DE19835384C2 - Verfahren zur Überwachung und Auswertung der Präsenz und der Beweglichkeit von Testorganismen, insbesondere von Daphnia Magna, in einem eine Testflüssigkeit enthaltenden Testgefäß sowie Vorrichtung und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens und Verwendung einer derartigen Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Überwachung und Auswertung der Präsenz und der Beweglichkeit von Testorganismen, insbesondere von Daphnia Magna, in einem eine Testflüssigkeit enthaltenden Testgefäß sowie Vorrichtung und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens und Verwendung einer derartigen VorrichtungInfo
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- DE19835384C2 DE19835384C2 DE1998135384 DE19835384A DE19835384C2 DE 19835384 C2 DE19835384 C2 DE 19835384C2 DE 1998135384 DE1998135384 DE 1998135384 DE 19835384 A DE19835384 A DE 19835384A DE 19835384 C2 DE19835384 C2 DE 19835384C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfähren zur Überwachung
und Auswertung der Präsenz und der Beweglichkeit von Test
organismen, insbesondere von Daphnia Magna, in einem
eine Testflüssigkeit enthaltenden Testgefäß sowie eine
Vorrichtung und eine Anlage zur Durchführung dieses Verfah
rens und eine Verwendung einer derartigen Vorrichtung.
Derartige Verfahren und Vorrichtungen sind bekannt, ver
gleiche z. B. die Veröffentlichung "Dynamischer Daphnien
test", KNIE 1978,DIN 38 412 Teil 11, 1982, und Teil 30, 1989,
OECD 202 Part 1, 1984 sowie EN ISO 6341, 1996. Ergänzend
wird auf die DE 41 10 877 C1 sowie die DE 29 06 194 A1
verwiesen.
Alle diese Testverfahren beruhen darauf, daß sich die
Präsenz und die Beweglichkeit von Testorganismen, insbe
sondere der erwähnten Kleinkrebsart Daphnia Magna, unter
dem Einfluß einer Testflüssigkeit oder eines Umweltpara
meters meßbar ändert. Die eingesetzten Standard-Testorga
nismen haben normalerweise eine Körpergröße zwischen ca.
5 µm bis zu ca. 1 cm. Die Testorganismen werden in ein
transparentes, ausreichend großes und mit Wasser gefülltes
Testgefäß gegeben. In dieses wird auch die Chemikalie,
deren Toxizität geprüft werden soll, in der gewünschten
Konzentration eingebracht. Abhängig von der Art und Stärke
der Einwirkung der verwendeten Chemikalie auf die Testor
ganismen ändert sich meßbar deren Verhalten und Bewegungs
muster bis zur Unbeweglichkeit bzw. bis zum Tod. Aus der
Beobachtung des Testorganismenverhaltens und deren Bewe
gungsmuster während der gesamten Testdauer kann normgerecht
eine Aussage über die Toxizität gegenüber der geprüften
Chemikalie getroffen werden. Dies ist auch möglich für den
Fall, daß die Chemikalien und ihre Konzentration unbe
kannt sind, so etwa bei der Überprüfung von Abwässern.
Eine derartige "Abwasser-Messung" erfolgt üblicher
weise als simultane Relativmessung in zwei Testgefäßen,
wobei das Abwasser in dem einen und eine bekannte Ver
gleichschemikalie in dem anderen Testbehälter mit Test
organismen aus derselben Kultur untersucht wird.
Tests, bei denen die Testflüssigkeit nicht kontinuierlich
ausgetauscht wird, werden "statisch" genannt. Bisher wurden
derartige statische Tests manuell durchgeführt, verbun
den mit dem Nachteil, daß die durch die Normen vorge
gebenen Rahmenbedingungen nur unzureichend eingehalten
werden konnten und daß die Ablese-Genauigkeit unzurei
chend war. Insbesondere sind laut DIN 38412 Teil 11
und 30 sowie EN ISO 6341 für jede Testreihe 6 bis 10
Chemikalienkonzentrationen und für jede Konzentration
gleichzeitig in mehreren Testgefäßen toxikologische
Tests durchzuführen. Bei nicht automatisierter Test
durchführung ergibt sich eine relativ lange Ablesezeit.
Da die Meßergebnisse aus parallel laufenden Testreihen
nicht simultan abgelesen werden können, ergeben sich
Verfälschungen der Meßergebnisse.
Tests, bei denen die Testflüssigkeit das Testgefäß in
kleinen Mengen durchläuft, wobei die Bewegung der Test
organismen aber nicht zu sehr gestört werden darf, werden
"dynamische" Tests genannt. Sie finden insbesondere
bei Abwasseruntersuchungen Verwendung. Zur Durchführung
derartiger "dynamischer" Tests sind auch schon automatisch
arbeitende Vorrichtungen bekannt, wie sie etwa in der oben
schon erwähnten DE-A-29 06 194 beschrieben sind. Hier
werden die Testorganismen mit einer Art "Lichtschranke"
beobachtet. Diese bekannten Vorrichtungen haben jedoch
keine ausreichende Zuverlässigkeit, wie selbst die Fach
literatur bemängelt. Die "Schatten-Messung" der Test
organismen nach dem Lichtschrankenprinzip läßt eine
durchgängige Messung nicht zu. Die bekannten Testvor
richtungen sind außerdem problematisch, wenn sie unter
unterschiedlichen Umgebungsbedingungen arbeiten sollen.
