DE19947079A1 - Geräuschgedämpfter Stellantrieb für einen Kraftstoffinjektor - Google Patents
Geräuschgedämpfter Stellantrieb für einen KraftstoffinjektorInfo
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Abstract
Ein Stellantrieb für einen Kraftstoffinjektor mit einem Aktor und einem dem Aktor umgebenden Aktorgehäuse ist von einer schallabsorbierenden Abdeckung eingefaßt, die schwingungsentkoppelt am Stellantrieb gelagert ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Stellantrieb für einen Kraft
stoffinjektor gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein sol
cher Stellantrieb ist zum Beispiel in der DE 38 44 134 C2
dargestellt.
Bei der Kraftstoffversorgung von Brennkraftmaschinen werden
zunehmend Speichereinspritzsysteme eingesetzt, bei denen mit
sehr hohen Einspritzdrücken und schnellen Schaltgeschwindig
keiten gearbeitet wird. Bei diesen Speichereinspritzsystemen
wird Kraftstoff mit Hilfe von Kraftstoffinjektoren in die
Brennkraftmaschine eingespritzt. Der Kraftstoffinjektor weist
im allgemeinen eine Einspritzdüse auf, die hydraulisch von
einem Servoventil geöffnet oder geschlossen wird, um den
zeitlichen Verlauf des Einspritzvorgangs in die Brennkraftma
schine genau festzulegen. Das Servoventil wird dabei von ei
nem elektrisch angesteuerten Aktor betätigt, wobei sich vor
allem der Einsatz von piezoelektrischen Aktoren zum Erzielen
ausreichend kurzer Schaltzeiten als vorteilhaft erwiesen hat.
In einem solchen piezoelektrischen Aktor wird durch Anlegen
von Spannung eine Längsdehnung hervorgerufen, die auf das
Servoventil im Kraftstoffinjektor übertragen wird, das dann
wiederum die Einspritzdüse öffnet oder schließt.
Die extrem schnellen Schaltgeschwindigkeiten des piezoelek
trischen Aktors lösen jedoch hochfrequente mechanische
Schwingungen in dem den Aktor umgebenden Gehäuse aus, die
sich entlang des Injektorkörpers fortpflanzen und in den Zy
linderkopf der Brennkraftmaschine eingeleitet werden. Die me
chanischen Schwingungen auf der Oberfläche des Injektorkör
pers und des Zylinderkopfes können aber zu erheblichen Stör
geräuschen in der Brennkraftmaschine führen, die den Fahrkom
fort negativ beeinflussen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen geräuschge
dämpften Stellantrieb für einen Kraftstoffinjektor bereitzu
stellen.
Diese Aufgabe wird durch einen Stellantrieb gemäß Anspruch 1
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Stellantrieb ist die Aktoreinheit
von einer schallabsorbierenden Abdeckung umgeben, die schwin
gungsentkoppelt von der Aktoreinheit angeordnet ist. Die
durch den Schaltvorgang des Aktors ausgelösten mechanischen
Schwingungen des Aktorgehäuses werden so von der die Ak
toreinheit umgebenden Abdeckung absorbiert, wodurch verhin
dert wird, daß eine schallerzeugende Oberfläche im Kraftstof
finjektor entsteht, die zu Störgeräuschen führt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die schallabsor
bierende Abdeckung mehrschichtig aufgebaut, wobei eine innere
Schicht aus einem schalldämpfenden Werkstoff, zum Beispiel
Silikon, und eine äußere Schicht aus einem hochsteifen Werk
stoff, zum Beispiel einem Kunststoff, gefertigt ist. Durch
eine solche Auslegung der Schallschutzabdeckung ist es mög
lich, das Gehäuse optimal sowohl auf die Anforderungen an die
Geräuschdämpfung als auch auf die Anforderungen an die Gehäu
sestabilität abzustimmen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung, die einen Quer
schnitt durch einen Stellantrieb eines Kraftstoffinjektors
mit einer Aktoreinheit zeigt, näher erläutert.
Ein Stellantrieb eines Kraftstoffinjektors setzt sich im we
sentlichen aus einem Injektorkopfgehäuse 1 mit einer stufen
förmig ausgebildeten Innenbohrung 11, einem piezoelektrischen
Aktor 2 und einem Servoventil 3 zusammen. Der piezoelektri
sche Aktor 2 ist dabei aus mehreren übereinander gestapelten
piezoelektrischen Einzelelementen 21 aufgebaut, die in einem
als Rohrfeder ausgebildeten Hohlkörper 22 angeordnet sind.
Dieser Hohlkörper 22 ist form- und/oder kraftschlüssig, vor
zugsweise durch Anschweißen, jeweils mit einer Kopfplatte 23
und einer Bodenplatte 24 verbunden, die die aufeinander ge
stapelten piezoelektrischen Einzelelemente 21 mit einer vor
definierten Kraft von vorzugsweise 800 bis 1000 N vorspannen.
