DE19950919B4 - Auswerteeinheit zum Auswerten von Detektorereignissen - Google Patents

Auswerteeinheit zum Auswerten von Detektorereignissen Download PDF

Info

Publication number
DE19950919B4
DE19950919B4 DE1999150919 DE19950919A DE19950919B4 DE 19950919 B4 DE19950919 B4 DE 19950919B4 DE 1999150919 DE1999150919 DE 1999150919 DE 19950919 A DE19950919 A DE 19950919A DE 19950919 B4 DE19950919 B4 DE 19950919B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
evaluation unit
signal
unit according
signals
detectors
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1999150919
Other languages
English (en)
Other versions
DE19950919A1 (de
Inventor
Ralf Engels
Richard Reinartz
Jakob Prof. Dr. Schelten
Heinz Rongen
Uwe Clemens
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Forschungszentrum Juelich GmbH
Original Assignee
Forschungszentrum Juelich GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Forschungszentrum Juelich GmbH filed Critical Forschungszentrum Juelich GmbH
Priority to DE1999150919 priority Critical patent/DE19950919B4/de
Publication of DE19950919A1 publication Critical patent/DE19950919A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19950919B4 publication Critical patent/DE19950919B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01TMEASUREMENT OF NUCLEAR OR X-RADIATION
    • G01T1/00Measuring X-radiation, gamma radiation, corpuscular radiation, or cosmic radiation
    • G01T1/16Measuring radiation intensity
    • G01T1/161Applications in the field of nuclear medicine, e.g. in vivo counting
    • G01T1/164Scintigraphy
    • G01T1/1641Static instruments for imaging the distribution of radioactivity in one or two dimensions using one or several scintillating elements; Radio-isotope cameras
    • G01T1/1642Static instruments for imaging the distribution of radioactivity in one or two dimensions using one or several scintillating elements; Radio-isotope cameras using a scintillation crystal and position sensing photodetector arrays, e.g. ANGER cameras
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01TMEASUREMENT OF NUCLEAR OR X-RADIATION
    • G01T1/00Measuring X-radiation, gamma radiation, corpuscular radiation, or cosmic radiation
    • G01T1/16Measuring radiation intensity
    • G01T1/17Circuit arrangements not adapted to a particular type of detector

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Optics & Photonics (AREA)
  • Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
  • Medical Informatics (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Measurement Of Radiation (AREA)

