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Die
Erfindung betrifft eine potentiometrisch Zirkondioxid-Messzelle
zur Messung des Sauerstoffgehaltes in einem Gas oder einem Gas/Feststoffgemisch.
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Sauerstoffmessungen
mit einer potentiometrischen Zirkondioxid-Messzelle werden vielfältig in Gasen
eingesetzt. Das Messprinzip ist z.B. in der Literatur (Buch "Die Prozessregelung
beim Gasaufkohlen und Einsatzhärten", AWT-Fachausschuss 5,
Arbeitskreis 4 (Hrsg.)-Renningen-Malmsheim; expert-Verlag, 1997,
ISBN 3-8196-1454-3, S. 63–73) beschrieben,
wobei hier besonders auch auf die Anwendung des Verfahrens bei der
Wärmebehandlung metallischer
Werkstoffe eingegangen wird.
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Solche
Sauerstoffsonden mit einer potentiometrischen Zirkondioxid-Messzelle
sollen im folgenden zur Vereinfachung mit dem gebräuchlichen
Begriff Zirkonoxidsonden benannt werden.
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Die
Erfindung kann allgemein vorteilhaft zur Sauerstoffmessung in Gasen,
mit gasförmigen Schadstoffen
kontaminierten Gasen und in Gas/Feststoffgemischen angewendet werden.
Gas/Feststoffgemische können
sowohl Mischungen aus einem körnigen
Feststoffbett mit einem in den Zwischenräumen befindlichen Gas als auch
Feststoff-beladene strömende
Gase sein.
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Sie
ermöglicht
in vielen Anwendungsfällen erstmals
den besonders vorteilhaften direkten Einsatz der Zirkonoxidsonden
im Messgasraum ohne Messgasabsaugung und/oder einem störungs- und wartungsarmen
Langzeitbetrieb. Sie bietet aber auch Anwendungsvorteile bei externen
Zirkonoxidsonden mit Messgasabsaugung.
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Zirkonoxidsonden
haben im allgemeinen grosse Zutrittsöffnungen für das zu messende Gas an die
Messelektrode. Durch diesen direkten Kontakt treten häufig sowohl
Probleme durch Reaktionen der Elektroden mit Schadstoffen im Gas
als auch mit mitgeführten
Feststoffpartikeln auf.
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Chemische
Reaktionen können
die Zusammensetzung des Elektrodenmaterials verändern und elektromotorische
Spannungen erzeugen, die die Messzellenspannung überlagern und verfälschen. Sie
können
ferner zu chemischen oder kristallchemischen Reaktionen mit den
Elektroden führen,
die einen Sprödbruch
oder, vor allem bei Elektroden aus anhaftenden, elektrisch leitenden
Schichten, zu einer Ablösung
der Elektroden führen.
Das ist oft mit einem Totalausfall der Zirkondioxidsonden verbunden.
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Ferner
sind Störungen
durch mechanische Ablagerungen von Feststoffpartikeln möglich. Sie können z.B.
bei häufigen
Aufheiz- und Abkühlphasen zu
Blockierungen der unterschiedlichen thermischen Dehnungen einzelner
Bauteile der Zirkonoxidsonden und damit zu deren Bruch führen oder
sich zwischen den einzelnen Bauteilen ablagern und somit z.B. den Elektrodenkontakt
unterbrechen.
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Mitgeführte Feststoffpartikel
können
z.B. bei der nachfolgend detaillierter beschrieben Wirbelbetttechnik
auch aus dem Abrieb der eingesetzten Werkstücke, hervorgerufen durch die
meist sehr abrasiven Trägerkörnungen
des Wirbelbetts, wie z.B. Aluminiumoxid auftreten. Hierdruch können sehr
feine Partikel bis erheblich < 0,1 μm anfallen.
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Die
vorstehend aufgeführten,
wichtigsten Schadensmechanismen verringern die Lebensdauer der Zirkonoxidsonden
zum Teil signifikant oder sie verhindern generell deren wirtschaftlichen
Einsatz.
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In
bestimmten Anwendungsfällen
können deshalb
Gasanalysen nur über
das Absaugen der Gase aus dem Messgasraum und extern angeordneten
Analysatoren durchgeführt
werden, obwohl der direkte Einsatz von Zirkonoxidsonden in dem zu
messenden Gas meist besonders vorteilhaft und zu bevorzugen ist:
die aufwendige Messgasentnahme entfällt und die Messzelle hat die
gleiche Temperatur wie das zu messende Gas, was messtechnisch und
thermodynamisch besonders günstig
ist.
