DE19955798A1 - Einrichtung zur Anhängerkennung - Google Patents
Einrichtung zur AnhängerkennungInfo
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Abstract
Für ein Gespann, das aus einem hydraulisch gebremsten Zugfahrzeug und einem an das Zugfahrzeug angekuppelten pneumatisch gebremsten Anhänger besteht, welcher über eine entsprechende, im Zugfahrzeug untergebrachte Anhänger-Bremssteuerung gesteuert wird, wird eine Anhängererkennungs-Einrichtung vorgeschlagen. Diese Einrichtung erkennt, ob die pneumatischen Druckschläuche des Anhängers an pneumatische Kupplungsköpfe am Zugfahrzeug angeschlossen sind oder nicht. DOLLAR A Von besonderer Bedeutung ist dabei der Anschluß des gelben, für die Übertragung der Bremsluft zuständigen Druckschlauches an einen gelben Kupplungskopf am Zugfahrzeug. Ein gekuppelter Bremsschlauch wird mit pneumatischen Mitteln erkannt; hierzu wird in der Anhänger-Bremssteuerung über ein zur Bremsung des Anhängers vorgesehenes Magnetventil die zum gelben Kupplungskopf führende pneumatische Leitung belüftet, und es wird das Zeitverhalten des Druckanstieges auf dieser Leitung ausgewertet. Aufgrund des bei einem gekuppelten Druckschlauch größeren pneumatischen Volumens ist der Gradient des Druckanstieges bei einem gekuppelten Druckschlauch größer als im nicht gekuppelten Zustand. Erfindungsgemäß beruht die Anhängerkennung auf den im gekuppelten Zustand vergleichsweise größeren Druckgradienten. DOLLAR A Zur Leitungs-Belüftung wird ein das Brems-Magnetventil ansteuernder Prüfpuls erzeugt, und die Auswertung des Druckgradienten erfolgt auf einfache Weise durch Druckmessung. DOLLAR A Ein Prüfpuls wird bei stehendem Fahrzeug erzeugt, ...
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Anhänger
kennung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Einrichtung ist aus der DE 30 32 837 C2
bekannt.
In der bekannten Schrift ist eine Schaltung zur Anhän
gerkennung bei Lastzügen offenbart, bei denen der Zug
wagen mit einem Antiblockiersystem ausgerüstet ist,
welcher gegebenenfalls einen Anhänger mit oder ohne ei
genem Antiblockiersystem mitführt. Die Kennungsschal
tung umfaßt mehrere miteinander verkoppelte Strom
kreise, in denen z. B. die Anhänger-Bremsleuchten, der
Versorgungsstrom eines gegebenenfalls vorhandenen An
hänger-Antiblockiersystems und eine Informationslampe
eingebunden sind.
Die Schaltung ist derart ausgeführt, daß im Falle eines
angekuppelten Anhängers, welcher kein Antiblockiersy
stem aufweist, ein Strom durch die Informationslampe
fließt und der Fahrer diesen Zustand am Leuchten der
Informationslampe erkennt.
Für den Fall, daß kein Anhänger angekuppelt ist oder
daß ein Anhänger mit Antiblockiersystem angekuppelt
ist, fließt kein Strom durch die Informationslampe, und
sie bleibt daher dunkel.
Eine leuchtende Informationslampe informiert so den
Fahrer, daß ein Anhänger angekoppelt ist, der über kein
eigenes Antiblockiersystem verfügt. Mit dieser Warnung
soll ein Fahrer, der sich an das Fahren von voll-brems
geregelten Lastzügen gewöhnt hat darauf aufmerksam ge
macht werden, daß ein Anhänger ohne eigenes Antibloc
kiersystem angekoppelt ist, der ein kritischeres Brems
verhalten aufweist, da seine Räder bei einer Überbrem
sung zum Blockieren neigen und diese dann auch seitlich
ausbrechen können.
Wie erläutert wird bei der bekannten Einrichtung die
Information auf elektrischem Wege gebildet: Die Anhän
ger-Bremsleuchten und der Stromkreis des Anhänger-Anti
blockiersystems werden in zusammengeschaltete Strom
kreise eingebunden und die Logik der Zusammenschaltung
ergibt, daß in der Informationslampe gegebenenfalls ein
Strom fließt, der diese zum Leuchten bringt.
Für bestimmte Arten von Lastzügen ist eine Anhängerken
nung, die aufgrund der elektrischen Gegebenheiten im
Anhänger gebildet wird, unzureichend. Es handelt sich
hierbei um Lastzüge, bei denen das Zugfahrzeug hydrau
lisch und der Anhänger pneumatisch gebremst wird. Um
diese spezifische Art eines Lastzuges von den üblichen
Lastzügen [pneumatisch gebremstes Zugfahrzeug und pneu
matisch gebremster Anhänger bzw. Auflieger] auch be
grifflich zu unterscheiden, werden sie im folgenden mit
Gespann bezeichnet. Das Zugfahrzeug ist mit einer An
hänger-Bremssteuerung ausgerüstet; eine Ausgestaltung
für eine derartige Anhänger-Bremssteuerung ist aus der
DE-A1-197 52 147 bekannt.
Die Anhänger-Bremssteuerung ist mit einer Druckluft
erzeugungsanlage ausgestattet, welche die Druckluft zur
Bremsung des Anhängers bereitstellt. Die Druckluft wird
über Druckschläuche vom Zugfahrzeug an den Anhänger
übertragen. Es sind üblicherweise zwei Druckschläuche
vorgesehen; ein erster roter Druckschlauch dient zur
Übertragung der Vorratsluft, der am Zugfahrzeug an ei
nen sogenannten "roten" Kupplungskopf gekuppelt wird,
und ein zweiter gelber Druckschlauch dient zur Übertra
gung der Bremsluft, der am Zugfahrzeug an einen soge
nannten "gelben" Kupplungskopf gekuppelt wird.
Bei derartigen Gespannen wäre bei einer Anhängerken
nung, bei der auf elektrischem Wege z. B. das Vorhan
densein der Anhänger-Bremsleuchten sensiert wird, eben
nicht berücksichtigt, ob ein druckluftgebremster Anhän
ger angekoppelt ist. Wie erwähnt, ist somit eine Lösung
auf rein elektrischem Wege nicht möglich.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Anhängerkennung anzugeben, bei der die Besonderheiten
eines Gespannes, bestehend aus einem hydraulisch ge
bremsten Zugfahrzeug und einem pneumatisch gebremsten
Anhänger, berücksichtigt werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 ange
gebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteil
hafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß zu ihrer Realisie
rung in der Anhänger-Bremssteuerung nur die ohnehin in
der Steuerung vorhandenen Komponenten benutzt werden
und keine zusätzlichen, die Kosten erhöhenden Komponen
ten erforderlich sind.
Eine Weiterbildung der Erfindung hat den Vorteil, daß
ein für einen gekuppelten Anhänger maßgeblicher Druck
gradient nur durch Druckmessung und einen Wertever
gleich feststellbar ist.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung hat den Vor
teil, daß neben der Erkennung des Anschlusses des be
sonders kritischen gelben Bremsschlauches auch der An
schluß des roten Vorratsschlauches feststellbar ist.
Eine wiederum andere Weiterbildung der Erfindung hat
den Vorteil, daß der elektrisch betriebene Kompressor
der Drucklufterzeugung, der das Bordnetz ohnehin stark
belastet, nur dann eingeschaltet wird, wenn Druckluft
für die Bremsanlage bereitgestellt werden muß - hier
durch verbessert sich die Energiebilanz des Zugfahrzeu
ges.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels, das in den Zeichnungen dargestellt ist,
näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 Eine für die Anhängerkennung verwendete An
hänger-Bremssteuerung in ihrer Anordnung
von Komponenten, die vorwiegend als pneuma
tische, elektropneumatische und elektroni
sche Komponenten ausgeführt sind;
Fig. 2 die Auswertung des Druck-Zeitverlaufes in
einer Pneumatikleitung zur Anhängerkennung
bei verschiedenen Versorgungsdrücken;
Fig. 3 die Auswertung des Druck-Zeitverlaufes in
der Pneumatikleitung zur Erkennung des
Füllbetriebes einer Einleitungsbremse.
Es wird zunächst die Funktion der Anhänger-Bremssteue
rung erläutert, und weiter unten wird dann die Anhän
gerkennung beschrieben, die auf Funktionen der Anhän
ger-Bremssteuerung zurückgreift.
