DE19958310C2 - Raketentriebwerk für Flüssigtreibstoffe mit einem geschlossenen Triebwerkskreislauf - Google Patents
Raketentriebwerk für Flüssigtreibstoffe mit einem geschlossenen TriebwerkskreislaufInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Raketentriebwerk für Flüssigtreibstoffe mit einem geschlossenen Triebwerkskreislauf, mit mindestens einer Zuführung für jeden Flüssigtreibstoff zu einer Brennkammer (14), in dem Hauptstrom (1, 2) der Zuführung vorgesehenen Turbopumpen (3, 4), in einem ersten Nebenstrom (5, 6) angeordneten Gasgenerator (7) zum Antreiben der Turbopumpen (3, 4), Ableitungen (8, 9, 10) zur Abführung der Abgase des Gasgenerators (7), die in den Hauptstrom (1, 2) münden, wobei zumindest ein Teil der Ableitungen (9) stromaufwärts der Turbopumpen (3, 4) in den Hauptstrom (2) zumindest eines der Flüssigtreibstoffe einmünden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Raketentriebwerk für Flüssigtreibstoffe
mit einem geschlossenen Triebwerkskreislauf, wobei mindestens eine Zufüh
rung für jeden Flüssigtreibstoff zu einer Brennkammer vorgesehen ist, in den
Hauptstrom der Zuführung Turbopumpen eingefügt sind und in einem Neben
strom ein Gasgenerator zum Antreiben der Turbopumpen angeordnet ist. Wei
terhin sind Ableitungen zur Abführung der Abgase des Gasgenerators vorge
sehen, wobei die Ableitungen in den Hauptstrom münden.
Aus dem Stand der Technik sind bereits Raketentriebwerke für Flüssigtreib
stoffe mit einem geschlossenen Triebwerkskreislauf oder mit einem offenen
Triebwerkskreislauf bekannt. Diese sind beispielsweise in US 5,404,715 A unter
Bezugnahme auf Raketentriebwerke mit "direct flow cycle" oder mit "parallel
auxiliary flow cycle" beschrieben. Bei dem "direct flow cycle" wie auch bei der
vorliegenden Erfindung münden die Ableitungen zur Abführung der Abgase
des Gasgenerators in den Hauptstrom ein. Ein vergleichbares Triebwerkskon
zept ist auch in US 4,831,818 A beschrieben. Beide Prinzipien aus dem Stand
der Technik weisen jedoch bestimmte Nachteile auf. Bekannte Raketentrieb
werke mit einem offenen Triebwerkskreislauf weisen zwar eine einfachere
Bauweise insbesondere bezüglich der Schnittstelle zwischen den Zuführun
gen und der Brennkammer auf, durch eine separate Abführung der Abgase
des Gasgenerators kommt es jedoch zu Impulsverlusten, die die Schubleis
tung des Raketentriebwerks beeinträchtigen. Eine solche Beeinträchtigung
der Schubleistung kann durch Raketentriebwerke mit einem geschlossenen
Triebwerkskreislauf nach dem Stand der Technik vermieden werden. Nachtei
lig bei den bekannten Konstruktionen ist jedoch, dass eine aufwendige Kon
struktion insbesondere im Bereich der Schnittstelle zwischen den Zuführun
gen und der Brennkammer erforderlich ist und die entsprechenden Bauteile
sehr spezifisch aufeinander abgestimmt werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein effektives Raketentrieb
werk mit einer vereinfachten Konstruktion bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des vorliegenden Anspruchs
1. Es ist dabei ein Raketentriebwerk für Flüssigtreibstoffe mit einem ge
schlossenen Triebwerkskreislauf vorgesehen, wobei zumindest ein Teil der
Ableitungen zur Abführung der Abgase des Gasgenerators stromaufwärts der
Turbopumpen in den Hauptstrom zumindest eines der Flüssigtreibstoffe
einmünden. Die Ableitungen werden somit nicht, wie bisher beim Stand der
Technik üblich, im Bereich der Brennkammer bzw. des Einspritzkopfes der
Brennkammer dem Hauptstrom zugeführt, sondern die Ableitungen werden
von der Brennkammer entfernt im Bereich stromaufwärts der Turbopumpen
dem Hauptstrom zugeführt, so daß die Ableitungen bei der Gestaltung der
Schnittstelle zwischen den Zuleitungen und der Brennkammer nicht berück
sichtigt werden müssen. Ist in dem Hauptstrom einer Zuführung nur eine Tur
bopumpe vorgesehen, so münden die Ableitungen stromaufwärts dieser Tur
bopumpe in den Hauptstrom ein. Es können jedoch in dem Hauptstrom auch
mehrere aufeinander folgende Turbopumpen vorgesehen sein. Die Ableitun
gen münden dann zumindest stromaufwärts der stromabwärts gesehen letz
ten Turbopumpe in den Hauptstrom ein, sie können jedoch auch noch weiter
stromaufwärts in den Hauptstrom einmünden, beispielsweise stromaufwärts
aller nacheinander angeordneten Turbopumpen.
