DE10021082A1 - Resistive Strombegrenzereinrichtung mit mindestens einer Leiterbahn mit Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial - Google Patents
Resistive Strombegrenzereinrichtung mit mindestens einer Leiterbahn mit Hoch-T¶c¶-SupraleitermaterialInfo
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- H10N60/00—Superconducting devices
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Abstract
Die resistive Strombegrenzereinrichtung (2) enthält auf einem elektrisch nicht-leitenden Trägerkörper (3) mindestens eine Leiterbahn (L) mit Hoch-T c -Supraleitermaterial. Die Leiterbahn soll an jedem ihrer Leiterbahnendstücke (L1, L1') stetig, trichterförmig um mindestens 15%, vorzugsweise um mindestens 20% verbreitert sein. Die Leiterbahn kann sich aus mehreren parallelgeschalteten Einzelleiterbahnen zusammensetzen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine resistive Strombegrenzer
einrichtung mit mindestens einer für einen vorgegebenen Nenn
strom ausgelegten Leiterbahn, die metalloxidisches Hoch-Tc-
Supraleitermaterial enthält, auf einem zumindest teilweise
aus elektrisch nichtleitendem Material bestehenden Träger
körper angeordnet ist und an ihren Enden verbreiterte Leiter
bahnendstücke aufweist, an welche Anschlussleiter kontaktiert
sind. Eine entsprechende Strombegrenzereinrichtung geht aus
der EP 0 829 101 B1 hervor.
In elektrischen Wechselstromversorgungsnetzen können Kurz
schlüsse und elektrische Überschläge nicht mit Sicherheit
vermieden werden. Dabei steigt der Wechselstrom im betroffe
nen Stromkreis sehr schnell, d. h. in der ersten Halbwelle,
auf ein Vielfaches seines Nennwertes an, bis er durch geeig
nete Sicherungs- und/oder Schaltmittel unterbrochen wird. Als
Folge davon treten in allen betroffenen Netzkomponenten wie
Leitungen, Sammelschienen, Schaltern und Transformatoren er
hebliche thermische sowie mechanische Belastungen durch
Stromkräfte auf. Da diese kurzzeitigen Lasten mit dem Quadrat
des Stromes zunehmen, kann eine sichere Begrenzung des Kurz
schlussstromes auf einen niedrigeren Spitzenwert die Anforde
rungen an die Belastungsfähigkeit dieser Netzkomponenten er
heblich reduzieren. Dadurch lassen sich Kostenvorteile errei
chen, etwa beim Aufbau neuer als auch beim Ausbau bestehender
Netze, indem durch einen Einbau von Strombegrenzereinrichtun
gen ein Austausch von Netzkomponenten gegen höher belastbare
Ausführungsformen vermieden werden kann.
Mit supraleitenden Strombegrenzereinrichtungen vom resistiven
Typ kann in an sich bekannter Weise der Stromanstieg nach ei
nem Kurzschluss auf einen Wert von wenigen Vielfachen des
Nennstromes begrenzt werden. Darüber hinaus ist eine solche
Begrenzereinrichtung kurze Zeit nach Abschaltung wieder be
triebsbereit. Sie wirkt also wie eine schnelle, selbstheilen
de Sicherung. Dabei gewährleistet sie eine hohe Betriebssi
cherheit, da die passiv wirkt, d. h. autonom ohne vorherige
Detektion des Kurzschlusses und ohne aktive Auslösung durch
ein Schaltsignal arbeitet.
Resistive supraleitende Strombegrenzereinrichtungen der ein
gangs genannten Art bilden eine seriell in einen Stromkreis
einzufügende supraleitende Schaltstrecke. Dabei wird der Ü
bergang mindestens einer supraleitenden Leiterbahn vom prak
tisch widerstandslosen kalten Betriebszustand unterhalb der
Sprungtemperatur Tc des Supraleitermaterials in den normal
leitenden Zustand über Tc hinaus (sogenannter "Quench" aus
genutzt, wobei der nun vorhandene elektrische Widerstand Rn
der Leiterbahn den Strom auf eine akzeptable Höhe I = U/Rn be
grenzt. Die Erwärmung über Tc geschieht durch Joule'sche Wär
me in dem Supraleiter der Leiterbahn selbst, wenn nach Kurz
schluss die Stromdichte j über den kritischen Wert jc des
Supraleitermaterials ansteigt. Dabei kann das Material auch
unterhalb von Tc bereits einen endlichen elektrischen Wider
stand annehmen. Im begrenzenden Zustand oberhalb von Tc
fließt in dem Stromkreis ein vorteilhaft verminderter Rest
strom so lange weiter, bis der Stromkreis z. B. mittels eines
zusätzlichen mechanischen Trennschalters völlig unterbrochen
wird.
