Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinheit für eine
elektromechanisch betätigbare Scheibenbremse für Kraft
fahrzeuge, die an einem Bremssattel angeordnet ist, in
dem zwei mit je einer Seitenfläche einer Bremsscheibe
zusammenwirkende Reibbeläge begrenzt verschiebbar ange
ordnet sind, wo bei einer der Reibbeläge mittels eines
Betätigungselementes durch die Betätigungseinheit di
rekt und der andere Reibbelag durch die Wirkung einer
vom Bremssattel aufgebrachten Reaktionskraft mit der
Bremsscheibe in Eingriff bringbar ist, wobei die Betä
tigungseinheit aus einem Elektromotor, einem wirkungs
mäßig zwischen dem Elektromotor und dem Betätigungs
element angeordneten ersten Untersetzungsgetriebe sowie
einem zwischen dem Elektromotor und einem Teil des er
sten Untersetzungsgetriebes angeordneten zweiten Unter
setzungsgetriebe besteht, und wobei das erste Unterset
zungsgetriebe durch einen Kugelgewindetrieb gebildet
wird, der als tragende Wälzkörper in Gewinderillen um
laufende Kugeln sowie einen Rücklaufbereich für die Ku
geln aufweist und dessen Gewindespindel vom Elektromo
tor antreibbar ist.
Eine derartige elektromechanische Betätigungseinheit
ist aus der US-A-5,107,967 bekannt. Bei der vorbekann
ten Betätigungseinheit ist der Elektromotor senkrecht
zur Achse des Kugelgewindetriebs bzw. des Betätigungse
lementes angeordnet und treibt unter Zwischenschaltung
eines Schneckengetriebes die Gewindespindel des Kugel
gewindetriebs an. Die Gewindemutter des Kugelgewinde
triebs stützt sich an einem Kolben ab, der den ersten
Reibbelag betätigt.
Als nachteilig wird bei der vorbekannten Betätigungs
einheit insbesondere ihre beträchtliche Baugröße ange
sehen. Als ein weiterer Nachteil wird die verhältnismä
ßig niedrige Tragzahl empfunden, die im vorgegebenen
Bauraum realisiert werden kann, so daß die bei der vor
bekannten Betätigungseinheit erreichbaren Spannkräfte
durch den Bauraum begrenzt sind.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
elektromechanische Betätigungseinheit der eingangs ge
nannten Gattung dahingehend zu verbessern, daß bei Ver
ringerung ihrer Gesamtbaugröße eine Erhöhung der über
tragbaren Spannkraft bzw. Eine Erhöhung der Leistungs
dichte erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Elektromotor das erste Untersetzungsgetriebe radial
umgreift und daß der Rücklaufbereich innerhalb der Ge
windespindel ausgebildet ist.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsge
genstandes sind der Elektromotor, das erste Unterset
zungsgetriebe sowie das zweite Untersetzungsgetriebe
als mindestens zwei unabhängig handhabbare Baugruppen
ausgebildet, so daß der Elektromotor außerhalb des
Kraftflusses der Zuspannkraft angeordnet ist und seine
Funktion durch Störeinflüsse nicht beeinträchtigt wer
den kann. Außerdem wird dadurch eine Entkopplung des
zweiten Untersetzungsgetriebes vom ersten Unterset
zungsgetriebe erreicht, so daß, insbesondere wenn das
zweite Untersetzungsgetriebe als ein Planetengetriebe
ausgebildet ist, eine gleiche Position des Rotors des
Elektromotors gegenüber den Planetenrädern sowie der
Planetenräder gegenüber dem Hohlrad gewährleistet wer
den kann. Durch die Ausbildung des zweiten Unterset
zungsgetriebes als ein Planetengetriebe wird eine er
hebliche Reduzierung des vom Elektromotor auf
zubringenden erforderlichen Antriebsmoments erreicht,
wobei das Planetengetriebe ein nicht reibungsbehaftetes
Getriebe darstellt, in dem keine Formänderungsarbeit
geleistet werden muß und mit dem bei geringem Bauraum
ein hoher Wirkungsgrad erreichbar ist.
