DE19947935A1 - Einrichtung zum Magnetronzerstäuben - Google Patents
Einrichtung zum MagnetronzerstäubenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Magnetronzerstäuben, die im Wesentlichen auf einem Vakuumflansch angeordnet ist, der in der Kammerwand einer Vakuumkammer befestigt werden kann. Die Einrichtung besteht innerhalb der Vakuumkammer aus mindestens zwei Targets und außerhalb der Vakuumkammer zugehörig zu jedem Target aus je einem Magnetsystem und einer gemeinsamen Stromversorgungseinrichtung. Jedes Target (1, 2) ist peripher zu seiner Zerstäubungsoberfläche von einer zum Substrat (27) hin offenen Plasmaelektrode (9, 10) umgeben, die auf ein wahlfreies Potential gelegt werden kann. Im Bereich zwischen dem Target (1, 2) und der Plasmaelektrode (9, 10) oder direkt an der Plasmaelektrode (9, 10) sind Gasauslassöffnungen (13) vorhanden, die mit mindestens einer Gaszuführungseinrichtung (21) verbunden sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Magnetronzer
stäuben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Dabei sind
mindestens zwei Magnetron-Targets auf einem Vakuumflansch
angeordnet, der in die Kammerwand einer Vakuumkammer
eingebaut werden kann.
Solche Einrichtungen zum Magnetronzerstäuben werden in
breitem Umfang zur Abscheidung dünner Schichten, vor allem
aus elektrisch nichtleitenden chemischen Verbindungen, auf
Substraten eingesetzt, um mechanische, optische oder
dielektrische Eigenschaften zu erzeugen oder zu verbes
sern.
Eine Zerstäubungseinrichtung der vorerwähnten Bauart auf
einem Vakuumflansch ist in der DE 41 27 260 C1 beschrie
ben. Die Anode befindet sich auf Masse-Potential oder ist
elektrisch isoliert und ringförmig in Höhe des Targets
angeordnet.
Eine solche Einrichtung ist insbesondere zum reaktiven
Zerstäuben für die Abscheidung isolierender Verbindungs
schichten nur sehr eingeschränkt einsetzbar, da die Anode
nach kurzer Betriebszeit mit isolierenden Schichten be
deckt ist und ihre Funktion verliert. In dem Maße, wie bei
geerdeter Anode andere Teile der Vakuumkammer die Funktion
der Anode übernehmen müssen, verändern sich wichtige
Betriebsparameter der Magnetron-Zerstäubungseinrichtung
wie Impedanz, Plasmaausdehnung und Beschichtungsrate, so
dass die Qualität der abgeschiedenen Schichten starken
Schwankungen unterworfen ist. Im Falle der Isolation der
Anode vom Massepotential verliert die Einrichtung beim
genannten Einsatzfall bereits nach kurzer Betriebszeit
vollständig ihre Funktionsfähigkeit.
Die DE 41 27 260 gibt auch eine Mehrtarget-Anordnung an,
bei der zwei konzentrische Targets und eine als Plasmasch
irm bezeichnete Anode verwendet werden. Auch diese Anord
nung weist die oben genannten Mängel beim reaktiven Zer
stäuben zur Abscheidung isolierender Verbindungsschichten
auf.
Die DE 37 38 845 gibt eine Zerstäubungseinrichtung an, die
besonders für die reaktive Abscheidung isolierender
Schichten geeignet sein soll. Sie ist durch eine zusätzli
che Mittelelektrode im Bereich der nicht erodierenden
Teile des Targets und durch eine Zwischenelektrode zwi
schen einer Dunkelraumabschirmung und dem Target gekenn
zeichnet. Durch diese Maßnahmen wird offensichtlich die
Gefahr der Ausbildung von Bogenentladung, die ihren Ur
sprung in der Aufladung isolierender Schichten auf den
nicht erodierenden Targetbereichen haben, reduziert. Der
langzeitstabile Betrieb beim reaktiven Zerstäuben ist
jedoch auch mit dieser Einrichtung nicht gewährleistet,
weil die als Anode wirkende Dunkelraumabschirmung durch
Beschichtung unwirksam wird und Teile der Vakuumkammer die
Anodenfunktion mit den beschriebenen Nachteilen übernehmen
müssen. Die technische Gestaltung zweier Abschirmgehäuse,
die sich in geringem Abstand voneinander befinden und dem
dichten Plasma ausgesetzt sind, ist zudem problematisch.