So spielt z. B. die Wassertemperatur und die Temperatur
konstanz während eines Daphnientests eine entscheidende
Rolle, da die Daphnien bei niedrigen Temperaturen zur
Wasseroberfläche und bei höheren Temperaturen zum Boden
des Gefäßes hin schwimmen und damit ein Verhalten zeigen,
das bei einer konstanten Testflüssigkeitstemperatur
ansonsten ein Hinweis auf die Testflüssigkeitstoxizität
darstellen würde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem statische
und dynamische Untersuchungen automatisiert mit großer
Präzision und rasch durchgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Testorganismen mit im wesentlichen diffusem Licht
aus mindestens einer Einfallsrichtung bestrahlt werden
und das an den Testorganismen gestreute Licht unter einem
Winkel gegenüber jeder Einfallsrichtung, der von 180°
abweicht, in unterschiedlichen horizontalen Ebenen über
die gesamte Höhe der Säule der Testflüssigkeit im Testgefäß
hinweg erfaßt und ausgewertet wird, wobei das in einer
horizontalen Ebene erfaßte Streulicht von den in dieser
Ebene befindlichen Testorganismen erzeugt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine lückenlose
und zuverlässige Erfassung der augenblicklichen Lage
der schwimmenden und/oder der bereits unbeweglichen,
am Boden des Testgefäßes liegenden Testorganismen mög
lich. Dies geschieht durch eine diffuse Lichtbestrahlung
und die Detektion des an den Testorganismen diffus ge
streuten Lichtes. Die detektierten Lichtstreusignale
werden in elektrische Signale umgewandelt und der augen
blicklichen vertikalen Position der Detektion im Test
gefäß zugeordnet. Dadurch ist es möglich, die Population
der Testorganismen in unterschiedlichen horizontalen
Ebenen ("Höhen") relativ zueinander und absolut zu er
fassen und zu bewerten. Die Detektion und die Umwandlung
in elektrische Signale erfolgen verzögerungsfrei, so
daß das erfindungsgemäße Verfahren sowohl für "statische"
als auch für "dynamische" Test verwendet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist weitgehend unabhängig
von der Körpergröße der Testorganismen. Da jedoch "Daphnia
magna" als Testorganismus die größte Bedeutung hat, wird
in der nachfolgenden Beschreibung ausschließlich hierauf
Bezug genommen.
Vorzugsweise beträgt der Winkel, unter dem das Streulicht
beobachtet wird, 90°. Dieser Winkel ermöglicht den größten
Winkelabstand zum einfallenden Licht. In diesem Falle ist
es am leichtesten möglich, die verwendete Detektionsein
richtung vor direkt von der Lichtquelle auffallendem Licht
zu schützen.
Die Erfassung des Streulichtes in allen Ebenen kann
gleichzeitig erfolgen. Dies bedeutet, daß der momentane
Verteilungszustand der Testorganismen im Testgerät wirk
lich zeitrichtig nach Art einer Momentanaufnahme festge
halten wird. Allerdings erfordert diese Vorgehensweise
einen hohen apparativen Aufwand, worauf weiter unten
noch eingegangen wird.
Unter diesem Gesichtspunkt ist diejenige erfindungsge
mäße Verfahrensweise günstiger, bei welcher die Erfassung
des Streulichtes in den unterschiedlichen horizontalen
Ebenen zeitlich nacheinander erfolgt, wobei die Geschwin
digkeit, mit welcher sich die Erfassung vertikal durch
die Säule der Testflüssigkeit bewegt, ein Mehrfaches
der Eigengeschwindigkeit der Testorganismen beträgt.
In diesem Falle kommt man mit einer einzigen Detektions
einrichtung aus, welche allerdings so rasch bewegt werden
muß, daß im Vergleich damit die Eigengeschwindigkeit
der Testorganismen vernachlässigbar ist. Mit anderen
Worten: Die Detektionseinrichtung muß sich über die
gesamte Höhe der Säule der Testflüssigkeit so rasch
hinwegbewegen lassen, daß eine nennenswerte Veränderung
der Position der Testorganismen in diesem Zeitraum nicht
stattgefunden hat.
Wird beispielsweise Daphnia Magna als Testorganismus
verwendet, empfiehlt sich, daß die vertikale Geschwindig
keit der Streulicht-Erfassung größer als etwa 5 cm/s
ist. Erfahrungsgemäß liegt die Geschwindigkeit der Eigen
bewegung von Daphnia Magna nicht über 1 cm/s. Unter diesen
Bedingungen stellt das mit der bewegten Detektionseinrich
tung ermittelte Ergebnis noch immer eine ausreichend gute
"Momentaufnahme" der Verteilung der Testorganismen dar.
Wo hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Messung
gestellt werden, kommt eine Verfahrensweise besonders
in Frage, bei welcher die Bestrahlung mit diffusem Licht
abwechselnd aus gegenüberliegenden Richtungen erfolgt.
Dies erhöht die Auflösung der Messung.
Zur Kalibrierung der Verfahrensergebnisse kann es erfor
derlich sein, daß zusätzlich zu der Messung in der Test
flüssigkeit eine Vergleichsmessung in einer Vergleichs
flüssigkeit mit bekannten Eigenschaften erfolgt. Bei
der Vergleichsflüssigkeit kann es sich insbesondere
um sauberes Wasser oder auch um die wässrige Lösung
einer bekannten Chemikalie mit einer bekannten Konzentra
tion handeln.
Die Wellenlänge des eingesetzten Lichtes sollte im nahen
Infrarot-Bereich liegen. Dann ergeben sich bei der üblichen
Größe der verwendeten Testorganismen gut verwertbare
Streuungen.
Da das Verhalten der Testorganismen, wie schon erwähnt,
temperaturabhängig ist, sollte zur Erzielung eindeutiger
Ergebnisse über die Toxizität die Testflüssigkeit auf
konstanter Temperatur gehalten werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ferner, eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens anzugeben, welche automatisiert mit großer Präzi
sion und schnell arbeitet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Vorrichtung umfaßt:
- a) mindestens eine im wesentlichen diffuses Licht ab strahlende Lichtquelle, mit welcher die Testflüssigkeit im Testgefäß in einer Vielzahl von horizontalen Ebenen, deren Abstand kleiner als die Körpergröße der verwen deten Testorganismen ist, vollflächig bestrahlbar ist;
- b) mindestens eine Detektionseinrichtung, mit welcher das in den verschiedenen horizontalen Ebenen an den Testorganismen gestreute Licht, für jede hori zontale Ebene gesondert, unter einem Winkel gegen über jeder Einstrahlrichtung, der von 180° verschie den ist, erfaßt werden kann.
Die Vorteile dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben
sich sinngemäß aus den oben bereits genannten Vorteilen des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung werden alle horizontalen Ebenen ("Höhen" bzw.
"Tiefen") der Säule der im Testgefäß befindlichen Test
flüssigkeit "abgetastet" und aus dem Streusignal, welches
von den in dieser horizontalen Ebene befindlichen Testor
ganismen verursacht wird, deren Dichte in der fraglichen
Höhe ermittelt. Indem dieser Vorgang über sämtliche Höhen
in möglichst kurzer Zeit oder zeitgleich durchgeführt wird,
ergibt sich ein zuverlässiges Bild der gesamten Dichtever
teilung der Testorganismen im Testgefäß. Aus dem zeitlichen
Verlauf dieser Dichteverteilung wiederum lassen sich die
gewünschten Rückschlüsse auf die Toxizität der jeweils
geprüften Chemikalien treffen.