Abstract

Auswerteeinheit zum Auswerten von durch einen oder mehrere Detektoren registrierten Detektorereignissen, wobei die Auswerteeinheit Signalprozessoren zur Verarbeitung von Signalen der Detektoren und mindestens einen Verteiler enthält, der Signale der Detektoren an wenigstens einen ausgewählten Signalverarbeiter weiterleitet, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteiler so gestaltet ist, dass er ein zu bearbeitendes Signal an einen freie Verarbeitungskapazität aufweisenden Signalverarbeiter weiterleitet.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Auswerteeinheit zum Auswerten von durch einen oder mehrere Detektoren registrierte Detektorereignissen, wobei die Auswerteeinheit Signalprozessoren zur Verarbeitung von Signalen der Detektoren enthält.
  • Eine gattungsgemäße Auswerteeinheit ist aus dem Artikel: "Digital Centroid-Finding Electronics for High-Rate Detectors", P.J. Pietraski, Z. Zojceski, D.P. Siddons, G.C. Smith and B. Yu, Brookhaven National Laboratory, Upton, NY 11973, USA, 1998 in IEEE Nuclear Science Symposium, bekannt. Bei diesem Detektorsystem sind einzelne Detektoren eines Detektorsystems zu Segmenten zusammengefaßt. Jedes Segment weist einen digitalen Signalprozessor auf, der eine Signalverarbeitung durchführt.
  • Aus dem Artikel: „A two-dimensional scintillation detector for small angle neutron scattering", M. Heidrich, R. Reinartz, R. Kunz und J. Schelten, Nuclear Instruments and Methods in Physics Research A 305 (1991), Seiten 423–432, ist ein zweidimensionaler Szintillationsdetektor für die Kleinwinkelstreuung von Neutronen bekannt.
  • Aus der Europäischen Patentanmeldung 0 893 705 A2 ist ein Verfahren und ein System zum Lesen einen Datensignals bekannt, wobei das Datensignal von einem aktiven Pixel in einem Sensor emittiert wurde. Der Sensor weist eine Vielzahl von adressierbaren Pixels auf.
  • Aus der Britischen Patentanmeldung 2 253 274 A ist ein Positionsdetektor in Zusammenhang mit einem Positronen- Computertomographen bekannt, der die Position eines Szintillators erkennt, auf den ein Strahl einfällt.
  • Durch offenkundige Vorbenutzung im Forschungszentrum Jülich ist ein zweidimensionaler, ortsauflösender Detektor für subthermische Neutronen bekannt. Hierbei erfolgt die physikalische Umwandlung von Neutronen in Licht in einem 1 mm dicken 6Li-Glasszintillator. Die Auslesung der 8 × 8 Photomultiplier und die Ortsbestimmung des Ereignisses erfolgt in einem Grob/Fein-Verfahren mit Hilfe einer speziell dafür entwickelten Recheneinheit über eine Tabellenauswertung. Die maximale Zählrate des Systems liegt z.Zt. bei 100 kHz.
  • Durch kontinuierliche Verbesserung der Strahlführung wurde die Strahlintensität am Probenort und somit auch die Zählrate der gestreuten Neutronen auf den Detektor erhöht. Für viele stark streuende Proben kommt es daher zu Totzeiteffekten. Andererseits tritt bei schwach streuenden Proben und entsprechend längeren Messzeiten der γ-Untergrund negativ in Erscheinung.
  • Das bekannte Detektorsystem, wie dargestellt in Nuclear Instruments and Methods A305 (1991) 423–432, weist folgende Werte auf:
    Aktive Detektorfläche 600× 600 mm2
    Ortsauflösung 8 mm
    Nachweisempfindlichkeit 96 % für 8 Å Neutronen
    Zählrate 100 kHz
    γ-Empfindlichkeit 0 % für Eγ< 1 MeV < 2 × 10–4 für Eγ > 1 MeV
  • Die Abschätzung der γ-Empfindlichkeit erfolgt durch folgende Messungen:
    • – Untergrund des Detektors bedingt durch Höhenstrahlung, Szintillatoreffekte etc: ca 12...14 cm–2h–1;
    • – dgl. Detektor in Strahlgehäuse und in Detektorrohr eingebaut: ca 6...7 cm–2h–1;
    • – γ-Untergrund bei Bestrahlung mit 60Co-Quelle (1,3MeV-γ) ca. 4 mrem h–1 auf der Detektoroberfläche: ca 35...53 cm–2h–1. Die mit dem Dosimeter gemessene Dosisleistung entspricht einer γ-Stromdichte von 2 × 103 γ cm –2s–1 oder 72 × 105 γ cm–2h–1. Mithin ist für diese Strahlung die γ-Empfindlichkeit des Detektors ungefähr 1 × 10–5.
    • – γ-Untergrund bei der Messung mit Neutronen, wobei ca. die Hälfte der Detektoroberfläche mit 1 mm Cadmium-Blech abgedeckt ist: ca 53...64 cm–2h–1.
  • Das Ereignis eines absorbierten Neutrons wird durch seine an den 64 Photomultipliern (PM) generierten Signale repräsentiert. Aus diesen Signalen, von denen die meisten lediglich aus elektronischem Rauschen bestehen, wird die Adresse eines Speicherplatzes gebildet, dessen Inhalt dann um 1 erhöht wird.
  • Die Abspeicherung sollte gemäß dem Ort erfolgen, an dem die Neutronenabsorption stattgefunden hat. Das ist nur eingeschränkt möglich, da die zur Verfügung stehenden PM Signale Sik stochastische Größen sind, die um ihre Erwartungswerte Bik(x, y) fluktuieren und damit keine eindeutigen Funktionen des Ortes sind. Lediglich ihre Erwartungswerte sind wohl definierte Funktionen des Ortes der Neutronenabsorption. Prinzipiell kann der Ort nicht genauer bestimmt werden als dadurch, dass nach dem wahrscheinlichsten Ort für die generierten PM-Signale gesucht wird. Dazu muß man die Erwartungswerte aller Multiplier-Signale in Abhängigkeit der Ereignisorte (x, y) kennen. Die Speicheradressen werden dann bis auf einen Maßstabsfaktor und einen Offset-Wert identisch mit den ermittelten wahrscheinlichsten Orten (xw, yw). Eine Abspeicherung eines Ereignisses geschieht dann dadurch, dass der Inhalt der Speicherzelle um 1 erhöht wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Auswerteeinheit zu schaffen, durch die Signalereignisse sicher detektiert und schnell weiterverarbeitet werden können.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass eine gattungsgemäße Auswerteeinheit so gestaltet wird, dass der Verteiler ein zu bearbeitender Signal der Detektoren an einen freie Verarbeitungskapazität aufweisenden Signalverarbeiter weiterleitet.
  • Die Auswerteeinheit kann auf verschiedene Weisen gestaltet sein. Insbesondere ist es möglich, die Auswerteeinheit so zu gestalten, dass ihre Bestandteile für die Durchführung eines oder mehrerer vorgegebener Auswerteverfahren optimiert sind.
  • So ist es beispielsweise vorteilhaft, die Auswerteeinheit mit analogen Ausgangskanälen auszugestalten, vorzugsweise auch anologe Pulsformer vorzusehen und im Anschluß an die Pulsformer Analog-Digital-Wandler vorzusehen.