Die Anhänger-Bremssteuerung nach Fig. 1 ist in einem
Zugfahrzeug mit hydraulischer Bremsanlage unterge
bracht; zur hydraulischen Bremsung im Zugfahrzeug ist
ein Bremspedal-betätigter Hydraulik-Hauptbremszylinder
(23) für einen Vorderachs- und einen Hinterachs-Brems
kreis vorgesehen.
Für die Bremsung eines an das Zugfahrzeug ankoppelbaren
Anhängers mit pneumatischer Bremsanlage ist im Zugfahr
zeug ein erster Anhänger-Druckluftkreis (1) zur Bereit
stellung der Vorratsluft und ein zweiter Anhänger-
Druckluftkreis (2) zur Bereitstellung der Bremsluft
vorgesehen. Hierbei wird zunächst davon ausgegangen,
daß der Anhänger im Zweileitungsbetrieb arbeitet; auf
die Bremsung eines Anhängers im Einleitungsbetrieb wird
weiter unten eingegangen. Weiter enthält das Zugfahr
zeug eine Drucklufterzeugungseinrichtung, die aus dem
Kompressor (25) und dem den Kompressor (26) antreiben
den Elektromotor (26) besteht. Zur Steuerung der beiden
Anhänger-Druckluftkreise (1) und (2) und der Druckluft
erzeugungsanlage ist eine elektronische Steuereinrich
tung (8) vorgesehen.
Zur Ermittlung des Hydraulik-Druckes in mindestens ei
nem Hydraulik-Bremskreis ist mindestens ein Sensor vor
gesehen; in der Ausbildung nach Fig. 1 sind zwei Senso
ren vorgesehen: Ein Sensor (21) dient zur Erfassung des
Hydraulik-Druckes im Vorderachs-Bremskreis, dessen
elektrischer Ausgang über eine elektrische Leitung (38)
mit einem Eingang der Steuereinrichtung (8) verbunden
ist, und ein Sensor (22) dient zur Erfassung des Hy
draulik-Druckes im Hinterachs-Bremskreis, dessen elek
trischer Ausgang über eine elektrische Leitung (39) mit
einem Eingang der Steuereinrichtung (8) verbunden ist.
Die ersten (1) und zweiten (2) Anhänger-Druckluftkreise
sind mit dem Druckluftausgang des Kompressors (25)
pneumatisch verbunden; in dieser pneumatischen Verbin
dung ist eine Fremdbelüftung (24) vorgesehen. Unter
Nutzung der Fremdbelüftung (24) können nach Ankopplung
des Anhängers die unten erläuterten Vorratsbehälter
(13) und (14) erstmalig aufgefüllt werden, da für das
Auffüllen dieser Vorratsbehälter über die Drucklufter
zeugungsanlage der Anhänger-Bremssteuerung, je nach
Auslegung, einige Minuten benötigt werden.
Der erste Anhänger-Druckluftkreis (1) besteht aus den
Komponenten eines Rückschlagventils (19), eines Vor
ratsbehälters (13), der mit einer Entwässerung (17)
versehen ist, aus einer Drossel (51), einer ersten
elektrisch betätigbaren Ventileinrichtung (3) mit einem
pneumatischen Eingang und einem pneumatischen Ausgang
und aus einem ersten Kupplungskopf "Rot" (6); die ge
nannten Komponenten des ersten Anhänger-Druckluftkrei
ses (1) sind in der Reihenfolge ihrer Nennung durch
pneumatische Leitungen miteinander verbunden. Der
zweite Anhänger-Druckluftkreis besteht aus den Kompo
nenten eines Rückschlagventils (20), eines mit einer
Entwässerung (18) versehenen Vorratsbehälters (14), aus
einer zweiten elektrisch betätigbaren Ventileinrichtung
(4) mit einem pneumatischen Eingang und einem pneumati
schen Ausgang und aus einem zweiten Kupplungskopf
"Gelb" (7); die Komponenten des zweiten Anhänger-Druck
luftkreises (2) sind in der Reihenfolge ihrer Nennung
durch pneumatische Leitungen miteinander verbunden; die
pneumatische Leitung zwischen dem Ausgang der Ventil
einrichtung (4) und dem Kupplungskopf (7) ist mit dem
Bezugszeichen (60) versehen, wobei diese Leitung eben
falls mit dem unten erläuterten Kupplungskopf "Schwarz"
(50) verbunden ist.
Die Rückschlagventile (19) und (20) stellen eine preis
günstige Alternative zu einem ebenfalls einsetzbaren
herkömmlichen Zweikreisschutzventil [verallgemeinert
Mehrkreisschutzventil] dar.
Die elektrisch betätigbare Ventileinrichtung (4) be
steht aus einem belüftenden 2/2-Wege-Magnetventil (4a)
und einem entlüftenden 2/2-Wege-Magnetventil (4b).
Die Rückschlagventile (19) und (20), über die der erste
Anhänger-Druckluftkreis (1) und der zweite Anhänger-
Druckluftkreis (2) mit der Druckerzeugungseinrichtung
verbunden sind, dienen zur Entkopplung der Anhänger-
Druckluftkreise (1) und (2) gegeneinander; sie stellen
eine kostengünstige Alternative für ein 2-Kreis-Schutz
ventil dar. Die Vorratsbehälter (13) und (14) verfügen
beispielsweise über ein Volumen von je 5 Litern.
Es ist weiter eine dritte elektrisch betätigbare Ven
tileinrichtung (5) vorgesehen, deren pneumatischer Ein
gang mit dem Ausgang des Vorratsbehälters (13) verbun
den ist, und deren pneumatischer Ausgang mit dem zwei
ten Kupplungskopf "Gelb" (7) pneumatisch verbunden ist
und welche aus einem belüftenden 2/2-Wege-Magnetventil
(5a) und einem entlüftenden 2/2-Wege-Magnetventil (5b)
besteht.
Der elektrische Eingang der ersten elektrisch betätig
baren Ventileinrichtung (3) ist elektrisch mit einem
ersten Ausgang (9) der Steuereinrichtung (8) verbunden;
die elektrischen Eingänge der Magnetventile (4a) und
(4b) der zweiten elektrisch betätigbaren Ventileinrich
tung (4) sind elektrisch mit zweiten Ausgängen (10a)
und (10b) der Steuereinrichtung (8) verbunden, und die
elektrischen Eingänge der Magnetventile (5a) und (5b)
der dritten elektrisch betätigbaren Ventileinrichtung
(5) sind elektrisch mit dritten Ausgängen (11a) und
(11b) der Steuereinrichtung (8) verbunden.
Zur Messung des Drucks im Vorratsbehälter (13) ist ein
Drucksensor (15) vorgesehen, dessen elektrischer Aus
gang über eine elektrische Leitung (40) mit einem Ein
gang der Steuereinrichtung (8) verbunden ist; zur Mes
sung des pneumatischen Drucks im Vorratsbehälter (14)
ist ein Drucksensor (16) vorgesehen, dessen elektri
scher Ausgang über eine elektrische Leitung (41) mit
einem Eingang der Steuereinrichtung (8) verbunden ist;
zur Messung des pneumatischen Drucks am zweiten Kupp
lungskopf "Gelb" (7) ist ein Drucksensor (12) vorgese
hen, dessen elektrischer Ausgang über eine elektrische
Leitung (42) mit einem Eingang der Steuereinrichtung
(8) verbunden ist.
Die Spannungsversorgung der elektronischen Steuerein
heit (8) erfolgt über die Batterie (53) in Zusammenhang
mit dem im Zündschloß des Zugfahrzeuges untergebrachten
Zündschalter (33). Bei geschlossenem Zündschalter (33)
wird die Spannung der Batterie (53) über die elektri
sche Leitung (35) an den Spannungsversorgungseingang
(46) der Steuereinrichtung (8) angelegt. Neben diesem
geschalteten Anlegen der Versorgungsspannung wird die
Batteriespannung auch direkt an die elektronische Steu
ereinrichtung (8) angelegt: Über die elektrische Lei
tung (36) wird die Batteriespannung mit einem Timer-
Spannungsversorgungseingang (47) der Steuereinrichtung
(8) verbunden. Über diesen Spannungsversorgungseingang
wird ein in der Steuereinrichtung (8) vorgesehener Ti
mer mit Spannung versorgt; dieser Timer dient zur zeit
lichen Überwachung der Folge von Schließungen des Zünd
schalters (33). Der Masseanschluß (49) der Steuerein
richtung (8) ist über eine elektrische Leitung (43) mit
einem Massepunkt des Zugfahrzeuges verbunden.
