DE19957790C1 - Schweissprüfverfahren und -vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Schweissprüfverfahren und -vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schweißprüfverfahren zu schaffen, das die Charakterisierung der Schweißeignung von metallischen Konstruktionswerkstoffen unabhängig vom eingesetzten Schweißverfahren ermöglicht. Das Verfahren soll insbesondere für die Prüfung von Schweißkonstruktionen auf der Basis von Al-Legierungen geeignet sein. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Probe (1) vor, während oder nach Abschluß der im Prüfverfahren an den beiden Probenhälften (2 und 3) vorgenommenen Schweißung in der Stärke definierten, externen Zug- und Druckbelastungen ausgesetzt ist, die in der Probe (1) lotgerecht zur Schweißnaht (4) wirken und im Startbereich (5) der Schweißung einen Zugspannungsbereich (7) und im Endbereich (6) der Schweißung einen Druckspannungsbereich (8) erzeugen. DOLLAR A Die Erfindung findet Anwendung bei Schweißprüfverfahren, die mittels einer definierten Schweißung an einer Probe, bestehend aus zwei Probenhälften, die gegebenenfalls auch schon vor der Durchführung des Prüfverfahrens zusammengeschweißt sein können, und einer definierten, externen mechanischen Belastung der Probe ausgesetzt sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schweißprüfverfahren mittels einer definierten Schweißung an
einer Probe, bestehend aus zwei Probenhälften, die gegebenenfalls auch schon vor der
Durchführung des Prüfverfahrens zusammengeschweißt sein können, und einer definier
ten, externen mechanischen Belastung der Probe, insbesondere für Aluminium-Legierun
gen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1; sowie eine Schweißprüfvorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
Für die Realisierung von anspruchsvollen Schweißkonstruktionen braucht man Werkstoffe
mit nachgewiesener guter Schweißeignung. So sollen die zu verschweißenden Werkstoffe
einen hohen Widerstand gegenüber der Bildung von Rissen im Schweißgut und in dem vom
Schweißen beanspruchten Grundwerkstoff haben. Man unterscheidet zwischen Heißrissen
- die während oder direkt nach der Erstarrung im noch heißen Schweißgut entstehen -,
Kaltrissen - die mit deutlichem Zeitversatz sowohl im Schweißgut als auch im
Grundwerkstoff auf Grund sensibilisierter Werkstoffzustände, wie eine H2-Versprödung,
falsche Wärmebehandlung, behinderte Schrumpfung bzw. konstruktionsbedingte
Spannungskonzentration entstehen - und Aufschmelzrissen in bereits erstarrtem
Schweißgut oder in der Wärmeeinflußzone des Grundwerkstoffes. Die Definitionen dieser
Begriffe, die im Zusammenhang mit der Thematik "Schweißeignung von metallischen
Werkstoffen" relevant sind, ist beispielsweise den Merkblättern des Deutschen Verbandes
für Schweißtechnik (DVS 1004-1, DVS 1004-2, DVS 1004-3) zu entnehmen.
Die Überprüfung der Schweißeignung wird an realen Bauteilen oder bauteilähnlichen
Proben durchgeführt und ist deshalb sehr Zeit- und kostenintensiv; aber oft der einzigste
Weg, um verläßliche Resultate und Aussagen zu bekommen. Die Prüfung an realen
Bauteilen oder bauteilähnlichen Proben ist erforderlich wegen des sich im geschweißten
Bauteil gegenseitig beeinflussenden Werkstoff und Verspannungszustandes.
