DE19960476A1 - Verfahren zur Herstellung einer Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie und mit diesem Verfahren hergestellte Sonde - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie und mit diesem Verfahren hergestellte SondeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie und eine mit diesem Verfahren hergestellte Sonde. Hierzu wird die als Sonde zu verwendende Glasfaser nach dem Ätzprozeß naß abgeschliffen, um eine sehr scharfe Spitze mit einem kleinen Spitzenradius im Nanometer-Bereich und gleichzeitig eine glatte Oberfläche zu erhalten. Der Konuswinkel der Sonde läßt sich durch Variation des Schleifwinkels im Bereich zwischen 20 DEG und 90 DEG einstellen. Die derart hergestellten Sonden ermöglichen Untersuchungen mit einem hohen Transmissionsverhältnis in der Größenördnung von mindestens 10·-3· und einer Auflösung deutlich unter 100 nm.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie (SNOM:
"Scanning Near-Field Optical Microscopy") und eine mit diesem
Verfahren hergestellte Sonde.
Die optische Rasternahfeldmikroskopie, ein Verfahren aus der
modernen Familie der Rastersondenmikroskopie, erlaubt, das
klassische, beugungsbegrenzte Auflösungslimit herkömmlicher
Mikroskopietechniken zu umgehen und dadurch Strukturen, die
deutlich kleiner als die halbe Wellenlänge des verwendeten
Lichts sind, sichtbar und damit für Untersuchungszwecke
zugänglich zu machen (D. W. Pohl, W. Denk und M. Lanz, Appl.
Phys. Lett., 44, 651-653, 1984).
Zum Betrieb eines Rasternahfeldmikroskops muß eine kleine
Apertursonde mit einem Durchmesser im Bereich von 100 nm oder
darunter im Abstand von wenigen Nanometern über die Probe
geführt werden. Licht, das aus dieser Apertur emittiert wird,
tritt in Wechselwirkung mit der Probe und wird anschließend
mittels geeigneter Optik und Detektor ausgewertet. Ein Bild
der Oberfläche der Probe wird dadurch erzeugt, daß die Sonde
Punkt für Punkt und Zeile für Zeile über die Oberfläche der
zu untersuchenden Probe bewegt wird und die dabei gewonnenen
Daten anschließend elektronisch bzw. mit Hilfe der
Datenverarbeitung zusammengesetzt werden.
Eine Hauptschwierigkeit bei der Durchführung der optischen
Rasternahfeldmikroskopie ist die Herstellung geeigneter
Apertursonden. Hierzu finden in der Regel handelsübliche
Glasfasern Verwendung, die nach einer Reihe von Verfahren
präpariert werden.
In den weitaus meisten Fällen werden die in der Nahfeldoptik
verwendeten Sonden durch verjüngte gezogene Glasfasern
gebildet, wie sie in E. Betzig, J. K. Trautmann, T. D.
Harris, J. S. Weiner und R. L. Kostelak, Science, 257,
1468-1470, 1991, beschrieben sind. Diese gezogenen Glasfasern
werden derart mit Metall bedampft, daß nur der vordere
Bereich der Faser lichtdurchlässig bleibt, d. h. die Apertur
bildet. Ein entscheidender Nachteil der gezogenen
Glasfaserspitzen beruht darauf, daß beim Zugprozeß während
der Herstellung gleichzeitig der Kern der Faser ausgedünnt
wird. Dadurch wird die Wellenführung des Lichts stark gestört
bis hin zur internen Totalreflektion im Bereich der Spitze.
Daher tritt nur noch ein sehr kleiner Teil des eingekoppelten
Lichtes in der Größenordnung von 10-6
(Transmissionsverhältnis) durch die Apertur aus. Diese
geringe Intensität bewirkt generell ein schlechtes Signal-
Rausch-Verhältnis und schränkt darüber hinaus die Zahl der
möglichen Anwendungen beträchtlich ein. Außerdem werden beim
Ziehprozeß Materialspannungen erzeugt, die die mechanische
Stabilität der Spitzen stark vermindern.