Der Nebenstrom, der den Gasgenerator mit Treibstoff versorgt, kann aus un
terschiedlichen Quellen gespeist werden. Es kann z. B. vorgesehen sein, daß
dieser Nebenstrom vom Hauptstrom der Flüssigtreibstoffe abzweigt. Dieses
Abzweigen kann an jeder geeigneten Stelle des Hauptstroms erfolgen. Bevor
zugt wird vorgesehen, daß der Nebenstrom zur Versorgung des Gasgenera
tors stromabwärts der Turbopumpen vom Hauptstrom abzweigt. Man erreicht
dadurch, daß der Gasgenerator mit Treibstoff versorgt wird, der bereits unter
einem hohen Druck steht. Damit können höhere Drücke für den Bereich des
Gasgenerators selbst wie auch für die Abgase des Gasgenerators erzielt werden,
was einerseits die Rückführung der Abgase in den Hauptstrom erleich
tert und andererseits zu geringeren Impulsverlusten des Raketentriebwerks
führt. Es kann aber auch andererseits vorgesehen werden, daß der erste Ne
benstrom zumindest teilweise aus separaten Treibstoffquellen gespeist wird,
beispielsweise aus separaten Treibstofftanks. Hierbei kann vorgesehen sein,
daß der Gasgenerator mit einer anderen Treibstoffzusammensetzung oder
grundsätzlich mit anderen Treibstoffen betrieben wird als die Brennkammer
des Raketentriebwerks. Ein solches Raketentriebwerk entspricht damit einem
Drei- oder Mehrkomponentensystem.
Um den Druck im Hauptstrom der Flüssigtreibstoffe vor den Turbopumpen
weiter zu erhöhen, insbesondere, um die notwendigen Druckbedingungen für
die Einleitung der Abgase des Gasgenerators zu ermöglichen, ohne daß eine
Verdampfung erfolgt, kann vorgesehen werden, daß zumindest einer der Tur
bopumpen mindestens eine Verdichterstufe (Boost- oder Jetpumpe) vorge
schaltet ist. Die Ableitungen der Abgase des Gasgenerators münden dann
bevorzugt im Bereich der Verdichterstufe in den Hauptstrom ein. Um gleich
zeitig eine Verbesserung des Kavitationsverhaltens zu erreichen, können
zweiflutige Pumpen als Turbopumpen verwendet werden. Die Einleitung der
Abgase des Gasgenerators unter Überdruck wirkt sich dabei ebenfalls günstig
auf das Kavitationsverhalten aus. Schließlich kann durch eine geeignete An
passung der Druck- und Temperaturzustände im Bereich der Einmündung der
Ableitungen eine Verdampfung des Flüssigtreibstoffs im Hauptstrom vermie
den werden. Außerdem kann das Kavitationsverhalten noch weiter durch eine
entsprechende Auslegung der Schaufeln der Turbopumpe verbessert werden,
um einer trotz rascher Durchmischung der Abgase des Gasgenerators mit
dem Hauptstrom noch unvollständigen Kondensation der Abgase zu begeg
nen.