Es gibt bei den Schweißprüfverfahren die Verfahren mit selbstbeanspruchten Schweiß
proben zur Überprüfung der Heißrissneigung - z. B. die Fischgrätenprobe, wie z. B. in dem
Artikel von P. T. Houldcroft, "A Simple Cracking Test for Use With Argon-Arc Welding",
British Welding Journal, Oktober 1995, Seiten 471-475 beschrieben. In diesen Verfahren
wird die Eigensteifigkeit der Probe variiert - z. B. durch seitliche Einschnitte - wodurch beim
Schweißen der Probe Zugeigenspannungen erzeugt werden, welche die mit dem
Prüfverfahren zu detektierenden Heißrisse im Schweißgut erzeugen. Nachteilig an diesen
Verfahren ist eine zu beobachtende starke Abhängigkeit der Ergebnisse von der gewählten
Probengeometrie und von der Art des benutzten Schweißverfahrens. Darunter leidet die
Reproduzierbarkeit der Ergebnisse; oft werden auch die aus schweißtechnischer Erfahrung
als für gut schweißbar gehaltenen Werkstoffe in diesen Prüfverfahren unerklärlicher Weise
stark negativ beurteilt. Eine Trennung von metallurgischen und ver-fahrenstechnischen
Einflüssen ist in diesen Verfahren kaum möglich.
Prüfverfahren mit fremdbeanspruchten Proben - wie z. B. der Varestraint-Test (VT), der
modifizierte Varestraint-Test (MVT) oder der Heiß-Deformationsrate-Test (HDR-Test)
erlauben zwar eine sehr gute Charakterisierung von Grundwerkstoffen, sind aber oft auf
bestimmte Schweißverfahren festgelegt und nur sehr schwierig auszuwerten. Eine Korre
lation mit Erkenntnissen aus der schweißtechnischen Praxis an realen Bauteilen ist in der
Regel nicht möglich. Die direkte Weiterentwicklung von schweißtechnischen Fertigungs-
und Reparaturkonzepten ist mit den bekannten Schweißprüfverfahren nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sowohl ein Schweißprüfverfahren zu schaffen,
das die Charakterisierung der Schweißeignung von metallischen Konstruktionswerkstoffen
unabhängig vom eingesetzten Schweißverfahren ermöglicht, als auch eine Vorrichtung zur
Durchführung des Schweißprüfverfahrens bereitzustellen. Das Verfahren bzw. die
Vorrichtung soll insbesondere für die Prüfung von Schweißkonstruktionen auf der Basis
von Al-Legierungen geeignet sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verfahren mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Schweißprüfverfahren beruht auf der Verwendung von fremdbe
anspruchten Proben, die gleichzeitig einer definierten Zug- und Druckbeanspruchung
ausgesetzt sind. Durch die definierbare Aufbringung von Zug- und Druckbeanspruchungen
kann das Selektionsfenster für die Entstehung von Heißrissen vorteilhaft in seiner
Nachweisempfindlichkeit an unterschiedliche Prüfziele angepaßt werden. So ist mit nur
einer Prüfvorrichtung die Prüfung von Grundwerkstoffen, der Einfluß verschiedenster
Schweißverfahren - z. B. Lichtbogen-, WIG-, MIG-, Plasma-, Laserstrahl- und Elektro
nenstrahlschweißverfahren - möglich. Zusätzlich kann der Einfluß von Schweißzusatz
werkstoffen - bezüglich der Menge, Art und Zuführung - auf die Schweißeignung unter
sucht werden. Da die Zug-/Druckspannungen vor, während oder im Anschluß an die
Schweißung in die Probe eingeleitet werden können, ist auch vorteilhaft eine Überprüfung
der Reparatur-Schweißeignung bestimmter Werkstoffsysteme/Bauteile möglich.
Die erfindungsgemäße Schweißprüfvorrichtung mit zwei beweglichen Grundplatten zur
Aufspannung je einer der Probenhälften und einer externen Krafteinleitung in die
Grundplatten zeichnet sich dadurch aus, daß die Grundplatten in der
Schweißprüfvorrichtung an Drehlagern beweglich gelagert sind, daß diese Drehlager zum
Druckspannungsbereich der aufgespannten Probenhälften hin angeordnet sind und daß
die Vorrichtung Mittel zum kontrollierten Auseinanderdrücken der Grundplatten im
Zugspannungsbereich der Probenhälften aufweist.
