DE19945686A1 - Anlage zur Herstellung von Keramikprodukten - Google Patents
Anlage zur Herstellung von KeramikproduktenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von Keramikprodukten. Diese Anlage weist verfahrenstechnische Anlagenteile, fertigungstechnische Anlagenteile und logistische Anlagenteile auf. Diese Anlagenteile sind mittels eines durchgängigen Automatisierungs- und Leittechnikkonzeptes miteinander verbunden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Herstellung von Kera
mikprodukten, welche Anlage verfahrenstechnische Anlagentei
le, fertigungstechnische Anlagenteile und logistische Anla
genteile aufweist.
In heutigen Anlagen erfolgt die Herstellung von Ziegeln, Mau
ersteinen oder anderen keramischen Produkten wie folgt:
Das Rohmaterial wird in einer Lehmgrube abgebaut und mit Zu sätzen wie Sägespänen, Styroporspänen und Sand vermischt und zu einer uniformen Masse verarbeitet. Diese wird einer Strangpresse zugeführt.
Das Rohmaterial wird in einer Lehmgrube abgebaut und mit Zu sätzen wie Sägespänen, Styroporspänen und Sand vermischt und zu einer uniformen Masse verarbeitet. Diese wird einer Strangpresse zugeführt.
Eine Schneideeinrichtung schneidet den Rohmaterialstrang in
gleiche Formlinge von Mauersteinen und Ziegeln. Diese Form
linge werden auf der Naßseite der Anlage auf Transportbändern
der Setzanlage zugeführt, wo sie in bestimmten Mustern auf
Paletten gesetzt werden.
Die verschiedenen produktspezifischen Setzmuster gewährlei
sten eine gleichmäßige Wärmeverteilung während des Trocken-
und Brennvorganges. Die Paletten werden dann auf die Trocken
wagen gestapelt und dem Trockner zugeführt, wo der Feuchtig
keitsgehalt des Materials reduziert wird.
Nach dem Trocknen werden die Trockenwagen entladen und der
Setzanlage auf der Naßseite wieder zugeführt. Das getrocknete
Produkt wird auf der Trockenseite der Anlage von einer weite
ren Setzanlage auf Ofenwagen geladen und zum Ofeneingang
transportiert, wobei auch dabei die Setzmuster eine wesentli
che Rolle spielen.
Kernprozeß einer keramischen Produktionsanlage ist der konti
nuierliche Brennprozeß im Tunnelofen. Die Ofenwagen durchlau
fen den Tunnelofen und damit ein für ein Produkt spezifisches
Temperaturprofil, welches die Schritte Vorheizen, Brennen und
Abkühlen umfaßt. Dabei werden Brenntemperaturen zwischen
800°C und 1500°C erreicht, wobei die Verweildauer im Ofen
zwischen 30 und 100 Stunden beträgt.
Nach dem Brennvorgang werden die Ofenwagen entladen, das fer
tige Produkt palettiert, in Schrumpffolie verpackt und ab
transportiert. Die leeren Ofenwagen werden zur Setzanlage auf
der Trockenseite zurücktransportiert.
Bei der Automatisierung von keramischen Produktionsanlagen
treffen Anforderungen aus der Verfahrenstechnik, der Ferti
gungstechnik und der Logistik zusammen. In den verfahrens
technischen Kernprozessen, wie Trocknen und Brennen, geht es
vorwiegend um die Regelung von verfahrenstechnischen Größen,
wie Temperatur, Druck und Feuchte, um eine Handhabung großer
Mengengerüste, beispielsweise bis zu 200 Reglern, die hohe
Anforderungen an die Arbeitsleistung der Systeme stellen, und
um die Online-Änderbarkeit der Regelung. Fertigungstechnische
Anforderungen, wie Schnelligkeit und Positioniergenauigkeit,
kommen von den Maschinenanlagen. Die produkt- und formatspe
zifische Konfigurierung der Steuerungsprogramme setzt außer
dem die Hantierung großer Datenmengen voraus. Die Steuerung
der Transportanlagen und die Verfolgung der mit dem Produkt
beladenen Wagen, beispielsweise Ofenwagen und Trocknerwagen,
stellt dagegen hohe Anforderungen an die Visualisierung und
die Bildaufbauzeiten.
