-
Die
Erfindung betrifft eine saugfähige
Verbundschicht für
die Verpackung und/oder Aufbewahrung von Lebensmitteln mit zumindest
einer Trennlage und mit einer wenigstens eine saugfähige Schicht aufweisenden
Sauglage sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser saugfähigen Verbundschicht
und ihre Verwendung.
-
Gattungsgemäße saugfähige Verbundschichten
werden verwendet, um die aus Lebensmitteln während des Transportes oder
der Lagerung austretende Gewebeflüssigkeit aufzusaugen. Umgekehrt
ist es ebenfalls möglich,
mit einer angefeuchteten Verbundschicht die verpackte Ware vor dem
Austrocknen zu schützen.
Hierzu wird eine Verbundschicht in einen flüssigkeitsdichten Untersatz
eingelegt und auf der Verbundschicht das zu verpackende Lebensmittelgut
gelagert.
-
Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 70 46 539 U ist eine gegenüber Fleisch
chemisch inerte, saugfähige
Verbundschicht bekannt, die aus zusammendrückbarem, weichem Material besteht.
Die Verbundschicht besteht aus mehreren stellenweise miteinander
verpreßten
Schichten aus Vlies, die miteinander verleimt sind. Das Vlies ist
vorzugsweise aus Zellstoffwatte. Die Verbundschicht weist eine Trennlage
auf, die flüssigkeitsdurchlässig, jedoch weniger
saugfähig
ist. Die Trennlage dient als Auflagefläche für Fleisch, wobei die vom Fleisch
abgegebene Flüssigkeit
von der Auflagefläche
nach unten durchgelassen und vom Vlies aufgenommen wird. Andererseits
ist auch in umgekehrter Richtung das Austreten aus dem Vlies durch
die Auflagefläche
zum Fleisch hin möglich.
Dabei gelangt die Flüssigkeit,
die bereits vom Vlies aufgesaugt wurde, wiederum an das Fleisch.
-
Wie
sich jedoch gezeigt hat, haftet die Verbundschicht an der mit ihr
in Berührung
gekommenen Oberfläche
an, wenn das Fleisch nach einiger Zeit umgepackt oder aber, beispielsweise
beim Verbraucher, ausgepackt werden soll. Bei der Entfernung der
Verbundschicht vom Fleisch kann dieses zerreißen und die einzelnen Schichten
können
sich voneinander lösen,
da sich infolge des Aufsaugens des Fleischsaftes die Klebeverbindungen
gelöst
haben. Es besteht dann keine Verbindung zwischen den einzelnen Schichten
und der Unterlage, auf der das Fleisch liegt. Bei dem Versuch, die
Verbundschicht vom Fleisch abzuziehen, muß daher jede einzelne Schicht
für sich
abgezogen werden, wobei diese Schichten in sich meist nochmals reißen. Dies führt zu einem
lästigen
stückweisen
Entfernen der einzelnen Schichten. Darüber hinaus ist auch die Unterlage,
auf der das Fleisch liegt, als einzelne Schicht nur schwer von der
Fleischseite entfernbar, denn diese saugt sich mit Flüssigkeit
voll und quillt an. Auch diese Schicht kann beim Entfernen in sich
reißen,
so daß einzelne
Reste der Unterlage am Fleisch kleben bleiben.
-
Zur
Verbesserung dieser Verbundschicht ist aus der
US 4 207 367 eine Unterlage bekannt,
welche aus nichtgewebtem, in sich verbundenem, saugfähigem Material
aus regellos angeordneten, vermischten Zellstoffasern besteht. Bei
der Herstellung dieses Materials werden die gegensätzlichen
Oberflächen
eines aus regellos angeordneten Zellulosefasern hergestellten Blattes
angefeuchtet und zur Bildung eines Musters geprägt und ein Klebemittel auf die
gemusterte Oberfläche
aufgebracht und fixiert. Das Klebemittel ist ein quervernetzendes,
acrylisches Latex, das in flüssiger
Form durch Spritzpistolen aufgebracht wird. Das Blatt wird nachfolgend
in eine Heizkammer zum Trocknen befördert und anschließend das
Klebemittel ausgehärtet.
