DE19956930A1 - Fahrzeug-Außenhautteil mit einer außenseitigen Lackfolie oder Dekorfolie - Google Patents
Fahrzeug-Außenhautteil mit einer außenseitigen Lackfolie oder DekorfolieInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug-Außenhautteil mit einer außenseitigen Lackfolie oder Dekorfolie, mit einem Trägerteil, sowie mit einer zumindest bereichsweise vorgesehenen, direkt an die Folien-Rückseite angrenzenden zumindest geringfügig elastisch verformbaren Kunststoff-Schaumschicht, welche in einem Hinterschäumwerkzeug auf die Folien-Rückseite aufgebracht wurde. Die gewonnene Elastizität ist bspw. dem Unfallschutz von Fußgängern dienlich. Das Trägerteil kann ein vorgefertigtes Metallteil oder ein durch Hinterspritzen der Folie hergestelltes Kunststoffteil sein. Dabei können abschnittsweise unterschiedlich dicke Kunststoff-Schaumschichten vorgesehen sein, wobei die Integration zusätzlicher Funktionen möglich ist. So kann die Kunststoff-Schaumschicht mit der überdeckenden Folie in Form einer Dichtlippe ausgebildet sein.
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug-Außenhautteil mit einer außenseitigen
Lackfolie oder Dekorfolie. Zum technischen Umfeld wird neben der
DE 197 11 794 A1 und der DE 43 16 536 A1 insbesondere auf die
DE 197 53 721 A1 verwiesen.
In jüngerer Zeit werden nicht nur Fahrzeug-Innenausstattungsteile, sondern
auch Außenhautteile von Fahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen,
zumindest teilweise aus Kunststoff hergestellt, da spezifische Materialeigen
schaften von Kunststoff in gewissen Anwendungsfällen günstiger sind bzw.
vorteilhafter sein können als diejenigen von metallischen Außenhautteilen.
So beschreibt bspw. die eingangs letztgenannte DE 197 53 721 A1 ein
Fahrzeug-Außenbauteil, dessen Außenseite mit einer Folie versehen ist, die
aus einem steinschlagbeständigen Kunststoff besteht. Gebildet wird das ei
gentliche Außenhautteil, nämlich das sog. Trägerteil, auf dessen Außenseite
sich die Folie befindet, bspw. durch einen umgeformten thermoplastischen
Kunststoffstreifen oder durch ein auf die Rückseite der Folie hinterspritztes
Kunststoffteil.
In der eingangs erstgenannten DE 197 11 794 A1 ist beschrieben, daß ein
Karosserieaußenhautbauteil mit einer einwandfreien sichtbaren Oberfläche
dadurch hergestellt werden kann, daß auf eine quasi als Trägermaterial die
nende Einlage eine thermoplastische Kunststoffschicht aufgespritzt wird, die
sich durch eine optimale Oberflächenanmutung auszeichnet. Daneben ist
quasi eine Umkehrung dieses letztbeschriebenen Standes der Technik mög
lich, und zwar derart, daß eine thermoplastische eingefärbte Lackfolie oder
Dekorfolie, die sich bekanntermaßen durch eine exzellente Oberflächenqua
lität auszeichnet, in einem Kunststoff-Spritzgießwerkzeug mit einem sog.
Trägerteil, welches dem fertigen Außenhautteil dann die benötigte Stabilität
verleiht, hinterspritzt wird.
Ein Nachteil des soweit erläuterten Standes der Technik besteht darin, daß
durch Spritzgießen hergestellte thermoplastische Kunststoffteile keinerlei
elastischen Eigenschaften zeigen. Diese bekannten Außenhautteile sind
somit auch nicht lediglich geringfügig elastisch verformbar. Nun besteht je
doch durchaus die Anforderung, daß sich ein Fahrzeug-Außenhautteil an
bestimmten Stellen bzw. in gewissen Bereichen zumindest geringfügig ela
stisch verformen können sollte, so insbesondere zum Schutz einer Person,
die unfallbedingt auf dieses Außenhautteil auftrifft. Zwar ist es denkbar, ein
Kunststoff-Außenhautteil auf geeignete Weise derart herzustellen, daß die
ses geringfügig elastisch verformbar ist, jedoch müßte ein derartiges Bauteil
danach außenseitig lackiert werden, womit jedoch keine herausragende
Oberflächenqualität erzielbar ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Fahrzeug-
Außenhautteil aus Kunststoff aufzuzeigen, das den beiden im vorangegan
genen Absatz genannten Anforderungen genügt.