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Bei
der Messgasentnahme treten – unanbhängig von
der eingesetzten Anlysatorenart – einige Probleme auf, die
den Einsatz erschweren, sehr aufwendig gestalten oder zu Messwertverfälschungen führen:
- – Es
ist ein hoher Aufwand zur Gasreinigung zu betreiben
- – Meist
ist eine Ausfilterung der festen Partikel erforderlich. Dabei können sehr
feine Partikel bis erheblich < 0,1 μm auftreten.
- – In
den abgesaugten Gasen können
gasförmige Bestandteile
zu festen oder flüssigen
Partikeln kondensieren bevor sie die Zirkonoxidsonde oder einen
anderen Anlaystor erreichen was zu einer Gefahr der Verstopfung
von Filtern und Leitungen und damit hohem Wartungsaufwand führt.
- – Bei
den meisten Analyseverfahren müssen
die Flüssigkeitskondensate
durch Kondensatoren entfernt werden.
- – Die
bei der Gasentnahme unvermeidliche Abkühlung der Gase und/oder durch
die Auskondensation von die Gasatmosphäre bestimmender Gasbestandteilen
wie z.B. von Wasserdampfanteilen bei Abgasen oder Reaktionsgasen
oder von Kohlenstoff als Russ bei Aufkohlungsgasen können Gleichgewichtsverschiebungen
der Gaszusammensetzung auftreten. Hierdurch sind gravierende Fehlmessungen
möglich,
die regelmässige Kalibrierungen
und/oder Anpassung der Analysatorenkennlinien an unterschiedliche
Anwendungsfälle
erfordern.
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Insgesamt
ist ein hoher verfahrenstechnischer Aufwand mit einem entsprechend
hohen Wartungsaufwand für
die Messgasabsaugung erforderlich.
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Die
oben geschilderten Probleme, die durch chemische und/oder mechanische
Belastungen bei dem Einsatz von Zirkonoxidsonden auftreten können werden
durch die in den Patentansprüchen
aufgeführten
Merkmale gelöst
oder zumindest so stark verringert werden, dass eine erhebliche
Steigerung der Lebensdauer erfolgt oder dass deren Einsatz überhaupt
erst möglich
ist, in dem nach den Ansprüchen 1
bis 6 im wesentlichen eine oder beide der Elektroden der Zirkonoxidsonden
zu dem Gasraum mit einem zu messenden Gas hin durch ein gasdurchlässiges Bauteil
ganz oder teilweise bedeckt wird und dass die Elektroden durch das
gasdurchlässige
Bauteil über
eine äußere Kraft
an das Zirkondioxidrohr anpresst werden.
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Das
gasdurchlässige
Bauteil besteht nach den Ansprüchen
1 bis 6 erfindungsgemäß aus einem Sauerstoffionenleitenden
Material dessen Porosität so
gestaltet ist, dass das zu messenden Gase vorwiegend durch Diffusion
an die Elektrode transportiert wird.
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Nach
den Ansprüchen
7 bis 11 besteht das gasdurchlässige
Bauteil aus einem Kompositwerkstoff, der aus einer Sauerstoffionen-leitenden
Matrix und einem elektrisch leitenden Material gebildet wird und
stellt einen Teil der Elektrode dar.
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In
den Ansprüchen
12 und 13 wird ein das Zirkondioxid-Bauteilumschließender Behälter beschrieben, der das gasdurchlässige Bauteil über eine äußere Kraft
and die Elektroden anpresst.
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Ansprüche 14 und
15 beschreiben, dass der das Zirkondioxid-Bauteil umschließende Behälter selber
ganz oder teilweise aus einem Sauerstoffionen-leitenden Material
nach den Ansprüchen
1 bis 6 oder nach den Ansprüchen
7 bis 11 aus einem Kompositwerkstoff, der aus einer Sauerstoffionen-leitenden
Matrix und einem elektrisch leitenden Material gebildet wird, besteht.
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Die
Zirkonoxidsonden haben allgemein eine untere Anwendungsgrenztemperatur
von ca. 650 bis 750 °C,
bedingt durch die exponentiell mit abnehmender Temperatur abnehmende
Sauerstoffionenleitfähigkeit
und Reaktionskinetik. Nach den Ansprüchen 16 und 17 werden zur Erreichung
der Betriebstemperaturen Beheizungen vorgesehen.
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Bei
besonderen Einsatzfällen
mit hohem Abriebpotential kann ein Schutz der gasdurchlässigen Bauteile
durch ein zusätzliches
Filterelement gemäß Anspruch
18 erforderlich sein.