Das Blatt besteht aus porösen
Bereichen, die etwa 70% des geprägten
Oberflächenbereichs
aufweisen. Das Klebemittel bildet eine Schicht, die teilweise die
porösen Bereiche
durchtrennt. Die porösen
Bereiche bilden definierte Flüssigkeitsspeicher.
Bei der Verwendung dieses Materials zur Lagerung von Lebensmitteln
liegen diese auf der Klebeschicht auf. Durch das Oberflächenmuster
kann die Gewebeflüssigkeit,
die aus dem Lebensmittel austritt, in die definierten Flüssigkeitsspeicher
eindringen. Dabei quillt das Blatt auf. Die Oberfläche wird
dabei gedehnt.
-
Als
Nachteil wirkt sich hierbei aus, daß die Oberflächenschicht
an den gemusterten Stellen auseinanderquillt. An diesen Stellen
bleibt das Blatt an den Lebensmitteln kleben. Die im Inneren ungebunden
bleibenden hochporösen
Bereiche, welche nicht durch Klebemittel fixiert sind, können an
diesen Stellen nach außen
treten und am Lebensmittel hängenbleiben.
Auf diese Weise bleiben stets Reste von Zellulosefasern auf der
Oberfläche
der Lebensmittel hängen.
-
Um
die vorgenannten Nachteile zu vermeiden, ist aus der
EP 0 241 263 A2 eine saugfähige Verbundschicht
bekannt, die eine äußere Polyethylen-Schicht
mit saugfähigen
Zelluloseschichten verbindet. Hierzu wird ein thermoplastisches
Material in flüssiger
Form an druckverbundenen Stellen der Schichten aufgebracht und von
den saugfähigen Schichten
aufgesaugt, damit diese und die Polyethylen-Schicht an den Stellen
miteinander verbunden sind. Die Polyethylen-Schicht hält das Lebensmittel von
der saugfähigen
Schicht getrennt. Aus dem Lebensmittel stammende Flüssigkeit
kann von der Polyethylen-Schicht ablaufen und wird in den flüssigkeitsdichten
Untersatz, in welchem die Verbundschicht eingelegt ist, aufgefangen.
Die unter der Polyethylen-Schicht liegenden saugfähigen Schichten berühren dabei
unmittelbar den Boden des Untersatzes und saugen die Flüssigkeit
auf. Hierdurch wird verhindert, daß Flüssigkeit wieder an das Lebensmittel
gelangt, nachdem sie einmal aufgesaugt ist. Die Haftung der verschiedenen
Schichten der Verbundschicht gemäß
EP 0 241 263 A2 miteinander
erfolgt ausschließlich über das
thermoplastische Material, wobei Wachs vorgeschlagen wird, welches
einen Pfropf bildet, der alle Schichten der Verbundschicht durchdringt.
-
Nachteil
dieser Verbundschicht ist insbesondere, daß beim Verbinden der Schichten
bei der Herstellung der Verbindungsstellen auf der äußeren Polyethylen-Schicht
diese durch Beaufschlagen durch Druck, beispielsweise der Stempel
eines Stempelrades, verletzt werden kann. Noch größer jedoch
ist die Gefahr, daß beim
Auftrag des thermoplastischen Materials in bindeflüssigem und
damit stark erwärmtem Zustand
Hitze zur Polyethylen-Schicht geleitet wird, wodurch die Polyethylen-Schicht schmilzt.
Durch Verletzungen der Polyethylen-Schicht, insbesondere auch der
Strukturveränderungen
bei dem Kontakt mit heißem
Material, ist der problemlose Einsatz der Verbundschicht als saugfähige Unterlage
für Lebensmittel
nicht sichergestellt. Insbesondere ist weiterhin nachteilig, daß diejenigen
Stellen der Verbundschicht, auf welchen das Wachs aufgebracht ist,
keinerlei Saugfähigkeit
mehr aufweisen.
-
In "Gerd Habenicht: Kleben – Grundlagen, Technologie,
Anwendungen -, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York Tokyo
1986, S. 24–26,
98–100" sind allgemein Dispersionsklebstoffe
offenbart auf Grundlage homopolymerer Polyvinylacetat-Dispersionen,
Polyvinyliden-Dispersionen, Butadien-Styrol-Dispersionen, Kautschuk-Dispersionen
und Hotmelt-Dispersionen. Die Dispersionsklebstoffe werden hauptsächlich verwendet
beim Kleben großflächiger Verbundsysteme,
insbesondere bei flexiblen Fügeteilwerkstoffen
im Folienbereich, z.B. Mehrschichtaufbauten aus Aluminium- und Kunststoffolien mit
oder ohne Papierlagen.
