DE19961078B4 - Ventileinheit - Google Patents
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Abstract
Ventileinheit
zum Öffnen
und Verschließen
von Behältnissen,
insbesondere medizinischen Einmalartikeln, mit einem Brechventil
(1), das eine Sollbruchstelle (7) aufweist und durch Aufbrechen
derselben zu öffnen
ist, und einem Membranventil (2), das durch eine bewegliche Membran
(4) zu öffnen
und schließen
ist, wobei das Brechventil (1) und das Membranventil (2) hintereinander
geschaltet sind, wobei das Membranventil (2) einen Ventilsitz (11)
aufweist, der einen Ventilkanal (5) umschließt und der Membran (4) gegenüberliegt,
wobei das Brechventil (1) innerhalb des Ventilsitzes (11) des Membranventils (2)
in dem Ventilkanal (5) angeordnet ist und diesen im unzerbrochenen
Zustand verschließt,
und wobei das Brechventil (1) einen zu der Membran (4) hin vorspringenden, domförmigen Vorsprung
(9) besitzt, um den herum die Sollbruchstelle (7) vorgesehen ist,
wobei der Vorsprung (9) über
den Ventilsitz (11) derart vorspringt, daß er die Membran (4) in ihrer
offenen Stellung hält.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ventileinheit zum Öffnen und Verschließen von Behältnissen, insbesondere medizinischen Einmalartikeln.
- Im Bereich der Medizintechnik ist es bekannt, sogenannte Membranventile zu benutzen, um einen Fluidfluß zu steuern. Eine Ventilöffnung wird durch eine flexible Membran geschlossen, die hierzu mit Druck beaufschlagt und auf die Ventilöffnung gedrückt wird. Wird der Druck zurückgefahren, öffnet das Ventil. Ein solches Ventil ist beispielsweise aus der WO 91/17780 A1 bekannt.
- Bei einer Vielzahl von Produkten wie z. B. medizinischen Einmalartikeln besteht das Bedürfnis, das jeweilige Produkt steril zu verpacken und von Seiten des Herstellers her das entsprechende Behältnis steril zu verschließen. Dies kann mit den bekannten Membranventilen nicht erreicht werden. Hierzu wurden sogenannte Brechventile vorgeschlagen, die durch Abbrechen eines Verschlußelementes geöffnet werden können. Hierdurch wird zum einen die Funktion eines Originalitätsverschlusses sichergestellt und zum anderen dem Verbraucher die Sterilität beim Öffnen des Ventils signalisiert. Ein solches Brechventil ist beispielsweise aus der WO 94/16664 A1 bekannt, die einen Mehrkammerbeutel zeigt, dessen eine Kammer mit einer anderen Kammer durch Öffnen eines Brechkonus, der innerhalb des Folienbeutels liegt, in Verbindung gebracht werden kann. Hier ist beim Öffnen des Ventils Sterilität gewährleistet, jedoch ist das Ventil nicht wiederverschließbar.
- Im Bereich der Nahrungsmittelindustrie werden häufig Brechventile als Originalitätsverschlüsse genutzt, die wiederverschließbar sind. Die Öffnung erfolgt meist durch Eindrücken eines Konus oder Durchstechen einer Membran, der Verschluß durch einen Deckel, der auf die Öffnung geklappt wird. Ein Beispiel hierfür ist in der WO 97/31829 A1 zu finden. Der darin gezeigte Verschluß kann nachträglich auf entsprechende Behältnisse aufgesetzt werden, die von dem Verschluß durchstochen werden. Sterilität für das im Inneren des Behältnisses befindlichen Medium ist bei diesem Verschluß jedoch nicht gewährleistet.