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Der
unterschiedliche Einsatz der gasdurchlässige Bauteile oder eines zusätzliche
Filterelements kann an den beiden Messgasseiten kann nach Anspruch
19 je nach Anwendungs- und Beanspruchungsfall in unterschiedlicher
Weise und Kombination erfolgen.
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An
Hand der 3A soll eine
besonders vorteilhafte Gestaltung der Erfindung nach den Patentansprüchen 1 bis
6 und 12 detailliert beschrieben werden.
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Zirkondioxidsonden
mit potentiometrischen Zirkondioxid-Messzellen sind bekannt, so dass hier nur
deren grundlegenden Bauelemente dargestellt und beschrieben werden
sollen. Die eigentliche potentiometrische Zirkondioxid-Mess zelle
besteht aus einem dichten Zirkondioxid-Bauteil (1) und
je einer Elektrode (2) auf der Messgasseite (4)
und einer Elektrode (3) auf der Messgasseite (5, 5a).
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Das
Zirkondioxid-Bauteil (1) soll stellvertretend für ein Sauerstoffionen-leitendes
Bauteil benannt werden, da Zirkondioxid sehr häufig für potentiometrische O2-Messzellen
eingesetzt wird. Es handelt sich hierbei um eine stabilisierte,
ausreichend gasdichte Zirkondioxidkeramik. Es sind aber auch andere
geeignete Sauerstoffionen-leitende Materialien für die erfindungsgemäße Anwendung
einsetzbar.
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Das
Zirkondioxid-Bauteil (1) kann wie hier schematisch dargestellt
werden soll, aus einem einseitig geschlossenen Rohr oder in einer
anderen bekannten Ausführungsform
aus einem dichten Rohr und einem hiermit verbundenen, gasdichten
Zirkondioxid-Bauteil bestehen.
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Die
Elektroden (2) und (3) können sowohl aus massiven, elektrisch
leitenden Materialien z.B. in Form von Drähten oder Gittern als auch
aus elektrisch leitenden, gasdurchlässigen Schichten bestehen,
die auf das Zirkondioxid-Bauteil
(1) haftend aufgebracht werden. Als häufig hierfür eingesetzter Werkstoff soll
Platin genannt werden.
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Die
vorbeschriebenen Zirkondioxid-Messzelle aus den Teilen (1 bis 3)
und weiteren in den Ansprüchen
beschriebenen zusätzlichen
Bauteilen soll im folgenden mit dem üblichen Begriff Zirkonoxidsonde
benannt werden.
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In 3A wird das Zirkondioxid-Bauteil
(1) durch einen Behälter
(16) umschlossen, der mit einer Öffnung (17) für das zu
messende Gas (5) versehen ist. Der Behälter (16) übt auf das
gasdurchlässiges Bauteil
(7) eine Kraft (11) aus und presst es mittels der
auf das Zirkondioxid-Bauteil (1) einwirkenden Gegenkraft
(10) an die Elektrode (3), die hierdurch wiederum
an das Zirkondioxid-Bauteil (1) angepresst wird.
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Die
Elektrode (2) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil (1)
unmittelbar, z.B. ebenfalls durch mechanisches Anpressen eines elektrisch
leitenden masiven Materials (was in 3A nicht
dargestellt werden soll) oder als anhaftende, elektrisch leitende ganz
oder teilweise poröse
Schicht.
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Im
allgemeinen wird eine Messgasseite dem zu messenden Gas ausgesetzt,
während
die andere Messgasseite einem Referenzgas mit bekannten O2-Gehalt
ausgesetzt wird. Da die Seite, die mit dem Referenzgas beaufschlagt
wird beliebig je nach Einsatzfall gewählt werden kann und es Anwendungsfälle gibt,
bei denen kein Referenzgas eingesetzt wird, sondern beide Seiten
des dichten Zirkondioxid-Bauteils (1) mit unterschiedlichen
Messgasen beaufschlagt werden, soll in den Beschreibungen und Ansprüchen allgemein
nur von Messgasen auf den Gasraumseiten (4) bzw. (5, 5a)
gesprochen werden.
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Bei
unterschiedlichem Sauerstoffpotentialdruck zwischen den Gasraumseiten
(4) und (5, 5a) entsteht eine Spannung
zwischen den Elektroden (2, 3) aus der sich bei
bekanntem Sauerstoffpartialdruck auf einer Gasraumseite nach der
bekannten Nernst'schen
Gleichung der Sauerstoffpartialdruck auf der andern Gasraumseite
berechnen lässt.
