DE19944391A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Weiterfahrt eines Fahrzeuges nach erfolgtem Reifendruckverlust und Verfahren zum Steuern eines Reifendrucküberwachungssystems - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung der Weiterfahrt eines Fahrzeuges nach erfolgtem Reifendruckverlust und Verfahren zum Steuern eines ReifendrucküberwachungssystemsInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Beeinflussung der Weiterfahrt eines Fahrzeugs nach erfolgtem Reifendruckverlust hat die Schritte Ermitteln eines Wertes der von einem Reifendruck abhängt, Ermitteln von mindestens einem Fahrparameter für die Weiterfahrt des Fahrzeugs in Abhängigkeit des ermittelten Wertes und Ausgeben und/oder Einstellen des Fahrparameters. Eine Vorrichtung 1 zur Beeinflussung der Weiterfahrt eines Fahrzeugs nach erfolgtem Druckverlust weist eine Wertermittlungseinrichtung 10 zur Ermittlung eines Wertes der von einem Reifendruck abhängt, eine Fahrparameterermittlungseinrichtung 11, die einen Fahrparameter für die Weiterfahrt des Fahrzeugs in Abhängigkeit des ermittelten Wertes ermittelt und eine Ausgabe- und/oder Regelvorrichtung 12, 13 zur Ausgabe des Fahrparameters an den Fahrer und/oder zur Regelung von Fahrzeugeinstellungen in Abhängigkeit des ermittelten Fahrparameters. Ein Verfahren zum Steuern eines Reifendrucküberwachungssystems umfaßt die Schritte Überwachen des Reifendrucks zumindest eines Fahrzeugrads, Ausgeben einer Warnung, wenn ein bestimmter Druckverlust erkannt wird und die Steuerung des Reifendrucküberwachungssystems in Abhängigkeit von der Korrekturmaßnahme, mit der der Druckverlust korrigiert wurde.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Beeinflussung der Weiterfahrt eines Fahrzeugs nach er
folgtem Reifendruckverlust und zum Steuern eines Reifen
drucküberwachungssystems gemäß den Oberbegriffen der unab
hängigen Ansprüche.
Im Falle des Druckverlustes eines Fahrzeugreifens ist es
notwendig, dem Fahrer diesen Druckverlust zur Kenntnis zu
bringen, damit er in angemessener Weise auf diesen reagie
ren kann. Bislang bekannte Verfahren und Vorrichtungen zur
Beeinflussung der Fahrt eines Fahrzeuges im Falle eines
Reifendruckverlustes beinhalten die Erkennung des Reifen
druckverlustes über verschiedene Verfahren und die qualita
tive Anzeige des Druckverlustes. Sie geben dem Fahrer je
doch keine Hinweise darauf, daß und wie sich der Druckver
lust sicherheitstechnisch auswirkt. Außerdem ist es dem
Fahrer bei diesem Verfahren grundsätzlich möglich, auch bei
extrem hohem Druckverlust, die Fahrt in unveränderter Art
und Weise fortzusetzen. Hieraus kann, z. B. durch überhöhte
Geschwindigkeit, eine Sicherheitsgefährdung und ein Unfall
risiko resultieren.
Verfahren zur Steuerung von Reifendrucküberwachungssystemen
des Stands der Technik beinhalten nach Ausgabe der Warnung
und daraufhin erfolgter Korrekturmaßnahme zur Behebung der
Druckverlustursache ein "reset" im Sinne einer vollständi
gen Löschung der Größen, die zur Auslösung der Warnung ge
führt haben, und der Größen, die als Reaktion darauf ge
setzt wurden. Das System ist dann vollständig zurückge
setzt. Dies ist notwendig und sinnvoll, wenn das defekte
Rad dauerhaft repariert wurde und nachfolgend eine Neukali
brierung des Reifendrucküberwachungssystems durchgeführt
werden muß, um das System an den geänderten Betriebszustand
anzupassen. Bei provisorischen Korrekturmaßnahmen, wie etwa
der Verwendung von Reifenreparatursets (Tirefit-Systeme),
trägt eine vollständige Rücksetzung den Umständen nicht
bestmöglich Rechnung, da z. B. der Erfolg der Reparaturmaß
nahme nicht überwacht wird oder das System fälschlicherwei
se meint, es könne vom Normalzustand ausgegangen werden.
