DE19956898C1 - Adapterplatte für ein Spritzgiesswerkzeug einer Spritzgiessmaschine - Google Patents
Adapterplatte für ein Spritzgiesswerkzeug einer SpritzgiessmaschineInfo
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Abstract
Technisches Problem DOLLAR A Adapterplatte mit einer Vorrichtung, die mit geringerem Aufwand hergestellt werden kann und mit der es möglich ist, Mehrkomponentenspritzgießmaschinen mit üblichen Spritzgießwerkzeugen zu betreiben. Verbesserung der Verarbeitungsbedingungen und -ergebnisse. Senkung des Energieverbrauches durch bessere Trennung der Heiß-/Kaltphasen der Kunststoffkomponenten und räumliche Trennung der heißen von den kalten Teilen. DOLLAR A Lösung DOLLAR A Adapterplatte für eine Spritzgießmaschine zur Herstellung von aus mehreren Kunststoffkomponenten bestehenden Spritzlingen mit einer Vorrichtung zum schmelzedruckabhängigen Steuern und Zusammenführen der von Plastiziereinheiten bereitgestellten Kunststoffkomponenten, wobei DOLLAR A die Vorrichtung aus einem in der Einspritzachse (26) liegenden Schmelzezylinder (24), in welchen Schmelzkanäle (6; 17) münden, sowie DOLLAR A einem in dem Schmelzezylinder (24) verschiebbar angeordneten Ventilkolben (25) besteht und DOLLAR A eine Einrichtung zum automatischen Abfahren der Vorrichtung von der feststehenden Werkzeughälfte (3) vorhanden ist. DOLLAR A Anwendungsgebiet DOLLAR A Herstellung von aus mehreren Kunststoffkomponenten bestehenden Spritzlingen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Adapterplatte für ein
Spritzgießwerkzeug einer Spritzgießmaschine zur
Herstellung von aus mehreren Kunststoffkomponenten
bestehenden Spritzlingen, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Spritzgießmaschienen besitzen eine fest
stehende, spritzdüsenseitige und eine verfahrbare
Werkzeugträgerplatte, auf denen die Werkzeughälften
des Spritzgießwerkzeuges lös- und austauschbar be
festigt werden.
Die von zwei oder mehr Spritzeinheiten bereitge
stellten Kunststoffkomponenten werden üblicherweise
vor dem Einspritzen in die Kavität des Spritzgieß
werkzeuges über einen Spritzkopf geführt. Ein wesent
licher Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, daß
es sich dabei um eine teure Einzweckmaschine han
delt.
In DE 40 21 856 A1 ist ein Spritzgießwerkzeug darge
stellt, welches diesen Nachteil vermeiden soll.
Insbesondere soll durch dieses Spritzgießwerkzeug
ein rascher Werkzeugtausch ermöglicht werden.
Es weist einen Düsenkörper, mit vorzugsweise mehre
ren Düsenkanälen, die mit Spritzeinheiten verbun
den sind, und einen Düsenkopf auf. Der Düsenkörper
ist in einer separaten Montageplatte gehalten, die
zwischen der feststehenden Formträgerplatte und der
rechten Formwerkzeughälfte der Spritzgießmaschine
angeordnet und vorzugsweise mit beiden Teilen lösbar
verbunden ist. Nach einem speziellen Ausführungsbei
spiel dieses Spritzgießwerkzeuges ist ein Öffnen
bzw. Schließen der ringspaltförmiger Düsenkanäle im
Düsenkopf durch Verschiebung rohrförmiger Einsätze
und eines Düsenstiftes durch den jeweils wirkenden
Schmelzedruck, der beim Einspritzvorgang von den
Spritzeinheiten hervorgerufen wird, möglich.
Dabei wird der Düsenstift durch den Schmelzedruck
entgegen einer Federkraft geöffnet. Das Öffnen und
Schließen der ringspaltförmigen Düsenkanäle im Dü
senkopf mittels der rohrförmigen Einsätze sowie des
Düsenstiftes kann durch Messung des Schmelzedrucks
mittels Drucksensoren in kreisförmigen Schmelzekanä
len im Düsenkörper bei Erreichen vorgegebener Druck
werte gesteuert werden. Gleichfalls ist eine Steue
rung nach Messung des Werkzeuginnendruckes mittels
Drucksensoren möglich. Um dünnwandige, angußlose
Mehrschichtformteile herstellen zu können, werden die
Schmelzeströme kurz vor dem Werkzeughohlraum in ei
ner beheizten Mehrkanaldüse zusammengeführt. Dazu
ragt der Düsenkopf in die rechte Formwerkzeughälfte
und Düsenkanäle münden unmittelbar in den Formhohl
raum.
