DE19959494A1 - Brandschutz-Kabelabschottung - Google Patents

Brandschutz-Kabelabschottung

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brandschutz-Kabelabschottung in einem Doppelboden (1) zwischen der Rohdecke (1) und den mit Abstand darüber angebrachten Bodenplatten (4). Um eine rauchdichte Wandabschottung des Zwischenraumes (5) zwischen Rohdecke (2) und Bodenplatten (4) zur Verfügung zu stellen, welche die Nachgiebigkeit der Bodenplatten (4) möglichst nicht beeinträchtigt, schlägt die Erfindung vor, daß die Kabel (6) rauchdicht quer durch eine starre Schwelle (7) aus feuerfestem Material durchgeführt sind, wobei in einem Zwischenraum zwischen der Schwelle (7) und den darüber liegenden Bodenplatten (4) eine Vliesdichtung (9) angeordnet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brandschutz- Kabelabschottung in einem Doppelboden zwischen der Rohdecke und den mit Abstand darüber angebrachten Bodenplatten.
Zur Installation einer größeren Anzahl von Versorgungs- und Datenleitungen in einem Gebäude, beispielsweise in einem Bürogebäude mit einer Vielzahl von EDV-Arbeitsplätzen, wird häufig eine Doppelboden-Konstruktion vorgesehen. Dabei befindet sich der Installationsraum zwischen der Deckenoberseite und den Bodenplatten, welche mit Abstand darüber angebracht sind und die begehbare Nutzfläche bilden.
Für die Installation haben derartige Doppelboden-Systeme den Vorteil, daß durch die Unterflur-Anordnung der Kabel jeder Punkt im Raum erreichbar ist, ohne daß Kabelkanäle verlegt oder Wanddurchbrüche geschaffen werden müssen. Durch die Ausnutzung der gesamten Bodenfläche ist der verfügbare Installationsraum dabei in jedem Falle ausreichend.
Nachteilig kann sich jedoch bei einem Doppelboden der freie Durchgang über die gesamte Gebäudefläche im Brandfall auswirken. Bei einem Schwelbrand kann sich der entstehende Rauch durch den Installationsraum nämlich auch über längere Gänge schnell in sämtliche Räume eines Gebäudes ausbreiten und dort zu Gesundheits- und Sachschäden führen. Dem kann zwar durch die Installation von Feuerschutztüren oder -toren begegnet werden, welche einen umlaufenden Rahmen haben, der durch die Bodenplatten bis auf die Rohdecke durchgeht. Durch die Wand sind die Kabel beispielsweise mit Abschottungskästen hindurchgeführt, wie sie beispielsweise in der DE 93 15 955 beschrieben sind.
Die Anbringung rauchdichter Abschottungen innerhalb eines durchgehenden Raumbereichs, der nicht durch Wände und Zwischentüren unterbrochen ist, beispielsweise einem langen Gang, ist jedoch im Stand der Technik außerordentlich problematisch. Die Bodenplatten sollen nämlich in gewissem Maße nachgiebig sein und zur Schallentkopplung nicht unmittelbar auf der Rohdecke aufliegen. Daher können keine starren Zwischenwände vorgesehen sein, die sich von der Oberfläche der Rohdecke bis unmittelbar unter die Unterseite der Bodenplatten erstrecken. Ein Spalt darf jedoch keinesfalls freibleiben, da damit ein Rauchdurchgang geschaffen würde. Eine Verfugung mit elastischem Material, wie beispielsweise Silikonkautschuk oder dergleichen, scheitert daran, daß derartige Dichtmaterialien entweder nicht hitzebeständig bzw. feuerfest oder nicht hinreichend langzeit-formstabil sind, also dauerhaft zusammengepreßt bleiben oder zerfallen und ihre Dichtwirkung verlieren.