Nachteilig ist weiterhin, dass das beschichtende Plasma
die gesamte Vakuumkammer ausfüllt und mit zunehmender Be
triebszeit zu schwer kontrollierbaren Potentialverschie
bungen führen kann.
Es sind weiterhin verschiedene Anordnungen mit zwei Tar
gets bekannt, die je mit einer Anschlussklemme einer Bipo
lar-Stromquelle verbunden sind und mit einer Frequenz im
Bereich von 10 . . . 100 kHz im Wechsel als Anode und Katho
de gepolt sind. Solche als Dual-Magnetron-System oder Twin
Mag bezeichneten Zerstäubungsanordnungen (z. B. DD 2 52 205
und DE 38 02 852) lösen das Problem der Bedeckung der
Elektroden mit nichtleitenden Schichten nachhaltig und
sichern damit das langzeitstabile Abscheiden solcher
Verbindungsschichten durch Magnetronzerstäuben.
Nachteilig ist, dass derartige Einrichtungen als sogenann
te Einbausysteme einschließlich ihrer Magnetsysteme im
Vakuum angeordnet sind. Sie weisen keine Einstellmöglich
keiten für den Abstand zwischen den Magnetsystemen und den
Targets auf. Die Magnetsysteme sind oft gemeinsam mit den
Kühlplatten und Targets zu einer Baugruppe vereinigt und
tragen das gleiche Potential. Zum Teil sind sie von einer
Dunkelraumabschirmung umgeben, die höchstens bis zur
Targetebene reicht.
Es sind auch Zerstäubungseinrichtungen bekannt, bei denen
die Magnetsysteme auf floatendem Potential liegen. Im
Bereich zwischen den Targets bzw. den aus Magnetsystem,
Kühlplatte und Target bestehenden Baugruppen ist eine
geerdete oder auf floatendem Potential liegende Trennwand
aus weichmagnetischem Material angeordnet, die in der
Ebene der Targets endet (vgl. DE 29 61 7057, DE 29 61 0720
U1, DE 197 56 162). Zum Einlass des reaktiven Gases dienen
separate Gaseinlasssysteme mit meist großem Querschnitt
und damit großer Regelzeitkonstante, die keine schnelle
Reaktion auf Regelabweichungen erlaubt. Die in den Ero
sionszonen beobachtete ungleichmäßige Abtragung des Tar
getmaterial hat ihre Ursache z. T. in der Überlagerung der
Magnetfelder der beiden Magnetsysteme.
Dazu wird z. B. in der DE 29 61 7057 vorgeschlagen, durch
das Einfügen eines magnetischen Kurzschlusses eine Homoge
nisierung vorzunehmen und damit für jeden Abschnitt der
Magnetron-Zerstäubungseinrichtung den partiellen Entla
dungswiderstand anzupassen. Eine praktische Vorgehensweise
dafür wird jedoch nicht angegeben. Bei allen bekannten
Zerstäubungsanordnungen sind z. T. sehr hohe Aufwendungen
erforderlich, um eine hohe Konstanz der Schichtgleichmä
ßigkeit auf den Substraten zu erreichen. So ist es be
kannt, mehrere getrennte Regelkreise für die Gaszufuhr mit
geeigneten optischen Sensoren zu verwenden. Es gelingt
außerdem nicht, die Gefahr der Entstehung von Bogenentla
dungen, die ihren Ausgang vor allem im Spaltbereich zwi
schen den Targets nehmen, so weit herabzusetzen, dass ein
störungsfreier Betrieb über z. B. 100 Stunden erreicht
wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zum Magne
tronzerstäuben mit mindestens zwei Targets anzugeben, mit
der der technische Aufwand zur Erreichung einer hohen
Gleichmäßigkeit der auf Substraten abgeschiedenen Schich
ten reduziert wird, das Regelverhalten der Einrichtung
verbessert und die Gefahr der Ausbildung von Bogenentla
dungen beim reaktiven Abscheiden isolierender Schichten
minimiert werden. Dabei soll die Konstanz der Parameter
des Magnetron-Zerstäubungsprozesses auch im Langzeitbe
trieb aufrechterhalten werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Einrichtung
zum Magnetronzerstäuben mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungswesentlich ist die gemeinsame, parallele und
eigenständige Anordnung von mindestens zwei Magnetrontar
gets auf einem Vakuumflansch, der in die Kammerwand einer
Vakuumanlage eingebaut werden kann. Dabei sind die Targets
auf Kühlplatten innerhalb der Vakuumkammer positioniert
und die zugehörigen Magnetsysteme sowie andere Bauelemente
im Wesentlichen außerhalb der Vakuumkammer angeordnet.
