DE19963181A1 - Resistive Strombegrenzereinrichtung für Gleich- oder Wechselstrom mit wenigstens einer Leiterbahn mit Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial - Google Patents
Resistive Strombegrenzereinrichtung für Gleich- oder Wechselstrom mit wenigstens einer Leiterbahn mit Hoch-T¶c¶-SupraleitermaterialInfo
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Abstract
Die resistive Strombegrenzereinrichtung (2') für Gleich- oder Wechselstrom mit wenigstens einer für einen vorgegebenen Nennstrom ausgelegten Leiterbahn (LB) aus Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial, die auf einem Trägerkörper (3) angeordnet und an Endstücken (LB¶e¶, LB¶e¶') mit Anschlußleitern (6, 6') kontaktierbar ist. Es sollen Dämpfungsmittel (10) schaltungstechnischer Art zur selektiven Dämpfung von dem Nennstrom überlagerten hochfrequenten Stromanteilen vorgesehen sein.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gleich- oder Wechsel
strom-Begrenzereinrichtung, die mindestens einen für einen
vorgegebenen Nennstrom ausgelegten Strombegrenzer mit wenigs
tens einer Leiterbahn aufweist. Die Leiterbahn enthält metal
loxidisches Hoch-Tc-Supraleitermaterial, ist auf einem Trä
gerkörper angeordnet, der zumindest an seiner der wenigstens
einen Leiterbahn zugewandten Oberseite aus einem elektrisch
nicht-leitenden Material besteht, und ist an Endstücken mit
Anschlußleitern kontaktierbar. Eine entsprechende Strombe
grenzereinrichtung geht aus der EP 0 829 101 B1 hervor.
In bestehenden Wechselstrom-Versorgungsnetzen können Kurz
schlüsse und elektrische Überschläge nicht mit Sicherheit
vermieden werden. Dabei steigt der Strom im betroffenen
Stromkreis sehr schnell, d. h. in der ersten Halbwelle, auf
ein Vielfaches seines Nennwertes an, bis er durch geeignete
Sicherungs- und/oder Schaltmittel unterbrochen wird. Als Fol
ge davon treten in allen betroffenen Netzkomponenten wie Lei
tungen, Sammelschienen, Schaltern und Transformatoren erheb
liche thermische sowie mechanische Belastungen durch Strom
kräfte auf. Da diese kurzzeitigen Belastungen mit dem Quadrat
des Stromes zunehmen, kann eine sichere Begrenzung des
Kurzschlußstromes auf einen niedrigeren Spitzenwert die An
forderungen an die Belastungsfähigkeit dieser Netzkomponenten
erheblich reduzieren. Dadurch lassen sich Kostenvorteile er
reichen, etwa beim Aufbau neuer als auch beim Aufbau beste
hender Netze, indem durch einen Einbau von Strombegrenzerein
richtungen ein Austausch von Netzkomponenten gegen höher be
lastbare Ausführungsformen zu umgehen ist.
Mit supraleitenden Strombegrenzereinrichtungen vom resistiven
Typ kann in an sich bekannter Weise der Anstieg eines Wech
sel- oder Gleichstroms nach einem Kurzschluß auf einen Wert
von wenigen Vielfachen des Nennstromes begrenzt werden. Dar
über hinaus ist eine solche Begrenzereinrichtung kurze Zeit
nach ihrem Abschaltvorgang wieder betriebsbereit. Sie wirkt
somit wie eine schnelle, selbstheilende Sicherung. Dabei ge
währleistet sie eine hohe Betriebssicherheit, da sie passiv
wirkt, d. h. autonom ohne vorherige Detektion des Kurzschlus
ses und ohne aktive Auslösung durch ein Schaltsignal arbei
tet.
Resistive supraleitende Strombegrenzereinrichtungen der ein
gangs genannten Art bilden eine seriell in den zu überwachen
den Stromkreis einzufügende supraleitende Schaltstrecke. Da
bei wird der Übergang wenigstens einer supraleitenden Leiter
bahn vom praktisch widerstandslosen, kalten Betriebszustand
unterhalb der Sprungtemperatur Tc des supraleitenden Mate
rials in den normalleitenden Zustand über Tc hinaus (soge
nannter "Quench") ausgenutzt, wobei der dann vorhandene
elektrische Widerstand Rn der normalleitend gewordenen Leiter
bahn den Strom auf eine akzeptable Höhe I = U/Rn begrenzt.
