DE19947159A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Wickelhülse zur Aufnahme von bahnförmigem Gut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Wickelhülse zur Aufnahme von bahnförmigem GutInfo
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Abstract
Es soll ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer aus einem Kunststoffmaterial mit einem Anteil von Verstärkungsfasern bestehenden Wickelhülse zur Aufnahme von bahnförmigem Gut, insbesondere in Form von Kunststoffolien, vorgeschlagen werden, womit sich in radiale Richtung hochbelastbare, voll recyclingfähige Wickelhülsen herstellen lassen. Erfindungsgemäß wird der Kunststoff zunächst zu einem Band extrudiert, sodann das Band wendelförmig um einen Dorn aufgewickelt und zeitlich nacheinander mehrere Lagen des Bandes radial übereinandergewickelt, bis die gewünschte Wandstärke der Wickelhülse erreicht ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer aus einem Kunststoffmate
rial mit einem Anteil von Verstärkungsfasern bestehenden Wickelhülse zur Aufnah
me von bahnförmigem Gut. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur
Herstellung einer derartigen Wickelhülse.
Derartige, in der Regel zylindrische Wickelhülsen mit einer konzentrischen, axial
verlaufenden Aufnahmeöffnung werden beispielsweise dazu verwendet, um Kunst
stoffolien darauf aufzuwickeln. Ein bekanntes Verfahren der eingangs beschriebe
nen Art besteht darin, die Wickelhülse auf spritzgußtechnischem Wege herzustellen.
Hierdurch lassen sich auf kostengünstige Weise große Stückzahlen derartiger Hül
sen herstellen. Durch den Zusatz der Verstärkungsfasern, bei denen es sich bei
spielsweise um Glas-, Kohlenstoff- oder andere Fasern handeln kann, besteht die
Möglichkeit, die Festigkeitseigenschaften, insbesondere den Elastizitätsmodul, der
die Fasern umgebenden Kunststoffmatrix wesentlich zu verbessern.
Ein Nachteil des bekannten Herstellungsverfahrens besteht darin, daß sich die Fa
sern beim Einspritzvorgang in das Formwerkzeug in Füll- bzw. Fließrichtung des
Kunststoffs orientieren, so daß sich die Festigkeiten bei einer axialen und einer ra
dialen Belastung ganz erheblich voneinander unterscheiden. Prozeß- und strö
mungstechnisch bedingt, richten sich die Fasern beim Einspritzvorgang nämlich in
Fließrichtung des Materials, d. h. in axiale Richtung der Hülse, aus, so daß sich in
axiale Richtung zwar sehr deutliche, in radiale Richtung jedoch nur unwesentliche
Festigkeitsvorteile ergeben.
Insbesondere bei hochwertigen Ultradünnst-Folien werden jedoch hohe Anforderun
gen an die Wickelhülsen gestellt. Diese Anforderungen betreffen zum einen die Hül
sengeometrie, d. h. z. B. die Maßhaltigkeit (insbesondere im Hinblick auf den Außen
durchmesser), die Rundheit sowie die Oberflächengüte der äußeren Mantelfläche,
zum anderen auch die radiale Festigkeit, die aufgrund der hohen Wickelspannung
derartiger Folien sowie deren Nachschwindung erforderlich ist. Aufgrund der kaum
eintretenden Festigkeitsverbesserung trotz des Zusatzes der Verstärkungsfasern
besteht bei den Wickelhülsen, die nach bekannten Verfahren gefertigt werden, die
Notwendigkeit, die Wandstärke vergleichsweise groß auszuführen, was zu einem
erhöhten Materialverbrauch sowie einem vergleichsweise hohen Hülsengewicht
führt.
Aus der DE 198 10 119 A1 ist des weiteren ein Verfahren zur Herstellung einer Wic
kelhülse bekannt, die aus zwei Schichten zusammengesetzt ist. Zunächst wird eine
erste innere Schicht aus einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt, bei der die
Endlosfasern im Wickelverfahren aufgebracht werden. In einem nächsten Schritt
wird dieses erste Teil in eine Spritzgußmaschine eingelegt und mit einer äußeren
Schicht, ebenfalls aus Kunststoff, umspritzt. Die innere Schicht dient dazu, auch in
radiale Richtung optimierte Festigkeitseigenschaften zu erhalten. Aufgrund der auf
gespritzten Deckschicht läßt sich auf einfache Weise eine Oberfläche für das Wic
kelgut erhalten, die die speziell gewünschten Eigenschaften besitzt. Eine homogene
Verbindung der äußeren mit der inneren Schicht erfolgt beim Umspritzen, indem die
Oberfläche der inneren Schicht angeschmolzen wird.