Die Targets mit den Kühlplatten sind einzeln von Plasma
elektroden umschlossen. Diese Plasmaelektroden umgeben die
Targets peripher zur Zerstäubungsoberfläche in einem
geringen, als Dunkelraumabgrenzung wirkenden Abstand von
etwa 2 bis 4 Millimetern. In einer Ausgestaltung der
Erfindung überragen die Plasmaelektroden die Ebene der
Zerstäubungsoberfläche der Targets in Richtung zu den
Substraten mindestens teilweise um wenigstens ein Viertel
des Abstandes zwischen den Targets und den Substraten.
Die Plasmaelektroden sind gegenüber den Targets und Kühl
platten elektrisch isoliert, jedoch vorzugsweise mit einem
elektrischen Anschluss versehen, mittels dessen sie auf
ein frei einstellbares elektrisches Potential gelegt
werden können. Die zweckmäßige Wahl des Potentials hängt
vor allem von der Art des Zerstäubungsmaterials, des
Reaktivgases und der eingespeisten Entladungsleistung ab.
Wird z. B. Aluminium in einem Argon-Sauerstoff-Gemisch mit
einer Leistungsdichte auf dem Target von 15 W/cm2 zer
stäubt, um Substrate mit Aluminiumoxid-Schichten zu be
schichten, so ist ein Potentialunterschied von + 30 V
gegenüber dem Potential der Vakuumkammer zweckmäßig.
Erfindungsgemäß sind zusätzlich in den Bereichen zwischen
den Targets und den Plasmaelektroden oder direkt in den
Plasmaelektroden integriert Gasauslassöffnungen, vorzugs
weise eine Vielzahl davon, vorhanden, die mit mindestens
einer Gaszuführungseinrichtung verbunden sind.
Mit der spezifischen Gaszuführung zu jedem einzelnen
Target wird eine sehr gleichmäßige Verteilung des Träger
gases der Plasmaentladung und/oder des Reaktivgases ge
währleistet.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind an den
Plasmaelektroden Blenden angeordnet, die die Spalte zwi
schen den Targets und den Plasmaelektroden in einem gerin
gen, als Dunkelraumbegrenzung wirkenden Abstand von der
Zerstäubungsoberfläche der Targets überdecken. Damit wird
ein Eindringen von Plasma in die Spalte im Bereich hoher
elektrischer und magnetischer Feldstärke zur Auslösung von
Bogenentladungen führen kann, vermieden.
Es ist weiterhin vorteilhaft, eine Schirmelektrode nach
Anspruch 4 vorzusehen. Diese Schirmelektrode umschließt
alle Targets und die umgebenden Plasmaelektroden. Die
Schirmelektrode ist auf dem Vakuumflansch isoliert an
geordnet und weist eine Öffnung in der Richtung von den
Targets zum Substrat auf, durch die das zerstäubte Materi
al ungehindert von den Targets zu den Substraten gelangen
kann. Die Schirmelektrode kann an ein wahlfreies Potential
gelegt werden. Für die Wahl des Potentials der Schirmelek
trode gelten ähnliche Bemessungsgrundsätze wie für die
Potentiale der Plasmaelektroden. Im genannten Beispiel hat
sich ein Potential der Schirmelektrode von + 15 V bewährt.
