funktionsvariante wird eine zweite Kennung zugeordnet. Des weiteren wird ein Kennungsblock für jede Komponente, der die erste Kennung der jeweiligen Komponente, die zweite sowie die erste Kennung einer zugeordneten Komponente umfaßt, gebildet und zur Fahrzeugsteuerung eingesetzt.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Steuerung eines Fahr
zeugs und eine Vorrichtung in Form eines elektronischen Sy
stems für ein Fahrzeug gemäß den Oberbegriffen der unabhän
gigen Ansprüche.
Die DE 41 11 023 A1 (US 5,351,776) zeigt dazu ein elektroni
sches System für ein Fahrzeug, welches aus Elementen zur
Durchführung von Steueraufgaben wenigstens, bezüglich der Mo
torleistung, der Antriebsleistung und des Bremsvorgangs und
aus Elementen, die das Zusammenwirken der Elemente zur
Durchführung von Steueraufgaben koordinieren im Sinne einer
Steuerung des Betriebsverhaltens des Fahrzeugs entsprechend
dem Fahrerwunsch, besteht. Die Elemente sind dabei in Form
einer Hierarchie angeordnet, wobei das wenigstens eine Koor
dinationselement einer Hierarchieebene bei der Umsetzung des
Fahrerwunsches in ein entsprechendes Betriebsverhalten auf
die Elemente der nächsten Hierarchieebene und damit auf ein
vorgegebenes Untersystem des Fahrer-Fahrzeug-Systems unter
Bereitstellung des jeweils von der höheren Hierarchieebene
für dieses Untersystem geforderten Verhaltens eingreift.
Desweiteren zeigt die DE 197 09 317 A1 ein Verfahren und ei
ne Vorrichtung zur Steuerung eines Fahrzeugs, welches wenig
stens eine Quelle für wenigstens eine Ressource und wenig
stens einen Verbraucher umfaßt, der diese Ressource ver
braucht. Dabei ist wenigstens ein Koordinator vorgesehen,
der abhängig vom Potential der Quelle und vom Ressourcenbe
darf des Verbrauchers die Ressource dem Verbraucher zuteilt.
Die im Stand der Technik enthaltenen Daten- und/oder Pro
grammstrukturen sind in ihrer Gänze anhand der Steuergeräte-
Software nicht darstellbar. Die Steuergeräte-Software läßt
sich üblicherweise in Programm und Daten gliedern. Einem
Programm ist meist eine Datensatzvariante aus einer Auswahl
von Datensätzen zugeordnet. Beide Teile, also Programm und
Daten sind im Steuergeräte-Programm bzw. einem Datenspeicher
abgelegt. Zur Kennzeichnung und Verifizierung der Programm-
und Datenstände sind beispielsweise im hexadezimalen File
Kennungen abgelegt. Im Stand der Technik sind dies üblicher
weise eine Software-Programm-Kennung, welche das Kurzzeichen
für das Projekt und die Programmversion enthält, sowie eine
Datensatzkennung, welche das Kurzzeichen für Projekt- und
Datensatzvariante enthält. Somit läßt sich im Stand der
Technik die Funktionalität einer im Steuergerät befindlichen
Software anhand der genannten Kennungen sowie der Ge
samtfunktionalität der Programmversion, welche aus der Soft
ware-Funktions-Dokumentation ersichtlich ist, ableiten.
Da dabei kein Single-source-Prinzip gegeben ist, d. h. Pro
gramm und Dokumentation getrennt zu verschiedenen Zeitpunk
ten aus verschiedenen Quellen gespeist werden, ohne solche,
insbesondere Änderungs-Informationen zusammenzuführen, ist
eine Kompatibilitätsprüfung sehr aufwendig. Die Daten
und/oder Programmstruktur des Standes der Technik und deren
Anzeigemöglichkeit entspricht dem Inhaltsverzeichnis einer
Funktionsdokumentation. Sie gibt nicht die funktionalen In
halte der Komponenten, beispielsweise bezüglich der einge
setzten Variante, wieder.