Im Regelfall verfügt das Zugfahrzeug über eine 12 V-
Elektrik-Anlage, weshalb die elektronische Steuerein
richtung (8) mit einer 12 V-Versorgungsspannung arbeitet
und die Batterie als 12 V-Batterie ausgestattet ist; al
ternativ ist auch eine Variante der elektronischen
Steuereinrichtung (8) für eine 24 V-Elektrik-Anlage rea
lisierbar.
Ein Generator (52) [andere Bezeichnung: Lichtmaschine]
dient zur Aufladung der Batterie (53) und ist zu diesem
Zweck mit dieser über eine elektrische Leitung (44)
verbunden. An einer Klemme (61) des Generators (52) ist
ein Sensorsignal abgreifbar, das die Frequenz des Gene
rators in Form eines Rechtecksignales anzeigt. Dieses
Signal entspricht der Drehzahl des Fahrzeugmotors und
wird einem Eingang der Steuereinrichtung (8) über eine
elektrische Leitung (37) zugeführt.
Die vorstehend erläuterte Drucklufterzeugungseinrich
tung ist über die Steuereinrichtung (8) schaltbar aus
gebildet. Hierzu ist ein vierter Ausgang (27) vorgese
hen, der über eine elektrische Leitung (39) mit der
Spule eines elektrischen Schaltschützes (54) verbunden
ist, welches im Falle einer am vierten Ausgang (27) ab
gegebenen Spannung den Schütz-Schaltkontakt schließt,
so daß die Spannung der Batterie (53) an den Elektromo
tor (26) der Drucklufterzeugungseinrichtung angelegt
wird. Durch ihre schaltbare Ausführung braucht die
Druckerzeugungseinrichtung nur bei gekuppeltem Anhän
ger, und zwar nur dann eingeschaltet zu werden, wenn
der Druck in den Vorratsbehältern (13) und (14) soweit
abgesunken ist, daß eine Nachfüllung erforderlich wird.
Ein fünfter Ausgang (48) der elektronischen Steuerein
richtung (8) ist zur Anhebung der Leerlaufdrehzahl des
Fahrzeugmotors vorgesehen. Das an diesem Ausgang abge
gebene Signal ist mit einer Einrichtung [z. B. elektro
nische Motorsteuerung oder Einspritzpumpe] verbunden,
welche im Fall, daß das Signal aktiviert ist, die Leer
laufdrehzahl des Fahrzeugmotors von z. B. 600 UPM auf
z. B. 1200 UPM anhebt. Bei erhöhter Leerlaufdrehzahl
liefert der Generator (52) einen ausreichenden Strom
zum Betrieb des Elektromotors (26) der Drucklufterzeu
gungseinrichtung, und dieser Betrieb geht nicht zu La
sten der ohnehin stark belasteten Batterie (53); die
Energie zum Betrieb des Generators (52) wird also von
dem Fahrzeugmotor erzeugt.
Ein die Geschwindigkeit des Fahrzeugs anzeigendes Ta
chometersignal ist über eine elektrische Leitung (45)
mit einem Eingang der Steuereinrichtung (8) verbunden;
auf diese Weise ist die Steuereinheit (8) in der Lage
festzustellen, ob das Fahrzeug stillsteht, wenn nämlich
z. B. eine Geschwindigkeit von < 5 km/h vorliegt oder
ob das Fahrzeug fährt.
Damit die Messung des Hydraulik-Druckes in den hydrau
lischen Bremskreisen durch die vorstehend erläuterten
Sensoren (21) und (22) einen vernachlässigbaren Einfluß
auf die hydraulischen Bremsdrücke hat, sind diese Sen
soren als besonders "schluckarme" Sensoren ausgebildet
[die Sensoren verfügen über eine sehr geringe Elasti
zität und nehmen über den Druckbereich nur sehr wenig
Hydraulikflüssigkeit auf]. Die von den Sensoren (21)
und (22) ermittelten hydraulischen Bremsdrücke werden
in einen zu diesen Drücken proportionalen pneumatischen
Bremsdruck umgewandelt, der am gelben Kupplungskopf (7)
ausgegeben wird. Die Aussteuerung des pneumatischen
Bremsdruckes erfolgt über die Ventileinrichtung (4),
wobei zur Druckerhöhung das belüftende 2/2-Wege-
Magnetventil (4a) und zur Druckverringerung das
entlüftende 2/2-Wege-Magnetventil (4b) betätigt wird.
Die Bremsdruckerzeugung erfolgt geregelt, indem der von
den Ventilbetätigungen erzeugte Druck über den Druck
sensor (12) in die Steuereinrichtung (8) eingelesen
wird und die Steuereinrichtung (8) die Magnetventile
(4a) und (4b) in taktender Betriebsweise derart ansteu
ert, daß sich am gelben Kupplungskopf (7) der ge
wünschte pneumatische Bremsdruck einstellt. Diese Art
der Bremsdruckerzeugung ist als solche aus der
DE-A1-42 27 084 bekannt.
Aus den zur Verfügung stehenden Meßwerten der Hydrau
lik-Drucksensoren (21) und (22) wird also ein pneumati
scher Bremsdruck erzeugt; zur Art und Weise wie aus
zwei hydraulischen Drücken ein pneumatischer Druck ge
wonnen wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten - es
kann z. B. der größere der beiden gemessenen Sensor-
Meßwerte der Sensoren (21) und (22) als Maß für den
pneumatischen Bremsdruck verwendet werden.
Hydraulische Bremsanlagen arbeiten mit sehr unter
schiedlichen Hydraulikdrücken. Im unteren Bereich gibt
es Zugfahrzeuge, die mit einem hydraulischen Bremsdruck
von 0-4 bar arbeiten [z. B. land- und forstwirtschaft
liche Zugfahrzeuge], im oberen Bereich gibt es Fahr
zeuge, die mit einem hydraulischen Bremsdruck von
0-200 bar [z. B. PKW] betrieben werden. Der Meßbereich
der Hydraulik-Drucksensoren (21) und (22) ist daher
entsprechend dem hydraulischen Bremsdruckbereich des
Zugfahrzeuges zu wählen.
Unabhängig vom hydraulischen Bremsdruckbereich des Zug
fahrzeuges liegt aufgrund gesetzlicher Vorschriften der
am gelben Kupplungskopf (7) ausgesteuerte Bremsdruck im
Bereich von 0-8 bar.
Die dritte elektrisch betätigbare Ventileinrichtung (5)
ist als Redundanz-Ventileinrichtung für den Ausfall der
zweiten elektrisch betätigbaren Ventileinrichtung (4)
vorgesehen; sie steuert den Bremsdruck am gelben Kupp
lungskopf (7) aus. Die dritte Ventileinrichtung (5) ist
völlig separat zur zweiten Ventileinrichtung (4) aufge
baut, sie verfügt über eine getrennte elektrische An
steuerung und über eine separate Versorgung über den
ersten Anhänger-Druckluftkreis (1).
In Ergänzung zu der Funktion der Ventileinrichtung (5)
als Redundanz-Ventileinrichtung ist es sogar vorteil
haft, zur Erzeugung des pneumatischen Bremsdruckes die
Ventileinrichtungen (4) und (5) abwechselnd zu benut
zen, da man auf diese Weise frühzeitig einen möglichen
Ausfall erkennt.
Die erste elektrisch betätigbare Ventileinrichtung (3)
ist als 3/2-Wege-Magnetventil ausgestaltet. Im stromlo
sen Zustand ist der Eingang mit dem Ausgang verbunden,
so daß die Druckluft aus dem Vorratsbehälter (13) über
die Drossel (51) und das Ventil (3) am Kupplungskopf
"Rot" (6) anliegt.