Durch die Schirmelektrode wird das Plasma daran gehindert,
sich ungehindert in den übrigen Bereich der Vakuumkammer
auszubreiten und diese sowie weitere Einbauteile zu be
schichten. Insbesondere kann auch der Reaktivgashaushalt
der Magnetron-Entladung vorteilhaft kontrolliert werden.
In Kombination mit der erfindungsgemäßen Gestaltung der
Gasauslassöffnungen im Bereich zwischen den Plasmaelek
troden und den Targets ergibt sich eine sehr geringe
Zeitkonstante für die Gasregelung.
In überraschender Weise wird mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung eine gleichmäßige Erosion der Targets auch
dann erreicht, wenn die von den besagten Plasmaelektroden
umgebenen Targets direkt nebeneinander angeordnet sind und
eine Überlagerung ihrer Magnetfelder stattfindet.
Die Erfindung kann mit weiteren Bauelementen in vorteil
haften Weise kombiniert werden. So kann mindestens ein
Lichtsensor an einem oder jedem Target vorgesehen werden,
wobei der eigentliche Lichtsensor außerhalb der Vakuumkam
mer, z. B. auch direkt am Vakuumflansch, montiert wird und
eine Lichtleiteinrichtung in den Vakuumraum eingebracht
wird, welche den Vakuumflansch durchdringt und deren
Lichteintrittsöffnung sich im Bereich oberhalb der dem
Substrat zugewandten Targetseite befindet. Die Lichtleit
einrichtung kann durch faseroptische Bauelemente gebildet
werden. Alternativ eignet sich auch ein Rohr, dessen
Innenfläche lichtreflektierend ausgebildet ist, oder ein
Spiegel zur Strahlumlenkung. Mit dem Lichtsensor und
gegebenenfalls mit einer elektronischen Signalaufberei
tungseinheit, die zweckmäßigerweise ebenfalls auf dem
Vakuumflansch außerhalb des Vakuums angeordnet ist, lässt
sich der reaktive Zerstäubungsprozess optimal regeln.
Mechanisch verstellbare Hubsysteme für die Lageänderung
der Magnetsysteme für jedes Target als weitere Ausgestal
tung der Erfindung, erlaubt die bestmögliche Anpassung der
Magnetfeldstärke auf den Zerstäubungsoberflächen der
Targets im Bereich des magnetischen Tunnels in Abhängig
keit von der Art des Targetmaterials, den Prozessbedingun
gen und dem Erosionszustand des Targets.
Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemäßen Einrich
tung wird erreicht, wenn außerhalb der Vakuumkammer, z. B.
direkt am Vakuumflansch, ein Drucksensor angeordnet ist,
der mit den Räumen zwischen den Targets und den Substraten
bzw. dem von der Schirmelektrode umschlossenen Raum in
Verbindung steht. Dadurch ist eine Druckmessung in un
mittelbarer Umgebung der Plasmaentladung möglich. Die
Druckmessung wird gegenüber der üblicherweise in der
Vakuumkammer durchgeführten Druckmessung wesentlich ver
bessert, was sich sehr vorteilhaft für die Stabilität der
Magnetronentladung auswirkt.
Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung kann
im einfachsten Fall ein geeignetes Potential der Plasma
elektroden und/oder der Schirmelektrode durch Isolation
dieser Elektroden gegen den Vakuumflansch erreicht werden,
so dass sich ein floatendes Potential einstellt.
Vorzugsweise sind die Elektroden jedoch mit einstellbaren
Spannungsquellen verbunden, oder ein geeignet bemessenes
Netzwerk aus Widerständen, Kondensatoren und Induktivitä
ten dient im Sinne von Anspruch 8 zur Einstellung der
optimalen Potentiale.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbei
spiel näher erläutert werden.
Die zugehörige Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße
Einrichtung mit zwei parallel angeordneten Targets 1 und
2, die auf Kühlplatten 3 bzw. 4 aus Kupfer mittels je
einer Bondschicht wärmeleitend und elektrisch leitend
gehaltert sind. Die Kühlplatten 3 und 4 sind vakuumseitig
elektrisch isoliert auf einem Vakuumflansch 12 angeordnet.