  • Die zuvor genannte Anordnung ermöglicht eine besonders schnelle Signalerfassung, wie sie in einem Online-Betrieb gewünscht ist. Die Erfindung beinhaltet jedoch auch Ausführungsformen, bei denen die Auswerteeinheit vollständig digital oder vollständig analog ist, bzw. die eine andere Aufteilung zwischen analogen und digitalen Bestandteilen aufweist.
  • Eine besonders schnelle und zuverlässige Signalverarbeitung läßt sich dadurch erzielen, dass der Verteiler ein digitaler Baustein ist. Der Verteiler ist vorzugsweise ein Application Specific Integrated Circuit (ASIC). Insbesondere handelt es sich bei dem Baustein um ein digitales Gate-Array, vorzugsweise um ein Field Programmable Gate-Array (FPGA). Ein Field Programmable Gate-Array ist mit dem besonderen Vorteil einer freien Programmierbarkeit verbunden.
  • Das System eignet sich für beliebige Zählraten und ist auch für hohe Zählraten im Bereich von 1 MHz bis zu mehreren MHz geeignet.
  • Die Auswerteeinheit und das mit ihr ausgestattete Detektorsystem eignen sich insbesondere für eine größere Anzahl von Kanälen, beispielsweise 256 × 256 Kanäle. Durch eine so große Zahl wird die Auflösung für Teilbereiche (Subbereiche) gesteigert.
  • Eine Erhöhung der Erfassungs- und/oder Auswertegeschwindigkeit wird dadurch erzielt, dass der Verteiler so gestaltet ist, dass er ein zu bearbeitendes Signal an einen freie Verarbeitungskapazität aufweisenden Signalprozessor weiterleitet.
  • Hierdurch ist es möglich, Messungen in Echtzeit durchzuführen.
  • Eine Unterdrückung von Störsignalen läßt sich dadurch erzielen, dass die Auswerteeinheit wenigstens ein Bauelement enthält, welches eine Differentiation durchführt. Hierdurch werden langsame Störsignale eliminiert.
  • Eine weitere Verbesserung der Unterdrückung läßt sich dadurch erzielen, dass das Bauelement ein Shaping-Verstärker ist.
  • Eine Erhöhung der Zuverlässigkeit der Datenverarbeitung wird dadurch erzielt, dass die Signalprozessoren digitale Signalprozessoren sind.
  • Um eine störungsarme Datenübertragung zu erzielen, ist es vorteilhaft, dass wenigstens bereichsweise Lichtleiter zur Datenübertragung dienen.
  • Um das Detektorsystem für Flugzeitmessungen nutzen zu können, kann es so gestaltet werden, dass die Auswerteeinheit Strahlungsereignisse zu voneinander verschiedenen Flugzeitkanälen zuordnen kann.
  • Um bei den Flugzeitmessungen und/oder anderen zeitkritischen Anwendungen eine Erfassung in Echtzeit zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, Speicherbänke mit einer Datenbreite von mindestens 24 bit vorzusehen. Speicherbänke mit einer Datenbreite von wenigstens 32 bit sind besonders vorteilhaft.
  • Ein weiterer Vorteil verschiedener erfindungsgemäßer Gestaltungen des Detektorsystems ist die Möglichkeit, es in ein bestehendes Software-System bezüglich Datenübergabe sowie Start/Stop, Unterbrechung/Fortführung der Messung in Abhängigkeit von äußeren Parametern zu integrieren.
  • Es handelt sich um ein zukunftorientiertes Detektorsystem, das sich auszeichnet durch Technologien der Pulsverarbeitung, beispielsweise durch digitale Signalverarbeitung und durch hierauf angepaßte Bauteile.
  • Die Ausleseelektronik kann eine vorhandene Elektronik ersetzen, so dass eine bestehende Auswerte- und Steuerungs-Software weiter genutzt werden kann. Trotzdem ist es auch ein autarkes System, das für verschiedene Experimente geeignet ist. Eine Anpassung an ein bestehendes System erfolgt vorzugsweise mit einem Interface zu einer bereits vorhandenen Elektronik. Das System ist skalierbar bezüglich der Rechenleistung. Hierzu ist es vorteilhaft, dass – je nach benötigter Laufzeit der angewandten Algorithmen – ein oder mehrere Signalverarbeiter, insbesondere digitale Signalprozessoren (DSPs), eingesetzt werden, wobei die Anzahl der eingesetzten Signalverarbeiter keine Veränderungen der Basissystemstruktur mit sich bringt.
  • Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Abbildungen.
  • Von den Abbildungen zeigt:
  • 1 eine Prinzipskizze zur Verdeutlichung der Lichtverteilung über verschiedene Photomultiplier PM,
  • 2 in drei Teilbildern einen Signalverlauf (a) an einem Detektor (b) nach Vorschalten eines Vorverstärkers (c) nach Vorschalten eines Shaping-Verstärkers,
  • 3 ein Prinzipschaltbild eines für das Detektorsystem geeigneten spannungsempfindlichen Verstärkers,
  • 4 eine Darstellung des Verlaufs der wichtigsten Signale im Detektorsystem,
  • 5 ein Blockschaltbild einer in einer Auswerteeinheit enthaltenen FPGA/ADC Baugruppe,
  • 6 eine erste FPGA/ADC Busstruktur,
  • 7A eine weitere FPGA/ADC Busstruktur,
  • 7B Bausteine zur Ermittlung eines Detektionssignals
  • 8 einen schematischen Aufbau eines in dem Detektorsystem eingesetzten Photomultipliers PM,
  • 9 einen bevorzugten Signalverlauf in den Signalprozessoren,
  • 10 einen schematischen Aufbau einer Anordnung von Signalprozessoren,
  • 11 ein Blockschaltbild eines lokalen Buscontrollers LBC und
  • 12 eine Adressierung einer Speicherzelle zur Speicherung eines Detektionsereignisses.
  • Nachfolgend wird ein Detektionssystem mit einer erfindungsgemäßen Auswerteeinheit dargestellt. Die Auswerteeinheit setzt nicht eine spezielle Gestaltung des Detektorsystems voraus. Auch der Begriff Detektor ist in einer weiten Bedeutung zu verstehen. Er umfaßt jeden Sensor, bei dem das Auftreten von einem oder mehreren Ereignissen registriert wird. Bei dem Ereignis kann es sich beispielsweise um ein Strahlungsereignis handeln, jedoch sind andere Ereignisse, wie beispielsweise eine chemische oder physikalische Veränderung einer Oberfläche, gleichermaßen detektierbar.
  • Die Auswerteeinheit kann mit unterschiedlichen Detektorsystemen zusammenarbeiten, so dass sie vielseitig einsetzbar ist.
  • Der in 1 zur Verdeutlichung der Lichtverteilung über drei Photomultiplier PM beispielhaft dargestellte Detektorkopf weist in einem bevorzugten Praxiseinsatz eine höhere Anzahl von Photomultipliern auf. Der Aufbau eines geeigneten Detektorkopfes in einem Vakuumgehäuse besteht aus einer 2-dimensionalen Anordnung von beispielsweise 8 × 8 = 64 Photomultipliern (PM) mit einem Durchmesser von etwa 10 cm.