Supraleitende Strombegrenzereinrichtungen mit bekannten me
talloxidischen Hoch-Tc-Supraleitermaterialien (Abkürzung:
HTS-Materialien), deren Tc so hoch liegt, dass sie mit flüs
sigem Stickstoff (LN2) von 77 K im supraleitenden Betriebszu
stand zu halten sind, zeigen eine schnelle Zunahme des elekt
rischen Widerstandes beim Überschreiten der kritischen Strom
dichte jc. Die Erwärmung in den normalleitenden Zustand und
somit die Strombegrenzung geschieht dabei in hinreichend kur
zer Zeit, so dass der Spitzenwert eines Kurzschlussstromes
auf einen Bruchteil des unbegrenzten Stromes, etwa auf den 3-
bis 10fachen Wert des Nennstromes begrenzt werden kann. Der
supraleitende Strompfad sollte dabei in gut wärmeleitendem
Kontakt mit einem geeigneten Kühlmittel stehen, das ihn in
verhältnismäßig kurzer Zeit nach einer Überschreitung der
kritischen Stromdichte jc in den supraleitenden Betriebszu
stand wieder zurückzuführen vermag.
Mit der aus der eingangs genannten EP-B-Schrift zu entnehmen
den Strombegrenzereinrichtung sind entsprechende Anforderun
gen zu erfüllen. Die bekannte Einrichtung weist einen Träger
körper aus einem elektrisch isolierenden Material wie z. B.
aus Y-stabilisiertem ZrO2 (sogenanntem YSZ) oder aus Glas
auf, auf dem unmittelbar oder über eine Zwischenschicht ein
metalloxidisches HTS-Material in Form einer zu mindestens ei
ner Leiterbahn strukturierten Schicht aufgebracht ist. Die
Leiterbahn kann dabei insbesondere als Mäander gestaltet sein
(vgl. EP 0 523 374 B1). An ihren Enden ist die Leiterbahn mit
weiteren, normalleitenden Anschlussleitern zur Einspeisung
bzw. Abnahme des zu begrenzenden Stromes großflächig mittels
Löt-, Press- oder Federkontakten kontaktierbar. Darüber hin
aus kann bei der bekannten Strombegrenzereinrichtung zum
Schutz ihres HTS-Materials gegen Umwelteinflüsse wie Feuch
tigkeit zumindest das Supraleitermaterial noch mit einer iso
lierenden Schicht abgedeckt sein.
Es sind auch Ausführungsformen von Strombegrenzereinrichtun
gen unter Verwendung von HTS-Material bekannt, bei denen die
Leiterbahnen mit normalleitendem Material abgedeckt sind, die
als sogenannter Shunt-Widerstand dienen (vgl.
EP 0 345 767 B1).