Für den Schaltvorgang bei einem Kurzschluß, bei dem die
Stromdichte j über den kritischen Wert jc des Supraleiterma
terials ansteigt, wird die Leiterbahn durch eine Joule'sche
Wärmeentwicklung über Tc hinaus erwärmt, wobei die Leiterbahn
einen endlichen elektrischen Widerstand annimmt. In diesem
begrenzenden Zustand fließt dann in dem Stromkreis vorteil
haft ein verminderter Reststrom so lange weiter, bis der
Stromkreis z. B. mittels eines zusätzlichen mechanischen
Trennschalters völlig unterbrochen wird. Ein entsprechender
Strombegrenzungsvorgang ist sowohl für Wechselstrom als auch
für Gleichstrom möglich.
Supraleitende Strombegrenzereinrichtungen mit bekannten me
talloxidischen Hoch-Tc-Supraleitermaterialien (nachfolgend
verwendete Abkürzung: HTS-Materialien), deren Tc so hoch
liegt, daß sie bei normalen Druckverhältnissen mit flüssigem
Stickstoff (LN2) von 77 K im supraleitenden Betriebszustand
zu halten sind, zeigen vorteilhaft eine schnelle Zunahme des
elektrischen Widerstandes beim Überschreiten der kritischen
Stromdichte jc. Die Erwärmung in den normalleitenden Zustand
und somit die Strombegrenzung geschieht dabei in hinreichend
kurzer Zeit, so daß der Spitzenwert eines Kurzschlußstromes
auf einen Bruchteil des unbegrenzten Stromes, z. B. etwa auf
den 3- bis 10fachen Wert des Nennstromes begrenzt werden
kann. Im allgemeinen steht dabei der supraleitende Strompfad
in gut wärmeleitenden Kontakt mit einem geeigneten Kühlmit
tel, das ihn in verhältnismäßig kurzer Zeit nach einer sol
chen Überschreitung der kritischen Stromdichte jc in den sup
raleitenden Betriebszustand wieder zurückzuführen vermag.
Mit der aus der eingangs genannten EP-B-Schrift zu entnehmen
den Strombegrenzereinrichtung sind entsprechende Anforderun
gen zu erfüllen. Die bekannte Einrichtung weist einen Träger
körper aus einem elektrisch isolierenden Material wie z. B.
aus Y-stabilisiertem ZrO2 (sogenanntem YSZ) oder aus Glas
auf, auf dem unmittelbar oder über eine dünne Zwischenschicht
ein metalloxidisches HTS-Material in Form einer zu wenigstens
einer Leiterbahn strukturierten Schicht aufgebracht ist. Die
Leiterbahn kann dabei als Mäander (vgl. EP 0 523 374 B1) oder
als Spirale bzw. Spule (vgl. EP 0 503 448 A2) gestaltet sein.
An ihren Enden ist die Leiterbahn mit weiteren, normalleiten
den Anschlußleitern zur Einspeisung bzw. Abnahme des zu be
grenzenden Stromes großflächig mittels Löt-, Preß- oder Fe
derkontakten kontaktierbar. Darüber hinaus kann bei der be
kannten Strombegrenzereinrichtung zum Schutz ihres HTS-
Materials gegen Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit zumindest
das supraleitende Material noch mit einer isolierenden
Schicht abgedeckt sein.
Es sind auch Ausführungsformen von Strombegrenzereinrichtun
gen unter Verwendung von HTS-Material bekannt, bei denen die
Leiterbahnen mit normalleitendem Material abgedeckt sind, die
als sogenannter Shunt-Widerstand wirken (vgl.
EP 0 345 767 B1).