Bei einer verhältnismäßig einfachen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Lichtquelle
flächenhaft an einer Stirnseite des Testgefäßes und
die Detektionseinrichtung ringförmig um das Testgefäß
herum angeordnet. Die flächenhafte Lichtquelle strahlt
dann diffus über die fragliche Stirnfläche in das Testgefäß
ein. Die ringförmige Detektionseinrichtung erfaßt das
Streulicht, welches die Testorganismen, die sich in der
Ebene des fraglichen Ringes befinden, erzeugen.
Wenn die flächenhafte Lichtquelle unter dem Boden des
Testgefäßes angeordnet ist, läßt sich die Vorrichtung
"autark" gestalten. Dies bedeutet, daß die Vorrichtung
im wesentlichen unabhängig von dem speziellen Testge
fäß ist, soweit nur die Dimensionen der Lichtquelle
und der Detektionseinrichtung ausreichend groß sind.
Alternativ kann die Lichtquelle (oder eine zusätzliche
Lichtquelle) auch flächenhaft über dem Testgefäß ange
ordnet sein, deren Strahlung also von oben nach unten
in das Testgefäß eindringt. Diese obere Lichtquelle
kann gleichzeitig als "Deckel" des Testgefäßes dienen,
wodurch dann allerdings diese Vorrichtung im Normalfall
nicht mehr im oben genannten Sinne "autark" ist, sondern
eine wechselseitige Anpassung von Vorrichtung und Test
gefäß erfolgen muß.
In den Unteransprüchen 16 bis 18 sind Vorrichtungen
beschrieben, bei denen die Lichtquelle und die Detektions
einrichtung gegenüber den in den Ansprüchen 13 bis 16
beschriebenen Ausführungsformen ihre Anordnung und Geome
trie getauscht haben. Die Gesamtfunktion der Vorrichtung
bleibt hierdurch jedoch unverändert.
Besonders bevorzugt wird eine Ausgestaltung der Erfin
dung, bei welcher sowohl die Lichtquelle als auch die
Detektionseinrichtung ringförmig um das Testgefäß herum
angeordnet sind. Hier ist eine "autarke" Funktion der
Vorrichtung besonders einfach zu erzielen.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Vorrichtungs
variante sind die ringförmige Lichtquelle und die ring
förmige Detektionseinrichtung in unterschiedlichen hori
zontalen Ebenen, jedoch eng benachbart, angeordnet.
Die Orientierung von Lichtquelle und/oder Detektions
einrichtung muß dann so sein, daß zwar kein direktes
Licht von der Lichtquelle auf die Detektionseinrichtung
trifft, daß gleichwohl eine horizontale Ebene besteht,
die von der Lichtquelle vollflächig ausgeleuchtet und
gleichzeitig von der Detektionseinrichtung abgefragt
werden kann. Im allgemeinen ist dies nur unter einem
Winkel zwischen Streulicht und einfallendem Licht möglich,
der von 90° abweicht.
Die Lichtquelle läßt sich zweckmäßigerweise durch eine
Mehrzahl von Leuchtdioden realisieren, die gleichmäßig
über die Fläche der Lichtquelle verteilt sind.
Die Leuchtdioden sollten aus Gründen, die oben schon
erwähnt wurden, im nahen Infrarot-Bereich arbeiten.
Vorteilhaft ist weiter, daß die Detektionseinrichtung
eine Mehrzahl von Fotodioden umfaßt. Derartige Fotodioden
sind nicht nur verhältnismäßig preiswerte Bauteile. Werden
mehrere Fotodioden verwendet, können deren Ausgangs
signale - neben der Aufaddition, die die Gesamtkonzentra
tion von Testorganismen andeutet - auch einzeln ausge
wertet werden, woraus weitere Informationen gewonnen
werden können.
Eine besonders kleine Bauhöhe weist diejenige Ausgestal
tung der Erfindung auf, bei welcher
- a) die Lichtquelle aus einer Mehrzahl von Leuchtdioden und die Detektionseinrichtung aus einer Mehrzahl von Fotodioden besteht;
- b) die Leuchtdioden und die Fotodioden in derselben horizontalen Ebene liegend in Umfangsrichtung abwech selnd auf einem Ring angeordnet sind;
- c) die Leuchtdioden sequentiell aktivierbar sind;
- d) die Ausgangssignale derjenigen Fotodioden, die auf direktem Wege Licht von den jeweils aktivierten Leuchtdioden empfangen können, unterdrückbar sind.
Bei dieser Vorrichtung strahlt also die ringförmige
Lichtquelle nicht über den ganzen Umfang hinweg gleich
zeitig. Vielmehr werden nur einzelne, innerhalb des
Ringes liegende Leuchtdioden aktiviert und diejenigen
Fotodioden desaktiviert, die direkt das Licht von der
aktivierten Leuchtdiode empfangen können. Durch das
sequentielle Aktivieren aller über den Umfang des Ringes
verteilten Leuchtdioden wird gewährleistet, daß die
unterschiedlichsten Bestrahlungsrichtungen vorhanden
sind. Die Geschwindigkeit, mit welcher die sequentielle
Aktivierung erfolgt, muß selbstverständlich wieder sehr
hoch sein, so daß im Ergebnis ein "Momentanbild" der
Testorganismen-Dichte in der gerade vermessenen horizon
talen Ebene ("Höhe") erreicht wird.
Vorteilhaft ist dabei, daß jeweils diametral einander
gegenüberliegende Leuchtdioden gleichzeitig aktivier
bar sind. Die einer aktivierten Leuchtdiode gegenüber
liegende Position kann nämlich ohnehin von einer dort
befindlichen Fotodiode nicht genutzt werden, da diese
im direkten Licht der aktivierten Leuchtdiode liegen
würde.
Besonders kostengünstig und im Aufbau einfach ist die
jenige Ausgestaltung der Erfindung, bei welcher die
Lichtquelle und/oder die Detektionseinrichtung gegenüber
dem Testgefäß eine achsparallele Relativbewegung durch
führen können. Lichtquelle und/oder Detektionseinrichtung
sowie zugehörige Auswertelektronik werden in diesem
Falle nur einfach benötigt. Eine vielkanalige Messung
wird durch eine rasch aufeinanderfolgende sequentielle
Messung ersetzt. Bei dieser Ausgestaltung werden zudem
Probleme vermieden, die sich mit unterschiedlichen Empfind
lichkeiten unterschiedlicher Detektionseinrichtungen oder
nachgeschalteter Verstärker ergeben könnten.