In heutigen Anlagen werden für die einzelnen Anlagenteile un
terschiedliche Lösungen eingesetzt. Damit verbunden befinden
sich in den Anlagen sowohl unterschiedliche Bediensysteme mit
unterschiedlichster Bedienphilosophie als auch unterschiedli
che Lösungen und Hardware auf der Seite des Automatisierungs
systems. Übergeordnete Funktionen oder ein Datenaustausch
zwischen den Anlagenkomponenten müssen immer einzeln projek
tiert werden und stellen stets, individuelle Lösungen dar.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein neues Anlagenkonzept zur Herstel
lung von Keramikprodukten anzugeben, bei welchem die Projek
tierung und die Bedienung der Anlage vereinfacht ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Anlage mit den im Anspruch 1
angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen An
sprüchen angegeben.
Die beanspruchte Verbindung der einzelnen Bestandteile der
Anlage mittels eines durchgängigen Automatisierungs- und
Leittechnikkonzeptes hat für den Produktlieferanten, den An
lagenbauer und auch den Anlagenbetreiber wesentliche Vor
teile.
Auf Seiten des Produktlieferanten ist eine Wiederverwendung
von Softwarekomponenten möglich. Weiterhin ist das Pro
duktspektrum des Produktlieferanten reduziert. Ferner können
vom Produktlieferanten branchenspezifische Zusatzsoftware
module erstellt werden.
Für den Anlagenbauer ermöglicht die Erfindung Einsparungen im
Anlagenengineering, kürzere Inbetriebsetzungszeiten, gerin
gere Schulungskosten und eine beherrschbare Komplexität der
Anlagen.
Ein Anlagenbetreiber findet einheitliche Bedienoberflächen
vor. Weiterhin ist für ihn die Zeit bis zum Produktionsanlauf
verkürzt. Auch geringere Schulungszeiten und die beherrsch
bare Komplexität der Anlage ist für den Anlagenbetreiber vor
teilhaft.
Die Durchgängigkeit (horizontale Integration) des neuen Kon
zeptes bietet auch technische Vorteile, die mit Einzellösun
gen nicht in gleicher Weise erreichbar sind. So kann bei
spielsweise ein synchronisierter Austausch zentraler Daten,
beispielsweise Produktdaten, erfolgen. Damit die einzelnen
Technologiepakete autark arbeiten können, hält jedes Techno
logiepaket alle für einen kontinuierlichen Betrieb notwendi
gen Daten lokal bereit. Allerdings erhält eines der in einer
Anlage installierten Technologiepakete per Anlagenkonfigura
tion die Berechtigung, auf sein lokales Archiv lesend und
schreibend und auf die entfernt liegenden Archive schreibend
zuzugreifen. Dieses Technologiepaket hat demnach Masterfunk
tion. Die restlichen Pakete, die diese Masterfunktion nicht
besitzen, können nur auf ihr lokales Archiv lesend zugreifen,
ein Schreibzugriff ist nicht möglich. Damit kann eine identi
sche Datenhaltung in allen Datenarchiven und eine automati
sche Synchronisation auch bei Ausfall eines Teilnehmers ohne
manuellen Eingriff des Anlagenfahrers erreicht werden.
Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich
aus der Erläuterung eines Ausführungsbeispiels anhand der Fi
guren. Es zeigt
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Anlage zur Herstellung von
Keramikprodukten zur Veranschaulichung der wesentli
chen Merkmale der Erfindung und
Fig. 2 eine Skizze zur Veranschaulichung der Durchgängigkeit
beim beanspruchten Anlagenkonzept.
Die Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze einer Anlage zur Her
stellung von Keramikprodukten zur Veranschaulichung der we
sentlichen Merkmale der Erfindung. Die dargestellte Anlage,
die ein einheitliches Automatisierungs- und Leittechnikkon
zept für alle Anlagenteile aufweist, ist aus mehreren Techno
logiepaketen TP1, TP2, TP3, TP4 aufgebaut. Jedes dieser Tech
nologiepakete kann autark für sich arbeiten, ist aber auch
beliebig mit weiteren Technologiepaketen kombinierbar. Damit
kann eine für den jeweils vorliegenden Anwendungsfall pas
sende Gesamtlösung flexibel zusammengestellt und auch ska
liert werden.