Es wurde nun erstmalig erkannt, daß diese bekannten Strombe
grenzereinrichtungen für Mittel- und Niederspannungsnetze ne
ben dem erwünschten niederfrequenten Verhalten der Strombe
grenzung auch ein unerwünschtes hochfrequentes Verhalten zei
gen. Durch den erwünschten kleinen elektrischen Widerstand im
supraleitenden Zustand kombiniert mit einer beobachteten Ei
geninduktivität und Streukapazität der Leitungsführung und
der supraleitenden Strukturen erhält man nämlich ein schwin
gungsfähiges System mit einem verhältnismäßig hohen Gütefak
tor. Durch schnelle Stromänderungen wie z. B. bei Schaltvor
gängen, Kurzschlüssen oder Blitzeinschlag können in dem Netz
hervorgerufene hochfrequente Stromanteile dann aber das ge
samte System der Strombegrenzereinrichtung so stark zu
Schwingungen insbesondere im Bereich der 1. Eigenfrequenz ih
res Strombegrenzers anregen, daß es zu nennenswerten HF-
Schwingungen mit einer Amplitude von mehreren 100 V kommen
kann. Durch diese unkontrollierten hochfrequenten Schwingun
gen besteht dann aber die Gefahr, daß die elektrische Span
nungsfestigkeit überschritten wird und es zur Zündung eines
Lichtbogens und damit zur Zerstörung von Teilen der Strombe
grenzereinrichtung kommen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, dieses er
kannte Problem für eine Strombegrenzereinrichtung mit den
eingangs genannten Merkmalen zu lösen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
mindestens eine Strombegrenzer mit einer Dämpfungsvorrichtung
schaltungstechnischer Art versehen ist, die so ausgelegt ist,
daß dem Nennstrom überlagerte hochfrequente Stromanteile be
züglich des mindestens einen Strombegrenzers bedämpft sind.
Als HF-Schwingungen werden dabei alle Schwingungen mit einer
Frequenz oberhalb von 1 kHz verstanden.
Die mit dieser Ausgestaltung der Strombegrenzereinrichtung
verbundenen Vorteile sind darin zu sehen, daß sich die er
kannte Problematik bezüglich unerwünschter HF-Schwingungen
mit der Dämpfungsvorrichtung verhindern, zumindest aber deut
lich begrenzen läßt. Diese insbesondere auf die Eigenresonanz
des mindestens einen Strombegrenzers abzustimmende Vorrich
tung ist schaltungstechnischer Art, wobei sie dann vorzugs
weise an den äußeren Klemmen bzw. Endstücken des jeweiligen
Strombegrenzers angeschlossen ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Strombe
grenzereinrichtung gehen aus den abhängigen Ansprüchen her
vor.
So wird vorzugsweise mindestens ein Dämpfungswiderstand vor
gesehen. Dieser Widerstand kann nämlich so ausgelegt werden,
daß auf eine einfache und dennoch wirksame Weise eine Begren
zung von unerwünschten Resonanzschwingungen zu erreichen ist.
Vorteilhaft kann der mindestens eine Dämpfungswiderstand noch
mit mindestens einem NF-Sperrkondensator in Reihe geschaltet
sein, um so gerade niederfrequente Anteile, die aus dem ange
schlossenen Netz kommen, in dem Strompfad des Dämpfungswider
standes zu sperren.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn man zwischen den Enden der
Dämpfungsvorrichtung beispielweise in Form der Reihenschal
tung aus dem mindestens einen NF-Sperrkondensator und dem
mindestens einen Dämpfungswiderstand einerseits sowie den
Endstücken der mindestens einen supraleitenden Leiterbahn des
wenigstens einen Strombegrenzers andererseits mindestens ei
ne, vorzugsweise jeweils eine Spule vorsieht. Man erhält so
ein RL-Tiefpaßfilter mit großer Variationsbreite der Ein
stellmöglichkeiten.
Dabei läßt sich auf einfache Weise mindestens eine der Spulen
durch Leiterbahnteile ausbilden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len noch weiter erläutert. Hierzu wird auf die schematische
Zeichnung Bezug genommen. Dabei zeigen deren
Fig. 1 und 2 einen Längsschnitt bzw. einen Quer
schnitt durch einen Teil einer Strombegrenzer
einrichtung nach der Erfindung, deren
Fig. 3 ein Ersatzschaltbild eines Strombegrenzers nach
dem Stand der Technik
und deren
Fig. 4 bis 7 Schaltbilder verschiedener Dämpfungs
schaltungen für erfindungsgemäße Strombegrenz
ereinrichtungen bzw. deren Strombegrenzer.
In den Figuren sind sich jeweils entsprechende Teile mit den
selben Bezugszeichen versehen.
Zum Aufbau einer erfindungsgemäßen (Kurzschluß-)Strom
begrenzereinrichtung für Gleich- oder Wechselstromnetze wird
von an sich bekannten Ausführungsformen solcher Einrichtungen
ausgegangen (vgl. z. B. die eingangs genannte EP-B-Schrift).