Im Zweileitungsbetrieb ist die rote Druckversorgungs-
Leitung des Anhängers am roten Kupplungskopf (6) ange
kuppelt, und die gelbe Bremsleitung ist am gelben Kupp
lungskopf (7) angekuppelt. Auf der Seite des Anhängers
befindet sich ein Anhängerbremsventil, das in der be
kannten Weise an die rote und die gelbe Leitung des An
hängers angeschlossen ist; im Anhänger ist außerdem ein
eigener Druckluft-Vorratsbehälter mit üblicherweise
mindestens einem Volumen von 20 Litern vorgesehen. Im
Zusammenwirken des Anhängerbremsventiles im Anhänger
und den Einrichtungen in der erfindungsgemäßen Anhän
gersteuerung sind die Abrißsicherungen sowohl für die
rote Druckversorgungs-Leitung als auch für die gelbe
Bremsleitung realisiert. Beim Abriß der roten Druck
versorgungs-Leitung erfolgt über die Drossel (51) eine
Drosselung des den Vorratsbehälter (13) entlüftenden
Luftstromes. Die Drossel (51) ist hierbei entsprechend
der Förderleistung der Lufterzeugungsanlage auszulegen;
der Querschnitt der Drossel (51) beträgt z. B. 1 mm. Es
sei ergänzt, daß auf die Drossel (51) gegebenenfalls
verzichtet werden kann, wenn das 3/2-Wege-Magnetventil
(3) in seiner betätigten Stellung den Entlüftungsstrom
entsprechend unterbricht.
Der Abriß der gelben Bremsleitung ist erstmalig bei der
nächsten Bremsung nach dem Abriß erkennbar, wenn sich
nämlich als Folge einer Ansteuerung der Ventileinrich
tung (4) oder (5) am gelben Kupplungskopf (7) kein
Bremsdruck aufbaut. Dieser Zustand wird durch Einlesen
des Sensor-Meßwertes vom Drucksensor (12) festgestellt,
und dann erfolgt eine Zwangsbremsung durch Betätigung
des 3/2-Wege-Magnetventils (3): Der Ausgang des Magnet
ventiles und damit die am roten Kupplungskopf (6) ange
schlossene rote Anhänger-Druckleitung werden entlüftet,
und das Anhängersteuerventil des Anhängers leitet ent
sprechend seiner Funktionsweise nach den gesetzlichen
Vorschriften eine Zwangsbremsung des Anhängers ein.
Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften darf der
pneumatische Druck am roten Kupplungskopf (6) 8,5 bar
nicht überschreiten. Um dies sicherzustellen wird spä
testens, wenn in mindestens einem der Vorratsbehälter
(13) oder (14) ein pneumatischer Druck von 8,5 bar an
liegt, der Elektromotor (26) der Druckerzeugungsanlage
über das Schaltschütz (54) abgeschaltet.
Da ein Ausfall der Anhänger-Bremssteuerung zum Bremsen-
Ausfall eines gekuppelten Anhängers führen würde, ist
für die Anhänger-Bremssteuerung eine besondere Sicher
heits-Philosophie vorgesehen. Diese besagt, daß gerade
eine Systemkomponente ausfallen kann, wodurch eine Re
duzierung der Bremsfähigkeit des Anhängers in einem be
stimmten Rahmen zugelassen ist, was jedoch nicht zu ei
nem augenblicklichen totalen Bremskraft-Verlust im An
hänger und nicht zu einer unkontrollierten Vollbremsung
führen darf.
Im Gegensatz zu dem bisher erläuterten Zweileitungsbe
trieb für einen Anhänger, bei dem, wie erläutert, ein
Anhänger über zwei Druckschläuche an den ersten (6) und
den zweiten (7) Kupplungskopf angeschlossen sind, gibt
es auch die Betriebsweise eines Anhängers im Einlei
tungsbetrieb, der vorwiegend für land- und forstwirt
schaftliche Zugfahrzeuge von Bedeutung ist. Für diese
Betriebsweise ist ein dritter Kupplungskopf "Schwarz"
(50) vorgesehen.
Bei der Einleitungsbremse wird der gekuppelte Anhänger
über einen schwarzen Druckschlauch an den dritten Kupp
lungskopf "Schwarz" (50) angeschlossen, welcher sowohl
die Steuerleitung als auch die Fülleitung darstellt. Im
Anhänger für den Einleitungsbetrieb ist ein Druck-
Vorratsbehälter mit einem Volumen von bis zu 40 Litern
vorgesehen, da bei land- und forstwirtschaftlichen Zug
fahrzeugen die Ankopplung von zwei Anhängern erlaubt
ist.
Die Füllung des Anhängers erfolgt, wenn in der Druck
leitung der Einleitungsbremse ein Fülldruck von 5 bar
anliegt [dies entspricht den gesetzlichen Vorschriften
für den EG-Raum; diese Vorschriften besagen weiter, daß
am schwarzen Kupplungskopf (50) maximal ein Druck von
5,3 bar anliegen darf].
Nach der Füllung des Druckluft-Vorratsbehälters im An
hänger ist das Gespann aus Zugfahrzeug und Anhänger
bremsbereit und daher auch fahrbereit. Die Bremsung er
folgt nun, indem in der Druckleitung der Einleitungs
bremse ein Bremsdruck invers ausgesteuert wird: Bei ei
nem Druck in der Druckleitung von 4,5 bar wird im An
hänger der minimale Bremsdruck und bei einem Druck von
0 bar in der Druckleitung der maximale Bremsdruck ange
steuert.
Entsprechend Fig. 1 ist der dritte Kupplungskopf
"Schwarz" (5) pneumatisch mit dem zweiten Kupplungskopf
"Gelb" (7) verbunden. Der Druck an diesem Kupplungskopf
wird durch die zweite (4) oder dritte (5) elektrisch
betätigbare Ventileinrichtung durchgeführt.
Wenn nun am ersten (6) und zweiten (7) Kupplungskopf
keine Druckschläuche angeschlossen sind und nur am
dritten Kupplungskopf "Schwarz" (50) eine Druckleitung
angeschlossen ist [wie nachstehend erläutert ist die
elektronische Steuereinrichtung in der Lage, eine am
schwarzen Kupplungskopf angeschlossene Druckleitung au
tomatisch zu erkennen], so wird in der elektronischen
Steuereinrichtung für die zweite (4) und dritte (5)
elektrisch betätigbare Ventileinrichtung eine inverse
Betriebsweise gewählt, wie sie oben beschrieben ist: In
der Füllphase wird ein Fülldruck von 5 bar ausgegeben,
und während einer Bremsung wird in Abhängigkeit vom Hy
draulik Druck in den Sensoren (21) und (22) ein
Bremsdruck ausgesteuert, welcher bei minimaler Bremsung
4,5 bar und bei maximaler Bremsung 0 bar beträgt.
Für die im Folgenden beschriebene Anhängerkennung wird
davon ausgegangen, daß die zweite elektrisch betätig
bare Ventileinrichtung (4) zur Druckaussteuerung am
gelben (7) und schwarzen (50) Kupplungskopf verwendet
wird und daß von der dritten elektrisch steuerbaren
Ventileinrichtung (5) als Redundanz-Ventileinrichtung
kein Gebrauch gemacht wird; diese Ventileinrichtung
kann, wie erläutert, die Funktion der Ventileinrichtung
(4) vollständig übernehmen.
Die Erfindung nutzt den Umstand, daß sich mit dem An
schluss von Druckschläuchen des Anhängers an Kupplungs
köpfe des Zugfahrzeuges die Volumina der Verbindungen
zwischen Zugfahrzeug und Anhänger ändern und diese Vo
lumensänderungen auch einen Einfluss auf das Zeitver
halten bei dem Druckauf- oder Druckabbau in den pneuma
tischen Verbindungen haben: Die Anschluss-Kennung eines
über eine Druckluft-Verbindung gekuppelten Anhängers
ist also durch ein Druck-Zeitverhalten eines gegenüber
der Atmosphäre abgedichteten pneumatischen Raumes, wel
cher durch eine pneumatische Leitung gebildet wird, be
stimmt.
Beim Zweileitungsbetrieb, welcher der Regelbetrieb ist,
stellt der Anschluss der gelben Bremsleitung an den
gelben Kupplungskopf (7) des Zugfahrzeuges den kriti
schen Kupplungs-Fall dar, da bei nicht angeschlossenem
roten Vorratsschlauch des Anhängers an den roten Kupp
lungskopf (6) des Zugfahrzeuges [dies ist gleichbedeu
tend mit einem Abriss des roten Vorratsschlauches] der
Anhänger eingebremst ist, was keinen sicherheitskriti
schen Zustand darstellt. In diesem Sinne stellt der
Kupplungskopf "Rot" (6) einen weiteren Kupplungskopf
für eine weitere Druckluft-Verbindung zwischen Zugfahr
zeug und Anhänger dar.