Anhand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachstehend näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt vereinfacht dargestellt einen Verlauf der mechanischen Spannungen in einer
Probe und
Fig. 2 zeigt eine Schweißprüfvorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die in Fig. 1 gezeigte Probe 1 besteht aus einer aus zwei Probenhälften 2 und 3 gefügten
Probe, die in dem Prüfverfahren mittels einer definierten Schweißung an einer Schweiß
naht 4 geprüft wird. In die Probe 1 sind während des Prüfverfahrens von außen ein
Zugspannungsbereich 7 und ein Druckspannungsbereich 8 induziert, die erfindungsgemäß
lotrecht zur Richtung der Schweißnaht 4 wirken. Das Aufbringen der Spannungen erfolgt
vor, während oder nach Abschluß der im Prüfverfahren vorgenommenen Schweißung. Ein
Aufbringen der Zug-/Druckspannungen nach Abschluß der Schweißung ist zur Induzierung
von Kaltrissen bei der Überprüfung von Reparatur-Schweißungen geeignet.
Die in Fig. 1 gezeigten Probenhälften 2 und 3 können abweichend von der gezeigten
Plattenform beliebige Ausgestaltungen aufweisen, die in ihrer konstruktiven Ausbildung
voneinander abweichen können. Zur Aufbringung der Zug-/Druckbeanspruchungen
werden die in Fig. 1 gezeigten Probenhälften 2 und 3 in einer Prüfvorrichtung auf
auseinander drückbaren Grundplatten festgespannt, wozu in ihnen Durchgangslöcher 9
vorgesehen sind, durch welche die Festspannschrauben hindurchragen. Für das Fest
spannen der Probenhälften stehen dem Fachmann beliebige andere Mittel zur Verfügung.
Die Schweißung wird grundsätzlich so ausgeführt, daß sie im induzierten Zugspan
nungsbereich 7 beginnt und im Druckspannungsbereich 8 endet. Untersuchungen haben
gezeigt, daß das Prüfergebnis beim Schweißen vom Druck- in den Zugspannungsbereich
hinein weniger reproduzierbar ist.
Die Zugbeanspruchungen sind im Ausführungsbeispiel so in die Probe 1 eingeleitet, daß
sie ausgehend von einer maximalen Zugspannung im Startbereich 5 der Schweißung in
Richtung zum Endbereich 6 der Schweißung hin abnehmen. Die Druckbeanspruchungen
sind so eingeleitet, daß sie ausgehend von einer maximalen Druckspannung im Endbe
reich 6 der Schweißung in Richtung zum Startbereich 5 der Schweißung hin abnehmen.
Dadurch entsteht zwischen dem Start- und Enbereich der Schweißung ein Übergang vom
Zugspannungsbereich 7 in den Druckspannungsbereich 8. Abweichend von dem in Fig. 1
gezeigten linear abnehmenden Verläufen der Zug- und Druckbelastungen, ist die erfin
dungsgemäße Lösung auch mit andersartig ausgebildeten Zugspannungsbereichen 7 und
Druckspannungsbereichen 8 ausführbar, z. B. auch mit voneinander getrennten Span
nungsbereichen ohne abnehmender Charakteristik.
Fig. 2 zeigt eine Schweißprüfvorrichtung zur Durchführung eines Schweißprüfverfahrens
gemäß Fig. 1. Die Vorrichtung ist mit zwei beweglichen Grundplatten 10 und 11 zur
Aufspannung je einer der Probenhälften 2 und 3 ausgerüstet. Die Anordnung der
Grundplatten 10 und 11 ist derart, daß eine die darauf aufgespannten Probenhälften 2 und
3 verbindende Schweißnaht 4 in einer gedachten Verlängerung des Richtungspfeiles 17
liegt. Die Grundplatten sind in der Schweißprüfvorrichtung jeweils an einem Drehlager
12, 13 gelagert. Die Drehlager sind zum Endbereich 6 der auszuführenden Schweißung hin
angeordnet. Weiterhin weist die Vorrichtung Mittel zum Auseinanderdrücken der
Grundplatten 10 und 11 um die Drehlager 12 und 13 herum auf. Im Ausführungsbeispiel
wird das Auseinanderdrücken mit einer von einem Hydraulikzylinder 20 im Sinne des
Richtungspfeiles 17 angetriebenen Brücke 14, die im Sinne des Richtungspfeiles 17
abgewinkelte Schenkel aufweist, bewirkt. Die Schenkel sind jeweils über ein Drehlager
15, 16 mit einer der beiden Grundplatten verbunden. Die Drehlager 15, 16 sind in Rich
tung der Schweißnaht von den Drehlagern 12, 13 beabstandet zum Startbereich hin auf
den Grundplatten angeordnet, so daß das Auseinanderdrücken die Induzierung des Zugspannungsbereiches
7 im Startbereich 5 und des Druckspannungsbereiches 8 im Endbe
reich 6 der Schweißung bewirkt.