Bekannte Verfahren sind zur Steuerung von Reifendruckkon
trollsystemen in derartigen Fällen ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, im Falle eines Druckverlustes
eines Reifens eine Gefährdung durch nicht angepaßte Weiter
fahrt zu verringern.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren
anzugeben, das eine an Korrekturmaßnahmen gut angepaßte
Steuerung eines Reifendruckkontrollsystems ermöglicht.
Diese Aufgaben werden mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche gelöst, abhängige Ansprüche sind auf bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung gerichtet.
Angegeben wird ein Beeinflussungsverfahren, bei dem ein von
einem Reifendruck abhängiger Wert und nach Maßgabe des
Werts ein Fahrparameter ermittelt werden. Der Fahrparameter
wird dem Fahrer durch Ausgeben zur Kenntnis gebracht, al
ternativ oder zusätzlich kann er ohne Einflußnahme durch
den Fahrer direkt eingestellt oder eingeregelt werden, so
daß eine sicherheitsgefährdende Weiterfahrt unwahrscheinli
cher wird. Er kann auch überwacht werden und ggf. zu einer
Warnung führen.
Es kann beispielsweise der Reifendruck mit einem Verfahren
zur Reifendrucküberwachung durch Messen, Vergleich und Aus
werten der Drehgeschwindigkeit einzelner Fahrzeugräder, wie
es vom Anmelder in der PCT-Schrift WO 95/12498 offenbart
ist, ermittelt werden.
Bei dem Fahrparameter kann es sich um eine (Rest-)Strecke,
eine (Rest-)Zeit und/oder um eine (Maximal-)Geschwindigkeit
handeln. Der Fahrparameter kann dann ausgegeben und/oder
eingestellt werden, wenn der ermittelte Wert einen Grenz
wert passiert hat. Es können mehrere Fahrparameter gleich
zeitig ermittelt bzw. ausgegeben werden. Die Ausgabe an den
Fahrer kann optisch oder akustisch erfolgen. Zusätzlich
kann eine allgemeine Warnung ausgegeben werden. Neben dem
Fahrparameter können an den Fahrer Informationen darüber
ausgegeben werden, wie er dem Defekt in geeigneter Weise
Abhilfe verschaffen kann.
Bei der Ermittlung des Fahrparameters können auch Fahrzeug
kennwerte, wie z. B. Fahrzeuggewicht, Beschaffenheit der
Reifen, Dämpfungseinstellung etc. berücksichtigt werden, so
daß ein an das jeweilige Fahrzeug und die Situation ange
paßter Fahrparameter bestimmt werden kann.
Die direkte Einstellung bzw. Einregelung des Fahrparame
ters, z. B. einer maximalen Fahrgeschwindigkeit, kann z. B.
bei hohem Druckverlust unter Ausschluß der Einflußnahmemög
lichkeit durch den Fahrer über eine Motorregelung erfolgen.
Bei der Durchführung des Verfahrens zur Beeinflussung der
Weiterfahrt kann auf bereits zu anderen Zwecken vorhandene
Fahrzeugkomponenten wie z. B. ABS-Systeme, Radsensoren, Po
sitions- und Navigationssysteme, sowie damit verbundene
Einrichtungen zur Datenverarbeitung zurückgegriffen werden,
so daß die Fahrtbeeinflussung mit nur geringem Aufwand an
Fahrzeugkomponenten und im Idealfall ohne zusätzlichen
Hardwareaufwand realisiert werden kann. Soweit mittels Da
tenverarbeitung implementiert, kann das Verfahren auf Daten
aus einem Datenbus Bezug nehmen (z. B. CAN-Bus). Ein geeig
netes Betriebssystem, z. B. OSEK, kann die einzelnen Abläufe
steuern bzw. verteilen.