Wie erwähnt, wird erfindungsgemäß zur Anschluss-Kennung
das Druck-Zeitverhalten einer pneumatischen Leitung er
mittelt, und hierfür eignet sich in besonderer Weise
die pneumatische Leitung (60) zwischen der Ventilein
richtung (4) und den Kupplungsköpfen (7) und (50) [wie
unten erläutert, wird die Leitung (60) auch zur Anhän
gerkennung für die Einleitungsbremse herangezogen].
Es ist vorteilhaft, die Anhänger-Steuerung konstruktiv
so auszulegen, daß die pneumatische Leitung (60) mög
lichst kurz wird; im Ausführungsbeispiel wird von einer
Länge von 1 m ausgegangen. Insgesamt ergibt sich für
eine derartige Leitung ein Volumen von ca. 100 ccm [1 m
Leitung mit 8 mm Innendurchmesser: 50 ccm; Totvolumen
für Anschluss an Magnetventile (4a), (4b): ca. 20 ccm;
Totvolumen Kupplungsköpfe (7), (50): 30 ccm].
Auf der Seite des Anhängers beträgt das Volumen der
pneumatischen Leitung mindestens etwa 200 ccm [2,5 m
Wendel-Druckschlauch mit 8 mm Innendurchmesser:
125 ccm; 0,5 m Zuleitung zum Anhängersteuerventil:
25 ccm, Steuerkammervolumen des Anhängersteuerventils:
40 ccm], so daß im Falle eines nicht gekuppelten An
hänger-Bremsschlauches - dem Zugfahrzeug-Solobetrieb -
ein Volumen von 100 ccm von der Ventileinrichtung (4)
zu befüllen ist, wogegen im Falle des gekuppelten An
hängers ein zu befüllendes Volumen von
100 ccm + 200 ccm = 300 ccm vorliegt. Diese Volumenver
hältnisse stellen die Grundlage für die Druck-Zeitdia
gramme unter Fig. 2 dar.
Das für die Anschluss-Kennung wesentliche Druck-Zeit
verhalten wird in der Anhänger-Bremssteuerung dadurch
vorgegeben, daß an die zweite elektrisch steuerbare
Ventileinrichtung (4) ein Prüfpuls mit fester zeitli
cher Länge angelegt wird. Dieser Prüfpuls soll eine
Druckerhöhung bewirken und wird von der Steuereinrich
tung (8) über den Ausgang (10a) an den elektrischen An
schluß des belüftenden 2/2-Wege-Magnetventiles (4a)
ausgegeben. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, beträgt dieser
Prüfpuls unter der Annahme der vorstehend erläuterten
Leitungs-Volumina z. B. 60 ms.
Damit der Druck auf der Leitung (60) von einem Druck
von 0 bar aus erfolgt, wird vor der Ausgabe des Prüf
pulses die Leitung (60) über das entlüftende 2/2-Wege-
Magnetventil (4b) entlüftet, wozu beispielsweise die
Ausgabe eines Steuerpulses von 50 ms Länge am Ausgang
(10b) der Steuereinrichtung (8) erforderlich ist.
Das Druck-Zeitverhalten des Druckanstieges auf der
pneumatischen Leitung (60) wird durch den Gradienten
der Druck-Zeit-Funktion bestimmt; zwar ändert sich der
Druckgradient mit anwachsendem Druck, indem er mit der
Annäherung an den Druck des Endzustandes immer geringer
wird, jedoch ist für die Anhänger-Kennung der Druckgra
dient zu Beginn des Druckaufbaus entscheidend.
Da darüber hinaus, wie unten im Zusammenhang mit Fig. 2
erläutert, die Druckgradienten für den nicht-gekuppel
ten Anhänger wesentlich größer sind als diejenigen des
gekuppelten Anhängers, kommt es nicht darauf an, Druck
gradienten genau zu ermitteln, sondern dies kann nähe
rungsweise geschehen.
So kann zum Zwecke der Anhänger-Kennung der Druckgra
dient eines Druckanstieges direkt bei Beginn des An
stieges oder kurz danach ermittelt werden. Der Druck
gradient stellt den Differentialquotienten des Druck
verlaufes dar, und dieser kann mit guter Näherung als
Differenzenquotient ermittelt werden. Dieser Differen
zenquotient ist messtechnisch entweder dadurch ermit
telt, daß eine feste Zeitdifferenz Δt gewählt wird und
der Druckanstieg Δp gemessen wird, oder daß ein fester
Druckanstieg Δp gewählt wird und die Zeitdifferenz Δt
gemessen wird. In beiden Fällen ergibt sich der dem
Druckgradienten angenäherte Differenzenquotient durch
die Quotientenbildung Δp/Δt.
Mit der konstruktiven Festlegung der erläuterten Kompo
nenten, die das Volumen der pneumatischen Leitung (60)
bestimmen, ist der Druckgradient für den nichtgekup
pelten Anhänger, d. h. für das solo betriebene Fahr
zeug, festgelegt und dieser ist entweder durch Rechnung
oder durch Messung zu bestimmen; dieser Solo-Druckgra
dient stellt die Vergleichsgröße für die Auswertung des
im Rahmen eines Prüfpulses ermittelten Druckgradienten
dar. Ist dieser Prüfpuls-Druckgradient wesentlich klei
ner als der Solo-Druckgradient, so wird auf einen ge
kuppelten Anhänger geschlossen. "Wesentlich" bedeutet
hier, daß der Druckgradient im Verhältnis der entspre
chenden Leitungs-Volumina geringer ist; mit der für
Fig. 2 festgelegten Auslegung muss der Druckgradient
etwa um das Volumensverhältnis 300 ccm/100 ccm = 3 ge
ringer sein als der Solo-Druckgradient, um auf einen
gekuppelten Anhänger zu schließen.
Die Messung und Auswertung des Druckgradienten kann auf
sehr einfache Weise erfolgen, indem mit dem Ablauf des
Prüfpulses der Druck in der pneumatischen Leitung (60)
gemessen wird und durch einen einfachen Vergleich mit
dem am Eingang des Ventiles anliegenden Druck festge
stellt wird, ob ein Anhänger gekuppelt ist oder nicht.
Auf diese Weise entfällt die Notwendigkeit zur Bildung
von mathematischen Quotienten. Dieses Verfahren ist in
Fig. 2 dargestellt.
Der von dem Prüfpuls initiierte Druckverlauf an der
Pneumatikleitung (60) ist von dem an dem Eingang des
belüftenden 2/2-Wege-Magnetventiles (4a) anliegenden
Druckes abhängig; dieser Druck stellt den Druck im Vor
ratsbehälter (14) dar, welcher vom Drucksensor (16) an
die Steuereinrichtung (8) übermittelt wird. Unter den
Einzelabbildungen von Fig. 2 sind Druckverläufe für
verschiedene Vorratsbehälter-Drücke [d. h. Vorrats
drücke] angegeben; bei Fig. 2a liegt ein Versorgungs
druck von 8 bar vor, wobei die Kurve (61a) den Solo-
Druckverlauf [es ist kein Anhänger angekuppelt]und die
Kurve (62a) den Anhänger-Druckverlauf [es ist ein An
hänger angekuppelt] darstellt; bei Fig. 2b beträgt der
Versorgungsdruck 4 bar und es sind der Solo-Druckver
lauf (61b) und der Anhänger-Druckverlauf (62b) ge
zeigt, bei Fig. 2c beträgt der Versorgungsdruck 1 bar
und gezeigt sind der Solo-Druckverlauf (61c) und der
Anhänger-Druckverlauf (62c).
Bei dem vereinfachten Verfahren wird auf einen gekup
pelten Anhänger entschieden, wenn der Messwert zu Ende
des Prüfpulses einen vorgebbaren Bruchteil des Druckes
am pneumatischen Eingang des belüftenden 2/2-Wege-Ma
gnetventiles (4a) unterschreitet. Im Ausführungsbei
spiel nach Fig. 2 ist für den vorgebbaren Bruchteil der
halbe Wert gewählt, so daß in Fig. 2a, Fig. 2b und
Fig. 2c unter den Bezugszeichen (63a), (63b) und (63c)
die Linien mit den Ordinatenwerten des jeweils halben
Versorgungsdrucks gezeichnet sind. Da, wie erläutert,
die Messung mit dem Ablauf des Prüfpulses erfolgen
soll, ist in Fig. 2a, Fig. 2b und Fig. 2c unter dem Be
zugszeichen (64) die Linie mit dem Abszissen-Zeitwert
des Prüfpuls-Endes gezeichnet. Die Schnittpunkte der
Linien (64) in Fig. 2a, Fig. 2b und Fig. 2c mit den je
weiligen Anhänger-Druckgradienten stellen in den ge
nannten Abbildungen die Prüfpuls-Druckmeßwerte (65a),
(65b) und (65c) dar.