So zeigt sich, daß der Stand der Technik nicht in jeder Hin
sicht optimale Ergebnisse zu liefern vermag. Deshalb soll
eine verbesserte Software-Konfigurations- bzw. Software-
Architektur-Kennung in einem Steuergerät zur Steuerung eines
Fahrzeugs realisiert werden.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Steuerung ei
nes Fahrzeugs, welches in einer Daten- und/oder Programm
struktur dargestellt wird, wobei die Daten- und/oder Pro
grammstruktur Fahrzeugkomponenten, Koordinationskomponenten
und Funktionskomponenten sowie Komponentenschnittstellen um
faßt, wobei die Komponenten einander zugeordnet sind und je
de Komponente eine Basisvariante und Funktionsvarianten be
sitzt.
Ebenso geht die Erfindung von einem elektronischen System
für ein Fahrzeug, bestehend aus Fahrzeugkomponenten, Koordi
nationskomponenten und Funktionskomponenten aus, wobei die
Komponenten einander zugeordnet sind und jede Komponente ei
ne Basisvariante und Funktionsvarianten besitzt und die Kom
ponenten über Komponentenschnittstellen Nachrichten austau
schen.
Erfindungsgemäß wird nun jeder Komponente eine erste indivi
duelle Kennung zugeordnet, wobei der Basisvariante sowie der
jeweiligen Funktionsvariante eine zweite Kennung zugeordnet
ist und vorteilhafter Weise ein Kennungsblock für jede Kom
ponente, der eine erste Kennung der jeweiligen Komponente
und deren zweite Kennung sowie die erste Kennung einer zuge
ordneten Komponente umfaßt, zur Steuerung des Fahrzeugs ein
gesetzt wird.
Zweckmäßigerweise ist die Quellcode- und Dateiablagestruktur
deckungsgleich mit der zugrunde gelegten Daten- und/oder
Programmstruktur. Das bedeutet, daß alle Prozesse einer Kom
ponente bzw. die dazugehörigen Softwarefiles die Namen bzw.
die Kennung der Komponente der zugrunde gelegten Daten-
und/oder Programmstruktur (Architektur) haben. Somit erhält
jede Komponente der Architektur eine eindeutige Kennung.
Diese Kennung und die Kennung der übergeordneten Komponente
bzw. zugeordneten Komponente und eine Kennung für die Basis-
und Funktionsvariante geben die Stellung der Komponente in
nerhalb der Architektur und deren funktionalen Inhalt ein
deutig wieder.
Vorteilhafter Weise wird dieser Kennungsblock für jede Kom
ponente durch eine Hilfskomponente generiert. Diese Hilfs
komponente ist beispielsweise in den Makelauf eingebunden
und speichert alle Kennungsblöcke an einer definierten
Adresse, insbesondere im hexadezimalen File ab. Dadurch läßt
sich vorteilhafter Weise jederzeit eine im Feld befindliche
Software schnell identifizieren.
In einer weiteren Ausgestaltung könnte die gleiche Hilfskom
ponente oder eine weitere Hilfskomponente die Kennung vor
teilhafter Weise auslesen und insbesondere grafisch die Ar
chitektur, also die Daten- und/oder Programmstruktur anzei
gen. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist denk
bar, daß die Architektur mit ihren funktionalen Varianten
vorgegeben wird. Im Makelauf kann dann immer zweckmäßiger
weise die Sollarchitektur mit der Istarchitektur verglichen
und damit überprüft werden. Damit läßt sich zweckmäßigerwei
se verhindern, daß bei einer großen Projektanzahl und Viel
falt die Architektur im Laufe der Entwicklungszeit zerfällt.
Obwohl die Architektur nicht zwingend hierarchisch ist, kön
nen grundlegende Beziehungen bzw. grundlegende Zuordnungen
über Verfahren zur Konsistenzhaltung vorteilhafter Weise ge
sichert werden. Dies kann zweckmäßigerweise durch Textsum
menbildung der Kennungsblöcke dieser Grundbeziehungen oder
durch Vergleichsroutinen erfolgen.