In einem Verfahren zum Steuern eines Reifendrucküberwa
chungssystems erfolgt die Überwachung des Reifendrucks der
Fahrzeugräder und die Ausgabe einer Warnung, falls ein be
stimmter Druckverlust erkannt wird. Nach einer Repara
turmaßnahme erfolgt die Steuerung des System in Abhängig
keit von der Reparaturmaßnahme.
Im Falle einer lediglich provisorischen Korrekturmaßnahme
kann beispielsweise die ausgegebene Warnung geändert oder
zurückgesetzt werden und/oder es kann die die Warnung aus
lösende Größe geändert werden. Bei dieser Größe kann es
sich um einen Kalibrierungswert für eine Radgeschwindigkeit
oder um Signale einer anderen den Druckverlust erfassenden
Komponente handeln. Eine andere Möglichkeit ist es, in Ab
hängigkeit von der Korrekturmaßnahme eine Statusgröße der
art zu verändern, daß Erinnerungs- und/oder Überwachungs-
und/oder Steuerungsmaßnahmen veranlaßt werden.
Dem System kann durch eine Eingabe mitgeteilt werden, daß
eine Korrekturmaßnahme stattgefunden hat. Das Eingabesignal
kann durch den Fahrer über das Bremspedal oder über
Menüpunkte im Bordcomputer oder durch zwei unterschiedliche
Taster realisiert werden. Die Signale können aber auch über
ein Bussystem, z. B. CAN-Bus, geliefert werden. Für die Fah
rereingabe kann ein Zeit- und/oder Geschwindigkeitsfenster
nach erfolgtem Neustart des Fahrzeugs vorgesehen sein.
Das überwachen des Reifendrucks und das Ausgeben der War
nung zur Steuerung des Reifendrucküberwachungssystems kann
im Rahmen des Verfahrens zur Beeinflussung der Weiterfahrt
stattfinden. Die Steuerung des Reifendrucküberwachungssytems
kann die Beeinflussung der Weiterfahrt umfassen. Beide Ver
fahren können durch Nutzung derselben Hardwarekomponenten
implementiert werden.
Nachfolgend werden bezugnehmend auf die Zeichnung einzelne
Ausführungsformen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein funktionelles Blockdiagramm einer Fahrtbeein
flussungsvorrichtung,
Fig. 2 ein funktionelles Blockdiagramm einer Fahrparame
terermittlungseinrichtung,
Fig. 3 ein funktionelles Blockdiagramm zur Erläuterung der
Verfahrensschritte zur Beeinflußung der Weiterfahrt,
und
Fig. 4 ein funktionelles Blockdiagramm zur Erläuterung des
Verfahrens zur Steuerung des Reifendrucküberwa
chungssystems.
Die Fahrtbeeinflussungsvorrichtung 1 umfaßt, wie in Fig. 1
gezeigt, eine Wertermittlungseinrichtung 10, eine Fahrpara
meterermittlungseinrichtung 11, eine Ausgabeeinrichtung 12,
eine Einstelleinrichtung 13 und eine Überwachungseinrich
tung 14. Die Wertermittlungseinrichtung 10 enthält z. B. ei
ne Druckerfassungseinrichtung 101, einen Vergleicher 102
und einen Speicher 103. Die Druckerfassungseinrichtung 101
kann dabei ein Drucksensor sein, der auf direktem Wege den
Reifendruck erfaßt, es kann sich aber auch beispielsweise
um Radsensoren handeln, die zur Druckerfassung auf indirek
tem Wege über die Raddrehgeschwindigkeit herangezogen wer
den. Der Vergleicher prüft kontinuierlich oder quasi
kontinuierlich (digital, getaktet), ob der Reifendruck ei
nes Fahrzeugreifens einen bestimmten Grenzwert, der im
Speicher 103 abgelegt ist, unterschreitet. Ist dies der
Fall, erkennt die Wertermittlungsvorrichtung 10 einen
Druckverlust.