  • Die Photomultiplier PM sind vorzugsweise äquidistant auf einem Lichtkoppler montiert. Die Dicke des Lichtkopplers ist so gewählt, dass das durch Neutroneneinfang in einem Szintillator erzeugte Licht durch einen dünnen Luftspalt zwischen Szintillator und Lichtkoppler auf 90° Austrittswinkel begrenzt und auf eine Fläche von mindestens 3 × 3 Photomultiplier PM verteilt wird. Die Verstärkung jedes Photomultipliers PM kann über Variationen der Kathodenspannung eingestellt werden, um Verstärkungsschwankungen auszugleichen. Das Ausgangssignal der Photomultiplier PM wird über Vorverstärker der Ausleseelektronik zur Verfügung gestellt.
  • In einem ersten Detektorkopf werden geeignete Photomultiplier, beispielsweise die Photomultiplier von Philips, Typ XP2312, mit einem passiven Spannungsteiler eingesetzt. Im einem besonders vorteilhaften Detektorkopf wird eine weiterentwickelte Röhre, beispielsweise von PHI, Typ XP5312, mit einem transistorisierten Spannungsteiler eingesetzt. Die Photomultiplier werden an geeigneten Positionen des Detektors montiert.
  • Jeder Photomultiplier wird im Bereich der Photokathoden bis zur 1. Dynode mit einem Abschirmzylinder, beispielsweise aus einem hoch permeablen Material wie MUMETALL®, gegen das Erdmagnetfeld sowie weitere von außen einwirkende kleinere Magnetfelder abgeschirmt. Für die Abschirmung kann jedes Material mit einer hohen Permeabilität eingesetzt werden. Eine derartige Abschirmung ist insbesondere bei solchen Detektoren sinnvoll, die durch Magnetfelder beeinflußbar sind. Da die Erfindung jedoch keineswegs auf die genannten Detektoren beschränkt ist, sondern sich auf alle Detektoren erstreckt, mit denen Detektionsereignisse ermittelt werden, ist diese Abschirmung bei diesen weiteren Detektoren entbehrlich.
  • Das Detektorsystem kann mit beliebigen Detektoren betrieben werden. Ein Beispiel für geeignete Detektoren sind 6Li-Glasszintillatoren (Typ GS20), die von der Firma „Applied Scintillation Technologies" gefertigt werden. Der gesamte Szintillator hat eine Größe von etwa 600 mm × 600 mm × 1 mm und besteht aus sechzehn Einzelstücken von etwa 150 mm × 150 mm × 1 mm. Dieser Szintillator wird auf ein Trägerglas DESAG B270 (605 mm × 605 mm × 3 mm) mittels eines optischen Klebers zusammengesetzt.
  • Das Trägerglas DESAG B 270 ist ein Borglas, das zur Absorption von weiteren Neutronen dient. Eine derartige Abschirmung ist bei Detektoren, die keine Neutronen registrieren, entbehrlich. Bei Detektoren, welche Strahlungsereignisse registrieren, ist eine Abschirmung von Neutronen jedoch zur Verringerung des Rauschens und zur Erhöhung des Signal-Rausch-Verhältnisses zweckmäßig, jedoch gleichfalls nicht notwenig.
  • Vorzugsweise werden solche Detektoren ausgewählt, die bei einer Pulshöhenanalyse eine Toleranz von höchstens ± 5% aufweisen. Mit den ausgesuchten Stücken wird dann der gesamte Szintillator zusammengesetzt. Die gesamte Szintillatoroberfläche wird einseitig (Neutronenseite) mit Reflektorfarbe beschichtet.
  • Alternativ ist ein LiY-Borate-Szintillator geeignet. Die Verwendung dieses Szintillators würde die γ-Empfindlichkeit verbessern.
  • Bei einer Durchführung von Messungen mit der Detektoranordnung löst einfallendes Licht an der Photokathode in den Photomultipliern PM Elektronen aus. Diese Elektronen werden in den Photomultipliern PM 105 – 106-fach verstärkt. Dieser Strom wird auf einem Integrationskondensator C gesammelt, wobei die Ladung Q proportional der Spannung ist, die dann von dem Vorverstärker weiter verarbeitet wird.
  • Die RC Kombination ist so gewählt, dass die Abfallzeitkonstante ca. 50 μs ist, um den nachgeschalteten Filterverstärker zu optimieren. Der eingesetzte Vorverstärker ist vorzugsweise ein spannungsempfindlicher Vorverstärker mit einem FET Eingang, um evtl. Leckströme zu eliminieren. Unter einem spannungsempfindlichen Vorverstärker wird insbesondere ein Verstärker verstanden, der ein eingangsseitiges Spannungssignal um einen Faktor V verstärkt. Der Verstärkungsfaktor wird im Allgemeinen als Leistungsverstärkung VP in dB angegeben, die aus dem Spannungsverstärkungsfaktor V berechnet wird:
    VP[dB] = 20 log V.
  • 3 zeigt ein Ersatzschaltbild für einen nichtinvertierenden Spannungsverstärker, der als Vorverstärker für einen PM verwendet wird.
  • Um ein eindeutiges und leicht digitalisierbares Signal zu erhalten und das Signal-Rausch-Verhältnis zu verbessern, ist es zweckmäßig, einen sogenannten Shaping-Verstärker einzusetzen, der schnelle Anstiege im Ausgangssignal des Vorverstärkers differenziert, n-mal integriert und ein Signal erzeugt, dessen Höhe proportional zur Spannungsstufe und damit zur erzeugten Ladung Q ist. Mit der Differentiation werden langsame Signale (50 Hz) nicht übertragen. Das Vorverstärkersignal wird dann über ein Kabel, beispielsweise ein RG159 (Lemo) Kabel, an den Hauptverstärker weitergeleitet.
  • Die Halterung für die elektronischen Bauteile besteht vorzugsweise aus einem geeigneten Rahmen, beispielsweise einem Doppel-Europa-Rahmen, der die einzelnen Baugruppen trägt und einem Einfach-Europa-Rahmen mit der Spannungsversorgung. Ein Hochspannungs-Netzteil ist vorzugsweise in einen normierten Einschub, beispielsweise einem 19 Zoll Einschub, angeordnet. Zur schnellen digitalen Signalanalyse kommen hochintegrierte Datenkanäle, beispielsweise FPGA-Kanäle, zum Einsatz. Die von dort gelieferten Daten gelangen über einen schnellen Verteiler, beispielsweise einen „Crossbarswitch" mit Datenkapazitäten von vielen MB/s bis zu mehreren GB/s zu einem jeweils „freien DSP". Ausreichend hohe Verteilungsgeschwindigkeiten in Verbindung mit einem konstruktiv vereinfachten Aufbau werden vorzugsweise mit Datenkapazitäten im Bereich von etwa 80 MB/s erreicht. Die Kontrolle über diesen Datenpfad übernimmt ein Local Bus Controller.
  • Die Anordnung der Bauelemente und ein Signalverlauf sind in 4 beispielhaft dargestellt. Hierbei ist eine geeignete Anzahl Photomultiplier PM in einer geeigneten Formation angeordnet. Im dargestellten Fall sind die Photomultiplier PM zu einer 8 × 8 Matrix zusammengefaßt. Ausgänge mehrerer Photomultiplier PM, vorzugsweise Ausgänge aller Photomultiplier PM, sind mit einem Eingang eines Vorverstärkers PreAmp verbunden. Der Vorverstärker PreAmp weist mehrere Ausgänge auf, die in Eingänge von Shaping Verstärkern ShAmp münden. Bei einer Anzahl N Photomultiplier PM – im dargestellten Fall 64 – die in den Vorverstärker PreAmp münden und einer Datenbreite, die den Signalen von 1 – im dargestellten Fall 16 – Photomultipliern PM entspricht, verarbeiten N/1 – im dargestellten Fall 4 – Vorverstärker PreAmp Signale von jeweils 1 Photomultipliern PM.