Vergleicht man die Abbildungen Fig. 2a, Fig. 2b und
Fig. 2c miteinander, so stellt man fest,. daß in allen
Fällen der Prüfpuls-Druckmesswert (65x) [x = a, b, c]
sicher unter den Linien des halben Versorgungsdruckes
(63x) [x = a, b, c] liegt. Die Entscheidung für die An
schluss-Kennung ist mit diesem einfachen Verfahren auf
die Messung von zwei Drücken und einen Wertevergleich
reduziert.
Die Ursache für die vereinfachte Methode liegt in der
Gleichartigkeit der Kurvenverläufe von Fig. 2a, Fig. 2b
und Fig. 2c. Diese Kurvenverläufe sind zwar nicht iden
tisch, doch sind sie sich so weit ähnlich, daß sie zum
Zwecke der Anhänger-Kennung auf diese einfache Weise
ausgewertet werden können. Da die pneumatische Ausle
gung der Anlage von Fahrzeugtyp zu Fahrzeugtyp im all
gemeinen unterschiedlich ist, kann man sich für eine
bestimmte Auslegung eine geeignete Kombination eines
Wertes für den vorgegebenen Versorgungsdruck-Bruchteil
und eines Wertes einer Prüfpuls-Länge auswählen, um
dann mit dieser Festlegung klare Entscheidungen über
die Anschluß-Kennung, wie in Fig. 2a bis Fig. 2c bei
spielhaft dargestellt, zu treffen.
Die Anschluß-Kennung ist, wie erläutert, unabhängig von
dem Versorgungsdruck und damit auch unabhängig von dem
Füllzustand der Vorratsbehälter im Druckfahrzeug; da
der Druck im Anhänger-Vorratsbehälter ebenfalls die
Messung nicht beeinflußt, ist die Anhänger-Kennung auch
unabhängig vom Füllzustand im Anhänger.
Es sei hinzugefügt, daß die Schaltzeit des belüftenden
2/2-Wege-Magnetventiles (4a) bei der Messung berück
sichtigt werden kann, indem, angenommen die Einschalt
zeit des Ventiles betrage 8 ms, der Prüfpuls im Bei
spiel von Fig. 2 von 60 auf 68 ms verlängert wird, und
die Messung dann zum Zeitpunkt des elektrischen Ab
schaltens des Magnetventiles, d. h. am Ende des
68 ms-Prüfpulses, erfolgt.
Wenn zweifelsfrei der Solo-Betrieb eines Zugfahrzeuges
erkannt ist, besteht die Möglichkeit, eine automatische
Drucksteuerung der Lufterzeugungsanlage, die, wie er
läutert, aus dem von dem Elektromotor (26) betriebenen
Kompressor (25) besteht, zu deaktivieren. Eine automa
tische Drucksteuerung bewirkt, daß in dem Vorratsbe
hälter (9), (13), (14) immer das erforderliche Druck
niveau für den Anhängerbetrieb bereitgehalten wird.
Dagegen bleibt bei einem gekuppelten Anhänger und auch
in möglichen Zweifelsfällen die automatische Druck
steuerung aktiviert. In gleicher Weise können im Solo-
Betrieb die Endstufen für die elektrisch betätigbaren
Ventileinrichtungen (3), (4) und (5) zur Verringerung
des Stromverbrauches deaktiviert werden, während sie
bei einem gekuppelten Anhänger aktiviert sind.
Durch diese Aktivierungs- bzw. Deaktivierungsvorgänge
muss die Prüfung für die Anhänger-Kennung vor Fahrtan
tritt, d. h. bei stehendem Fahrzeug, durchgeführt wer
den. Erstmalig wird mit dem Einschalten der Zündung ein
Prüfpuls erzeugt.
Für die Prüfung bei stehendem Fahrzeug ist es entspre
chend Fig. 2c besonders vorteilhaft, daß diese mit ei
nem geringen Druck in den Vorratsbehältern (13) und
(14) durchgeführt werden kann, damit längere Kompres
sorlaufzeiten vermieden werden. Wenn ein Anhänger öfter
mitgeführt wird, so ist es möglich, daß sich in den
Vorratsbehältern (13) und (14) ein Restdruck von z. B.
2 bar erhalten hat. Sollte dies nicht der Fall sein, so
sind die Druckaufbauzeiten zur Erreichung eines für
eine Prüfung geeigneten Druckes von z. B. 1 bar ver
gleichsweise kurz.
In Ergänzung zu der vorstehenden Aussage über eine
Prüfpuls-Erzeugung mit der Zündungs-Einschaltung soll
darauf hingewiesen sein, daß nicht mit jedem Einschal
ten der Zündung eine Prüfpuls-Erzeugung sinnvoll ist.
Wenn nämlich der Fahrer das Fahrzeug bei gekoppeltem
Anhänger z. B. an einer Ampel abwürgt und spätestens
z. B. eine halbe Minute später wieder anlässt, dann ist
mit diesem erneuten Zündungs-Einschalten keine Prüf
puls-Erzeugung nötig.
Bei einer Zeit von in diesem Beispiel einer halben Mi
nute kann man davon ausgehen, daß es nicht möglich ist,
den Anhänger abzukuppeln, wodurch auch nach dem erneu
ten Zündungs-Einschalten auf einen gekuppelten Anhänger
entschieden wird. Diese Entscheidung wird unter
Verwendung des oben erläuterten Timers getroffen, wel
cher feststellt, daß die Pause zum nächsten Zündungs-
Einschalten nur eine halbe Minute betragen hat, worauf
die Steuereinrichtung (8) auf einen gekuppelten Anhän
ger entscheidet.
Neben der erläuterten Anschluss-Kennung über die Brems
leitung kann zusätzlich der Anschluss der roten Druck
luft-Versorgungsleitung erkannt werden. Im Rahmen der
oben erwähnten Sicherheitsphilosophie der Anhänger-
Bremsensteuerung werden alle Sensoren in regelmäßigen
Abständen eingelesen, so daß die Steuereinrichtung (8)
jederzeit über alle hydraulischen und pneumatischen
Drücke der Anlage informiert ist.
Wird am weiteren Kupplungskopf "Rot" (6) der rote Vor
ratsschlauch angeschlossen, so wird der Anhänger mit
Luft versorgt, und durch diesen Luftstrom bricht der
Druck am Vorratsbehälter (13) etwas ein. Dieser Druck
einbruch ist natürlich vom Füllzustand des Vorratsbe
hälters im Anhänger zu diesem Zeitpunkt abhängig. Wenn
man annimmt, daß der Vorratsbehälter des Anhängers zum
Kuppel-Zeitpunkt voll gefüllt ist, was für diese Erken
nung den "Worst-Case-Fall" darstellt, so wird auf jeden
Fall der Schlauch mit den weiteren Leitungen zwischen
Zugfahrzeug und Anhänger belüftet, und dies führt zu
einem plötzlichen Druckabfall in der Größenordnung von
z. B. 0,2 bar. Anhand des plötzlichen Auftretens des
Druckabfalles wird auf die Kupplung des Schlauches ge
schlossen, da sie sich deutlich von einer langsamen
Druckverminderung, die bei einer Leckage auftritt, un
terscheidet.
Aus Sicherheitsgründen reicht die Anschluss-Kennung des
roten Vorratsschlauches am roten Kupplungskopf (6)
nicht aus, um auf einen gekuppelten Anhänger zu schlie
ßen. Diese Erkennung kann jedoch als Anzeichen dafür
benutzt werden, daß der Fahrer dabei ist, den Anhänger
zu kuppeln.