Die Lichtquelle und/oder die Detektionseinrichtung sind
im einfachsten Fall von Hand verschiebbar geführt. Zur
Durchführung der Messung ist dann das bewegliche Element
mit einem Positionssensor verbunden. Auf diese Weise
wird die jeweilige horizontale Meßebene ("Höhe") ein
deutig dem momentan gemessenen Signal der Detektionsein
richtung zugeordnet, unabhängig von der Geschwindigkeit,
mit welcher die manuelle Verschiebung erfolgt.
Um ein ausreichend genaues "Momentanbild" der Testorganis
menverteilung zu erhalten, muß, wie schon erwähnt, die
Verschiebung des beweglichen Elementes mit ausreichender
Schnelligkeit erfolgen. Daher empfiehlt sich in diesem
Falle, wenn eine Einrichtung vorgesehen ist, welche
die Verschiebungsgeschwindigkeit der Lichtquelle und/
oder der Detektionseinrichtung überwacht und bei Unter
schreiten einer bestimmten Minimalgeschwindigkeit ein
Fehlersignal erzeugt. Wird also das bewegliche Element
versehentlich von Hand zu langsam bewegt, kann dies
durch das Auftreten des Fehlersignales erkannt und die
fragliche Messung wiederholt werden.
Alternativ ist es selbstverständlich möglich, daß die
Lichtquelle und/oder die Detektionseinrichtung motorisch
angetrieben sind. Dann kann durch die entsprechenden
Betriebsparameter des Motors und/oder der Übertragungs
elemente eine ausreichende Geschwindigkeit des beweg
lichen Elementes sichergestellt werden.
Wenn die Lichtquelle und die Detektionseinrichtung in
einem gemeinsamen Ring wasserdicht gekapselt sind, sind
auch Messungen in freien Gewässern möglich. Die gesamte
Vorrichtung kann dann in das Gewässer eingetaucht werden.
Statt eine Relativbewegung zwischen Lichtquelle und/oder
Detektionseinrichtung einerseits und Testgefäß anderer
seits vorzusehen, ist auch eine Ausführungsform der
Erfindung möglich, bei welcher eine Mehrzahl von Licht
quellen und/oder eine Mehrzahl von Detektionseinrichtungen
stationär in unterschiedlichen horizontalen Ebenen ent
lang des Testgefäßes angeordnet ist. Diese Ausführungs
form der Erfindung erfordert einen erheblichen apparativen
Aufbau, da die verschiedenen Meßebenen zur Erzielung
einer ausreichenden Meßgenauigkeit sehr nahe aneinander
liegen müssen. Entsprechend hoch ist die Zahl der Licht
quellen und/oder Detektionseinrichtungen sowie der elek
tronischen Meßkanäle, die vorgesehen werden müssen.
Hier können sich zudem Probleme dadurch ergeben, daß
die einzelnen Lichtquellen und/oder Detektionseinrich
tungen und nachgeschalteten Meßkanäle einander angepaßt
werden müssen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird außerdem eine Anlage
zur Überwachung und Auswertung der Präsenz und der Beweg
lichkeit von Testorganismen, insbesondere von Daphnia
Magna, in einem eine Testflüssigkeit enthaltenden Test
gefäß geschaffen, die eine Mehrzahl gleichzeitig betreib
barer Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 12 bis
31 umfaßt. Mit derartigen, eine Vielzahl von Vorrichtungen
enthaltenden Anlagen lassen sich insbesondere die Reihen
messungen, welche von den eingangs erwähnten Normen
vorgeschrieben werden, gleichzeitig und rasch durchführen.
Dabei empfiehlt sich wiederum diejenige Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Anlage, welche mehrere Vorrichtungen
nach Anspruch 26 (also mit einer Relativbewegung zwischen
Lichtquelle und/oder Detektionseinrichtung einerseits
und Testgefäß andererseits) umfaßt, die mechanisch zur
gemeinsamen Bewegung gekoppelt sind. Durch die mechanische
Bewegungskoppelung wird eine absolute Gleichzeitigkeit
der Messung in derselben "Höhe" erzielt; der apparative
Aufwand zum Antrieb der einzelnen beweglichen Elemente
bleibt dagegen klein.
Für die erfindungsgemäße Vorrichtung ergibt sich noch
eine spezielle Verwendung: Viele Testorganismen, insbe
sondere auch Daphnia Magna, reagieren empfindlich auf
UV-Licht. Sie führen eine Schwimmbewegung zum Boden
des Testgefäßes hin aus, wenn das UV-Licht von oben
kommt. Auf diese Weise können die erfindungsgemäßen
Vorrichtungen nach den Ansprüchen 12 bis 31 auch zur
Bestimmung der UV-Strahlenbelastung in einer bestimmten
Umgebung eingesetzt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgen
anhand der Zeichnung näher erläutert; Es zeigen
Fig. 1: schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Über
wachung der Präsenz und der Beweglichkeit
von Daphnia Magna;
Fig. 2: eine Schar von Streulichtsignalen in Abhängig
keit von der Meßtiefe unter der Flüssigkeits
oberfläche, wie sie mit der Vorrichtung von
Fig. 1 gewonnen wurden;
Fig. 3: ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung mit "Doppelringstruk
tur";
Fig. 4: schematisch die Anordnung von Leuchtdioden
und Fotodioden in einem dritten Ausführungs
beispiel der Erfindung;
Fig. 5: ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Vorrichtung mit einer Mehrzahl von
in unterschiedlichen Höhen angeordneten Detek
tionsringen.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Diese zeigt
schematisch ein Testgefäß 1, welches bis zu einem bestimm
ten Spiegel 12 mit Testflüssigkeit angefüllt ist. In der
Testflüssigkeit befindet sich eine Population von Daphnien,
deren Position unterhalb des Spiegels 12 und deren Beweg
lichkeit als Maß für die Toxizität der im Testgefäß
1 befindlichen Testflüssigkeit dient. Eine dieser Daphnien
ist mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichnet.
Unterhalb des Bodens 13 des Testgefäßes 1 befindet sich
eine schematisch dargestellte Strahlformungsoptik 6,
unterhalb von dieser eine diffus nach oben durch die
Strahlformungsoptik 6 und durch den Boden 13 des Testge
fässes 1 in die Testflüssigkeit strahlende Lichtquelle 7.