Zum Ansteuern der piezoelektrischen Einzelelemente 21 sind
längs dieser Elemente Kontaktstifte(nicht gezeigt) angeord
net, die mit den Einzelelementen 21 leitend in Verbindung
stehen und aus der Kopfplatte 23 herausragen. Diese Kontakt
stifte werden in einem auf die Kopfplatte aufgesetzten Ak
toranschluß 4 mit einer Spannung belegt, die eine Längsdeh
nung des piezoelektrischen Aktors 2 bewirkt. Der als Rohrfe
der ausgebildete Hohlkörper 22 gewährleistet aufgrund seiner
Elastizität, daß die im piezoelektrischen Aktor 2 hervorgeru
fene Längsdehnung von diesem Hohlkörper mitvollzogen wird.
Der piezoelektrische Aktor 2 ist weiter von einem hülsenför
migen Aktorgehäuse 25 eingefaßt, das mit der Kopfplatte 23
verbunden und am oberen Ende der stufig ausgebildeten Innen
bohrung 11 am Injektorkopfgehäuse 1 fest eingespannt ist.
Hierbei wird das Aktorgehäuse 25 auf eine ringförmig umlau
fende Auflagscheibe 51 gedrückt, die gegen einen Absatz in
der Innenbohrung 11 abgestützt ist. Das Aktorgehäuse 25 wird
dabei von einer Hohlschraube 12 festgehalten, die mit einer
Druckringnut 121 an einem um das Aktorgehäuse 25 umlaufenden
Spannring 26 eingreift und mit dem Injektorkopfgehäuse 1 ver
schraubt ist.
Die Bodenplatte 24 der Aktoreinheit steht mit einem mittig
angeordneten Aufsatz 241 über die Stirnfläche des Aktorgehäu
ses 25 hinaus. Um diesen Aufsatz 241 herum ist eine Membran 6
angeordnet, die sich vom Aufsatz 241 bis zur Innenwandung des
Injektorkopfgehäuses 1 erstreckt und an dieser befestigt ist.
Die Membran 6 ist dabei so ausgelegt, daß sie die durch Elektrostriktion
im piezoelektrischen Aktor 2 hervorgerufene
Längsdehnung nahezu ohne Widerstand nachvollzieht.
Die durch Elektrostriktion erzeugte Längsdehnung des piezo
elektrischen Aktors 2 wird von einem Hebelübersetzer 8 auf
das Servoventil 3 übertragen und verstärkt, wobei der He
belübersetzer 8 zwischen dem Aufsatz 241 der Bodenplatte 24
und einem Ventilkolben 31 des Servoventils 3 eingespannt und
mit einem Schenkel auf einer in der Innenbohrung 11 des In
jektorkopfgehäuses 1 angeordneten Einstellscheibe 52 abge
stützt ist. Die vom piezoelektrischen Aktor 2 mit Hilfe des
Hebelübersetzers 8 auf den Ventilkolben 31 des Servoventils 3
übertragene Bewegung wird im Kraftstoffinjektor zum Öffnen
und Schließen einer Einspritzdüse (nicht gezeigt) genutzt.
Durch den Einsatz des piezoelektrischen Aktors 2 sind sehr
schnelle Schaltfolgen im Kraftstoffinjektor möglich. Der ex
trem schnell schaltende piezoelektrische Aktor 2 hat jedoch
konzeptionsbedingt, ähnlich wie anderen elektrisch betriebene
Aktoren, den Nachteil, daß er laute und hochfrequente Schalt
geräusche abgibt. Die durch Elektrostriktion hervorgerufene
Längsdehnung des piezoelektrischen Aktors 2 regt, wie Schal
lemissionsanalysen gezeigt haben, das den piezoelektrischen
Aktor 2 umgebende Aktorgehäuse 25 zu mechanischen Schwingun
gen an, die sich auf den gesamten Kraftstoffinjektor fort
pflanzen. Die mechanischen Schwingungen des Aktorgehäuses 25
bzw. des Kraftstoffinjektors wiederum führen zu erheblichen
Störgeräuschen, die den Fahrkomfort negativ beeinflussen.
Um zu verhindern, daß die vom piezoelektrischen Aktor 2 auf
das Aktorgehäuse 25 übertragenen Schwingungen als Schallge
räusche in einen Motorraum abgegeben werden, ist die zwischen
dem Injektorkopfgehäuse 1 und dem Aktoranschluß 4 freiliegen
de Oberfläche des Aktorgehäuses 25 durch eine Schallschutzab
deckung 7 gegenüber dem Motorraum schallisoliert. Die Schall
schutzabdeckung 7 besteht in der gezeigten Ausführungsform im
wesentlichen aus einer Hülse, deren Form vorzugsweise an den
von der Hülse überdeckten Bereich des Aktoranschlusses 4, des
Aktorgehäuses 25, der Hohlschraube 12 sowie des Injektorkopf
gehäuses 1 angepaßt ist. Die hülsenförmige Schallschutzabdec
kung 7 ist an ihren beiden Endbereichen jeweils freischwin
gend am Aktoranschluß 4 bzw. am Injektorkopfgehäuse 1 gela
gert. Der Aktoranschluß 4 weist hierzu eine umlaufende Ring
nut 41 auf, in der ein Gummiring 81 als Federmittel sitzt.