Durch die somit beschriebene in eine Kennung integrierte
Funktions- bzw. Positionsbeschreibung der Einzelkomponenten
kann die Funktionsdokumentation integriert werden. Jede Änderung
ist zweckmäßigerweise im Datensatz bzw. Programmstand
bei nachfolgender Bearbeitung vorhanden und nachvollziehbar
durch die Einführung eines Single-documentation-Prinzips,
was weiterhin verschiedene Änderungsquellen ermöglicht. Da
mit kann allgemein eine Softwarestruktur bzw. Architektur in
einem Steuergerät aufgezeigt werden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus der Beschreibung und den Merkmalen der Ansprüche.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Figuren gezeigt.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer möglichen Konfi
guration eines Steuersystems eines Fahr
zeugs mit einem Leitungs- bzw. Bussystem.
Fig. 2 zeigt allgemein eine Softwarestruktur bzw. Ar
chitektur (Daten- und/oder Programmstruk
tur für ein Fahrzeug).
In Fig. 1 ist ein Übersichtsblockschaltbild eines möglichen
Steuersystems eines Fahrzeugs dargestellt. Dabei ist mit 100
eine Steuereinheit zur Steuerung des Motors bzw. der An
triebseinheit gezeigt. In dieser Steuereinheit hardwaremäßig
enthalten sind mit 101 die Steuerung des Luftsystems (u. a.
Luftzumessung), mit 102 die Steuerung des Einspritzsystems
(u. a. Kraftstoffzumessung), die optional auch eine Zündungs
einstellung 102o z. B. für Benzin-Brennkraftmaschinen oder
ein Glühsystem bei Diesel-Brennkraftmaschinen enthält. Des
weiteren ist eine Steuerung der Antriebs- bzw. Motormechanik
103 z. B. zur Berechnung des Motorschleppmoments, zum Schutz
vor mechanischer Überlastung, Bestimmung der Motordrehzahlen
und des Kurbelwellenwinkels usw. vorgesehen. Daneben ist ei
ne Steuereinheit 105 zur Steuerung der Bremsen bzw. des
Bremsvorgangs, eine Steuereinheit 104 zur Steuerung eines
automatischen Getriebes und/oder mit 106 eine Steuereinheit
zur Steuerung der Fahrwerkseinstellung bzw. zur Fahrdyna
mikregelung gezeigt, wobei in der Steuereinheit 106 optional
mit 106o eine Lenkungssteuerung bei möglichem Eingriff in
das Lenksystem (steer by wire) vorgesehen ist.
Darüber hinaus kann bei einem elektronisch geregelten Bord
netz mit Steuereinheit 116 eine Einheit zur Steuerung des
Bordnetzes eingesetzt werden. In diese integriert können
Steuereinheiten zur Steuerung einzelner oder mehrere Nebe
naggregate bzw. Anzeigeelemente sein. Beispielhaft ist hier
mit 116o optional eine Steuereinheit für die Klimaanlage in
die Steuereinheit 116 des Bordnetzes integriert. Ein Lei
tungssystem bzw. Bussystem 111 (z. B. ein CAN-Bus) verbindet
die einzelnen Steuereinheiten bzw. Steuergeräte zum gegen
seitigen Informations- und Datenaustausch.
An dieses Leitungssystem bzw. Bussystem 111 sind über ent
sprechende Leitungen 114, 115, welche beispielhaft für eine
beliebige Anzahl ausgeführt sind, verschiedene Meßeinrich
tungen 109, 110 angebunden. Wobei auch hier beispielhaft
zwei einer beliebigen Anzahl herausgestellt sind. Diese
Meßeinrichtungen 109, 110 usw. erfassen -Betriebsgrößen des
Fahrzeugs, insbesondere von Motor und Antriebsstrang. Die
erfaßten Betriebsgrößen stellen dabei im allgemeinen bekann
te Betriebsgrößen wie beispielsweise die Motordrehzahl, die
Motortemperatur, Abtriebsdrehzahl, Getriebestellung bzw.