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß die
Wertermittlungseinrichtung 10 und/oder die Druckerfassungs
einrichtung 101 radindividuell vorgesehen sein bzw. arbei
ten können. Sie können Einzelergebnisse als unterschiedli
che Werte ausgeben oder zusammen einen Wert erzeugen.
Die Wertermittlungseinrichtung 10 gibt daraufhin ein Druck
verlustsignal SD 10a an die Fahrparameterermittlungsein
richtung 11 aus. Die Fahrparameterermittlungseinrichtung 11
ermittelt in Abhängigkeit vom Signal SD 10a einen oder meh
rere Fahrparameter. Bei der vorliegenden Ausführungsform
ist es möglich, daß die Fahrparameterermittlungseinrichtung
11 den bzw. die ermittelten Fahrparameter an die Ausgabe
einrichtung 12 und/oder die Einstelleinrichtung 13 und/oder
die Überwachungseinrichtung 14 durch Signale 11a-11c über
gibt.
Bei dem durch die Fahrparameterermittlungseinrichtung 11
ermittelten Fahrparameter kann es sich um eine
(Restlauf-)Strecke und/oder (Höchst-)Geschwindigkeit
und/oder (Restlauf-)Zeitangabe handeln, es können jedoch
zusätzlich in Abhängigkeit vom ermittelten Wert auch grund
sätzliche Aufforderungen an den Fahrer, wie z. B.: "starker
Druckverlust im rechten Vorderreifen, bitte unverzüglich
rechts ranfahren" durch die Fahrparameterermittlungsein
richtung 11 aufgerufen und über die Ausgabeeinrichtung 12
an den Fahrer ausgegeben werden. Die Einstelleinrichtung 13
kann direkt eine maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit
für die Weiterfahrt, wie z. B. 80 km/h, einstellen, ohne daß
der Fahrer diese durch Betätigung des Gaspedals überschrei
ten kann.
Mittels der Überwachungseinrichtung 14 kann ein Fahrparame
ter überwacht werden. Wenn z. B. der Fahrparameter eine
Höchstgeschwindigkeit ist, kann die Überwachung einen Alarm
ausgeben, wenn die tatsächliche Geschwindigkeit höher ist.
Die Wertermittlungseinrichtung 10 kann kontinuierlich neue
Druckverlustwerte ermitteln, so daß die Fahrparameterer
mittlungseinrichtung 11 parallel dazu fortwährend neue
Fahrparameter ermittelt. Hierdurch wird insbesondere die
Möglichkeit eröffnet, auch im Falle eines geringen Druck
verlustes die Fahrt noch solange fortzusetzen, bis eine Si
cherheitsgefährdung infolge zu starken Druckverlusts auf
tritt.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Fahrparameterermitt
lungseinrichtung 11. Sie umfaßt eine Rücksetzeinrichtung
211 und eine Steuerung 212. Die Steuerung kann einen Mikro
prozessor 212a, eine Schreib/Lesespeicher (RAM) 212b und
einen Festwertspeicher (ROM) 212c aufweisen. Das Druckver
lustsignal SD 10a wird aus der Wertermittlungseinrichtung
10 in die Fahrparameterermittlungseinrichtung 11 eingege
ben. In Abhängigkeit dieses Signals ermittelt die Steuerung
212 das Fahrparametersignal Sp 21a.
Die ermittelten Fahrparameter können so abgespeichert wer
den, daß sie bei Neustart, z. B. im Falle eines Fahrerwech
sels, wieder zur Verfügung stehen. Wenn als Fahrparameter
eine Restlaufstrecke ermittelt wird, kann diese ihrer Fest
setzung entsprechend den tatsächlich gefahrenen Strecken
heruntergezählt werden. Der heruntergezählte Wert kann bei
Abschalten des Fahrzeugs abgespeichert werden, so daß er
bei Neustart in dem heruntergezählten Zustand zur Verfügung
steht. Sinngemäß das gleiche gilt, wenn eine Restlaufzeit
als Fahrparameter ermittelt wurde.