Angesichts dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabenstellung zugrunde, eine Kabelabschottung im Installationsraum eines Doppelbodens anzugeben, welche zwar eine Bewegung der Bodenplatten zuläßt, dabei dennoch rauchdicht und langzeitstabil ist.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung schlägt die Erfindung vor, daß die Kabel rauchdicht quer durch eine starre Schwelle aus feuerfestem Material durchgeführt sind, wobei in einem Zwischenraum zwischen der Schwelle und den darüberliegenden Bodenplatten eine Vliesdichtung angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Kabelabschottung besteht im wesentlichen aus zwei Funktionsbereichen. Der erste Funktionsbereich besteht aus einer Schwelle, welche längs des abzuschottenden Raumbereichs verläuft und sich von der Oberseite des Doppelbodens nach oben bis kurz unter die Unterseite der darüberliegenden Bodenplatten erstreckt. Die Schwelle besteht aus einem starren, brandsicheren und rauchundurchlässigen Material, wobei die Kabel, beispielsweise mit den eingangs erwähnten, aus der DE 93 15 955 U1 bekannten Bauelementen quer durch die Schwelle hindurchgeführt sind. Erfindungsgemäß reicht die Schwelle nicht ganz bis an die Unterseite der Bodenplatten, sondern es verbleibt ein Spalt. In diesem Zwischenraum ist das zweite Funktionsteil der Erfindung angeordnet, nämlich eine Dichtung aus einem Faservlies. Bei einem solchen Vlies handelt es sich um einen Faserwerkstoff, bei dem Filamente, bevorzugt Endlosfilamente, bindemittelfrei miteinander verfestigt sind zu einem Gewebe bzw. Filz. Die Besonderheit dieses Werkstoffs besteht darin, daß die Fasern nicht das gesamte Volumen dicht ausfüllen, so daß der Werkstoff komprimierbar ist, wobei die einzelnen Fasern jeweils nur auf Biegung beansprucht, jedoch nicht plastisch verformt werden. Dadurch hat dieser Vlieswerkstoff selbst bei häufiger, starker Zusammenpressung eine hervorragende Formbeständigkeit.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß durch den Zwischenraum zwischen der Oberseite der Schwelle und der darüber befindlichen Bodenplatte weiterhin gewährleistet ist, daß diese nachgiebig ist, das heißt sich beim Begehen durchbiegen kann. Durch die in dem Zwischenraum angeordnete Vliesdichtung werden nämlich praktisch keine elastischen Rückstellkräfte von unten auf die Bodenplatte ausgeübt, welche sich nachteilig auf deren Beweglichkeit auswirken könnten. Aufgrund der besonderen, vorangehend erläuterten Eigenschaften des Vliesmaterials ist die Vliesdichtung besonders langzeitstabil und formbeständig. Dadurch, daß sich die Vliesdichtung flächig über die gesamte Breite der Schwelle erstreckt, ist sie in dieser Richtung darüber hinaus hinreichend rauchdicht.
Vliesdichtungen lassen sich praktisch aus allen möglichen Fasermaterialien herstellen. Für die erfindungsgemäße Anwendung ist es dabei natürlich besonders vorteilhaft, daß unbrennbare, extrem hitzebeständige Werkstoffe verwendet werden, beispielsweise Glasfasern oder Mineralfasern.
Besonders vorteilhaft ist es, daß die Vliesdichtung als Glasfilzmatte ausgebildet ist. Dabei handelt es sich um einen bindemittelfreien Nadelfilz, der in unterschiedlichen Dicken und Flächenzuschnitten erhältlich ist und eine Temperaturbeständigkeit von nahezu 1000°C hat. Neben seiner Verformbarkeit hat der Werkstoff gute akustische Dämmeigenschaften. Als Streifenzuschnitt, der auf der Oberseite der Schwelle verlegt ist, hat er zudem gute rauchdichtende Eigenschaften.