Die Lichtquelle 7 umfaßt eine Mehrzahl von über ihre
Fläche verteilten Leuchtdioden 8, die Licht im nahen
Infrarotbereich ausstrahlen. Die Strahlformungsoptik 6
ist so ausgestaltet, daß sie aus dem von den einzelnen
Leuchtdioden 8 abgestrahlten Licht ein über den Querschnitt
möglichst homogenes Lichtbündel erzeugt.
Das Testgefäß 1 ist von einem Detektionsring umgeben,
der insgesamt das Bezugszeichen 4 trägt. Der Detektions
ring 4 weist eine Mehrzahl von Fotodioden 5 in im wesent
lichen konstanten Winkelabständen auf. Er ist an einer in
der Zeichnung nicht dargestellten Führung so beweglich
gehalten, daß er parallel zur Achse des Testgefäßes
1 vertikal über dessen gesamte Höhe verfahrbar ist.
Die Bewegung des Detektionsringes 4 kann dabei wahlweise
manuell oder motorisch angetrieben erfolgen.
Die Funktionsweise der oben anhand der Fig. 1 beschrie
benen Vorrichtung ist wie folgt:
Zunächst wird der Detektionsring 4 in eine Ausgangsposi
tion, beispielsweise in die Höhe des Spiegels 12 der
Testflüssigkeit im Testgefäß 1, gebracht. Die Leuchtdioden
8 senden Lichtimpulse aus, deren Frequenz so gewählt
wird, daß eine leichte elektronische Verarbeitung möglich
ist. Hierdurch wird die Auswertung weitestgehend Umge
bungslicht-unabhängig.
An den Daphnien 9, die sich jeweils in der Höhe des
Detektionsringes 4 befinden, werden die von der Lichtquelle
7 ausgehenden Lichtimpulse gestreut und können daher
von den Fotodioden 5 im Detektionsring 4 erfaßt werden.
Im einfachsten Falle werden alle Signale von allen Foto
dioden 5 im Detektionsring 4 aufaddiert. Um nun ein
Gesamtbild der Gesamtverteilung der Daphnien 9 innerhalb
des Testgefässes 1 zu einer bestimmten Zeit zu erhalten,
wird der Detektionsring 4 ausgehend von der Ausgangslage,
also beispielsweise von der Höhe des Spiegels 12 der
Testflüssigkeit, axial über die gesamte Höhe der Testflüs
sigkeit im Testgefäß 1 nach unten verfahren. Um dabei
tatsächlich eine "Momentaufnahme" des Verteilungszustandes
der Daphnien zu erhalten, muß die Bewegungsgeschwindigkeit
des Detektionsringes 4 ausreichend groß sein. Erfahrungs
gemäß ist die vertikale Wandergeschwindigkeit der Daphnien
nicht größer als etwa 1 cm/s. Die Bewegungsgeschwindigkeit
des Detektionsringes 4 sollte daher mindestens 5 cm/s
betragen. Erfolgt die Bewegung des Detektionsringes 4
motorisch, so wird von vornherein eine entsprechende
Mindestgeschwindigkeit eingestellt. Um bei manueller
Bewegung des Detektionsringes 4 eine ausreichende Minimal
geschwindigkeit sicherzustellen, wird die Geschwindigkeit
des Detektionsringes 4 durch eine geeignete Einrichtung
laufend überwacht; unterschreitet die Bewegungsgeschwin
digkeit des Detektionsringes 4 einen voreingestellten
Minimalwert, wird ein Fehlersignal erzeugt. Diese Messung
ist dann unbrauchbar.
In Fig. 2 sind verschiedene Streulichtsignale in Abhän
gigkeit von der Meßtiefe unterhalb des Spiegels 12 der
Testflüssigkeit dargestellt, die mit der in Fig. 1 gezeig
ten Vorrichtung zu unterschiedlichen Zeitpunkten gewonnen
wurde. Die dick ausgezogene Kurve a spiegelt die Daphnien
verteilung zu Beginn der Messung wieder. Gut erkennbar ist
das ausgeprägte Populationsmaximum knapp unterhalb des
Spiegels 12 bei etwa 2 bis 3 cm Tiefe. Nach unten, also
auf den Boden 13 des Testgefässes 1 zu, nimmt die Daph
niendichte deutlich ab. Die weiteren, dünn ausgezogenen
Kurven b, c, d, e und f stellen die Streulichtsignal-
Abhängigkeit von der Meßtiefe jeweils nach Verstreichen
eines bestimmten Zeitraumes dar. Diese Kurven machen
deutlich, wie sich das zunächst noch verhältnismäßig nahe
am Spiegel 12 der Testflüssigkeit befindliche Populations
maximum der Daphnien allmählich abbaut und sich stattdessen
im unteren Bereich des Testgefässes 1 ein Populationsma
ximum aufbaut, bis sich schließlich, wie in der wiederum
stark durchgezogenen Kurve g dargestellt, ein Endzustand
einstellt, bei dem praktisch die gesamte Population der
Daphnien sich in der Nähe des Bodens 13 des Testgefässes 1
befindet. Aus dem zeitlichen Ablauf, in dem die Verschiebung
des Meßergebnisses von der Ausgangskurve a bis zur End
kurve g erfolgt, sowie gegebenenfalls aus der Kurven
form, lassen sich Rückschlüsse auf die Toxizität der
in dem Testgefäß 1 befindlichen Testflüssigkeit gewinnen.
Die Fig. 1 läßt sich auch so lesen, daß die dargestell
ten Elemente 5 und 8 gegenüber der obigen Beschreibung
ihre Funktion tauschen: Dies bedeutet, daß die Elemente
5 nunmehr Leuchtdioden sind, die so ausgerichtet sind,
daß sie ihr Licht möglichst gut in einer Ebene radial
nach innen abgeben. Die optischen Elemente 8 sind in
diesem Falle Fotodioden, welche zusammen eine flächige
Detektionseinrichtung 7 bilden.