Die Kondensation der Abgase des Gasgenerators im Hauptstrom kann da
durch noch erleichtert werden, daß die Temperatur der Abgase vor deren
Einleitung in den Hauptstrom abgesenkt wird. Es kann dazu vorgesehen werden,
daß die Ableitungen einen Wärmetauscher zur Kühlung der Abgase des
Gasgenerators aufweisen. Hierzu können die Ableitungen beispielsweise ei
nen thermischen Kontakt zu dem Hauptstrom aufweisen. So können bei
spielsweise die Ableitungen mehrfach um den Hauptstrom herumgeführt
werden, wobei ein thermischer Kontakt zu den Leitungen des Hauptstroms
hergestellt wird. Der kühle Hauptstrom senkt dabei die Temperatur der Abga
se des Gasgenerators. Eine zweite Möglichkeit zur Absenkung der Tempera
tur der Abgase des Gasgenerators besteht darin, daß aus dem Hauptstrom
ein weiterer Nebenstrom abzweigt, der den Ableitungen zugeführt wird. Die
Abgase des Gasgenerators werden somit bereits vor der Einleitung in den
Hauptstrom mit einer gewissen Menge des gekühlten Flüssigtreibstoffs ver
mischt, wodurch die Temperatur der Abgase bereits deutlich abgesenkt wer
den kann und eine Kondensation bei der nachfolgenden Einleitung in den
Hauptstrom erleichtert wird.
Um die Zündung des Raketentriebwerks während der Startphase zu erleich
tern, kann vorgesehen werden, daß die Ableitungen eine Verzweigung mit
einem Umschaltventil aufweisen, wobei ein erster Zweig, wie bereits be
schrieben, stromaufwärts der Turbopumpen in den Hauptstrom einmündet
und ein zweiter Zweig stromabwärts der Turbopumpen in den Hauptstrom
einmündet. Während der Startphase kann das Umschaltventil nun so geregelt
werden, daß die Abgase zunächst nur stromabwärts der Turbopumpen in den
Hauptstrom eingeleitet werden. Hat sich der Betriebszustand des Raketen
triebwerks ausreichend stabilisiert, kann eine Umschaltung des Umschaltven
tils erfolgen, so daß die Abgase des Gasgenerators nun wieder wie bereits
beschrieben stromaufwärts der Turbopumpen in den Hauptstrom eingeleitet
werden. Der zweite Zweig wird damit für die Abgase des Gasgenerators ge
sperrt.
Ein spezielles Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfo
lend anhand der Fig. 1 bis 6 beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1: Raketentriebwerke mit einem offenen bzw. geschlossenen Trieb
werkskreislauf nach dem Stand der Technik.
Fig. 2: Erfindungsgemäßes Raketentriebwerk mit geschlossenem Trieb
werkskreislauf.
Fig. 3: Raketentriebwerk nach Fig. 2 mit Einleitung der Abgase des Gas
generators vor einer Turbopumpe.
Fig. 4: Raketentriebwerk nach Fig. 2 mit einer Einleitung der Abgase im
Bereich einer Verdichterstufe und Kühlung der Abgase durch Zufüh
rung von Flüssigtreibstoff.
Fig. 5: Raketentriebwerk nach Fig. 2 mit einer Einleitung der Abgase vor
einer Turbopumpe und einer separaten Treibstoffquelle für den
Gasgenerator.
Fig. 6: Raketentriebwerk nach Fig. 2 mit einer Einleitung der Abgase im
Bereich einer Verdichterstufe und einem Wärmetauscher zur Küh
lung der Abgase.