Nachteilig an diesem Spritzgießwerkzeug ist, daß es
zur Aufnahme des Düsenkopfes speziell angepaßt sein
muß und nicht gegen ein üblicherweise verwendetes,
einfaches ausgetauscht werden kann. Ferner ist die
Herstellung des Düsenkörpers und des Düsenkopfes
aufwendig und damit teuer.
Es sind Lösungen bekannt, bei denen die Spritzgießzylinder
über verschiedenartig konstruierte Adapterstücke mit dem
Werkzeug verbunden sind.
So ist gemäß DE 35 87 947 T2 in dieses Adapterstück ein
Ventilelement integriert, welches den Weg für das Material
aus einer der beiden angeschlossenen Spritzeinheiten selek
tiv freigibt. Das Ventilelement ist fremdbetätigt. Dafür wird
ein zusätzlicher Antrieb benötigt. Durch Drehen eines Kolbens
in einem Zylinder werden die Schmelzekanäle freigegeben oder
gesperrt, dabei ist nachteilig, daß beim Umschalten der
Schmelzestrom kurzzeitig unterbrochen wird. Eine Unter- oder
Überdeckung der Steuerkanten findet nicht statt. Ein simulta
nes Einspritzen, wobei beide Plastifizier- und Einspritzein
heiten mit der Werkzeugkavität verbunden sind, ist nicht
vorgesehen. Es erfolgt keine Heiß-Kalt-Trennung zwischen der
Vorrichtung und dem Werkzeug.
Die Nachteile der vorstehend genannten Lösung weist auch
das Zwischenplattenelement nach US 4,710,118 auf, welches
vorsieht, derartige Adapterkonstruktionen auf Werkzeuge mit
mehreren Formnestern auszudehnen.
Gemäß EP 0 357 301 A1 kann die Drehung des Ventilelementes
derartig erfolgen, daß auch beide Materialströme gemischt
in das Werkzeug gelangen können. Nachteilig ist dabei, daß
beim Umschalten der Schmelzeströme durch Drehen des Kolbens
im Zylinder der Schmelzestrom kurzzeitig unterbrochen wird.
Eine Unter- oder Überdeckung der Steuerkanten findet nicht
statt. Ferner ist von Nachteil, daß ein zusätzlicher Antrieb
zum Betätigen des Ventils notwendig ist. Auch erfolgt keine
Heiß-Kalt-Trennung zwischen der Vorrichtung und dem Werk
zeug.
Aus DE 195 21 718 C1 ist ein Steuerkolben bekannt, der inner
halb der Steuerkammer längsverschieblich gelagert und abhän
gig vom jeweiligen Druck der Kunststoffkomponente steuerbar
ist. Die Steuereinheit ist im Düsenkopf einer Spritzgießma
schine angeordnet. Der Steuerkolben besitzt mehrere Steuer
kanten, die bei Längsverschiebung Schmelzekanäle öffnen oder
verschließen mit einem zusätzlichen, durch Drehen betätigten
Verschlußventil.
Diese Lösung hat fertigungstechnische Nachteile, weil sie in
folge der komplizierten Geometrie des Steuerkolbens und der
Bohrung sehr aufwendig ist. Ferner ist ein zusätzliches Ver
schlußventil erforderlich, welches durch einen separaten An
trieb betätigt wird. Ungewollte Vermischungen der Schmelzen
sind nicht auszuschließen, weil das Verschlußventil so ange
ordnet ist, daß sich im rechten Vorraum bei Zwischenstellung
des Kolbens beide Schmelzen vermischen können. Da das Volumen
zwischen dem Düsenaustritt und dem Sperrelement größer Null
ist sind Schmelzevermischungen möglich.