  • Der mechanische Aufbau der einzelnen Baugruppen im Hauptrahmen ist beliebig und hat beispielsweise folgende Bestandteile:
    • – alle Baugruppen im „extended, Doppel-Europa" Format (6 HE)
    • – 220 × 233,35 mm, Platinen mit PCI Bus: unterer Teil 160 mm tief
    • – maximale Breite je Baugruppe: 4 TE = 20,4 mm
  • Bevorzugte Baugruppen sind:
    • – mehrere, vorzugsweise bis 4, Analog-Baugruppen mit je 16 analogen Eingängen (Hauptverstärker, Shaper)
    • – mehrere, vorzugsweise bis 4, FPGA Baugruppen; jede FPGA Baugruppe bearbeitet 16 analoge Eingänge
    • – eine DAC Baugruppe für die Kathodenspannung der einzelnen PM
    • – mehrere, vorzugsweise bis 4, DSPc62xx Baugruppen jede Baugruppe trägt 4 TMS320c62xx Digitale Signalprozessoren
    • – ein Local Bus Controller (LBC) Arbitrierung des DSPs, CAN Bus Schnittstelle, LED Anzeigen
    • – eine System CPU mit Pentium basierendem PC und mit Windows-NT oder Linux
  • Es ist zweckmäßig, mehrere, beispielsweise drei, Backplanes vorzusehen, insbesondere:
    • – compact PCI (standard cPCI, 8 Slots) Kommunikation zwischen DSP Baugruppen und System CPU
    • – Private Bus (VME Rückwand wird benutzt) Kommunikation zwischen FPGA und DSP Baugruppen als „Crossbarswitch"
    • – FPGA und Analog FPGA interconnections (2·PCI connector auf 3 HE)
  • Ein Aufbau der Bus-Systeme in einem 19''-Rahmen erfolgt beispielsweise wie folgt:
    Ein Überrahmen enthält ein „Doppel-Euro, 6HE, 84 TE" für die gesamte Elektronik. Bevorzugte Maße sind:
    Figure 00150001
    Nachfolgend werden die einzelnen Baugruppen erläutert.
  • Ein Hauptverstärker ist aus mehreren Komponenten aufgebaut. Beispielsweise befinden sich auf einer Frontplatte sechzehn LEMO Eingänge mit einer Testbuchse für den Ausgang. Die ankommenden Vorverstärkersignale (16 pro Baugruppe) werden im nachgeschalteten Hauptverstärker (Filterverstärker) auf die gewünschte Amplitude verstärkt. Das Signal wird durch Differenzieren und Integrieren zu einem unipolaren, gaußförmigen Signal verarbeitet und dann dem ADC auf der FPGA/ADC Baugruppe zur Verfügung gestellt.
  • Die FPGA/ADC Karte wird über einen privaten Bus mit jeweils 16 Kanälen der analogen Hauptverstärker verbunden (Analog In). Die Ankopplung an den Bus erfolgt über einen cPCI Stecker, wobei der obere Teil des Steckers für Kommunikation der FPGA/ADC Karten untereinander und der untere Teil des Steckers für die analogen Eingangssignale verwendet wird. Um eine gute Schirmung der analogen Signale zu gewährleisten, wird jedes ADC Signal zwischen GND Kontakten angeordnet. Für den Betrieb als linearer Detektor werden keine Crosslink Signale zwischen den FPGA/ADC Karten benötigt.
  • Eine Standard VME Backplane dient zur schnellen Kommunikation der FPGA/ADC Karte mit dem Local Bus Controller und DSP Karten.
  • Weitere Einzelheiten ergeben sich aus dem in 5 dargestellten Blockschaltbild einer FPGA/ADC Baugruppe. Über einen CAN Bus Controller der FPGA/ADC Karte können die Flash Proms der FPGAs umkonfiguriert werden. Im laufenden Betrieb kann eine beliebige FPGA Konfiguration geladen und der FPGA neu programmiert werden. Der Micro Controller speichert in seinem EEPROM, welche Konfiguration zuletzt aktiv war und initialisiert nach einem System Neustart den FPGA mit der entsprechenden Konfiguration.
  • Es werden mehrere, im dargestellten Fall 2, Konfigurations-Proms eingesetzt, um ein schnelles Umschalten zwischen unterschiedlichen Betriebs-Modi zu gewährleisten.
  • Jede FPGA/ADC Karte besitzt einen First-in-first-out-Baustein Fifo, beispielsweise einen 4 k·36 bit First-in-first-out-Baustein Fifo, zum Puffern der Daten. Hiermit können viele – im dargestellten Fall 1024 – Ereignisse gespeichert werden, was einer Aufnahmezeit von etwa 1 ms entspricht.
  • Um auch eine Anwendung der FPGA/ADC-Platine für Flugzeitmessungen, das heißt im Time of Flight-Betrieb, zu gewährleisten, ist jede Karte mit einem Zähler (Auflösung etwa 1 μs) ausgestattet. Der Startimpluls wird den FPGAs in einem Vorzähler zur Verfügung gestellt, und der Vorzähler startet dann die Zeitbasis.
  • Die Kommunikation der FPGA/ADC Karte mit dem Local Bus Controller und den DSP Karten erfolgt über die VME Backplane.
  • Bei der in 6 dargestellten FPGA/ADC Busstruktur kommunizieren auf der privaten FPGA/Analog Backplane die FPGA/ADC-Karten untereinander und mit den analogen Hauptverstärkern. Ahle FPGA/ADC-Karten erhalten ihren Systemtakt (80 MHz) von einem auf der privaten Backplane angebrachten Oszillator, um eine Taktverschiebung auf den Karten zu vermeiden. Vom Systemtakt wird der Arbeitstakt der ADCs (20 MHz) abgeleitet, um auch hier nicht vom Gesamtkonzept eines synchronen Designs abzuweichen. Das Reset Signal der FPGA/ADC Karten sowie der TOF Zähler wird ebenfalls über die Backplane in der Laufzeit korrigiert. Hierdurch wird jede FPGA/ADC-Karte zur gleichen Zeit zurückgesetzt.
  • Die Steuersignale des FPGA Busses bestehen aus Reset-Signal für den TOF-Counter, Reset-Signal der FPGAs und Peak-Leitungen. Der Zähler für die Zeitmarke im TOF-Modus wird auf jeder FPGA/ADC-Karte implementiert. Jede FPGA/ADC-Karte zeigt über ihre Peakleitung ein gefundenes Maximum an, worauf alle Karten ihre aktuellen ADC-Werte (Peak-Werte) in ihren Fifos speichern.
  • Bausteine zur Ermittlung eines Detektionssignals sind in einem schematischen Aufbau in 7B dargestellt. Ein Suchprozeß arbeitet mit von den Analog-Digital-Wandlern ADC ausgegebenen Werten. Sobald auf einem der Kanäle ein Maximum gefunden wurde, werden alle ADC Werte – im dargestellten Fall 16 – in den First-in-first-out-Baustein Fifo übertragen und die Datenausgabe für eine geeignete Zeit, beispielsweise etwa 1 μs, gesperrt. Gleichzeitig werden alle anderen Karten aufgefordert, ihre ADC Werte ebenfalls ins Fifo zu übertragen. Es entsteht somit ein Abbild des Detektors. Der Fachmann kann die Elemente und ihre Anordnung abwandeln, um die dargestellte Verarbeitung der Meßwerte anders zu realisieren, Ferner wird untersucht, wann ein Kanal k ein Maximum aufweist. Ein Kanal k hat dann ein Maximum, wenn zu einer Zeit ti die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
    • 1. Der ADC Wert ADC_chk(ti) muß über einer Schwelle liegen
    • 2 . ADC_chk (ti) ≥ ADC_chk+i (ti) und ADC_chk (ti) > ADC_chk–1 (ti)
    • 3 . ADC_chk (ti) > ADC_chk (ti+1)