Dabei ist besonders vorteilhaft, wenn der Elektromotor,
das erste Untersetzungsgetriebe sowie das zweite Unter
setzungsgetriebe als je eine selbständig handhabbare
Baugruppe ausgebildet sind. Eine derart aufgebaute
elektromechanische Betätigungseinheit zeichnet sich
durch einen hohen Wirkungsgrad, eine hervorragende Dy
namik der Bremsbetätigung sowie eine extrem kompakte
Bauweise aus, bei der hohe, massenbezogene Bremsmomente
übertragen werden können. Außerdem können die modular
ausgeführten Baugruppen separat gebaut und geprüft wer
den.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsge
genstandes ist vorgesehen, daß das zweite Unterset
zungsgetriebe auf der den Bremsbelägen abgewandten Sei
te des Elektromotors angeordnet ist. Durch diese Maß
nahme wird eine Entkopplung des zweiten Untersetzungs
getriebes vom ersten Untersetzungsgetriebe konstruktiv
ermöglicht, so daß eine Verformung des zweiten Unter
setzungsgetriebes wirksam verhindert wird und innerhalb
des Getriebes gleichbleibende Spiele eingehalten werden
können.
Eine höhere Übersetzung wird bei einer weiteren Ausge
staltung des Erfindungsgegenstandes dadurch erreicht,
daß das zweite Untersetzungsgetriebe als ein Planeten
getriebe, vorzugsweise mit gestuften Planetenrädern
ausgebildet ist. Es ist jedoch auch durchaus denkbar,
das zweite Untersetzungsgetriebe als ein zweistufiges
Differenzplanetengetriebe auszubilden. Bei der letztge
nannten Getriebeart wird eine optimale Baulänge dadurch
erreicht, daß ein größeres Sonnenrad verwendet werden
kann.
Eine Entkopplung des Kraftflusses von der Antriebsein
heit bzw. dem Elektromotor wird nach einem weiteren Er
findungsmerkmal dadurch gewährleistet, daß ein sich an
einem den Kugelgewindetrieb aufnehmenden Gehäuse ab
stützendes, die Gewindemutter umgreifendes Führungsteil
vorgesehen ist, an dem sich die Gewindespindel axial
abstützt. Die axiale Abstützung der Gewindespindel er
folgt dabei unter Zwischenschaltung eines Axiallagers
mittels eines radialen Bundes. Dadurch kann ein Lager
mit kleinstem Durchmesser verwendet werden.
Außerdem ist es besonders vorteilhaft, wenn am Füh
rungsteil Kraftmeßelemente vorgesehen sind, so daß
Kraftmessungen am nicht mitbewegten Teil, das einer de
finierten Verformung unterliegt, vorgenommen werden
können.
Durch eine zwischen der Gewindemutter und dem Führungs
teil angeordnete elastische Dichtung bzw. Manschette
wird ein wirksamer Schutz der Anordnung vor Verunreini
gungen und Eindringen von Wasser erreicht.
Eine andere vorteilhafte Ausführung des Erfindungsge
genstandes sieht vor, daß das Sonnenrad des Planetenge
triebes am Rotor ausgebildet ist, während die Planeten
räder in einem mit der Gewindespindel in kraftübertra
gender Verbindung stehenden Planetenkäfig gelagert sind
und aus einem mit dem Sonnenrad im Eingriff stehenden
ersten Planetenrad größeren Durchmessers sowie einem
mit einem Hohlrad im Eingriff stehenden zweiten Plane
tenrad kleineren Durchmessers bestehen.
Eine Bauraumoptimierung wird bei der vorhin erwähnten
Ausführung dadurch erreicht, daß das Hohlrad des Plane
tengetriebes durch eine Innenverzahnung gebildet ist,
die in einem Deckel ausgebildet ist, der ein Gehäuse
des Planetengetriebes bildet und am Gehäuse des Elek
tromotors angeordnet ist.
