DE19950396A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Bestimmen des Pflanzenzustandes - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Bestimmen des PflanzenzustandesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen des Pflanzenzustandes. DOLLAR A Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß störende Einflüsse durch die Richtungsverteilung der Einstrahlung auf die Messung beseitigt, die Genauigkeit der Messung durch eine gezielte Anpassung an die Wellenlängen erhöht, die Verfügbarkeit der Meßmethode auf Tag und Nacht kostengünstig erweitert und die Robustheit sowie Kompaktheit des Meßsystems unter gleichzeitiger Verbesserung seiner Bedienbarkeit erhöht wird. DOLLAR A Die die Pflanzen beleuchtenden Lichtquellen sind an einem Meßkopf (1) so angeordnet, daß der zu messende Pflanzenbestand mit einem Lichtfleck oder -streifen (17) aus Licht von mindestens zwei Gruppen Dioden mit ausgewählter Wellenlänge beleuchtet wird, um den Pflanzenzustand zu bestimmen, und daß der Meßkopf (1) eine Vielzahl von ein scheinwerferähnliches Leuchtfeld (6) bildendes, dicht nebeneinander angeordneten lichtstarken Dioden (7, 8) umfaßt, das mindestens zwei Typen bzw. Gruppen der Dioden (7, 8) jeweils einer Wellenlänge enthält, und daß den Dioden (7, 8) oder einer Gruppe von Dioden ein gemeinsamer Detektor (9, 10) zugeordnet ist, der im Leuchtfeld (6) der Dioden angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestimmen des
Pflanzenzustandes, mit künstlichen Lichtquellen, insbesondere
mehreren Lumineszenz- und/oder Laserdioden, zum Beleuchten
des zu messenden Pflanzenbestandes, einem Detektor zum
Registrieren des vom Pflanzenbestand reflektierten Lichtes,
einer Signal-Verarbeitungseinrichtung umfassend einen die
Reflexionsdaten auswertenden, den Pflanzenzustand
bestimmenden Mikroprozessor, wobei die Lichtquelle, der
Detektor und die Verarbeitungseinrichtung an/auf bzw. in
einem verfahrbaren Träger angeordnet sind.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Bestimmen des
Pflanzenzustandes, bei dem künstliche Lichtquellen,
insbesondere Lumineszenz- oder Laserdioden verschiedener
Wellenlängen, Reflexionssignale am Blattwerk des zu messenden
Pflanzenbestandes im sichtbaren und/oder nahinfraroten
Spektralbereich beim Überfahren des Pflanzenbestandes
erzeugt, diese Signale mittels Detektoren erfaßt und an eine
Signal-Verarbeitungseinrichtung weitergegeben werden sowie in
dieser nach einem speziellen Auswertealgorithmus der
Pflanzenzustand ermittelt wird.
Es ist bekannt, den Pflanzenzustand, insbesondere die
Ernährung von Pflanzen, mit Hilfe des Chlorophyllgehaltes zu
bestimmen (Prospekt "precise" der Firma Hydro Agri, 1997).
Der Chlorophyllgehalt wird üblicherweise mittels
reflexionsoptischer Sensoren ermittelt wie sie beispielsweise
grundlegend in der US 4 986 665 beschrieben sind. Als
Lichtquelle dient die natürliche Sonnenstrahlung, deren
Intensität und spektrale Verteilung zur Normierung
kontinuierlich erfaßt werden muß.
Die passive Beleuchtung hat den Nachteil, daß die Messung nur
tagsüber durchgeführt werden kann, weil nachts und am späten
Abend und frühen Morgen die Bestrahlungsstärke zu gering ist,
um ein auswertbares Signal zu erhalten. Des weiteren
beeinflußt die Verteilung der Einstrahlung über den
Himmelshalbraum die Reflexionsmessung infolge des nicht
lambert'schen Rückstreuverhaltens des Pflanzenbestandes. Dies
führt zu Ungenauigkeiten bei durchziehender Bewölkung sowie
bei niedrigen Sonnenständen. Der Auswertealgorithmus für das
Reflexionsspektrum muß darüber hinaus immer auf die
Minimierung der Einstrahleffekte ausgerichtet werden, wodurch
die Messung des Chlorophyllgehaltes mit unkalkulierbaren
Unsicherheiten behaftet ist.