Es ist keine definierte Ausgangsstellung und keine Positi
onsfixierung des Kolbens gegeben. Die Verwendung der Steuer
einheit bleibt auf den Maschinendüsenkopf beschränkt. Ihr
Einbau in eine Zwischenplatte ist nicht konzipiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Adapterplatte mit einer Vorrichtung zu schaffen, die mit geringe
rem Aufwand hergestellt werden kann und mit der es
möglich ist, vorhandene Mehrkomponentenspritzgießma
schinen mit üblichen Spritzgießwerkzeugen zu betrei
ben. Ferner soll zur Verbesserung der Verarbeitungs
bedingungen und -ergebnisse sowie Senkung des Ener
gieverbrauches eine bessere Trennung der Heiß-/Kalt
phasen der Kunststoffkomponenten und räumliche Tren
nung der heißen von den kalten Teilen erzielt wer
den.
Die Aufgabe wird gelöst durch die in Patentanspruch
1 angegebene Adapterplatte.
Zwei oder mehr Schmelzeströme werden zusammengeführt
und in ein Werkzeug als ringförmige Schichtenströ
mung mit einem Kern weitergeleitet.
Die Vorrichtung ist mit relativ geringem Aufwand und
deshalb kostengünstig herstellbar. Die Adapterplatte
ermöglicht es, auf vorhandenen Zwei- oder Mehrkompo
nenten-Spritzgießmaschienen unterschiedlichste
Spritzgießwerkzeuge mit üblich gestalteten und be
messenen Angußbuchsen, beispielsweise ansonsten auf
Einkomponenten-Spritzgießmaschienen verwendeten, ein
zusetzen. Ohne aufwendige Umbauten kann beispielswei
se ein einfaches Spritzgießwerkzeug für das Zweikom
ponenten-Sandwich-Spritzgießen auf einer vorhandenen
Zweikomponenten-Spritzgießmaschine verwendet werden.
Da diese einfachen Werkzeuge in der Regel nicht über
eine Heizung verfügen, ermöglicht das automatische
Abfahren der Vorrichtung in der Adapterplatte eine
saubere Trennung der Heiß- von der Kaltphase. Die
Trennung wird ermöglicht, indem nach Abfahren der ei
nen Spritzeinheit die Feder die Angußbuchse vom
Werkzeug abdrückt.
Durch räumliche Trennung der Angußbuchse vom Werk
zeug wird ein Wärmeabfluß in das zu kühlende Werk
zeug verhindert und der Wärmeverbrauch gesenkt.
Außerdem ermöglicht das federbetätigte Abfahren der
Vorrichtung vom Spritzgießwerkzeug ein Zwischenab
spritzen außerhalb der Spritzgießform.
Bei einfachen Werkzeugen ohne Heißkanal ermöglicht
das Abfahren eine saubere Trennung zwischen dem
Spritzling mit dem Anguß und der Vorrichtung.
Bei Heißkanalwerkzeugen bewirkt das Abfahren, daß
eventuell noch herrschender Schmelzedruck im Heiß
kanal sich abbauen kann, sofern das erforderlich sein
sollte.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
besteht der Ventilkolben aus die Schmelzekammern
bildenden einzelnen Stufenkolben, die einfach in der
Herstellung, leicht austauschbar und den jeweiligen
Anforderungen der schmelzedruckabhängigen Steuerung
anpaßbar sind.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin
dung besteht darin, daß die Stufenkolben gegen die
Vorrichtungsdüse durch eine vorgespannte Feder ge
drückt werden. Dadurch bleibt die Vorrichtung auto
matisch in der Null-Stellung bzw. kehrt in diese zu
rück.
Auch darin besteht eine Ausgestaltung der Erfindung,
daß die Stufenkolben gegen die Vorrichtungsdüse
durch federwegunabhängige Hydraulikantriebe gedrückt
werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
sind diese Hydraulikantriebe unabhängig von dem in
den Schmelzekammern herrschenden Schmelzedruck steu
erbar.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß die Hydraulikantriebe durch die Steuerung der
Spritzgießmaschine steuerbar sind.
Gleichfalls besteht eine Ausgestaltung der Erfin
dung darin, daß die Steuerkolben durch die Feder und
die Hydraulikantriebe kombiniert beaufschlag- und steuer
bar ausgebildet sind.