Alternative Vorschläge, z. B. von D. R. Turner, U.S. Patent
No. 4,469,554 (1984) geätzte Glasfasersonden einzusetzen,
haben den Nachteil, daß sich aufgrund der aus dem Ätzprozeß
resultierenden rauhen Oberfläche beim anschließenden
Bedampfungsprozeß keine homogene Metallschicht mit
wohldefinierter Apertur erzeugen läßt und somit nur eine
unbefriedigende optische Auflösung erzielt wird. Zwar bleibt
bei diesen Sonden der Durchmesser des Kerns der Sondenspitze
über einen weiten Bereich erhalten, aber das Verfahren
erlaubt keine Herstellung von Sonden reproduzierbarer
Qualität. Auch ein modifiziertes Verfahren z. B. von P.
Lambelet, A. Sayah, M. Pfeffer, C. Philipona und F. Marquis-
Weible, Appl. Opt., 37 (1), 7289-7292 konnte die
Oberflächenrauhigkeit nicht völlig beseitigen; zudem bleibt
der maximale Öffnungswinkel der Spitzen auf etwa 40°
beschränkt. Daher gibt es bislang keine Veröffentlichungen
über Messungen mit einem optischen Rasternahfeldmikroskop mit
geätzten Spitzen, die eine überzeugende optische Auflösung
aufweisen würden.
Neuerdings werden z. B. von E. Oesterschulze, Optical Memory & Neural
Networks, 7, No. 4, 251-265, 1998 und von D. Drews, W.
Ehrfeld, M. Lacher, K. Mayr, W. Noell und S. Schmitt,
Nanotechnology, 10, No. 1, 61-64, 1999 mikrofabrizierte
Cantilever-Sonden als Sonden für die optische
Rasternahfeldmikroskopie vorgeschlagen, die auf dem Konzept
eines Rasterkraftmikroskops (AFM) basieren. Die
mikrofabrizierten Cantilever-Sonden lassen sich daher nicht
in ein herkömmliches Rasternahfeldmikroskop integrieren,
sondern erfordern einen auf einem Rasterkraftmikroskop
basierenden Aufbau. Neben vergleichsweise hohen Kosten für
die Herstellung einer entsprechenden Sonde aufgrund des
Einsatzes von Methoden der Mikrostrukturtechnik resultiert
die Verwendung derartiger Sonden in zusätzlichen
Investitionskosten in beträchtlicher Höhe für ein
modifiziertes optische Rasternahfeldmikroskop.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
besteht nun darin, Sonden für die optische
Rasternahfeldmikroskopie in reproduzierbarer Qualität
herzustellen, die die Nachteile der genannten Sonden
vermeiden und zusätzlich variable Öffnungswinkel bis zu 90°
für ein wesentlich verbessertes Transmissionsverhältnis sowie
eine hohe mechanische Stabilität aufweisen.
Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, daß die
als Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie zu
verwendende Glasfaser nach einem einleitenden Ätzprozeß naß
abgeschliffen wird, um eine sehr scharfe Spitze mit einem
kleinen Spitzenradius im Nanometer-Bereich und gleichzeitig
eine glatte Oberfläche zu erhalten. Die glatte Oberfläche ist
wiederum erforderlich, um eine gute Qualität der
Metallschicht zu erhalten, die im Anschluß daran aufgedampft
wird. Variationen der Spitzenform aufgrund der Einzelheiten
des chemischen Ätzprozesses lassen sich durch Veränderung der
Parameter beim wesentlich besser kontrollierbaren
Abschleifprozeß korrigieren, wodurch sich eine hohe
Reproduzierbarkeit der Spitzenqualität erzielen läßt. Durch
den einstellbaren Schleifwinkel lassen sich schließlich
unterschiedliche Spitzengeometrien realisieren.