Die Ermittlung der Fahrparameter kann auch in Abhängigkeit
von durch einen Sensor 214 eingespeisten Meßwerten, Fahr
zeugkennwerten oder sonstigen Zustandsdaten erfolgen. Hier
durch können vorzugsweise solche Komponenteneinstellungen
des Fahrzeugs, die einen Einfluß auf die Belastung des de
fekten Reifens haben, wie z. B. die Einstellung des Dämp
fungssystems, berücksichtigt werden.
Bei der Ermittlung des Fahrparameters kann ein beispiels
weise im Speicher 212c abgespeichertes Berechnungsmodell
(z. B. eine Formel) herangezogen werden, um z. B. aus dem
Ist-Druck und/oder dem Druckverlust und/oder dem Druckgra
dienten eine Restlaufstrecke oder -zeit zu berechnen. Dem
Fahrer so mitgeteilt werden, daß er beispielsweise voraus
sichtlich noch 30 km mit dem defekten Reifen fahren kann,
bevor der Reifendruck unter einen sicherheitsgefährdenden
Grenzwert sinkt. Das Modell kann dabei den Zusammenhang
zwischen dem Druckverlust und verschiedenen Einflußfakto
ren, beispielsweise der Fahrgeschwindigkeit, dem Fahrzeug
gewicht und/oder anderen, den Reifen belastenden Faktoren,
beschreiben.
Der ermittelte Fahrparameter kann fortwährend an geänderte
Verhältnisse angepaßt werden: So kann er auch nach seiner
ersten Ermittlung weiter ermittelt werden und z. B. dann
ausgegeben für die Fahrzeugsteuerung verwendet werden, wenn
er ungünstigere Verhältnisse widerspiegelt als der schon
verwendete, früher ermittelte Fahrparameter (z. B. aufgrund
sehr starken Druckverlusts zuletzt ermittelter Restlauf
strecke kleiner als die früher ermittelte bzw. herunterge
rechnete Restlaufstrecke). Die auszugebenden bzw. einzure
gelnden Fahrparameter können vorab vom Fahrer oder werk
stattseitig eingegeben werden. Häufig gibt es Verfahren zur
Erkennung eines Reifendruckverlusts, bei denen zunächst ein
Verdacht aufgrund bestimmter Werte entsteht, dieser Ver
dacht jedoch noch nicht zur Ausgabe einer Warnung führt.
Ein Druckverlust wird erst dann erkannt und eine Warnung
erst dann ausgegeben, wenn sich der Verdacht aufgrund wei
terer Überprüfungen bestätigt hat. Sofern in einem solchen
System ein Fahrparameter heruntergezählt wird (Restlauf
strecke oder Restlaufzeit), kann das Herunterzählen schon
ab Vorliegen des Verdachts erfolgen.
Durch die Steuerung 212 kann ein Navigationssystem 213 an
gesteuert werden, um beispielsweise festzustellen, ob bei
einer gegebenen Restlaufstrecke von z. B. 20 km, das Anfah
ren einer Werkstatt möglich ist. Die für die Berechnung der
Steuerung 212 notwendigen Kilometerberechnungen können aus
einem Positionsermittlungssystem oder indirekt durch Inte
gration eines Geschwindigkeitssignals erfolgen, welches
z. B. aus der ABS-Sensorik kommen kann. Der hierfür notwen
dige Algorithmus kann unter der offenen und standardisier
ten Software OSEK (Offene Systeme und deren Schnittstellen
für die Elektronik im Kraftfahrzeug) für ECUs implementiert
sein. Vorzugsweise können die entsprechenden Daten von der
Steuerung 212 über ein BUS-System (z. B. CAN) von externen
Komponenten eingelesen werden.
Die Fahrparameterermittlungseinrichtung 11 enthält eine
Rücksetzeinrichtung 211, die ein Rücksetzen der Steuerung
212, insbesondere eines Statusworts oder -bits ermöglicht,
wenn der Luftdruck infolge der Reifenreparatur wieder auf
den ursprünglichen Wert ansteigt. Im Falle eines Druckan
stiegs kann die Fahrparameterermittlungseinrichtung 11 eine
Eingabe durch den Fahrer durch die in der Rücksetzeinrich
tung 211 enthaltene Eingabevorrichtung 211a anfordern.