Alle diese Technologiepakete weisen jeweils gleiche Hard- und
Softwarekomponenten für das Leit- und Automatisierungssystem
auf. Die Technologiepakete sind in der Fig. 1 in vertikaler
Richtung in Bereiche a, b, c, d unterteilt. Der Bereich b ist
eine Leitwarte, in welche eine Anlagenprojektierung und spä
ter eine Anlagenbedienung erfolgt. Der Bereich c entspricht
einer Anlagenbedienung vor Ort und der Bereich d dem Bereich,
in welchem die Steuerungen und Regelungen durchgeführt wer
den. Der Bereich a bezeichnet einen Bereich, von welchem aus
eine externe Bedienung durchführbar ist. In der Fig. 1 ist
mit TP1 das zu den verfahrenstechnischen Anlagenteilen gehö
rige Technologiepaket "Ofen", mit TP2 das zu den fertigungs
technischen Anlagenteilen gehcirige Technologiepaket "Maschi
nensystem", mit TP3 das zu den verfahrenstechnischen Anla
genteilen gehörige Technologiepaket "Trockner" und mit TP4
das zu den logistischen Anlagenteilen gehörige Technologie
paket "Wagenverfolgung" bezeichnet.
Das Technologiepaket TP1 "Ofen" weist auf der Hardwareseite
eine speicherprogrammierbare Steuerung 4 auf, die direkt oder
über einen Bus 7 mit den Sensoren und Aktoren 9 sowie den An
trieben 8 verbunden ist. Weiterhin ist die Steuerung 4 über
eine Leitung 5 mit einem Anschluß 6 für Peripheriegeräte kon
taktiert. Ferner gehören zum Technologiepaket TP1 "Ofen" ein
als Server dienender Personal Computer 1 und ein als Client
verwendeter Personal Computer 2, wobei auf diesen Computern
die Leittechnikfunktionalität implementiert ist. Der Server-
Leitrechner 1 ist dabei eine vollwertige Bedienstation, die
mit der zugehörigen speicherprogrammierbaren Steuerung 4, bei
der es sich beispielsweise um die Steuerung "SIMATIC S7-400"
der Anmelderin handeln kann, über einen Bus 3 verbunden. Der
Client-Rechner 2 hat keinen direkten Prozeßanschluß, sondern
erhält alle Bild- und Prozeßdaten über den Server-Rechner 1.
Diese Kommunikation mit dem Server-Rechner 1 erfolgt über den
Bus 10 bzw. über ein LAN (local area network).
Das Softwarekonzept trägt dem Wunsch nach Offenheit und Fle
xibilität ebenso Rechnung. Softwarebasis ist das Siemens Pro
zeß Control System PCS 7. Auf dessen Basis ist ein branchen
spezifisches Basispaket realisiert, welches Funktionen ent
hält, die allen Technologiepaketen gemeinsam sind, beispiels
weise Systemdiagnose, Archivfunktionen und sonstige Standard
funktionen.
Aufbauend auf diesem Basispaket ist die Software für die ein
zelnen Technologiepakete implementiert, die die spezifischen
Anforderungen dieses Pakets umsetzen.
Das Technologiepaket "Ofen" führt den Brennprozeß. Es regelt
die Temperatur- und Druckverhältnisse im Ofen, steuert das
zum Ofen gehörige Anlagenequipment, wie Luftklappen, Brenner,
Ventile, Ventilatoren, usw., und visualisiert alle wichtigen
Prozeßgrößen für den Anlagenbediener. Die wichtigsten Funk
tionen sind:
- - Einrichten und Steuern des Schubzyklus;
- - Regelung der Lufteindüsung;
- - Einrichten und Ausschalten der Sollwertkurven;
- - Abgas- und Zugluftprogrammer;
- - Reglerübersicht und Einzelreglerbilder mit Online-Parame trierung und Visualisierung;
- - Anlagenstatusbilder, wie Temperaturprofil im Ofen, Wagen daten, Energiebilanzen, etc.;
- - Protokollierung, z. B. Wagenprotokolle und Reglerprotokolle; und
- - Archivierung von Störmeldungen und Prozeßwerten.
Das Regelungspaket ist beispielsweise ausgelegt auf maximal
200 Regler sowie 400 Meßstellen. Eine Parametrierung der Reg
lerbausteine erfolgt indirekt über Datenbausteine.
Das Technologiepaket TP2 "Maschinensystem" weist auf der
Hardwareseite eine speicherprogrammierbare Steuerung 14 auf,
die direkt oder über einen Bus 7 mit den Sensoren und Aktoren
19 sowie den Antrieben 18 verbunden ist. Weiterhin ist die
Steuerung 14 über eine Leitung 15 mit einem Anschluß 16 für
Peripheriegeräte kontaktiert. Ferner gehören zu diesem Tech
nologiepaket auch ein als Server dienender PC 11 und ein als
Client verwendeter PC 12, wobei auf diesen Computern die
Leittechnikfunktionalität dieses Technologiepaketes implemen
tiert ist.
