DE19944418A1 - Verfahren zum Herstellen von Fettsäureamiden - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von FettsäureamidenInfo
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Abstract
In dem Verfahren zum Herstellen von Fettsäureamiden aus Fettsäure-Alkylestern und Ammoniak in Gegenwart eines Katalysators geht man von im wesentlichen wasser- und fettsäurefreien Estern aus und setzt als Katalysator eine im Reaktionsgemisch lösliche Verbindung des vierwertigen Zinns ein. Das Verfahren arbeitet mit niedrigem Druck, kurzen Reaktionszeiten und weitgehend ohne Bildung von Nebenprodukten.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Fettsäureamiden aus Fett
säure-Alkylestern und Ammoniak in Gegenwart eines Katalysators.
Primäre Fettsäureamide, z. B. Stearinsäureamid, Ölsäureamid, Erucasäureamid,
sind einsetzbar als Gleitmittel und Antiblockmittel (Slipmittel) in der Kunststoff
industrie, als Zwischenprodukte für organische Synthesen und als Schaumstabili
satoren in Wasch- und Reinigungsmitteln.
Zum besseren Verständnis werden nachfolgend die Reaktionsgleichungen in
vereinfachter Form angegeben. In den Verfahren nach dem Stand der Technik
laufen folgende Reaktionen ab: Die Hauptreaktion ist
Fettsäure + Ammoniak = Fettsäureamid + Wasser.
Fettsäure + Ammoniak = Fettsäureamid + Wasser.
Gleichzeitig finden die Rückreaktion
Fettsäureamid + Wasser = Fettsäure + Ammoniak
sowie die Reaktion
Fettsäureamid = Wasser + Fettsäure-Nitril
statt. Wird im Stand der Technik von Fettsäuremethylester ausgegangen, so wird die Reaktion immer in Anwesenheit von Fettsäure oder Wasser durchgeführt. Dabei finden im einzelnen folgende Reaktionen statt:
Fettsäuremethylester + Ammoniak = Fettsäureamid + Methanol (Hauptreaktion)
Fettsäuremethylester + Wasser = Fettsäure + Methanol.
Fettsäureamid + Wasser = Fettsäure + Ammoniak
sowie die Reaktion
Fettsäureamid = Wasser + Fettsäure-Nitril
statt. Wird im Stand der Technik von Fettsäuremethylester ausgegangen, so wird die Reaktion immer in Anwesenheit von Fettsäure oder Wasser durchgeführt. Dabei finden im einzelnen folgende Reaktionen statt:
Fettsäuremethylester + Ammoniak = Fettsäureamid + Methanol (Hauptreaktion)
Fettsäuremethylester + Wasser = Fettsäure + Methanol.
Die Fettsäure reagiert dann, wie oben angegeben, mit Ammoniak zu Fettsäure
amid. Wird dagegen zusätzlich Fettsäure zugegeben, so dient das bei der
Reaktion von Fettsäure mit Ammoniak (siehe oben) entstehende Wasser zur
Spaltung von Fettsäuremethylester und damit zur Herstellung von weiterer Fett
säure, die wiederum mit Ammoniak umgesetzt wird.
Die gleichzeitige Anwesenheit von Methanol (oder einem sonstigen entsprechen
den niederen Alkohol) und Ammoniak ist schädlich wegen der Reaktion
Methanol + Ammoniak = n-Methylamid + Wasser.
Methanol + Ammoniak = n-Methylamid + Wasser.
Denn n-Methylamid reagiert mit Fettsäuremethylester weiter:
Fettsäuremethylester + n-Methylamid = Fettsäure-Methylamid + Methanol.
Fettsäuremethylester + n-Methylamid = Fettsäure-Methylamid + Methanol.
In entsprechender Weise reagiert die in der Reaktionsmischung enthaltene Fett
säure mit n-Methylamid:
Fettsäure + n-Methylamid = Fettsäure-Methylamid + Wasser.