-
US 4,016,327 offenbart ein
Laminat, umfassend erstens eine Lage aus einem hochpolymeren Material,
zweitens eine Lage aus einem porösen
hygrophilen Zellulosematerial und drittens eine Verbindungslage,
welche die beiden vorgenannten Lagen miteinander verbindet, umfassend
Polymerpartikel, die dem polymeren Material der ersten Lage entsprechen,
mit einem mittleren Molekularwicht in einem Bereich von etwa 4 bis
etwa 100%, bezogen auf das hochpolymere Material der ersten Lage,
und umfassend weiterhin ein wasserlösliches Klebemittel.
-
EP 0 181 632 B1 offenbart
einen laminierten Gegenstand, umfassend eine erste Schicht aus verseiftem
Ethylen-Vinylacetat-Copolymerharz mit einem Ethylengehalt von 20
bis 55 mol% und einem Verseifungsgrad von mindestens 90 mol%, laminiert mit
einer zweiten Schicht aus einem hydrophoben thermoplastischen Harz,
mittels einer dritten Schicht aus einem klebenden Harz, wobei das
klebende Harz besteht aus einem Polymer aus einer Ethylen-Komponente,
einer Vinylacetat-Komponente,
einer ethylenisch ungesättigten
Carbonsäure-Komponente oder einem
Anhydrid davon, und einer Komponente aus einer Vinylverbindung vom
Styroltyp und einem Copolymerisat aus einer Ethylen-Komponente und einer
Vinylacetat-Komponente.
-
"Römpp, Lexikon Lacke und Druckfarben, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart, 1998, S. 470" offenbart
Polyvinylester-Dispersionen und Polyvinylester, welcher insbesondere
als Klebstoffe Verwendung finden.
-
DE 196 54 240 A1 offenbart
VOC-arme Klebemittelzusammensetzungen auf der Basis einer polyvinylalkohol-stabilisierten
wäßrigen Vinylester-Ethylen-Copolymerisat-Dispersion
mit einem Festgehalt von 30 bis 65 Gew% mit 100 Gewichtsteilen Polyvinylester-Anteil,
10 bis 100 Gewichtsteilen Vinylester-Ethylen-Copolymer-Anteil und 1 bis 10 Gewichtsteilen
eines teil- oder vollverseiften Polyvinylalkohols mit einer Höppler-Viskosität von 40
bis 120 mPa × s
(4%ige wäßrige Lösung) und
einem Hydrolysegrad von 85 bis 100 mol%.
-
DE 44 19 414 A1 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Papieren mit einer Kunststoffolie, wobei
eine Kunststoffolie mit einer Dicke von weniger als 10μm bereitgestellt
wird, anschließend
eine Seite der Kunststoffolie mit einem Kaschiermittel versehen und
schließlich
ein Papier gegen die das Kaschiermittel aufweisende Seite der Kunststoffolie
kaschiert wird. Die mittels des dort offenbarten Verfahrens hergestellten
Papiere können
als Lebensmittelverpackungsmaterial verwendet werden, wobei die
kaschierte Folie als Barriereschicht dient, um eine aroma- und wasserdichte
sowie gegebenenfalls eine fettdichte Verpackung zu erzielen.