Mit vorstehend aufgeführten Ausgestaltungen der Er
findung lassen sich weitere Steuerungs- und Zusam
menführungsvarianten der Schmelzeströme realisieren.
Die Stufenkolben bilden mit den Federn und/oder den
Hydraulikantrieben eine "Druckwaage" bezüglich des
Schmelzedrucks. In Abhängigkeit von den an den Stirn
flächen der Stufenkolben angreifenden Kräften be
steht ein statisches Kräftegleichgewicht, welches die
Stufenkolben jeweils in einer definierten Position
hält. Wird das Kräftegleichgewicht verändert, bei
spielsweise durch den sich in der Schmelzekammer
aufbauenden Druck, bewegt sich der Stufenkolben nach
rechts, bis das statische Kräftegleichgewicht wieder
hergestellt ist. Dabei heben linksseitige Stirnflä
chen der Stufenkolben von Anschlägen ab und werden
zusätzlich durch den Schmelzedruck beaufschlagt, so
daß die Bewegung der Stufenkolben vorteilhafterwei
se selbstverstärkend ist.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung
dichten die vorgespannten Stufenkolben in ihrer
Null-Stellung die Schmelzekammern gegen die Bohrung
der Vorrichtungsdüse ab und verhindern damit den
unkontrollierten Austritt der Schmelze. Die Vorrich
tung bleibt solange geschlossen, bis der für die
Steuerung eingestellte Druck der Schmelze erreicht
ist. Dadurch, daß die die Schließbewegung der Stufen
kolben begrenzenden mechanische Anschläge gleichzei
tig eine Dichtfunktion haben, ergibt sich als Vor
teil, daß keine verschleißbedingte Leckage eintritt.
Infolge der axialen Bewegungen der Stufenkolben des
Ventilkolbens in dem Schmelzezylinder kann die Vor
richtung in einfacher Weise überwacht werden. Die Be
wegungen der Stufenkolben werden über Wegsensoren
erfaßt. Daraus abgeleitete Signale erfassen den Zu
stand der Vorrichtung und können einer angeschlosse
nen Steuerung zugeführt werden.
Weil eine weitere Ausgestaltung der Erfindung die
Möglichkeit vorsieht, die Schmelzekammern einzeln
oder gemeinsam mit der Bohrung der Vorrichtungsdüse
zu verbinden, kann sowohl eine Schmelze bzw. eine von
mehreren allein als auch zwei oder mehr gleichzeitig
bzw. nacheinander eingespritzt werden. Dadurch ent
steht eine große Variantionsbreite hinsichtlich des
Einsatzes der Spritzgießmaschine und des Spritz
gießwerkzeuges.
Auch darin ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung zu sehen, daß der der Vorrichtungsdüse
nächstliegende Stufenkolben eine in der Einspritz
achse liegende, die Schmelzekammer mit der Bohrung
der Vorrichtungsdüse verbindende Bohrung besitzt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht ferner da
rin, daß die Stufenkolben in Abhängigkeit von dem je
weils in den Schmelzekammern herrschenden Schmelze
druck steuerbar ausgebildet sind.
Auch darin ist eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung zu sehen, daß die Vorrichtungsdüse hin
sichtlich ihrer Gestalt, Anordnung und Maßen der
Spritzdüse der Spritzeinheit der Spritzgießmaschine
entspricht. Deshalb ist es beispielsweise möglich,
vorhandene Zweikomponenten-Spritzgießmaschinen und
einfache Spritzgießwerkzeuge ohne aufwendige Umbau
ten für das Zweikomponenten-Sandwich-Spritzgießen
einzusetzen.
Weil gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfin
dung die schmelzeführenden Teile, die Stufenkolben
und der Schmelzezylinder, unabhängig von der in der
Spritzgießmaschine verbleibenden Adapterplatte aus
tauschbar ausgebildet sind, ist ein leichtes Anpassen
an abgeänderte Parameter des Verfahrens und der
Spritzlinge möglich.
Ferner ist eine Ausgestaltung der Erfindung darin
zu sehen, daß die Vorrichtungsdüse mit dem Schmelze
zylinder lösbar verbunden ist. Daher sind die schmel
zeführenden Teile der Vorrichtung, vorzugsweise nach
Herausschrauben der Vorrichtungsdüse, leicht zugäng
lich und können in einfacher Weise ausgetauscht wer
den. Die Zugänglichkeit von links wird ermöglicht
nach Abbau der düsenseitigen Werkzeughälfte.