Fettsäure + n-Methylamid = Fettsäure-Methylamid + Wasser.
Bekannt ist die Herstellung von Fettsäureamiden durch Umsetzung der freien
Carbonsäuren mit Ammoniakgas (deutsche Patentschrift DE 20 26 832 C3).
Dabei wird als Nebenprodukt Wasser gebildet. In technischen Herstellungs
verfahren ist die Fettsäure in diskontinuierlich betriebenen Rührkesseln auf
Reaktionstemperatur aufgeheizt. Während der Reaktion strippt Ammoniakgas das
Reaktionswasser aus dem Reaktionsgemisch. Bei einer Kreislaufführung des
Ammoniaks wird dieses vor der Rückführung von dem während der Umsetzung
entstandenen, aus dem Reaktionsgemisch mitgeführten Wasser befreit.
Es ist bekannt, daß Fettsäureamide in Ausbeuten von 90 bis 96% aus den ent
sprechenden Methyl- oder Ethyl-Estern und Ammoniak hergestellt werden
können, wobei 0,8 bis 5% der Fettsäure zugegeben wird (Buch "Fatty Amides",
von Arthur L. McKenna, herausgegeben von Humko Chemical Division und Witco
Chemical Corporation, 1982, Seiten 12 bis 14). Als typische Reaktionsbedin
gungen werden 10 bis 18 Stunden bei 150°C und 500 bis 1000 psig, umge
rechnet etwa 35 bis 70 bar genannt. Dieser relativ hohe Überdruck ist nachteilig
bei der technischen Herstellung von Fettsäureamiden. Als bekannte Katalysatoren
werden pulverisiertes Eisen, Blei und Bleioxide, Calciumnitrat, Ethylenglykol u. a.
angegeben. Weitere Katalysatoren finden sich in der DE 20 26 832 C3. Dort
werden im Reaktionsgemisch lösliche Verbindungen des Titans, Zirkons oder
Tantals als Katalysatoren vorgeschlagen. Beispiele zur Reaktion von
Fettsäureestern mit Ammoniak zur Herstellung von Fettsäureamiden finden sich
jedoch nicht in dieser Druckschrift.
Besonders nachteilig ist der Anteil von Fettsäure im Endprodukt, welches auf
wendig abgetrennt werden muß. Dazu wird beispielsweise Natronlauge
zugegeben und das Amid als Leichtsieder von der entstehenden Seife destillativ
mittels Molekulardestillation abgetrennt.
Ein weiteres Verfahren zum Herstellen von Fettsäureamiden ist aus der US 3 253 006
bekannt. Hier geht man zum Beispiel von Fettsäureestern aus, die mit
Ammoniak in Gegenwart von Wasser zu Fettsäureamiden umgesetzt werden. Der
Anteil an Wasser beträgt 50 bis 200 Gew.-%, bezogen auf die Menge von
Wasser, die benötigt wird, um die Gleichgewichtsreaktionsmischung zu sättigen.
Die Reaktion wird durchgeführt bei Temperaturen von etwa 160°C bis etwa 290°C,
also bei relativ hohen Temperaturen. Als Reaktionsdruck wird umgerechnet
etwa 70 bis 140 bar angegeben.
Typisch für die Reaktionsverfahren nach dem Stand der Technik ist die Anwesen
heit von Wasser im Reaktionsgemisch. Dies kann auch durch Zugabe von Fett
säure erreicht werden, wobei die Fettsäure durch Reaktion mit Ammoniak Fett
säureamid und Wasser erzeugt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen
von Fettsäureamiden der eingangs genannten Art zu entwickeln, wobei Neben-
und Rückreaktionen weitgehend vermieden werden. Im Rohprodukt soll praktisch
keine Fettsäure und nur sehr wenig Nitril enthalten sein. Das Verfahren soll ferner
mit erheblich niedrigerem Druck und erheblich kürzeren Reaktionszeiten als im
Stand der Technik in technischem Maßstab durchführbar sein.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren der eingangs genannten Art erfindungs
gemäß dadurch gelöst, daß man von im wesentlichen wasser- und fettsäurefreien
Estern ausgeht und als Katalysator eine im Reaktionsgemisch lösliche
Verbindung des vierwertigen Zinns einsetzt.