Eine wesentliche Vereinfachung der Montage der erfin
dungsgemäßen Betätigungseinheit wird bei einer weiteren
Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes dadurch er
reicht, daß die Kraftübertragung zwischen dem Planeten
käfig und der Gewindespindel mittels einer formschlüs
sigen Steckverbindung erfolgt.
Eine kostengünstige Ausführung der erfindungsgemäßen
Betätigungseinheit zeichnet sich dadurch aus, daß der
Planetenkäfig im Deckel mittels eines Radiallagers ge
lagert ist. Ein derartiges Planetengetriebe ist einfach
herstellbar und kann separat geprüft werden.
Dabei ist, es sinnvoll, wenn die formschlüssige Steck
verbindung torsionssteif, radial nachgiebig und biege
weich an den Planetenkäfig angekoppelt ist. Durch diese
Maßnahme erfolgt eine wirksame Entkopplung von Störein
flüssen.
Die Gewindespindel kann vorzugsweise mehrteilig ausge
führt sein.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungs
gegenstandes zeichnet sich dadurch aus, daß die Gewin
demutter an ihrem dem ersten Reibbelag abgewandten Ende
mit einem axialen Vorsprung versehen ist, der an einem
an der Gewindespindel ebenfalls in axialer Richtung
ausgebildeten, in Umfangsrichtung wirkenden Anschlag
zur Anlage bringbar ist. Durch diese Maßnahme wird er
reicht, daß insbesondere bei einem fehlerbehafteten Lö
sevorgang, bei dem die Gewindemutter bis auf Anschlag
zurückgedreht wird, kein Verspannen bzw. Klemmen des
ersten Untersetzungsgetriebes eintritt.
Um mit der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit gleich
zeitig eine Feststellbremsfunktion erfüllen zu können,
wird vorgeschlagen, daß elektromechanische Mittel vor
gesehen sind, die ein mechanisches Verriegeln des Ro
tors des Elektromotors ermöglichen.
Eine besonders ausfallsichere, auf dem Formschlußprin
zip arbeitende Ausführung sieht vor, daß die Mittel
durch einen mit dem Rotor verbundenen Zahnkranz sowie
eine elektromagnetisch betätigbare Sperrklinke gebildet
sind.
Die Sperrklinke ist dabei vorzugsweise mit Rastmitteln
versehen, die deren Verrasten sowohl in der betätigten
als auch in der unbetätigten Stellung ermöglichen.
Der Elektromotor kann bei weiteren vorteilhaften Aus
führungen der Erfindung als ein permanentmagneterreg
ter, elektronisch kommutierter Elektromotor
(bürstenloser Gleichstrommotor) oder als ein geschalte
ter Reluktanzmotor (SR-Motor) ausgeführt sein.
Die erwähnten Motorarten sind zur Erzeugung hoher
Drehmomente im Stillstand besonders geeignet.
Um den Motor der Betätigungseinheit elektronisch zu
kommutieren, ist es notwendig, ein Lageerkennungssystem
vorzusehen, das eine Erkennung der Position des Rotors
des Elektromotors relativ zum Stator ermöglicht und
vorzugsweise einen Hallsensor oder ein magnetoresisti
ves Element aufweist.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 eine Ausführung der erfindungsgemäßen, elektro
mechanischen Betätigungseinheit im Axialschnitt,
Fig. 2 eine Explosionszeichnung, die das bei der Aus
führung nach Fig. 1 verwendete erste Unterset
zungsgetriebe darstellt.
Die in der Zeichnung dargestellte, elektromechanische
Betätigungseinheit nach der Erfindung dient der Betäti
gung einer Schwimmsattel-Scheibenbremse, deren ledig
lich schematisch angedeuteter Bremssattel in einem
nicht gezeigten feststehenden Halter verschiebbar gela
gert ist. Ein Paar von Reibbelägen 4 und 5 ist im
Bremssattel derart angeordnet, daß sie der linken und
der rechten Seitenfläche einer Bremsscheibe 6 zugewandt
sind.
Nachstehend wird der in der Zeichnung rechts gezeigte
Reibbelag 4 als erster Reibbelag und der andere, mit 5
bezeichnete Reibbelag als zweiter Reibbelag bezeichnet.
Während der erste Reibbelag 4 mittels eines Betätigung
selements 7 durch die Betätigungseinheit direkt mit der
Bremsscheibe 6 in Eingriff bringbar ist, wird der zwei
te Reibbelag 5 durch die Wirkung einer bei der Betäti
gung der Anordnung vom Bremssattel aufgebrachten Reak
tionskraft gegen die gegenüberliegende Seitenfläche der
Bremsscheibe 6 gedrückt.
Die erfindungsgemäße Betätigungseinheit, die mittels
nicht gezeigter Befestigungsmittel am Bremssattel ange
bracht ist, weist einen modularen Aufbau auf und be
steht im wesentlichen aus drei selbständig handhabbaren
Baugruppen bzw. Modulen, und zwar aus einer An
triebseinheit 1, einem den ersten, Reibbelag 4 betäti
genden ersten Untersetzungsgetriebe 2 und einem zwi
schen der Antriebseinheit 1 und dem ersten Unterset
zungsgetriebe 2 wirkungsmäßig geschalteten zweiten Un
tersetzungsgetriebe 3.
Die vorhin erwähnte Antriebseinheit 1 besteht aus einem
Elektromotor 11, der im dargestellten Beispiel als ein
permanentmagneterregter, elektronisch kommutierter Mo
tor ausgebildet ist, dessen Stator 9 unbeweglich in ei
nem Motorgehäuse 12 angeordnet ist und dessen Rotor 10
durch einen ringförmigen Träger 13 gebildet ist, der
mehrere Permanentmagnetsegmente 14 trägt. Zwischen dem
Elektromotor 11 und dem vorhin erwähnten Betätigungse
lement 7 ist wirkungsmäßig das erste Untersetzungsge
triebe 2 angeordnet, das im gezeigten Beispiel als ein
Kugelgewindetrieb 16 bis 18 ausgebildet ist, das in ei
nem Getriebegehäuse 19 gelagert ist, das auch einteilig
mit dem vorhin erwähnten Bremssattel ausgeführt sein
kann. Der Kugelgewindetrieb besteht dabei aus einer Ge
windemutter 16 sowie einer Gewindespindel 17, wobei
zwischen der Gewindemutter 16 und der Gewindespindel 17
mehrere Kugeln 18 angeordnet sind, die bei einer Rota
tionsbewegung der Gewindespindel 17 umlaufen und die
Gewindemutter 16 in eine axiale bzw. translatorische
Bewegung versetzen. Die Gewindemutter 16 bildet dabei
vorzugsweise das vorhin erwähnte Betätigungselement 7.
Außerdem ist der Zeichnung zu entnehmen, daß die vom
Elektromotor 11 über das zweite Untersetzungsgetriebe 3
angetriebene Gewindespindel 17 vierteilig ausgebildet
ist und aus einem mit der Gewindemutter 16 zusammenwir
kenden rohrförmigen ersten Spindelteil 20, einem inner
halb des ersten Spindelteiles 20 angeordneten zweiten
Spindelteil 21, einem ringförmigen dritten Spindelteil
22, sowie einem mit dem zweiten sich Untersetzungsge
triebe 3 zusammenwirkenden vierten Spindelteil 23 be
steht. Das erste Spindelteil 20 begrenzt einerseits mit
der Gewindemutter 16 wendelförmige Gewinderillen 24, in
denen die Kugeln 18 umlaufen, und andererseits mit dem
zweiten Spindelteil 21 einen Rücklaufbereich bzw. -ka
nal 25, in dem die Kugeln 18 ohne Belastung an den An
fang der tragenden Laufbahn zurücklaufen können.
Die Anordnung ist dabei vorzugsweise derart getroffen,
daß der Rotor 10 des Motors 11 unter Zwischenschaltung
des zweiten Untersetzungsgetriebes 3 die Gewindespindel
17 antreibt, während die Gewindemutter 16 sich am er
sten Reibbelag 4 abstützt.
Eine Reduzierung des erforderlichen Motormoments wird
bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführung der
Erfindung durch zweckmäßige Integration eines Planeten
getriebes 30-34 erreicht, das das vorhin erwähnte
zweite Untersetzungsgetriebe 3 bildet. Das Planetenge
triebe, das wirkungsmäßig zwischen dem Rotor 10 und der
Gewindespindel 17 angeordnet ist, besteht aus einem
Sonnenrad 30, das vorzugsweise durch einen am Rotor 10
ausgebildeten, außen verzahnten Bereich 26 gebildet
ist, mehreren gestuften Planetenrädern, von denen zwei
dargestellt und mit den Bezugszeichen 31 und 32 verse
hen sind, sowie einem Hohlrad 33. Die gestuften Plane
tenräder 31, 32, die in einem Planetenkäfig 34 gelagert
sind, weisen eine mit dem Sonnenrad 30 zusammenwirkende
erste Stufe sowie eine mit dem Hohlrad 33 zusammenwir
kende zweite Stufe auf, wobei die erste Stufe durch
Zahnräder 31a, 32a größeren Durchmessers und die zweite
Stufe durch Zahnräder 31b, 32b kleineren Durchmessers
gebildet sind. Der vorhin erwähnte Planetenkäfig 34 ist
dabei vorzugsweise derart ausgeführt, daß sein zwischen
den Lagerstellen der Planetenräder 31, 32 und der An
kopplungsstelle der Gewindespindel 17 liegender Bereich
sowohl ein geringes axiales als auch radiales Spiel so
wie einen geringen Winkelversatz zuläßt und beispiels
weise als eine Lamellenscheibe oder ein Faltenbalg aus
gebildet sein kann. Das Hohlrad 33 wird durch einen in
nenverzahnten Bereich eines das Gehäuse des Planetenge
triebes bildenden Deckels 28 gebildet.
Um schließlich die Funktion einer Feststellbremse rea
lisieren zu können weist die erfindungsgemäße Betäti
gungseinheit elektromechanische Mittel auf, die, mit
dem Rotor 10 des Elektromotors 11 zusammenwirkend, sein
Verriegeln ermöglichen. Im gezeigten Ausführungsbei
spiel trägt der Rotor 10 zu diesem Zweck einen Zahn
kranz 37, mit dessen Verzahnung eine Sperrklinke 38 in
Eingriff bringbar ist. Die der Sperrklinke 38 zugeord
nete elektrische Aktuatorik ist in der Art eines mecha
nischen Flip-Flops aufgebaut, dessen Zustand bei jeder
kurzen Bestromung geändert wird. Bei der dargestellten
Ausführung ist die Sperrklinke 38 mit einem lediglich
schematisch angedeuteten Permanentmagneten 39 versehen,
der mit Hilfe einer Spule 40 bewegt wird. Außerdem kann
die Sperrklinke 38 mit Rastmitteln ausgestattet sein,
die mit dem Bezugszeichen 41 versehen sind und die ein
Verrasten der Sperrklinke 38 in der betätigten sowie in
der unbetätigten Stellung ermöglichen. Dabei ist es be
sonders sinnvoll, wenn der vorhin erwähnte Zahnkranz 37
einen Bestandteil eines Radiallagers 44 bildet, in dem
der Rotor 10 gelagert ist. Außerdem kann der Zahnkranz
37 als Teil eines nicht näher dargestellten Lageerken
nungssystems 46 ausgebildet sein, mit dessen Hilfe die
aktuelle Position des Rotors 10 ermittelt wird. Die
Lageinformation wird dann mittels eines Hallsensors
oder eines magnetoresistiven Elements ermittelt.
Fig. 1 ist schließlich zu entnehmen, daß die vorhin er
wähnte Gewindemutter 16 des Kugelgewindetriebs in einem
topfförmigen Führungsteil 29 geführt bzw. gelagert
wird. Die Lagerung der Gewindemutter 16 im Führungsteil
29 erfolgt sowohl in ihrem dem ersten Reibbelag 4 zuge
wandten Bereich mittels eines im Führungsteil 29 ange
ordneten ersten Gleitringes 47 als auch in ihrem dem
Reibbelag 4 abgewandten Endbereich mittels eines auf
der Gewindemutter 16 angeordneten zweiten Gleitringes
48.
Außerdem ist aus Fig. 1 ersichtlich, daß das dritte
ringförmige Spindelteil bzw. Bund 22 sich an einem in
nerhalb des Führungsteils 29 angeordneten Axiallager 49
abstützt, während das vierte Spindelteil 23 mittels ei
ner formschlüssigen Steckverbindung mit dem Planetenkä
fig 34 des zweiten Untersetzungsgetriebes 3 verbunden
ist. Zu diesem Zweck ist das Ende des dritten Spindel
teiles 23 beispielsweise als eine Torx-Verbindung oder
ein Sechskant ausgebildet, der in eine entsprechend ge
formte Öffnung im Planetenkäfig 34 hineingeschoben
wird. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die
formschlüssige Steckverbindung torsionssteif, radial
nachgiebig und biegeweich an den Planetenkäfig 34 ange
koppelt ist. Die Ankopplung erfolgt mittels eines Au
ßenringes 51 eines im Deckel 28 vorgesehenen Radialla
gers 50. Eine zwischen der Gewindemutter 16 und dem
Führungsteil 29 eingespannte elastische Dichtung bzw.
Dichtmanschette 27 verhindert ein Eindringen von Verun
reinigungen ins Innere des Kugelgewindetriebs.
Wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, ist die Ge
windemutter 16 an ihrem dem Reibbelag 4 abgewandten En
de mit einem axialen Vorsprung 42 versehen, der beim
Zurückstellen der Gewindemutter 16 mit einem am Umfang
des dritten Spindelteiles 22 ausgebildeten Anschlag 43
zusammenwirkt. Durch Abstützen einer Seitenfläche des
Vorsprungs 42 am Anschlag 43 wird ein weiteres Zurück
stellen der Gewindemutter 16 wirksam verhindert, so daß
kein Verklemmen der beiden Teile 16, 22 eintreten kann.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind selbstver
ständlich auch zahlreiche Modifikationen denkbar. So
kann z. B. der als Antriebseinheit 1 dienende Elektro
motor als ein geschalteter Reluktanzmotor (SR-Motor)
ausgeführt werden. Vorstellbar sind auch andere Ausfüh
rungen des Planetengetriebes, wie etwa ein zweistufiges
Differenzplanetengetriebe oder ein Getriebe, dessen
Planetenräder mit ihrer ersten Stufe mit einem Sonnen
rad und mit ihrer zweiten Stufe unter Zwischenschaltung
je eines Stirnrades mit einem Hohlrad im Eingriff ste
hen. Denkbar sind selbstverständlich auch Getriebe, die
mittels eines verformbaren, gezahnten Ringes und einer
Exzentrizität große Untersetzungen erzielen.
Bezugszeichenliste
1
Antriebseinheit
2
Untersetzungsgetriebe
3
Untersetzungsgetriebe
4
Reibbelag
5
Reibbelag
6
Bremsscheibe
7
Betätigungselement
8
9
Stator
10
Rotor
11
Elektromotor
12
Motorgehäuse
13
Träger
14
Permanentmagnetsegment
15
16
Gewindemutter
17
Gewindespindel
18
Kugel
19
Getriebegehäuse
20
Spindelteil
21
Spindelteil
22
Spindelteil
23
Spindelteil
24
Gewinderille
25
Rücklaufbereich
26
Bereich
27
Dichtung
28
Deckel
29
Führungsteil
30
Sonnenrad
31
Planetenrad
31
a Planetenrad
31
b Planetenrad
32
Planetenrad
32
a Planetenrad
32
b Planetenrad
33
Hohlrad
34
Planetenkäfig
35
36
37
Zahnkranz
38
Sperrklinke
39
Permanentmagnet
40
Spule
41
Rastmittel
42
Vorsprung
43
Anschlag
44
Radiallager
45
46
Lageerkennungssystem
47
Gleitring
48
Gleitring
49
Axiallager
50
Radiallager
51
Außenring