-
OS
25 30 477 offenbart ein Papier- oder Pappmaterial und Verfahren
zu seiner Herstellung, wobei dieses einen Körper aus Papier oder Pappe, der
an wenigstens der einen Oberfläche
mit einem niederdichten Polyethylenharzmaterial beschichtet ist,
aufweist, wobei eine zweite Beschichtung aus einem hochdichten Harzmaterial
an der Außenfläche des
niederdichten Harzmaterials bei einer Schichtdicke von nicht mehr
als 0,1 mil und mit einem Gewichtsanteil am Gesamtgewicht der Harzschichten von
etwa 1% bis etwa 12% vorgesehen ist, wobei das Papier- oder Pappmaterial
an seiner harzbeschichteten Seite einen statischen Oberflächenreibungskoeffizienten
aufweist, welcher zwischen den Werten für den normalen Oberflächenreibungskoeffizienten
für das
niederdichte und das hochdichte Harzmaterial liegt, wenn diese für sich allein
verwendet werden. Derartige Papier- oder Pappmaterial-Bögen werden beispielsweise
an Molkereiarbeiter transportiert, welche die Behälter auf
automatischen Pappmaschinen formen, füllen und verschließen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine saugfähige Verbundschicht
zu schaffen, welche problemlos für
die Verpackung und/oder Aufbewahrung von Lebensmitteln einsetzbar ist,
und dabei eine hervorragende Haftung der einzelnen Schichten bei
größtmöglicher
Saugfähigkeit
aufweist.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine saugfähige Verbundschicht
mit zumindest einer Trennlage, die zumindest eine äußere Schicht
zur Anlage an das Lebensmittel und zumindest eine Verbindungsschicht umfaßt, und
mit einer wenigstens eine saugfähige Schicht
aufweisenden Sauglage gelöst,
wobei die Trennlage und die Sauglage mittels eines nicht-vernetzenden
Kaltleims verbunden sind, umfassend Ethylen-Vinylacetat und/oder
Ester der Acrylsäure und
Polyvinylester, wobei letzterer hergestellt ist unter Verwendung
von organischen Säuren
mit bis zu 15 Kohlenstoffatomen und mit tertiären Carboxyl-Gruppen, umfassend
2,2 Dimethyl-Carbonsäuren,
wobei der Kaltleim Polyvinylester in einer Menge in einem Bereich
von etwa 20 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Ethylen-Vinylacetat und/oder
Ester der Acrylsäure
im Kaltleim, enthält.
-
Es
finden vorteilhafterweise copolymere Ethylen-Vinylacetate sowie
terpolymere Ester der Acrylsäure
Verwendung. Besonders bevorzugt sind Mischungen aus terpolymeren
Estern der Acrylsäure und
copolymeren Polyvinylestern. Besonders vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen saugfähigen Verbundschicht
ist, daß der
eingesetzte Kaltleim nur in geringem Umfang in die Sauglagen eindringt
und dadurch die Saugfähigkeit
der erfindungsgemäßen Verbundschicht
kaum beeinträchtigt
wird. Insbesondere ist es mit einem derartigen Kaltleim auch möglich, eine
Verbindung zwischen Sauglage und Trennlage zu schaffen, bei welcher
keine Hitzebehandlung der Lagen beim Herstellen der Verbundschicht
erfolgt. Bei der Verwendung von Kaltleimen in den angegebenen Mischungsverhältnissen
gemäß der Erfindung hat
sich gezeigt, daß derartige
Kaltleimmischungen eine maximale Haftung der Trennlage auf der Sauglage
hervorrufen. Werden Polyvinylester außerhalb der angegebenen Bereiche
im Kaltleim verwendet oder aber gar auf diese verzichtet, so wird
die Haftung der Trennlage auf der Sauglage erheblich herabgesetzt.
-
Bevorzugt
ist der Polyvinylester in einer Menge in einem Bereich von etwa
45 bis 75 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Ethylen-Vinylacetat und/oder
Ester der Acrylsäure,
im Kaltleim enthalten. Besonders bevorzugt ist der Polyvinylester
in einem Bereich von etwa 50 bis 60 Gew.-% im Kaltleim enthalten.
-
Das
Ethylen-Vinylacetat und/oder Ester der Acrylsäure und/oder der Polyvinylester
liegen bevorzugt als Dispersionen im Kaltleim vor. Bevorzugt liegen
wässrige
Dispersionen vor. Bei der Verwendung der Dispersion hat sich gezeigt,
daß der
Kaltleim aufgrund der charakteristischen Filmbildung für die Klebung
der Trennlage mit der Sauglage besonders geeignet ist. Durch die
Filmbildung erfolgt eine mechanische Verankerung in dem Material
der Lagen, nachdem Absorptionskräfte
eine Bindung zwischen der Materialoberfläche und Dispersionsteilchen
erzeugt haben. Dieser Effekt kann an der Oberfläche der Verbindungsschicht
genutzt werden, indem Absorptionskräfte die Bindung zur Oberfläche der
Verbindungsschicht aufbauen. Hierbei kommt eine Filmbildung zustande
aufgrund des Ineinanderfließens der
Dispersionsteilchen bei Abwesenheit von Wasser und beim Austrocknen
des Kaltleims, wobei Haftkräfte
aufgebaut werden. Durch diese Filmbildung erfolgt wiederum eine
mechanische Verankerung.