Diese Voranzeige einer beginnenden Anhängerkupplung ist
von Bedeutung, weil ein Anhänger natürlich zu jeder
Zeit an ein Zugfahrzeug angekuppelt werden kann und das
Zugfahrzeug das Kuppeln eines Anhängers vor Fahrtan
tritt unbedingt erkannt haben muss; die Auswertung ei
ner derartigen Voranzeige sei beispielhaft in der fol
genden Situation geschildert: Das Zugfahrzeug wird bei
nicht gekuppeltem Anhänger gestartet, mit dem Zündungs-
Einschalten wird ein Prüfpuls zur Anhängerkennung aus
gegeben, der zu dem Ergebnis des Solo-Zugfahrzeuges
führt. Beim Losfahren in diesem Zustand werden, wie er
läutert, die automatische Drucksteuerung der Lufterzeu
gungsanlage und die Endstufen für die elektrisch steu
erbaren Ventileinrichtungen (3), (4) und (5) abgeschal
tet, wie es für den Solo-Betrieb des Zugfahrzeuges
festgelegt ist. Wenn der Fahrer nun vor Fahrtantritt
bei laufendem Motor einen Anhänger kuppelt, so wird die
erläuterte Voranzeige dazu benutzt, erneut Prüfpulse
zur Anhängerkennung zu erzeugen. Aufgrund dieser Prüf
pulse wird nun die Kupplung eines Anhängers erkannt, so
daß bei Fahrtantritt die Anhänger-Steuerung im Anhän
ger-Betrieb arbeitet und den gekuppelten Anhänger ord
nungsgemäß bremst.
Bei einer Kupplung der Druckschläuche des Anhängers
kann zuerst der gelbe Bremsschlauch des Anhängers ange
schlossen werden, bevor der Anschluß des roten Vorrats
schlauches erfolgt [erster Fall] oder der Anschluß der
Druckschläuche kann in umgekehrter Reihenfolge erfolgen
[zweiter Fall]; in jedem Fall wird jedoch beim Anschluß
der beiden Druckschläuche der Anschluß des zuletzt an
geschlossenen Druckschlauches in kurzem zeitlichen Ab
stand, z. B. im Laufe von maximal den nächsten drei Mi
nuten, zu dem Anschluss des zuerst gekuppelten Druck
schlauches durchgeführt.
Nachdem die Steuereinrichtung (8) eine Kupplungs-Voran
zeige festgestellt hat, löst sie sofort einen Prüfpuls
zur Anhängerkennung aus. Damit wird für den ersten Fall
die Kupplung des gelben Bremsschlauches am gelben Kupp
lungskopf (7) erkannt. Um den zweiten Fall abzudecken,
werden von der Steuereinrichtung (8) im Zeitraum von
z. B. den erwähnten 3 Min. für die angenommene Maximal
zeit einer gesamten Anhängerkupplung in regelmäßigen
Abständen, das heißt z. B. alle 10 s, Prüfpulse zur An
hängerkennung erzeugt, um das erwartete Kuppeln des
gelben Bremsschlauches zu erkennen. Alternativ kann
auch die Erzeugung von Prüfpulsen in regelmäßigen Ab
ständen bis zum Fahrtantritt durchgeführt werden.
Mit der Erzeugung von Prüfpulsen wird so während des
Fahrzeug-Stillstandes in regelmäßigen Abständen ge
prüft, ob eine Kupplung des gelben Bremsschlauches an
den gelben Kupplungskopf (7) erfolgt ist oder nicht,
wobei entsprechend dem jeweiligen Prüfergebnis die An
hänger-Steuerung auf Solo-Betrieb oder Anhänger-Betrieb
umgeschaltet wird. Mit Fahrtantritt, d. h. wenn auf
grund des Tachometersignales (45) festgestellt ist, daß
das Fahrzeug nicht mehr still steht, wird der zuletzt
ermittelte Betriebszustand eingefroren, und dieser ist
während der gesamten Fahrt, bis zu einem erneuten
Stillstand gültig.
Die vorstehenden Erläuterungen zur Anhängerkennung be
ziehen sich auf einen Anhänger, der mit einer Zweilei
tungsbremse ausgestattet ist. Im folgenden wird die An
hängerkennung für einen Anhänger mit einer Einleitungs
bremse erläutert, bei der am schwarzen Kupplungskopf
(50) ein schwarzer Druckschlauch angekoppelt ist, wel
cher, wie vorstehend erläutert, sowohl zur Bremsung als
auch zur Füllung vorgesehen ist.
Da Anhänger mit einer Einleitungsbremse die Ausnahme
darstellen, gibt es neben einer Anhänger-Bremssteuerung
für Zweileitungs-gebremste Anhänger, welche den Normal
fall darstellt [bei einer solchen Anhänger-Bremssteue
rung ist ein schwarzer Kupplungskopf (50) gar nicht
vorgesehen], eine Version, welche sowohl Zweileitungs
wie Einleitungs-gebremste Anhänger betreiben kann; bei
dieser Version werden die nachstehend erläuterten
Schritte durchgeführt, die bei der Normalversion für
die Zweileitungs-gebremsten Anhänger nicht erforderlich
sind.
Die Erkennung eines angeschlossenen Druckschlauches an
einem Anhänger erfolgt zunächst in gleicher Weise mit
Hilfe der Ausgabe des Prüfpulses und der Ermittlung des
Druckgradienten des Druckverlaufes, wie dies vorstehend
erläutert ist. Mit dieser Prüfung ist dann z. B. fest
gestellt, daß ein Druckschlauch an die Leitung (60) an
gekuppelt ist, wobei nun aber nicht sicher ist, ob ein
gelber Bremsschlauch eines Zweileitungs-gebremsten An
hängers am gelben Kupplungskopf (7) oder ob ein
schwarzer Druckschlauch eines Einleitungs-gebremsten
Anhängers am schwarzen Kupplungskopfes (50) ange
schlossen ist. Um die letztgenannte Anschlussmöglich
keit zu prüfen, wird getestet, ob die angeschlossene
Leitung auch als Fülleitung wirksam ist.
Hierzu muss im Vorratsbehälter (14) ein erforderlicher
Druck von 8 bar bereit stehen; ist dies der Fall, dann
kann die Prüfung sofort durchgeführt werden, ist dies
nicht der Fall, so muß zunächst über die Lufterzeu
gungsanlage (26), (25) dieses erforderliche Druckniveau
im Vorratsbehälter (14) hergestellt werden.
Zur Prüfung der Fülleitungs-Funktion wird am Ausgang
(10a) der Steuereinrichtung (8) ein positives Sprung
signal angelegt, welches das Ventil (4a) öffnet, und es
wird der positive Druckanstieg auf der Pneumatikleitung
(60) durch Einlesen des Messwertes des Drucksensors
(12) in kurzen zeitlichen Abständen, z. B. in 100-ms-
Abständen, ermittelt.
Dieser Anstieg ist in Fig. 3a in der Kurve (66) für den
Anschluß eines Druckschlauches einer Einleitungsbremse
dargestellt; der Druck steigt zunächst etwa linear an,
und der Gradient entspricht dabei dem Gradienten der
Druckfunktion beim Anlegen eines Prüfpulses, wie dies
vorstehend erläutert ist. In der Darstellung nach
Fig. 3a ist angenommen, daß der Vorratsbehälter des An
hängers mit einem Druck von 5 bar befüllt ist. Unter
diesen Umständen steigt, wie die Kurve (66a) zeigt, der
Druck in der Pneumatikleitung (60) mit einem positiven
Gradienten bis zu einem Druck von 5 bar zu einer Zeit
(67a), dem Füllzustandsbeginn, an und bleibt dann in
der Darstellung dieser Zeitauflösung nahezu konstant.
Dieser ausgeprägte negative Gradientensprung zur Zeit
(67a) bei einem Druck von 5 bar entsteht dadurch, daß
die Einleitungsbremse des Anhängers in den Füllbetrieb
übergeht und die über die Pneumatikleitung (60) über
tragene Luftmenge nun zur Auffüllung des Vorratsbehäl
ters im Anhänger dient. Der Druckgradient im Füllbe
trieb ist vergleichsweise sehr gering und beträgt nur
einen Bruchteil des Gradienten für die Leitungsbelüf
tung des Anhängers. Geht man von dem vorstehend genann
ten Leitungsvolumen von beispielsweise 300 ccm für den
Fall des gekuppelten Anhänger-Druckschlauches aus, und
vergleicht dieses Volumen mit einem Volumen von bei
spielsweise 20 Litern für den Anhänger-Vorratsbehälter,
so beträgt dieser Bruchteil: 0,3 l/20 l = 1,5%.