Der Hauptnachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß aufgrund der Zweistufigkeit
des Herstellungsprozesses die Kosten erheblich sind.
Ein weiteres Herstellungsverfahren besteht darin, in Harzen getränkte Endlosglasfa
sern auf einem Formkörper zu Hülsen zu wickeln. Die auf diese Weise entstehenden
Hülsen besitzen eine hervorragende Festigkeit, sind jedoch bei der Herstellung zeit
aufwendig und auch im übrigen sehr teuer. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
eine Recyclingfähigkeit nicht gegeben ist. Schließlich ist auch die Oberflächenquali
tät derartiger Hülsen unbefriedigend, so daß es aufwendiger Nachbearbeitungs
schritte bedarf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Wic
kelhülse vorzuschlagen, die sich durch eine hohe Festigkeit in radiale Richtung so
wie geringe Produktionskosten auszeichnet.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art, wird diese Auf
gabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- - der Kunststoff zu einem Band extrudiert wird,
- - das Band spiralförmig um einen Dorn aufgewickelt wird und
- - zeitlich nacheinander mehrere Lagen des Bandes radial übereinander gewickelt werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung macht sich den Umstand zunutze, daß sich die
im extrudierten Kunststoffmaterial enthaltenen Fasern in Fließrichtung des Bandes
ausrichten und daher zu einer deutlichen Festigkeitssteigerung in radiale Richtung
führen, wie sie für Wickelhülsen von ganz wesentlicher Bedeutung ist. So lassen
sich die Festigkeitswerte in radiale Richtung gegenüber einer Hülse, die aus dem
selben Material auf spritzgußtechnischem Wege hergestellt wurde, um ca. das Vier
fache steigern. Zum einen ist der apparative Aufwand gegenüber dem Spritzgußver
fahren deutlich geringer. Zum anderen können die Wandstärken aufgrund der deut
lich gesteigerten Festigkeitseigenschaften erheblich reduziert werden, so daß sich
eine erhebliche Materialeinsparung ergibt. Daher sind die Kosten für Wickelhülsen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, wesentlich niedri
ger als die bei der spritzgußtechnischen Herstellung.
Falls ein thermoplastisches Kunststoffmaterial verwendet wird, ist eine volle Recy
clingfähigkeit der Hülse gegeben.
Typischerweise ist der Wickelkern ein rotierbarer Dorn einer Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens.
Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, daß ein hülsenförmiger Wickelkern ei
nen Bestandteil der Wickelhülse bildet. Diese "Kernhülse" kann zum Beispiel auf
dem Wege der Extrusion oder des Spritzgießens hergestellt werden.
Sofern zwei in radiale Richtung übereinander angeordnete Lagen nicht unmittelbar
zeitlich nacheinander aufgebracht werden, ist es zur Erzielung einer möglichst ho
mogenen Verbindung zwischen zwei benachbarten Lagen von Vorteil, die Außensei
te einer Lage des Bandes und/oder den Wickelkern vor dem Aufbringen der näch
sten Lage des Bandes auf eine Temperatur gleich oder oberhalb der Schmelztempe
ratur des Kunststoffs aufzuheizen.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Wickelkern ro
tiert und relativ zu einer Düse in axiale Richtung bewegt wird. Außerdem ist es sinn
voll, die Bewegungsrichtung des Wickelkerns in axiale Richtung jeweils nach Voll
endung einer Lage des Bandes umzukehren. Auf diese Weise kann eine Unterbre
chung der Extrusion sowie eine reine Rückstellbewegung des Wickelkerns vermie
den werden.
Die Erfindung weiter ausgestaltend, ist vorgesehen, daß die Außenseite einer Lage
vor dem Aufbringen der nächsten Lage mittels elektromagnetischer Strahlung, vor
zugsweise hochenergetischer Infrarotstrahlung, aufgeheizt wird.