Bei all diesen bekannten Strombegrenzereinrichtungen besteht
an den Kontaktflächen ein technisches Problem in der Abfuhr
der während eines Schaltprozesses (zwischen dem supraleiten
den und dem normalleitenden Zustand) lokal in der HTS-Schicht
der Leiterbahnendstücke und/oder der Metallschicht der An
schlussleiter deponierten thermischen Energie. Es zeigt sich
nämlich, dass sich zwischen dem Schichtmaterial unter einem
Kontakt und einer angrenzenden normalleitenden Zone beträcht
liche horizontale Temperaturgradienten ausbilden, da das Ma
terial unter dem Kontakt aufgrund der guten vertikalen An
kopplung an die Wärmesenke des Kontaktmetalls supraleitend
auf rund 77 K verharrt und sich gleichzeitig eine unmittelbar
benachbarte normalleitend geschaltete Zone in wenigen Milli
sekunden auf mehrere 100 kΩ erhitzt. Die Umgebung eines Kon
taktes kann somit, insbesondere bei Senken der je Verteilung
in der Nähe eines Kontaktes, zur Schwachstelle der Leiterbahn
werden. Man sieht sich deshalb gezwungen, die Schaltleistung
solcher Strombegrenzereinrichtungen auf einen entsprechend
geringeren, mit dem Material verträglichen Wert der Schalt
leistung begrenzt zu halten. Entsprechende Probleme treten
auch dann auf, wenn die Kontaktflächen verhältnismäßig groß
flächig gehalten werden. Dies trifft auch auf eine spezielle
Strombegrenzereinrichtung zu, die aus der JP 10-136563 A zu
entnehmen ist, welche verbreiterte Leiterendstücke mit Kon
taktflächen aufweist, die jeweils eine etwa kreissegmentarti
ge Form besitzen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die Strom
begrenzereinrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen da
hingehend auszugestalten, dass sie für vergleichsweise höhere
Schaltleistungen ausgelegt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im
Bereich jedes Leiterbahnendstücks die Leiterbahnbreite von
der Breite der Leiterbahn außerhalb des Endstücks in Richtung
auf eine Kontaktfläche des jeweiligen Anschlussleiters hin
stetig, trichterförmig um mindestens 15%, vorzugsweise um
mindestens 20 bis 30% zunimmt. Der Begriff "stetig" wird da
bei im mathematischen Sinn verstanden. Es ergibt sich dann
eine monoton ansteigende Breite. Die entsprechende Verbreite
rung soll dabei zumindest annähernd symmetrisch bezüglich ei
ner Mittelachse des jeweiligen Leiterbahnendstücks erfolgen.
Außerdem sollen sich die Kontaktfläche in dem auf eine End
breite verbreiterten Teilbereich des jeweiligen Leiterbahn
endstücks befinden. Die Erfindung geht von der Erkenntnis
aus, dass mittels des erfindungsgemäß ausgeprägten Übergangs
bereiches von der Leiterbahnbreite außerhalb des Endstückes
auf die Breite des Bereichs der Kontaktflächen in einem sol
chen Endstücks eine dynamische Verschiebung der Phasengrenze
(Supraleitung/Normalleitung) während des Schaltens (d. h.
eines Übergangs in die Normalleitung; sogenannter Quench) er
möglicht wird und diese zugleich durch eine hinreichende Ver
breiterung der Leiterbahn vom Kontaktmaterial fernzuhalten
ist. Das quantitative Kriterium für die Mindestverbreiterung
der Leiterbahn gewährleistet dieses Fernhalten. Da die Ver
breiterung zumindest annähernd symmetrisch bezüglich der Mit
telachse des jeweilige Leiterbahnendstücks erfolgt, lässt
sich gewährleisten, dass in keinen Teilen des auf die End
breite verbreiterten, die Kontaktfläche umfassenden Teilbe
reichs des Leiterbahnendstücks die Phasengrenze zwischen Nor
malleitung und Supraleitung auftritt. Eine Ursache hierfür
ist in dem zur Mittelachse praktisch symmetrischen Verlauf
der Phasengrenze zu sehen, der mit der erfindungsgemäßen
Verbreitung zu erreichen ist. Die mit der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung der Strombegrenzereinrichtung verbundenen Vor
teile sind also darin zu sehen, dass während des Schaltpro
zesses keine statischen Temperaturgrenzen in der Umgebung der
Kontakte erzeugt werden. Das Erfordernis einer Begrenzung der
Schaltleistung wie beim Stand der Technik kann somit vermie
den werden.