Mit der in Fig. 2 dargestellten Fahrparameterermittlungs
einrichtung kann insbesondere die Ermittlung der Restlauf
zeit, etwa in dem Fall, in dem lediglich ein geringer
Druckverlust vorliegt, auch ohne Ausgabe eines Fahrparame
ters zur Information an den Fahrer erfolgen und z. B. für
andere oder spätere Verwendungen gespeichert werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann, je nachdem wie
stark der Druckverlust ist, flexibel reagiert werden, indem
verschiedene Verfahrensschritte nacheinander oder gleich
zeitig durchgeführt werden. Mögliche Verfahrensschritte sind
in Fig. 3 veranschaulicht. Die Reaktionsmöglichkeiten um
fassen die Ausgabe von Fahrparametern an den Fahrer
(Schritt 31), die Überwachung der Einhaltung der Fahrpara
meter (Schritt 32), die direkte Einstellung der ermittelten
Parameter für die Weiterfahrt (Schritt 33) und die Ausgabe
einer Warnung an andere Verkehrsteilnehmer (Schritt 34).
Hierdurch kann der zunehmenden Gefährdung bei steigendem
Druckverlust Rechnung getragen werden.
Ausgabeeinrichtungen zur Ausgabe der Fahrparameter können
beispielsweise ein Bordcomputer mit einem Display oder ein
Lautsprecher sein. Gegebenenfalls kann ein Navigationssy
stem auf dem Display den Fahrweg zu einer nächstgelegenen
Werkstatt anzeigen. Die Einstellung des Fahrparameters am
Fahrzeug kann über eine Motorregelung erfolgen, die die Mo
torleistung so regelt, daß die entsprechende Höchstge
schwindigkeit nicht mehr überschritten werden kann. Zur
Warnung anderer Verkehrsteilnehmer kann eine Warnblinkanla
ge genutzt werden.
Das Verfahren zur Steuerung des Reifendrucküberwachungs
systems wird im folgenden anhand der Fig. 4 erläutert.
Fig. 4 veranschaulicht den Ablauf des Verfahrens und insbe
sondere die verschiedenen Maßnahmen, die im Rahmen der
Steuerung durchgeführt werden können. In Schritt 40 wird
der Reifendruck zumindest eines Fahrzeugrads überwacht und
eine Warnung ausgegeben, falls ein bestimmter Druckverlust
auftritt. Daraufhin erfolgt in Schritt 41 in der Regel ver
anlaßt durch den Fahrer eine Korrekturmaßnahme, beispiels
weise Aufziehen eines Ersatzrades, Anwenden eines Reifenre
paratur-Sets oder die endgültige Reparatur in der Werk
statt, und eine Eingabe, mit der dem System qualitativ
und/oder quantitativ Angaben über die Korrekturmaßnahme
und/oder durchzuführende Steuerungsmaßnahme mitgeteilt wer
den. Die Eingabe kann z. B. dem System qualitativ mitteilen,
daß entweder eine provisorische oder eine endgültige Repa
ratur vorgenommen wurde. Die Eingabe kann als Statusgröße
gespeichert werden oder kann eine Statusgröße beeinflussen.
In Schritt 42 erfolgt daraufhin die Durchführung von einem
oder mehreren Verfahrensschritten (421-424) zur zukünfti
gen Steuerung des Reifendrucküberwachungssystems. Bei
spielsweise kann in Schritt 421 bei einer nur provisori
schen Korrektur (z. B. Reifenreparaturset) die ausgegebene
Warnung gelöscht werden.
In Schritt 422 kann eine Statusgröße auf einen bestimmten
Wert gesetzt werden, um Erinnerungs-, Überwachungs-
und/oder Steuerungsmaßnahmen zu veranlassen, wie sie z. B.
bezugnehmend auf Fig. 1 oder 3 beschrieben wurden. Hier
durch kann dem Fahrer beispielsweise mitgeteilt werden, daß
der nur provisorisch reparierte Reifen nicht voll belastet
werden darf, so daß z. B. eine bestimmte Höchstgeschwindig
keit nicht zu überschreiten ist. Dies kann dann entspre
chend überwacht werden.