Erfindungsgemäß wird dem Reaktionsgemisch weder Fettsäure noch Wasser
zugegeben. Das Methanol wird laufend entfernt, um das Reaktionsgleichgewicht
in Richtung auf das Endprodukt Fettsäureamid zu verschieben. Daher treten die
oben genannten unerwünschten Reaktionen zur Bildung von n-Methylamid, Fett
säure, Fettsäure-Methylamid nicht oder nur in äußerst geringem Umfang auf. Die
Hauptreaktion nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lautet:
Fettsäuremethylester + Ammoniak = Fettsäureamid + Methanol,
wobei das Methanol laufend entfernt wird. Anstelle eines Fettsäure-Methylesters können auch andere Fettsäurealkylester, z. B. Fettsäure-Ethylester, eingesetzt werden, aber Fettsäure-Methylester bietet den Vorteil, daß das Nebenprodukt Methanol einen sehr niedrigen Siedepunkt hat und daher besonders leicht aus dem Reaktionsgemisch, insbesondere durch kontinuierliche oder zeitweise Reduzierung des Reaktionsdruckes, entfernt werden kann.
Fettsäuremethylester + Ammoniak = Fettsäureamid + Methanol,
wobei das Methanol laufend entfernt wird. Anstelle eines Fettsäure-Methylesters können auch andere Fettsäurealkylester, z. B. Fettsäure-Ethylester, eingesetzt werden, aber Fettsäure-Methylester bietet den Vorteil, daß das Nebenprodukt Methanol einen sehr niedrigen Siedepunkt hat und daher besonders leicht aus dem Reaktionsgemisch, insbesondere durch kontinuierliche oder zeitweise Reduzierung des Reaktionsdruckes, entfernt werden kann.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß im erfindungsgemäßen Verfahren
hohe Umsätze bei sehr geringen Mengen an Nitril und Fettsäure im Endprodukt
bei Drücken von höchstens 20 bar, insbesondere höchstens etwa 2 bis 6 bar, und
Reaktionszeiten von deutlich weniger als 10 Stunden erreicht werden. Von
besonderem Vorteil ist der praktisch nicht vorhandene Anteil von Fettsäure im
Endprodukt. Eine eventuelle Bildung von Nitril wird in Kauf genommen, da dieses
leicht abtrennbar ist.
Da im Endprodukt keine Fettsäure enthalten ist, ist eine in der Regel aufwendige
Entfernung dieses störenden Bestandteils erfindungsgemäß nicht erforderlich.
Insbesondere ist es überraschend, daß das erfindungsgemäße Verfahren auch
ohne die Anwesenheit von Fettsäure oder Wasser im Reaktionsgemisch zu hohen
Ausbeuten von Fettsäureamid bei nur mäßigem Reaktionsdruck und mäßigen
Reaktionstemperaturen sowie bei kurzen Reaktionszeiten führt.
Der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Katalysator kann in fester oder
flüssiger Form vorliegen. Wesentlich ist nur, daß es sich dabei um eine im Reak
tionsgemisch, also im Fettsäureester, lösliche, insbesondere organische,
Verbindung des vierwertigen Zinns handelt.
Überraschend ist außerdem, daß der für die Herstellung von Fettsäureamid aus
freier Fettsäure typische Titan-Katalysator, z. B. "TYZOR LA" (Handelsname der
Fa. Du Pont de Nemours), bei der Herstellung von Fettsäureamiden aus Fett
säureestern nur deutlich niedrigere Umsätze im Vergleich zum erfindungsgemäß
eingesetzten Katalysator liefert, wie das unten aufgeführte Beispiel 1 zeigt.
