DE19949271A1 - Schalldämpfer für die Abgasanlage eines durch einen Verbrennungsmotor angetriebenen Kraftfahrzeugs - Google Patents
Schalldämpfer für die Abgasanlage eines durch einen Verbrennungsmotor angetriebenen KraftfahrzeugsInfo
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Abstract
Ein für die Abgasanlage eines durch einen Verbrennungsmotor angetriebenen Kraftfahrzeugs vorgesehener Schalldämpfer, dessen Schalldämpfung zumindest teilweise auf Absorption zurückgeht, umfaßt ein Gehäuse, ein Abgaseintrittsrohr und ein Abgasaustrittsrohr. Zumindest ein Teil der mit dem pulsierenden Abgasstrom in Kontakt tretenden Bauteile des Schalldämpfers ist dabei als metallische Hohlraumstruktur ausgeführt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalldämpfer
für die Abgasanlage eines durch einen Verbrennungsmotor
angetriebenen Kraftfahrzeugs, umfassend ein Gehäuse,
ein Abgaseintrittsrohr und ein Abgasaustrittsrohr,
wobei die Schalldämpfung zumindest teilweise auf
Absorption zurückgeht.
Durch einen Verbrennungsmotor angetriebene Kraftfahr
zeuge weisen bekanntlich mindestens einen Schalldämpfer
auf, der dazu dient, den Schalldruckpegel des den
Verbrennungsmotor verlassenden Abgasstroms zu
reduzieren. Gemäß ihrem Wirkprinzip wird dabei zwischen
Absorptionsschalldämpfern, welche mit Schallschluck
stoff gefüllte Absorptionskammern aufweisen, und
Reflexionsschalldämpfern unterschieden. Für eine
breitbandige Schalldämpfung werden allerdings häufig
auch kombinierte Schalldämpfer eingesetzt.
Die technische Weiterentwicklung moderner Fahrzeuge
führt zu einer ständigen Verlängerung ihrer Lebens
dauer. Das stellt auch neue Anforderungen an die
Abgasanlagen. In herkömmlichen Schalldämpfern wird als
Schallschluckstoff Mineralwolle eingesetzt. Mineral
wolle ist im Vergleich zu anderen Werkstoffen relativ
spröde. Durch die ständige Wechselbeanspruchung im
Fahrzeugeinsatz, verursacht durch die pulsierenden
Abgase und die mechanischen Beanspruchungen im Straßen
verkehr, wird die Mineralwolle über einen längeren
Zeitraum ausgetragen und die schalldämmenden Eigen
schaften des Schalldämpfers lassen nach. Vor diesem
Hintergrund ist man darum bemüht zu verhindern, daß
dieser Schallschluckstoff durch das pulsierende Abgas
aus dem Schalldämpfer nach und nach ausgetragen wird.
Zu diesem Zweck werden die mit Schallschluckstoff
gefüllten Absorptionskammern durch aus Lochblech
bestehende Trennwände bzw. perforierte Rohre von den
übrigen Funktionskammern des betreffenden Schall
dämpfers abgegrenzt.
Dies hat jedoch Grenzen. Denn um das Austragen der
Mineralwolle gänzlich zu vermeiden, müßten die
Öffnungen so klein ausgeführt werden, daß die mit
Mineralwolle gefüllten Kammern ihre Funktion verlieren
würden.
Aus diesem Nachteil des Standes der Technik leitet sich
die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Aufgabenstellung ab, die darin besteht, einen Schall
dämpfer der eingangs genannten Art mit gleichbleibend
guten schalldämpfenden Eigenschaften bereitzustellen,
bei dem die Gefahr, daß Schluckstoff durch den
pulsierenden Abgasstrom aus den Absorptionskammern
ausgetragen wird, reduziert wird.
Gelöst wird diese Aufgabenstellung gemäß der vorliegen
den Erfindung dadurch, daß zumindest ein Teil der mit
dem pulsierenden Abgasstrom in Kontakt tretenden
Bauteile des Schalldämpfers als metallische Hohlraum
struktur ausgeführt ist. Hierunter ist zu verstehen,
daß die betreffenden Bauteile jeweils ein aus
metallischem Werkstoff gefertigtes Gebilde darstellen,
das eine Vielzahl von in dem Gefüge eingeschlossenen,
mit Luft und/oder Gas gefüllten Hohlräumen aufweist.