Die aktive Beleuchtung des Pflanzenbestandes mit
monochromatischen Lichtstrahlen von Leucht- oder Laserdioden
im Wellenlängenbereich zwischen 400 bis 1000 nm ist aus der
US 5 389 781 bekannt. Mindestens zwei Emitter strahlen
monochromatisches Licht mit einer unterschiedlichen
Wellenlänge auf den Pflanzenbestand ab, um Unkraut aus dem
Pflanzenbestand selektiv festzustellen und anschließend zu
eliminieren. Die Emitter (LED's) werden in schneller Folge
an- und ausgeschaltet. Dies geschieht dadurch, daß der Strom
für jeden der beiden Emitter mit einer hohen Frequenz,
beispielsweise 455 kHz, moduliert wird. Die von den Emittern
abstrahlenden Lichtstrahlen werden durch Emitterlinsen
punktförmig fokussiert, bevor sie auf die vorbestimmte Fläche
treffen. Der Pflanzenbestand einschließlich Unkraut
reflektiert die Strahlung, die von einem Fotodetektor erfaßt
wird. Die reflektierte Strahlung enthält unterschiedliche
Wellenlängenanteile an monochromatischem Licht je nach dem,
ob das Licht an Pflanzen oder vom Boden reflektiert wurde.
Durch eine speziell zwischen Fotodetektor und dem
Reflexionsort angeordnete Detektorlinse und eine
Aperturblende wird der Anteil der Bodenstrahlung eliminiert.
Die vom Fotodetektor erfaßten Anteile der Strahlung der
beiden Emitter werden in eine Phase umgewandelt, mit einer
Vergleichsphase verglichen und in einem Rechner verarbeitet,
um einen Ausbringer für Unkrautbekämpfungsmittel zu steuern.
Ein weiteres bekanntes aktives Meßsystem (WO 97/37372) für
die Ermittlung und Bekämpfung von Unkraut in einem
Baumwollfeld verwendet eine Vielzahl von in einer Reihe
angeordneten lichtemittierenden Dioden, deren Strahlen durch
eine Linse zu einem dünnen breitgefächerten Strahl fokussiert
werden. Mit einem von den Lichtquellen beabstandeten
Lichtdetektor werden die bei Bewegung des Sensorsystems
(lichtemittierenden Dioden und Lichtdetektor) über die
Pflanzen reflektierten Lichtstrahlen erfaßt und verarbeitet.
Um festzustellen, ob im beleuchteten Feld lebende Pflanzen
vorhanden sind, wird das Licht einer lichtemittierenden Diode
moduliert.
Zielstellung dieser bekannten Lösungen ist es, Unkraut in
Nutzpflanzenbeständen mit einem gezielten Ausbringen an
Unkrautbekämpfungsmitteln zu eliminieren. Das bekannte
optische Meßsystem ist zwar in der Lage, die Anwesenheit von
Pflanzen festzustellen und lebende von abgestorbenen Pflanzen
zu unterscheiden. Dadurch, daß im Detektor gleichzeitig ein
Summensignal aus Reflexionsdaten, natürlicher Bestrahlung und
Hintergrundstrahlung erfaßt wird, läßt sich der
Pflanzenzustand, insbesondere Ernährungszustand an lebenden
Pflanzen, aber mit dieser bekannten Lösung nicht hinreichend
genau bestimmen.
Darüber hinaus ist der Aufbau dieser bekannten Meßsysteme mit
ihrer von der Leuchtdiodenbeleuchtung getrennten Anordnung
von Photodetektoren, Emitterlinsen, Detektorlinsen und
Aperturblenden nicht nur aufwendig, sondern auch für den
rauhen Betrieb in der Landwirtschaft zu störanfällig.
Auch andere bekannte aktive Beleuchtungssysteme (DE 37 02 811 A1,
DE 39 00 223 A1, DE 42 22 258 A1) eignen sich nur zur
Ermittlung der Anwesenheit und des Profils von Pflanzen.