- Aus der
GB 917269 DE 40 21 743 C2 ein Brechventil für einen Flüssigkeitsbeutel, das ein Ausgußrohr mit konischem Innenabschnitt besitzt. Durch Eindrücken des Ausgußrohres kann das Ventil geöffnet werden, wobei die zu durchtrennende Wandung die folienartige Wandung des Flüssigkeitsbehälters ist. - Schließlich zeigt die WO 96/19387 A1 einen Flüssigkeitsbeutel, an dessen Außenseite ein ringförmiges Ausgußteil angebracht ist. Die folienförmige Wandung des Flüssigkeitsbehälters ist im Bereich des Ausgußteiles mit einer kreuzförmigen Prägung versehen, die eine Sollbruchstelle bildet. Durch Eindrücken der gegenüberliegenden Folienwandung in die kreuzförmige Prägung wird diese aufgebrochen. Dies ist jedoch fehlerbehaftet. Es liegen zwei Folien gleicher Qualität übereinander, was es schwierig macht, einerseits die mit der Prägung versehene Folie tief genug einzudrücken, andererseits jedoch die gegenüberliegende Folie, mit der dies bewirkt werden soll, nicht zu verletzen. Zudem ist auf alle Fälle eine relativ hohe Kraft er forderlich und der Benutzer fühlt nicht, wo er genau wie fest hindrücken muß, um die Behältniswandung zu öffnen.
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Ventileinheit der genannten Art mit wiederverschließbarem Originalitätsverschluß zu schaffen, die die Nachteile aus dem Stand der Technik bekannter Ventileinheiten vermeidet.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Ventileinheit gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die erfindungsgemäße Ventileinheit zeichnet sich also durch die Kombination von Brechventil und Membranventil aus. Das Brechventil bildet einen Originalitätsverschluß, der die Sterilität beim Öffnen sicherstellt und dies dem Verbraucher signalisiert. Das Membranventil stellt die auch mehrmalige Wiederverschließbarkeit sicher. Ein Ventilkanal bzw. eine Fluidöffnung ist durch Aufdrücken der Membran verschließbar. Das Brechventil und das Membranventil sind derart hintereinander geschaltet, daß die gesamte Ventileinheit geschlossen ist, wenn eines der beiden Ventile geschlossen ist; sie gibt den Fluidstrom nur frei, wenn sowohl das Brechventil als auch das Membranventil geöffnet sind. Dabei besitzt das Membranventil einen Ventilsitz, der einen Ventilkanal umschließt und der Membran gegenüberliegt, wobei das Brechventil innerhalb des Ventilsitzes des Membranventils in dem Ventilkanal angeordnet ist und diesen im unzerbrochenen Zustand verschließt. Das Brechventil besitzt einen zu der Membran hin vorspringenden, domförmigen Vorsprung, um den herum die Sollbruchstelle vorgesehen ist, wobei der Vorsprung über den Ventilsitz derart vorspringt, daß er die Membran in ihrer offenen Stellung hält.
- Das Brechventil und das Membranventil sind derart zueinander angeordnet und ausgebildet, daß das Brechventil durch Bewegung der Membran des Membranventiles, insbesondere durch ein erstmaliges Schließen des Membranventils, aufbrech bar ist. Die Membran kann mittels eines Stempels auf die Ventilkanalöffnung der Ventileinheit gedrückt werden, so daß dabei das Brechventil geöffnet wird. Im Gegensatz zu bekannten Lösungen wird beim erstmaligen Öffnen des Ventils keine Membran zerstochen. Die Membran des Membranventils bleibt erhalten und funktionsfähig, nach dem erstmaligen Öffnen durch Abbrechen des Brechventiles kann mit der Membran die Ventileinheit wieder verschlossen sowie erneut geöffnet und wieder verschlossen werden.