Zur weiteren Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ist es von
Vorteil, wenn man die Reaktion bei einem leichten Überdruck durchführt. Daher
wird vorgeschlagen, daß man die Reaktion bei einem Überdruck von mindestens
3 bar und insbesondere bei einem Überdruck von 3 bis 6 bar durchführt. Schon
der im Vergleich zum Stand der Technik nur geringe Überdruck von 3 bis 6 bar
führt zu einer deutlichen weiteren Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des
Verfahrens.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß man die Reaktion bei Temperaturen von 140
bis 200°C und insbesondere bei Temperaturen von 150 bis 180°C durchführt.
Die vorgeschlagenen Reaktionstemperaturen liegen also deutlich niedriger als die
aus dem Stand der Technik bekannten Werte, wodurch eine weitere
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens erreicht
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich batchweise oder auch kontinuierlich
durchführen, wobei letztere Variante bevorzugt ist. Zum einen wird vorge
schlagen, daß man das Verfahren batchweise durchführt und zur Entfernung des
gebildeten niederen Alkohols während der Reaktion von Zeit zu Zeit den Druck
absenkt. Durch die dadurch erreichte laufende Entfernung des niederen Alkohols
verschiebt sich das Reaktionsgleichgewicht hin zu den gewünschten Fettsäure
amiden. Außerdem wird die unerwünschte Bildung von Alkylamid und Wasser
durch Reaktion des niederen Alkohols mit Ammoniak weitgehend vermieden.
Alternativ wird vorgeschlagen, daß man das Verfahren kontinuierlich, insbeson
dere in einer Reaktionskolonne, durchführt und der unter den Reaktions
bedingungen entstehende gasförmige niedere Alkohol kontinuierlich entfernt wird.
Die Vorteile sind bereits genannt worden.
Im kontinuierlichen Verfahren ist es außerdem von Vorteil, wenn man den
flüssigen Fettsäureester zusammen mit dem Katalysator im Gegenstrom zum gas
förmigen Ammoniak innerhalb der Reaktionskolonne führt. Die Gegenstromfahr
weise erhöht die Ausbeute und verkürzt die Reaktionszeit. Zur weiteren
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit ist es außerdem von Vorteil, wenn man das
Ammoniak im Kreislauf durch den Reaktor führt, wobei man vor der Rückführung
den niederen Alkohol abtrennt.
In einer kontinuierlich arbeitenden Anlage zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, den Reaktorteil unter Überdruck und den
übrigen Teil drucklos oder mit nur geringem Druck zu betreiben. Daher wird vorge
schlagen, daß man die Abtrennung der entstandenen Nebenprodukte unter
niedrigerem Druck als dem Reaktionsdruck vornimmt. Dadurch wird unter
anderem erreicht, daß ein sehr hoher oder praktisch der gesamte Anteil an
niederem Alkohol aus dem rückzuführenden Ammoniakgas abgetrennt wird.
Insbesondere ist es von Vorteil, wenn man Fettsäuremethylester einsetzt, welcher
zum einen preiswert und in großen Mengen verfügbar ist. Zum anderen entsteht
als Nebenprodukt Methanol, welcher infolge seines sehr niedrigen Siedepunktes
besonders leicht und vollständig entfernbar ist.
Schließlich wird noch vorgeschlagen, daß man als Katalysator Dibutylzinnoxid
verwendet. Bei der Verwendung dieses Katalysators wurde überraschenderweise
festgestellt, daß im Reaktionsprodukt überhaupt kein Anteil von Fettsäure
enthalten war. Ein weiterer besonders gut geeigneter Katalysator ist Dibutylzinn
dilaurat.
Zur Aufarbeitung wird vorgeschlagen, daß man aus dem Reaktionsprodukt den
darin enthaltenen Fettsäureester und eventuell entstandenes Fettsäure-Nitril, ins
besondere destillativ, abtrennt. Die Abtrennung von Nitril und Fettsäureester kann
destillativ über Kopf vorgenommen werden.