Andererseits ist es auch möglich, die Vorrichtung
weitgehend von rechts auszuwechseln, ohne Ausbau der
Adapterplatte aus der Spritzgießmaschine.
Weiterhin besteht eine Ausgestaltung der Erfindung
darin, daß Heizeinrichtungen im Bereich des Schmelze
zylinders und der Schmelzekanäle angeordnet sind.
Mit Hilfe der Heizeinrichtungen des Schmelzezylin
ders wird die Temperatur in den Schmelzekanälen und
den Schmelzekammern auf eine eingegebene Solltempe
ratur gebracht, bei der eine einwandfreie axiale Be
wegung der Stufenkolben gewährleistet ist, ohne daß
ein Schmelzefluß über die Passung der Stufenkolben
und des Schmelzezylinders erfolgt.
Schließlich ist noch darin eine vorteilhafte Aus
gestaltung der Erfindung zu sehen, daß eine Einrich
tung zum automatischen, federbetätigten Abfahren der
Adapterplatte mit der Vorrichtung von der festste
henden Werkzeughälfte vorhanden ist die die Vor
richtungsdüse außer Eingriff mit der Werkzeuganguß
buchse bringt.
Dadurch erfolgt die räumliche Trennung der heißen
und der kalten Teile der Vorrichtung, und es wird ein
Wärmeabfluß in das zu kühlende Werkzeug vermieden.
Nachstehend soll die Erfindung in einem Ausführungs
beispiel näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung stellen dar:
Fig. 1: Einzelheit einer Spritzgießmaschine mit
Spritzgießwerkzeug und Adapterplatte mit
Vorrichtung, im Schnitt,
Fig. 2: Einzelheit der Vorrichtung nach Fig. 1, in
schematischer Schnittdarstellung.
Die aus Fig. 1 ersichtliche Adapterplatte 1 besteht
aus einer 100 bis 120 mm dicken Stahlplatte, die
auf der spritzdüsenseitigen Werkzeugträgerplatte 2
zusammen mit der spritzdüsenseitigen Werkzeughälf
te 3 aufgeschraubt ist. Die Adapterplatte 1 enthält
die Vorrichtung, in welcher die zwei Schmelzeströme
4; 15 zusammengeführt werden. Grundsätzlich ist es
natürlich auch möglich, eine Vorrichtung zum Zusam
menführen von mehr als zwei Schmelzeströmen nach
dem gleichen Prinzip vorzusehen.
Der Schmelzestrom 15 gelangt über den Schmelzeka
nal 17 in die Schmelzekammer 7, die durch die Stu
fenkolben 8; 12 des Ventilkolbens 25 begrenzt wird.
Beim Einspritzen des Schmelzestromes 15 in die
Werkzeugkavität 11 baut sich ein Schmelzedruck auf,
der auf die Ringfläche 9 des Stufenkolbens 8 wirkt
und diesen dadurch nach rechts bewegt.
Damit wird die aus Fig. 2 ersichtliche koaxiale
Bohrung 10 im Stufenkolben 12 frei und der Schmel
zestrom 15 fließt in die Werkzeugkavität 11.
Die Bohrung 10 hat am Ein- und Austritt des Schmel
zestroms 15 abgerundete Einlaufkanten und ist am
Austritt kegelig erweitert. Dadurch können Strö
mungsstörungen weitgehend vermieden werden.
Gleichzeitig wirkt der Einspritzdruck auf die
strömungstechnisch optimierte Stirnfläche 13 des
Stufenkolbens 12 und drückt diesen nach links.
Damit wird die Schmelzekammer 14 gegen den Schmel
zestrom 4 abgedichtet, wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist.
Wird mit dem Schmelzestrom 4 eingespritzt, baut
sich in der Schmelzekammer 14 ebenfalls ein Druck
auf. Ist dieser höher als der Schmelzedruck des
Schmelzestromes 15, bei einem entsprechenden Stirn-
Flächenverhältnis am Stufenkolben 12 beispielswei
se doppelt so hoch, welcher auf die rechte Stirn
fläche 13 des Stufenkolbens 12 wirkt, bewegt sich
der Stufenkolben 12 nach rechts und der Schmelze
strom 4 strömt ebenfalls in die Werkzeugkavität
11. Mit der Drucksteuerung der Stufenkolben 8; 12
des Ventilkolbens 25 in dem Schmelzezylinder 24
lassen sich die Schmelzeströme 4; 15 jeweils nach
einander oder gleichzeitig einspritzen.
