DE19948254C2 - Verfahren zur Erkennung einer Verschmutzung und/oder Blindheit bei einem nach dem Radar- oder Lidarprinzip arbeitenden Sensor - Google Patents
Verfahren zur Erkennung einer Verschmutzung und/oder Blindheit bei einem nach dem Radar- oder Lidarprinzip arbeitenden SensorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung einer Verschmut
zung und/oder Blindheit bei einem nach dem Radar- oder Lidarprinzip arbeitenden,
an einem Kraftfahrzeug befindlichen und einen Sende- und einen Empfangsteil ent
haltenden Sensor für ein System zur automatischen Geschwindigkeits- und/oder
Abstandsanpassung des Kraftfahrzeugs zu vorausfahrenden Fahrzeugen.
In diesem Zusammenhang ist in der DE 196 44 164 A1 ein Kraftfahrzeugradarsystem
beschrieben, das im Rahmen einer automatischen Geschwindigkeitsregelung ein
gesetzt wird. Im Strahlengang der Sende- und Empfangselemente befindet sich
zum Schutz vor Witterungseinflüssen ein dielektrischer Körper, welcher auch der
Strahlfokussierung dient. An dem dielektrischen Körper ist eine Anordnung aus e
lektrisch leitfähigen Bahnen angebracht, mit denen der Grad der Verschmutzung
des dielektrischen Belages gemessen werden und die Funktionsfähigkeit des Ra
darsystems überprüft werden kann. Hierzu werden wenigstens zwei Größen, näm
lich die Kapazität und der Widerstand zwischen den leitfähigen Bahnen gemessen.
Aus der US 5945942 A ist ein Kraftfahrzeug-Radarsystem bekannt, das zur Rege
lung der Geschwindigkeit bzw. des Abstandes zu einem vorausfahrenden Fahrzeug
dient. Dieses Radarsystem hat eine automatische Testeinrichtung mit der seine
Funktionsfähigkeit festgestellt werden kann. Hierzu wird mittels eines gesteuerten
Reflektors aus dem Sende- und Empfangssignal ein Signal erzeugt, das Aufschluss
über die Funktionsfähigkeit des Radarsystems gibt.
In US 5841393 A wird ebenfalls ein Kraftfahrzeugs-Abstandsradar beschrieben.
Dort werden aus dem Sende- und Empfangssignal mittels eines Modulators ein
Signal erzeugt, das einen Indikator für die Funktionsfähigkeit des Radarsystems
darstellt. Dabei ist dort ausdrücklich darauf hingewiesen, dass damit auch eine blo
ße Verschlechterung der Betriebseigenschaft noch vor einem Totalausfall des Sys
tems erfasst und angezeigt werden kann.
Schließlich ist aus der GB 2221115 A ein nach dem Lidar-Prinzip im Infrarot-Bereich
arbeitendes Hinderniserkennungssystem für ein Fahrzeug bekannt, bei welchem
durch einen Hilfsreflektor aus dem Sende- und Empfangssignal ein Überwachungs
signal für die Funktionsfähigkeit des Systems gewonnen wird.
Ein Verfahren mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merk
malen ist in der
nachveröffentlichten Patentanmeldung DE 199 45 250 A1 be
schrieben.
Solche Systeme werden beispielsweise im Rahmen einer automatischen Geschwin
digkeitsregelung eines Fahrzeugs zur Detektion vorausfahrender Fahrzeuge einge
setzt. Bei diesen Systemen (z. B. Adaptive Cruise Control) wird die herkömmliche
Geschwindigkeitsregelung um einen Abstandssensor erweitert, so daß eine auto
matische Geschwindigkeits- und/oder Abstandsanpassung an die vorausliegende
Verkehrssituation möglich ist. Um bei einem solchen System einen zuverlässigen
Einsatz zu gewährleisten, wird die Funktion des Systems in der Regel überwacht.
Ein besonderes Problem bei einem derartigen System ergibt sich aufgrund einer
Verschmutzung und/oder Blindheit des Sensors. Die eingangs genannte Patentan
meldung hat zum Ziel, einen derartigen Fall ohne zusätzlichen Hardwareaufwand
aus der Qualität der von dem Sensor ausgesandten und/oder empfangenen Signale
zu bestimmen. Hierzu werden aus diesen Signalen wenigstens zwei Indikatoren
abgeleitet, mit Wichtungsfaktoren versehen und daraus eine Wahrscheinlichkeits
aussage über den Zustand des Systems gebildet. Als Indikatoren gelten:
- 1. Die Objektstabilität, die die Rate von Detektionsausfällen des für die Fahrzeu glängsregelung ausgewählten Zielobjekts angibt und
- 2. Die Summe aller von dem System während einer Messung detektierten Objekte.
Weitere Indikatoren können beispielsweise sein die mittlere Leistung der von dem
Sensor detektierten Objekte oder das Ausmaß von Strahlung, die allein durch die
Straße reflektiert wird.
Es hat sich gezeigt, daß allein die Wahrscheinlichkeitsaussage unter besonderen
Betriebsbedingungen einen sicheren Rückschluß über den tatsächlichen Zustand
des Systems nicht zuläßt. Dies ist beispielsweise bei einem Wechsel von Freifahrt
(kein Zielobjekt vorhanden) auf Folgefahrt (Zielobjekt vorhanden) der Fall.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß die Zuverlässigkeit der Aussage über den tat
sächlichen Zustand des Systems wesentlich verbessert ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen.