Im Beispiel bestehen die Targets 1 und 2 aus Aluminium.
Die Kühlplatten 3 und 4 und die Targets 1 und 2 sind
gleich groß und rechteckig mitbeispielhaft einer Längs
ausdehnung von 750 mm und einer Ausdehnung in Querrichtung
von 130 mm.
Außerhalb der Vakuumkammer befinden sich, zugeordnet zu
jedem der Targets 1 und 2, Magnetsysteme 5 bzw. 6, die
oberhalb der Zerstäubungsoberfläche der Targets 1 und 2 je
ein tunnelförmiges Magnetfeld 38 erzeugen. In der Zeich
nung ist das Magnetfeld 38 schematisch mit Pfeilen ange
deutet und erstreckt sich über die gesamte Länge der
langgestreckten rechteckigen Targets 1 und 2.
In den Vakuumflansch 12 sind Polschuhe 36 eingelassen,
wodurch eine höhere und gleichmäßige Feldstärke der tun
nelförmigen Magnetfelder 38 oberhalb der Zerstäubungsober
flächen der Targets 1 und 2 erreicht wird. Es ist weiter
hin je ein mechanisch verstellbares Hubssystem 14 vor
gesehen, mit dem der Abstand zwischen den Magnetsystemen 5
und 6 und den Polschuhen 36 in Abhängigkeit von der Targe
terosion, dem Targetmaterial oder den technologischen
Erfordernissen des Beschichtungsprozesses eingestellt
werden kann. Die Hubsysteme 14 sind an einer Montageplatte
25 montiert, die mittels Stützen 26 am Vakuumflansch 12
befestigt sind. Mit den Magnetsystemen 5 und 6 ist jeweils
ein Positionssensor 19 zur Messung der Lage der Magnetsy
steme 5 bzw. 6 verbunden.
Umgeben sind die beiden Targets 1 und 2 jeweils von einer
Plasmaelektrode 9 bzw. 10, die isoliert auf dem Vakuum
flansch 12 angeordnet sind und elektrisch mit einem elek
trischen Netzwerk 30 verbunden werden können.
Die Plasmaelektroden 9 und 10 umschließen die Targets 1
und 2 sowie die Kühlplatten 3 und 4 vollständig, wobei
Spalte 34 und 35 mit einer Breite von ca. 3 mm eingestellt
sind. Die Plasmaelektroden 9 und 10 ragen in Richtung der
Substrate 27 über die Zerstäubungsoberfläche der Targets 1
und 2 hinaus und sind zu den Substraten 27 hin offen. Der
Überstand über die Zerstäubungsoberfläche der Targets 1
und 2 beträgt auf der der Schirmelektrode 11 zugewandten
Seite 80% des Abstandes zwischen den Targets 1 und 2 und
den Substraten 27. In dem Bereich zwischen beiden Targets
1 und 2 beträgt der Überstand 40% des besagten Abstandes.
Eine elektrisch isoliert angeordnete Schirmelektrode 11
umgibt die beiden Targets 1 und 2 sowie die zugehörigen
Plasmaelektroden 9 und 10 und schirmt den Raum zwischen
den Targets 1 und 2 und den Substraten 27 mit Ausnahme
einer Dampfaustrittsöffnung 31 zum Austritt des zerstäub
ten Materials ab.
Im Beispiel ist die Schirmelektrode 11 durch eine Abwinke
lung derart gestaltet, dass sich zwischen der Schirmelek
trode 11 und den Plasmaelektroden 9 bzw. 10 ein Spalt 33
ausbildet, der im Bereich von ca. 5 mm bis 20 mm liegt.
Der Einlass des Plasma-Trägergases Argon erfolgt durch
Bohrungen 32 im Vakuumflansch 12 in den Spalt, den der
Vakuumflansch 12 mit den Kühlplatten 3 bzw. 4 bildet.