Beim Zusammenfluß der Schmelzeströme 4; 15, unmittel
bar vor der Bohrung 27 in der Vorrichtungsdüse 20,
müssen Störungen der laminaren Schmelzeprofile
weitgehend vermieden werden, damit keine Durchmi
schung der Schmelzestöme 4; 15 erfolgen kann.
Das wird erreicht durch abgerundete Kanten und
sich erweiternde Bohrungen.
Die Vorrichtung wirkt gleichzeitig als federbetä
tigte Verschlußdüse, indem der als Stufenkolben 8; 12
ausgebildete Ventilkolben 25 nur gegen die Vor
spannkraft der Feder 19 öffnet.
Die Stufenkolben 8; 12 bilden zusammen mit den Fe
dern 19 und/oder mit den in der Zeichnung nicht
dargestellten Hydraulikantrieben eine "Schmelze
druckwaage". In Abhängigkeit von den an den jeweili
gen Stirnflächen der Stufenkolben 8; 12 angreifenden
Kräften besteht ein statisches Kräftegleichgewicht,
welches die Stufenkolben 8; 12 in einer jeweiligen
Position hält. In Fig. 1 und Fig. 2 ist jeweils die
Ruhestellung dargestellt. Die linke ringförmige
Stirnfläche des Stufenkolbens 12 wird mit dem Druck
in der Schmelzekammer 14 beaufschlagt. Rechtsseitig
wirkt über den Stufenkolben 8 die Kraft der Federn
19 oder die Kraft der nicht dargestellten Hydrau
likantriebe oder beide gemeinsam. Bei einer ent
sprechend abgestuften Dimensionierung der Stirn
flächen der Stufenkolben 8; 12 kann auf die Ring
fläche der Druck der Schmelzekammer 7 wirken.
Wird das Kräftegleichgewicht verändert, beispiels
weise durch den sich aufbauenden Druck in der
Schmelzekammer 14, bewegt sich der Stufenkolben 12
solange nach rechts, bis sich das statische Gleich
gewicht wieder eingestellt hat.
Bewegt sich der Stufenkolben 12 nach rechts, so wird
zusätzlich seine linke Stirnfläche mit dem Druck
des Schmelzestroms 4 beaufschlagt. Dementsprechend
wird infolge der größeren Fläche, bei gleichbleiben
dem Schmelzedruck, die nach rechts gerichtete Kraft
größer. Vorteilhafterweise ist deshalb die Bewegung
nach rechts "selbstverstärkend". Gleiches trifft für
den Stufenkolben 8 zu. Nach Einleitung seiner Bewe
gung nach rechts wird die zusätzliche linke Stirn
fläche mit dem Druck des Schmelzestromes 15 in der
Schmelzekammer 7 beaufschlagt, die diese Bewegung
"verstärkt". Die Schließbewegungen der Stufenkolben
8; 12 nach links werden durch mechanische Anschläge,
an der Vorrichtungsdüse 20 und an der rechtsseiti
gen Stirnfläche des Stufenkolbens 12, begrenzt, die
gleichzeitig Dichtfunktionen haben. Weil die von
rechts wirkenden Kräfte der Federn 19 und der
nicht dargestellten Hydraulikantriebe die Bohrung
10 im Stufenkolben 12 und die Bohrung 27 der Vor
richtungsdüse 20 unter Vorspannung halten, können
verschleißbedingte Leckagen der Schmelzeströme 4; 15
vermieden werden.