-
Der
Einsatz eines nicht-selbstvernetzenden Kaltleims als Klebstoff bedeutet,
daß der
Kaltleim bei üblichen
Umgebungstemperaturen verarbeitet werden kann und trocknet. Es ist
keinerlei Druckanwendung, beispielsweise durch Prägung, notwendig.
Bevorzugt erfolgt die Verbindung der Trennlage und der Sauglage
mittels Kaltleim bei einer Temperatur bis maximal etwa 50°C, besonders
bevorzugt in einem Temperaturbereich von etwa 15°C bis 35°C. Die erfindungsgemäße saugfähige Verbundschicht
ist damit vollständig
bei Umgebungstemperaturen, insbesondere Raumtemperaturen, herstellbar.
Es werden keinerlei Öfen
oder Ähnliches
zu Trocknung benötigt. Auf
diese Weise wird die Vernetzung der Trennlage durch thermische Einwirkungen
vermieden, wie sie im Stand der Technik überall auftreten. Dies sowie die
erzielten ausgesprochen hohen Absorptionswerte der saugfähigen Verbundschicht
für Wasser
ist hauptsächlich
zurückzuführen auf
die speziell definierte Zusammensetzung des Kaltleims, insbesondere
auf seinen Gehalt an Polyvinylester.
-
Vorteilhafterweise
sind die Sauglage und die Trennlage der saugfähigen Verbundschicht wasserunlöslich verbunden.
Hierdurch wird vorteilhafterweise vermieden, daß aufgrund der eindringenden Lebensmittelflüssigkeit
sich die Sauglage von der Trennlage trennt, d.h. delaminiert. Ein
Festkleben einer einzelnen Lage an dem Lebensmittel wird somit vermieden.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht die Trennlage aus Kunststoff, vorzugsweise
aus Polyethylen, ausgewählt
insbesondere aus einer Gruppe umfassend low density Polyethylen
oder high density Polyethylen. Vorzugsweise sind die äußere Schicht
und die Verbindungsschicht der Trennlage mittels Coextrusion hergestellt
worden. Jedoch ist es auch möglich,
andere bekannte Verfahren zur Verbindung von Kunststoffen zu verwenden,
beispielsweise Blasformen. Auf diese Weise wird vorteilhaft eine
haltbare Trennschicht hergestellt, die auf jeder Seite individuelle Vorteile
aufweisen kann. Bevorzugt ist die äußere Schicht aus einem high
density Polyethylen und die Verbindungsschicht aus einem low density
Polyethylen hergestellt. Hierbei ist bevorzugt vorgesehen, daß die äußere Schicht
Gleit- und Antiblockmittel umfaßt,
wohingegen die Verbindungsschicht gleit- und antiblockmittelfrei
ist. Hierdurch wird vermieden, daß die äußere Schicht der Trennlage
bei der Verarbeitung verblockt, wohingegen die Verbindungsschicht eine
optimale Haftung für
den Kaltleim gewährleistet. Die
Verbindungsschicht ist haftvermittlerfrei, insbesondere die der
Sauglage zugewandte Seite.
-
Bevorzugt
wird die Sauglage aus einem Band aus Gewebe und/oder Gewirke, besonders
bevorzugt Zellstoffwatte, gegebenenfalls mittels Doublierung, hergestellt.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
einer saugfähigen
Verbundschicht, wobei in mindestens einem Fügeschritt zumindest eine äußere Schicht
zur Anlage an ein Lebensmittel und zumindest eine Verbindungsschicht zu
einer Trennlage verbunden werden und anschließend in mindestens einem Klebeschritt
die Trennlage mit einer zumindest eine saugfähige Schicht aufweisenden Sauglage
verbunden wird. In einer Ausgestaltung des Verfahrens wird eine
Sauglage auf beiden Seiten mit einer Trennlage verbunden. Auf die Sauglage
wird auf beide Seiten ganzflächig
oder teilweise Kaltleim aufgetragen. An die Sauglage werden auf
jeder Seite mit der Verbindungsschicht zur Sauglage Trennlagen angelegt.
