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Die
Erfindung geht aus von einer Diebstahlwarnanlage für ein Kraftfahrzeug
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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In
letzter Zeit werden in zunehmendem Maße elektrische Baugruppen aus
einem geparkten Kraftfahrzeug entwendet, zum Beispiel eine komplette
Scheinwerfereinheit, eine Antenne, ein Autoradio, ein Airbag oder
dergleichen. Es besteht daher der Bedarf, einen unberechtigten Ausbau
eines Bauteils aus dem Kraftfahrzeug möglichst schnell zu erkennen
und daraufhin ein Alarmsignal auszulösen oder an eine mit dem Kraftfahrzeug
kommunizierende Zentrale zu melden. Zu diesem Zweck sind somit Meßmittel
notwendig, die den unberechtigten Ausbau eines Bauteiles möglichst
schnell erkennen und eine entsprechende Maßnahme auslösen.
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DE 198 44 909 A1 betrifft
eine Diebstahlwarnanlage zum Sichern eines über eine lösbare Verbindung mit einem
Kraftfahzeug verbundenen Objekts mit einer Steuerschaltung, welche
bei einem unautorisierten Lösen
der Verbindung eine Signalanlage aktiviert. Die Verbindung umfasst
eine elektrische Steckverbindung, die ein elektrisches Signal in die
Steuerschaltung einspeist, welches ein Lösen der Verbindung anzeigt.
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DE 44 23 771 A1 betrifft
eine Vorrichtung zum Sichern eines Fahrzeugs vor unbefugtem Inbetriebsetzen.
Eine Schalteinrichtung des Fahrzeugs überwacht fortwährend in
vorbestimmten Zeitintervallen die momentane Spannung eines Akkumulators
des Fahrzeugs und vergleicht diese Spannung mit einer jeweils vorherigen
Spannung. Wird ein Differenzbetrag der Spannungen größer als
ein vorgebbarer Betrag, wird eine Warneinrichtung des Fahrzeugs
in Betrieb gesetzt.
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DE 43 17 116 A1 betrifft
eine Diebstahlschutzeinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem
Zündanlassschloss.
Ein Stromkreis ist als Überwachungskreis
vorgesehen, von welchem eine Leiterschleife in das Zündschloss
geführt
ist. An den Stromkreis ist eine Auswerteelektronik angeschlossen,
welche elektrische, unzulässige
Veränderungen
im Stromkreis feststellt und dann ein Bauteil zur Immobilisation
des Fahrzeugs verriegelt.
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EP 0 358 544 T1 betrifft
ein Verfahren zur automatischen Alarmauslösung für ein Fahrzeug, gemäß dem für jedes
zu schützende
Teil des Fahrzeugs eine elektrische Detektorvorrichtung eine Alarmbedingung
vorsieht. Diese Detektorvorrichtung ist mit einer Alarmvorrichtung
verbunden. Die Detektorvorrichtung ist derart ausgebildet, dass
jede erkannte Alarmbedingung eine plötzliche Änderung des Stromverbrauchs
an den Klemmen der Batterie bewirkt, und dass sie diese Änderungen
an diesen Klemmen erkennt und die elektrischen Signale dieser plötzlichen Änderungen
verwendet, um die Alarmvorrichtung auszulösen.
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US 5,874,888 betrifft ein
Autoradio mit einer elektronischen Antidiebstahlvorrichtung, wobei
die Vorrichtung einen Schaltkreis aufweist, um ein Entfernen des
Autoradios aus seiner Einbauaussparung elektrisch zu erkennen, und
die Funktion des Autoradios blockiert, solange die Antidiebstahlvorrichtung nach
dem Entfernen nicht deaktiviert wurde. Ein elektrisches Erfassen
des Entfernens des Autoradios weist einen Überwachungsschaltkreis auf,
welcher das Vorhandensein einer Verbindung von dem Autoradio zu
mindestens einem Lautsprecher kontinuierlich überwacht und welcher die Antidiebstahlvorrichtung
unmittelbar nach dem Unterbrechen dieser Verbindung aktiviert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand für eine derartige
Erkennung des Ausbaus eines Bauteils zu verringern. Diese Aufgabe wird
durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei
der Erfindung wird also ein ohnehin in ein Bauteil fließender Strom,
zum Beispiel ein Ruhestrom, ein Betriebsstrom oder ein spezieller
Meßstrom,
zur Erkennung der unberechtigten Entfernung eines Bauteils aus dem
Kraftfahrzeug und zur Auslösung
eines Alarmsignals oder einer sonstigen Maßnahme ausgenutzt. Derartige
Ruheströme
fließen zum
Beispiel in einem Kraftfahrzeug auch im nichtbenutzten Zustand in
bestimmte Baugruppen, wie zum Beispiel eine Uhr oder ein Motorsteuergerät zur Aufrechterhaltung
von Betriebs- und Servicedaten, die über einen längeren Zeitraum in einem Speicher
abgelegt und beim nächsten
Kundendienst ausgewertet werden. Vorzugsweise wird für die Ableitung
des Alarmsignals eine ohnehin in dem Kraftfahrzeug vorhandene Schaltung
zur Überwachung
der Betriebsfähigkeit
des Bauteils ausgenutzt.