Die erfindungsgemäßen Gasauslassöffnungen 13 sind spezi
fisch für das Prozessgas vorgesehen und befinden sich im
Beispiel in den unteren Abschnitten der Plasmaelektroden 9
und 10. Diese Gasauslassöffnungen 13 sind über Regelventi
le 22 mit Gaszuführungseinrichtungen 21 verbunden. In
Längsrichtung der Magnetronzerstäubungseinrichtung sind
eine Vielzahl von Gasauslassöffnungen 13 angeordnet. Die
Gasauslassöffnungen 13 sind so angeordnet, dass der Gas
einlass in die Spalte 34 bzw. 35 erfolgt. Dadurch wird ein
gleichmäßiger Einlass des Prozessgases Sauerstoff direkt
in den Plasmaraum gewährleistet.
Diese Ausführung des Gaseinlasses ermöglicht sehr kurze
Reaktionszeiten der Regelkreise für den Gaseinlass und
damit eine sehr gute Prozessstabilität. Es ist auch mög
lich, die Gasauslassöffnungen 13 so anzuordnen, dass das
Gas allein oder zusätzlich in den Raum zwischen den Plas
maelektroden 9 bzw. 10 und der Schirmelektrode 11 einge
lassen wird.
Weiterhin sind an den Plasmaelektroden 9 und 10 Plasma
blenden 7 und 8 angeordnet, die die Spalte 34 bzw. 35
zwischen den Targets 1 und 2 und den Plasmaelektroden 9
und 10 überdecken. Dadurch können Bogenentladungen in
diesem Bereich hoher elektrischer und magnetischer Feld
stärke vermieden werden. Es ist auch vorteilhaft, wenn die
Plasmablenden 7 und 8 soweit in den Bereich über den
Targets 1 und 2 reichen, dass die nicht erodierenden Zonen
der Zerstäubungsoberfläche teilweise oder vollständig
überdeckt werden bzw. bis ca. 1 mm an die Erosionszone
heranreichen.
Die Kühlplatten 3 und 4 mit den Targets 1 und 2 sind über
Stromdurchführungen im Vakuumflansch 12 an eine Stromver
sorgungseinrichtung 37 angeschlossen. Die Stromversor
gungseinrichtung 37 liefert bipolare Pulse mit einer
Polwechselfrequenz von 50 kHz, wodurch die Targets 1 und 2
mit dieser Frequenz alternierend als Kathode und Anode der
Magnetronentladung geschaltet sind.
Die elektrisch isoliert angeordneten Plasmaelektroden 9
und 10 und die Schirmelektrode 11 sind an das elektrische
Netzwerk 30 mit Widerständen, Kondensatoren, Induktivi
täten und Halbleiterbauelementen angeschlossen, die eine
spezifische Potentialeinstellung ermöglichen. Als Bezugs
potential dient im Ausführungsbeispiel der Vakuumflansch
12. Die Potentialeinstellung erfolgt in Abhängigkeit von
der Art der Targets 1 und 2 und der eingespeisten Lei
stung.
Die erfindungsgemäße Einrichtung erlaubt eine erhebliche
Reduzierung von Bogenentladungen und eine deutliche Ver
besserung der Langzeitstabilität, beispielsweise bei der
Abscheidung von Aluminiumoxidschichten. Im Beispiel legt
das Netzwerk 30 beim Abscheiden von Aluminiumoxid mit
einer Leistung von 15 kW die Potentiale wie folgt fest:
Plasmaelektroden 9 und 10: + 30 V, Schirmelektrode 11:
+ 10 V.
Außerhalb der Vakuumkammer ist für jedes Target 1 und 2
ein Lichtsensor 18 angeordnet, dessen Signal von einer
Wandler-Elektronik 24 aufbereitet und als Digitalsignal
weitergeleitet wird. Ein Fenster aus Quarzglas 17 dichtet
die Öffnungen im Vakuumflansch 12 ab. Je eine Lichtleit
einrichtung 16 in Form eines innen polierten Metallrohres
mit einem freien Innendurchmesser von ca. 6 mm leitet das
von der Plasmaentladung emittierte Licht, von einer Licht
eintrittsöffnung 28, in Form einer Bohrung in den Plasma
elektroden 9 bzw. 10 mit einem Durchmesser von ca. 4 mm,
bis zum Lichtsensor 18. Dabei ist sichergestellt, dass die
Lichtleiteinrichtung 16 die Plasmaelektroden 9 bzw. 10
nicht mit dem Vakuumflansch elektrisch kurzschließt. Als
alternative Ausführung können auch Lichtleitfasern an
stelle des Metallrohres verwendet werden. Lichtleitfasern
sind auch vorteilhaft außerhalb des Vakuums zur Licht
leitung vom Quarzfenster 17 zum Lichtsensor 18 einsetzbar.
