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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haushaltgerät, nämlich eine Trommelwaschmaschine, einen Waschtrockner oder eine Wäscheschleuder mit einer um eine Trommelachse drehbaren Trommel für das Waschgut, einer Zuführeinrichtung zum Einleiten von Waschlauge in die Trommel und einer Auffangeinrichtung für die Waschlauge, insbesondere einem Laugenbehälter, wobei die Trommel einen Trommelmantel aufweist, der in wenigstens einem Bereich wenigstens eine Austrittsöffnung für die Waschlauge und eine Verschlußeinrichtung zum zeitweisen Verschließen der wenigstens einen Austrittsöffnung aufweist. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Haushaltgeräts.
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Ein solches Haushaltgerät, ausgestaltet als Waschmaschine, geht hervor aus dem Dokument
DE 1 122 488 B . Bei diesem Haushaltgerät ist die Verschlußeinrichtung ein in zwei Hälften unterteilter Deckring, dessen Hälften durch symmetrisch angeordnete Zugfeder zusammen- und an der Trommel festgehalten sind. Beim Schleudern von Wäsche bewegen sich die Hälften entgegen der Federkraft um einen Betrag voneinander weg, der genügt, um zwischen dem Deckring und der Trommel einen Zwischenraum zum Austritt der ausgeschleuderten Flüssigkeit zu schaffen.
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Ein derartiges Haushaltgerät, insbesondere eine derartige Waschmaschine, ist auch aus der
DE 42 29 074 A1 bekannt. Diese Waschmaschine weist eine Waschtrommel auf, die in einem Laugenbehälter drehbar gelagert ist. Unterhalb des Laugenbehälters ist ein weiterer Behälter vorgesehen, in dem eine Elektroheizung zum Aufheizen der Waschlauge untergebracht ist. Weiterhin weist diese Waschmaschine eine Einspülschale auf, in der Waschmittel mit Leitungswasser vermischt wird. Über eine Zuführleitung kann die Waschlauge sowohl direkt in das Innere der Waschtrommel als auch zunächst zum Aufheizen in den Laugen- und Heizungsbehälter eingeführt werden. Die erwärmte Waschlauge wird über die gleiche Zuführleitung anschließend in das Innere der Waschtrommel gepumpt.
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Der Trommelmantel der Waschtrommel ist weitestgehend wasserdicht ausgeführt. Insbesondere weist er keine Öffnungen für den Eintritt von Waschlauge während des Waschprozesses aus dem umgebenden Laugenbehälter auf. Die Waschlauge wird nur in der bereits beschriebenen Zuführleitung in das Innere der Waschtrommel transportiert. Lediglich in einem schmalen Randbereich in der Nähe des Waschtrommelbodens weist der Trommelmantel eine Waschlaugenaustrittsöffnung auf, die so angeordnet ist, daß aufgrund der Schwerkraft oder der Zentrifugalkraft sämtliche Waschlauge die Waschtrommel über diese Austrittsöffnung verlassen kann. Die Waschlaugenaustrittsöffnung kann durch ein Ventil geöffnet und geschlossen werden. Bei geöffneter Waschlaugenaustrittsöffnung fließt die im Waschtrommelgrund befindliche Waschlauge durch die Waschlaugenaustrittsöffnung in den Laugenbehälter, wobei bei jeder Waschtrommeldrehung in einem bestimmten Winkelbereich eine bestimmte Menge an Waschlauge aus der Waschtrommel herausfließt.
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Die Waschlaugenaustrittsöffnung wird insbesondere durch einen Ventilteller verschlossen, der mittels Hebel und Lagerung kippbar gelagert ist. Der Hebel schnappt durch Krafteinwirkung auf eine Feder in die Öffnungs- oder Verschlußlage. Bei Wirkung einer Kraft auf eine Erhebung des Ventiltellers schnappt das Ventil auf, während es bei Wirkung einer Kraft auf das Hebelende zuschnappt. Die Kraft zum Auslösen des Schnapp- oder Kippeffektes wird durch einen, durch Elektromagnet betätigbaren Stößel erzeugt. Soll das Ventil geschlossen werden, so fährt der Stößel heraus und wirkt als Kraft bei Drehung der Waschtrommel auf die Erhebung des Ventiltellers, der Schnapp- oder Kippeffekt wird ausgelöst und das Ventil schließt sich. Anschließend fährt der Stößel in seine Ausgangslage zurück. Zum Öffnen des Ventils drückt der Stößel das Hebelende nach oben.