Vorteilhaft wird der Mindestwert der Zunahme der Leiterbrei
te, d. h. der Quotient aus Leiterbahnbreite vor und nach der
Verbreiterung im Bereich des jeweiligen Endstücks, größer ge
wählt als der Quotient Ip/Is. Dabei sind Ip der maximale
Kurzschlussstrom in der Leiterbahn und Is der Einsatzstrom
beim Auftreten eines Widerstandes im Falle eines Quenches
(= Überwechseln vom supraleitenden in den normalleitenden Zu
stand). Unter Einhaltung dieser Bedingung lässt sich stets
gewährleisten, dass die Übergangszone zwischen Supraleitung
und Normalleitung (= Phasengrenze) hinreichen weit von der
Kontaktzone des betreffenden Anschlussleiters ferngehalten
wird.
Eine hinreichende dynamische Verschiebung der Phasengrenze
während des Schaltens weg von der Kontaktfläche ist insbeson
dere auch dann zu erreichen, wenn die Ausdehnung des sich
trichterförmig verbreiternden Bereichs des jeweiligen Leiter
bahnendstücks in Stromführungsrichtung gesehen mindestens
20%, vorzugsweise zwischen 30 und 40% der Leiterbahnbreite
außerhalb des Leiterbahnendstücks beträgt. Denn damit ist ei
ne allmähliche, stetige Verbreiterung des Leiterbahnendstück
und damit eine entsprechende Erhöhung der Stromtragfähigkeit
in diesem Bereich ohne weiters zu realisieren.
Die Bezugsgröße "Leiterbahnbreite" sei jeweils gemessen un
mittelbar vor dem Übergang der Leiterbahn in ihr sich ver
breiterndes Endstück. Dabei kann die Leiterbahnbreite auch
durch die Summe von Einzelleiterbahnbreiten einer Anordnung
von mehreren parallelgeschalteten Einzelleiterbahnen festge
legt sein. D. h., die erfindungsgemäßen Maßnahmen können vor
teilhaft auch für Strombegrenzereinrichtungen vorgesehen wer
den, deren Leiterbahn in mehrere parallelgeschaltete Einzel
leiterbahnen unterteilt ist. In diesem Fall einer Parallel
schaltung kann vorteilhaft eine Verschlechterung der Materi
alausnutzung vermieden werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Strombegrenzereinrichtung gehen aus den übrigen abhängigen
Ansprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len noch weiter erläutert. Hierzu wird auf die schematische
Zeichnung Bezug genommen. Dabei zeigen deren
Fig. 1 im Längsschnitt einen Teil einer Strombegren
zereinrichtung nach der Erfindung, deren
Fig. 2 ein Endstück einer einzelnen Leiterbahn einer
solchen Strombegrenzereinrichtung, deren
Fig. 3 in einem Diagramm den typischen Strom- und Wi
derstandsverlauf an einer supraleitenden Lei
terbahn während einer Schaltphase, deren
Fig. 4 ein weiteres Endstück einer aus mehreren Ein
zelleiterbahnen zusammengesetzten Leiterbahn
einer erfindungsgemäßen Strombegrenzereinrich
tung
sowie deren
Fig. 5 und 6 jeweils in einem Diagramm den Transien
tentemperaturverlauf während einer Schaltphase
längs eines Leiterbahnendstückes ohne bzw. mit
erfindungsgemäßer Leiterbahnverbreiterung.
In den Figuren sind sich entsprechende Teile mit denselben
Bezugszeichen versehen.
Beim Aufbau einer erfindungsgemäßen (Kurzschluss-)Strom
begrenzereinrichtung wird von an sich bekannten Ausführungs
formen solcher Einrichtungen ausgegangen (vgl. z. B. die ein
gangs genannte EP-B-Schrift). Der prinzipielle Aufbau einer
solchen Begrenzereinrichtung ist in Fig. 1 als Ausschnitt
aus einem Längsschnitt durch den wesentlichsten Teil einer
solchen Einrichtung angedeutet. Dieser Aufbau der allgemein
mit 2 bezeichneten Einrichtung umfasst dabei einen Trägerkör
per 3 mit einer Dicke d1 und gegebenenfalls mindestens eine
darauf aufgebrachte Zwischenschicht 4 mit einer Dicke d2.