In Fig. 3b ist davon ausgegangen, daß der Druckluftbe
hälter des Anhängers noch mit einem Druck von 3 bar be
füllt ist. Bei diesen Gegebenheiten steigt entsprechend
der Druck in der Pneumatikleitung (60) mit einem stark
positiven Gradienten bis zu dem Druck von 3 bar zur
Zeit (67b) an und springt dann, da bei Erreichen des
Drucks im Anhänger-Vorratsbehälter der Füllzustand er
reicht wird, auf den vorstehend erläuterten sehr gerin
gen Gradienten des Füllbetriebes zurück.
In beiden Fällen, den Fällen nach Fig. 3a und Fig. 3b,
wird die Eigenschaft, daß der angeschlossene Druck
schlauch an eine Einleitungsbremse angeschlossen ist,
an einer sehr ausgeprägten Verringerung des Druckgra
dienten, einem negativen Gradienten-Sprung, erkannt,
der auftritt, wenn der Druckmesswert der Pneumatiklei
tung (60) bei der Druckerhöhung von 0 bis 5 bar den im
Anhänger-Vorratsbehälter vorliegenden Druck erreicht.
Ist der Anhänger-Vorratsbehälter vollständig entlüftet
[es liegt ein Druck von 0 bar vor], so beginnt der
Füllzustand direkt mit dem Anlegen des das Ventil (4a)
öffnenden Sprungsignals, und der Druckanstieg erfolgt
von Anfang an mit dem vergleichsweise sehr geringen
Gradienten des Füllbetriebes.
Claims (22)
1. Anhängerkennung für ein Gespann mit folgenden Merk
malen:
- a) Es ist ein Zugfahrzeug mit hydraulischer Brem sung vorgesehen;
- b) es ist ein Anhänger mit pneumatischer Bremsung vorgesehen, der an das Zugfahrzeug koppelbar ist;
- c) es ist eine Druckluft-Verbindung zwischen dem Zugfahrzeug und den Anhänger zur Übertragung von Bremsluft vorgesehen;
- d) für die Druckluft-Verbindung ist auf der Seite des Zugfahrzeuges ein pneumatischer Kupplungs kopf vorgesehen;
- e) für die Druckluft-Verbindung ist auf der Seite des Anhängers ein Druckschlauch vorgesehen, der an den Kupplungskopf anschließbar ist;
- f) es ist mindestens eine elektrisch steuerbare Ventileinrichtung zur Erzeugung des Drucks für die Bremsluft vorgesehen; die über eine pneuma tische Leitung mit dem Kupplungskopf verbunden ist;
- a) Die Anschluß-Kennung des über die Druckluft- Verbindung gekuppelten Anhängers ist durch das Zeitverhalten des Drucks in einem gegenüber der Atmosphäre abgedichteten pneumatischen Raum be stimmt.
2. Anhängerkennung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der gegenüber der Atmosphäre abge
dichtete pneumatische Raum aus einer pneumatischen
Leitung besteht.
3. Anhängerkennung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anschluß-Kennung unabhängig
ist von dem Füllzustand von im Zugfahrzeug und im
Anhänger vorgesehenen Vorratsbehältern.
4. Anhängerkennung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druck-Zeitverhalten
durch das Anlegen eines Prüfpulses fester zeitli
cher Länge an die elektrisch steuerbare Ventilein
richtung vorgegeben ist.
5. Anhängerkennung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Prüfpuls zur Erhöhung des Drucks
in dem gegenüber der Atmosphäre abgedichteten pneu
matischen Raum bestimmt ist.
6. Anhängerkennung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Druck-Zeitverhalten des Druckan
stiegs durch den Druckgradienten bestimmt ist.
7. Anhängerkennung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckgradient entweder durch den
Druckanstieg bei fester Zeitdifferenz oder durch
die Zeitdifferenz bei festem Druckanstieg beschrie
ben ist.
8. Anhängerkennung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf einen gekuppelten Anhänger
geschlossen ist, wenn der Druckgradient des Druck
anstiegs wesentlich geringer ist als der bekannte
Druckgradient bei nicht-gekuppeltem Anhänger.
9. Anhängerkennung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Lei
tung aus der Leitung zwischen der Ventileinrichtung
und dem Kupplungskopf besteht.
10. Anhängerkennung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckgradient des Druckanstiegs
von dem Volumen der pneumatischen Leitung zwischen
der Ventileinrichtung und dem Kupplungskopf abhän
gig ist.
11. Anhängerkennung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druckgradient des
Druckanstiegs durch Druckmessung zum Zeitpunkt des
Endes des Prüfpulses bestimmt ist.
12. Anhängerkennung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf einen gekuppelten Anhänger er
kannt ist, wenn der Druckmeßwert einen vorgebbaren
Bruchteil des Druckes am pneumatischen Eingang der
elektrisch steuerbaren Ventileinrichtung unter
schreitet.
13. Anhängerkennung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 12, gekennzeichnet durch die folgenden Merk
male:
- a) Es ist eine weitere Druckluft-Verbindung zwi schen dem Zugfahrzeug und dem Anhänger zur Übertragung von Vorratsluft vorgesehen;
- b) für die Druckluft-Verbindung ist auf der Seite des Zugfahrzeuges ein weiterer pneumatischer Kupplungskopf vorgesehen;
- c) für die weitere Druckluft-Verbindung ist auf der Seite des Anhängers ein weiterer Druck schlauch vorgesehen, der an den weiteren Kupp lungskopf anschließbar ist;
- d) die Anschluß-Kennung des über die weitere Druckluft-Verbindung gekuppelten Anhängers ist durch eine plötzliche Druckverminderung an ei nem dem weiteren Kupplungskopf zugeordneten Vorratsbehälter, der sich von einer schleichen den lekagebedingten Druckverminderung unter scheidet, bestimmt.
14. Anhängerkennung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ermittelte Kupplung über die wei
tere Druckluft-Verbindung als Voranzeige für eine
beginnende Anhängerkupplung erkannt ist.
15. Anhängerkennung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit der zeitlichen Nähe einer festge
stellten Anhängerkupplungs-Voranzeige zu einer er
folgten Anschluß-Kennung an der Druckluft-Verbin
dung auf einen im Zweileitungsbetrieb gekuppelten
Anhänger erkannt ist.
16. Anhängerkennung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung
von Prüfpulsen bei stehendem Zugfahrzeug zugelassen
ist.
17. Anhängerkennung nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit jedem Einschalten der Zündung die
Erzeugung eines Prüfpulses bestimmt ist.
18. Anhängerkennung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer er
folgten Anschluß-Kennung an der Druckluft-Verbin
dung auf den Anschluß einer Einleitungsbremse er
kannt ist, wenn die angeschlossene Leitung auch als
Fülleitung wirksam ist.
19. Anhängerkennung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Funktion der Fülleitung durch den
im Vergleich zur Leitungs-Belüftung wesentlich ge
ringeren Gradienten des Druckanstiegs bestimmt ist.
20. Anhängerkennung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Funktion der Fülleitung
durch einen ausgeprägten negativen Gradientensprung
innerhalb eines durch ein positives Sprungsignal
bewirkten positiven Druckanstieges auf der pneuma
tischen Leitung erkannt ist.
21. Anhängerkennung nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß eine automatische
Drucksteuerung eines Kompressors für die Lufterzeu
gung im Zugfahrzeug bei einem als gekuppelt er
kannten Anhänger aktiviert ist, während sie bei ei
ner zweifelsfrei erkannten Nicht-Kupplung eines An
hängers deaktiviert ist.
22. Anhängerkennung nach einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß elektrisch steuer
bare Ventileinrichtungen zur Bereitstellung von
Druckluft an den Kupplungsköpfen für einen Anhänger
in dem Falle deaktiviert sind, in dem zweifelsfrei
auf die Nicht-Kupplung eines Anhängers erkannt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999155798 DE19955798A1 (de) | 1999-11-19 | 1999-11-19 | Einrichtung zur Anhängerkennung |
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DE1999155798 DE19955798A1 (de) | 1999-11-19 | 1999-11-19 | Einrichtung zur Anhängerkennung |
Publications (1)
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DE19955798A1 true DE19955798A1 (de) | 2001-05-23 |
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Family Applications (1)
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