Der Hydraulikzylinder 20 wird mittels einer handbetriebenen Hydraulikpumpe 18 betrie
ben und die mit der Brücke 14 erzeugten Kraftkomponenten lotrecht zur Schweißnaht 4
werden mittels einer Kraftmeßdose 21 kontrolliert.
Mit der vorangehend beschriebenen Prüfvorrichtung lassen sich durch das Auseinander
drücken der Grundplatten sehr gut Zug- und Druckspannungen lotrecht zur Schweißnaht 4
in die Probe einbringen. In Abhängigkeit von der Probendicke können im Startbereich 5
der Schweißung Zugspannungen erzeugt werden, welche die Streckgrenze des Proben
materials überschreiten. Somit sind Prüfbedingungen in der Spanne zwischen einer riss
freien Erstarrung und der Erzeugung eines ausgedehnten Risses innerhalb des Schweiß
gutes mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf dieser Prüfvorrichtung sehr gut zu
variieren. Je höher die Zuspannung zu Beginn der Schweißung im Startbereich 5 ist, desto
eher kann dort ein Heißriss entstehen, der dann entlang der Schweißnaht 4 dem
Schweißprozess folgt. Somit sind mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zwei sich parallel
ergänzende Kriterien zur Bestimmung einer Heißrissneigung anwendbar:
- 1. die Größe der Schwellast, bei der zum ersten Mal die Bildung eines Heißrisses beobachtbar ist - in der Regel ist dies ein kurzer Anriss - und
- 2. die Länge der Risse entlang der Schweißnaht, wenn die Last jenseits der Schwellast beim weiteren Schweißen der Probenhälften schrittweise erhöht wird.
Ein mögliches drittes Kriterium ist der Ort des sichtbaren Heißrisses, falls die Schweißung
im Druckspannungsbereich begonnen wird und sich dann abhängig von der Last im
Zugspannungsbereich ein Riß in der Schweißnaht bildet. Bei diesem Belastungsfall ist
aber, wie schon oben erwähnt, die Reproduzierbarkeit des Prüfungsverfahrens beein
trächtigt
Al-Legierungen mit sehr schlechter Schweißeignung zeigen bei Verwendung der erfin
dungsgemäßen Lösung schon bei Aufbringung einer sehr geringen Vorlast oder allein
durch die bei der Schweißung in der Probe wirkenden Aufspannkräfte die Ausbildung
eines starken Heißrisses, der sich entlang der Schweißnaht 4 fortpflanzt; nachfolgend wird
mit dem Begriff "Vorlast" die extern auf die Grundplatten wirkende Kraft zum
Auseinanderdrücken beider Grundplatten abgekürzt bezeichnet. Diese Vorlast ist die an
der Kraftmessdose 21 gemessene Kraft.
Al-Legierungen mit einer bedingten Schweißeignung benötigen eine leichte Vorlast zur
Ausbildung eines Risses, während gute bis sehr gut schweißbare Al-Legierungen mit einer
entsprechend höheren Vorlast beaufschlagt werden müssen, damit ein Heißriss entsteht.