Die Strombegrenzereinrichtung umfaßt dabei mindestens einen
Strombegrenzer und seine ihm zugeordneten Hilfsmittel wie
elektrische Anschlüsse, Kältemittelversorgung, Gehäuse usw. In
den Fig. 1 und 2 ist jeweils als Ausschnitt aus einem
Längsschnitt bzw. Querschnitt der wesentlichen Teile eines
Strombegrenzers 2 angedeutet, mit dem eine erfindungsgemäße,
für einen Nenn- oder Betriebsstrom I ausgelegte Strombegrenz
ereinrichtung 2' aufzubauen ist. Der Strombegrenzer 2 als
Teil der erfindungsgemäßen Strombegrenzereinrichtung 2' weist
wenigstens einen Trägerkörper 3 einer Dicke d1 und gegebenen
falls mindestens eine darauf aufgebrachte Zwischenschicht 4
einer Dicke d2 auf. Diese Zwischenschicht sei nachfolgend als
Teil des Trägerkörpers angesehen. Auf sie ist eine Schicht 5
aus einem HTS-Material mit einer Dicke d3 abgeschieden, die
zu mindestens einer Leiterbahn LB strukturiert ist. Gemäß dem
gewählten Ausführungsbeispiel ist, wie aus dem Querschnitt
der Fig. 2 hervorgeht, eine Struktur nach Art einer archime
dischen Spirale mit etwa schneckenhausförmig verlaufenden
Leiterbahnwindungen vorgesehen, zwischen denen jeweils ein
schmaler Zwischenraum z vorhanden ist. An ihren Enden geht
die Leiterbahn in Endstücke LBe bzw. LBe' über. An diese End
stücke sind normalleitende Anschlußleiter 6 bzw. 6' mittels
Löt-, Preß- oder Federkontakten an entsprechenden, durch ver
stärkte Linien veranschaulichten Flächen 7 bzw. 7' kontak
tiert. Selbstverständlich kann die HTS-Schicht 5 bzw. die
daraus hervorgegangene Leiterbahnstruktur mit mindestens ei
ner weiteren Schicht wie z. B. einer Schutzschicht und/oder
einer als Shuntwiderstand dienenden Schicht abgedeckt sein.
Der Trägerkörper 3 kann nicht nur, wie dargestellt, durch ei
nen planaren, sondern gegebenenfalls auch durch einen ge
krümmten wie z. B. rohrförmigen Substratkörper gebildet sein.
Er besteht zumindest teilweise, d. h. wenigstens an seiner der
HTS-Schicht 5 zugewandten Oberseite aus einem elektrisch
nicht-leitenden (isolierenden) Material. Hierfür geeignete
Materialien sind z. B. Keramiken wie MgO, SrTiO3, Al2O3 oder
Y-stabilisiertes ZrO2 (YSZ). Als Trägerkörpermaterialien kommen
auch spezielle Gläser in Frage. Eine entsprechende Platte aus
einem besonderen Flachglas kann beispielsweise eine Dicke d1
von einigen Millimetern haben. Daneben sind aber auch aus me
tallischem und darauf elektrisch isolierendem Material zusam
mengesetzte Trägerkörper geeignet. Insbesondere im Falle ei
ner Verwendung von metallischen Teilen für den Trägerkörper
ist die Zwischenschicht 4 aus einem elektrisch isolierenden
Material erforderlich. Eine solche Zwischenschicht kann auch
als sogenannte Pufferschicht oder Diffusionsbarriere benötigt
werden, um einerseits eine Wechselwirkung zwischen dem auf
sie aufzubringenden HTS-Material und dem Trägerkörpermaterial
zu unterbinden und andererseits eine Textur des aufzubringen
den HTS-Materials zu fördern. Bekannte Pufferschichtmateria
lien, die im allgemeinen mit einer Dicke d2 zwischen 0,1 und
2 µm aufgebracht werden, sind YSZ, YSZ + CeO2 (als Doppel
schicht), CeO2, Pr6O11, MgO, SrTiO3 oder La1-xCaxMnO3.
Als HTS-Materialien für die Schicht 5 kommen alle bekannten
metalloxidischen Hoch-Tc-Supraleitermaterialien wie insbeson
dere YBa2Cu3O7-x, Bi2Sr2CaCu2O8-x oder (Bi,Pb)2Sr2Ca2Cu3O11-x in
Frage. Selbstverständlich können von diesen Materialien ein
zelne oder mehrere Komponenten durch andere Elemente in an
sich bekannter Weise teilweise oder vollständig substituiert
sein. Die entsprechende HTS-Schicht wird mit an sich bekann
ten Verfahren auf dem Trägerkörper 3 bzw. der ihn abdeckenden
Zwischenschicht 4 mit einer Dicke d3 bis zu einigen Mikrome
tern aufgebracht und strukturiert.