Die Funktion dieser Ausgestaltung der Vorrichtung ent
spricht weitestgehend derjenigen, die oben schon beschrie
ben wurde: Das von den Leuchtdioden 5 in diesem Falle
radial nach innen gestrahlte Licht wird von den in der
entsprechenden Höhe befindlichen Daphnien 9 so gestreut,
daß es von den Fotodetektoren 8 unterhalb der Strahlfor
mungsoptik 6 erfaßt werden kann. Die Detektionseinrichtung
7 kann in diesem Falle so ausgestaltet werden, daß die
Signale der einzelnen Fotodetektoren 8 auch einzeln
ausgewertet werden. Hieraus läßt sich eine zusätzliche
Information über die Verteilung der Daphnien 9 in der
Meßebene gewinnen. Selbstverständlich wird aber auch in
diesem Falle ein über alle Fotodetektoren 8 aufaddiertes
Signal gewonnen. Wird daher der als Leuchtquelle zu
verstehende Ring 4 axial entlang des Testgefässes 1
verschoben, ergeben sich im wesentlichen dieselben (Gesamt-)
Streulichtkurven, die in Fig. 2 gezeigt und oben erläutert
wurden.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung befand sich die Lichtquelle 7 (bzw.
alternativ die Detektionseinrichtung) unterhalb des
Bodens 13 des Testgefässes 1. In diesem Falle kann die
Vorrichtung in dem Sinne "autark" aufgebaut werden,
daß sie weitestgehend unabhängig von einem bereits vor
handenen Testgefäß arbeitet. Alternativ ist es selbst
verständlich auch möglich, die Lichtquelle 7 mit der
zugeordneten Abbildungsoptik 6 als "Deckel" des Test
gefässes 1 auszugestalten, so daß die Bestrahlung von
oben her erfolgt. Dies stellt eine "nicht autarke" Variante
der Vorrichtung dar, da eine genaue Anpassung an das
Testgefäß 1 erfolgen muß.
Bei einer in der Zeichnung nicht dargestellten Ausfüh
rungsform der Vorrichtung sind sowohl unterhalb des
Bodens 13 des Testgefässes 1 als auch oberhalb des Test
gefässes 1, z. B. als Deckel, Lichtquellen (oder alterna
tiv Detektionseinrichtungen) vorgesehen. Durch diese
"Verdoppelung" der Lichtquellen bzw. der Detektionsein
richtungen, die abwechselnd geschaltet werden, läßt
sich der "Kontrast" und damit die Sicherheit der Messung
bedeutend erhöhen, was allerdings durch einen erhöhten
konstruktiven Aufwand bezahlt werden muß.
Bei den oben beschriebenen und vom Grundprinzip her
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsformen der Vorrich
tung befindet sich die Lichtquelle bzw. die Detektions
einrichtung an einem Stirnende des Testgefässes; die
Beobachtung des Streulichtes erfolgt im wesentlichen
unter einem rechten Winkel zur Einstrahlrichtung der
Lichtquelle. Von diesem Grundprinzip ist bei dem in
Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der Vorrich
tung abgewichen. Gleichwohl ähnelt auch diese Vorrich
tung in ihrer Funktion dem oben anhand der Fig. 1 be
schriebenen Ausführungsbeispiel; entsprechende Teile
sind daher mit demselben Bezugszeichen zuzüglich 100
gekennzeichnet.
Die Vorrichtung von Fig. 3 umfaßt einen Ring 120, durch
welchen - ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel von Fig.
1 das Testgefäß 1 - das Testgefäß 101 geführt ist. Das
Testgefäß 101 ist in Fig. 3 nur in einem bestimmten
axialen Bereich dargestellt. Der Ring 104 enthält im
unteren Bereich eine Mehrzahl von über den gesamten
Umfang verteilten, insgesamt also ebenfalls einen Ring 107
bildenden Leuchtdioden 108, deren Ausrichtung so ist,
daß sie in einem axial darüberliegenden Abstand alle
den gesamten horizontalen Querschnitt des Testgefässes
101 ausleuchten. Die entsprechenden divergierenden, von
den Leuchtdioden 108 ausgehenden Strahlenbündel 114 sind
in Fig. 3 schematisch gezeigt. In der Höhe des von den
Leuchtdioden 107 ausgeleuchteten Querschnitts des Testge
fäßes 101 befindet sich eine Mehrzahl von in gleichem
Abstand über den Umfang verteilten, also ebenfalls auf
einem Ring 104 angeordneten Fotodioden 105, die so ausge
richtet sind, daß sie von Daphnien, die sich in der von
den Leuchtdioden 107 ausgeleuchteten horizontalen Ebene
befinden, ausgehendes Streulicht empfangen können. Die
Entfernung zwischen dem Ring 107 von Leuchtdioden 108 und
dem Ring 104 von Fotodioden 105 sollte möglichst gering
sein.
Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung arbeitet "autark".
Der Ring 104 kann sowohl manuell als auch motorisch
vertikal entlang des Testgefässes 101 bewegt werden,
wie dies oben schon für den Detektionsring 4 von Fig. 1
beschrieben wurde. Die sich ergebenden Signale entspre
chen weitgehend denjenigen von Fig. 2.
Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 3 sind die Ringe 107
und 104, auf welchen die Leuchtdioden 108 und die Fotodi
oden 105 liegen, in axialem Abstand voneinander angeordnet.
In Fig. 4 ist nunmehr ein Ausführungsbeispiel der Vor
richtung dargestellt, bei welchem Leuchtdioden (mit
"L" gekennzeichnet) und Fotodioden (mit "F" gekennzeich
net) in derselben Ebene liegen und einander in Umfangs
richtung abwechseln.
Das Ausführungsbeispiel von Fig. 4 enthält konkret die
Leuchtdioden L1 bis L17 und die Fotodioden F1 bis F
16. Alle Komponenten L1 bis L17 und F1 bis F16
sind so ausgerichtet, daß sie zur Ringmitte hin "schauen".
Um zu verhindern, daß von den Leuchtdioden L direkt auf
die Fotodioden F fallendes Licht die Meßung unmöglich
macht oder verfälscht, werden die Leuchtdioden L1 bis L
17 zyklisch wie folgt aktiviert: Zu einem bestimmten
Zeitpunkt sind immer nur einander gegenüberliegende
Leuchtdioden aktiv, beispielsweise nur die Leuchtdioden
L1 und L9, danach nur die Leuchtdioden L2 und L10 usw.
Von den Streulicht-Meßsignalen, die von den einzelnen
Fotodioden F1 bis F16 erzeugt werden, werden jeweils
nur die von denjenigen Fotodioden F1 bis F16 ausgewertet,
die durch die jeweils eingeschalteten Leuchtdioden L1
bis L17 nicht direkt beleuchtet werden. In Fig. 4 sind
zur Verdeutlichung des Sachverhaltes die Empfangsstrahlen
grenzen der Fotodioden F15 bis F4 dargestellt. Diese
begrenzen denjenigen Raumwinkel, unter dem Licht auf die
jeweilige Fotodiode fallen kann. Bei dem in Fig. 4
dargestellten Ausführungsbeispiel bedeutet dies z. B. für
die Fotodiode F1, daß deren Ausgangssignal immer dann
nicht verwertet wird, wenn eine der Dioden L10, L12, L
13, L14, L15 oder L16 leuchtet.