Dies ist nicht zu verwechseln mit den durch die Schale
bzw. Einbauten begrenzten Hohlräumen des Schall
dämpfers, die als Funktionskammern, insbesondere als
Reflexionskammern bzw. ganz oder teilweise mit
Schallschluckstoff gefüllte Absorptionskammern
vorgesehen sind. Die erfindungsgemäß vorgesehene
metallische Hohlraumstruktur bewirkt dabei eine auf dem
Prinzip der Schallabsorption beruhende Schalldämpfung.
Sie kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung in
gleicher Weise den bei herkömmlichen Schalldämpfern
vorgesehenen Schallschluckstoff ersetzen, so daß
überhaupt kein Schallschluckstoff in Form von
Mineralwolle oder dergleichen mehr zum Einsatz kommt.
In gleicher Weise kann die erfindungsgemäß vorgesehene
metallische Hohlraumstruktur dazu vorgesehen sein,
Schallschluckstoff in Form von Mineralwolle oder dgl.
gegen Ausblasen geschützt einzukapseln. In beiden
Fällen macht sich die vorliegende Erfindung zunutze,
daß metallische Hohlraumstrukturen geeignet sind, eine
Schalldämpfung zu bewirken, zu verstärken bzw. zu
dieser beizutragen.
Metallische Hohlraumstrukturen, wie sie im Rahmen der
vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommen, sind als
solche nicht neu. Vielmehr zählt es bereits zum Stand
der Technik, mittels einer pulvermetallurgischen
Technologie Hohlkugeln aus Legierungen herzustellen,
indem Kugeln aus einem geeigneten Trägermaterial (z. B.
expandiertem Styrol) mit einer Suspension aus Metall
pulver und einem Bindemittel beschichtet werden. Durch
Wärmebehandlung werden anschließend der Binder und das
Trägermaterial entfernt und das Metallpulver zu einer
dichten Kugelschale gesintert. Diese metallischen
Hohlkugeln werden dann mit verschiedenen Techniken zu
einer Hohlkugelstruktur verbunden. In diesem Zusammen
hang wird insbesondere verwiesen auf die folgenden
Druckschriften: DE 32 10 770 A1, DE 37 24 156 A1,
EP 0300543 B1, US 4917857 A1 und US 3781170 A1. Andere
Herstellungsverfahren für die metallische Hohlraum
struktur als die vorstehend erläuterte zweistufige
Vorgehensweise lassen sich im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ebenfalls anwenden.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung sind die Hohlräume der Hohlraumstruktur
kugelförmig ausgeführt. Die Hohlraumstruktur ist somit
durch eine Hohlkugelstruktur gebildet. Dies ist nicht
nur unter statischen Gesichtspunkten vorteilhaft. Auch
mit dem Schallabsorptionsvermögen in Zusammenhang
stehende Aspekte wie Packungsdichte, Wandstärken und
Aufbau der Zellenstruktur lassen diese Gestaltung der
Hohlraumstruktur als günstig erscheinen.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Hohlraum
struktur offenporig ausgeführt ist, indem die Hohlräume
untereinander über Poren verbunden sind. Hierdurch läßt
sich eine besonders günstige Schallabsorptionscharakte
ristik erreichen.
Die Dimensionierung der Hohlräume der Hohlraumstruktur
richtet sich insbesondere nach dem Anwendungszweck des
jeweiligen Schalldämpfers, vor allem dem zu dämpfenden
Frequenzspektrum. Auch richtet sich die Dimensionierung
der Hohlräume danach, ob die metallische Hohlraum
struktur als Füllstoff für eine Absorptionskammer
vorgesehen ist oder aber als Einkapselung eines
konventionellen Schallschluckstoffs. Für die meisten
Anwendungen wird das Volumen der Hohlräume der
Hohlraumstruktur zwischen 0,1 und 5000 mm3 betragen.
Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß die Hohlräume der
Hohlraumstruktur unterschiedliche Dimensionen
aufweisen. Dies begünstigt eine breitbandige Schall
dämpfcharakteristik des erfindungsgemäßen Schall
dämpfers. Die unterschiedlich dimensionierten Hohlräume
können dabei innerhalb der Hohlraumstruktur geschichtet
sein, beispielsweise indem die größer dimensionierten
Hohlräume dichter an dem pulsierenden Abgasstrom ange
ordnet sind als die kleiner dimensionierten Hohlräume.
Eine derartige Schichtung der unterschiedlich dimen
sionierten Hohlräume ist jedoch keineswegs zwingend.
Vielmehr können im Rahmen der vorliegenden Erfindung
die unterschiedlich dimensionierten Hohlräume innerhalb
der Hohlraumstruktur auch im wesentlichen homogen
durchmischt sein.
Weiter oben wurde bereits darauf hingewiesen, daß die
metallische Hohlraumstruktur im Rahmen der vorliegenden
Erfindung in unterschiedlicher Weise eingesetzt werden
kann. So kann beispielsweise die metallische Hohlraum
struktur den herkömmlicherweise vorgesehenen Schall
schluckstoff ersetzen. In diesem Falle enthält minde
stens eine Absorptionskammer des Schalldämpfers einen
als metallische Hohlraumstruktur ausgeführten
Füllkörper. Dieser kann dabei die betreffende Absorp
tionskammer ganz oder nur teilweise ausfüllen. Ferner
kommt in Betracht, mindestens ein abgasführendes Rohr
des Schalldämpfers als metallische Hohlraumstruktur
auszuführen. Über die ggf. vorgesehene Porösität (siehe
oben) eines derartigen als metallische Hohlraumstruktur
ausgeführten abgasführenden Rohres läßt sich jenes Rohr
akustisch an eine dieses umgebende Kammer ankoppeln.
Des weiteren kommt beispielsweise eine Auskleidung des
Gehäuses des Schalldämpfers mit einer Lage aus einer
metallischen Hohlraumstruktur in Betracht. Auf diese
Weise läßt sich besonders wirkungsvoll die Schallab
strahlung des Schalldämpfergehäuses reduzieren. Ferner
können Trennwände, durch welche der Schalldämpfer in
spezifische Funktionskammern unterteilt wird, als
metallische Hohlkörperstruktur ausgeführt oder aber mit
einer solchen beschichtet sein.
Claims (12)
1. Schalldämpfer für die Abgasanlage eines durch
einen Verbrennungsmotor angetriebenen
Kraftfahrzeugs, umfassend ein Gehäuse, ein
Abgaseintrittsrohr und ein Abgasaustrittsrohr,
wobei die Schalldämpfung zumindest teilweise auf
Absorption zurückgeht,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der mit dem pulsierenden
Abgasstrom in Kontakt tretenden Bauteile des
Schalldämpfers als metallische Hohlraumstruktur
ausgeführt ist.
2. Schalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume der Hohlraumstruktur kugelförmig
ausgeführt sind.
3. Schalldämpfer nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlraumstruktur offenporig ist, indem die
Hohlräume untereinander über Poren verbunden sind.
4. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume der Hohlraumstruktur ein Volumen
zwischen 0,1 und 5000 mm3 aufweisen.
5. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume der Hohlraumstruktur
unterschiedliche Dimensionen aufweisen.
6. Schalldämpfer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlich dimensionierten Hohlräume
innerhalb der Hohlraumstruktur geschichtet sind.
7. Schalldämpfer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlich dimensionierten Hohlräume
innerhalb der Hohlraumstruktur im wesentlichen
homogen durchmischt sind.
8. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Absorptionskammer des
Schalldämpfers einen als metallische
Hohlraumstruktur ausgeführten Füllkörper enthält.
9. Schalldämpfer nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllkörper die betreffende
Absorptionskammer nur teilweise ausfüllt.
10. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein abgasführendes Rohr des
Schalldämpfers als metallische Hohlraumstruktur
ausgeführt ist.
11. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse des Schalldämpfers zumindest
teilweise mit einer Auskleidung in Form einer
metallischen Hohlraumstruktur bestückt ist.
12. Schalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlraumstruktur durch Sintern eines
Metallpulvers hergestellt ist.
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