Das Technologiepaket TP 3 "Trockner" weist auf der Hardware
seite eine speicherprogrammierbare Steuerung 23 auf, die über
eine Leitung 24 mit einem Anschluß 25 für Peripheriegeräte
kontaktiert ist. Ferner gehört diesem Technologiepaket TP3
ein als Server dienender PC 21 an, auf welchem die Leittech
nikfunktionalität dieses Technologiepaketes implementiert
ist. Der PC 21 ist mit der Steuerung 23 über einen Bus 22
verbunden.
Das Technologiepaket TP4 "Wagenverfolgung" weist auf der
Hardwareseite eine speicherprogrammierbare Steuerung 33 auf,
die über eine Leitung 34 mit einem Anschluß 35 für Periphe
riegeräte kontaktiert ist. Ferner gehört zu diesem Technolo
giepaket ein als Server dienender PC 31, wobei auf diesem
Computer die Leittechnikfunktionalität dieses Technologiepa
ketes implementiert ist.
Die vorstehend beschriebenen Technologiepakete TP1 bis TP4
sind über den Bus 10 bzw. ein LAN miteinander verbunden. Dies
erlaubt einen Datenaustausch zwischen den Technologiepaketen.
Weiterhin stehen dadurch zusätzliche übergeordnete Funktionen
zur Verfügung, beispielsweise eine zentrale Bedienung mittels
einer an den Bus 10 angeschlossenen zentralen Bedieneinheit
40, eine Fernbedienung mittels einer Bedieneinheit 42, die
über einen ISDN-Anschluß 43 und ISDN-Leitungen 44, 45 mit dem
Server-Rechner eines gewünschten Technologiepaketes kontak
tierbar ist, und eine Verwaltung von Produktdaten.
Der Server-Rechner 11 des Technologiepaketes TP2, das zu den
fertigungstechnischen Anlagenteilen gehört, nimmt die Funk
tion des Anlagenmasters wahr. An diesem Server-Rechner 11
sind manuell oder mittels eines Datenträgers Produktdaten
eingebbar. Diese werden dann über den Bus 10 automatisch an
die anderen Technologiepakete verteilt und auch dort abge
speichert. Am Server-Rechner 11 sind die genannten Produkt
daten schreib- und lesbar, an den Server-Rechnern der anderen
Technologiepakete nur lesbar, also nicht veränderbar.
Weiterhin werden in den PCs der einzelnen Technologiepakete
auch Fehlermeldungen, die das jeweilige Technologiepaket be
treffen, gesammelt und an den Masterrechner 11 übertragen.
Über diesen stehen sie dann für eine Auswertung und ggf. auch
für eine Parameterveränderung zur Verfügung.
An den die einzelnen Technologiepakete verbindenden Datenbus
10 ist auch eine Produktplanungs- und Energiemanagementein
heit 41 angeschlossen. Diese ist weiterhin mit dem Bus 7 kon
taktiert und hat dadurch auch direkten Zugriff zu den Daten,
die an die bzw. von den speicherprogrammierbaren Steuerungen
4, 14, 23, 33 übertragen werden. Diese Produktplanungs- und
Energiemanagementeinheit kann im Sinne einer Anlagenoptimie
rung, insbesondere im Hinblick auf deren Energiehaushalt, auf
die Anlage einwirken. Beispielsweise kann überschüssige
Wärme, die in einem der Anlagenteile entsteht, einem anderen
Anlagenteil, das Wärme benötigt, zugeführt werden.
Die vorstehend beschriebenen Technologiepakete TP1 bis TP4
folgen derselben WINDOWS-basierten Bedienphilosophie. Die Be
dienmasken sind in drei Bereiche unterteilt:
Im oberen Bereich des Bildschirms wird das hierarchische Menü angezeigt. Über dieses können die einzelnen applikationsspe zifischen Bilder aufgeblendet werden. Außerdem ist hier der Einstieg in die Parametrierung möglich. Den Abschluß des obe ren Bereiches bildet eine Fehlermeldezeile.
Im oberen Bereich des Bildschirms wird das hierarchische Menü angezeigt. Über dieses können die einzelnen applikationsspe zifischen Bilder aufgeblendet werden. Außerdem ist hier der Einstieg in die Parametrierung möglich. Den Abschluß des obe ren Bereiches bildet eine Fehlermeldezeile.