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Im
Regelfall wird eine Gasraumseite mit einem Referenzgas beaufschlagt,
wobei üblicherweise Luft
mit ca. 20,94 % O2-Gehalt verwendet wird.
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Das
gasdurchlässige
Bauteil (7) besteht nach den Ansprüchen 1 bis 7 aus einem Sauerstoffionen-leitenden
Material oder aus einem Kompositwerkstoff, der aus einer Sauerstoffionen-leitenden Matrix
und einem elektrisch leitenden Material besteht.
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Als
Sauerstoffionen-leitendes Material kann z.B. teilstabilisiertes
Zirkondioxid eingesetzt werden. Es sind aber auch andere geeignete
Sauerstoffionen-leitende Materialien für die erfindungsgemäße Anwendung
einsetzbar.
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Ein
Kompositwerkstoff kann z.B. in der Matrix aus einem aus einem teilstabilisierten
Zirkondioxid bestehen, in dem feinst verteilte kurze Fäden z.B. aus
Platin eingebettet sind. Der Kompositwerkstoff kann z.B. nach Mischung
der beiden Komponenten geformt und anschließend durch Sinterung verfestigt werden.
Es ist aber auch möglich,
einen porösen, festen
Körper
aus einem Sauerstoffionen-leitenden Material als Matrix mit einer
Lösung
oder einer Suspension, die ein elektrisch leitendes Material enthält zu infiltrieren
und durch einen anschließenden
verfahrenstechnischen Prozess so zu behandeln, dass eine elektrisch
leitende Schicht auf den Porenoberflächen gebildet wird.
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Elektrisch
leitende Schichten auf den Porenoberflächen der Matrix können aber
auch durch das Aufdampfen geeigneter Materialien z.B. im Vakuum
erzeugt werden.
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Die
Porostät
des gasdurchlässigen
Bauteils (7) ist vorteilhafterweise so gestaltet ist, dass
der Gasdurchtritt an die Elektroden vorwiegend durch Diffision erfolgt.
Damit wird der Zutritt auch feinster Feststoffpartikel an die Elektrode
(3) praktisch ausgeschlossen. Versuche haben gezeigt, dass
die Porosität
der gasdurchlässigen
Bauteile dann besonders vorteilhaft ist, wenn bei einem einseitigen
Druck von mindestens 0.1 bar und einer Dicke der Bauteile von 2
mm keine Durchströmung
durch Luft bei Raumtemperatur erfolgt.
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Durch
eine entsprechend gestaltete Porosität der gasdurchlässigen Bauteile
wird ferner der Zutritt von Schadstoffen aus dem zu messenden Gas erheblich
verringert oder ganz vermieden. Das gilt in der Umkehrung auch für ein Abdampfen
von Elektrodenmaterial, das besonders bei hohen Temperaturen und/oder
reduzierenden Atmosphären
zu einem Totalausfall der Zirkonoxidsonde führen kann.
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Zirkonoxidsonden
zeichnen sich im allgemeinen durch besonders schnelle Reaktionsgeschwindigkeiten
aus. Ein gasdurchlässiges
Bauteil aus einem "inerten" Material würde aber
die Reaktionszeiten der Zirkonoxidsonde durch den trägen Diffusionsvorgang
sehr erhöhen
und damit einen der Vorteile der Zirkonoxidsonden zunichte machen.
In vielen Fällen
wäre eine
Sauerstoffmessungen mit einer derart gestalteten Zirkonoxidsonde
technisch nicht mehr möglich.
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Dem
wird erfindungsgemäß dadurch
entgegengewirkt, dass das gasdurchlässige Bauteil (7)
aus einem Sauerstoffionen-leitenden Material oder aus einem Kompositwerkstoff
besteht, der aus einer Sauerstoffionen-leitenden Matrix und einem
elektrisch leitenden Material gebildet wird, besteht und dass das
gasdurchlässige
Bauteil (7) die Elektrode (3) an das Zirkondioxid-Bauteil
(1) anpresst.
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Durch
beide Massnahmen: (a) der Zusamensetzung und (b) dem direkten Kontakt
mit der Elektrode (3) nimmt das gasdurchlässige Bauteil
(7) aktiv an der elektrochemischen Festkörperelektrolytreaktion der
potentiometrischen Messzelle teil. Hierdurch ergeben sich auch bei
dem Einsatz eines gasdurchlässigen
Bauteils besonders schnelle Reaktionsgeschwindigkeiten der Zirkondioxid-Messzelle
bei Veränderungen
der Zusammensetzung des zu messenden Gases. Versuche haben ergeben,
dass z.B. bei einer Sprungänderung
des Sauerstoffgehalts des zu messeden Gases 50 % der Veränderung
bereits nach wenigen Sekunden registriert werden, was für die meisten
Sauerstoffregelungen ausreichend oder oft regelungstechnisch noch
zu schnell ist.