Von Vorteil ist es außerdem, wenn man aus dem Reaktionsprodukt auch den
Katalysator abtrennt. Dazu wird vorgeschlagen, den Katalysator durch Überkopf
destillation des Amids abzutrennen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie Vergleichs
beispiele, teilweise anhand von Zeichnungen, näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Anlage zur batchweisen Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 2 eine Anlage zur kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens.
Versuche wurden mit einer Anlage entsprechend Fig. 1 gefahren, welche
batchweise arbeitet. In einem Reaktor 1 wurde Fettsäuremethylester vorgelegt.
Der als Rührkessel ausgebildete Reaktor 1 ist von einem Mantel 2 mit einer elek
trischen Heizung umgeben. Der Auslaß des Reaktors ist über ein 3-Wege-Ventil 3
und ein Druck-Reduzier- und Regel-Ventil 4 mit einer Ammoniakquelle 5, nämlich
einer unter 6 bar stehenden Ammoniakflasche, verbunden. Die Temperatur im
Inneren des Reaktors und an dessen Ein- und Auslaß wurde durch ent
sprechende Meßgeräte 6 erfaßt.
In den nachfolgend erläuterten Versuchen wurde mit einem Edelstahlreaktor 1 mit
einem Fassungsvermögen von 1 Liter und einer elektrischen Mantelheizung zum
Erzeugen von Temperaturen bis zu 350°C gearbeitet. Die Versuchsbedingungen
und Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefaßt.
Im Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel) wurde ein Versuch mit dem flüssigen Kata
lysator "TYZOR LA" (Produkt der Fa. Du Pont de Nemours) durchgeführt. Dabei
handelt es sich um Diammoniumdihydroxybis(lactato(2-)-01,02)titanat(2-).
Im Beispiel 2 wurde ein erfindungsgemäßer Versuch mit dem in fester Form vor
liegenden Katalysator "TEGOKAT 248" (Produkt der Fa. Goldschmidt France)
durchgeführt. Es handelt sich um amorphes Dibutylzinnoxid (C4H9)2SnO.
Bei den in der Tabelle aufgeführten "Entspannungen" wurde der Ammoniak-Druck
auf Normaldruck reduziert, um danach wieder auf den maximalen Druck erhöht zu
werden. Bemerkenswert ist der sehr niedrige Gehalt an Fettsäure im Reaktions
produkt, der sogar unterhalb der Nachweisgrenze lag.
Besonders vorteilhaft ist die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
kontinuierlicher Fahrweise mit einer Reaktionskolonne. Eine entsprechende
Anlage ist beispielhaft in Fig. 2 dargestellt. Die Reaktion findet in einer
Reaktionskolonne 7 mit eingebauten Böden 8 unter erhöhtem Druck statt. Am Fuß
der Kolonne wird gasförmiges Ammoniak und am Kopf der Kolonne Fettsäure
methylester zusammen mit dem erfindungsgemäß eingesetzten Katalysator ein
gespeist. Der flüssige Methylester mit dem darin gelösten Katalysator fließt über
die Böden 8 nach unten. Das gasförmige Ammoniak strömt von unten nach oben
entgegen und verläßt über ein Druckreduzierventil 9 den Reaktionsbereich. Von
hier ab wird ohne Überdruck oder mit nur sehr geringem Überdruck gearbeitet.