Die Ausgangssignale der verschiedenen Fotodioden F1
bis F16 werden, ähnlich wie bei den zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispielen, zum einen addiert, wodurch Signale
gewonnen werden, die denjenigen von Fig. 2 ähneln.
Darüber hinaus können jedoch die Ausgangssignale der
einzelnen Fotodioden F1 bis F16 auch einzeln erfaßt
und danach gewichtet werden, welchen Abstand sie jeweils
von der momentan durch die eingeschalteten Leuchtdioden
definierten Achse einnehmen. Hieraus lassen sich noch
detailliertere Informationen über die Position der Daph
nien innerhalb der Meßebene gewinnen.
Sowohl die Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig.
3 als auch diejenige nach Fig. 4 können wasserdicht
in dem Ring 120 gekapselt werden, so daß sie sich in
freien Gewässern einsetzen lassen. Im letzteren Falle ist
in die Vorrichtung zusätzlich ein Temperatursensor inte
griert, da zur korrekten Signalauswertung und -interpre
tation die Wassertemperatur rechnerisch berücksichtigt
werden muß.
Bei der obigen Beschreibung der Fig. 1 bis 4 wurde
davon ausgegangen, daß sich der jeweils vorhandene Ring
4 bzw. 120 gegenüber dem Testgefäß 1 bzw. 101 bewegt.
Grundsätzlich ist jedoch auch die umgekehrte Vorgehensweise
möglich: Es kann das Testgefäß 1 bzw. 101 gegenüber dem
dann stationär gehaltenen Ring 4 bzw. 120 axial bewegt
werden.
Vollständig auf eine Relativbewegung verzichtet die in
Fig. 5 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung.
Erneut sind Teile, die solchen der Fig. 1 entsprechen,
mit demselben Bezugszeichen zuzüglich 200 gekennzeichnet.
Auch die Vorrichtung von Fig. 5 umfaßt ein vertikal
angeordnetes Testgefäß 201, in dem sich die Testflüssig
keit und eine Population von Daphnien befindet. Statt
eines einzigen Ringes 4 von Foto- oder Leuchtdioden,
wie in Fig. 1 dargestellt, der sich vertikal bewegt,
weist die Vorrichtung von Fig. 5 eine Vielzahl von
Ringen 204 auf, die in axialem Abstand übereinander
stationär angeordnet sind und die gesamte Meßhöhe auf
diese Weise abdecken. Die Bauweise der Ringe 204 kann im
Übrigen mit derjenigen, die oben anhand der Fig. 1
bis 4 beschrieben wurde, übereinstimmen.
Die Daphnienverteilung innerhalb des Testgefässes 201
kann mit dieser Vorrichtung exakt momentan bestimmt werden,
da alle Ringe 204 gleichzeitig betrieben und deren Resul
tate gleichzeitig ausgewertet werden können. Statt durch
gehender Meßkurven, wie in Fig. 2 dargestellt, ergibt
sich eine Folge von Meßpunkten, von denen jeweils einer
einem Ring 204 der Vorrichtung entspricht.
Werden mehrere Meßringe 204 eingesetzt, muß darauf geachtet
werden, daß jeder dieser Meßringe 204 kalibriert ist.
Ausserdem müssen die Auswertelektroniken, die jedem dieser
Meßringe 204 zugeordnet sind, einander vollständig ent
sprechen. Dies ist mit einem gewissen Aufwand verbunden.
Alle in den Fig. 1, 3, 4 und 5 dargestellten Varianten
der Vorrichtung können zur Durchführung von Parallelmessun
gen zu größeren Anlagen zusammengefaßt werden. Werden
axial bewegliche Ringe eingesetzt, wie dies in den Fig.
1, 3 und 4 der Fall ist, können die Bewegungen dieser
Ringe mechanisch gekoppelt werden. Bei einem speziellen
Ausführungsbeispiel sind 30 Vorrichtungen der in Fig.
3 gezeigten Art so zusammengefaßt, daß ihre Meßringe
104 mechanisch gemeinsam mit gleicher Geschwindigkeit
bewegt werden.
Da insbesondere die Krebsart Daphnia Magna sehr stark
in der Weise auf die Wassertemperatur reagiert, daß
sie bei sinkender Wassertemperatur zur Wasseroberfläche
hin schwimmt, weisen die oben erläuterten Vorrichtungen
gegebenenfalls zusätzliche Komponenten auf, die für
eine Konstanthaltung der Temperatur der Testflüssigkeit
sorgen. So enthält z. B. diejenige Ausführungsform, welche
für statische Tests bestimmt ist, eine kleine Umwälzpumpe,
welche, gesteuert durch einen Temperatursensor in der
Testflüssigkeit, Wasser in dem Maße über eine externe
Heizquelle pumpt, wie dies zur Aufrechterhaltung der
gewünschten Temperatur erforderlich ist. Die Ausführungs
form, die für dynamische Tests bestimmt ist, umfaßt
einen ausreichend groß dimensionierten vorgeschalteten
Wärmetauscher, der die der Testvorrichtung zugeleitete
Testflüssigkeit erwärmt und auf konstanter Temperatur
hält, so daß unter keinen Umständen zu hohe Temperaturgra
dienten in der zugeführten Testflüssigkeit entstehen.