Die erfindungsgemäße Schwelle ist vorzugsweise als Zementmörtelschwelle ausgebildet. Diese ist besonders feuerbeständig und hat den weiteren Vorteil, daß sie sich mit relativ geringem Aufwand in den gewünschten Abmessungen anbringen läßt. Die Kabel werden dabei vorzugsweise durch Kabelabschottungselemente hindurchgeführt, welche als Durchgang in die Schwelle eingebettet sind. Derartige Kabelabschottungselemente, beispielsweise gemäß der bereits genannten DE 93 15 955 U1, bestehen im wesentlichen aus einem Blechkasten mit Rechteckquerschnitt, der an den Stirnseiten offen ist und innen zumindest deckenseitig und an den Seitenwänden mit Feuerschutzpaketen ausgekleidet ist. Durch diese Abschottungselemente können jeweils ein oder mehrere Kabel hindurch verlegt werden.
Zum Einbau der vorgenannten Kabelabschottungselemente werden diese auf der Rohdecke zunächst in einem Zementmörtelbett verlegt. Anschließend wird stirnseitig eine Schalung angeschraubt, die etwa 5 mm unterhalb der Unterseite des Doppelbodens endet. Diese kastenförmige Schalung wird mit Zementmörtel verfüllt. Nach dem Aushärten wird somit eine Zementmörtelschwelle mit eingegossenen Kabelabschottungselementen gebildet, die zur Unterseite der Bodenplatten einen Zwischenraum von etwa 5 mm freiläßt. Diese Zementmörtelschwelle hat einen rechteckigen Querschnitt und ist in Kabeldurchgangsrichtung ca. 100 mm breit. Auf der Oberseite der Zementmörtelschwelle wird mit einer ebenso breiten Vliesdichtung, beispielsweise einer ca. 100 mm breiten Glasfilzmatte belegt. In unbelastetem Zustand sollte diese etwa doppelt so dick sein, wie der Zwischenraum hoch ist, also bei einem Zwischenraum von 5 mm etwa 10 mm.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kabelabschottung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen im einzelnen
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Doppelbodens mit einer erfindungsgemäßen Kabelabschottung;
Fig. 2 eine Vorderansicht auf die erfindungsgemäße Kabelabschottung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht von oben auf die erfindungsgemäße Kabelabschottung gemäß Fig. 1 bzw. Fig. 2.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen einen Längs- und eine Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Doppelboden, der als ganzes mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist. Dabei sind auf der Oberseite einer Rohdecke 2, in der Regel einer Betondecke eines Gebäudes, auf Trägerelementen 3 Bodenplatten 4 angebracht. Diese dienen als begehbare Nutzfläche des Doppelbodens 1.
Dadurch, daß die Bodenplatten 4 durch die Trägerelemente 3 mit Abstand zur Oberseite der Rohdecke 2 angeordnet sind, wird ein Zwischenraum 5 gebildet, der als Montageraum für darin verlegte Kabel, beispielsweise Versorgungs- und Datenleitungen 6 dient. Dieser Montageraum erstreckt sich in der Fläche in der Regel über gesamte Etagen eines Gebäudes, zumindest jedoch durchgehend über größere Räume, wie beispielsweise Großraumbüros. Das hat den Vorteil, daß mit den Leitungen 6 praktisch beliebige Punkte in der Fläche problemlos erreichbar sind, wobei hinreichend Einbauraum für eine größere Anzahl von Leitungen jederzeit zur Verfügung steht.
Die Trägerelemente 3 sind in der Regel durchgängig gestaltet und bieten daher keine Brand- und Rauchabschottung. Eine erfindungsgemäße Brandschutz-Kabelabschottung ist daher im Zwischenraum zwischen den Trägerelementen 3 angeordnet. Diese weist eine Schwelle 7 aus Zementmörtel auf. Diese Schwelle hat einen rechteckigen Querschnitt und erstreckt sich über die Zimmerbreite der Rohdecke, wie dies beispielsweise in Fig. 2 und Fig. 3 erkennbar ist. In diese Schwelle 7 sind Kabelabschottungselemente 8 fest eingebettet, das heißt in den Zementmörtel eingegossen.
Die Schwelle 7 ist etwa 5 mm niedriger als der Zwischenraum 5 zwischen Rohdecke 2 und Unterseite der Bodenplatten 4. In der verbleibenden Fuge ist eine erfindungsgemäße Vliesdichtung 9 angeordnet. Diese Vliesdichtung 9 ist vorzugsweise als flächiger Zuschnitt aus einer Glasfilzmatte ausgebildet und erstreckt sich längs und quer über die gesamte Oberseite der Schwelle 7. Bei einer Fugenbreite von 5 mm wird die Vliesdichtung 9 aus Vliesmaterial hergestellt, welches in unverformtem Zustand eine Dicke von etwa 10 mm hat. Wenn dieses Material in der Fuge auf 5 mm zusammengedrückt ist, bietet es eine gute Rauchabdichtung. Zugleich ist diese Vliesdichtung 9 gegenüber flächigem Druck dauerelastisch, so daß die Elastizität, das heißt die Schwingfähigkeit der Bodenplatten 4 zwischen den Trägerelementen 3 nicht beeinträchtigt wird.
Wie dies besonders gut aus der Draufsicht in Fig. 3 erkennbar ist, wo die Bodenplatten 4 weggelassen sind, wird durch die erfindungsgemäße Anordnung der Schwelle 7 mit den Kabelabschottungselementen 8 und der Vliesdichtung 9 eine wirkungsvolle Rauchabdichtung, beispielsweise in einem durchgehenden Flur erreicht, der mit dem Pfeil dargestellt ist. Als Kabelabschottungselemente 8 werden vorzugsweise beidseitig offene Blechkästen mit Rechteckquerschnitt gewählt, die innen mit Feuerschutzpaketen ausgekleidet sind. Diese werden in der Schwelle montiert, in dem zunächst auf der Rohdecke ein Zementmörtelbett aufgetragen wird, auf das die Kabelabschottungselemente 8 gesetzt werden. Auf beiden Seiten der Schwelle 7 wird dann eine Verschalung angesetzt, die mit Zementmörtel aufgefüllt wird. Durch Anpassung an den Zwischenraum 5 wird gewährleistet, daß Einbauraum für die Vliesdichtung 9 vorhanden ist. Aufgrund ihrer Eigenschaften bietet diese eine gute Rauchabdichtung und beeinträchtigt die Statik des Doppelbodens praktisch nicht, da die Bodenplatten 4 in ihrem nicht abgestützten Bereich weiterhin nachgiebig bleiben.

Claims (6)

1. Brandschutz-Kabelabschottung in einem Doppelboden zwischen der Rohdecke und den mit Abstand darüber angebrachten Bodenplatten, gekennzeichnet dadurch, daß die Kabel (6) rauchdicht quer durch eine starre Schwelle (7) aus feuerfestem Material durchgeführt sind, wobei in einem Zwischenraum zwischen der Schwelle (7) und den darüber liegenden Bodenplatten (4) eine Vliesdichtung (9) angeordnet ist.
2. Kabelabschottung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliesdichtung (9) als Glasfilzmatte ausgebildet ist.
3. Kabelabschottung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliesdichtung (9) flächig auf der Oberseite der Schwelle (7) aufliegt.
4. Kabeldurchführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwelle (7) als Zementmörtelschwelle ausgebildet ist.
5. Kabelabschottung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein oder mehrere Kabel (6) durch Kabelabschottungselemente (8) hindurchgeführt sind, die in die Schwelle (7) eingebettet sind.
6. Kabelabschottung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelabschottungselemente (8) im wesentlichen aus einem Blechkasten mit Rechteckquerschnitt bestehen, der an den Stirnseiten offen ist und innen mit Feuerschutzpaketen ausgekleidet ist.
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