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Ein
weiterer Vorteil der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Anordnung
ist, dass mit solche Messzellen durch die erhöhte Reaktivität bereits
ab ca. 550 °C
brauchbare Messungen möglich sind,
während
bei anderen Zirkonoxidsonden eine untere Anwendungsgrenztemperatur
von ca. 650 bis 750 °C
angegeben wird.
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Der
in (
DE 3201796C2 )
ebenfalls beschriebene direkte Kontakt der Elektrode auf der Messgasseite
mit einem Bauteil trifft für
die vorbeschriebene erfindungsgemässe Ausführungsform nicht zu, da das
Bauteil gemäß (
DE 3201796C2 )
aus einem gasdichten Keramikstück
bestehen muss.
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In
(
EP 0 362 736 A2 )
wird der Einsatz eines Sauerstoffionen-leitenden Bauteils beschrieben.
Die Elektrode der potentiometrischen Zirkondioxid-Messzelle ist
bei (
EP 0 362 736 A2 )
aber nicht – wie
hier erfindungsgemäss
vorgeschlagen wird – zwischen dem
Sauerstoffionen-leitenden Bauteil und dem die potentiometrische
Zirkondioxid-Messzelle
mitbildenden Zirkondioxid-Bauteil angeordnet, sondern das Sauerstoffionen-leitenden
Bauteil wird bei (
EP
0 362 736 A2 ) zwischen der Elektrode und dem die potentiometrische
Zirkondioxid-Messzelle mitbildenden Zirkondioxid-Bauteil angeordnet.
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Ferner
ist bei (
EP 0 362 736
A2 ) keine Angabe über
die Porosität
des Sauerstoffionen-leitenden Bauteils gemacht.
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Bei
den Figuren zeigen:
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1A/1B/1C schematischer
Aufbau einer Zirkonoxidsonde nach den Ansprüchen 1 bis 6 in unterschiedlichen
Anordnungen des gasdurchlässigen Bauteils
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2A/2B/2C schematischer
Aufbau einer Zirkonoxidsonde nach den Ansprüchen 7 bis 11 in unterschiedlichen
Anordnungen des gasdurchlässigen
Bauteils
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3A schematischer Aufbau
einer Zirkonoxidsonde nach den Ansprüchen 1 bis 6, 12
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3B schematischer Aufbau
einer Zirkonoxidsonde nach den Ansprüchen 7 bis 11, 13
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4 schematischer Aufbau einer
Zirkonoxidsonde nach den Ansprüchen
1 bis 6, 14
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5 schematischer Aufbau einer
Zirkonoxidsonde nach den Ansprüchen
7 bis 11, 15
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6A schematischer Aufbau
einer direkt in einem Gas/Feststoff-Bett eingesetzten Zirkonoxidsonde
nach den Ansprüchen
1 bis 6, 12, 16, 17
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6B schematischer Aufbau
einer direkt in einem Gas/Feststoff-Bett eingesetzten Zirkonoxidsonde
nach den Ansprüchen
1 bis 6, 12, 16, 17, 18
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In 1A ist schematisch die Messzelle
einer potentiometrischen Zirkonoxidsonde nach den Ansprüchen 1 bis
6 dargestellt. Die eigentliche Messzellle besteht aus einem einseitig
geschlossenen, gasdichten Zirkondioxidrohr (1), einer Elektrode
(2) auf der Seite des Gasraums (4) und einer Elektrode (3)
auf der Seite des Gasraums (5). Die Elektrode (3) auf
der Gasraumseite (5) ist mit einem gasdurchlässigen Bauteil
(7) versehen. Das gasdurchlässige Bauteil (7)
besteht nach den Ansprüchen
1 bis 6 aus einem Sauerstoffionen-leitenden Material oder aus einem
Kompositwerkstoff, der aus einer Sauerstoffionen-leitenden Matrix
und einem elektrisch leitenden Material gebildet wird. Das gasdurchlässige Bauteil (7)
wird über
eine äußere Kraft
(11), der eine Kraft (10) über das Zirkondioxid-Bauteil
(1) entgegenwirkt an die Elektrode (3) gepresst.