Wenn der Ernährungszustand der Pflanzen mittels aktiver
Beleuchtung bestimmt werden soll, muß eine hinreichend große
Fläche des Pflanzenbestandes beleuchtet werden. Dies führt zu
dem Nachteil, daß für eine der natürlichen Beleuchtung
nahekommenden aktive Beleuchtung sehr große Lichtintensitäten
erforderlich werden, die entsprechend aufwendig,
kostenintensiv und damit teuer sind. Deshalb haben sich
bisher aktive Beleuchtungssysteme nicht durchsetzen können.
Bei diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, störende Einflüsse durch die Richtungsverteilung
der Einstrahlung auf die Messung zu beseitigen, die
Genauigkeit der Messung durch eine gezielte Anpassung an die
Wellenlängen zu erhöhen, die Verfügbarkeit der Meßmethode auf
Tag und Nacht kostengünstig zu erweitern und die Robustheit
sowie Kompaktheit des Meßsystems unter gleichzeitiger
Verbesserung seiner Bedienbarkeit zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruches 14 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung und des
Verfahrens sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Die Erfindung zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß die
Anwendung der Meßmethode unabhängig von der natürlichen
Beleuchtung wird und rund um die Uhr betrieben werden kann.
Die erfindungsgemäße Zusammenschaltung mehrerer Leuchtdioden
zu scheinwerferähnlichen Clustern ermöglicht es, hinreichend
große Bestrahlungsstärken auf den Meßflächen kostengünstig zu
erzeugen. Die Messung kann beispielsweise auf die Zielgröße
Chlorophyllgehalt als Maß für den Ernährungszustand der
Pflanzen besser eingestellt werden, weil die Einstrahleffekte
eliminiert werden können. Die Genauigkeit der Messung wird
dadurch verbessert.
Das erfindungsgemäße Meßsystem (Vorrichtung) ist kompakt,
zugleich robust und einfach im Aufbau. Es ist somit für den
rauhen Betrieb in der Landwirtschaft bestens geeignet.
Für den Landwirt wird die Messung des Ernährungszustandes
der Pflanzen einfacher, überschaubarer und weniger
zeitaufwendig.
Das erfindungsgemäße Meßsystem läßt sich an fahrbaren
Trägern, beispielsweise Zugmaschinen, Arbeitsmaschinen usw.,
problemlos montieren. Die vom Meßsystem gelieferten Daten
eignen sich insbesondere für die Steuerung des Ausbringens
von Dünger.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die
beigefügten Zeichnungen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Meßkopf der
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie A-A der
Fig. 2,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer
softwaregesteuerten Modulation und
Differenzbildung der Meßsignale eines
Meßkopfes,
Fig. 5 eine schematische Darstellung gemäß
Fig. 4 mit mehreren Meßköpfen,
Fig. 6 eine weitere schematische Darstellung
einer hardwaregesteuerten Modulation
und Differenzbildung der Meßsignale,
Fig. 7 ein Modulationsdiagramm nach Fig. 6 und
Fig. 8 eine Variante der Integration der
erfindungsgemäßen Vorrichtung an
einem Ackerschlepper.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen, wie
in Fig. 1 gezeigt, aus einem, von einem Tragarm gehaltenen,
an einem Ackerschlepper 2 befestigten Meßkopf 1, der
gegenüber den Pflanzen 3 eine Neigung von etwa 60° aufweist.
Der Meßkopf 1 ist mit einer im Fahrzeug 2 positionierten
Signal-Verarbeitungseinrichtung 4 verbunden, die den Meßkopf
1 ansteuert, die vom Meßkopf 1 gewonnenen Daten verarbeitet
und das Ergebnis auf einem Monitor 5 anzeigt.