Diese Zwischenschicht sei nachfolgend als Teil des Trägerkör
pers angesehen. Auf sie ist eine Schicht 5 aus einem HTS-
Material mit einer Dicke d3 abgeschieden, die zu mindestens
einer Leiterbahn L strukturiert ist. An ihren Enden geht die
se Leiterbahn in erfindungsgemäß gestaltete Endstücke L1 bzw.
L1' über. An diese Endstücke sind normalleitende Anschluss
leiter 6 bzw. 6' mittels Löt-, Press- oder Federkontakten an
entsprechenden, durch verstärkte Linien veranschaulichten
Flächen 7 bzw. 7' kontaktiert. Die HTS-Schicht 5 kann mit
mindestens einer weiteren Deckschicht 8 wie z. B. einer
Schutzschicht oder einer vorzugsweise als Shuntwiderstand
dienenden Schicht abgedeckt sein. Eine solche Shuntwider
standsschicht aus Metall ist für Strombegrenzeranwendungen
insbesondere im Fall einer Verwendung eines isolierenden Trä
gerkörpers besonders vorteilhaft.
Der Trägerkörper 3 kann durch einen planaren oder gegebenen
falls auch durch einen gekrümmten wie z. B. rohrförmigen Sub
stratkörper gebildet sein. Er besteht zumindest teilweise,
d. h. wenigstens an seiner der HTS-Schicht 5 zugewandten Seite
aus einem elektrisch nicht-leitenden (isolierenden) Material.
Hierfür geeignete Materialien sind z. B. Keramiken wie MgO,
SrTiO3, Al2O3 oder Y-stabilisiertes ZrO2 (YSZ). Besonders vor
teilhaft werden Trägerkörper aus speziellen Glasmaterialien
vorgesehen, insbesondere wenn es um großflächige Leiterbahn
strukturen geht. Eine entsprechende Platte aus einem besonde
ren Flachglas kann beispielsweise eine Dicke d1 von einigen
Millimetern haben. Daneben sind auch aus metallischem und
darauf elektrisch isolierendem Material zusammengesetzte Trä
gerkörper geeignet. Insbesondere im Falle einer Verwendung
von metallischen Teilen für den Trägerkörper ist die Zwi
schenschicht 4 aus einem elektrisch isolierenden Material er
forderlich. Eine solche Zwischenschicht kann auch als soge
nannte Pufferschicht oder Diffusionsbarriere benötigt werden,
um einerseits eine Wechselwirkung zwischen dem auf sie aufzu
bringenden HTS-Material und dem Trägerkörpermaterial zu un
terbinden und andererseits eine Textur des aufzubringenden
HTS-Materials zu fördern. Bekannte Pufferschichtmaterialien,
die im allgemeinen mit einer Dicke d2 zwischen 0,1 und 2 µm
aufgebracht werden, sind YSZ, YSZ + CeO2 (als Doppelschicht),
CeO2, Pr6O11, MgO, SrTiO3 oder La1-xCaxMnO3.
Als HTS-Materialien für die Schicht 5 kommen alle bekannten
metalloxidischen Hoch-Tc-Supraleitermaterialien wie insbeson
dere YBa2Cu3O7-x, Bi2Sr2CaCu2O8-x oder (Bi,Pb)2Sr2Ca2Cu3O11-x in
Frage. Selbstverständlich können von diesen Materialien ein
zelne oder mehrere Komponenten durch andere Elemente in an
sich bekannter Weise teilweise oder vollständig substituiert
sein. Die entsprechende HTS-Schicht wird mit an sich bekann
ten Verfahren auf dem Trägerkörper 3 bzw. der ihn abdeckenden
Zwischenschicht 4 mit einer Dicke d3 von bis zu einigen Mik
rometern aufgebracht.
Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf eines der beiden Endstücke
der Leiterbahn L, beispielsweise auf das Endstück L1. Dieses
Endstück erweitert sich trichterförmig und stetig von seiner
ursprünglichen Leiterbahnbreite b1 auf eine Endbreite be ei
nes Teilbereichs Te, wo sich die Kontaktfläche 7 zum Kontak
tieren mit einem Anschlussleiter befinden soll. D. h., die
Kontaktfläche 7 wird vorteilhaft in einem Bereich des Leiter
bahnendstücks L1 vorgesehen, der bereits die Endbreite be be
sitzt. Als Endbreite be sei hierbei eine im Hinblick auf die
erforderliche Größe der Kontaktfläche 7 zu wählende Mindest
breite zu verstehen. D. h., in dem Teilbereich Te kann sich
die Breite be gegebenenfalls sogar noch geringfügig vergrö
ßern. Wie aus der Figur hervorgeht, kommt es bei den erfin
dungsgemäßen Maßnahmen nicht auf eine gegenüber der Leiter
bahnbreite b1 vergrößerte Breite bk oder auf die flächige
Ausdehnung dieser Kontaktfläche an. Vorteilhaft ist aber eine
möglichst große Fläche. Vielmehr wird mit der erfindungsgemä
ßen Verbreiterung der Leiterbahn im Bereich des Endstücks L1
der lokale kritische Strom Ic der Leiterbahn in Richtung zur
Kontaktfläche hin entsprechend vergrößert (ohne Berücksichti
gung etwaiger kleinskaliger je-Schwankungen). Die Leiterbahn
verbreiterung soll dabei mindestens 15% betragen; d. h.,
be/bl soll mindestens 1,15 sein. Vorteilhaft werden für die
sen Quotienten noch größere Werte, beispielsweise 1,2 bis 1,3
gewählt. Die Verbreiterung erfolgt dabei zumindest annähernd
symmetrisch bezüglich einer sich in Stromführungsrichtung
erstreckenden Mittelachse M des jeweiligen Leiterbahnend
stücks unter Einschluss von geringfügigen Abweichungen um
höchstens + oder - 10% der Leiterbahnbreite am jeweiligen
Ort der Mittelachse. Denn nur so lässt sich erreichen, dass
die Phasengrenze zwischen Supraleitung und Normalleitung (=
Quenchlinie) in dem Übergangsbereich praktisch symmetrisch
zur Mittelachse M verläuft und somit nicht in den Kontaktbe
reich 7 hineinragen kann.
Die in Stromführungsrichtung zu messende Strecke s des sich
stetig, etwa trichterförmig verbreiternden Teils des Leiter
bahnendstücks L1 sollte vorteilhaft so groß sein, dass sie
mindestens 20%, vorzugsweise zwischen 30 und 40% und gege
benenfalls sogar mindestens 50% der Leiterbahnbreite b1 am
Beginn des sich erweiternden Leiterbahnendstücks L1 beträgt.
Gemäß einem konkreten Ausführungsbeispiel ist s = 45 mm für
ein Leiterendstück mit einer anfänglichen Breite b1 von 47 mm
und einer Endbreite be eines Teilbereiches Te von 59 mm. Die
Größe der Länge s ist dabei zweckmäßig so zu wählen, dass
nicht zu viel Oberfläche für den Kontakt zu verwenden ist.
Als ein numerisches Kriterium für das Verhältnis der Leiter
bahnbreiten ( = Zunahme der Leiterbahnbreite) gilt:
be/bl < a.
Die Größe a stellt dabei das Verhältnis von Ip/Is dar, wobei
Ip der maximale Kurzschlussstrom (Spitzenstromwert) der Lei
terbahn und Is der Einsatzstrom eines Quenches beim Auftreten
eines Widerstandes R sind. Zur Erläuterung der Größen Ip und
Is sei auf das Diagramm der Fig. 3 verwiesen, in dem der ty
pische Strom- und Widerstandsverlauf I(t) bzw. R(t) während
einer entsprechenden Schaltphase in einer Leiterbahn während
einer Zeit t < 100 µs wiedergegeben sind. Typische Werte für
a bei Strombegrenzerplatten in einer 10 kVA Größenordnung
liegen im Bereich von a = 1,15 bis 1,20.