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Besonders nachteilig an dieser Verschlußvorrichtung der Waschlaugenaustrittsöffnung ist der komplizierte und sehr anfällige Aufbau des Ventils. Die einzelnen Bestandteile des Ventils, wie beispielsweise die Feder, der Stößel, der Kipphebel und der Ventilteller stehen ständig mit Waschlauge in Kontakt, so daß diese Bestandteile durch Waschmittel leicht verschmutzen und verkleben oder verkrusten können. Dadurch ist die einwandfreie Funktion des Ventils auf Dauer nicht gewährleistet, so dass die Waschlaugenaustrittsöffnung nicht mehr dichtend verschlossen werden kann. Folglich tritt Waschlauge auch während des Waschvorgangs aus der Waschtrommel aus, sammelt sich im Laugenbehälter und steht nicht mehr für den Waschprozeß zur Verfügung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einem eingangs beschriebenen Haushaltgerät eine verbesserte Verschlußeinrichtung für die Waschlaugenaustrittsöffnung zu schaffen, die betriebssicher und verschleißbeständig ist. Es soll auch ein Verfahren zum Betreiben eines entsprechenden Haushaltgerätes geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Haushaltgerät und ein Verfahren gemäß jeweiligem unabhängigem Patentanspruch. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstände abhängiger Patentansprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Haushaltgerät mit einer um eine Trommelachse drehbaren Trommel für das Waschgut, einer Zuführeinrichtung zum Einleiten von Waschlauge in die Trommel und einer Auffangeinrichtung für die Waschlauge, wobei die Trommel einen Trommelmantel aufweist, der in wenigstens einem Bereich wenigstens eine Austrittsöffnung für die Waschlauge und eine Verschlußeinrichtung zum zeitweisen Verschließen der wenigstens einen Austrittsöffnung aufweist, ist die Verschlußeinrichtung als bezüglich der Trommelachse axial verschiebbarer Dichtring ausgebildet, der am Umfang des Trommelmantels angebracht ist.
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Durch die einfache Ausbildung der Verschlußeinrichtung als verschiebbarer Dichtring wird eine hohe Verschleißbeständigkeit sichergestellt. Da der Dichtring durch seine einfache Bauart auch bei langem Einsatz die Austrittsöffnung gut verschließt, wird die freie Flotte auf ein Minimum reduziert. Besonders einfach und einfach anbringbar wird der Dichtring mit dem Trommelmantel verbunden und dreht sich mit diesem mit.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zuführeinrichtung in Richtung der Trommelachse angeordnet. Auf diese Weise wird das Leitungswasser, das sich in der Einspülschale mit Waschmittel zu Waschlauge vermischt, im zentralen Bereich, vorzugsweise im Bereich der Trommelachse eingespült. Dadurch gelangt die Waschlauge unverzüglich mit dem Waschgut in Kontakt und kann das am Boden der Waschtrommel liegende Waschgut zusätzlich von oben benetzen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haushaltgeräts weist die Waschtrommel eine konische Form auf. Vorzugsweise ist die Waschtrommel so ausgestaltet, daß sich der Bereich des größten Umfangs des Trommelmantels in der Nähe des Trommelbodens an der von der Beschickungstür abgewandten Seite befindet. Eine konische Waschtrommel weist den besonderen Vorteil auf, daß sich in ihr aufgrund der Schwerkraft und der Zentrifugalkraft die gesamte Waschlauge während des Schleudervorgangs in einer kanalähnlichen Zone in der Nähe des größten Umfangs des Trommelmantels sammelt. Aus diesem Grund befindet sich in einer besonders bevorzugten Ausführungsform die wenigstens eine Austrittsöffnung ebenfalls im Bereich des größten Trommeldurchmessers. So wird die Waschlauge während des Schleudervorgangs der Waschlaugenaustrittsöffnung optimal zugeleitet.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind mehrere Austrittsöffnungen gleichmäßig am Umfang des Trommelmantels verteilt angeordnet. Diese Anordnung der Austrittsöffnungen weist den besonderen Vorteil auf, daß der Trommelmantel und damit die gesamte Waschtrommel rotationssymmetrisch ist und keine besonderen Unwuchten ausgeglichen werden müssen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Haushaltgerätes ist der verschiebbare Dichtring zum Verschließen der Austrittsöffnungen an der Außenseite des Trommelmantels angebracht. Dies weist den besonderen Vorteil auf, daß sich der Dichtring während der Dreh- und Schleuderbewegungen des Trommelmantels mit diesem passiv mitdreht und dadurch paßgenau im Bereich des größten Umfangs am Trommelmantel angeordnet ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Haushaltgeräts mit einer um eine Trommelachse drehbaren Trommel für das Waschgut, einer Zuführeinrichtung zum Einleiten von Waschlauge in die Trommel und einer Auffangeinrichtung für die Waschlauge, wobei die Trommel einen Trommelmantel aufweist, der in wenigstens einem Bereich wenigstens eine Austrittsöffnung für die Waschlauge und eine Verschlußeinrichtung zum zeitweisen Verschließen der wenigstens einen Austrittsöffnung aufweist, ist die Verschlußeinrichtung als bezüglich der Trommelachse axial verschiebbarer Dichtring ausgebildet, der am Umfang des Trommelmantels angebracht ist, und wird das Öffnen und Verschließen der Austrittsöffnungen durch den Dichtring abhängig von der Phase des Waschprozesses automatisch gesteuert.