Der Meßkopf 1 ist kreisförmig ausgebildet (siehe Fig. 2) und
besitzt auf seiner dem Pflanzenbestand zugewandten Seite ein
schweinwerferähnliches Leuchtfeld 6. Dieses Leuchtfeld 6
besteht aus zwei Gruppen von Lumineszenzdioden 7 und 8, die
auf zwei ausgewählten Wellenlängen Licht emittieren. In dem
hier beschriebene Beispiel sind 44 Lumineszenzdioden 7 mit
einer Wellenlänge von 650 nm und 4 Lumineszenzdioden 8 mit
einer Wellenlänge von 830 nm zusammengeschaltet. Als Dioden
kommen handelsübliche lichtstarke Dioden, beispielsweise
HLMP-Sensoren der Firma Hewlett Packard, mit einer geringen
Strahldivergenz (< 10°) zum Einsatz. Die Gesamtzahl der im
Leuchtfeld 6 des Meßkopfes 1 untergebrachten Dioden 7 und 8
wird so bemessen, daß auch noch in einer Entfernung von 5 m
von der Meßfläche ein ausreichendes Meßsignal zur Verfügung
steht. Das Verhältnis der Anzahl der Dioden einer Gruppe zur
Anzahl der anderen Gruppe wird so gewählt, daß die
Gesamtintensität bei beiden Wellenlängen in etwa gleich groß
ist. So kann bei Verwendung einer Wellenlänge im roten
Spektralbereich und einer Wellenlänge im nahinfraroten
Bereich ein Verhältnis von ca. 10 : 1 oder auch 3 : 1
empfehlenswert sein.
Die beiden Diodenarten 7 und 8 sind im Leuchtfeld 6 so
vermischt angeordnet, daß die Diode mit der größeren
Strahllänge von Dioden mit der geringeren Strahllänge
umschlossen ist und die optischen Achsen der jeweiligen
Summensignale übereinanderliegen.
Mittig im Leuchtfeld 6 sind zwei Fotodetektoren 9 und 10
positioniert, die mit Schmalbandfiltern 11 versehen sind.
Diese Filter 11 sind von ihrer Bandbreite und
Mittenwellenlänge auf die jeweils eingesetzten Dioden
abgestimmt und weisen eine den Dioden ähnliche spektrale
Charakteristik auf.
Fig. 3 zeigt die Anordnung der Dioden 7 und 8 sowie der
Fotodetektoren 9 und 10 im Schnitt. Die Fotodetektoren 9 und
10 sind gegenüber den Dioden 7 und 8 in einem Kanal 18
tiefer gelegt, wobei die Kanaltiefe L und der
Kanaldurchmesser d der Beziehung d/l = tan θ/2 genügen muß,
um die Öffnung am Detektor dem Öffnungswinkel θ von etwa 10°
anzugleichen.
Auf seiner dem Pflanzenbestand abgewandten Seite (siehe Fig.
1) trägt der Meßkopf 1 ein Gehäuse 12, in dem beispielsweise
die Meßkopfelektronik untergebracht ist. Diese umfaßt die
Treiber 13 für die Dioden 7 und 8, eine Modulationslogik 14
für eine Modulation der Dioden und einen elektronischen
Vorverstärker 15 für die Fotodetektoren 9 und 10. Es
versteht sich, daß die Meßkopfelektronik auch in die Signal-
Verarbeitungseinheit 4 (Zentraleinheit) integriert sein kann.
Die Modulationslogik 14 erzeugt Modulationsmuster aus den
Steuersignalen, die von der einer ebenfalls am Meßkopf 1
positionierten elektronischen Vorverarbeitungseinheit 16 zur
Verfügung gestellt werden. Die Treiber 13 setzen die
Modulation auf die entsprechend verwendeten Dioden 7 und 8
um. Die Vorverarbeitungseinheit 16 wird von der Signal-
Verarbeitungseinrichtung 4 angesteuert.
Die im Zentrum des Leuchtfeldes 6 liegenden Fotodetektoren 9
und 10 erfassen die von den Pflanzen 3 reflektierte Strahlung
der jeweils zugeordneten Dioden, wandeln diese in über
Analog-Digital-Wandler (ADW) entsprechende Analogsignale um
und leiten die Signale über den Vorverstärker 15 der
Vorverarbeitungseinheit 16 zu, die ihrerseits mit der Signal-
Verarbeitungseinrichtung 4 zur Weiterverarbeitung der Signale
in Verbindung steht.
Mögliche Varianten der Modulierung der Dioden 7 und 8 zeigen
die Fig. 4 bis 6. Nach Fig. 6 werden die Dioden 7 und 8 eines
einzigen Meßkopfes 1 durch die Signal-Verarbeitungseinheit 4
an- und ausgeschaltet. Die Steuerung der Messung der Signale
erfolgt durch einen Algorithmus derart, daß die
Hintergrundstrahlung immer dann gemessen wird, wenn die
Dioden ausgeschaltet sind. Die Reflexionssignale werden
entsprechend bei angeschalteten Dioden durch die Fotodioden
gemessen.