- In Weiterbildung der Erfindung ist ein Sterilraum vorgesehen, der die Sterilität des im Behältnisinneren gespeicherten Gutes sicherstellt. Die Ventileinheit zeichnet sich dementsprechend dadurch aus, daß auch nach mehrmaligem Öffnen und Wiederverschließen die Sterilität für den Inhalt des Behältnisses gewährleistet bleibt. Die Membran des Membranventiles wird bei der Öffnung der Ventileinheit nicht zerstört. Das Brechventil ist vollständig im Sterilraum angeordnet, so daß das Aufbrechen des Brechventiles durch die Membran hindurch die Sterilität nicht beseitigt bzw. aufhebt. Vorteilhafterweise ist die Anordnung derart getroffen, daß der Sterilraum im originär verschlossenen Zustand der Ventileinheit in zwei Sterilraumabschnitte unterteilt ist, wovon der eine sich im Inneren des durch die Ventileinheit verschlossenen Behältnisses, also auf der Innenseite des Brechventils, und der andere sich zwischen dem Brechventil und dem Membranventil befindet. Beide Sterilräume sind vor dem erstmaligen Öffnen der Ventileinheit getrennt und werden durch das Aufbrechen des Brechventils miteinander verbunden bzw. durch ein Wiederverschließen des Membranventiles wieder getrennt. Das Membranventil kann relativ zu dem Sterilraum derart angeordnet sein, daß sich die Innenseite der Membran, d.h. ihre dem Brechventil zugewandte Seite in dem Sterilraum befindet und ihre Außenseite, d.h. ihre dem Brechventil abgewandte Seite in einem von dem Sterilraum getrennten unsterilen Bereich angeordnet ist. Mit Hilfe der Sterilraumanordnung ist gewährleistet, daß die Ventileinheit auch mehrmals bei weiterhin gewährleisteter Sterilität wiederverschließbar ist. Eine Sterilität des Inhaltes des entsprechenden Behältnisses bleibt gewährleistet.
- In Weiterbildung der Erfindung weist das Membranventil einen ringförmigen, vorzugsweise kreisringförmigen Ventilsitz auf, der einen Ventilkanal umschließt und der Membran gegenüber liegt, so daß Membran und Ventilsitz zusammenwirken können, wobei das Brechventil vorzugsweise innerhalb des Ventilsitzes in dem Ventilkanal angeordnet ist und diesen in unzerbrochenem Zustand verschließt. Das Brechventil und das Membranventil verschließen also einen gemeinsamen Ventilkanal. Die Anordnung des Brechventils in dem gemeinsamen Ventilkanal bewirkt eine einfache Struktur und große Kompaktheit der Ventileinheit. Der ringförmige Ventilsitz kann als ringförmig geschlossener, erhabener Steg ausgebildet sein, gegen dessen Stirnseite die Membran vorzugsweise durch einen Stempel druckbar ist, so daß der Ventilkanal verschlossen ist. Die Anordnung des Brechventils innerhalb des Ventilsitzes meint dabei nicht zwangsweise, daß das Brechventil in der Ebene des ringförmigen Steges liegt. Es kann hierzu axial versetzt, insbesondere in Längsrichtung des Ventilkanals von der Membran weg versetzt sein.
- In Weiterbildung der Erfindung liegt das Membranventil über dem Brechventil, d.h. das Membranventil ist vorgesehen außen zu liegen, während das Brechventil vorgesehen ist, innen zu liegen. Vorzugsweise sind das Brechventil und das Membranventil zueinander im wesentlichen koaxial angeordnet.
- Um das Ventil leicht und zuverlässig öffnen zu können, besitzt das Brechventil als Betätiger bzw. Druckelement einen zu der Membran hin vorspringenden Vorsprung, um den herum die Sollbruchstelle vorgesehen ist. Durch Eindrücken des Vorsprunges durch die Membran hindurch kann das Brechventil entlang der Sollbruchstelle aufgebrochen werden. Der Vorsprung stellt dabei sicher, daß der Druck an der richtigen Stelle ausgeübt wird. Die Höhe des Vorsprunges kann unterschiedlich bemessen sein, sie ist zweckmäßigerweise derart bemessen, daß das Brechventil mit einer möglichst geringen Bewegung der Membran betätigt werden kann. Besonders vorteilhafterweise springt der Vorsprung im unzerbrochenen Zustand des Brechventils soweit vor, daß er die Membran in ihrer offenen Stellung hält. Der Vorsprung steht vorzugsweise über den Ventilsitz des Membranventils über und drückt die Membran von dem Ventilsitz weg. Hierdurch ist sichergestellt, daß durch einfaches Schließen der Membran insbesondere durch einen entsprechenden Schließstempel der Vorsprung eingedrückt und das Brechventil aufgebrochen wird.
- Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführung der Erfindung kann das Brechventil flach ohne den zuvor beschriebenen domförmigen Vorsprung ausgebildet sein. Das Brechventil kann scheibenförmig und eben ausgebildet sein. Um eine einfache Aufbrechbarkeit zu erreichen, ist auch bei dieser Ausführung eine Sollbruchstelle vorgesehen, die einen flachen, scheibenförmigen Brechbereich umgibt. Mit einer flachen Ausbildung des Brechventils bzw. dessen Brechbereiches wird die Herstellbarkeit der Ventileinheit vereinfacht, insbesondere kann die Verbindung des Brechbereiches mit dem restlichen Abschnitt des Brechventiles über die Sollbruchstelle leichter hergestellt werden.
- Das Brechventil kann beispielsweise durch eine ringförmig geschlossene Gestaltung der Sollbruchstelle derart ausgebildet sein, daß der abzubrechende Abschnitt beim Öffnen des Brechventiles in das von der Ventileinheit verschlossene Behältnis fällt. Vorzugsweise jedoch ist für den abzubrechenden Abschnitt eine Anbindung vorgesehen, die diesen mit dem nicht abzubrechenden Teil des Brechventiles verbindet. Wird die Sollbruchstelle gebrochen, hängt der abzubrechende Abschnitt noch an der Anbindung, so daß er nicht in das Behältnis hineinfallen kann. Die Anbindung kann grundsätzlich verschiedenartig ausgebildet sein. Vorzugsweise wird die Anbindung von einer Unterbrechung der Sollbruchstelle gebildet, die ansonsten im wesentlichen ringförmig ausgebildet ist. Zum einen wird hierdurch das Hineinfallen des abzubrechenden Abschnitts besonders einfach verhindert, zum anderen bildet die Anbindung ein Scharnier für den abzubrechenden Teil. Beim Aufbrechen der Sollbruchstelle wird dieser um die Anbindung geschwenkt.
- Eine weitere bevorzugte Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Sollbruchstelle mit einem Winkel zur Oberfläche des abzubrechenden Abschnittes bzw. des daran anschließenden Abschnittes gefertigt ist. Die im Bereich der Sollbruchstelle verbleibende Materialstärke ändert sich entlang dem Verlauf der Sollbruchstelle. Insbesondere nimmt die Materialstärke entlang der Sollbruchstelle zu einem Punkt hin kontinuierlich ab, so daß die Sollbruchstelle an diesem Punkt ein sehr geringes Maß erhält und insbesondere mittels Spritzgießen, z.B. aus Polypropylen hergestellt werden kann. Vorzugsweise liegt der Punkt der minimalen Materialstärke der Sollbruchstelle gegenüber der Anbindung des abzubrechenden Teiles, so daß die Sollbruchstelle von dort beginnend zu der Anbindung hin aufgebrochen werden kann. Mit Hilfe der sich ändernden Materialstärke der Sollbruchstelle kann ein definiertes und kontrolliertes Aufbrechen des Brechventiles erreicht werden.
- Die Wandstärke des Brechventiles wird zweckmäßigerweise an die Parameter des Brechventiles, insbesondere dessen Werkstoff, Ventilgeometrie und dergleichen angepaßt, um einerseits ein sicheres und zuverlässiges Geschlossenhalten der Ventileinheit und andererseits ein einfaches Aufbrechen zu erreichen. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung beträgt eine minimale Wandstärke des Brechventils im Bereich der Sollbruchstelle weniger als 0,2 mm, vorzugsweise weniger als 0,1 mm und insbesondere etwa 0,05 mm.
- Hinsichtlich seiner Membran kann das Membranventil verschiedene Ausbildungen besitzen. Eine bevorzugte Ausführung besteht darin, daß die Membran integraler Bestandteil der Ventileinheit ist und als separates Bauteil am Ventilkorpus befestigt, z.B. verschweißt ist. Die Ventileinheit bildet einschließlich der Membran eine vorgefertigte Einheit, die an dem entsprechenden Behältnis angebracht werden kann.
- Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Membran von der Wandung des Behältnisses, das von der Ventileinheit verschlossen werden soll, gebildet. Insbesondere wenn ein Folienbeutel mit der Ventileinheit versehen werden soll, kann die Folie des Folienbeutels als Membran dienen. Die Ventileinheit wird in diesem Fall derart in den Folienbeutel eingeschweißt, daß die Beutelfolie die Membran des Membranventiles bildet.
- Die Ventileinheit kann von der Membran abgesehen einstückig ausgebildet sein. Das Brechventil ist integral einstückig an den Ventilsitz des Membranventils angeformt und kann zusammen mit diesem einen einstückigen Ventilkorpus bilden, an den nur noch die Membran des Membranventiles anzubringen ist. Der Ventilkorpus ist vorzugsweise aus Kunststoff spritzgegossen. Es können verschiedene Materialien Anwendung finden. Gemäß einer Ausführung der Erfindung ist dies Polypropylen.
- Die Ventileinheit kann grundsätzlich für verschiedene Behältnisse für Fluide oder auch andere schüttfähige Medien Verwendung finden, die mit der Ventileinheit original steril verschlossen und nach dem erstmaligen Öffnen wiederverschließbar sein sollen. Besondere Vorteile bietet das Ventil für medizinische Einmalartikel. Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die Ventileinheit für Chemosensoren verwendet.
- Vorteilhafterweise zeichnet sich die Ventileinheit weiterhin dadurch aus, daß das Brechventil mit einem Betätigungsmittel aufgebrochen und mit demselben Betätigungsmittel das Membranventil verschlossen und/oder wieder verschlossen werden kann. Das erstmalige Öffnen der Ventileinheit kann also mit demselben Betätigungsmittel bewerkstelligt werden, mit dem auch das Wiederverschließen der Ventileinheit vorgenommen wird. Vorzugsweise wird ein stempelartiges Betätigungsmittel vorgesehen, das einen Abschnitt aufweist, der zum Ventilsitz des Membranventils komplementär ausgebildet ist.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine Schnittansicht einer Ventileinheit gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit einem Brechventil und einem Membranventil, wobei die Ventileinheit im originär verschlossenen Zustand gezeigt ist, -
2 eine Draufsicht auf den Ventilkörper aus1 -
3 eine Schnittansicht des Ventilkörpers ohne Membran, -
4 eine Schnittansicht der Ventileinheit ähnlich1 , wobei die Ventileinheit in einem Zustand gezeigt ist, in dem die Membran mit einem Stempel niedergedrückt ist, um das Brechventil aufzubrechen, -
5 eine Schnittansicht der Ventileinheit ähnlich den1 und4 , wobei das Brechventil aufgebrochen, der Stempel weggefahren und das Membranventil in seiner geöffneten Stellung gezeigt ist, -
6 eine Schnittansicht ähnlich1 einer Ventileinheit gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei der das Membranventil einen Öffnungskanal zum kontinuierlichen Ausströmen von Fluid besitzt, und -
7 eine Schnittansicht ähnlich5 einer Ventileinheit gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung, bei der das Brechventil im wesentlichen flach ausgebildet ist. - Die Ventileinheit gemäß
1 besitzt ein Brechventil1 sowie ein Membranventil2 . Das Brechventil1 ist in einem Ventilkorpus3 ausgebildet, das Membranventil2 wird zum Teil von dem Ventilkorpus3 und zum anderen Teil von einer darüber liegenden Membran4 gebildet. - Wie