Die Elektrode (2) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil
(1) unmittelbar, z.B. durch ebenfalls mechanisches Anpressen
(was zur Vereinfachung hier nicht dargestellt ist) oder als anhaftende,
elektrisch leitende Schicht.
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1B entspricht prinzipiell
dem vorstehend unter 1A beschriebenen
Aufbau. Abweichend hiervon ist die Elektrode (2) auf der
Gasraumseite (4) mit einem gasdurchlässigen Bauteil (6)
versehen. Das gasdurchlässige
Bauteil (6) wird über
eine äußere Kraft
(10), der eine Kraft (11) über das Zirkondioxid-Bauteil
(1) entgegenwirkt an die Elektrode (2) gepresst.
Die Elektrode (3) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil
(1) unmittelbar, z.B. durch ebenfalls mechanisches Anpressen
(was zur Vereinfachung hier nicht dargestellt ist) oder als anhaftende,
elektrisch leitende Schicht.
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1C entspricht prinzipiell
dem vorstehend unter 1A beschriebenen
Aufbau. Abweichend hiervon ist die Elektrode (3) auf der
Gasrauseite (5) mit einem gasdurchlässigen Bauteil (7)
und zusätzlich
die Elektrode (2) auf der Gasraumseite (4) mit
einem gasdurchlässigen
Bauteil (6) versehen. Das gasdurchlässige Bauteil (7)
wird über
eine äußere Kraft
(11) an die Elektrode (3) und das gasdurchlässige Bauteil
(6) über
eine äußere Kraft
(10) an die Elektrode (2) gepresst.
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Die äußeren Kräfte (10)
und (11) wirken sich dabei entgegen.
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In 2A ist schematisch die Messzelle
einer Zirkonoxidsonde nach den Ansprüchen 7 bis 11 dargestellt.
Die eigentliche Messzellle besteht aus einem einseitig geschlossenen,
gasdichten Zirkondioxidrohr (1), einer Elektrode (2)
auf der Seite des Gasraums (4) und einer Elektrode (9/15)
auf der Seite des Gasraums (5). Die Elektrode (9/15)
auf der Gasraumseite (5) besteht aus einem gasdurchlässigen Bauteil
(9) das mit einer Ableitelektrode (15) elektrisch
leitend verbunden ist. Das gasdurchlässige Bauteil (9)
besteht nach den Ansprüchen
7 bis 11 aus einem Kompositwerkstoff, der aus einer Sauerstoffionen-leitenden
Matrix und einem elektrisch leitenden Material gebidet wird. Das
gasdurchlässige
Bauteil (9) wird über
eine äußere Kraft
(13), der eine Kraft (12) über das Zirkondioxid-Bauteil
(1) entgegenwirkt an gasdurchlässige Bauteil (1)
gepresst. Die Elektrode (2) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil
(1) unmittelbar, z.B. durch ebenfalls mechanisches Anpressen (was
zur Vereinfachung hier nicht dargestellt ist) oder als anhaftende,
elektrisch leitende Paste.
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2B entspricht prinzipiell
dem vorstehend unter 2A beschriebenen
Aufbau. Abweichend hiervon besteht die Elektrode (8/14)
auf der Gasraumseite (4) aus einem gasdurchlässigen Bauteil (8)
das mit einer Ableitelektrode (14) elektrisch leitend verbunden
ist. Das gasdurchlässige
Bauteil (8) wird über
eine äußere Kraft
(12), der eine Kraft (13) über das Zirkondioxid-Bauteil
(1) entgegenwirkt an das Zirkondioxid-Bauteil (1)
gepresst. Die Elektrode (3) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil
(1) unmittelbar, z.B. durch ebenfalls mechanisches Anpressen (was
zur Vereinfachung hier nicht dargestellt ist) oder als anhaftende,
elektrisch leitende Schicht.
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2C entspricht prinzipiell
dem vorstehend unter 2A beschriebenen
Aufbau. Abweichend hiervon besteht die Elektrode (8/14)
auf der Gasraumseite (4) aus einem gasdurchlässigen Bauteil (8)
das mit einer Ableitelektrode (14) elektrisch leitend verbunden
ist und die Elektrode (9/15) auf der Gasraumseite
(5) aus einem gasdurchlässigen
Bauteil (9) das mit einer Ableitelektrode (15)
elektrisch leitend verbunden ist. Das gasdurchlässige Bauteil (8)
wird über
eine äußere Kraft
(12) und das gasdurchlässige
Bauteil (9) über
eine äußere Kraft
(13) an das Zirkondioxid-Bauteil (1) gepresst.