Übersetzung, Ganginformation, Wandlerschlupf, Turbinendreh
zahl, Generatordrehzahl, Fahrgeschwindigkeit, Batteriespan
nung, usw. dar. Daneben sind an das Bussystem 111 über ent
sprechende Leitungen 112, 113 Stelleinrichtungen 107, 108
angeschlossen. Auch hierbei sind beispielhaft lediglich zwei
Stelleinrichtungen dargestellt, welche eine Vielzahl mögli
cher Steller im Fahrzeug repräsentieren. Dies sind bei
spielsweise Zündungssysteme, elektrisch steuerbare Drossel
klappen, Kraftstoffeinspritzsysteme, Steller eines Automa
tikgetriebes wie z. B. Kupplungen oder Fahrwerkssteller, wie
elektrisch steuerbare Federdämpferelemente, Drucksysteme zur
Bremsbetätigung, die Servopumpe im Lenkungsbereich sowie
Stellmotoren, z. B. für elektrische Fensterheber oder Schie
bedach der Karosserie und Innenraumelektronik. Über entspre
chende Leitungen 119, 120 sind wieder repräsentativ mit 117
und 118 zwei Anzeigeelemente einer beliebigen Anzahl darge
stellt, die sich beispielsweise ebenfalls in der Karosserie-
und Innenraumelektronik finden. Diese z. B. optischen oder
akustischen Anzeigeelemente sind hierbei separat zu den
Stellelementen 107, 108 dargestellt.
Die in Fig. 1 dargestellten Steuereinheiten führen die ih
nen zugeordneten Funktionen und der Erfassung der dazu not
wendigen Betriebsgrößen durch und bilden Steuerwerte für die
verschiedenen Stelleinrichtungen und Anzeigeelemente. Durch
einen solchen dargestellten Systemverbund können einzelne
Elemente oder Funktionseinheiten nicht mehr getrennt be
trachtet werden, sondern eingebunden in das Gesamtkonzept.
Dadurch ergibt sich aber auch die Möglichkeit, durch den Zu
griff auf Daten und Informationen anderer Funktionseinheiten
und Systeme, wie z. B. Umweltgrößen, Fahrzustandsgrößen,
Fahrzeuggrößen und Benutzergrößen eine optimal an die jewei
ligen Gegebenheiten angepaßte Fahrzeugsteuerung durchzufüh
ren.
Fig. 2 zeigt dazu allgemein eine Daten- und/oder Programm
struktur bzw. Softwarearchitektur, die unabhängig von der
zugrunde liegenden Hardwarekonfiguration eingesetzt werden
kann und/oder mit einfachen Mitteln und geringem Aufwand an
diese angepaßt werden kann. Die sich in der Software wider
spiegelnde Funktionalität ist so strukturiert. Die Grundele
mente dieser Struktur sind Komponenten, die sich an Fahr
zeug- bzw. Motorkomponenten orientieren, sogenannte Fahr
zeugkomponenten. Weiterhin sind koordinierende Komponenten,
sogenannte Koordinationskomponenten enthalten, die das Zu
sammenwirken der Komponenten zur Durchführung von Steuerauf
gaben koordinieren. Außerdem sind noch Komponenten enthal
ten, die nicht an Hardware, sondern an Funktionen orientiert
sind, sogenannte Funktionskomponenten, die also Funktionen
repräsentieren. Die Schnittstellen jeder Komponente sind als
Nachrichten definiert. Durch diese Nachrichten können einer
seits Informationen abgefragt werden, gekennzeichnet durch
ein Fragezeichen oder vorgegeben werden, gekennzeichnet
durch ein Ausrufezeichen. Die Richtung der Nachrichtenüber
tragung ist durch den Pfeil symbolisiert. Die Nachrichten in
Fig. 2 sind mit 414 bis 416, 408 bis 410, 421 bis 423 sowie
421a bis 423a sowie 306 dargestellt. Die Bezeichnungen der
Komponenten 300 bis 305 und 400 bis 407, 411 bis 413 und 417
bis 420 werden gleichzeitig im weiteren als deren erste Ken
nungen eingesetzt.