1 zeigt, besitzt der Ventilkorpus3 einen Ventilkanal5 , der originär von dem Brechventil1 verschlossen ist. Das Brechventil1 besitzt einen sich in dem Ventilkanal5 radial erstreckenden Ventilabschnitt6 , in dem eine im wesentlichen ringförmige Sollbruchstelle7 ausgebildet ist. Der von der Sollbruchstelle7 umgebene Ventilabschnitt8 kann zum Öffnen des Ventils eingedrückt und von dem ihn umgebenden Ventilabschnitt6 abgebrochen werden. - Wie
1 zeigt, ist der abzubrechende Ventilabschnitt8 als domförmiger Vorsprung9 ausgebildet, der konzentrisch zur Längsachse des Ventilkanals5 ange ordnet ist und zur Außenseite der Ventileinheit, d.h. zur Membran4 hin vorspringt. Der domförmige Vorsprung9 verjüngt sich zur Außenseite hin konisch, um leichter eingedrückt werden zu können und die Ventilöffnung im eingedrückten Zustand freizugeben. Wie1 zeigt, ist der Vorsprung9 kegelstumpfförmig ausgebildet. - Die Sollbruchstelle
7 erstreckt sich kreisringförmig um den Vorsprung9 herum (vgl.2 ), wobei die Sollbruchstelle7 nicht ringförmig geschlossen ausgebildet ist, sondern eine Unterbrechung10 aufweist, die eine Anbindung des abzubrechenden Ventilabschnittes8 an den nicht abzubrechenden Ventilabschnitt6 bildet. Beim Abbrechen des Ventilabschnittes8 wird der Vorsprung9 zur Innenseite des Ventils hin eingedrückt, wobei er um die Anbindung10 wie ein Scharnier geschwenkt wird. Wie1 zeigt, ist die Sollbruchstelle mit einem Winkel11 zur Oberfläche der angrenzenden Ventilabschnitte6 und8 gefertigt. Während sich die Oberfläche der angrenzenden Ventilabschnitte6 und8 radial zur Längsrichtung des Ventilkanals5 erstreckt, verläuft die Sollbruchstelle hierzu geneigt. Die Sollbruchstelle7 ist als Kerbe im Material der Ventilabschnitte6 und8 ausgebildet. Die Tiefe der Kerbe bzw. die in ihrem Bereich verbleibende Materialstärke ändert sich entlang dem Verlauf der Sollbruchstelle7 . Von der Anbindung10 ausgehend verjüngt sich die verbleibende Materialstärke im Bereich der Sollbruchstelle7 kontinuierlich zu der der Anbindung10 gegenüberliegenden Seite hin, wo die Materialstärke der Sollbruchstelle7 minimal ist. Gemäß der gezeigten Ausführung beträgt die Materialstärke dort etwa 0,05 mm. Vorzugsweise kann die Sollbruchstelle beim Spritzgießen des Ventilkorpus3 ausgebildet werden. Der Ventilkorpus3 kann aus verschiedenen Materialien spritzgegossen sein. Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist er aus Polypropylen spritzgegossen. - Das Membranventil
2 wird von dem Ventilsitz11 und der damit zusammenwirkenden Membran4 gebildet. Wie1 zeigt, ist der Ventilsitz11 unmittelbar an dem Ventilkorpus3 angeformt. Er wird von einem kreisringförmig geschlossenen, zur Membran4 hin vorspringenden Steg gebildet, der gleichzeitig das Ende und die Öffnung des Ventilkanals5 zur Membran4 hin bildet. Die Stirnseite des Ventilsitzes11 , gegen die die Membran4 zum Schließen des Membranventils angedrückt wird, ist geeignet ausgebildet, um eine hohe Dichtwirkung zu erzielen. Bei der gezeigten Ausführungsform ist sie flach und erstreckt sich radial zur Längsrichtung des Ventilkanals5 . - Die Höhe des Ventilsitzes
11 und die Höhe des domförmigen Vorsprunges9 sind derart aufeinander abgestimmt, daß der domförmige Vorsprung9 im originär verschlossenen Zustand des Brechventils1 über den Ventilsitz11 zu der Membran4 hin vorsteht. Der domförmige Vorsprung drückt die Membran4 von dem Ventilsitz11 weg in ihre geöffnete Stellung. - Ohne eigens gezeigt zu sein, wird die Ventileinheit in geeigneter Weise an dem mit ihr zu verschließenden Behältnis angebracht, insbesondere an der Behältniswandung befestigt, im Falle eines Folienbeutels angeschweißt.