Sind mehrere Meßköpfe 1 - wie in Fig. 5 gezeigt - im Einsatz,
so werden die Meßköpfe 1 vorzugsweise phasenversetzt
angesteuert, damit Verbrauchsspitzen vermieden werden.
Fig. 6 stellt die hardwarebezogene Modulation der Dioden 7
und 8 dar. Die Dioden 7 und 8 werden durch die in die Signal-
Verarbeitungseinheit 4 integrierte Modulationslogik 14 ein-
und ausgeschaltet. Im eingeschalteten Zustand entsteht auf
dem zu messenden Pflanzenbestand ein Sichtfeld von
beispielsweise 50 cm Durchmesser. Beim Überfahren des
Pflanzenbestandes muß das Ein- und Ausschalten mindestens so
schnell erfolgen, daß sich die Sichtfelder der einzelnen
Messungen zumindest halb überschneiden. Bei bekannter
Überfahrgeschwindigkeit v und Sichtfeldgröße r muß die
minimale Modulationsfrequenz fmin der Bedingung v/r genügen.
Hinzukommt, daß bei höheren Modulationsfrequenzen schnelle
Änderungen der Einstrahlbedingungen besser korrigiert werden.
Das von den Fotodetektoren 9 und 10 erfaßte Reflexionssignal
gelangt über den Vorverstärker 15, dem Abtast- und
Haltekreis 20, dem Lock-in-Verstärker 19, dem ADW zur Signal-
Verarbeitungseinheit 4.
Wie in Fig. 7 gezeigt, wurde ein Taktzyklus von t < 1/fmin
gewählt, wobei der Takt von einer Basiszeit (clock)
vorgegeben wird. Dem entsprechend ist die eine Diodengruppe 7
im Zeittakt t1 bis t4 eingeschaltet und beleuchtet den
Pflanzenbestand. Die Reflexionssignale des beleuchteten
Pflanzenbestandes werden mit den Fotodetektoren während des
Zeittaktes t2 und t3 gemessen. Am Ende des Zeittaktes t4
erfolgt das Ausschalten der Diodengruppe 7 und die Messung
der Hintergrundsignale setzt während des Zeittaktes t6 und t7
ein. Am Ende des Zeittaktes t8 erfolgt wiederum das
Einschalten der Diodengruppe 7. Der Meßvorgang setzt sich
entsprechend fort.
Das von Dioden 7 und 8 abgestrahlte Licht wird synchron
moduliert (an- und abgeschaltet), um ein von den natürlichen
Strahlungsverhältnissen unabhängiges Signal zu erhalten. Die
Modulationsfrequenz in dem hier beschriebenen Beispiel
beträgt 100 Hz. Die Fotodetektoren 9 und 10 nehmen dann
nacheinander das reine Hintergrundsignal und das Summensignal
aus Lichtquelle (Dioden) und natürlicher Bestrahlung auf.
Durch Differenzbildung läßt sich problemlos das reine von den
Dioden abgegebene Signal ermitteln.
Die Messung der reflektierten Strahlung erfolgt synchron
jeweils bei an- und abgeschalteter Lichtquelle. Die
Differenzen zwischen den Signalen bei beiden Wellenlängen
werden zueinander in Beziehung gesetzt. Das auf diese Weise
gewonnene Signal ist unabhängig von den äußeren
Lichtbedingungen und vom Abstand Fotodetektor-Pflanze. Dieses
Signal ist beispielsweise ein Maß für den Chlorophyllgehalt
des gemessenen Blattwerkes.