    Sind alle Bedingungen erfüllt, werden die Nachbarsegmente über die Peak-Leitungen der Karte angewiesen, ihre ADC-Werte ebenfalls ins Fifo zu übertragen.
  • Da der Prozeß des Peak-Findens bei konventionellen Bausteinen nicht in einem Taktzyklus (20 MHz) abgearbeitet werden kann, wird er in mehrere Pipeline States zerlegt. Dieses ergibt eine um n·50 ns verzögerte Ereignisausgabe und erhöht den Ressourcenbedarf im FPGA, da für jeden State die zu diesem State gehörenden ADC-Eingangssignale gespeichert werden müssen.
  • In 8 ist ein schematischer Aufbau des Photomultipliers PM mit DAC und HV dargestellt.
  • Bei der Stabilisierungs-Messung wird von jedem Photomultiplier PM ein Pulshöhenspektrum erzeugt. Der Schwerpunkt in diesem Pulshöhenspektrum sollte für alle Photomultiplier PM im gleichen Kanal liegen.
  • Eine Abweichung der einzelnen PM-Signale von diesem Kanal kann durch eine Änderung der Verstärkung für den jeweiligen PM erreicht werden. Dazu wird über DACs, welche über eine Kontrolleinheit automatisch gesteuert werden, die Kathodenspannung des betreffenden PM variiert, bis sich die gewünschte Kanalnummer einstellt.
  • Ein Digitaler Signal Prozessor (DSP) ist optimiert auf die bei der digitalen Signalauswertung anfallenden mathematischen Operationen. Ein für die anfallenden Signalverarbeitungsaufgaben geeigneter DSP ist der Prozessor TMS320c6201/c6701 von Texas Instruments. Dieser DSP (getaktet mit 200 MHz) kann in einem Zyklus mit einer Zyklusdauer von 5 ns bis zu acht 32 bit-Befehle abarbeiten. Damit erreicht der DSP eine Rechenleistung von 1600 MIPS.
  • Für die digitale Zentrumsfindung können mehrere, vorzugsweise bis zu vier, Doppel-Euro-Karten mit jeweils vier TMS320c6101 Prozessoren eingesetzt werden. Dadurch kann die digitale Zentrumsfindung auf mehreren, bevorzugt bis zu 16, Signalverarbeitern parallel durchgeführt werden.
  • In 9 ist ein geeigneter Signalverlauf in der DSP Baugruppe dargestellt. Die DSPc62 Baugruppe ist als Doppel-Euro Format Karte ausgelegt, wobei die obere Baugruppenhälfte eine Tiefe von 220, die untere Hälfte eine Tiefe von 160 mm hat. Damit ist die Karte im unteren Bereich cPCI kompatibel zu anderen PCI-Bus basierenden Einfach-Euro-Karten.
  • 10 zeigt einen schematischen Aufbau der DSP Baugruppe. Ein oberer Stecker, beispielsweise eine 96-polige VG Leiste, verbindet die DSPc62 Baugruppe über den lokalen Bus mit den FPGA Eventbuilder Baugruppen. Ein unterer Stecker, beispielsweise ein cPCI Stecker, verbindet die DSPc62 Baugruppe mit dem compact-PCI Bus und somit dem Hostrechner.
  • Die Signalprozessoren (DSP) erhalten vom Lokalen Bus Controller (LBC) den Auftrag, das in den Fifos vorliegende Detektorereignis zu verarbeiten. Der angesprochene DSP liest daraufhin die ADC-Werte des kompletten Detektorarrays über den lokalen Bus ein und gibt die Ereigniskennung in den FPGAs wieder frei. Der Datentransfer über den lokalen Bus wird mit 20 MHz, 32 bit Worte durchgeführt. Dies führt zu einer Busbandbreite von 80 MHz. Das Datenpaket (64 Bytes) wird daher in 800 ns eingelesen.
  • Nach dem Einlesen übernimmt der Signalverarbeiter die Aufgabe der Zentrumsfindung. Durch die Möglichkeit, ein Programm für den Signalverarbeiter vom Hostrechner zu laden, kann der Algorithmus zur Zentrumsfindung den verschiedenen Meßaufgaben angepaßt werden. Durch unterschiedliche Signalverarbeitungsprogramme wird hier auch zwischen 1-D- und 2-D-Detektoren unterschieden.
  • Das gefundene Zentrum wird, mit einer Zeitmarke versehen, in einen Ringspeicher innerhalb des DSP Speichers abgelegt und durch ein Flag dem Hostrechner mitgeteilt. Der Hostrechner ist eine cPCI kompatible Baugruppe mit dem Betriebssystem Windows-NT oder LINUX. Der Hostrechner holt nun über den cPCI Bus die Zentrumsdaten der verschiedenen Signalverarbeiter ab und führt das Histogramming durch. Auch hier können durch verschiedene Anwenderprogramme verschiedene Meßaufgaben (1 D, 2 D, Kalibrierung usw.) durchgeführt werden.
  • In 11 ist ein Blockschaltbild des lokalen Bus Controllers LBC dargestellt. Der Local Bus Controller (LBC) dient zur Ablaufsteuerung der Lastverteilung an die parallel arbeitenden Digitalen Signalprozessor-(DSP)-Baugruppen DSPc62 am lokalen Bus LB. Weiterhin stellt der LBC eine CAN Schnittstelle zur Verfügung sowie Anschlußmöglichkeiten für verschiedene Statusanzeigen.
  • Der lokale Bus LB dient zum schnellen Datentransfer von den FPGA Eingangsbaugruppen zu dem Ereignisse verarbeitenden DSP. Er weist beispielsweise folgende Werte auf:
    • – 32 bit Datenbreite
    • – 20 MHz Lesetakt
    • – 80 MByte Bandbreite
  • Als Rückwand für den LB wird eine industrielle „VME Backplane" eingesetzt. Es werden folgende Signale geführt:
    Figure 00210001
  • Nachfolgend sind bevorzugte Signalverläufe im Bereich des lokalen Busses LB dargestellt.
    • Eine FPGA Eingangsbaugruppe erkennt ein Ereignis. – Alle FPGA Eingangsbaugruppen werden gesperrt – jede FPGA Eingangsbaugruppe schreibt seine ADC-Bytes in das FIFO – Fifo ist als 32 bit Ausgangsbus aufgebaut – Das *EVENT Signal wird aktiviert (Fifo X NotEmpty) – die FPGA Eingangsbaugruppen sind wieder frei (max 1 μs)
    • – der „Local Bus Controller" (LBC) erkennt das *EVENT Signal – der LBC sucht nach einem freien DSP (*FREE Signale) – der LBC selektiert einen freien DSP (Go 0..3 Signale) – der LBC aktiviert das *GO Signal
    • – der selektierte DSP – aktiviert nacheinander die 4 FPGA Baugruppen (*CS_FPGA0..3; – und liest von jeder Baugruppe 4 Doppelworte (*RD_FPGA) – zum Abschluß wird sein *FREE Signal weggenommen – der LBC erkennt, dass der DSP die Arbeit aufgenommen hat und nimmt das *GO Signal weg
    • – der DSP bearbeitet die eingelesenen Daten – Bearbeitung des 8×8 Bildes – Abspeichern des Ergebnisses in einem lokalen Speicherpuffer – wenn Puffer voll, Flag für den Host setzen – wenn fertig, *FREE Signal setzen
    • – die HOST CPU – pollt alle DSPs, ob der Puffer voll ist f – liest einen DSP Ergebnis Puffer ein – incrementiert im Spektrumsspeicher – überträgt das Bild auf Anforderung übers Netzwerk – speichert das Bild auf die lokale Festplatte
  • Beispielsweise weist der lokale Bus folgende Pinbelegung auf:
    Figure 00230001
    Figure 00240001
  • Vorzugsweise übernimmt ein Hostrechner die gesamte Konfiguration des Systems und bestimmt durch Download der entsprechenden DSP-Programme und Start der Anwenderprogramme, welche Messung durchgeführt werden soll.
  • Als Hostrechner kommt beispielsweise eine am Markt erhältliche cPCI Baugruppe mit wenigstens einem Pentium Prozessor zum Einsatz. Selbstverständlich kann auch ein anderer Prozessor mit einer vergleichbaren Rechenleistung eingesetzt werden. Der Hostrechner erhält eine lokale Festplatte, ein Diskettenlaufwerk, einen Anschluß für Maus, Tastatur und Bildschirm sowie vorzugsweise auch einen Netzwerkzugang.
  • Auf dem Hostrechner läuft ein geeignetes Betriebssystem, beispielsweise Windows-NT oder LINUX. Er dient außerdem als Entwicklungsplattform für weitere Programme. Sowohl die DSP- als auch die FPGA-Programme können hier entwickelt werden, bzw. die entwickelten Programme können auf die Festplatte abgelegt werden.
  • Beim Starten eines Anwenderprogramms werden alle FPGA und DSPs mit dem entsprechenden Meßprogramm geladen und der Meßablauf gestartet.
  • Der Hostrechner liest die von den DSPc62 vorbereiteten Meßergebnisse, (Zentrum, Koordinaten) aus und führt das Histogramming im D1- oder 2D-Raum aus.
  • Die Histogrammdaten können über den lokalen Bildschirm visualisiert werden oder aber über das Netzwerk an andere Auswerterechner weitergeleitet werden.
  • Weitere zweckmäßige Bestandteile des Detektorsystems sind: Ausgänge: Ratemeter-Ausgang für gezählte Ereignisse Ratemeter-Ausgang für nicht gezählte Ereignisse Ratemeter-Ausgang für mehrere, vorzugsweise alle Ereignisse
    LED Display
    Ethernet Verbindung
    Netzteil-Rahmen
    Temperaturüberwachung.
  • In 12 ist eine Adressierung einer Speicherzelle zur Abspeicherung des Detektionsereignisses beispielhaft dargestellt.
  • Die Adressierung einer Speicherzelle – Abspeicherung – sollte gemäß des Ortes erfolgen, an dem die Neutronenabsorption stattgefunden hat. Das ist nur eingeschränkt möglich, da die zur Verfügung stehenden PM Signale Sik stochastische Größen sind, die um ihre Erwartungswerte Bik (x, y) fluktuieren und damit keine eindeutigen Funktionen des Ortes sind. Lediglich ihre Erwartungswerte sind wohl definierte Funktionen des Ortes der Neutronenabsorption. Prinzipiell kann der Ort nicht genauer bestimmt werden, als dadurch, daß nach dem wahrscheinlichsten Ort für die generierten PM-Signale gesucht wird. Dazu sollten die Erwartungswerte aller Multiplier-Signale in Abhängigkeit der Ereignisorte (x, y) bekannt sein. Die Speicheradressen werden dann bis auf einen Maßstabsfaktor und Offset Wert identisch den ermittelten wahrscheinlichsten Orten (xw, yw), und eine Abspeicherung eines Ereignisses geschieht dann dadurch, dass der Inhalt der Speicherzelle um 1 erhöht wird.
  • Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen werden der Verteiler und die Signalverarbeiter durch besonders geeignete elektronische Schaltungen realisiert. Es ist jedoch gleichfalls möglich, anstelle der elektronischen Schaltungen eine oder mehrere optische Schaltungen vorzusehen, bzw. einen oder mehrere Computer für die Signalverarbeitung einzusetzen.
  • Die Auswerteeinheit ist insbesondere eine Schaltungsanordnung mit Mitteln zur Durchführung logischer Vergleiche, ein Computer oder ein Bestandteil eines Computers. Der Begriff „Computer" ist in keiner Weise einschränkend zu verstehen. Es kann sich hierbei um eine beliebige zur Durchführung von Berechnungen geeignete Einheit handeln, beispielsweise eine Workstation, einen Personalcomputer, einen Mikrocomputer oder eine zur Durchführung von Berechnungen geeignete Schaltung.