- Nachfolgend wird die Funktion und Wirkungsweise der Ventileinheit näher erläutert:
Um die originärverschlossene Ventileinheit, wie sie in1 gezeigt ist, zu öffnen, braucht nur der domförmige Vorsprung9 durch die Membran4 hindurch eingedrückt zu werden. Vorzugsweise wird dies mit Hilfe eines Stempels12 bewerkstelligt, der dazu dient, die Membran4 gegen den Ventilsitz11 zu drücken und hierdurch das Membranventil2 zu schließen. Das Brechventil1 wird also beim erstmaligen Schließen des Membranventils2 durch den Stempel12 geöffnet, indem der domförmige Vorsprung9 unter das Niveau des Ventilsitzes11 gedrückt wird. Hierbei bricht die Sollbruchstelle7 und der domförmige Vorsprung9 schwenkt um die Anbindung10 in den Ventilkanal5 hinein. - Um die Ventileinheit zu öffnen, wird der Stempel
12 zurückgefahren, so daß die Membran4 nicht mehr auf den Ventilsitz11 gedrückt wird und sich von diesem wegbewegt (vgl.5 ). Das Fluid kann durch das aufgebrochene Brechventil1 hindurch und radial über den Ventilsitz11 hinweg strömen. Um die Ventileinheit erneut zu schließen, wird die Membran4 mit dem Stempel12 erneut gegen den Ventilsitz11 gedrückt. - Um auch bei geschlossenem Membranventil
2 einen kontinuierlichen Fluidstrom zu erreichen, nachdem das Brechventil1 aufgebrochen wurde, kann in dem Ventilkanal5 zwischen dem Brechventil1 und dem Membranventil2 eine Fluidöffnung13 vorgesehen sein, wie dies bei der Ausführungsform gemäß6 der Fall ist, die sich ansonsten nicht von der zuvor beschriebenen Ausführung unterscheidet. Wie6 zeigt, ist in dem vorspringenden, ringförmigen Steg, der den Ventilsitz11 des Membranventils2 bildet, eine sich radial erstreckende Fluidöffnung13 nach Art eines Bypass vorgesehen, durch die nach Öffnen des Brechventiles1 auch bei geschlossenem Membranventil2 Fluid durch die Ventileinheit ausströmen kann. Mit Hilfe einer derartigen zusätzlichen Fluidöffnung13 kann in einfacher Weise eine zweistufige Volumensteuerung erreicht werden. Bei geschlossenem Membranventil2 steht nur der begrenzte Ausströmquerschnitt der Fluidöffnung13 zur Verfügung. Soll ein größerer Volumenstrom austreten, wird das Membranventil2 geöffnet. - Anstelle der zuvor beschriebenen Ausführung der Erfindung, bei der der abzubrechende Ventilabschnitt als domförmiger Vorsprung ausgebildet ist, kann das Brechventil
1 im wesentlichen flach ausgebildet sein.7 zeigt eine solche Ausführungsform der Erfindung. Das Brechventil1 ist eine flache, ebene Scheibe. Ähnlich der zuvor beschriebenen Ausführung ist eine ringförmig verlaufende Sollbruchstelle7 in die Scheibe eingearbeitet, so daß ein abzubrechender Brechabschnitt des Brechventiles1 von dieser Sollbruchstelle7 umgeben ist. Die Sollbruchstelle7 kann ringförmig geschlossen sein. Vorzugsweise ist sie, wie bei der zuvor beschriebenen Ausführung, an einer Stelle unterbrochen, so daß der von der Sollbruchstelle7 umschlossene Brechabschnitt an der entsprechenden Stelle mit dem nicht abzubrechenden Abschnitt des Brechventils1 verbunden bleibt. Die Ausführung gemäß7 entspricht ansonsten der zuvor beschriebenen Ausführung, so daß für entsprechende Bauteile dieselben Bezugsziffern verwendet wurden. Um den Brechabschnitt aufbrechen zu können, besitzt der in7 nicht gezeichnete Betätigungsstempel einen entsprechenden, geeigneten Vorsprung.