Selbstverständlich gelten die vorstehenden Überlegungen auch
für Leiterbahnen, die sich aus mehreren Einzelleiterbahnen
zusammensetzen, welche im Bereich von gemeinsamen Leiterbahn
endstücken parallelgeschaltet sind. Ein entsprechendes Aus
führungsbeispiel geht aus Fig. 4 in Fig. 2 entsprechender
Darstellung hervor. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel münden 8
parallel verlaufende Einzelleiterbahnen Lj mit einer jeweili
gen Breite b1 von beispielsweise 5,9 mm in ein sich erfin
dungsgemäß stetig verbreiterndes Leiterbahnendstück L2 mit
einer Endbreite be von z. B. 59 mm. Diese Ausführungsform ist
durch Ausnutzung der zwischen den Einzelleiterbahnen Lj vor
handenen Zwischenräume 10 zur Leiterbahnerweiterung innerhalb
des Endstücks L2 besonders platzsparend zu realisieren. Im
dargestellten Falle erfolgen die Zusammenführungen benachbar
ter Einzelleiterbahnen in drei Schritten (in Stromführungs
richtung gesehen). Bei einer noch größeren Anzahl n von Ein
zelleiterbahnen Lj sind log2n (ganzzahlig aufgerundet)
Schritte besonders günstig. In einer Parallelschaltung lässt
sich nämlich die vorgesehene monotone Zunahme der Bahnbreite
sehr einfach dadurch realisieren, dass man die Zwischenräume
der Bahnen kontinuierlich auffüllt. D. h., man bündelt Einzel
leiterbahnen zu immer breiteren Zwischenstücken, bis die vol
le Breite erreicht ist. Hat man z. B. 16 Einzelleiterbahnen,
so besteht eine mögliche Zusammenführung in 8 → 4 → 2 und
schließlich in eine Bahn(en), in log216 = 4 Schritten also.
Selbstverständlich sind aber auch andere Zusammenführungen
möglich.
Der Einfluss der erfindungsgemäßen Verbreiterung der Leiter
bahnendstücke ist aus den Diagrammen der Fig. 5 und 6 zu
entnehmen. In diesen Diagrammen ist der transiente Tempera
turverlauf (Temperatur T in K) längs einer Leiterbahn bzw.
eines Leiterbahnendstücks (Ausdehnung x in Stromführungsrich
tung in mm) während einer Schaltphase in einem Zeitbereich t
zwischen 50 und 100 µs wiedergegeben. Der Beginn bzw. Rand
der Kontaktfläche soll dabei bei x0 liegen. Fig. 5 zeigt die
Verhältnisse bei fehlender stetiger Breitenvergrößerung eines
erfindungsgemäß gestalteten Leiterbahnendstückes. In diesem
Fall ergeben sich hohe lokale Temperaturgradienten zwischen
normalleitend geschalteten Zonen und der quasi als Randbedin
gung fungierenden Kontaktfläche auf T = 77 K bei x0. Die
durch einen Doppelpfeil veranschaulichte Verschiebung der
Phasengrenze G1 ist dabei fast statisch mit gradT < 0 (größer
100 K/mm). Demgegenüber führt die Fig. 6 zugrundegelegte er
findungsgemäße Gestaltung des Leiterbahnendstückes während
der Schaltphase dazu, dass bei ansteigendem Strom I(t) die
Phasengrenze G2 zwischen normal- und supraleitendem Leiter
bahnabschnitt dynamisch in Richtung auf die Kontaktfläche zu
wandert, ohne diese jedoch zu erreichen. Dabei gestattet eine
verbesserte Wärmeleitung eine Verbreiterung des Temperatur
verlaufes, so dass scharfe Temperaturgrenzen als Auslöser für
ein mechanisches Versagen vermieden werden.
Bei den anhand der Figuren erläuterten Ausführungsformen von
Strombegrenzereinrichtungen nach der Erfindung wurde davon
ausgegangen, dass deren Leiterbahnen und Leiterbahnendstücke
jeweils nur einseitig auf einem Trägerkörper aufgebracht
sind. Selbstverständlich ist auch ein beidseitiges Belegen
der gegenüberliegenden Flächen des Trägerkörpers mit einer
oder mehreren Leiterbahnen und deren Endstücken möglich.