Das gasförmige Ammoniak zusammen mit dem ebenfalls gasförmigen Methanol
wird zur Ammoniak-Regeneration 10 geführt, wo Methanol abgetrennt wird und
das gereinigte Ammoniakgas über eine Rückführleitung 11 und einen Kompressor
12 wieder in die Reaktionskolonne 7 eingespeist wird. Am Fuß der Kolonne wird
das flüssige Produkt über ein weiteres Druckreduzier-Ventil 13 zu einer Trenn
einrichtung 14 abgeleitet, in welcher das nach der Druckreduzierung gasförmige
Methanol sowie Ammoniak abgetrennt werden. Diese Gase gelangen ebenfalls in
die Ammoniak-Regeneration 10. Das Rohprodukt, das außer Fettsäureamid noch
Fettsäuremethylester enthält, wird destillativ aufgearbeitet, wobei Methylester und
Nitril als Vorlauf über Kopf abgetrennt werden. Der Katalysator kann, falls
gewünscht, durch Kristallisation in einem Lösungsmittel ebenfalls abgetrennt
werden.
In eine Reaktionskolonne mit 17 Böden wurde gemäß Fig. 2
Fettsäuremethylester zu Fettsäureamid umgesetzt. Eingesetzt wurde der
Talgfettsäure-Methylester "Edenor METi 05" (Produkt der Fa. Henkel KGaA) mit
einem Durchsatz von etwa 0,5 l/h. Es wurde mit einem Durchsatz an NH3 von 117 g/h
in Beispiel 3 und 134 g/h in Beispiel 4 gearbeitet. Als Katalysator wurde im
Beispiel 3 "TEGOKAT 218" (Produkt der Fa. Goldschmidt France), nämlich ein in
flüssiger Form vorliegendes Dibutylzinndilaurat (C4H9)Sn(OOC-R)2 eingesetzt.
Der Katalysator in Beispiel 4 war der bereits oben genannte "TEGOKAT 248". Die
übrigen Versuchsbedingungen und die Ergebnisse sind in den Tabellen 3 und 4
aufgeführt.
1
Reaktor (Rührreaktor)
2
Mantel
3
Drei-Wege-Ventil
4
Ventil
5
Ammoniakquelle
6
Temperatur-Meßgerät
7
Reaktionskolonne
8
Boden
9
Ventil
10
Ammoniak-Regeneration
11
Rückführleitung
12
Kompressor
13
Ventil
14
Trenneinrichtung
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen von Fettsäureamiden aus Fettsäure-Alkylestern
und Ammoniak in Gegenwart eines Katalysators,
dadurch gekennzeichnet,
daß man von im wesentlichen wasser- und fettsäurefreien Estern ausgeht
und als Katalysator eine im Reaktionsgemisch lösliche Verbindung des
vierwertigen Zinns einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Reaktion bei einem Überdruck von mindestens 3 bar und ins
besondere bei einem Überdruck von 3 bis 6 bar durchführt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Reaktion bei Temperaturen von 140 bis 200°C und insbeson
dere bei Temperaturen von 150 bis 180°C durchführt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Verfahren batchweise durchführt und zur Entfernung des
gebildeten niederen Alkohols während der Reaktion von Zeit zu Zeit den
Druck absenkt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Verfahren kontinuierlich, insbesondere in einer Reaktions
kolonne, durchführt und der unter den Reaktionsbedingungen entstehende
gasförmige niedere Alkohol kontinuierlich entfernt wird.
6. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den flüssigen Fettsäureester zusammen mit dem Katalysator im
Gegenstrom zum gasförmigen Ammoniak innerhalb der Reaktionskolonne
führt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Ammoniak im Kreislauf durch den Reaktor führt, wobei man
vor der Rückführung den niederen Alkohol abtrennt.
8. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Abtrennung der entstandenen Nebenprodukte unter
niedrigerem Druck als dem Reaktionsdruck vornimmt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Fettsäuremethylester einsetzt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Katalysator Dibutylzinnoxid verwendet.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man aus dem Reaktionsprodukt den darin enthaltenen Fettsäureester
und eventuell entstandenes Fettsäure-Nitril, insbesondere destillativ über
Kopf, abtrennt.
12. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß man aus dem Reaktionsprodukt auch den Katalysator abtrennt, ins
besondere durch Überkopfdestillation des Amids.
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