Ähnlich ist auch am Injektorkopfgehäuse 1 eine Ringnut 14 im
Bereich der Hohlschraube 12 umlaufend ausgebildet, in der ein
weiterer Gummiring 82 als Federmittel sitzt. Auf den Gummi
ringen 81, 82 wiederum ist die hülsenartige Schallschutzab
deckung 7 mit ihrer Innenseite abgestützt. Die beiden Gummi
ringe 81, 82 sorgen dafür, daß die Schallschutzabdeckung 7
gegenüber dem Aktoranschluß 4 und dem Injektorkopfgehäuse 1
schwingungsentkoppelt gelagert wird. Alternativ zu den in der
gezeigten Ausführungsform verwendeten Gummiringen 81, 82 be
steht auch die Möglichkeit andere schwingungselastische Ele
mente zur Entkopplung der Schallschutzabdeckung 7 vom Ak
toranschluß 4 bzw. vom Injektorkopfgehäuse 1 einzusetzen.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist die Schallschutzabdec
kung 7 ausschließlich durch den Anpreßdruck ihrer Innenseite
gegen die beiden Gummiringe 81, 82 am Kraftstoffinjektor ge
sichert. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die hülsen
förmige Schallschutzabdeckung 7 fest mit den beiden Gummirin
gen bzw. anderen schwingungselastischen Elementen zu verbin
den.
Die Schallschutzabdeckung 7 besteht vorzugsweise aus zwei
Schichten 71, 72, wobei die innere Schicht 71 aus einem Werk
stoff mit schallabsorbierenden Eigenschaften gefertigt ist,
so daß die Geräuschemission des Aktorgehäuses 25 in den Mo
torraum, die dominierende Geräuschquelle bei Stellantrieben,
weitgehend reduziert wird. Als schalldämpfender Werkstoff
wird zum Beispiel Graphit oder Teflon aber auch biegeelasti
sches Material wie Silikon eingesetzt. Die äußere Schicht 72
der Schallschutzabdeckung 7 dagegen ist aus einem hochfesten
Werkstoff, vorzugsweise Kunststoff, gefertigt, der dafür
sorgt, daß die Schallschutzabdeckung 7 den Umwelteinflüssen
im Motorraum standhält. Der Einsatz von Kunststoff hat dar
über hinaus den Vorteil, daß sich die Form der Schallschutz
abdeckung 7 problemlos an die im Motorraum für den Kraftstof
finjektor vorgegebenen Raumgegebenheiten anpassen läßt.
Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform, bei der aus
schließlich der zum Motorraum freiliegende Bereich des Aktor
gehäuses 25 zur Reduzierung von Schallemission mit der
Schallschutzabdeckung 7 abgedeckt ist, besteht auch die Mög
lichkeit, die Abdeckhaube über den gesamten Kraftstoffinjek
tor bis zum Ventildeckel des Motors und/oder zum Zylinderkopf
zu führen.
Claims (6)
1. Stellantrieb mit einem Aktor (2) und einem den Aktor umge
benden Aktorgehäuse (25),
dadurch gekennzeichnet, daß
eine schallabsorbierende Abdeckung (7) vorgesehen ist, die
schwingungsentkoppelt am Stellantrieb angeordnet ist.
2. Stellantrieb gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die schallabsorbierende Abdec
kung (7) eine innere Schicht (71) aus einem schalldämpfenden
Werkstoff aufweist.
3. Stellantrieb gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stellantrieb zwischen einem
Aktoranschluß (4) und einem Injektorkopfgehäuse (1) angeord
net ist, wobei die freiliegende Oberfläche des Aktorgehäuses
(25) von der schallabsorbierenden Abdeckung (7) eingefaßt
wird und die Abdeckung freischwingend am Aktoranschluß (4)
und am Injektorkopfgehäuse (1) gelagert ist.
4. Stellantrieb gemäß Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Aktoranschluß (4) und am In
jektorkopfgehäuse (1) jeweils eine umlaufende Ringnut (41,
14) ausgebildet ist, in der jeweils ein Gummiring (81, 82)
angeordnet, auf denen die schallabsorbierende Abdeckung (7)
aufsitzt.
5. Stellantrieb gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die schallabsor
bierende Abdeckung (7) eine äußere Schicht (71) aus einem
hochfesten Werkstoff, vorzugsweise Kunststoff, besitzt.
6. Stellantrieb gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Aktor (2) ein
piezoelektrischer Aktor ist.
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH, 30165 HANNOVER, DE |
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