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Dies weist den besonderen Vorteil auf, daß abhängig vom Wasch- bzw. Schleuderprozeß der Dichtring die Austrittsöffnungen verschließt oder aber zum Abfluß der Waschlauge aus der Waschtrommel freigibt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Darin zeigen
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1 eine schematische Schnittdarstellung des Haushaltgeräts mit dem erfindungsgemäßen Dichtring,
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2 eine Ausschnittvergrößerung des Trommelmantels einschließlich des erfindungsgemäßen Dichtrings bei verschlossenen Waschlaugenaustrittsöffnungen,
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3 eine Ausschnittvergrößerung des Trommelmantels einschließlich des erfindungsgemäßen Dichtrings bei geöffneten Waschlaugenaustrittsöffnungen.
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Wie aus 1 ersichtlich, weist ein erfindungsgemäßes Haushaltgerät 1 eine Waschtrommel 3 und einen Laugenbehälter 9 auf. Der Laugenbehälter 9 umgibt die Waschtrommel 3 und nimmt Waschlauge 7 auf. Der Laugenbehälter 9 ist in seinem unteren Bereich erweitert und bildet einen Heizungsbehälter 20, der der Aufnahme einer Heizung 19 zum Erwärmen der Waschlauge 9 dient. Alternativ dazu kann die Waschtrommel 3, insbesondere ihr Trommelmantel 11 mit einer integrierten Heizung 19 ausgestattet sein (nicht dargestellt), so daß die Waschlauge 7 durch den Kontakt mit dem Trommelmantel 11 auf die gewünschte Temperatur erwärmt wird. Der Laugenbehälter kann auch kleiner als im vorliegenden Ausführungsbeispiel dargestellt sein, im Extremfall als Auffangring, der nur die Verschlußeinrichtung 15 umgibt.
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Im dargestellten Beispiel steht der Heizungsbehälter 20 auf der einen Seite über eine Leitung 21 mit einer Pumpe 23 zum Fördern der Waschlauge 7 sowie über eine Leitung 24 und eine Zuführleitung 5 in das Innere der Waschtrommel 3 in Verbindung. Auf der anderen Seite ist der Heizungsbehälter 20 weiterhin über eine Leitung 26 mit einer zweiten Pumpe 28 verbunden. Über eine Leitung 29 wird die Waschlauge 7 in die Kanalisation geführt. Im Heizungsbehälter 20 wird die Waschlauge 7 vor und/oder während des Waschprozesses erwärmt. Die erwärmte Waschlauge 7 wird über die Leitung 21 mittels der Pumpe 23 über die Leitungen 24 und 5 in das Innere der Waschtrommel 3 gefördert.
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Die Leitung 24 mündet in die Zuführleitung 5, die ihrerseits mit einer Einspülschale 25 verbunden ist.
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Die Waschtrommel 3 weist im dargestellten Beispielsfall einen konisch geformten Trommelmantel 11 auf. Das zu behandelnde Waschgut (nicht dargestellt) wird durch eine Beschickungsöffnung 27 in das Innere der Waschtrommel 3 eingelegt. Der Trommelmantel 11 weist in seinem hinteren, von der Beschickungsöffnung 27 abgewandten Bereich mehrere Austrittsöffnungen 13 für die Waschlauge 7 auf. Während des Waschvorgangs, wenn die Waschlauge 7 das Innere der Waschtrommel 3 nicht verlassen soll, sind die Austrittsöffnungen 13 durch die Verschlußeinrichtung 15 verschlossen ist, die von einem verschiebbaren Dichtring 17 dargestellt ist.
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Bei geöffneten Waschlaugenaustrittsöffnungen 13 fließt die am Boden der Waschtrommel 3 befindliche Waschlauge 7 durch die Austrittsöffnungen 13 in den Laugenbehälter 9. Die konische Form des Trommelmantels 11 sorgt dafür, daß während der Drehbewegung – in besonders starkem Maße beim Schleudern – die Waschlauge 7 als Waschlaugenring in den Bereich des größten Umfangs der Waschtrommel 3 gedrückt wird. Werden die Waschlaugenaustrittsöffnungen 13 beim Waschen durch den verschiebbaren Dichtring 17 verschlossen, so verbleibt sämtliche Waschlauge 7 in der Waschtrommel 3.
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In 2 ist ebenfalls die konische Form des Trommelmantels 11 der Waschtrommel 3 gezeigt. Mitnehmer 12 dienen der Umwälzung des zu waschenden Waschgutes (nicht dargestellt). 2 zeigt den verschiebbaren Dichtring in seiner geschlossenen Position, in der er die Waschlaugenaustrittsöffnungen 13 bedeckt.
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In 3 ist die geöffnete Position der Waschlaugenaustrittsöffnungen 13 gezeigt.