Claims (34)
1. Verfahren zur Überwachung und Auswertung der Präsenz
und der Beweglichkeit von Testorganismen, insbesondere
von Daphnia Magna, in einem eine Testflüssigkeit enthalten
den Testgefäß,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Testorganismen (9) mit im wesentlichen diffusem
Licht aus zumindest einer Einfallsrichtung bestrahlt
werden und das an den Testorganismen (9) gestreute Licht
unter einem Winkel gegenüber jeder Einfallsrichtung, der
von 180° abweicht, in unterschiedlichen horizontalen
Ebenen über die Gesamthöhe der Säule der Testflüssigkeit
im Testgefäß (1) hinweg erfaßt und ausgewertet wird,
wobei das in einer horizontalen Ebene erfaßte Streulicht
von den in dieser Ebene befindlichen Testorganismen
erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel 90° beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erfassung des Streulichtes in
allen Ebenen gleichzeitig erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erfassung des Streulichtes in
den unterschiedlichen horizontalen Ebenen zeitlich nach
einander erfolgt, wobei die Geschwindigkeit, mit welcher
sich die Erfassung vertikal durch die Säule der Test
flüssigkeit bewegt, ein Mehrfaches der Eigengeschwindig
keit der Testorganismen (9) beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4 bei Verwendung von Daphnia
Magna als Testorganismen, dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale Geschwindigkeit der Streulichterfassung
größer als etwa 5 cm/s ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bestrahlung mit
diffusem Licht abwechselnd aus gegenüberliegenden Rich
tungen erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der Messung
in der Testflüssigkeit eine Vergleichsmessung in einer
Vergleichsflüssigkeit mit bekannten Eigenschaften erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergleichsflüssigkeit sauberes Wasser ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergleichsflüssigkeit die wässrige Lösung
einer bekannten Chemikalie mit bekannter Konzentration
ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlänge des
eingestrahlten Lichtes im nahen Infrarot-Bereich liegt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Testflüssigkeit auf
konstanter Temperatur gehalten wird.
12. Vorrichtung zur Überwachung und Auswertung der
Präsenz und der Beweglichkeit von Testorganismen,
insbesondere von Daphnia Magna, mit einem Testgefäß,
in welchem eine die Testorganismen enthaltende Test
flüssigkeit enthalten ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sie umfaßt:
- a) mindestens eine im wesentlichen diffuses Licht ab strahlende Lichtquelle (7; 107; L1 bis L17), mit welcher die Testflüssigkeit im Testgefäß (1; 101) in einer Vielzahl von horizontalen Ebenen, deren Abstand kleiner als die Körpergröße der verwendeten Testorga nismen (9) ist, vollflächig bestrahlbar ist;
- b) mindestens eine Detektionseinrichtung (4; 104, F1 bis F16), mit welcher das in den verschiedenen horizon talen Ebenen an den Testorganismen (9) gestreute Licht, für jede horizontale Ebene gesondert, unter einem Winkel gegenüber jeder Einstrahlrichtung, der von 180° verschiedenen ist, erfaßt werden kann.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Lichtquelle (7) flächenhaft an einer
Stirnseite des Testgefäßes (1) und die Detektionseinrich
tung (4) ringförmig um das Testgefäß (1) herum angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lichtquelle (7) unter dem
Boden (13) des Testgefäßes (1) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtquelle über dem Testgefäß
angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektionseinrichtung (7) flächenhaft an
einer Stirnseite des Testgefäßes (1) und die Licht
quelle (5) ringförmig um das Testgefäß (1) herum ange
ordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektionseinrichtung (7) unter dem Boden
(13) des Testgefäßes (1) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Detektionseinrichtung über dem
Testgefäß angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Lichtquelle (107; L1 bis L17) als
auch die Detektionseinrichtung (105; F1 bis F16) ring
förmig um das Testgefäß (101) herum angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die ringförmige Lichtquelle (107) und die ring
förmige Detektionseinrichtung (105) in unterschiedlichen
horizontalen Ebenen, jedoch eng benachbart, angeordnet
sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (7;
107) eine Mehrzahl von Leuchtdioden (8; 108) umfaßt.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß die Leuchtdioden (8; 108) im nahen Infra
rot Bereich arbeiten.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Detektionseinrich
tung (4; 104) eine Mehrzahl von Fotodioden (5; 105)
umfaßt.
24. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß
- a) die Lichtquelle aus einer Mehrzahl von Leuchtdioden (L1 bis L17) und die Detektionseinrichtung aus einer Mehrzahl von Fotodioden (F1 bis F16) besteht;
- b) die Leuchtdioden (L1 bis L17) und die Fotodioden (F1 bis F16) in derselben horizontalen Ebene liegend in Umfangsrichtung abwechselnd auf einem Ring angeord net sind;
- c) die Leuchtdioden (L1 bis L17) sequentiell aktivierbar sind;
- d) die Ausgangssignale derjenigen Fotodioden (F1 bis F16), die auf direktem Wege Licht von den jeweils aktivierten Leuchtdioden (L1 bis L17) empfangen können, unterdrückbar sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeich
net, daß diametral einander gegenüberliegende Leucht
dioden (L1 bis L17) gleichzeitig aktivierbar sind.
26. Vorrichtung nach einem dem Ansprüche 12 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (7;
107; L1 bis L17) und/oder die Detektionseinrichtung
(4; 104; F1 bis F16) gegenüber dem Testgefäß (1; 101)
eine achsparallele Relativbewegung durchführen können.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (7; 107; L1 bis L17) und/oder
die Detektionseinrichtung (4; 104; F1 bis F16) von Hand
verschiebbar geführt sind.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung, welche die Verschiebungsgeschwindig
keit der Lichtquelle (7; 107; L1 bis L17) und/oder der
Detektionseinrichtung (4; 104) überwacht und bei Unter
schreiten einer bestimmten Minimalgeschwindigkeit ein
Fehlersignal erzeugt.
29. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (7; 107; L1 bis L17) motorisch
angetrieben sind.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (107)
und die Detektionseinrichtung (104) in einem gemeinsamen
Ring (120) wasserdicht gekapselt sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mehrzahl von Lichtquellen und/oder eine
Mehrzahl von Detektionseinrichtungen (204) stationär
in unterschiedlichen horizontalen Ebenen entlang des
Testgefäßes (201) angeordnet ist.
32. Anlage zur Überwachung und Auswertung der Präsenz
und der Beweglichkeit von Testorganismen, insbe
sondere von Daphnia Magna, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Mehrzahl gleichzeitig betreibbarer Vorrichtungen
nach einem der Ansprüche 12 bis 31 umfaßt.
33. Anlage nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mehrere Vorrichtungen nach Anspruch 26
umfaßt, die mechanisch zur gemeinsamen Bewegung gekoppelt
sind.
34. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche
12 bis 31 zur Bestimmung einer UV-Strahlenbelastung.
Priority Applications (2)
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DE1998135384 DE19835384C2 (de) | 1998-08-05 | 1998-08-05 | Verfahren zur Überwachung und Auswertung der Präsenz und der Beweglichkeit von Testorganismen, insbesondere von Daphnia Magna, in einem eine Testflüssigkeit enthaltenden Testgefäß sowie Vorrichtung und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens und Verwendung einer derartigen Vorrichtung |
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