Die äußeren Kräfte (12)
und (13) wirken sich dabei entgegen.
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3A stellt eine erweiterte
Ausführungsform
der unter 1A beschriebenen
Zirkonoxidsonde dar. 3A wurde
oben als eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ausführlich beschrieben.
Die Ausführungsform
gemäß 1A wird gemäß Anspruch
12 durch einen Behälter
(16) umschlossen, der mit mindestens einer Öffnung (17) für den Zutritt
des zu messenden Gases auf der Gasraumseite (5) an das
gasdurchlässige
Bauteil (7) versehen ist. Das gasdurchlässige Bauteil (7)
ist dabei so angeordnet, dass das zu messende Gas der Gasraumseite
(5) auch in das Innere (5a) des Behälters (16)
eintreten kann.
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Eine äußere Kraft
(11) wird über
den Behälter
(16) auf das gasdurchlässige
Bauteil (7) ausgeübt,
das die Elektrode (3) an das Zirkondioxid-Bauteil (1)
anpresst. Die erforderliche äußere Gegenkraft 10) wird über das
Zirkondioxid-Bauteil (1) ausgeübt.
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Die
Elektrode (2) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil (1)
unmittelbar, z.B. durch ebenfalls mechanisches Anpressen (was zur
Vereinfachung hier nicht dargestellt ist) oder als anhaftende, elektrisch leitende
Schicht.
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3B stellt eine besondere
Ausführungsform
der unter 2A beschriebenen
Zirkonoxidsonde dar. Diese wird gemäß Anspruch 13 durch einen Behälter (16)
umschlossen, der mit mindestens einer Öffnung (17) für den Zutritt
des zu messenden Gases auf der Gasraumseite (5) an das
gasdurchlässige Bauteil
(9) versehen ist. Das gasdurchlässige Bauteil (9)
ist dabei so angeordnet, dass das zu messende Gas der Gasraumseite
(5) auch in das Innere (5a) des Behälters (16)
eintreten kann. Das gasdurchlässige
Bauteil (9) ist mit einer Ableitelektrode (15)
elektrisch leitend verbunden Eine äußere Kraft (13) wird über den
Behälter
(16) auf das gasdurchlässige
Bauteil (9) ausgübt,
das hierdurch an das Zirkondioxid-Bauteil (1) angepresst
wird. Eine erforderliche äußere Gegenkraft
(12) wird über
das Zirkon-dioxid-Bauteil (1) ausgeübt.
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Die
Elektrode (2) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil (1)
unmittelbar, z.B. durch ebenfalls mechanisches Anpressen (was zur
Vereinfachung hier nicht dargestellt ist) oder als anhaftende, elektrisch leitende
Schicht.
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4 stellt eine besondere
Ausführungsform
der unter 1A beschriebenen
Zirkonoxidsonde dar. Diese wird gemäß Anspruch 14 durch einen Behälter (18)
umschlossen, der ganz oder teilweise aus einem Sauerstoffionen-leitenden
Material besteht. Das zu messende Gas (5) tritt dabei auch
in das Innnere (5a) des Behälters (18). Eine äußere Kraft
(11) wird über
den Behälter
(18) auf die Elektrode (3) ausgeübt, die
hierdurch an das Zirkondioxid-Bauteil (1) anpresst wird.
Die erforderliche äußere Gegenkraft
(10) wird über
das Zirkondioxid-Bauteil (1) ausgeübt.
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Die
Elektrode (2) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil (1)
unmittelbar, z.B. durch ebenfalls mechanisches Anpressen (was zur
Vereinfachung hier nicht dargestellt ist) oder als anhaftende, elektrisch leitende
Schicht.
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5 stellt eine besondere
Ausführungsform
der unter 2A beschriebenen
Zirkonoxidsonde dar. Diese wird gemäß Anspruch 15 durch einen ganz
oder teilweise gasdurchlässigen
Behälter
(19) umschlossen, der ganz oder teilweise aus einem Kompositwerkstoff
besteht, der aus einer Sauerstoffionen-leitenden Matrix und einem
elektrisch leitenden Material gebildet wird und mit einer Ableitelektrode (20)
elektrisch leitend verbunden ist. Das zu messende Gas (5)
tritt dabei in das Innnere (5a) des Behälters (19). Eine äußere Kraft
(13) presst den Behälter (19)
an das Zirkondioxid-Bauteil
(1). Eine erforderliche äußere Gegenkraft (12)
wird über
das Zirkondioxid-Bauteil (1) ausgeübt.