Die so zusammengelegten Lagen werden durch Andruckrollen geführt. Dabei
werden die Verbindungsschichten der Trennlagen mit der Sauglage
verklebt. Zwischen den Trennlagen kann im Umfang vom Rand der Verbundschicht
Flüssigkeit
in die Sauglage einziehen.
-
In
einer Ausführungsform
ist die Sauglage aus mehreren Schichten aufgebaut. Hierzu wird ein Band,
beispielsweise aus Zellstoffwatte, das vorzugsweise von einer Rolle
abgerollt wird, in einzelne Schichten doubliert und die Schicht über Umlenkrollen
zu der Sauglage zusammengefügt.
Als vorteilhaft hat sich erwiesen, den Kaltleim auf die einzelnen Schichten
vor Doublierung zu geben. Hierzu wird der flüssige Kaltleim über Auftragdüsen einer
Auftragungsanlage auf eine Schicht aufgetragen. Um die Trennlage
farbig auszugestalten, wird vorteilhafterweise in die äußere Schicht
und/oder die Verbindungsschicht oder zwischen diese in einem zusätzlichen
Schritt Farbstoff eingebracht. Bevorzugt wird die äußere Schicht
aus high density Polyethylen mit einem Farbzusatz aus beispielsweise
TiO2 hergestellt. Die äußere und die Verbindungsschicht
sollen im wesentlichen einen Anteil an der Gesamtdicke der Trennlage
von mindestens etwa 25% aufweisen, so daß die Farbschicht bis maximal
etwa 50% der Materialdicke annehmen kann.
-
Bevorzugt
wird die Trennlage auf der Seite der Verbindungsschicht mit einer
Koronabehandlung bearbeitet. Dabei werden an molekularen Bruchstellen
der Polyethylen-Oberfläche
Molekülketten
sehr schnell oxidiert. Die Oxidation führt zu verschiedenen funktionellen
Gruppen an der Oberfläche
der Polyethylen-Schicht, die insgesamt zur Erhöhung der Oberflächenenergie
beitragen. Die Oxidation wird dabei von in der Korona entstandenen
Sauerstoff-Radikalen erzeugt. Die so vorbehandelte Oberfläche bindet
folglich leichter mit einem Kaltleim gemäß der Erfindung zur Verbindung
der Trennlage mit der Sauglage.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
daß die
Trennlage und die Sauglage miteinander durch punkt- und/oder linienförmige Prägung verbunden
werden. Punktförmige Prägung erfolgt
dabei vorzugsweise mit einem Zahnrad oder einem Prägekalander.
Die Prägung
kann hierbei punktförmig
erfolgen, die Kaltleimmenge dementsprechend reduziert werden. Die
linienförmige
Prägung
wird beispielsweise mit einer Scheibe als Andruckrolle erreicht.
Hierbei werden Linien von Kaltleim auf die beispielsweise als Sauglage
verwendete Zellstoffwatte aufgetragen und die Sauglage mit der Trennlage
verbunden. Auch hierdurch wird vorteilhafterweise Kaltleim eingespart.
-
Als
vorteilhaft hat sich erwiesen, daß die Trennlage gegen Flüssigkeitsdurchtritt
dicht ist. Vorzugsweise ist die Trennlage flüssigkeitsabweisend. Hierbei
wird der Effekt, daß die
Flüssigkeit
von der Trennlage abfließen
kann, unterstützt.
Flüssigkeit bleibt
nicht auf der Trennlage und trocknet an, so daß das Lebensmittel auf der
Trennlage durch die eigene Gewebeflüssigkeit festklebt. Die von
der Trennlage ablaufende Flüssigkeit
kann von der Sauglage am Untersatz der Verpackung aufgesaugt werden.
Die Flüssigkeit
tritt dabei nicht wieder an die Oberfläche des Lebensmittels.