Die beispielhafte Einrichtung ist weiterhin mit einem
Drucksensor 20 ausgerüstet, der mit einer Bohrung im
Vakuumflansch 12 verbunden ist und vorzugsweise gasart
unabhängig mittels piezoelektrischer Wandlung den Druck im
eigentlichen Plasmaraum innerhalb der Schirmelektrode 11
misst. Vorteilhaft ist auch das Anbringen eines Druck
leitrohres 29 mit einem inneren freien Durchmesser von ca.
15 mm in Fortsetzung der Bohrung im Vakuumflansch 12,
dessen andere Öffnung bis dicht an eine Bohrung mit einem
Durchmesser von ca. 15 mm in der Plasmaelektrode 9 bzw. 10
herangeführt ist. Dadurch wird unmittelbar der Druck im
Entladungsraum gemessen. Durch eine elektrisch isolierende
Montage des Druckleitrohres 29 ist sichergestellt, dass
die Plasmaelektroden 9 und 10 nicht mit dem Vakuumflansch
12 elektrisch kurzgeschlossen werden. Diese Druckmessung
bietet gegenüber der üblichen Druckmessung in der Vakuum
kammer den Vorteil größerer Genauigkeit und geringerer
Zeitverzögerung des Messsignals durch die direkte Kopplung
an den von der Schirmelektrode 11 umschlossenen Beschich
tungsraum. Das elektrische Signal des Drucksensors 20 wird
mittels Wandler-Elektronik 23 in ein Digitalsignal gewan
delt und über eine optische Datenübertragungseinrichtung
an eine Steuer- und Regelelektronik weitergeleitet.
Die auf dem Vakuumflansch 12 integrierten Sensoren und
elektronischen Signalverarbeitungseinheiten sind ein
vorteilhafter Weg, um einen geringen Störpegel der Mess
signale durch elektromagnetische Strahlung, die bei der
gepulsten Energieeinspeisung in die Magnetronentladung
auftritt, zu erreichen.
Die gesamte Einrichtung ist auf einem einzigen Vakuum
flansch angeordnet. Es kann jedoch aus konstruktiven
Gründen zweckmäßig sein, zwei getrennte Vakuumflansche
bzw. einen geteilten Vakuumflansch zu verwenden.
1
Target
2
Target
3
Kühlplatte
4
Kühlplatte
5
Magnetsystem
6
Magnetsystem
7
Plasmablende
8
Plasmablende
9
Plasmaelektrode
10
Plasmaelektrode
11
Schirmelektrode
12
Vakuumflansch
13
Gasauslassöffnung
14
Hubsystem
15
16
Lichtleiteinrichtung
17
Fenster
18
Lichtsensor
19
Positionssensor
20
Drucksensor
21
Gaszuführungseinrichtung
22
Regelventil
23
Wandler-Elektronik
24
Wandler-Elektronik
25
Montageplatte
26
Stützen
27
Substrat
28
Lichteintrittsöffnung
29
Druckleitrohr
30
elektrisches Netzwerk
31
Dampfaustrittsöffnung
32
Bohrung
33
Spalt
34
Spalt
35
Spalt
36
Polschuhe
37
Stromversorgungseinrichtung
38
Magnetfeld
39
40
41
Claims (8)
1. Einrichtung zum Magnetronzerstäuben, die im Wesentli
chen auf einem Vakuumflansch angeordnet ist, der zur
Beschichtung von mindestens einem Substrat in der
Kammerwand einer Vakuumkammer befestigt werden kann,
bestehend innerhalb der Vakuumkammer aus mindestens
zwei wärmeleitend mit je einer Kühlplatte verbundenen
Targets und außerhalb der Vakuumkammer zugehörig zu
jedem Target bzw. jeder Kühlplatte je ein Magnetsystem
zur Erzeugung eines tunnelförmigen, das jeweilige
Target durchdringende Magnetron-Magnetfeld, wobei
vorzugsweise zugehörig zum Magnetsystem im Vakuum
flansch im Bereich der Pole des Magnetsystems ferroma
gnetische Polschuhe vakuumdicht eingelassen sind, und
einer Stromversorgungseinrichtung, deren Anschluss
klemmen mit mindestens je einem Target über Strom
durchführungen im Vakuumflansch elektrisch leitend
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass
jedes Target (1, 2) peripher zu seiner Zerstäubungs