Wie in Fig. 1 ferner durch gestrichelte Linien angedeutet
sein soll, ist insbesondere im Bereich der Endstücke LBe und
LBe' der Leiterbahn LB des Strombegrenzers 2 erfindungsgemäß
eine besondere, anhand der Fig. 4 und 5 noch näher zu er
läuternde Dämpfungsvorrichtung 10 angeschlossen, mittels de
rer sich HF-Schwingungen in dem Strombegrenzer 2 begrenzen
lassen. Auf zur Dämpfung solcher Schwingungen geeignete Dämp
fungsmittel wird nachfolgend näher eingegangen.
Diese Dämpfungsmittel sind mindestens einem Strombegrenzer 2
zuzuordnen, für den man das aus Fig. 3 entnehmbare Ersatz
schaltbild annehmen kann. Der Strombegrenzer ist normalerwei
se in einem durch eine gestrichelte Linie angedeutet Strom
begrenzergehäuse 9 untergebracht. Das Ersatzschaltbild be
rücksichtigt die Induktivitäten L5 der strukturierten supra
leitenden Leiterbahnen LB mit den Anschlußleitern 6 bzw. 6',
den im Kurzschlußfall veränderlichen ohmschen Widerstand
Rs(I) der supraleitenden Leiterbahnstrukturen mit den Wider
ständen der Anschlußleiter 6 bzw. 6' sowie die Streukapazitä
ten Cs der supraleitenden Leiterbahnstrukturen mit ihren
Anschlußleitern. Die konkreten Werte für die Induktivität Ls,
den Widerstand Rs und die Kapazität Cs werden in aus der NF-
und HF-Wechselstromtechnik bekannter Weise bestimmt. Es er
gibt sich also ein Schwingkreis 11 mit einer LC-
Parallelschaltung und einer ersten Eigenresonanzfrequenz f0.
Diese Eigenresonanzfrequenz liegt bei bekannten Ausführungs
formen (z. B. gemäß der eingangs genannten EP-B-Schrift) mit
einer Leiterbahnform gemäß Fig. 2 im Bereich zwischen 1 und
10 MHz bei einer Eigeninduktivität Ls von etwa 25 µH, einer
Eigenkapazität Cs zwischen 20 und 50 pF, beispielsweise von
40 pF, und einem im supraleitenden Betriebsfall sehr geringen
Widerstand Rs. Damit entsteht aber ein Schwingkreis mit einem
hohen Gütefaktor, der typischerweise über 100 liegt und bei
spielsweise etwa 500 beträgt. Dies kann zur Folge haben, daß
Schwingungen mit Spannungen bis zu mehreren 100 V im
MHz-Bereich angeregt werden können.
In den nachfolgenden Fig. 4 bis 7 wird ein entsprechendes
Ersatzschaltbild eines Strombegrenzers mit dem Schwingkreis
11 für eine erfindungsgemäße Strombegrenzereinrichtung zug
rundegelegt. Innerhalb dieser Einrichtung sind dem Strom
begrenzer besondere Mittel, die nachfolgend als Dämpfungsvor
richtung bezeichnet werden, zur Dämpfung von hochfrequenten
Anteilen des Nennstroms bezüglich des Strombegrenzers zuge
ordnet.
Zu einer Dämpfung dieses HF-Verhaltens bei gleichzeitigem Er
halt der niederfrequenten hohen elektrischen Leitfähigkeit im
supraleitenden Zustand kann gemäß dem in Fig. 4 dargestell
ten Ausführungsbeispiel als Dämpfungsvorrichtung 10 mindes
tens ein Widerstand an äußeren Anschlußstellen, beispielswei
se Klemmen 13 und 14 des Strombegrenzers 2 vorgesehen werden.
Die dissipative Eigenschaft dieses Widerstands soll dabei die
erste Eigenresonanz des Strombegrenzers im supraleitenden Zu
stand bei der entsprechenden Eigenresonanzfrequenz hinrei
chend bedämpfen. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist hierzu ein Dämpfungswiderstand R vorgesehen. Der konkrete
Wert für diesen Widerstand R ist abhängig von der maximalen
HF-Amplitude, die bei der Eigenresonanzfrequenz des Strom
begrenzers im Netz erzeugt werden kann, sowie von der maximal
zulässigen HF-Spannung UHF, die über dem Strombegrenzer auf
treten darf. Dabei gilt angenähert:
UHf ≈ IHF.R, wobei IHF der Strom bei der entsprechenden hohen Frequenz ist.