Im mittleren Bildbereich werden die applikationsspezifischen
Bilder aufgeblendet. Ein Bild kann den Einstieg in weitere
Bilder bzw. zusätzliche Fenster zur Verfügung stellen.
Im unteren Bereich des Bildschirms ist eine Hotkeyleiste un
tergebracht, die einen Zugriff auf allgemeine Funktionen er
möglicht. Solche Funktionen sind beispielsweise ein Einstieg
in das Meldesystem, ein Aufruf der Systemdiagnose, ein Aufruf
des Hilfesystems und eine Sprachumschaltung.
Gleiche Funktionen werden in allen Paketen gleich darge
stellt. Das Layout der Bilder ist in allen Technologiepaketen
durchgängig. Die Farbgebung ist vereinheitlicht, beispiels
weise sind Sollwerte immer blau und Istwerte immer gelb dar
gestellt. Weiterhin werden gleiche Bildelemente einheitlich
dargestellt, z. B. Tabellenelemente und Kurvenanzeigen.
Ferner werden gleiche Funktionen in allen Paketen gleich be
dient. Die Auswahl von Objekten, die Eingabe und das Hantie
ren von Daten, der Aufruf von Zusatzinformationen, das Quit
tieren von Meldungen, usw. werden in allen Technologiepaketen
einheitlich durchgeführt. Allen Technologiepaketen liegt die
gleiche Bedienphilosophie zugrunde.
Ferner sind die Technologiepakete TP1 bis TP4 jeweils parame
trierbar im Rahmen einer definierten maximalen Funktionali
tät. Diese Parametrierung in den verfahrenstechnischen Anwen
dungen ist weitgehend automatisiert durch die Wiederverwen
dung von Daten, die bereits beim Entwurf des Regelungskonzep
tes mit einem CAD in R+I-Diagrammen (Rohrleitung und Instru
mentierung) erfaßt wurden. Ein solches Diagramm enthält bei
spielsweise Informationen zu den Reglern, z. B. Reglertyp, Zo
nenzugehörigkeit, zugehörige Sensoren und Aktoren, Informa
tionen zu den Aktoren, wie z. B. Aktortyp, Stellbereich und
physikalische Adresse, und Informationen zu Sensoren, wie
beispielsweise Sensortyp, Meßbereich und physikalische Adres
se. Über eine objektorientierte Schnittstelle werden diese
Daten vom CAD-System exportiert und zur Parametrierung von
Ofen- und Trocknerpaket importiert. Zusätzliche Daten, die im
R+I-Diagramm nicht enthalten sind, jedoch zur Anlagenparame
trierung benötigt werden, werden manuell über Parametrier
dialoge im Leitsystem eingegeben.
Ein weiteres Beispiel für die Parametrierfähigkeit und Offen
heit ist das Technologiepaket TP4 "Wagenverfolgung", das dem
Anlagenbediener immer einen aktuellen Überblick über die lau
fende Produktion gibt und die Wagenbewegung im Werk steuert.
Die Erzeugung der kundenspezifischen Bilder wird durch um
fangreiche Bausteinbibliotheken, in denen alle wesentlichen
Bildelemente hinterlegt sind, und durch Projektierungswizards
unterstützt. So erzeugt beispielsweise der Wizard "Gleis
anlegen" ein mit einer vorzugebenden Anzahl von Wagen
bestücktes Gleis. Der Wizard nimmt das selektierte Biblio
theksobjekt, instanziiert das Graphikobjekt als auch den da
hinter verborgenen Datensatz und plaziert dieses Objekt in
der gewünschten Weise in das Gesamtbild.
Beim vorstehend beschriebenen Gesamtkonzept sind Anforderun
gen aus verschiedenen Anwendungsbereichen in ein einheitli
ches, aber dennoch in hohem Maße flexibles Anlagenkonzept um
gesetzt.
Die Fig. 2 zeigt eine Skizze, in der die Durchgängigkeit
beim beanspruchten Anlagenkonzept veranschaulicht ist. Die
Durchgängigkeit in bezug auf die Datenhaltung, die Kommunika
tion und die Anlagenprojektierung ist nicht nur innerhalb ei
nes einzigen Technologiepaketes gegeben, welches ein Leit
system, Steuerungen, dezentrale Peripherie sowie Aktoren und
Sensoren aufweist, sondern auch zwischen den vorhandenen ver
fahrenstechnischen, fertigungstechnischen und logistischen
Anlagenteilen.