Claims (9)
1. Resistive Strombegrenzereinrichtung mit mindestens einer
für einen vorgegebenen Nennstrom ausgelegten Leiterbahn, die
- - metalloxidisches Hoch-Tc-Supraleitermaterial enthält,
- - auf einem zumindest teilweise aus elektrisch nicht- leitendem Material bestehenden Trägerkörper angeordnet ist und
- - an ihren Enden Leiterbahnendstücke aufweist, an welche An schlussleiter kontaktiert sind,
- - die Leiterbahnbreite von der Breite (b1) der Leiterbahn (L) außerhalb des Endstücks in Richtung auf eine Kontakt fläche (7) des jeweiligen Anschlussleiters (6, 6') hin stetig, trichterförmig um mindestens 15% zunimmt,
- - die Verbreiterung zumindest annähernd symmetrisch bezüg lich einer Mittelachse (M) des jeweiligen Leiterbahnend stücks (L1, L1') erfolgt und
- - die Kontaktfläche (7) sich in dem auf eine Endbreite (be) verbreiterten Teilbereich (Te) des jeweiligen Leiterbahn endstücks (L1, L1') befindet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Zunahme der Leiterbahnbreite im Bereich jedes Lei
terbahnendstücks (L1, L1') um mindestens 20%, vorzugsweise
zwischen 30% und 40%.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zunahme der Leiter
bahnbreite größer als der Quotient Ip/Is ist, wobei Ip der ma
ximale Kurzschlussstrom der Leiterbahn (L) und Is der
Einsatzstrom beim Auftreten eines Widerstandes in einem
Quenchfall sind.
4. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die
Strecke (s) des sich verbreiternden Bereichs jedes Leiter
bahnendstücks (L1, L1') in Stromführungsrichtung gesehen min
destens 30%, vorzugsweise mindestens 50% der Leiterbahn
breite (bl) außerhalb des Leiterbahnendstücks beträgt.
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lei
terbahnbreite (bl) durch die Summe von Einzelleiterbahnbrei
ten (bj) einer Anordnung von mehreren parallelgeschalteten
Einzelleiterbahnen (Lj) festgelegt ist.
6. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trä
gerkörper (3) aus einem keramischen Material oder aus einem
Glasmaterial besteht.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trä
gerkörper (3) mit mindestens einer Zwischenschicht (4) als
Unterlage für das Supraleitermaterial versehen ist.
8. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch wenigstens eine weitere
abdeckende Schicht (8).
9. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Trä
gerkörper (3) beidseitig mit mindestens einer Leiterbahn ver
sehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10021082A DE10021082A1 (de) | 1999-04-29 | 2000-04-28 | Resistive Strombegrenzereinrichtung mit mindestens einer Leiterbahn mit Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial |
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---|---|---|---|
DE19919544 | 1999-04-29 | ||
DE10021082A DE10021082A1 (de) | 1999-04-29 | 2000-04-28 | Resistive Strombegrenzereinrichtung mit mindestens einer Leiterbahn mit Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10021082A1 true DE10021082A1 (de) | 2001-02-22 |
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ID=7906308
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10021082A Withdrawn DE10021082A1 (de) | 1999-04-29 | 2000-04-28 | Resistive Strombegrenzereinrichtung mit mindestens einer Leiterbahn mit Hoch-T¶c¶-Supraleitermaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10021082A1 (de) |
Cited By (2)
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EP1895604A2 (de) * | 2006-08-25 | 2008-03-05 | Nexans | Quenchgesteuerter Hochtemperatursupraleiter |
EP1898475A1 (de) * | 2006-09-05 | 2008-03-12 | Nexans | Resistiver Strombegrenzer aus Hochtemperatursupraleitermaterial |
-
2000
- 2000-04-28 DE DE10021082A patent/DE10021082A1/de not_active Withdrawn
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EP1895604A2 (de) * | 2006-08-25 | 2008-03-05 | Nexans | Quenchgesteuerter Hochtemperatursupraleiter |
EP1895604A3 (de) * | 2006-08-25 | 2011-01-05 | Nexans | Quenchgesteuerter Hochtemperatursupraleiter |
EP1898475A1 (de) * | 2006-09-05 | 2008-03-12 | Nexans | Resistiver Strombegrenzer aus Hochtemperatursupraleitermaterial |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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