Nachfolgend wird die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Überprüfung von
geeigneten Schweißwerkstoff-Paarungen beschrieben; z. B. bei der Untersuchung
einer nicht schweißbaren AlMgSiCu-Legierung, die durch Verwendung eines Schweiß
zusatzwerkstoffes AlSi 12 und Durchführung eines Laserstrahlverfahrens unter Helium
schweißbar wird.
Für die Überprüfung der vorgenannten Werkstoff-Paarung werden 200 mm × 200 mm
große Probenhälften mit einer Dicke von 2 mm eingesetzt und das Laserstrahlschweißen
erfolgt mittels eines Nd-YAG-Lasers mit einer Strahlleistung von 2000 W, einem Strahl
fokus-Durchmesser von 0.2 mm und einer Schweißgeschwindigkeit von ca 3 m/min. Der
Schweißzusatzwerkstoff AlSi12 - mit einem Drahtdurchmesser von 1,2 mm - wird mit einer
Geschwindigkeit von 1,5 m/min zugeführt.
Eine durchgeführte Prüfung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ergab unter den
vorgenannten Bedingungen in der Probe bei Aufbringung einer Vorlast von 8 kN einen
langen Heißriss, der sich fast über die gesamte Probenlänge erstreckt, wenn die Schweiß
ung vergleichsweise ohne Zufuhr des Schweißzusatzwerkstoffes ausgeführt wird. Das
erfindungsgemäße Verfahren bestätigt damit die bekannte schlechte Schweißeignung
dieser Al-Legierung.
Bei Zufuhr des vorgenannten Schweißzusatzwerkstoffes und derselben Vorlast von 8 kN
wird die dieselbe Probe nun vollständig ohne die Ausbildung eines Heißrisses geschweißt.
Durch eine Erhöhung der Vorlast kann das Selektionsfenster des Prüfverfahrens so
angepaßt werden, daß ein auswertbarer Heissriß entsteht. Bei Erhöhung der Vorlast auf 9 kN
führt bei sonst gleichen Bedingungen die Schweißung mit Schweißzusatzwerkstoff zu
einem Heißriss von etwa 30 mm Länge und eine weitere Erhöhung auf 11 kN führt zu einer
Heißrisslänge von etwa 100 mm.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ließe sich beispielsweise nach einer eventuellen
Anpassung der Vorlast überprüfen, ob z. B. bei ansonsten gleichbleibenden Prüfbedin
gungen eine Erhöhung der Schweißzusatzstoffmenge zu einer Reduzierung der Heißriss
neigung führt. Für eine Überprüfung derartiger Änderungen an den Schweißparametern ist
das erfindungsgemäße Verfahren wegen seiner über die Vorlast einfachen Einstellung
seines Selektionsfensters hervorragend geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf eine Ausführung auf der vorangehend
beschriebenen Prüfvorrichtung beschränkt. Der Fachmann kann ohne erfinderisch tätig
werden zu müssen den Zugspannungsbereich 7 und den Druckspannungsbereich 8 auch
mit anderen Mitteln als der angewinkelten Brücke 14 und den Drehlagern 12 und 13 in die
Probe 1 einleiten; z. B. mittels lokal auf die Grundplatten wirkenden Druckstempeln und
Zugelementen. Auch ist die manuelle hydraulische Krafteinleitung beliebig gegen andere
Krafteinleitungen austauschbar.
Claims (8)
1. Schweißprüfverfahren mittels einer definierten Schweißung an einer Probe, bestehend
aus zwei Probenhälften, die gegebenenfalls auch schon vor der Durchführung des Prüf
verfahrens zusammengeschweißt sein können, und einer definierten, externen mecha
nischen Belastung der Probe, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe (1) vor, während -
oder nach Abschluß der im Prüfverfahren an den beiden Probenhälften (2 und 3) vorge
nommenen Schweißung in der Stärke definierten, externen Zug - und Druckbelastungen
ausgesetzt ist, die in der Probe (1) lotrecht zur Schweißnaht (4) wirken und im Startbe
reich (5) der Schweißung einen Zugspannungsbereich (7) und im Endbereich (6) der
Schweißung einen Druckspannungsbereich (8) erzeugen.
2. Schweißprüfverfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren vorzugsweise zur Untersuchung der Schweißeignung von Leichtmetallwerk
stoffen wie z. B. Al-Legierungen Verwendung findet.
3. Schweißprüfverfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zugspannungsbereich (7) ausgehend vom Startbereich (5) und der Druckspannungs
bereich (8) ausgehend vom Endbereich (6) einen in etwa linear abnehmenden Verlauf
aufweisen.
4. Schweißprüfverfahren nach einem der vorangehenden Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Probenhälften (2 und 3) originale Bauteilhälften eines zu
untersuchenden, bereits geschweißten Schweißbauteiles verwendet werden.
5. Schweißprüfverfahren nach einem der vorangehenden Patentansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren durch eine feinstufige Anpassung der Zug-
/Druckbelastungen zur Untersuchung der unterschiedlichen Wirkungen von verschiedenen
Schweißverfahren und/oder Schweißzusatzwerkstoffen Verwendung findet.
6. Schweißprüfvorrichtung zur Durchführung eines Schweißprüfverfahrens nach
Patentanspruch 1 mit zwei beweglichen Grundplatten zur Aufspannung je einer der Probenhälften
und einer externen Krafteinleitung in die Grundplatten, dadurch gekennzeich
net, daß die Grundplatten (10 und 11) in der Schweißprüfvorrichtung an Drehlagern (12
und 13) beweglich gelagert sind, daß diese Drehlager (12 und 13) zum Druckspan
nungsbereich (8) der aufgespannten Probenhälften hin angeordnet sind und daß die
Vorrichtung Mittel zum kontrollierten Auseinanderdrücken der Grundplatten (10 und 11)
im Zugspannungsbereich (7) der Probenhälften aufweist.
7. Schweißprüfvorrichtung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundplatten (10 und 11) hydraulisch mittels einer mit einer handbetriebenen und von
einer Kraftmessdose (21) kontrollierten Hydraulikpumpe (18) auseinandergedrückt
werden.
8. Schweißprüfvorrichtung nach Patentanspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatten (10 und 11) über eine angewinkeltete Brücke (14) auseinandergedrückt
werden, deren Schenkelendpunkte über Drehlager (15 und 16) mit den Grundplatten (10
und 11) verbunden sind und an deren Mittelpunkt die Krafteinleitung zum Auseinander
drücken erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999157790 DE19957790C1 (de) | 1999-12-01 | 1999-12-01 | Schweissprüfverfahren und -vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE1999157790 DE19957790C1 (de) | 1999-12-01 | 1999-12-01 | Schweissprüfverfahren und -vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19957790C1 true DE19957790C1 (de) | 2001-08-16 |
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ID=7930977
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE19957790C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008025645A1 (de) * | 2008-05-28 | 2009-12-17 | Lfk-Lenkflugkörpersysteme Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Probe zum Nachweis von inneren Heißrissen bei einem Schweißverfahren sowie ein Verfahren zur Detektion eines inneren Heißrisses an einer solchen Probe |
-
1999
- 1999-12-01 DE DE1999157790 patent/DE19957790C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
British Welding Journal, Oktober 1955, P.T. Houldcraft S. 471 ff. * |
Merkblätter DVS 1004-1, 1004-2, 1004-3 des Deut- schen Verbandes für Schweißtechnik e.V. * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008025645A1 (de) * | 2008-05-28 | 2009-12-17 | Lfk-Lenkflugkörpersysteme Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Probe zum Nachweis von inneren Heißrissen bei einem Schweißverfahren sowie ein Verfahren zur Detektion eines inneren Heißrisses an einer solchen Probe |
DE102008025645B4 (de) * | 2008-05-28 | 2010-04-15 | Lfk-Lenkflugkörpersysteme Gmbh | Probe für ein Prüfverfahren zum Nachweis von inneren Heißrissen sowie eine Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer solchen Probe und die Verwendung der Probe zur Detektion eines inneren Heißrisses |
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