UHf ≈ IHF.R, wobei IHF der Strom bei der entsprechenden hohen Frequenz ist.
Gemäß Fig. 5 kann zusätzlich zu dem mindestens einen Dämp
fungswiderstand R gemäß Fig. 4 noch mindestens ein zu diesem
in Reihe geschalteter NF-Sperrkondensator C vorgesehen wer
den. Ein konkreter Wert für diesen Kondensator C liegt in der
Größenordnung von 10 bis 1000 nF. Dabei sollte die Bedingung
1/(R.C) << 2 p.f0 in etwa eingehalten werden, wobei f0 die
erste Eigenresonanzfrequenz des durch den Strombegrenzer 2
mit dessen Zuleitungen gebildeten Schwingkreises 11 ist.
Fig. 6 zeigt eine Variante einer Dämpfungsvorrichtung nach
der Erfindung in Form eines RL-Tiefpaßfilters mit Dämpfung
gemäß Fig. 4. Gegenüber der dort gezeigten Ausführungsform
sind hier zwischen den Anschlüssen 13 und 14 des Strombegren
zers 2 und der Dämpfungsvorrichtung nach Fig. 4 zwei Spulen
L1 und L2 vorgesehen, bei denen es sich vorzugsweise um Luft
spulen handelt, die auch innerhalb des Strombegrenzergehäuses
9 untergebracht sein können. Im einfachsten Falle können die
Spulen L1 und L2 durch eine geeignete weiträumige Leiterfüh
rung innerhalb und/oder außerhalb des Strombegrenzergehäuses
realisiert werden. Ihre Induktivität liegt dabei im allgemei
nen im Bereich einiger µH.
Selbstverständlich kann bei der Variante nach Fig. 6 zusätz
lich noch eine Niederfrequenzsperre entsprechend Fig. 5 vor
gesehen werden. Fig. 7 zeigt ein entsprechendes Ausführungs
beispiel mit Dämpfung und Sperre z. B. für 50 Hz mittels einer
Reihenschaltung aus Dämpfungswiderstand R und NF-Sperrkonden
sator C. Auch hier gilt ungefähr die genannte Beziehung
1/(R.C) << 2 π.f0.
1/(R.C) << 2 π.f0.
Bei den dargestellten Ausführungsformen von Strombegrenzern
für Strombegrenzereinrichtungen nach der Erfindung wurde da
von ausgegangen, daß ihre Trägerkörper plattenförmig ausge
führt sind. Selbstverständlich sind die erfindungsgemäßen
Maßnahmen auch für Strombegrenzer mit anders gestalteten Trä
gerkörpern wie beispielsweise mit Zylinderform verwendbar.
Darüber hinaus braucht der Trägerkörper auch nicht nur ein
seitig mit einer Leiterbahn versehen zu sein (vgl. z. B.
EP 0 731 986 B1).
Claims (7)
1. Resistive Strombegrenzereinrichtung für Gleich- oder Wech
selstrom, die mindestens einen für einen vorgegebenen Nenn
strom ausgelegten Strombegrenzer mit wenigstens einer Leiter
bahn aufweist, welche Leiterbahn
- - metalloxidisches Hoch-Tc-Supraleitermaterial enthält,
- - auf einem Trägerkörper angeordnet ist, der zumindest an seiner die wenigstens eine Leiterbahn tragenden Oberseite aus einem elektrisch nicht-leitenden Material besteht, und
- - an Endstücken mit Anschlußleitern kontaktierbar ist,
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dämpfungsvorrichtung (10)
zur Bedämpfung wenigstens der ersten Eigenresonanz des min
destens einen Strombegrenzers (2) ausgelegt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dämpfungsvorrichtung
(10) mindestens einen Dämpfungswiderstand (R) enthält.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der mindestens eine Dämp
fungswiderstand (R) mit mindestens einem NF-Sperrkondensator
(C) in Reihe geschaltet ist.
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Dämpfungsvorrichtung (10) und dem mindestens einen Strom
begrenzer (2) mindestens eine Spule (L1, L2) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mindestens eine Spule
durch Leiterbahnteile ausgebildet ist.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch einen Anschluß der Dämpfungs
einrichtung (10) an Leiterbahnendstücken (6, 6') des mindes
tens einen Strombegrenzers (2).
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