Claims (22)
1. Anlage zur Herstellung von Keramikprodukten, welche Anlage
folgende Bestandteile aufweist:
- - verfahrenstechnische Anlagenteile,
- - fertigungstechnische Anlagenteile, und
- - logistische Anlagenteile,
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die verfahrenstechnischen Anlagenteile (TP1,
TP3) einen Ofen und/oder einen Trockner enthalten.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die fertigungstechnischen Anlagenteile
(TP2) eine Setzanlage enthalten.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die logistischen An
lagenteile (TP4) Gleise, Bühnen und/oder Schienen enthalten.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sie mehrere Technolo
giepakete (TP1, TP2, TP3, TP4) umfaßt, wobei diese Technolo
giepakete autonom arbeiten können.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Technologiepakete jeweils ein eigenes Leit
system und ein eigenes Automatisierungssystem aufweisen.
7. Anlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Technologiepakete einzeln parame
trierbar sind.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Technologiepakete halbautomatisch einzeln
parametrierbar sind.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die verfahrenstechni
schen Anlagenteile, die fertigungstechnischen Anlagenteile
und die logistischen Anlagenteile einheitliche graphische Be
dienoberflächen aufweisen.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitsysteme der einzelnen
Technologiepakete über einen Datenbus 10 bzw. ein LAN mit
einander verbunden sind.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zwischen den Leitsystemen der Tech
nologiepakete vorgesehene Datenbus (10) zum Austausch von Da
ten zwischen den Technologiepaketen (TP1, TP2, TP3, TP4)
dient.
12. Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ausgetauschten Daten Produktdaten
sind.
13. Anlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ausgetauschten Daten Fehlerdaten
sind.
14. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sie einen Anlagenma
ster (11) aufweist.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anlagenmaster Bestandteil der ferti
gungstechnischen Anlagenteile (TP2) ist.
16. Anlage nach Anspruch 14 oder 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Produktdaten manuell oder mit
tels eines Datenträgers am Anlagenmaster (11) eingebbar sind
und über den Datenbus (10) automatisch an die einzelnen Tech
nologiepakete weitergegeben werden.
17. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anlagenmaster zum Schreiben und Lesen
der Produktdaten und die Leitsysteme der anderen Technologie
pakete (TP1, TP3, TP4) nur zum Lesen dieser Produktdaten aus
gebildet sind.
18. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß an den die Leitsy
steme der Technologiepakete verbindenden Datenbus (10) eine
zentrale Bedieneinheit (40) angeschlossen ist, mittels derer
eine zentrale Bedienung aller Technologiepakete (TP1, TP2,
TP3, TP4) durchführbar ist.
19. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sie ein externes Be
diengerät (42) aufweist, welches über eine ISDN-Leitung (44,
45) mit dem Leitsystem (1, 2; 11, 12) eines Technologiepake
tes verbindbar ist.
20. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Technologiepaket eine spei
cherprogrammierbare Steuerung (4, 14, 23, 33) aufweist, mit
tels derer das jeweilige Technologiepaket zur selbständigen
Durchführung von Steuerungs- und Regelungsaufgaben geeignet
ist.
21. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß an den die Leitsy
steme der Technologiepakete verbindenden Datenbus (10) eine
Produktionsplanungs- und Energiemanagementeinheit (41) ange
schlossen ist, mittels derer auf dem Datenbus (10) übertra
gene Daten lesbar sind und mittels derer Daten für die Tech
nologiepakete vorgebbar sind.
22. Anlage nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Produktionsplanungs- und Energiema
nagementeinheit (41) weiterhin über den Datenbus (7) direkt
mit den Automatisierungssystemen (4, 14, 23, 33) der Techno
logiepakete (TP1, TP2, TP3, TP4) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19945686A DE19945686A1 (de) | 1999-08-23 | 1999-09-23 | Anlage zur Herstellung von Keramikprodukten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29914714 | 1999-08-23 | ||
DE19945686A DE19945686A1 (de) | 1999-08-23 | 1999-09-23 | Anlage zur Herstellung von Keramikprodukten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19945686A1 true DE19945686A1 (de) | 2001-03-08 |
Family
ID=8077860
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19945686A Withdrawn DE19945686A1 (de) | 1999-08-23 | 1999-09-23 | Anlage zur Herstellung von Keramikprodukten |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19945686A1 (de) |
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