Generell können die Kennungen aber als einstellig oder mehr
stellig, als Zahl, Buchstaben, Zahl- und Buchstabenkombina
tion usw. realisiert sein.
So ist das Fahrzeuggesamtsystem in eine Komponente Fahrzeug,
eine Komponente Fahrzeugkoordinator, Karosserie und Innen
raum 301, Fahrzeugbewegung 302, Bordnetz 303 und Antrieb 304
angeschlossen bzw. diesen zugeordnet. Diesen Komponenten
sind weitere Komponenten zugeordnet. Dem Bordnetz 303 sind
beispielsweise Schaltmittel 411 wie Startschalter oder Zün
dung, Generator 412 sowie wenigstens eine Batterie 413 bzw.
deren Funktionen zugeordnet. Die Komponente Bordnetz 303
fragt dabei von 411 die Startfreigabe 414 ab. Ebenso wird
von Komponente 413 die Leistung mit 416 abgefragt. Die Lei
stung wird mit 415 von der Komponente Bordnetz 303 an die
Komponente Generator 412 übermittelt. Bei der Komponente
Fahrzeugbewegung 302 sind die Funktionalitäten bzw. Hardwa
rekomponenten für Vortrieb 405, Bremse 406 und Lenkung 407
zugeordnet. Ebenso ist ein Koordinator Fahrzeugbewegung 404
zugeordnet. Der Vortrieb gibt über eine Nachricht 408 das
Moment an die Fahrzeugbewegung 302 vor. Die Fahrzeugbewegung
302 fragt über Nachricht 409 die Bremsinformation von Kompo
nente 406 ab. Ebenso fragt die Fahrzeugbewegung 302 mittels
Nachricht 410 die Leistung bzw. Leistungsaufnahme der Len
kung 407 ab. Der Komponente 301 Karosserie und Innenraum
sind beispielsweise die Komponenten Komfortelektronik 400,
Klimaanlage 401, Telekommunikation und Multimedia 402 sowie
Anzeigeelemente 403 zugeordnet. Die Komponente Fahrzeug
fragt von der Komponente Antrieb 304 bzw. Antriebsstrang
über Nachricht 306 die Leistung ab. Dem Antrieb sind die
Komponenten 417 Antriebskoordinator, 418 Getriebe, 419 Wand
ler, 420 Motor zugeordnet. Über Nachricht 421 wird durch
Komponente 304 die Ganginformation von Komponente 418 Ge
triebe abgefragt, gleichzeitig ist die Übersetzung in Kompo
nente 421a durch Antrieb 304 an Getriebe 418 vorgebbar. Die
Komponentenschnittstelle zwischen Komponente 304 und 419 ist
durch Nachricht 422, die Abfrage des Kraftschlusses und op
tional die Vorgabe des Schlupfes mit Nachricht 422a defi
niert. Ebenso erfolgt über die Schnittstelle 423 bzw. 423a
die Vorgabe des Momentes bzw. der Drehzahl an die Motorkom
ponente 420.
Wie schon genannt, ist die Komponentenaufteilung beispiel
haft durchgeführt und kann ebenso noch weiter verfeinert
werden. Die Bezeichnungen der Komponenten 300 bis 305 usw.