Ein derartiges Fahrzeug-Außenhautteil besteht neben einer außenseitigen
Lackfolie oder Dekorfolie aus einem Trägerteil sowie aus einer zumindest
bereichsweise vorgesehenen, direkt an die Folien = Rückseite angrenzenden
und zumindest geringfügig elastisch verformbaren Kunststoff-Schaum
schicht, welche in einem Hinterschäumwerkzeug auf die Folien-Rückseite
aufgebracht wurde. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der
Unteransprüche.
Zentraler Punkt der vorliegenden Erfindung ist das direkte Hinterschäumen
einer thermoplastischen Lackfolie oder Dekorfolie, die ihrerseits die sichtbare
Außenseite eines Außenhautteiles eines Fahrzeuges, insbes. Personen
kraftfwagens bildet. Das Hinterschäumen kann mit einem geeigneten Kunst
stoff-Schaummaterial (bspw. PU-Schaum) in einem üblichen Hinterschäum
werkzeug erfolgen, in welches einerseits die Folie und andererseits das Trä
gerteil eingelegt werden, zwischen welche dann zumindest bereichsweise
das besagte Schaummaterial eingebracht wird, welches die genannte
Schaumschicht bildet. Zwar ist diese Hinterschäumtechnik für die Herstel
lung von Fahrzeug-Innenausstattungsteilen bekannt, wozu beispielshalber
auf die eingangs zweitgenannte DE 43 16 536 A1 verwiesen wird, jedoch
kommen in diesem bekannten Stand der Technik zunächst einmal andersar
tige Folien für die Oberflächenschicht zum Einsatz, d. h. eine für ein mit der
vorliegenden Erfindung vorgeschlagenes Fahrzeug-Außenhautteil bevor
zugte relativ dicke Lackfolie wird dabei nicht verwendet. Insbesondere gab
es bislang jedoch keine Anregung, ein solches mehrschichtiges, durch die
Kunststoff-Schaumschicht quasi gepolstertes Bauteil als Außenhautteil eines
Kraft-Fahrzeuges einzusetzen.
Die weiteren Erläuterungen - insbesondere auch der Unteransprüche - erfol
gen anhand der beigefügten Prinzipskizzen, ohne daß die Erfindung auf die
darin dargestellten Merkmale oder Anwendungsfälle beschränkt sein muß. In
diesen Prinzipskizzen ist in
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Fahrzeug-Außenhautteil in ei
nem Längsschnitt dargestellt, während die Figurenfolge
Fig. 2-1 bis Fig. 2-3 dessen Herstellungsprozess in einem Hinterschäum
werkzeug in aufeinderfolgenden Schritten zeigt. Die
Fig. 3a bis 3b zeigen Teilschnitte durch verschieden Außenhautteile,
Fig. 4 zeigt zwei Längsschnitte durch ein Frontend-Teil, und die
Fig. 5. Fig. 6 zeigen Teil-Längsschnitte jeweils eines weiteren Ausfüh
rungsbeispieles.
In sämtlichen Figurendarstellungen sind gleiche Elemente mit gleichen Be
zugsziffern bezeichnet. So zeigt Fig. 1 einen beispielsweise mittigen
Längsschnitt durch eine Fronthaube eines Personenkraftwagens, die als er
findungsgemäßes Fahrzeug-Außenhautteil ausgebildet ist. Mit der Bezugs
ziffer 1 ist eine außenseitige Lackfolie bezeichnet, während die Unterseite
bzw. die dem unter der Fronthaube liegenden Motorraum zugewandte In
nenseite der Fronthaube durch ein Trägerteil 3 gebildet wird. Bei diesem
Ausführungsbeispiel befindet sich auf der vollen dargestellten Länge dieses
Bauteiles/Außenhautteiles zwischen der thermoplastischen Lackfolie 1 und
dem Trägerteil 3, welches diesem Bauteil die nötige Stabilität verleiht, eine
Kunststoff-Schaumschicht 2. Diese Schaumschicht 2 ist bei entsprechender
von außen herrührender Krafteinwirkung auf die Lackfolie 1 (da es sich hier
bei auch um eine Dekorfolie handeln kann, wird hierfür im weiteren auch der
allgemeine Begriff "Folie" verwendet) gemeinsam mit dieser Folie 1 zumin
dest geringfügig elastisch verformbar. Hierdurch wird bei einem möglichen
Unfall das Verletzungsrisiko bspw. eines Fußgängers, der auf diese Front
haube geschleudert wird, erheblich reduziert.