-
Um
weitere saugfähige
Schichten, die nicht unmittelbar mit Kaltleim beauftragt sind, mit
einer benetzten saugfähigen
Schicht zu verbinden, die Kaltleim aufweist, bzw. mit der Verbindungsschicht
der Trennlage zu verkleben, werden die Trennlage und die Sauglage über Andruckrollen
geführt,
deren Andruckkraft auf die Materialien abgestimmt ist, um Materialbeschädigung zu
vermeiden. Es ist jedoch auch möglich,
alle Schichten der Sauglage miteinander zu pressen, um diese mit
dem Kaltleim, der auf die erste Schicht aufgetragen ist, in Berührung zu
bringen, und erst anschließend
die so zusammen gefügte
Sauglage auf die Verbindungsschicht der Trennlage aufzukleben. Hierzu
wird vorzugsweise die Sauglage nach dem Auftragen des durch Andruckrollen
geführt
und mit Kaltleim der Trennlage verklebt.
-
Die
Erfindung betrifft schließlich
die Verwendung einer saugfähigen
Verbundschicht als Fleischeinlage, insbesondere für Frischfleisch.
-
Diese
und weitere Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand von
Zeichnungen erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1: eine schematische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand einer Vorrichtung zur Herstellung von mit einer Trennlage
kaschierten saugfähigen
Verbundschichten;
-
2: eine schematische Darstellung
eines Verfahrens anhand einer Vorrichtung zur Herstellung von mit
zwei Trennlagen kaschierten saugfähigen Verbundschichten;
-
3: einen schematischen Aufbau
von Andruckrollen;
-
4: einen schematischen Aufbau
einer erfindungsgemäßen saugfähigen Verbundschicht; und
-
5: einen schematischen Aufbau
einer Trennlage.
-
In 1 ist eine Vorrichtung zur
Herstellung einer saugfähigen
Verbundschicht dargestellt, die Materialrollen 1 und 2 zeigen,
auf denen eine Trennlage 3 und eine Sauglage aus Zellstoffwatte 4 aufgerollt
sind. Die Sauglage kann hierbei auch aus mehreren Schichten bestehen.
Hierbei ist das gewünschte
Saugvolumen von der Anzahl der Schichten in der Sauglage abhängig. Das
Verfahren ermöglicht
es, mehrere Sauglagen einzusetzen. Die Materialrollen werden insbesondere
für den
Transport und die Lagerung von bandförmigem Material genutzt. Die Trennlage 3 und
die Zellstoffwatte 4 sind entsprechend bandförmig auf
den Rollen aufgebracht und werden zur Verarbeitung in dem vorgesehenen
Maße von
den Rollen 1 und 2 abgerollt. Die Materialbänder werden über Umlenkrollen 5 und
Andruckrollen 11 über
eine Messerstation 7 auf eine Fertigrolle 8 geführt. Dabei
wird die Sauglage 4 vor der Andruckrolle 11 von
einer Auftragungsanlage 19 über Düsen ganzflächig oder teilweise mit Kaltleim
beauftragt. Auf einer Ruhestrecke 6 kann der Kaltleim in
die Sauglage 4 diffundieren. Nach der Ruhestrecke wird
die Trennlage 3 über
die Sauglage 4 gelegt und an der Andruckrolle 11 miteinander
verpreßt.
Das zusammengepreßte
Band wird weiter über
Umlenkrollen geführt und
kann vorzugsweise innen und/oder außen kaschiert auf Fertigrollen
aufgerollt werden.
-
2 zeigt ein Verfahren, in
welchem die Verbundschicht mit einer zusätzlichen Trennlage 3b verbunden
wird. Das Material der Sauglage 4 wird von der Fertigrolle 2 über Umlenkrollen 5 geführt und wird
von einer Auftragungsanlage 19 mit Kaltleim versehen. Danach
wird die Sauglage 4 über
eine Ruhestrecke 6 geführt.
Während
der Führung über die
Ruhestrecke diffundiert der Kaltleim in die Sauglage oberflächlich hinein.
Eine Trennlage 3a wird auf die Sauglage 4 gelegt.