Wenn der Dorn von innen auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur
des Kunststoffs beheizt wird, wird eine zu rasche Auskühlung des aufgebrachten
Bandes verhindert und dennoch ein Ablaufen des Bandes von der Oberfläche des
Dorns vermieden.
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß der Dorn
nach Beendigung des Herstellungsvorgangs abgekühlt wird. Hierdurch wird das Ab
ziehen der Wickelhülse von dem Dorn erleichtert. Dies gilt umso mehr, je größer der
Unterschied zwischen dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des Materials des
Dorns und des für die Wickelhülse verwendeten Kunststoffmaterials ist.
Vorzugsweise besitzt das extrudierte Band im Querschnitt die Form eines (flachen)
Rechtecks.
Sofern durch gleichzeitige Extrusion mehrerer Bänder mehrere Lagen gleichzeitig
gewickelt werden, kann auf den Vorgang einer erneuten Erhitzung der Oberfläche
einer unteren Lage vor dem Aufbringen der nächstfolgenden Lage verzichtet und
dennoch eine homogene Verbindung zwischen in radialer Richtung benachbarten
Lagen erzielt werden.
Insbesondere bei einer Aufheizung einer unteren Lage vor dem Aufbringen der
nächsten Lage mit Hilfe von Infrarotstrahlung ist es vorteilhaft, wenn das Kunststoff
material eine dunkle Farbe aufweist, da der Anteil der vom Kunststoffmaterial ab
sorbierten Strahlung in diesem Fall besonders hoch ist, so daß sich eine große
Temperaturerhöhung ergibt. Vorzugsweise besitzen die Wickelhülsen eine schwarze
bzw. dunkelgraue Farbe.
Werden für die Aufheizung beispielsweise Quarzstrahler verwendet, so ist die Farbe
des Materials für die Absorptionseigenschaften nicht mehr bedeutsam.
Schließlich wird in verfahrenstechnischer Hinsicht noch vorgesehen, daß in die
letzte Lage parallel zu dem Band ein Zusatzband extrudiert wird, das eine andere
Farbe als das Band besitzt. Auf diese Weise lassen sich je nach der für das Zusatz
band verwendeten Farbe die ansonsten einheitlich, beispielsweise dunkelgrau ge
färbten Hülsen je nach spezieller Ausführungsform voneinander unterscheiden.
Die Erfindung betrifft des weiteren eine Vorrichtung zur Herstellung einer Wickelhül
se aus einem Verstärkungsfasern enthaltenden Kunststoff mit
- - einem Extruder mit mindestens einer Düse zur Erzeugung eines plasti schen Bandes aus dem Kunststoff,
- - einem Dorn, auf dem das Band wendelförmig so aufwickelbar ist, daß ei ne wendelförmige Stoßlinie einer radial weiter innen liegenden Lage zu der wendelförmigen Stoßlinie einer radial weiter außen liegenden Lage versetzt angeordnet ist oder diese in einer Tangentialebene an die weiter innen liegende Lage unter einem Winkel schneidet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eröffnet die Möglichkeit, auf einfache Weise
Wickelhülsen herzustellen, die sich durch eine hohe Festigkeit in radiale Richtung
auszeichnen und bei Verwendung von thermoplastischem Material voll recyclingfä
hig sind.
Vorzugsweise ist der Außenmantel des Dorns direkt mit dem Band umschaltbar. Al
ternativ ist es aber auch möglich, daß mit dem Dom ein darauf aufschiebbarer Wic
kelkern rotierbar ist, auf den das Band aufwickelbar ist. Ein derartiger "Hülsenkern",
der auf dem Wege der Extrusion oder des Spritzgießens herstellbar ist, wird somit
Bestandteil der fertigen Hülse.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der um seine Längsachse rotierbare
Dorn in dessen axiale Richtung relativ zu der oder den stillstehenden Düse(n) be
wegbar.
Um die Auskühlgeschwindigkeit des aufgebrachten Bandes zu verringern und das
Abziehen der ausgehärteten Hülse von dem Dorn zu erleichtern, wird vorgeschla
gen, daß der aus Aluminium bestehende und mit Teflon beschichtete Dorn beheiz
bar und kühlbar ist.