werden im weiteren der Übersichtlichkeit halber als deren
Kennungen eingesetzt. Dies bedeutet, daß jede Komponente der
Architektur eine eindeutige erste Kennung, insbesondere eine
Kennzahl eben 300 bis 305, 400 bis 407, 411 bis 413, 417 bis
420 erhält. Diese erste Kennung wird im weiteren allgemein
mit Kennung 1 K1 bezeichnet. Die jeweilige Basis- und Funk
tionsvariante der entsprechenden Ausführungsform wird eine
Kennung 2 K2 für jede Komponente zugeordnet. Diese Kennung
K2 zerfällt dabei eine Kennung K2b für die Basisvariante und
K2f für die Funktionsvariante. Zur eindeutigen Identifikati
on der Stellung jeder Komponente innerhalb der Architektur
und deren funktionalen Inhalt wird für jede Komponente ein
Kennungsblock KB generiert. Der Kennungsblock der Komponente
Bordnetz KB303 ist somit zusammengesetzt aus einer Kennung
K2 mit K2b beispielsweise 00, K2f beispielsweise 01, der
Kennung K1 für Bordnetz 303 sowie einer Kennung der zugeord
neten Komponente Fahrzeug K1Z 300. Der Kennungsblock KB für
das Bordnetz lautet somit:
300 303 01 00
Für die Komponente Motor 420 lautet der Kennungsblock KB420
mit einer Basisvariante 02 und einer Funktionsvariante 04
beispielsweise:
304 420 04 02
Allgemein ist der Kennungsblock KB aus der Kennung der zuge
ordneten Komponente K1Z (bei einer hierarchischen System der
übergeordneten Komponente) sowie der Kennung der zu be
schreibenden Komponente selbst K1 und deren Basis und Funk
tionsvariantenkennung K2 (K2b, K2f) zusammengesetzt:
K1Z K1 K2f K2b
Dieser Kennungsblock KB wird für jede Komponente durch eine
Hilfskomponente generiert. Diese Hilfskomponente kann in
Software oder Hardware realisiert sein und entweder als ei
gene Komponente in der Architektur dargestellt sein oder in
einer Zentralkomponente, beispielsweise Fahrzeug 300 enthal
ten sein. Diese Tool kann aber auch extern in einer Steuer
einheit in den Makelauf eingebunden sein und speichert alle
Kennungsblöcke KB an einer definierten Adresse in einem
Speicher einer Steuereinheit, beispielsweise aus Fig. 1,
insbesondere im hexadezimalen File ab. Dadurch läßt sich je
derzeit eine im Feld befindliche Software anhand des Ken
nungsblocks schnell identifizieren.
Eine weitere Hilfskomponente oder die eben erwähnte Hilfs
komponente könnte in einer vorteilhaften Weiterbildung diese
Kennungsblöcke bzw. Kennungen auslesen und beispielsweise
grafisch die Architektur anzeigen. Dies kann einerseits bei
der Applikation hilfreich sein oder auch über Anzeigeelemen
te 403 die Fehleranzeige im Fahrzeug für die Fahrzeugin
sassen ermöglichen. Ebenso sind die Strukturen weiteren Per
sonen, insbesondere Werkstattpersonal besser nachvollzieh
bar.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann so die
Architektur von vornherein mit ihren funktionalen Varianten
vorgegeben werden. Im Makelauf kann dann immer die Sollar
chitektur mit der Istarchitektur auf Unterschiede verglichen
werden, worauf eine Korrektur vorgenommen werden kann.
Weiterhin können grundlegende Beziehungen in der Architektur
z. B. die Zuordnung zur Komponente Motor 420 zur Komponente
Antrieb bzw. Antriebsstrang 304 bei Entwicklung der Software
oder deren Steuerungsaufgabe überwacht und auf Konsistenz
überprüft werden. Dies kann beispielsweise durch eine
Checksummenbildung der Kennungen insbesondere wenn es sich
um Kennzahlen handelt dieser Grundbeziehung oder durch Ver
gleichsroutine erfolgen.