Die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Sonden ermöglichen Untersuchungen mit einem optischen
Rasternahfeldmikroskopie mit einer Auflösung deutlich unter
100 nm. Die Basisform der geätzten Spitzen mit dem
resultierenden hohen Transmissionsverhältnis in der
Größenordnung von 10-3 bleibt zunächst erhalten. Durch den
darauffolgenden Abschleifprozeß wird die
Oberflächenrauhigkeit stark vermindert; gleichzeitig läßt
sich der Konuswinkel im Spitzenbereich variieren. Besonders
vorteilhaft sind Öffnungswinkel zwischen 40° und 90°. Durch
die Vergrößerung des Öffnungswinkels kann das
Transmissionsverhältnis sogar noch erhöht werden. Auch der
Spitzenradius wird entscheidend verkleinert. Dadurch lassen
sich kleine Aperturen erzielen. Mit dem Verfahren lassen sich
auch gezogene Glasfaserspitzen bearbeiten.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß das
erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Vorteile aufweist:
- - hohe Reproduzierbarkeit bei der Herstellung von SNOM- Sonden durch selbstjustierende Abschleifmethode
- - Glatte Materialoberfläche zur Erzeugung einer homogenen Metallisierung für Sonden mit kleinen Aperturdurchmessern;
- - um mindestens drei Größenordnungen höheres Transmissionsverhältnis gegenüber gezogenen Faserspitzen;
- - hohe mechanische Stabilität der Sonden aufgrund des großen Konuswinkels und der Vermeidung von Materialspannungen, wie sie bei den gezogenen Spitzen auftreten;
- - geringe Materialkosten durch die Verwendung von handelsüblichen Glasfasern.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Zur Herstellung einer Sonde für die optische
Rasternahfeldmikroskopie wird eine monomodige Glasfaser
zunächst bei Raumtemperatur mit 40%-iger Flußsäure (HF)
geätzt und daran anschließend auf einem modifizierten
Mikropipetten-Schleifgerät mit einer Al2O3-Schleifplatte
(Korngröße der Schleifpartikel 50 nm) zugeschliffen, wobei
die Fasern gleichzeitig um ihre eigene Achse rotieren.
Dadurch erhält man die für den anschließenden
Bedampfungsprozeß erforderliche sehr glatte Oberfläche und
gleichzeitig eine extrem scharfe symmetrische Spitze mit
einem Spitzenradius im Nanometer-Bereich. Der Konuswinkel der
Sonde läßt sich durch Variation des Schleifwinkels im Bereich
zwischen 40° und 90° einstellen. Die Apertur wird schließlich
nach einem üblichen Verfahren erzeugt, indem die Sonden in
einer Vakuumkammer unter einem bestimmten Winkel derart mit
Metall bedampft werden, daß durch Abschattung im
Spitzenbereich eine kleine Öffnung (Apertur) übrig bleibt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Sonde für die optische
Rasternahfeldmikroskopie, mit den Schritten,
- - Ätzen einer Spitze an eine Glasfaser;
- - Abschleifen der Glasfaser unter einem variablen Schleifwinkel;
- - Aufdampfen einer Metallschicht.
2. Verfahren zur Herstellung einer Sonde für die optische
Rasternahfeldmikroskopie, mit den Schritten,
- - Ziehen einer Spitze aus einer Glasfaser;
- - Abschleifen der Glasfaser unter einem variablen Schleifwinkel;
- - Aufdampfen einer Metallschicht.
3. Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie
hergestellt nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Konuswinkel der Sonde
zwischen 20° und 90° beträgt.
4. Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie nach
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Transmissionsverhältnis oberhalb
von 10-4 insbesondere oberhalb von 10-3 liegt.
5. Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie nach
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß deren Auflösungsvermögen unterhalb
von 100 nm, insbesondere unterhalb von 80 nm liegt.
Priority Applications (2)
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DE19960476A Withdrawn DE19960476A1 (de) | 1999-12-15 | 1999-12-15 | Verfahren zur Herstellung einer Sonde für die optische Rasternahfeldmikroskopie und mit diesem Verfahren hergestellte Sonde |
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