Fig. 1a und b zeigen den bekannten Stand der Technik, auf den bereits in der
Einleitung eingegangen wurde. Fig. 1a zeigt ein Raketentriebwerk mit einem
offenen Triebwerkskreislauf, bei dem in Zuführungen 1 und 2 der Hauptstrom
des Flüssigtreibstoffs einer Brennkammer 14 zugeführt wird. In den Zufüh
rungen sind Turbopumpen 3, 4 vorgesehen, die zu einer Druckerhöhung in
den Flüssigtreibstoffen dienen. Stromabwärts der Turbopumpen 3, 4 zweigt
ein Nebenstrom 5, 6 ab, der einem Gasgenerator 7 den zu seinem Betrieb
benötigten Treibstoff zuführt. Durch die Abgase des Gasgenerators 7 werden
die Turbopumpen 3, 4 angetrieben, die Abgase werden dann durch eine Ableitung
8 abgeleitet, ohne dem Hauptstrom wieder zugeführt zu werden. Die
Folge ist somit ein Impulsverlust und damit eine Verringerung der Schubwir
kung des Raketentriebwerks.
Fig. 1b zeigt ein Raketentriebwerk mit einem geschlossenen Triebwerks
kreislauf, bei dem ebenfalls in die Zuführungen des Hauptstroms 1, 2 Turbo
pumpen 3, 4 eingefügt sind, die durch die Abgase eines Gasgenerators 7 an
getrieben werden, welcher aus einem Nebenstrom 5, 6 gespeist wird, der aus
dem Hauptstrom 1, 2 abzweigt. Die Abgase des Gasgenerators werden nun
jedoch nicht separat abgeleitet, sondern sie werden über eine Ableitung 8
dem Hauptstrom wieder zugeführt, so daß keine wesentlichen Impulsverluste
auftreten. Wie jedoch aus Fig. 1b deutlich wird, ist eine aufwendigere Konzep
tion der Schnittstelle zwischen der Brennkammer 14 und dem Bereich der
Zuführung der Flüssigtreibstoffe nötig.
Fig. 2 zeigt die verbesserte, erfindungsgemäße Anordnung für ein Raketen
triebwerk für Flüssigtreibstoffe. Hier sind ebenfalls in einem Hauptstrom 1, 2
der Zuführung der Flüssigtreibstoffe Turbopumpen 3, 4 vorgesehen, wobei im
vorliegenden Beispiel nach Fig. 2 ein erster Hauptstrom 1 für einen brennba
ren flüssigen Treibstoff (Fuel) vorgesehen ist und ein zweiter Hauptstrom 2
zur Zuführung von flüssigem Sauerstoff (Lox) dient. Der Turbopumpe 4 für
den flüssigen Sauerstoff ist dabei noch eine Verdichterstufe 11 in Form einer
Boostpumpe vorgeschaltet. Stromabwärts der Turbopumpen 3, 4 zweigt aus
dem Hauptstrom 1, 2 ein Nebenstrom 5, 6 ab, durch den die Flüssigtreibstof
fe einem Gasgenerator 7 zugeführt werden. In dem Gasgenerator 7 erfolgt
unter starkem Lox-Überschuß eine Reaktion der flüssigen Treibstoffe mitein
ander, wodurch immer noch sauerstoffreiche Abgase entstehen, die die Tur
bopumpen 3, 4 antreiben. Die Abgase des Gasgenerators werden durch Ab
leitungen 8, 9, 10 abgeleitet. Es führt dabei der erste Teil 8 der Ableitungen
zu einer Verzweigung mit einem Umschaltventil 13, bei dem sich die Ablei
tungen auf einen ersten Zweig 9 und einem zweiten Zweig 10 aufteilen. Der
erste Zweig 9 wird über einen Wärmetauscher 12 geführt und mündet stromaufwärts
der Turbopumpe 4 für den flüssigen Sauerstoff im Bereich der Ver
dichterstufe 11 in den Hauptstrom für den flüssigen Sauerstoff LOX 2 ein. Die
Verdichterstufe 11 schafft die für die Einleitung der Abgase nötigen Druckbe
dingungen, wobei eine Verdampfung vermieden wird. Der zweite Zweig 10
mündet stromabwärts der Turbopumpe 4 in den Hauptstrom ein, so daß eine
Einleitung der Abgase des Gasgenerators im Bereich unmittelbar vor der
Brennkammer 14 erfolgt. Das Umschaltventil 13 ist so ausgelegt, daß es
entweder den ersten Zweig 9 oder den zweiten Zweig 10 für die Abgase des
Gasgenerators 7 freigibt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich wird, stellt das erfindungsgemäße Raketentriebwerk
eine wesentlich einfachere Konstruktion dar, als das Raketentriebwerk nach
Fig. 1b, wie es bislang aus dem Stand der Technik bekannt ist. Trotzdem wer
den Impulsverluste durch einen geschlossenen Triebwerkskreislauf vermie
den.