Claims (16)
- Ventileinheit zum Öffnen und Verschließen von Behältnissen, insbesondere medizinischen Einmalartikeln, mit einem Brechventil (
1 ), das eine Sollbruchstelle (7 ) aufweist und durch Aufbrechen derselben zu öffnen ist, und einem Membranventil (2 ), das durch eine bewegliche Membran (4 ) zu öffnen und schließen ist, wobei das Brechventil (1 ) und das Membranventil (2 ) hintereinander geschaltet sind, wobei das Membranventil (2 ) einen Ventilsitz (11 ) aufweist, der einen Ventilkanal (5 ) umschließt und der Membran (4 ) gegenüberliegt, wobei das Brechventil (1 ) innerhalb des Ventilsitzes (11 ) des Membranventils (2 ) in dem Ventilkanal (5 ) angeordnet ist und diesen im unzerbrochenen Zustand verschließt, und wobei das Brechventil (1 ) einen zu der Membran (4 ) hin vorspringenden, domförmigen Vorsprung (9 ) besitzt, um den herum die Sollbruchstelle (7 ) vorgesehen ist, wobei der Vorsprung (9 ) über den Ventilsitz (11 ) derart vorspringt, daß er die Membran (4 ) in ihrer offenen Stellung hält. - Ventileinheit nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Brechventil (
1 ) und das Membranventil (2 ) derart zueinander angeordnet und ausgebildet sind, daß das Brechventil (1 ) durch Bewegung der Membran (4 ) des Membranventils (2 ), insbesondere durch ein erstmaliges Schließen des Membranventils (2 ) aufbrechbar ist. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Brechventil (
1 ) und das Membranventil (2 ) koaxial zueinander angeordnet sind. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Brechventil (
1 ) zu einer Behältnisinnenseite und das Membranventil (2 ) zu einer Behältnisaußenseite hin angeordnet ist. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Sterilraum vorgesehen und das Brechventil (
1 ) vollständig in dem Sterilraum angeordnet ist. - Ventileinheit nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Membranventil mit einer Innenseite in dem Sterilraum angeordnet ist.
- Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein abzubrechender Abschnitt (
8 ) des Brechventils (1 ) mit einer Anbindung (10 ) an einen Hauptabschnitt (6 ) des Brechventils gesichert ist, wobei insbesondere die Sollbruchstelle (7 ) im wesentlichen ringförmig ausgebildet und durch die Anbindung (10 ) unterbrochen ist. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die im Bereich der Sollbruchstelle (
7 ) verbleibende Materialstärke sich entlang dem Verlauf der Sollbruchstelle (7 ) ändert, insbesondere zu einem Punkt hin minimal wird. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine minimale Wandstärke des Brechventils (
1 ) im Bereich der Sollbruchstelle (7 ) weniger als 0,2 mm, vorzugsweise weniger als 0,1 mm, insbesondere etwa 0,05 mm beträgt. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Membran (
4 ) von einer Folie, insbesondere aus Kunststoff, gebildet ist. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Membran (
4 ) integraler Bestandteil der Ventileinheit ist. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Membran (
4 ) von einer Behältniswandung, insbesondere einer die Wandung des zu verschließenden Behältnisses bildenden Folie, gebildet ist. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sie von der Membran (
4 ) abgesehen einstückig ausgebildet ist. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sie Bestandteil eines Chemosensors ist.
- Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Membranventil (
2 ) mit demselben Betätigungsmittel (12 ) verschließbar und/oder wieder verschließbar ist, mit dem das Brechventil (1 ) aufbrechbar ist. - Ventileinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein stempelförmiges Betätigungsmittel, das einen zu einem Ventilsitz (
11 ) des Membranventils (2 ) komplementären Abschnitt aufweist, vorgesehen ist.
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- 1999-12-17 DE DE19961078A patent/DE19961078B4/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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