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In
manchen Fällen
kann aus dem Ausfall oder der Verringerung eines in ein Bauteil
fließenden Stromes
nicht eindeutig erkannt werden, ob das Bauteil wegen eines Defektes
keinen Strom mehr aufnimmt oder aus dem Kraftfahrzeug entwendet
wurde. Deshalb erfolgt gemäß der Erfindung
eine gleichzeitige Überwachung
mehrerer funktionell zusammenhängender
Bauteile oder mehrerer Funktionen desselben Bauteils. Wenn zum Beispiel
bei einem Scheinwerfer mit drei Funktionen, wie Standlicht, Fahrlicht
und Fernlicht, der Ausfall aller drei Funktionen ermittelt wird,
ist es unwahrscheinlich, daß zufällig alle
drei Systeme ausgefallen sind. Aus diesem gleichzeitigen Ausfall
mehrerer Funktionen oder Systeme kann daher mit ausreichender Sicherheit
auf eine Entfernung des gesamten Bauteils geschlossen und ein Alarm
ausgelöst
werden.
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Für Bauteile,
die an sich bei Nicht-Benutzung des Kraftfahrzeugs keinen Strom
aufnehmen, wird gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung in regelmäßigen Zeitabständen durch
Anlegen einer Spannung ein Meßstrom
in das Bauteil eingespeist. Wenn dieser Strom von einem vorgegebenen
Nennwert nennenswert abweicht, zum Beispiel vollständig ausfällt, kann
dadurch auf den vorgenommenen Ausbau des Bauteils geschlossen und
ein entsprechender Alarm ausgelöst
werden. Zur Vereinfachung der Schaltung kann der Meßstrom auch
durch mehrere, für
den Meßstrom
in Reihe geschaltete Bauteile fließen, so daß jedes Bauteil für sich bei
seinem Ausbau den Meßstrom
unterbricht. Dann kann zwar nicht erkannt werden, welches Bauteil
aus dieser Reihenschaltung entwendet wurde. In vielen Fällen ist
es jedoch ausreichend, nur zu erkennen, daß aus einer bekannten Gruppe
von Bauteilen eines oder mehrere Bauteile entwendet wurden.
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Das
gewonnene Alarmsignal betätigt
vorzugsweise eine auffällige
optische oder akustische Anzeige, zum Beispiel ein einen Diebstahlversuch anzeigendes
Hupsignal, eine Einschaltung der Warnblinkanlage oder dergleichen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das erzeugte Alarmsignal auch über eine
Funkverbindung an eine mit dem Kraftfahrzeug ohnehin kommunizierende
Zentrale gesendet werden. Die Zentrale, in der Daten über das
Kraftfahrzeug gespeichert sind und die über ein Navigationssystem ständig Nachrichten über den
Standort des Fahrzeuges empfängt,
kann gegebenenfalls eine nahegelegene Polizeistation über den
ermittelten Diebstahl oder Diebstahlversuch informieren.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 in
Form eines vereinfachten Blockschaltbildes die grundsätzliche
Wirkungsweise der Erfindung und
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2 eine
entsprechende Abfrage über
einen Datenbus.
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1 zeigt
eine Tastatur 1 am Armaturenbrett eines Kraftfahrzeuges.
Die Tastatur 1 enthält Bedientasten 2 zum
Einstellen verschiedener Funktionen wie zum Beispiel der einzelnen
Systeme eines Scheinwerfers 3, wie Standlicht, Fahrlicht
und Fernlicht. Die Tastatur 1 enthält außerdem Anzeigeelemente 4,
die anzeigen, wenn eine bestimmte Funktion ausgefallen, zum Beispiel
wenn ein Glühfaden
in einer Birne des Scheinwerfers 3 durchgebrannt ist. Durch
Betätigen
einer der Bedientasten 2 kann eine durch den Akku A symbolisch
dargestellte Betriebsspannung an bestimmte Systeme des Scheinwerfers 3 angelegt
werden. Die Tastatur 1 ist mit dem Scheinwerfer 3 über einen
Kabelbaum 5 verbunden. In den Kabelbaum 5 ist
eine Meßschaltung 6 eingefügt, die die über den
Kabelbaum 5 fließenden
Ströme
für die einzelnen
Funktionen des Scheinwerfers 3 mißt. Die Meßergebnisse werden über einen
Kabelbaum 7 einer Auswertschaltung A1 zugeführt. Die
Auswertschaltung A1 wertet die einzelnen, jeweils dem Scheinwerfer 3 zugeführten Ströme aus.