oberfläche von einer zum Substrat (27) hin offenen
Plasmaelektrode (9, 10) umgeben ist, die auf ein wahl
freies Potential gelegt werden kann und dass im Be
reich zwischen dem Target (1, 2) und der Plasmaelek
trode (9, 10) oder direkt an der Plasmaelektrode (9,
10) vorzugsweise eine Vielzahl von Gasauslassöffnun
gen (13) vorhanden sind, die mit mindestens einer Gas
zuführungseinrichtung (21) verbunden sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Teil der Plasmaelektrode (9, 10)
die Ebene der Zerstäubungsoberfläche der Targets (1,
2) in Richtung zum Substrat (27) um einen Betrag über
ragt, der mindestens ein Viertel des Abstandes zwi
schen den Targets (1, 2) und dem Substrat (27) ent
spricht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass an der Plasmaelektrode (9, 10) Plasma
blenden (7, 8) vorhanden sind, die die Spalte (34, 35)
zwischen der Plasmaelektrode (9, 10) und dem Target
(1, 2) zumindestens teilweise überdecken.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass auf dem Vakuumflansch (12) eine
zum Substrat (27) hin offene Schirmelektrode (11)
angeordnet ist, die alle Targets (1, 2) und die sie
umgebenden Plasmaelektroden (9, 10) umschließt und an
ein wahlfreies Potential gelegt werden kann.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass außerhalb der Vakuumkammer minde
stens ein Lichtsensor (18) vorhanden ist, der mit
einer Lichtleiteinrichtung (16) verbunden ist, welche
den Vakuumflansch (12) durchdringt und deren Lichtein
trittsöffnung (28) sich im Wesentlichen rechtwinklig
zu einer Linie zwischen der Oberfläche des Targets (1,
2) und dem Substrat (27) befindet.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass außerhalb der Vakuumkammer am
Vakuumflansch (12) jedem der Targets (1, 2) ein mecha
nisch verstellbares Hubsystem (14) zur Einstellung
eines vorgebbaren Abstandes zwischen dem Magnetsystem
(5, 6) und den Polschuhen (36) vorhanden ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass außerhalb der Vakuumkammer minde
stens ein Drucksensor (20) vorhanden ist, der über
eine Druckleitung (29), die den Vakuumflansch (12)
durchdringt, mit dem Raum innerhalb der Schirmelek
trode (11) verbunden ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass außerhalb der Vakuumkammer ein
elektrisches Netzwerk (30) vorhanden ist, welches aus
Widerständen, Kondensatoren, Induktivitäten und/oder
aktiven Bauelementen wie Spannungsquellen besteht, und
über elektrische Leitungen, die durch elektrische
Isolatoren im Vakuumflansch (12) in die Vakuumkammer
eingeführt sind, mit den Plasmaelektroden (9, 10)und
der Schirmelektrode (11) verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999147935 DE19947935A1 (de) | 1999-09-28 | 1999-09-28 | Einrichtung zum Magnetronzerstäuben |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1999147935 DE19947935A1 (de) | 1999-09-28 | 1999-09-28 | Einrichtung zum Magnetronzerstäuben |
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ID=7924558
Family Applications (1)
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DE1999147935 Ceased DE19947935A1 (de) | 1999-09-28 | 1999-09-28 | Einrichtung zum Magnetronzerstäuben |
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Country | Link |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1999
- 1999-09-28 DE DE1999147935 patent/DE19947935A1/de not_active Ceased
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