Je nach der zu lösenden Meßaufgabe wird die Art (Wellenlänge)
und die Anzahl der Dioden auszuwählen sein. Mit der Auswahl
der Wellenlänge läßt sich die Eindringtiefe der Strahlung in
den Pflanzenbestand einstellen. Das Licht des roten
Spektralbereiches wird beispielsweise bereits zu 90% in der
ersten Blattetage absorbiert, während das Licht im
nahinfraroten Bereich kaum absorbiert wird. Mit den
Reflexionssignalen können somit Aussagen über den
Chlorophyllgehalt auch der unteren Blattetagen ermittelt
werden.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen Signale
eignen sich beispielsweise dazu, die Ausbringung von Dünger
entsprechend dem konkreten Ernährungszustand
(Chlorophyllgehalt) der Pflanzen zu steuern. Eine Variante
der Integration der erfindungsgemäßen Vorrichtung in den
Ackerschlepper 2 zeigt Fig. 8.
1
Meßkopf
2
Ackerschlepper
3
Pflanze
4
Signal-Verarbeitungseinrichtung
5
Monitor
6
Leuchtfeld
7
,
8
Lumineszenzdioden
9
,
10
Fotodetektoren
11
Schmalbandfilter
12
Gehäuse
13
Treiber für
7
,
8
14
Modulationslogik
15
Vorverstärker für
9
,
10
16
Vorverarbeitungseinheit
17
Lichtfleck
18
Kanal
19
Lock-in-Verstärker
20
Abtast- und Haltekreis
L Länge von
L Länge von
18
d Durchmesser von
18
v Überfahrgeschwindigkeit
r Radius von
r Radius von
17
θ Öffnungswinkel
Claims (22)
1. Vorrichtung zum Bestimmen des Pflanzenzustandes,
mit künstlichen Lichtquellen, insbesondere Lumineszenz-
und/oder Laserdioden, zum gerichteten Beleuchten des zu
messenden Pflanzenbestandes, einem Detektor zum Registrieren
des vom Pflanzenbestand reflektierten Lichtes, einer Signal-
Verarbeitungseinrichtung umfassend einen die Reflexionsdaten
auswertenden, den Pflanzenzustand bestimmenden
Mikroprozessor, wobei die Lichtquelle, der Detektor und die
Verarbeitungseinheit an/auf bzw. in einem verfahrbaren Träger
angeordnet sind,
gekennzeichnet dadurch, daß die
Lichtquellen an einem Meßkopf (1) so angeordnet sind, daß
der zu messende Pflanzenbestand mit einem Lichtfleck oder
-streifen (17) aus Licht von mindestens zwei Gruppen Dioden
mit ausgewählter Wellenlänge beleuchtet wird, um den
Pflanzenzustand zu bestimmen, und daß der Meßkopf (1) eine
Vielzahl von ein scheinwerferähnliches Leuchtfeld (6)
bildenden, dicht nebeneinander angeordneten lichtstarken
Dioden (7, 8) umfaßt, das mindestens zwei Typen bzw. Gruppen
der Dioden (7, 8) jeweils einer Wellenlänge enthält, und daß
den Dioden (7, 8) oder einer Gruppe von Dioden ein
gemeinsamer Detektor (9, 10) zugeordnet ist, der im
Leuchtfeld (6) der Dioden angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß im Leuchtfeld (6) mindestens
2 bis 1000 Dioden (7, 8) zusammengeschaltet angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dioden (7, 8),
vorzugsweise Lumineszenz (LED)- und/oder Laser (LD)-Dioden,
eine Emissions-Wellenlänge von 400 nm bis 2500 nm aufweisen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dioden (7, 8) eine
Strahlendivergenz von weniger als 20°, vorzugsweise < 10°,
haben.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl der Dioden (7)
einer Gruppe zur Anzahl der Dioden (8) der anderen Gruppe
ein solches Verhältnis aufweist, daß die Gesamtintensität der
Wellenlängen im Lichtfleck oder -streifen annähernd gleich
groß ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dioden (7, 8) der
Gruppen so im Leuchtfeld (6) verteilt angeordnet sind, daß
die optischen Achsen der jeweiligen Summensignale
übereinanderliegen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtemittierenden
Dioden (7, 8) durch eine am/im Meßkopf (1) oder in der Signal-
Verarbeitungseinheit (4) angeordnete Modulationslogik (14)
ansteuerbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Detektor (9, 10) mittig
im Leuchtfeld (6) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Detektor (9, 10) eine
Fotodiode oder ein Fototransistor ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der allen Dioden (7, 8)
zugeordnete gemeinsame Detektor (9, 10) einen an die größte
Wellenlängendifferenz aller eingesetzten Dioden (7, 8)
angepaßten Breitbandfilter aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Gruppe von Dioden ein
gesonderter Detektor (7, 8) mit vorgeordneten Schmalbandfilter
(11) zugeordnet ist, der auf die Bandbreite und
Mittenwellenlänge der Dioden abgestimmt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dioden (7, 8) und der
Detektor (9, 10) in einer gemeinsamen Schräglage gegenüber dem
zu messenden Pflanzenbestand ausgerichtet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dioden (7, 8) und der
Detektor (9, 10) in einer Senkrechtlage gegenüber dem zu
messenden Pflanzenbestand ausgerichtet sind.