Ein weiterer Vorteil läßt sich aus der axialen Be
wegung der Stufenkolben 8; 12 bezüglich der einfa
chen Überwachungsmöglichkeit der Vorrichtung her
leiten. Bewegt sich der Stufenkolben 8 nach rechts,
wird dem Schmelzestrom 15 der Weg in die Werkzeug
kavität 11 geöffnet. Bei der Bewegung des Stufenkol
bens 12 nach rechts öffnet sich der Weg für den
Schmelzestrom 4. Das kann sowohl einzeln als auch
gemeinsam erfolgen. Bewegen sich die Stufenkolben
8; 12 nach links, werden dementsprechend die Schmel
zeströme 4; 15 gesperrt. Indem die Bewegungen der
Stufenkolben 8; 12 über nicht dargestellte Wegsen
soren erfaßt werden, werden Signale delektiert, die
den jeweiligen Zustand der Vorrichtung feststellen
und beispielsweise über eine gleichfalls nicht dar
gestellte Steuerung visualisieren.
Wird die Vorrichtungsdüse 20 zuerst für den Schmel
zestrom 4 und danach für den Schmelzestrom 15 abge
fahren und das Merkzeug zum Auswerfen des Spritz
lings geöffnet, drückt ein Druckfederpaket 23 die
Vorrichtungsdüse 20 der Vorrichtung von der Werk
zeugangußbuchse 21 ab. Damit erfolgt in der überwie
genden Mehrzahl der Fälle gleichzeitig eine Tren
nung der Heiß- von der Kaltphase, weil beispielswei
se Werkzeuge für das Sandwich-Spritzgießen in aller
Regel keinen Heißkanal besitzen.
Dieses Abdrücken der Vorrichtung ermöglicht auch
ein Zwischenabspritzen ins Freie. Die aus der Vor
richtungsdüse 20 austretende Schmelze kann über den
Spalt 22 abfließen.
Nach dem Schließen des Werkzeuges wird durch das
Anfahren der Vorrichtungsdüse 20 für den Schmelze
strom 15 die kraftschlüssige Verbindung zwischen
der Vorrichtungsdüse 20 und der Werkzeugangußbuch
se 21 wieder hergestellt.
Da die Vorrichtungsdüse 20 mit der Bohrung 27 hin
sichtlich ihrer Gestalt, Anordnung und Maße der
Spritzdüse der Spritzeinheit der Spritzgießmaschine
entspricht, welche ihrerseits mit den Werkzeuganguß
buchsen 21 der verwendeten Werkzeuge korrespondiert,
kann die Vorrichtung in Verbindung mit den üblichen
Werkzeugen verwendet werden. Vorteilhafterweise kön
nen beispielsweise vorhandene Zweikomponenten-
Spritzgießmaschinen und einfache Spritzgießwerkzeu
ge kombiniert und ohne aufwendige Umbauten für das
Zweikomponenten-Sandwich-Spritzgießen verwendet
werden.
Die Schmelzekanäle 6; 17 und der Schmelzezylinder
24 werden mittels zweier Heizeinrichtungen 28
beheizt. Zweckmäßigerweise erfolgt der Anschluß für
den Heizstrom der Heizeinrichtung 28 sowie für
nicht dargestellte Temperaturfühler über einen
mehrpoligen Stecker. Die beiden Heißkanal-Regelkrei
se können wahlweise entweder über ein separates Re
gelgerät oder über die Maschinensteuerung geregelt
werden.
1
Adapterplatte
2
spritzdüsenseitige Werkzeugträgerplatte
3
spritzdüsenseitige Werkzeughälfte
4
Schmelzestrom
5
Angußbuchse
6
Schmelzekanal (für Schmelzestrom
4
)
7
Schmelzekammer (für Schmelzestrom
4
)
8
Stufenkolben
9
Ringfläche (des Stufenkolbens
8
)
10
Bohrung (im Stufenkolben
12
)
11
Werkzeugkavität
12
Stufenkolben
13
Stirnfläche (des Stufenkolbens
12
)
14
Schmelzekammer (für Schmelzestrom
15
)
15
Schmelzestrom
16
Angußbuchse
17
Schmelzekanal (für Schmelzestrom
15
)
19
Feder
20
Vorrichtungsdüse
21
Werkzeugangußbuchse
22
Spalt
23
Druckfederpaket
24
Schmelzezylinder
25
Ventilkolben
26
Einspritzachse
27
Bohrung
28
Heizeinrichtung
Claims (17)
1. Adapterplatte für eine Spritzgießmaschine zur Her
stellung von aus mehreren Kunststoffkomponenten
bestehenden Spritzlingen, mit einer feststehenden
und einer verfahrbaren Werkzeugträgerplatte und
einem aus zwei Werkzeughälften bestehenden Form
werkzeug, die zwischen der feststehenden Werkzeug
trägerplatte und der einen Werkzeughälfte angeord
net und mit diesen lösbar verbundenen ist, und in
welcher eine Vorrichtung zum schmelzedruckabhängi
gen Steuern und Zusammenführen der von Plastizier
einheiten bereitgestellten Kunststoffkomponenten
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Vorrichtung aus einem in der Einspritzachse (26) liegenden Schmelzezylinder (24), in welchen Schmelzekanäle (6; 17) münden, sowie
- - einem in dem Schmelzezylinder (24) verschiebbar angeordneten Ventilkolben (25) besteht und
- - eine Einrichtung zum automatischen Abfahren der Vorrichtung von der feststehenden Werkzeughälfte (3) vorhanden ist.