Claims (16)

  1. Auswerteeinheit zum Auswerten von durch einen oder mehrere Detektoren registrierten Detektorereignissen, wobei die Auswerteeinheit Signalprozessoren zur Verarbeitung von Signalen der Detektoren und mindestens einen Verteiler enthält, der Signale der Detektoren an wenigstens einen ausgewählten Signalverarbeiter weiterleitet, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteiler so gestaltet ist, dass er ein zu bearbeitendes Signal an einen freie Verarbeitungskapazität aufweisenden Signalverarbeiter weiterleitet.
  2. Auswerteeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteiler ein digitaler Baustein ist oder wenigstens einen digitalen Baustein enthält.
  3. Auswerteeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteiler ein digitales Gate-Array ist.
  4. Auswerteeinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das digitale Gate-Array ein Field Programmable Gate-Array (FPGA) ist.
  5. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalverarbeiter ein Signalprozessor ist.
  6. Auswerteeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalprozessor ein digitaler Signalprozessor (DSP) ist.
  7. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens ein Bauelement enthält, welches eine analoge Signalaufbereitung durchführt.
  8. Auswerteeinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement eine Pulsformung und/oder eine Verstärkung durchführt.
  9. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie parallel zueinander geschaltete Analog-Digital-Wandler (ADW) enthält.
  10. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit Strahlungsereignisse zu voneinander verschiedenen Flugzeitkanälen zuordnen kann.
  11. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit bei Detektionsereignissen, die von verschiedenen Detektoren und/oder Detektorgruppen registriert werden, die Signale des Detektors und/oder der Detektorgruppe, welche einen extremalen Wert einer Signalkombination aufweisen, als zu verarbeitendes Detektionsereignis verwendet.
  12. Auswerteeinheit nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Vergleicher enthält, der überprüft, ob eine Intensität eines Detektionssignals wenigstens einen Schwellwert erreicht.
  13. Auswerteeinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie Detektionssignale, deren Intensität wenigstens dem Schwellwert entspricht, anders behandelt, als Detektionssignale, deren Intensität unterhalb des Schwellwertes liegt.
  14. Auswerteeinheit nach einem oder beiden der Ansprüche 12 oder 13 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellwert fest vorgegeben ist.
  15. Auswerteeinheiten nach einem oder beiden der Ansprüche 12 oder 13 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellwert anhand der Größe auftretender Signale variiert wird.
  16. Auswerteeinheiten nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Signale der Detektoren so normiert werden, dass innerhalb eines Meßzyklus die durch die Normierung entstehenden Signalstärken im wesentlichen auf einem gleichbleibenden mittleren Intensitätsniveau gehalten werden.
DE1999150919 1999-10-21 1999-10-21 Auswerteeinheit zum Auswerten von Detektorereignissen Expired - Fee Related DE19950919B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999150919 DE19950919B4 (de) 1999-10-21 1999-10-21 Auswerteeinheit zum Auswerten von Detektorereignissen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999150919 DE19950919B4 (de) 1999-10-21 1999-10-21 Auswerteeinheit zum Auswerten von Detektorereignissen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19950919A1 DE19950919A1 (de) 2001-05-31
DE19950919B4 true DE19950919B4 (de) 2004-06-17