Die Trennlage 3a wird dazu von einer Materialrolle 1a abgerollt
und über
Umlenkrollen 5 auf die Sauglage 4 gedrückt. Eine
von einer zweiten Materialrolle für Trennlagen 1b abgerollte Trennlage 3b wird über eine
Andruckrolle 11 auf die bereits mit der Trennlage 3a verbundene
Sauglage 4 gelegt, und zwar auf der der Trennlage 3a gegenüberliegenden
Seite. Danach werden die so zusammengelegten Lagen über eine
Anordnung von Andruckrollen 11a bzw. durch einen Kalander
geführt. Danach
wird die so hergestellte saugfähige
Verbundschicht auf einer Fertigrolle 8 aufgerollt, nachdem
sie durch eine Messerstation 7 geführt wurde. Je nachdem wie die
Verbundschicht auf der Fertigrolle aufgerollt werden soll, ist es
möglich,
die Verbundschicht über
eine weitere Umlenkrolle 5.1 zu führen und umzulenken oder unmittelbar
ohne Umlenkung auf die Fertigrolle aufzurollen.
-
In 3 ist der Aufbau einer Andruckrolle 11 gezeigt.
Dabei wird eine Verbundschicht 9 auf einer Gegenwalze 10 geführt und
mit Andruckrollen 11 gegen die Gegenwalze gedrückt. Kaltleim
wurde über hier
nicht gezeigte Düsen
linienförmig
im Bereich der Andruckrollen 11 auf die Sauglage 4 aufgetragen.
In einem Andruckbereich 12 werden die Trennlage 3 und
die Sauglage 4 der Verbundschicht 9 miteinander
verpreßt.
Dabei entstehen verklebte Linien 13. Die Verbundschicht 9 weist
dabei eine flüssigkeitsdichte
und feuchtigkeitsabweisende Trennlage 3 sowie Sauglage 4 auf,
welche aus einzelnen Schichten 14 aus Zellstoffwatte besteht,
wie 4 entnommen werden
kann.
-
In 5 ist der schichtweise Aufbau
einer farbigen Trennlage 3 gezeigt. Die Trennlage weist eine äußere Schicht 16,
eine Verbindungsschicht 15 sowie eine Farbschicht 17 auf.
Der schichtweise Aufbau wurde aus einer Polyethylen-Folie durch
Coextrusion erzeugt. Es können
auch Folien eingesetzt werden, deren Schichten durch andere bekannte Verfahren
hergestellt und verbunden werden. Die einzelnen Materialschichten 15, 16 und 17 weisen dabei
definierte Schichtgrenzen 18 auf, die miteinander, vorzugsweise
durch Hitzebehandlung, verbunden werden.
-
Mittels
des in 1 schematisch
gezeigten Verfahrens wurde eine Verbundschicht hergestellt unter
Verwendung eines Kaltleims, der einen terpolymeren Acrylsäureester
sowie 60 Gew.-% eines copolymeren Polyvinylesters, bezogen auf den
Gehalt an Acrylsäureester
im Kaltleim, jeweils als Dispersion in Wasser, enthält. Dabei
wurde der copolymere Polyvinylester hergestellt unter Verwendung
von organischen Säuren
mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen und einer 2,2-Dimethyl-Carboxylgruppe.
Dieser Kaltleim wurde bei 20°C
auf die Sauglage 4 linienförmig aufgetragen. Als äußere Schicht 16 wurde
ein high density Polyethylen mit Gleit- und Antiblockmittelzusatz, als
Verbindungsschicht 15 ein low density Polyethylen ohne
einen solchen Zusatz verwendet, wobei diese beiden Schichten coextrudiert
waren.
-
Die
solchermaßen
hergestellte Verbundschicht wies hervorragende Hafteigenschaften
auf. So löste
sich die Trennlage 3 von der Sauglage 4 nach 24
Stunden Lagerung in Wasser nicht ab. Gleichzeitig wies die Verbundschicht
eine Saugfähigkeit,
gemessen als Absorptionswert für
Wasser gemäß den im
Stand der Technik bekannten Normen (beispielsweise CEN), auf, welcher
fast ebenso hoch war wie diejenige einer einzelnen Sauglage. Die
solchermaßen
hergestellte Verbundschicht ließ sich nach
Lagerung von Frischfleisch auf dieser vorzüglich von diesem trennen, ohne
daß Teile
der Verbundschicht am Fleisch haften blieben.