Fig. 3 zeigt eine Alternative zu der Anordnung nach Fig. 2, wobei die Ablei
tung 8 der Abgase des Gasgenerators nun ohne Verzweigung in den Haupt
strom 2 einmünden und auf eine Verdichterstufe 11 vor der Turbopumpe 4
verzichtet wurde. Die Ableitungen 8 können dann an jeder geeigneten Stelle
in den Hauptstrom 2 einmünden.
Fig. 4 zeigt eine weitere Alternative zum Raketentriebwerk nach Fig. 2, wobei
nun wiederum auf eine Verzweigung der Ableitungen 8 verzichtet wurde, je
doch zu einer Abkühlung der Abgase des Gasgenerators 7 ein weiterer Ne
benstrom 16 vorgesehen wurde, der aus dem Hauptstrom 2 stromabwärts
der Turbopumpe 4 abzweigt und der den Ableitungen 8 zugeführt wird. Es
werden somit bereits vor einer Einleitung der Abgase des Gasgenerators 7 in
den Hauptstrom 2 die Abgase mit einem Teil des flüssigen Treibstoffs, im Fall
nach Fig. 4 mit flüssigem Sauerstoff, vermischt und dadurch abgekühlt. Es
wird dadurch eine Verbesserung des Kavitationsverhaltens erreicht. Zu einer
weiteren Verbesserung des Kavitationsverhaltens wurde die Turbopumpe 4
im Beispiel nach Fig. 4 als zweiflutige Pumpe ausgelegt.
Im Beispiel nach Fig. 5 ist eine weitere Alternative zum Raketentriebwerk
nach Fig. 2 dargestellt. Hierbei wird der Nebenstrom 5 zur Versorgung des
Gasgenerators 7 aus einer separaten Treibstoffquelle 15 gespeist, die bei
spielsweise einen Treibstofftank, im Beispiel nach Fig. 5 für H2O2, umfassen
kann. Fig. 5 stellt somit ein Dreikomponentensystem dar, das einen flüssigen,
brennbaren Treibstoff sowie flüssigen Sauerstoff zum Betrieb der Brennkam
mer 14 vorsieht sowie H2O2 zum Betrieb des Gasgenerators 7. H2O2 wird
beim Betrieb des Gasgenerators 7 durch katalytische Zerlegung in seine
Hauptbestandteile H2O und O2 aufgespalten. Somit bietet H2O2 die gleichen
Voraussetzungen wie eine oxydatorreiche Verbrennung unter Verwendung
von Sauerstoff und einem flüssigen, brennbaren Treibstoff, wie beispielsweise
Kohlenwasserstoff.
Fig. 6 schließlich zeigt wiederum eine alternative Anordnung zum Raketen
triebwerk nach Fig. 2, wobei nun zur Kühlung der Abgase des Gasgenerators
die Ableitungen 8 einen Wärmetauscher 12 aufweisen. Es ist dabei vorgese
hen, daß die Ableitungen 8 um den Hauptstrom 2 stromabwärts der Turbo
pumpe 4 herumgeführt werden und in einen thermischen Kontakt zum
Hauptstrom 2 gebracht werden. Die Abgase des Gasgenerators 7 werden
somit durch den kühlen Hauptstrom 2 des flüssigen Sauerstoffs gekühlt. Da
durch wird eine Kondensation der Abgase des Gasgenerators 7 nach einer
Einleitung in den Hauptstrom 2 erleichtert und somit das Kavitationsverhalten
verbessert.