Sofern in radialer Richtung benachbarte Lagen nicht in kurzem zeitlichen Abstand
nacheinander aufgebracht werden, ist es zur Erzielung einer möglichst homogenen
Verbindung empfehlenswert, die Außenseite einer Lage vor der Aufbringung des
Bandes der nächsten Lage mittels einer Heizeinrichtung auf eine Temperatur gleich
oder oberhalb der Schmelztemperatur des Kunststoffs aufzuheizen.
Vorzugsweise weist die Heizeinrichtung mehrere in Umfangsrichtung des Dorns
verteilt angeordnete Strahler auf, die sich - in Drehrichtung des Dorns betrachtet -
vor der Düse des Extruders befinden.
Um nicht auf den Einsatz handelsüblicher faserverstärkter Kunststoffgranulate an
gewiesen zu sein, wird vorgeschlagen, dem Extruder Endlosfasern zuzuführen, die
aufspleißbar und mit einem Imprägniermittel beschichtbar und anschließend mit den
thermoplastischen Kunststoffen zu einem extrudierbaren Werkstoff misch- und com
poundierbar sind, worin die Endlosfasern in Bruchstücken vorliegen.
Um die in einer einheitlichen Farbe hergestellten Wickelhülsen optisch auf einfache
Weise unterscheidbar zu machen, weist eine bevorzugte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung einen Nebenextruder auf, mit dem ein Zusatzband mit
einer von der Farbe des Bandes abweichenden Farbe parallel zur letzteren und
ebenfalls wendelförmig zumindest in die letzte Lage des Bandes extrudierbar ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels einer Vorrichtung zur Herstellung einer Wickelhülse näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Herstellung einer Wickelhülse;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren hergestellte Wickelhülse.
Eine in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung 1 zur Herstellung einer Wickelhül
se aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht aus einem Extruder 2 und einem
Dorn 3, der in Richtung des Pfeils 4 um seine Längsachse 5 rotierbar ist. Der Extru
der 2 weist eine Schlitzdüse 6 auf, aus der ein im Querschnitt rechteckförmiges
Band 7 aus dem Kunststoffmaterial, welches Verstärkungsfasern mit einer mittleren
Länge von ca. 0,2 mm enthält, extrudierbar ist. Die Bewegungsrichtung des Bandes
7 ist etwa rechtwinklig zu der Längsachse 5 des Dorns 3 sowie tangential zu dem
zylindrischen äußeren Mantel 8 des Dorns 3.
Neben der Rotation um seine Längsachse 5 vollführt der Dorn 3 auch eine transla
torische Bewegung in Richtung des Doppelpfeils 9, d. h. in richtung der Längsachse
5 des Dorns 3. Zu diesem Zweck befindet sich der Drehantrieb des Dorns 3 in einem
Schlitten 10, der mit Hilfe einer nicht näher dargestellten Verfahreinrichtung ver
schiebbar ist.
Zu Beginn des Herstellungsvorgangs einer Wickelhülse befindet sich der Dorn 3 mit
seiner Spitze 11 auf Höhe der Schlitzdüse 7, so daß das in Fig. 1 gezeigte Ende 12
des Bandes 7 an die Stirnseite 13 angrenzend auf die Mantelfläche 8 des Dorns 3
aufbringbar ist. Die Umfangsgeschwindigkeit des Dorns 3 entspricht der Austrittsge
schwindigkeit des Bandes 7 aus der Schlitzdüse 6, so daß das extrudierte Band 7
vor dem Auflegen auf die Mantelfläche 8 des Dorns 3 weder gestaucht noch ge
streckt wird.
Da der Dorn 3 gleichzeitig eine rotatorische und eine translatorische Bewegung
ausführt, wird das kontinuierlich aus der Schlitzdüse 6 austretende Band 7 wendel
förmig auf der äußeren Mantelfläche 8 des Dorns 3 aufgewickelt, wobei die Stirnsei
ten des Bandes 7 unmittelbar aneinander angrenzen und aufgrund ihres Kontaktes
im schmelzflüssigen Zustand des Bandes 7 eine in Axialrichtung des Dorns 3 homo
gene Verbindung bilden, welche durch eine nicht abgebildete Glätt- und Andrückrol
le noch unterstützt wird.
Wenn der Dorn 3 die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte Endposition erreicht hat, wird
die axiale Bewegungsrichtung unter Beibehaltung der Rotation sowie des Bandvor
schubs umgekehrt, so daß auf die vollendete erste Lage des Bandes 7 eine weitere
Lage aufgebracht wird.