Family

ID=7926528

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1999150919 Expired - Fee Related DE19950919B4 (de) 1999-10-21 1999-10-21 Auswerteeinheit zum Auswerten von Detektorereignissen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19950919B4 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10056969A1 (de) 2000-11-17 2002-05-23 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Anordnung zur Bestimmung des Ladezustandes einer Batterie
DE102006017716A1 (de) * 2006-04-15 2007-10-18 Forschungszentrum Jülich GmbH Vorrichtung zur Messung biomedizinischer Daten eines Probanden und Verfahren zur Stimulation des Probanden mit in Echtzeit verarbeiteten Daten

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2253274A (en) * 1991-02-27 1992-09-02 Hamamatsu Photonics Kk Radiation position detector
EP0893705A2 (de) * 1997-07-04 1999-01-27 Integrated Detector &amp; Electronics AS Verfahren und Vorrichtung für datensignallesen emittierte aus einer aktiven Pixelsensor

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB2253274A (en) * 1991-02-27 1992-09-02 Hamamatsu Photonics Kk Radiation position detector
EP0893705A2 (de) * 1997-07-04 1999-01-27 Integrated Detector &amp; Electronics AS Verfahren und Vorrichtung für datensignallesen emittierte aus einer aktiven Pixelsensor

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
M. Heiderich et al., A two-dimensional scintilla- tion detector for small angle neutron scattering, Nucl. Instr. In Phys. Res. A305 (1991) 423-432 *

Also Published As

Publication number Publication date
DE19950919A1 (de) 2001-05-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US6605809B1 (en) Evaluation unit to evaluate detector events
EP1569012B1 (de) Verfahren zum Nachweis ionisierender Strahlung
DE69534284T2 (de) Halbleiter-gammastrahlungskamera und medizinisches bildgebungssystem
Flaska et al. Identification of shielded neutron sources with the liquid scintillator BC-501A using a digital pulse shape discrimination method
DE112017005641T5 (de) Histogramm-Ausleseverfahren und Histogramm-Ausleseschaltkreis zum Ermitteln der Flugzeit eines Photons
DE102005015017B4 (de) Vorrichtung und Verfahren zum Digitalisieren von PET-Strahlungs-Ereignissen
DE10352012B4 (de) Detektormodul für die CT- und/oder PET- und/oder SPECT-Tomographie
DE112011102595T5 (de) Erfassungsverfahren für die Lichtmenge und Vorrichtung dafür
DE2149279A1 (de) Szintillationskamera mit verbesserter Aufloesung
DE69534677T2 (de) Gammakamerasystem
DE69516387T2 (de) Szintillationszähler
EP2194362B1 (de) Radiometrische Füllstands- oder Dichtemessung
DE10322712A1 (de) Strahlungsquellenpositions-Erfassungsverfahren, Strahlungsquellenpositions-Erfassungssystem, und Strahlungsquellenpositions-Erfassungssonde
DE69818763T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Lesen von Datensignalen, die von einem aktive Pixel eines Sensors ausgegeben werden
DE112013000778T5 (de) Neutronenkamera, die Zeilen- und Spaltensummationen einsetzt
DE10318416B4 (de) Vorrichtung zur Erfassung des Abstandes und der Richtung einer Röntgenstrahl- oder Gammastrahlquelle mit einem Mehrschichtstrahlendetektor
DE2725750A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung des quench-effektes bei szintillationszaehlern mit fluessigem szintillator
DE19647428A1 (de) Lichtmessvorrichtung zur Quantifizierung von Photonen
DE19950919B4 (de) Auswerteeinheit zum Auswerten von Detektorereignissen
DE69418700T2 (de) Elektronisches strahlungsabbildungssystem
DE4223773C2 (de) Verfahren zur Unterscheidung und gleichzeitigen oder getrennten Messung von Einzel- und Mehrelektronenereignissen in einem optoelektronischen Detektor
DE69528949T2 (de) Verbessertes Gammakamera-System
EP1815269B1 (de) Verfahren zur signaltrennung in szintillationsdetektoren
DE19711124C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung künstlicher Gammastrahlung
DE3635477C2 (de) Verfahren und Schaltungsanordnung zur Reduzierung des Zähluntergrundes der Messung mit einer Koinzidenz-Antikoinzidenz-Auswertung und Verwendung des Verfahrens

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee