DE19944821A1 - Verfahren zur Herstellung einer wassersperrenden Sohle im Erdreich - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer wassersperrenden Sohle im ErdreichInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer wassersperrenden Sohle im Erdbereich, das dadurch gekennzeichnet ist, daß an mehreren Bohrpunkten in vorgebbaren Abständen nebeneinander ein axial bewegbares und um seine Längsachse drehbares Düsenrohr, das im Bereich seiner Vortriebsspitze in einer Drehebene wenigstens eine quer zur Längsachse ausgerichtete Strahldüse aufweist, in das Erdreich in eine vorgebbare Endtiefe eingetrieben wird, daß, beginnend in der Endtiefe und jeweils nach einem Ziehen des Düsenrohres um eine vorgebbare Ziehschrittlänge, das Düsenrohr ohne Längsbewegung im Erdreich mehrfach gedreht und hierbei unter hohem Druck durch die Strahldüse ein flüssiges Dichtmittel in das umgebende Erdreich eingepreßt wird, so daß mehrere im Abstand der Ziehschrittlänge übereinander liegende Dichtschirme gebildet werden, die sich mit zuvor eingebrachten Dichtschirmen überlappen.
Description
Für die horizontale Abdichtung beispielsweise tiefer Baugru
ben werden seit vielen Jahrzehnten unterschiedliche Injekti
onstechniken eingesetzt. Ziel ist es dabei, in einer vorgege
benen Tiefe zwischen wasserdichten vertikalen Verbauwänden,
beispielsweise Schlitzwänden oder Spundwänden, eine horizon
tale wassersperrende Schicht im Untergrund zu erzeugen, die
es dann erlaubt, eine entsprechende Baugrube auszuheben.
Aus DE-C-197 52 180 ist ein sogenanntes Düsenstrahlverfahren
bekannt, bei dem in den Boden ein rotierbares Düsenstrahlge
rät eingebracht wird, das mit einer radial ausgerichteten
Strahldüse versehen ist. Nach Erreichen einer vorgegebenen
Tiefe unterhalb der Sohle der geplanten Baugrube wird das Dü
senstrahlgerät um seine Achse gedreht und über die Strahldüse
unter hohem Druck eine Zement-Betonit-Suspension in das umge
bende Erdreich eingestrahlt. Während der Rotation des Düsel
strahlgerätes wird dieses gleichzeitig gezogen, so daß sich
im Erdreich nach dem Abbinden ein fester zylindrischer Körper
ausbildet. Zur Herstellung einer wassersperrenden, weitgehend
dichten Sohle, werden nun in einem vorgegebenen Raster mehre
re zylindrische Körper unmittelbar nebeneinander als Kubato
ren in das Erdreich eingebracht, wobei in den jeweiligen
Zwickelbereichen von zwei nebeneinander parallel verlaufenden
Reihen das Düselstrahlgerät tiefer in die Erde eingebracht
wird, so daß die Unterfläche des in diesem Bereich aufzubau
enden zylindrischen Körpers unterhalb des Niveaus der bereits
stehenden Körper liegt. Das Düsenstrahlgerät wird dann bis
auf das Niveau der bereits bestehenden Kubatoren oder aber
über das Niveau der bestehenden Düsenscheiben angehoben, so
daß in den Zwickelbereichen eine Überdeckung der benachbarten
Kubatoren erreicht wird und so aus einer Vielzahl nebeneinan
derliegender und sich teilweise überlappender Kubatoren eine
durchgehende weitgehend wassersperrende Sohle entstehen soll.
Das vorbekannte Verfahren ist jedoch vergleichsweise teuer
und aufgrund der Verfahrenstechnik relativ empfindlich gegen
Bohrabweichungen, die beispielsweise durch Hindernisse im
Erdreich bewirkt werden und damit zu einer fehlenden oder
mangelhaften Überlappung benachbarter Kubatoren führen können
oder ein Anbohren bereits hergestellter Kubatoren bewirken.
Da diese Fehler jedoch erst feststellbar sind, wenn die Bau
grube ausgehoben ist, aus der dann gegenüber der ursprüngli
chen Planung das Mehrhundertfache an Restwassermenge abge
pumpt werden muß. Ein Nachbessern ist bekanntermaßen nur mit
sehr hohem Aufwand möglich, da die abgebundene dicke Sohle
dazu durchbohrt werden muß und weil die Fehlerstellen nicht
geortet werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, durch das die vorstehend beschriebenen Nachteile
vermieden werden.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß an mehreren Bohrpunkten
in vorgegebenen Abständen nebeneinander ein axial bewegbares
und um die Längsachse drehbares Düsenrohr, das im Bereich
seiner Vortriebsspitze in einer Drehebene wenigstens eine
quer zur Längsachse ausgerichtete Strahldüse aufweist, in das
Erdreich auf eine vorgebbare Endtiefe eingetrieben wird, daß
beginnend in der Endtiefe und jeweils nach einem Ziehen des
Düsenrohres um eine vorgebbare Ziehschrittlänge das Düsenrohr
ohne Längsbewegung im Erdbereich mehrfach gedreht und hierbei
unter hohem Druck durch die Strahldüse ein flüssiges Dicht
mittel in das umgebende Erdreich eingepreßt wird, so daß meh
rere im Abstand der Ziehschrittlänge übereinander liegende
Dichtschirme gebildet werden, die mit zuvor eingebrachten
Dichtschirmen überlappen.
Überraschend hat sich nämlich gezeigt, daß die beim Verfahren
nach dem Stande der Technik erreichten hohen Endfestigkeiten
von < 5 N/mm2 nicht erforderlich sind, sondern daß für Abdich
tungszwecke Endfestigkeiten von max. 1 N/mm2 durchaus ausrei
chen. Durch mehrfache Rotation des Düsenstrahls mit hoher
Strahlgeschwindigkeit, ohne daß hier das Düsenrohr axial be
wegt wird, erfolgt eine Kornumlagerung und Durchmischung der
Bodenbestandteile mit dem flüssigen Dichtmittel in einer ver
hältnismäßig dünnen Schichtdicke, so daß sich im Erdreich ein
schirmartiger Dichtkörper ausbilden kann. Der Durchmesser des
Dichtschirms hängt zum einen von der Zusammensetzung und den
Eigenschaften des Erdreichs ab und zum anderen vom Strahl
druck und der Strahlmenge, mit dem das Dichtmittel in das
Erdreich eingestrahlt wird. Da in der Regel durch Probeboh
rungen die Zusammensetzung des Erdreichs und damit auch der
Kornaufbau im wesentlichen bekannt ist, kann danach auch ab
geschätzt werden, welche Schirmdurchmesser erzielbar sind und
welche Abstände für die Bohrpunkte dementsprechend vorzusehen
sind. Nach dem Setzen eines Dichtschirms wird das Düsenrohr
um eine vorgebbare Ziehschrittlänge in der Größenordnung zwi
schen 0,1 bis 0,5 m gezogen und der nächste Dichtschirm ge
setzt, bis je nach Bodenbeschaffenheit und gewünschtem Ab
dichtungsgrad etwa drei bis zehn Dichtschirme übereinander
angeordnet sind. Dann wird am nächsten Bohrpunkt das Düsen
rohr wiederum auf die gleiche vorgebbare Endtiefe eingebracht
und die nächste Serie von übereinander angeordneten Dicht
schirmen gesetzt. Dies wird auf der vorgesehenen Fläche mehr
fach wiederholt, so daß sich nebeneinander eine Vielzahl
übereinander liegender Dichtschirme ergeben, die sich über
schneiden. Der Grad der Überschneidung ergibt sich aus dem
Abstand der Bohrpunkte zueinander, an denen das Düsenrohr
eingebracht worden ist. Ein weiterer besonderer Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß ein "Fangen"
des Düsenstrahls bei dem folgenden Setzen von benachbarten
Dichtschirmen keinen ungünstigen Einfluß auf die Abdichtungs
wirkung hat. Selbst wenn diese Dichtschirme schon lagestabil
erstarrt sein sollten, wird auch das Risiko von Fehlstellen
aus Verschattungen in der Umgebung von Hindernissen im Bau
grund erheblich reduziert.
Es ist grundsätzlich möglich, die Strahldüse am Düsenrohr so
anzuordnen, daß im wesentliche ebenflächige Dichtschirme im
Erdboden gebildet werden, die sich je nach Ziehschrittlänge
entsprechend überlappen oder auch anschneiden. Bei einer
Überlappung ergibt sich zumindest eine Verlängerung der Sic
kerwege und damit eine entsprechende, wenn auch begrenzte Re
duzierung der Wasserdurchlässigkeit.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist aber vorge
sehen, daß das Dichtmittel, bezogen auf die Längsachse des
Düsenrohres, durch einen nach unten geneigten Strahl zur Bil
dung eines kegelförmigen Dichtschirms in das Erdreich einge
preßt wird. Hierdurch entstehen Dichtschirme in Form von fla
chen Kegelschalen. Beim Einbringen des Düsenrohres am näch
sten Bohrpunkt werden durch die Schaffung eines Dichtschirms
durch den Düsenstrahl jeweils ein oder mehrere benachbarte
Dichtschirme durchschnitten, so daß in diesem Überdeckungsbe
reich eine intensive Durchmischung erfolgt, so daß keine
Spalte zwischen benachbarten Dichtschirmen entstehen können.
Wird die Strahldüse in unmittelbarer Nähe der Spitze des
Düsenrohres angeordnet, dann kann beim Ziehen des Düsenrohres
um die vorgegebene Ziehschrittlänge mit reduziertem Druck
weiterhin Dichtmittel eingepumpt werden, so daß der beim Zie
hen des Düsenrohres entstehende Hohlraum ebenfalls mit Dicht
mittel gefüllt wird.
Sofern es aufgrund der Bodenbeschaffenheit zweckmäßig er
scheint, dem jeweils zu erstellenden Dichtschirm eine größere
Dicke zu geben, als dies bei einem mehrfachen Rotieren der
Strahldüse in einer Höhe möglich ist, wird nach einer weite
ren Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, während der
Drehbewegung beim Einpressen des Dichtmittels das Düsenrohr
geringfügig auf und ab zu bewegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, die unterschied
lichsten Dichtmittel in das Erdreich einzubringen. Diese müs
sen gut pumpfähig sein und beim Übertritt aus der Düse in das
umgebende Erdreich einen scharfen "Schneidstrahl" bilden. So
können neben sogenannten Silikatgel-Lösungen oder Weichgel-
Lösungen auch Suspensionen aus feinstkörnigen Stoffen einge
bracht werden. Die feinstkörnige Suspension kann mit Wasser
aber auch mit Gel-Lösungen gebildet werden. Da ohnehin eine
hohe Strahlgeschwindigkeit benötigt wird, können derartiges
Suspensionen oder Lösungen verhältnismäßig "flüssig" einge
stellt werden. Aufgrund der intensiven Kornumlagerung des
vorhandenen Erdreichs und der damit verbundenen Durchmischung
mit der Suspension wird in dem vom Düsenstrahl durchsetzten
Bereich ein praktisch porenfreier Dichtschirm gebildet.
Bevorzugt werden hierbei Dichtmittel verwendet, die mit Zeit
verzögerung nach dem Einpressen erstarren, aber nicht hart
werden. Dies bietet den Vorteil, daß beim Setzen eines Dicht
schirmes ein benachbarter Dichtschirm auch durchschnitten
werden kann.
Der Vorteil besteht auch darin, daß die Dichtschirme keine
sehr hohen Festigkeiten erreichen, so daß spätere Nachbesse
rungen mit der gleichen Technik und der gleichen Tiefenlage
planmäßig ausgeführt werden können.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß der Aufbau und die Zusammensetzung des Erdreichs
in das die Dichtschirme gesetzt werden sollen, bei der Wahl
des Dichtmittels mit berücksichtigt werden können, so daß ei
ne optimale Dichtungswirkung erreicht werden kann.
Bei hohen Anforderungen hinsichtlich der Grundwasserverträg
lichkeit erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren das Einbrin
gen von inerten bzw. grundwasserverträglichen feinstkörmigen
Stoffen, insbesondere Mineralstoffen, wie Steinmehle, Tonmeh
le oder dergl., wobei aufgrund der guten Durchmischung mit
dem vorhandenen Erdreich auf das Zumischen von hydraulischen
Bindemitteln, wie beispielsweise Zement, ganz oder weitgehend
verzichtet werden kann, so daß die künstlich eingesetzten
Dichtschirme in ihrer reduzierten Wasserdurchlässigkeit na
türlich vorkommenden undurchlässigen Schichten, sogenannten
natürlichen Sohlen in etwa entsprechen, wie sie beispielswei
se bei Schlufflagen innerhalb von Sandschichten vorhanden
sein können.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch den Bodenbereich einer
zu erstellenden Baugrube mit mehreren nebeneinander
angeordneten Dichtschirmeinheiten,
Fig. 2 die Anordnung mehrerer Dichtschirmeinheiten im
Grundriß.
Entsprechend dem Schnitt in Fig. 1 soll im Erdreich eine ge
genüber dem normalen Niveau I auf das Niveau II ausgehobene
Baugrube erstellt werden. Das Grundwasser steht in Höhe des
Niveaus IV an. Um das Eindringen von Grundwasser in die zu
erstellende Baugrube weitgehend zu verhindern, wird ein Dü
senrohr 1 auf eine vorgebbare Endtiefe III in den Boden ein
getrieben. Das Düsenrohr 1 ist im Bereich seiner Spitze 2 mit
einer seitlichen und schräg nach unten ausgerichteten Strahl
düse 3 versehen. Das Eintreiben des Düsenrohres kann mit dem
im Grundbau bekannten Vortriebstechniken vorgenommen werden,
beispielsweise durch Einrütteln, Einvibrieren oder auch Ein
bohren. Dies kann mit oder ohne Spülhilfe erfolgen.
Sobald die vorgesehene Endtiefe III erreicht ist, wird das
Düsenrohr 1 unter hohem Druck mit einem flüssigen Dichtmittel
beschickt, das durch die Strahldüse 3 in Form eines "Schneid
strahles" mit hoher Strahlgeschwindigkeit austritt und in das
umgebender Erdreich eindringt. Das Düsenrohr 1 wird hierbei
in der einmal eingestellten Tiefe, d. h. ohne Vertikalbewe
gung mehrfach gedreht, so daß der Dichtmittelstrahl in das
Erdreich in Form eines kegelschalenförmigen Dichtschirmes 4
eingetragen wird. Durch den Schneidstrahl wird das Erdreich
unter gleichzeitiger Kornumlagerung aufgelockert und mit dem
Dichtmittel intensiv vermischt, so daß bei entsprechender
Eintragsdauer im Einwirkungsbereich des Schneidstrahles die
Poren mit Dichtmittel gefüllt werden. Gegen Ende der Ein
dringzeit wird der Vordruck und damit die Strahlgeschwindig
keit des Schneidstrahlers um ein gewisses Maß reduziert, so
daß auch düsennahe Bereiche zuverlässig mit Dichtmittel ge
füllt werden.
Nach der Erstellung des ersten Dichtschirmes 4.1 wird das Dü
senrohr 1 um eine vorgebbare Ziehschrittlänge s von bei
spielsweise 0,3 m gezogen, wobei ggf. mit nur geringem Druck
Dichtmittel nachgefördert wird, so daß der sich bildende
Hohlraum unterhalb der Düsenrohrspitze ebenfalls mit Dicht
mittel vollständig füllt. Sobald die vorgegebene Ziehschritt
länge zurückgelegt ist, wird, wie vorstehend beschrieben, das
Düsenrohr 1 wieder in Drehung versetzt und mit hohem Druck
Dichtmittel in das Erdreich eingepreßt und so der nächste
Dichtschirm 4.2 gebildet.
In Fig. 1 ist das Düsenrohr 1 mit seiner Düse 3 in einer Po
sition gezeigt, in der ein dritter Dichtschirm 4.3 erzeugt
wird. Darüber sind in gestrichelter Darstellung die Positio
nen von noch drei weiteren herzustellenden Dichtschirmen an
gedeutet.
Werden nun in der vorbeschriebenen Weise für den dargestell
ten Bohrpunkt A nach Fertigstellung des obersten sechsten
Dichtschirms in den benachbarten Bohrpunkten B bzw. C jeweils
weitere Dichtschirmsysteme in den Boden eingebracht, dann er
geben sich je nach dem Abstand der jeweils benachbarten Bohr
punkte zueinander entsprechende Überdeckungen der einzelnen
Dichtschirmsysteme. Bei dem hier dargestellten Beispiel
sind, wie der Grundriß gem. Fig. 2 erkennen läßt, die Abstän
de der Bohrpunkte für das Düsenrohr so gewählt, daß die Bohr
punkte jeweils in dem anzunehmenden Randbereich der benach
barten Dichtschirmsysteme liegen.
Da bevorzugt Dichtmittel verwendet werden, die mit Zeitverzö
gerung nach dem Einpressen erstarren, ergibt sich zwangsläu
fig, daß jeweils die zuvor eingebrachten Dichtschirme von je
dem neu einzubringenden Dichtschirm im Überdeckungsbereich
durchdrungen werden und sich im Bereich der Schnittlinie mit
einander verbinden, so daß, in der Horizontalen gesehen, auch
die einzelnen Dichtschirmsysteme nahtlos miteinander verbun
den sind. Überlicherweise vor dem Einbringen einer wasser
sperrenden Sohle in das Erdreich unterhalb des Niveaus II der
Sohle der Baugrube durch eine Vielzahl sich überschneidender
Dichtschirme, sind die zur Begrenzung der Baugrube notwendi
gen wasserdichten Verbauwände 5 in Form von Schlitzwänden
oder Spundwänden eingebracht worden. Sobald die vorgesehene
Baugrube in dieser Weise gegen das Eindringen von Wasser
weitgehend abgedichtet ist, kann die Baugrube auf das vorge
sehene Niveau II ausgehoben werden.
Bei entsprechender Bodenbeschaffenheit und auch bei einer To
lerierung von höheren Restwassermengen können die Dichtschir
me auch in Form von horizontal ausgerichteten dünnen Scheiben
eingebracht werden. Hierbei wird die Absperrwirkung der mit
den Scheiben durchsetzten Bodenschicht durch eine erhebliche
Verlängerung der Fließwege für das Wasser erreicht, wobei be
sonders große Scheibendurchmesser vorgesehen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt so eingesetzt,
daß ein Rückfluß von Dichtmittel nach oben verhindert wird.
Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß die als Bohr
krone ausgebildete Spitze des Düsenrohres in ihrem Durchmes
ser nicht oder nur geringfügig größer ist als der Durchmesser
des Düsenrohres 1 selbst. Damit ist sichergestellt, daß der
Zwischenraum zwischen der Bohrlochwand und der Außenfläche
des Düsenrohres so klein ist, daß unter Berücksichtigung der
Länge, praktisch kein Dichtmittel auf der Außenseite des Dü
senrohres nach oben abströmen kann, sondern das Dichtmittel
in vollem Umfang in den Boden eingedrückt wird und beim Zie
hen auch genügend Dichtmittel in den frei werdenden Hohlraum
unter der Spitze einfließen kann.
Zum Erstellen der Baugrube wird nun in üblicher Weise eine
Wasserhaltung eingerichtet, so daß mit zunehmendem Aushub des
Erdreichs das von den wasserdichten Seitenbegrenzungswänden 5
und der durch die Dichtschirme 4 gebildeten wasserdichten
Sohle eingeschlossene Grundwasser beispielsweise über Brunnen
abgepumpt werden kann. Ist die Baugrube vollständig ausgeho
ben und unterschreitet weiter zusickernde und über die Was
serhaltung abzupumpende Restwassermenge die vorberechnete
Restwassermenge, dann ist die gewünschte Abdichtung erreicht.
Wird jedoch festgestellt, daß die zuströmende und damit abzu
pumpende Restwassermenge größer ist als vorherberechnet, dann
kann, sofern die Begrenzungswände 5 selbst dicht sind, über
entsprechende Erkundungsmaßnahmen der Fehlstellenbereich in
etwa lokalisiert werden. In einem solchen Fall erlaubt das
erfindungsgemäße Verfahren eine Nachbesserung innerhalb der
bestehenden, das Dichtschirmsystem gebildeten Schicht, da bei
einem erneuten Einbringen des Düsenrohres nur verhältnismäßig
dünne Wandstärken der Dichtschirme durchbohrt werden müssen.