Um eine homogene Verbindung auch zwischen den in radialer Richtung benachbar
ten Lagen zu erhalten, ist die Vorrichtung 1 im Bereich des Extruders 2 mit einer
Heizeinrichtung 14 in Form von drei Infrarotstrahlern 15 ausgestattet. Diese bestrah
len - in Umfangsrichtung betrachtet - etwa einen Bereich von ca. 200° mit hochener
getischer Infrarotstrahlung, um ein erneutes Anschmelzen der ersten Lage in dem
Bereich zu erzielen, in dem anschließend die zweite Lage des Bandes 7 aufgewic
kelt wird. Die Infrarotstrahler 15 sind daher mit einem Gestell 16 verbunden und er
hitzen das Kunststoffmaterial im Bereich vor dem Auflegen des Bandes 7. Aus
Gründen der Übersichtlichkeit ist die Heizeinrichtung 14 in Fig. 2 nicht dargestellt.
In Fig. 3 ist im Längsschnitt eine Wickelhülse 20 dargestellt, wie sie mit Hilfe der in
den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung hergestellt wurde. Der rohrförmige Hül
senkörper 21 besteht aus vier radial übereinander angeordneten, parallel zueinan
der verlaufenden Lagen 22, die jeweils aus stirnseitig aneinanderstoßenden Wick
lungen des Bandes 7 bestehen.
Die innere Mantelfläche 23 der Wickelhülse 20 weist eine wendelförmig verlaufende,
durchgängige Stoßlinie 24 auf. Da die Bewegungsrichtung des Dorns 3 am Ende der
Wickelhülse umgekehrt wird, weisen die Stoßlinien 24 radial benachbarter Lagen 22
eine entgegengesetzte Neigung in bezug auf die Längsachse 25 der Wickelhülse 20
auf, wobei der Betrag des Neigungswinkels identisch ist. Durch diese entgegenge
setzte Wendelrichtung benachbarter Lagen 22 wird ein inniger Verbund zwischen
sämtlichen Lagen 22 zusätzlich zu der Verschmelzung des Materials benachbarter
Lagen erreicht.
Aufgrund des Umkehrvorgangs an der Spitze 11 des Dorns 3 sowie dessen in axia
ler Richtung gegenüberliegenden Fußes entstehen bei unverändert fortgesetzter
Extrusion in den Umkehrbereichen Unregelmäßigkeiten in der Bandanordnung.
Nach Beendigung des Wickelvorgangs und Auskühlung des Kunststoffmaterials
sowie Abziehen des Hülsenrohlings von dem zuvor abgekühlten Dorn 3 werden die
unregelmäßigen Endbereiche des Hülsenrohlings entfernt und die Hülse 20 somit
auf eine definierte Länge gebracht. Die dabei ausgebildeten Stirnseiten 26 sind ex
akt plan und verlaufen im rechten Winkel zu der Längsachse 25. Die äußere Man
telfläche 27 der Wickelhülse 20 weist eine hohe Oberflächengüte sowie Maßhaltig
keit auf, was durch eine mechanische, vorzugsweise schleifende Nachbehandlung
des zuvor abgelängten Hülsenrohlings erzielt wird.
Bei einer gebrauchsfertigen Wickelhülse 20 ist die wendelförmige Stoßlinie 24 auf
der inneren Mantelfläche 25 zu erkennen, während auf der endbearbeiteten äußeren
Mantelfläche 27 diese Stoßlinie 24 nicht mehr sichtbar ist, sondern der Mantel trotz
seines bandförmigen Aufbaus eine homogene Materialstruktur sowie ein homogenes
Erscheinungsbild aufweist. Auch die Grenzschichten 28 zwischen benachbarten La
gen 22 sind im Längsschnitt einer Wickelhülse 20 in Wirklichkeit nicht erkennbar
und in Fig. 3 lediglich aus Gründen der Anschaulichkeit sehr markant hervorgeho
ben.