Wenn einer dieser Ströme
seinen Nennwert nennenswert unterschreitet oder gleich null wird,
erzeugt die Auswertschaltung A1 ein Signal S1. Dieses Signal aktiviert ein
Anzeigeelement 4, das einer bestimmten Funktion, zum Beispiel
der Funktion "Fernlicht", des Scheinwerfers 3 zugeordnet
ist. Dieses Anzeigeelement 4 zeigt somit an, daß diese
Funktion ausgefallen ist und eine Glühbirne ersetzt werden muß. Die soweit
beschriebene Schaltung ist bekannt.
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Der
Ausgang der Meßschaltung 6 ist über den
Kabelbaum 7 zusätzlich
mit einer zweiten Auswertschaltung A2 verbunden. Die Auswertschaltung A2
analysiert auch die Stromwerte der den einzelnen Funktionen zugeordneten
Ströme,
jedoch mit dem Zweck, daß Fehlen
einer ganzen, aus dem Fahrzeug entfernbaren Baueinheit zu ermitteln.
Die Auswertschaltung A2 detektiert zum Beispiel, daß die Ströme für alle drei
Funktionen in dem Scheinwerfer 3 ausgefallen sind. Da es
unwahrscheinlich ist, daß alle
Glühbirnen
in dem Scheinwerfer 3 gleichzeitig durchgebrannt sind,
wird dieses als ein Indiz dafür
gewertet, daß der
gesamte Scheinwerfer 3 aus dem Fahrzeug entwendet worden
ist. Die Auswertschaltung A2 erzeugt dadurch ein Alarmsignal S2.
Das Alarmsignal S2 gelangt über
einen Verstärker 8 auf
einen Lautsprecher 9 und erzeugt ein für eine Diebstahlwarnanlage
typisches Signal in der Form eines intermittierenden Huptons. Statt
des Lautsprechers 9 kann auch eine optische Anzeige erfolgen,
zum Beispiel durch Einschalten der Warnblinkanlage oder ständiges Blinken
des Fernlichtes.
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Die
Meßschaltung 6 erfüllt also
zwei Aufgaben, einmal die Anzeige einer defekten Funktion eines
Bauteils, zum Beispiel einer durchgebrannten Glühbirne, und zum anderen die
Anzeige, daß ein
gesamtes Bauteil, zum Beispiel ein kompletter Scheinwerfer, unberechtigt
aus dem Fahrzeug entfernt worden ist. Die technische Realisierung
dieser Meßschaltung
kann zum Beispiel durch Halbleiterschalter mit integrierter Stromsensierung
erfolgen.
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2 zeigt
eine Ausführung
mit drei Steuergeräten 14, 15, 16,
die über
einen Datenbus 17, zum Beispiel einen sogenannten CAN-Bus,
miteinander verbunden sind und über
diesen Bus miteinander kommunizieren. Durch die Steuergeräte 14, 15, 16 erfolgt
jeweils für
die Bauteile eine Abfrage, ob das Bauteil noch vorhanden ist. Das
Fehlen von Bauteilen (z. B. am Steuergerät 14) kann über den
Datenbus 17 (z. B. CAN-Bus) an ein Steuergerät 16 gemeldet
werden, welches die Auswertschaltung A2 und den Verstärker 8 beinhaltet
und somit über
den Lautsprecher 9 den Alarm signalisieren kann. Die Auswertschaltung
A2, der Verstärker 8 und
der Lautsprecher 9 müssen
somit in einem Kraftfahrzeug nur einmal verbaut werden.
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- 1
- Tastatur
- 2
- Bedientasten
- 3
- Scheinwerfer
- 4
- Anzeigeelemente
- 5
- Kabelbaum
- 6
- Meßschaltung
- 7
- Kabelbaum
- 8
- Verstärker
- 9
- Lautsprecher
- 14
- Steuergerät
- 15
- Steuergerät
- 16
- Steuergerät
- 17
- Datenbus
- A
- Akku
- A1
- Auswertschaltung
- A2
- Auswertschaltung
- S1
- Signal
- S2
- Alarmsignal