14. Verfahren zum Bestimmen des Pflanzenzustandes,
bei dem durch künstliche Lichtquellen, insbesondere
Lumineszenz- oder Laserdioden, des zu messenden
Pflanzenbestandes Reflexionssignale des Blattwerkes der
Pflanzen im sichtbaren und/oder nahinfraroten Spektralbereich
beim Überfahren des Pflanzenbestandes erzeugt, diese Signale
mittels Detektoren erfaßt und an eine Signal-
Verarbeitungseinheit weitergegeben werden sowie in dieser
nach einem speziellen Auswertealgorithmus der Pflanzenzustand
ermittelt wird, umfassend folgende Schritte
- a) mindestens zweikanaliges Beleuchten des zu messenden Pflanzenbestandes mit einem Lichtfleck oder -streifen aus mindestens vier lichtstarken Leuchtdioden unterschiedlicher Wellenlänge oder Gruppen eines Diodentyps, deren Wellenlänge in der Gruppe gleich, von Gruppe zu Gruppe jedoch verschieden sind,
- b) synchrones Modulieren der Lichtquellen (Leuchtdioden) nach Schritt a) mit einer Frequenz von mindestens 10 Hz bis einigen MHz zum An- und Abschalten der Lichtquelle in schneller Folge, um das Hintergrundsignal und das Summensignal aus Reflexionssignal und natürlicher Bestrahlung nacheinander mit dem Detektor zu erfassen, wobei die Frequenz so gewählt wird, daß sich die Sichtfelder des Lichtfleckes bzw. -streifens beim Überfahren zumindest halb überschneiden;
- c) Ermitteln der Reflexionssignale vom Blattwerk synchron zur Modulation durch Referenzieren der Signale gemäß Schritt b) und
- d) Bestimmen des Pflanzenzustandes aus dem Reflexionssignal nach Schritt c).
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquellen oder die
Gruppen von Lichtquellen nacheinander angesteuert und die
gewonnenen Reflexionssignale einem gemeinsamen Detektor mit
Breitbandfilter zugeführt werden, um die Reflexionssignale
den Wellenlängen zuzuordnen.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquellen oder die
Gruppen von Lichtquellen gleichzeitig angesteuert und die
gewonnenen Reflexionssignale jeweils einem gesonderten, den
entsprechenden Wellenlängen zugeordneten schmalbandigen
Detektor zugeführt werden, um die Reflexionssignale den
Wellenlängen zuzuordnen.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, das als Lichtquellen
Lumineszenzdioden und/oder Laserdioden mit einer Wellenlänge
von 400 nm bis etwa 2500 nm und einer Strahlendivergenz < 20°,
vorzugsweise < 10°, verwendet werden.
18. Verfahren nach Anspruch 14 und 17, dadurch
gekennzeichnet, daß durch Wahl der Wellenlänge
der Lumineszenzdioden und/oder Laserdioden die Eindringtiefe
der emittierten Strahlen in den zu messenden Pflanzenbestand
eingestellt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Detektoren Fotodioden oder Fototransistoren verwendet werden.
20. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu messenden Pflanzen
unter einem Winkel von 15 bis 75°, vorzugsweise 60°,
beleuchtet werden.
21. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu messenden Pflanzen
senkrecht beleuchtet werden.
22. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß aus den
gemessenen Signalen der Pflanzenzustand, vorzugsweise der
Ernährungszustand der Pflanzen bestimmt wird, mit dem die
entsprechend auszubringende Düngermenge gesteuert wird.
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