Um die Reaktion des flüssigen, brennbaren Treibstoffs mit dem flüssigen
Sauerstoff in der Brennkammer 14 möglichst wenig zu beeinflussen, wird wie
bereits beschrieben bevorzugt vorgesehen, daß im Gasgenerator eine starke
oxydatorreiche Verbrennung der Treibstoffe erfolgt. Die Verbrennungsproduk
te des Gasgenerators und damit die Abgase des Gasgenerators 7 bestehen
dann zum überwiegenden Teil aus Sauerstoff. Werden diese Abgase wieder in
den Hauptstrom 2 eingeleitet, so wird dadurch die Zusammensetzung des
flüssigen Sauerstoffs nicht wesentlich verändert, wodurch das Verbrennungs
verhalten in der Brennkammer 14 nicht wesentlich beeinträchtigt wird.
Claims (9)
1. Raketentriebwerk für Flüssigtreibstoffe mit einem geschlossenen
Triebwerkskreislauf, mit
mindestens einer Zuführung für jeden Flüssigtreibstoff zu einer Brenn kammer (14),
in dem Hauptstrom (1, 2) der Zuführung vorgesehenen Turbopumpen (3, 4),
in einem ersten Nebenstrom (5, 6) angeordneten Gasgenerator (7) zum Antreiben der Turbopumpen (3, 4),
Ableitungen (8, 9, 10) zur Abführung der Abgase des Gasgenerators (7), die in den Hauptstrom (1, 2) münden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Ableitungen (9) stromaufwärts der Turbopumpen (3, 4) in den Hauptstrom (2) zumindest eines der Flüssigtreibstoffe einmün den.
mindestens einer Zuführung für jeden Flüssigtreibstoff zu einer Brenn kammer (14),
in dem Hauptstrom (1, 2) der Zuführung vorgesehenen Turbopumpen (3, 4),
in einem ersten Nebenstrom (5, 6) angeordneten Gasgenerator (7) zum Antreiben der Turbopumpen (3, 4),
Ableitungen (8, 9, 10) zur Abführung der Abgase des Gasgenerators (7), die in den Hauptstrom (1, 2) münden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Ableitungen (9) stromaufwärts der Turbopumpen (3, 4) in den Hauptstrom (2) zumindest eines der Flüssigtreibstoffe einmün den.
2. Raketentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Nebenstrom (5, 6) vom Hauptstrom (1, 2) abzweigt.
3. Raketentriebwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Nebenstrom (5, 6) stromabwärts der Turbopumpen (3, 4) vom
Hauptstrom (1, 2) abzweigt.
4. Raketentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Nebenstrom (5, 6) zumindest teilweise aus separaten Treibstoff
quellen (15) gespeist wird.
5. Raketentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zumindest einer Turbopumpe (3, 4) mindestens eine Ver
dichterstufe (11) vorgeschaltet ist und die Ableitungen (9) im Bereich der
Verdichterstufe (11) in den Hauptstrom (1, 2) einmünden.
6. Raketentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ableitungen (8, 9, 10) einen Wärmeaustauscher (12)
zur Kühlung der Abgase des Gasgenerators (7) aufweisen.
7. Raketentriebwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ableitungen (8, 9, 10) einen thermischen Kontakt zu dem Hauptstrom (1,
2) aufweisen.
8. Raketentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß aus dem Hauptstrom (1, 2) ein zweiter Nebenstrom (16)
abzweigt, der den Ableitungen (8, 9, 10) zugeführt wird.
9. Raketentriebwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ableitungen (8, 9, 10) eine Verzweigung mit einem
Umschaltventil (13) aufweisen, wobei ein erster Zweig (9) stromaufwärts der
Turbopumpen (3, 4) in den Hauptstrom (1, 2) einmündet und ein zweiter
Zweig (10) stromabwärts der Turbopumpen (3, 4) in den Hauptstrom (1, 2)
einmündet.
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