Durch das hier beschriebene Verfahren kann auch eine Softwa
restruktur bzw. Architektur allgemein im Steuergerät nachge
wiesen werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung dehnt das Verfahren
auch auf die Schnittstellen jeder Komponente, also die Kom
ponentenschnittstellen 306 bzw. 414 bis 416, 408 bis 409
usw. aus. Die Schnittstellen jeder Komponente sind dabei als
Nachrichten definiert. Nachrichten, die von der Komponente
versendet werden, haben in ihrem Namen den Namen bzw. die
Kennung der Komponente. Welche Nachrichten aber empfangen
werden, geht üblicherweise nur aus dem Softwarecode bzw. aus
den Dokumentationen hervor. Vorteilhafter Weise wird nur ein
Hilfsmittel bzw. eine Hilfskomponente kreiert, welches bei
spielsweise für die Applikation eine Datei mit Informationen
bezüglich der Komponentenschnittstellen erzeugt. Dabei kön
nen einzelne Kennungen bis hin zu den gesamten Kennungsblöc
ken der jeweiligen Komponente mit übertragen werden. Durch
diese Maßnahme vereinfacht sich der Integrationstest und vor
allem insbesondere die Applikation selbst. Insbesondere in
der Applikation könnte über die Eingabe des Komponentenna
mens bzw. der Komponentenkennung alle Nachrichten, die von
der Komponente benutzt werden, angezeigt werden. Insbesonde
re bei der Applikation sind so über wenige Eingaben am Ap
plikationstool alle Informationen über die Funktionalität
der Komponente sichtbar. Somit wird dann die Dokumentation
eigentlich überflüssig bzw. es wird eine lückenhafte Doku
mentation bezüglich ihrer Daten und Nachrichten sehr schnell
erkannt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung eines Fahrzeugs, welches in einer
Daten- und/oder Programmstruktur dargestellt wird, wobei
die Daten- und/oder Programmstruktur Fahrzeugkomponenten,
Koordinationskomponenten und Funktionskomponenten sowie
Komponentenschnittstellen umfaßt, wobei die Komponenten
einander zugeordnet sind und jede Komponente eine Basis
variante und Funktionsvarianten besitzt, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Komponente eine erste Kennung eindeu
tig zugeordnet wird, wobei der Basisvariante und der je
weiligen Funktionsvariante eine zweite Kennung zugeordnet
ist und ein Kennungsblock für jede Komponente, der die
erste Kennung der jeweiligen Komponente, die zweite Ken
nung sowie die erste Kennung einer zugeordneten Komponen
te umfaßt, zur Fahrzeugsteuerung eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponentenschnittstellen als Nachrichten, welche
zwischen den Komponenten ausgetauscht werden, ausgebildet
sind, und die Nachrichten wenigstens eine Kennung des
Kennungsblockes der absendenden Komponente und/oder die
Kennung der empfangenen Komponente enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponentenschnittstellen als Nachrichten, welche
zwischen den Komponenten ausgetauscht werden, ausgebildet
sind und die Nachrichten den Kennungsblock der absenden
den und/oder der empfangenen Komponente enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eindeutige Zuordnungen zwischen Komponenten durch Prüfung
der Kennungsblöcke gesichert werden und bei Ermittlung
eines Fehlers eine Fehlerreaktion erzeugt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
alle Kennungsblöcke an einer definierten Adresse in einem
Speicherbereich einer Steuereinheit zur Steuerung des
Fährzeugs abgelegt sind, wobei diese durch eine Hilfskom
ponente erzeugt und in dem Speicherbereich abgelegt wer
den.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Daten- und/oder Programmstruktur unter Verwendung der
Kennungsblöcke an einem Ausgabe bzw. Anzeigemittel ange
zeigt wird.
7. Elektronisches System für ein Fahrzeug, bestehend aus
Fahrzeugkomponenten, Koordinationskomponenten und Funkti
onskomponenten, wobei die Komponenten über Komponenten
schnittstellen Nachrichten austauschen und die Komponen
ten einander zugeordnet sind, wobei jede Komponente eine
Basisvariante und Funktionsvarianten besitzt, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder Komponente eine erste Kennung
eindeutig zugeordnet ist und jeder Basis- und Funktions
variante eine zweite Kennung zugeordnet ist und eine
Hilfskomponente vorgesehen ist, die für jede Komponente
deren erste Kennung und die erste Kennung einer zugeord
neten Komponente und deren zweite Kennung zu einem Ken
nungsblock zusammenfaßt und die Kennungsblöcke in einem
Speicherbereich eines Speichers einer Steuereinheit zur
Steuerung des Fahrzeugs ablegt.
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