Bei der Erfindung wird bei einem positiven Gradienten der Objektstabilität aus der
Wahrscheinlichkeitsaussage auch dann nicht auf eine Verschmutzung und/oder
Blindheit des Sensors geschlossen, wenn aufgrund der Wahrscheinlichkeitsaussage
für sich auf eine derartige Funktionsstörung geschlossen werden kann. Ursache
einer derartigen Fehlaussage, d. h. der Aussage einer Verschmutzung trotz freiem
Sensor können unterschiedliche Schwellen für die Aussage "es liegt wahrscheinlich
eine Verschmutzung des Sensors vor" bei Folge- bzw. Freifahrt sein. Da die Indika
toren elektronisch aufbereitet, z. B. gefiltert und/oder verzögert werden, kann der
unmittelbare Vergleich der Wahrscheinlichkeiten mit den Schwellen beim Übergang
von Frei- auf Folgefahrt für sich diese Falschaussage ergeben. Durch die Erfindung
wird diese Falschaussage erkannt und nicht weiter berücksichtigt. Erst wenn die
Wahrscheinlichkeit eine Verschmutzung anzeigt und der Gradient der Objektstabili
tät nicht (mehr) positiv ist, ist eine Verschmutzung des Sensors wahrscheinlich.
Aus der eingangs genannten Patentanmeldung ist es auch bekannt, bei Vorliegen
einer Aussage über eine gegebene Verschmutzung und/oder Blindheit des Sensors
einen Zeitzähler zu starten, um ein nur vorübergehendes Auftreten einer auf eine
Verschmutzung und/oder Blindheit des Sensors hindeutenden Wahrscheinlichkeit
nicht zu berücksichtigen. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht in
diesem Fall darin, den Zeitzähler solange nicht zu starten, solange der Gradient der
Objektstabilität positiv ist. Damit lassen sich Fehlmeldungen noch weiter reduzieren.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erkennung einer Verschmutzung und/oder Blindheit bei einem
nach dem Radar- oder Lidarprinzip arbeitenden, an einem Kraftfahrzeug befindli
chen und einen Sende- und einen Empfangsteil enthaltenden Sensor für ein Sys
tem zur automatischen Geschwindigkeits- und/oder Abstandsanpassung des
Kraftfahrzeugs zu vorausfahrenden Fahrzeugen, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
die Verschmutzung und/oder Blindheit wird mittels zweier Messgrößen für die von dem Sensor empfangenen und/oder ausgesendeten Signale erkannt,
die eine Messgröße ist die Objektstabilität, welche durch die Rate von Detektion sausfällen des für die automatische Geschwindigkeits- und/oder Abstandsanpas sung ausgewählten Zielobjekts definiert ist,
die Messgrößen werden mit Wichtungsfaktoren gewichtet und zu einer einzigen Wahrscheinlichkeit verknüpft, aus der eine Aussage über eine Verschmutzung und/oder Blindheit des Sensors abgeleitet wird, wenn ein vorgegebener Wahr scheinlichkeits-Schwellwert für eine vorgegebene Zeitdauer über- oder unter schritten wird,
das aus der Wahrscheinlichkeitsaussage abgeleitete Vorliegen einer Verschmutzung und/oder Blindheit des Sensors wird nicht angezeigt oder weiterverarbeitet, wenn der Gra dient der Objektstabilität positiv ist.
die Verschmutzung und/oder Blindheit wird mittels zweier Messgrößen für die von dem Sensor empfangenen und/oder ausgesendeten Signale erkannt,
die eine Messgröße ist die Objektstabilität, welche durch die Rate von Detektion sausfällen des für die automatische Geschwindigkeits- und/oder Abstandsanpas sung ausgewählten Zielobjekts definiert ist,
die Messgrößen werden mit Wichtungsfaktoren gewichtet und zu einer einzigen Wahrscheinlichkeit verknüpft, aus der eine Aussage über eine Verschmutzung und/oder Blindheit des Sensors abgeleitet wird, wenn ein vorgegebener Wahr scheinlichkeits-Schwellwert für eine vorgegebene Zeitdauer über- oder unter schritten wird,
das aus der Wahrscheinlichkeitsaussage abgeleitete Vorliegen einer Verschmutzung und/oder Blindheit des Sensors wird nicht angezeigt oder weiterverarbeitet, wenn der Gra dient der Objektstabilität positiv ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem bei Vorliegen einer Aussage über eine ge
gebene Verschmutzung und/oder Blindheit des Sensors ein Zeitzähler gestartet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitzähler solange nicht gestartet wird,
solange der Gradient der Objektstabilität positiv ist.
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DE19948254A DE19948254C2 (de) | 1999-10-07 | 1999-10-07 | Verfahren zur Erkennung einer Verschmutzung und/oder Blindheit bei einem nach dem Radar- oder Lidarprinzip arbeitenden Sensor |
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ID=7924777
Family Applications (1)
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DE19948254A Expired - Fee Related DE19948254C2 (de) | 1999-10-07 | 1999-10-07 | Verfahren zur Erkennung einer Verschmutzung und/oder Blindheit bei einem nach dem Radar- oder Lidarprinzip arbeitenden Sensor |
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- 1999-10-07 DE DE19948254A patent/DE19948254C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19948254A1 (de) | 2001-11-15 |
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