Claims (22)
1. Verfahren zur Herstellung einer aus einem Kunststoffmaterial mit einem An
teil von Verstärkungsfasern bestehenden Wickelhülse zur Aufnahme von
bahnförmigem Gut, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Kunststoff zu einem Band extrudiert wird;
- - das Band wendelförmig um einen Wickelkern aufgewickelt wird und
- - zeitlich nacheinander mehrere Lagen des Bandes radial übereinandergewickelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern
ein Dorn ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hül
senförmige Wickelkern einen Bestandteil der Wickelhülse bildet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite
einer Lage des Bandes und/oder des Wickelkerns vor dem Aufbringen der
nächsten Lage des Bandes auf eine Temperatur gleich oder oberhalb der
Schmelztemperatur des Kunststoffs aufgeheizt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wickelkern rotiert und relativ zu einer Düse in axiale Richtung bewegt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegungsrichtung des Wickelkerns in axiale Richtung jeweils nach
Vollendung einer Lage des Bandes umgekehrt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenseite einer Lage des Bandes und/oder des Wickelkerns vor dem
Aufbringen der nächsten Lage mittels elektromagnetischer Strahlung aufge
heizt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dorn von innen auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur
des Kunststoffs beheizt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dorn nach Beendigung des Herstellvorgangs abgekühlt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Band im Querschnitt rechteckförmig ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß durch gleichzeitige Extrusion mehrerer Bänder mehrere Lagen gleich
zeitig gewickelt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunststoffmaterial eine dunkle Farbe aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß in die letzte Lage parallel zu dem Band ein Zusatzband extrudiert wird,
das eine andere Farbe als das Band besitzt.
14. Vorrichtung (1) zur Herstellung einer Wickelhülse (25) aus einem Verstär
kungsfasern enthaltenden Kunststoffmaterial mit
- - einem Extruder (2) mit mindestens einer Düse (6) zur Erzeugung eines plastischen Bandes (7) aus dem Kunststoff;
- - einem Dorn (3), um den das Band (7) wendelförmig so aufwickelbar ist, daß eine wendelförmige Stoßlinie (24) einer radial weiter innen liegenden Lage (22) zu der wendelförmigen Stoßlinie (24) einer radial weiter außen liegenden Lage (22) versetzt angeordnet ist oder diese in einer Tangentialebene an die weiter innen liegende Lage (22) unter einem Winkel schneidet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Außen
mantel des Dorns (3) mit dem Band (5) umschaltbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem Dorn ein darauf aufschiebbarer Wickelkern rotierbar ist, auf den das
Band aufwickelbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der um seine Längsachse (5) rotierbare Dorn (3) in dessen axiale
Richtung relativ zu der oder den Düse(n) (6) bewegbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der aus Aluminium bestehende und mit Teflon beschichtete Dorn (3)
beheizbar und kühlbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenseite einer Lage (22) vor der Aufbringung des Bandes (7) der
nächsten Lage (22) mittels einer Heizeinrichtung (14) auf eine Temperatur
gleich oder oberhalb der Schmelztemperatur des Kunststoffs aufheizbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizein
richtung (14) mehrere in Umfangsrichtung des Doms (3) verteilt angeordnete
Strahler (15) aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Extruder (2) Endlosfasern zuführbar sind, die aufspleißbar und mit
einem Imprägniermittel beschichtbar und anschließend mit dem thermopla
stischen Kunststoff zu einem extrudierbaren Werkstoff mischbar sind, worin
die Endlosfasern in Bruchstücken vorliegen.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21, gekennzeichnet durch
einen Zusatzextruder, mit dem ein Zusatzband mit einer von der Farbe des
Bandes abweichenden Farbe parallel zu letzterem und wendelförmig zumin
dest auf die letzte Lage des Bandes extrudierbar ist.
Priority Applications (4)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19947159A DE19947159A1 (de) | 1999-10-01 | 1999-10-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Wickelhülse zur Aufnahme von bahnförmigem Gut |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10052675B4 (de) * | 2000-10-24 | 2005-06-02 | Joachim Meyer | Heizkühlhülse |
CN102700119A (zh) * | 2012-06-07 | 2012-10-03 | 哈尔滨复合材料设备开发公司 | 一种用于肘形管缠绕机上的多丝嘴缠绕装置 |
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-
1999
- 1999-10-01 DE DE19947159A patent/DE19947159A1/de not_active Withdrawn
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CN102700119B (zh) * | 2012-06-07 | 2014-07-02 | 哈尔滨复合材料设备开发公司 | 一种用于肘形管缠绕机上的多丝嘴缠绕装置 |
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