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Die
Elektrode (2) kontaktiert das Zirkondioxid-Bauteil (1)
unmittelbar, z.B. durch ebenfalls mechanisches Anpressen (was zur
Vereinfachung hier nicht dargestellt ist) oder als anhaftende, elektrisch leitende
Schicht.
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6A/6B zeigt den Einsatz der Erfindung gemäß der Ausführung nach 3A beispielhaft bei der
Behandlung von Bauteilen (23) in einem Wirbelbett (Gas/Feststoffgemisch
(5, 26)), z.B. zum Glühen oder Aufkohlen der Bauteile
(23).
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Eine
technisch besonders genutzte Form des Wirbelbetts ist, das infolge
der Durchströmung mit
einem Gas ein Fluidisierungszustand erreicht wird. Das Wirbellbett
kann dabei sowohl an sich aus dem zu behandelnden Gut bestehen,
wie z.B. in Kalzinieranlagen, es kann aber auch aus einer, im allgemeinen
das fluidisierte Bett bildendenden Trägerkörnung (26) mit den
eingelagerten zu behandelnden Teilen (23) bestehen.
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Ein
direkter Einsatz von Zirkonoxidsonden zur Sauerstoffmessung im Wirbelbett
ist nicht bekannt. Ihr Einsatz in dem Gasraum oberhalb des Wirbelbetts
ist zwar möglich,
es muss hierbei aber mit Messwertverfälschungen durch über die
Gasaustrittsöffnung
rückdiffundierenden
Sauerstoff und durch die Gasabkühlung
oberhalb des Wirbelbetts gerechnet werden.
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Der
Behälter
(16) taucht mit seiner Öffnung (17)
in das Wirbelbett (5, 23, 26) ein. Er
ist in seiner Lage zu der Oberfläche
des Wirbelbetts (24) vorteilhafter Weise so angeordnet,
dass der messaktive Teil der Zikonoxidsonde (1, 2, 3, 7)
entweder in idealer Weise unterhalb der Oberfläche (24) des Wirbelbetts (5, 23, 26)
liegt, und dadurch die Temperatur des Wirbelbetts (5, 23, 26)
hat oder nur so weit oberhalb der Oberfläche (24) angeordnet
ist, dass keine oder nur eine geringfügige Messwertverfälschungen
durch Temperaturdifferenzen zwischen der Zirkonoxidsonde und dem
Gas (5) des Gas/Fest-stoffgemischs (23, 26)
auftreten.
-
Besonders
bei hohen mechnischen und/oder thermischen Belastung oder hoher
Abrasion durch das Wirbelbett (23, 26) kann es
vorteilhaft sein, gemäß 6B einen zusätzliches
Filterelement (25) an der Messgasöffnung (17) anzuordnen.
-
Für die Messung
mit einer potentiometrische Zirkondioxid-Messzellen erforderliche Temperatur von
mindestens ca. 600 bis 750 °C
kann entweder indirekt über
eine Beheizung (21) des Gas/Feststoff-Betts (23, 26)
und/oder über
eine direkte Beheizung (22) der potentiometrische Zirkondioxid-Messzelle erfolgen.
-
- 1
- Zirkondioxid-Bauteil
- 2
- Elektrode
auf der Gasraumseite 4
- 3
- Elektrode
auf der Gasraumseite 5
- 4
- Gasraum
mit einem zu messenden Gas
- 5
- Gasraum
mit einem zu messenden Gas
- 5a
- zu
messendes Gas aus dem Gasraum 5
- 6
- gasdurchlässiges Bauteil
- 7
- gasdurchlässiges Bauteil
- 8
- gasdurchlässiges Bauteil
- 9
- gasdurchlässiges Bauteil
- 10
- Krafteinwirkung
- 11
- Krafteinwirkung
- 12
- Krafteinwirkung
- 13
- Krafteinwirkung
- 14
- Ableitelektrode
- 15
- Ableitelektrode
- 16
- Behälter
- 17
- Messgasöffnung
- 18
- Behälter aus
einem ganz oder teilweise gasdurchlässigen
-
- Material
- 19
- Behälter aus
einem ganz oder teilweise gasdurchlässigen
-
- Material
- 20
- Ableitelektrode
- 21
- Beheizungseinrichtung
- 22
- Beheizungseinrichtung
- 23
- Behandlungsgut
- 24
- freie
Oberseite des Gas/Feststoffgemisches
- 25
- Filterelement
- 26
- Gas/Feststoffgemisch