2. Adapterplatte nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilkolben (25) aus Schmelzekammern (7; 14)
bildenden, einzelnen Stufenkolben (8; 12) besteht.
3. Adapterplatte nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine die Stufenkolben (8; 12) gegen eine Vorrich
tungsdüse (20) vorspannende Feder (19) vorgesehen
ist.
4. Adapterplatte nach Patentanspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stufenkolben (8; 12) gegen die Vorrichtungsdüse
(20) vorspannenden Hydraulikantriebe vorgesehen sind.
5. Adapterplatte nach Patentanspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hydraulikantriebe für die Stufenkolben (8; 12)
unabhängig von dem in den Schmelzekammern (7; 14)
aufbauenden Schmelzedruck steuerbar ausgebildet
sind.
6. Adapterplatte nach Patentanspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hydraulikantriebe durch die Steuerung der
Spritzgießmaschine steuerbar ausgebildet sind.
7. Adapterplatte nach den Patentansprüchen 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerkolben (8; 12) durch die Feder (19) und
die Hydraulikantriebe kombiniert beaufschlagbar
ausgebildet sind.
8. Adapterplatte nach Patentanspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vorgespannten Stufenkolben (8; 12) die Schmelze
kammern (7; 14) gegen eine Bohrung (27) der Vorrich
tungsdüse (20) abdichtend ausgebildet sind.
9. Adapterplatte nach einem der Patentansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelzekammern (7; 14) einzeln oder gemeinsam
mit der Bohrung (27) der Vorrichtungsdüse (20)
verbindbar ausgebildet sind.
10. Adapterplatte nach Patentanspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der der Vorrichtungsdüse (20) nächstliegende Stu
fenkolben (12) eine in der Einspritzachse (26) lie
gende, die Schmelzekammer (7) mit der Bohrung (27)
der Vorrichtungsdüse (20) verbindende Bohrung (10)
besitzt.
11. Adapterplatte nach einem der Patentansprüche 1
bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stufenkolben (8; 12) vom Schmelzedruck in den
Schmelzekammern (7; 14) abhängig steuerbar ausgebil
det sind.
12. Adapterplatte nach einem der Patentansprüche 3
bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtungsdüse (20) mit ihrer Bohrung (27)
in Gestalt, Anordnung und Maßen der Spritzdüse der
Spritzeinheit der Spritzgießmaschine entspricht.
13. Adapterplatte nach einem der Patentansprüche 1
bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stufenkolben (8; 12) und der Schmelzezylinder
(24), unabhängig von der Adapterplatte (1), aus
tauschbar ausgebildet sind.
14. Adapterplatte nach Patentanspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtungsdüse (20) mit dem Schmelzezylinder
(24) lösbar verbunden ist.
15. Adapterplatte nach Patentanspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtungsdüse (20) schraubbar ausgebildet ist.
16. Adapterplatte nach einem der Patentansprüche
1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Heizeinrichtung (28) im Bereich des Schmelze
zylinders (24) und der Schmelzekanäle (6; 17) ange
ordnet ist.
17. Adapterplatte nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum automatischen Abfahren der
Vorrichtung von der feststehenden Werkzeughälfte
(3) aus einem die Vorrichtungsdüse (20) außer Ein
griff mit der Werkzeugangußbuchse (21) bringenden
Druckfederpaket (23) besteht.
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