In den drei aufeinanderfolgenden Einzeldarstellungen der Figurenfolge 2 ist
dargestellt, wie ein erfindungsgemäßes Fahrzeug-Außenhautteil gefertigt
werden kann. So werden im ersten Schritt (Fig. 2-1) die geeignet vorbereite
te, d. h. beschnittene und tiefgezogene Lackfolie 1 und das vorgefertigte Trä
gerteil 3 in ein Hinterschäumwerkzeug 4 eingelegt, wobei die Folie 1 an der
Oberform 4a und das Trägerteil 3 an der Unterform 4b gehalten werden.
Selbstverständlich weisen die Oberform 4a und die Unterform 4b die ge
wünschte Kontur auf, so daß Außenhautteil im folgenden wie gewünscht
geformt bzw. komplettiert werden kann. Hierzu wird zunächst (vgl. Fig. 2-2)
das Hinterschäumwerkzeug 4 geschlossen, d. h. die Oberform 4a wird zur
Unterform 4b hin verfahren, wonach in den Zwischenraum zwischen der Fo
lie 1 und dem Trägerteil 3 das letztlich die Schaumschicht 2 bildende Kunst
stoff-Schaummaterial eingebracht wird.
In dieser Figurenfolge 2 kommt als Trägerteil 3 ein vorgefertiges metalli
sches Trägerteil zum Einsatz, wobei das vollständige, komplette Außen
hautteil nach dem Ausschäumen und Aushärten der Schaumschicht 2 aus
dem Hinterschäumwerkzeug 4 entnommen werden kann. In einer alternati
ven Ausführungsform sowie mit einem alternativen Herstellungsprozess ist
es jedoch auch möglich, in einem Hinterschäumwerkzeug zunächst lediglich
die Lackfolie 1 zu hinterschäumen, d. h. auf deren Rückseite die Schaum
schicht 2 aufzubringen, ohne daß das Trägerteil 3 mitangebunden wird. Die
ses kann vielmehr in einem nachfolgenden Herstellungsschritt angebracht
werden.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß sich die Schaum
schicht 2 nicht über die gesamte Fläche des Außenhautteiles bzw. der Folie
1 erstrecken muß. In einem geeignet geformten Hinterschäumwerkzeug
(bzw. unter Bezugnahme auf die Figurenfolge 2 mit einer geeignet gestal
teten Unterform 4b) kann auch lediglich ein Teilbereich der Rückseite der
Lackfolie 1 mit der Schaumschicht 2 hinterschäumt werden. Dies ist bspw.
auch dann möglich, wenn am anderen, nicht zu hinterschäumenden Teilbe
reich das Trägerteil 3 bereits aufgebracht wurde, wobei dieses durchaus
auch als bspw. durch Hinterspritzen der Folie 1 hergestelltes Kunststoffteil
ausgebildet sein kann.
In den Fig. 3a-3b sind Teilschnitte durch derartige Fahrzeug-
Außenhautteile dargestellt, die lediglich in einem Teilbereich eine auf die
Rückseite der Lackfolie 1 aufgebrachte Schaumschicht 2 aufweisen, wäh
rend sich in den anderen Abschnitten das Trägerteil 3 direkt an die Folien-
Rückseite anschließt. Während bei einer einfachen Ausbildung nach Fig. 3a
die Schaumschicht 2 sowie das Trägerteil 3 in einer senkrecht zur Oberflä
che der Folie 1 verlaufenden Trennfuge 5' aneinanderstoßen, ist bei einer
Gestaltung nach den Fig. 3b, 3c der Übergangsbereich 5 quasi als form
schlüssige Verbindung (mit einem Hinterschnitt) ausgebildet.
In Fig. 4 sind zwei Längsschnitte durch ein Frontend eines Personenkraft
wagens dargestellt, welches als erfindungsgemäßes Fahrzeug-
Außenhautteil ausgebildet ist. Dabei ist lediglich im Bereich des linksseitigen
Längsschnittes eine Schaumschicht 2 hinter der Lackfolie 1 vorgesehen,
wobei in diesem Bereich - analog der Darstellung in den Fig. 3a-3c -
kein Trägerteil 3 vorhanden ist, bzw. dieses Trägerteil 3 ausgeschnitten ist.