Wird ein Dichtmittel eingesetzt, das keine hydraulischen oder
nur in geringen Mengen hydraulische Bindemittel, wie bei
spielsweise Zement enthält, so ist dies besonders leicht mög
lich. Damit ist es dann auch möglich, in der vorbeschriebenen
Weise ein neues System von Dichtschirmen zu setzen, die dann
je nach "Härte" der vorhandenen Dichtschirme diese durch
schneiden und in gleicher Weise wie bei der ursprünglichen
Errichtung die Durchdringungsbereiche mit frischem Dichtmit
tel ausgefüllt werden. Ein derartiges Nachbessern ist bei den
Verfahren nach dem Stande der Technik sowohl bei der gegebe
nen Dicke der eingebrachten Scheibenkörper als auch im Hin
blick auf das eingesetzte, zu einem festen und massiven Kör
per erstarrende Dichtmaterial nicht möglich.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer wassersperrenden Sohle im
Erdreich, dadurch gekennzeichnet, daß an mehreren Bohrpunkten
in vorgebbaren Abständen nebeneinander ein axial bewegbares
und um seine Längsachse drehbares Düsenrohr, das im Bereich
seiner Vortriebsspitze in einer Drehebene wenigstens eine
quer zur Längsachse ausgerichtete Strahldüse aufweist, in das
Erdreich in eine vorgebbare Endtiefe eingetrieben wird, daß,
beginnend in der Endtiefe und jeweils nach einem Ziehen des
Düsenrohres um eine vorgebbare Ziehschrittlänge, das Düsen
rohr ohne Längsbewegung im Erdreich mehrfach gedreht und
hierbei unter hohem Druck durch die Strahldüse ein flüssiges
Dichtmittel in das umgebende Erdreich eingepreßt wird, so daß
mehrere im Abstand der Ziehschrittlänge übereinander liegende
Dichtschirme gebildet werden, die sich mit zuvor eingebrach
ten Dichtschirmen überlappen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dichtmittel, bezogen auf die Längsachse, durch einen nach un
ten geneigten Strahl zur Bildung eines kegelförmigen Dicht
schirms in das Erdreich eingepreßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der beim Ziehen des Düsenrohres entstehende Hohlraum mit
Dichtmittel gefüllt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß während der Drehbewegung beim Einpressen des Dichtmittels
das Düsenrohr geringfügig auf und ab bewegt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Rückfluß an Dichtmittel entlang der Au
ßenseite des Düsenrohres unterbunden wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Dichtmittel verwendet wird, das mit
Zeitverzögerung nach dem Einpressen lagestabil erstarrt, aber
nicht aushärtet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Dichtmittel im wesentlichen eine Suspension
aus feinstkörnigem, vorzugsweise inerten Stoffen, vorzugswei
se in Wasser enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die feinstkörnigen Stoffe durch grundwas
serverträgliche Mineralstoffe, insbesondere durch Steinmehle,
Tonmehle oder dergl. gebildet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Suspension geringe Mengen an hydrauli
schen Bindemitteln enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Dichtmittel im wesentlichen eine Weich
gel-Lösung enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999144821 DE19944821A1 (de) | 1999-09-18 | 1999-09-18 | Verfahren zur Herstellung einer wassersperrenden Sohle im Erdreich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999144821 DE19944821A1 (de) | 1999-09-18 | 1999-09-18 | Verfahren zur Herstellung einer wassersperrenden Sohle im Erdreich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19944821A1 true DE19944821A1 (de) | 2001-03-22 |
Family
ID=7922510
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999144821 Withdrawn DE19944821A1 (de) | 1999-09-18 | 1999-09-18 | Verfahren zur Herstellung einer wassersperrenden Sohle im Erdreich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19944821A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004040189A1 (de) * | 2004-08-19 | 2006-04-13 | Franki Grundbau Gmbh & Co.Kg | Verfahren zur Herstellung einer Dichtsohle im Erdreich |
CN106013049A (zh) * | 2016-06-13 | 2016-10-12 | 黄泽普 | 岩溶地区基桩工程施工方法 |
-
1999
- 1999-09-18 DE DE1999144821 patent/DE19944821A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004040189A1 (de) * | 2004-08-19 | 2006-04-13 | Franki Grundbau Gmbh & Co.Kg | Verfahren zur Herstellung einer Dichtsohle im Erdreich |
DE102004040189B4 (de) * | 2004-08-19 | 2012-09-20 | Franki Grundbau Gmbh & Co.Kg | Verfahren zur Herstellung einer Dichtsohle im Erdreich |
CN106013049A (zh) * | 2016-06-13 | 2016-10-12 | 黄泽普 | 岩溶地区基桩工程施工方法 |
CN106013049B (zh) * | 2016-06-13 | 2018-09-21 | 广东鹏祥建设有限公司 | 岩溶地区基桩工程施工方法 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FRANKI GRUNDBAU GMBH, 21220 SEEVETAL, DE |
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