In einem benachbarten Längsschnitt durch dieses Frontend, der in Fig. 4
rechtsseitig dargestellt ist, grenzt hingegen an die Rückseite der Folie 1 di
rekt das Trägerteil 3 an, das - wie bereits erwähnt - dem Frontend bzw. Au
ßenhautteil die benötigte Stabilität bzw. Steifigkeit verleiht.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist ein in besonderer Form gestaltetes
Trägerteil 3 vorgesehen, welches sich aufgrund seiner sog. Wellenform
durch besonders hohe Steifigkeit auszeichnet. An einem erfindungsgemä
ßen Außenhautteil kann ein solches Trägerteil 3 ohne weiteres eingesetzt
werden, da dessen Struktur durch die Schaumschicht 2 nach außen hin
kaschiert wird, d. h. auf der (in der Figurendarstellung oben liegenden) Au
ßenseite ist diese besondere Struktur des Trägerteiles 3 nicht sichtbar, da
mit der Schaumschicht 2 deren der Folie 1 zugewandte Oberfläche völlig
glatt bzw. eben gestaltet werden kann. Mit ihrer unterschiedlichen Dicke ist
die Schaumschicht 2 daher in der Lage, besondere Strukturen zu kaschie
ren.
Im übrigen kann mit über der Oberfläche des Außenhautteiles unterschied
lich dicken Schaumschichten 2 bei gleicher Oberflächenerscheinung ab
schnittsweise eine unterschiedliche Haptik, d. h. Griffigkeit bzw. elastische
Verformbarkeit von außen her erzielt werden. Dabei kann bei sehr dünner
Schaumschicht 2 diese auch als Klebeschicht zwischen der Folie 1 und dem
Trägerteil 3 wirken.
Im übrigen können unter Anwendung der beschriebenen Technologie unter
schiedliche Funktionen, die bislang durch separate Bauelemente erfüllt wer
den, in das Außenhautteil integriert werden. Möglich ist dies bei geeigneter
Gestaltung der Übergänge zwischen Schaumschicht 2 und Trägerteil 3 (in
den Fig. 3a-3c wurden diese Übergänge mit den Bezugsziffern 5, 5'
bezeichnet), so daß unterschiedliche Funktionsflächen realisiert werden
können, ohne daß diese von außen her, d. h. von der freien Seite der Folie 1
her sichtbar sind. So kann mit der vorgestellten Technologie beispielsweise
an einem Motorrad das sog. Kniekissen oder auch ein Teil der Sitzbank in
die Tankstruktur integriert werden.
Eine besonders vorteilhafte Form der Integration zweier Funktionen in ein
erfindungsgemäßes Fahrzeug-Außenhautteil zeigt Fig. 6. Hier ist die Kunst
stoff-Schaumschicht 2 zusammen mit der überdeckenden Folie 1 wie er
sichtlich in Form einer an der Bauteilkante vorgesehenen Dichtlippe ausge
bildet, die dem Trägerteil 3 benachbart ist. Die Dichtlippe ist somit direkt an
das Außenhautteil angeformt und stellt kein eigenständiges Bauteil mehr
dar. Dabei sei darauf hingewiesen, daß selbstverständlich eine Vielzahl
weiterer Anwendungsfälle sowie Abwandlungen insbesondere konstruktiver
Art von den bzw. zusätzlich zu den lediglich prinzipiell gezeigten Ausfüh
rungsbeispielen möglich sind, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu ver
fassen.
Claims (5)
1. Fahrzeug-Außenhautteil mit einer außenseitigen Lackfolie (1) oder
Dekorfolie, mit einem Trägerteil (3), sowie mit einer zumindest be
reichsweise vorgesehenen, direkt an die Folien-Rückseite angrenzen
den zumindest geringfügig elastisch verformbaren Kunststoff-Schaum
schicht (2), welche in einem Hinterschäumwerkzeug (4) auf die Folien-
Rückseite aufgebracht wurde.
2. Fahrzeug-Außenhautteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (3) ein vorgefertigtes
Metallteil oder ein durch Hinterspritzen der Folie (1) hergestelltes
Kunststoffteil ist.
3. Fahrzeug-Außenhautteil nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch einen im wesentlichen eine formschlüssige
Verbindung herstellenden Übergangsbereich (5) zwischen dem Trä
gerteil (3) und der Kunststoff-Schaumschicht (2).
4. Fahrzeug-Außenhautteil nach einem der vorangegangenen Ansprü
che, gekennzeichnet durch abschnittsweise unterschiedlich dicke
Kunststoff-Schaumschichten (2).
5. Fahrzeug-Außenhautteil nach einem der vorangegangenen Ansprü
che, wobei die Kunststoff-Schaumschicht (2) mit der überdeckenden
Folie (1) in Form einer Dichtlippe ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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