In Schritt 423 können auf die Eingabe hin Kalibrierungswer
te für Radradien und/oder Reifendrücke verändert werden. In
der Regel wird der Reifenradius nach der Reparaturmaßnahme
nicht mehr den früheren Wert aufweisen. Dies kann z. B. bei
der Verwendung eines für den Dauerbetrieb nicht geeigneten
Ersatzrades mit geringerem Radradius und/oder Reifendruck
der Fall sein. Durch Aufpumpen kann sich der Radius vergrö
ßert haben. Im Falle einer endgültigen Korrekturmaßnahme
durch z. B. Aufziehen eines Neureifens, kann das System im
Schritt 423 für den entsprechenden Radradius bzw. dessen
Korrekturfaktor einen Standardwert setzen und diesen dann
nachkalibrieren. Bei Verwendung eines nicht für den Dauer
betrieb geeigneten Ersatzrads können im Schritt 424 auch
die Fehlererkennungsschwellwerte modifiziert werden, um ei
ne angepaßte Druckverlustüberwachung zu realisieren. Es
können auch allgemeine Regelungsparameter, z. B. Schwellen
werte oder Sollwerte, für die Brems- und/oder Motorregelung
modifiziert werden.
Das Eingabesignal kann durch Menüpunkte im Bordcomputer
oder einen, zwei oder mehrere Taster, aber auch über das
Bremspedal eingegeben werden. Vorzugsweise wird in einem
Zeitfenster eine gewisse Anzahl von Bremslichtschalterbetä
tigungen gezählt und abhängig davon die entsprechende Maß
nahme zur Steuerung veranlaßt. Für die Eingabe kann ein be
stimmtes Zeit- und/oder Geschwindigkeitsfenster nach Neu
start des Fahrzeugs zugelassen sein.
Das Verfahren zum Steuern des Reifendrucküberwachungssy
stems kann mit dem Verfahren zur Beeinflussung der Weiter
fahrt kombiniert werden. Dies kann derart geschehen, daß
ein bestimmter Wert der Statusgröße (Schritt 422) die Para
meterermittlungseinrichtung 11 (Fig. 1) anstößt, so daß
z. B. im Falle einer lediglich provisorischen Korrekturmaß
nahme ein geeigneter Fahrparameter zur Beeinflussung der
Weiterfahrt ermittelt und dann wie weiter oben beschrieben
weiterverwendet wird. Z. B. kann eine Höchstgeschwindigkeit
von 120 km/h bei Verwendung eines Reifenreparatursets ein
geregelt werden.
Beide Verfahren können gleiche Hardware-Komponenten wie,
z. B. Ausgabe-, Eingabe- und Datenverarbeitungseinrichtun
gen, nutzen. Die im Rahmen beider Verfahren notwendigen Be
rechnungen können in der Steuerung 212 der Fig. 2 durchge
führt werden. Bei der Eingabeeinrichtung zur Durchführung
der Steuerung des Reifendrucküberwachungssystems kann es
sich um die Eingabeeinrichtung 211a der Rücksetzeinrichtung
211 der Parameterermittlungseinrichtung 11 der Fig. 2 han
deln.
Claims (29)
1. Verfahren zur Beeinflussung der Weiterfahrt eines Fahr
zeugs nach erfolgtem Reifendruckverlust, mit dem
Schritt
Ermitteln eines Werts, der von einem Reifendruck ab hängt,
gekennzeichnet durch die weiteren Schritte
Ermitteln eines Werts, der von einem Reifendruck ab hängt,
gekennzeichnet durch die weiteren Schritte
- - Ermitteln eines Fahrparameters für die Weiterfahrt des Fahrzeugs in Abhängigkeit vom ermittelten Wert, und
- - Ausgeben und/oder Überwachen und/oder Einstellen des Fahrparameters.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ermittlung des Fahrparameters auch in Abhängigkeit
von Fahrzeugkennwerten erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Fahrparameter eine Strecke und/oder eine
Zeit und/oder eine Geschwindigkeit angibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Fahrparameter eine Restlaufzeit der Reifen und/oder
eine zulässige oder empfohlenen Höchstgeschwindigkeit
des Fahrzeugs vorgegeben werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Fahrparameter ausgegeben oder
eingestellt oder überwacht wird, wenn der ermittelte
Wert einen Grenzwert passiert.
6. verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Fahrparameter und/oder eine War
nung an den Fahrer und/oder Hinweise zur Abhilfe des
Defekts optisch und/oder akustisch ausgegeben werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine akustische und/oder visuelle
Warnung an andere Verkehrsteilnehmer ausgegeben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Maßgabe des Fahrparameters die Ausgabe, Einstel
lung und Warnung anderer Verkehrsteilnehmer unabhängig
voneinander gleichzeitig und/oder in der angegebenen
Reihenfolge erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einregelung des Fahrparameters
ohne Einflußmöglichkeit durch den Fahrer erfolgt.
10. verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der ermittelte Wert ein Reifendruck
ist.
11. Beeinflussungsvorrichtung zur Beeinflussung der Weiter
fahrt eines Fahrzeugs, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche,
mit einer Wertermittlungsvorrichtung, zum wiederholten
Ermitteln eines Werts, der von einem Reifendruck ab
hängt,
gekennzeichnet durch
gekennzeichnet durch
- - eine Fahrparameterermittlungsvorrichtung zur Ermitt lung von mindestens einem Fahrparameter für die Wei terfahrt des Fahrzeugs in Abhängigkeit vom ermittel ten Wert, und
- - eine Ausgabe- und/oder eine Überwachungs- und/oder ei ne Einstellvorrichtung zur Ausgabe des Fahrparameters an den Fahrer bzw. zur Einstellung des Fahrparameters am Fahrzeug.
12. Verfahren zum Steuern eines Reifen
drucküberwachungssystems, mit den Schritten
nach einer Korrekturmaßnahme nach dem Druckverlust die Steuerung in Abhängigkeit von der Maßnahme erfolgt, mit der der Druckverlust korrigiert wurde.
- - Überwachen des Reifendrucks zumindest eines Fahr zeugrads, und
- - Ausgeben einer Warnung, wenn ein bestimmter Druck verlust erkannt wird,
nach einer Korrekturmaßnahme nach dem Druckverlust die Steuerung in Abhängigkeit von der Maßnahme erfolgt, mit der der Druckverlust korrigiert wurde.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung eine oder mehrere der folgenden Maßnahmen
umfaßt:
- - Warnmaßnahmen,
- - Setzen einer Statusgröße,
- - Kalibrierungsmaßnahmen für Radradien und/oder Rei fendrücke, und
- - Setzen von Fehlererkennungsschwellenwerten.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach einer provisorischen Korrekturmaß
nahme eine Warnung geändert, insbesondere zurückgesetzt
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß nach einer provisorischen Korrek
turmaßnahme eine die Warnung auslösende Größe geändert
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Kalibrierungswert für eine Radgeschwindigkeit geän
dert wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß nach einer provisorischen Korrek
turmaßnahme eine Statusgröße auf einen Wert gesetzt
wird, der Erinnerungs- oder Überwachungs- oder Steue
rungsmaßnahmen veranlaßt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß nach einer endgültigen Korrektur
maßnahme eine Statusgröße auf einen neutralen Wert ge
setzt und/oder eine Warnung zurückgesetzt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vornahme einer Korrekturmaßnah
me und/oder die Art der Korrekturmaßnahme durch den
Fahrer eingegeben wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fahrereingabe über das Bremspedal erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fahrereingabe für ein Zeit- und/oder Geschwindig
keitsfenster nach Neustart des Fahrzeugs zugelassen
wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß nach einer provisorischen Korrek
turmaßnahme eine Statusgröße auf einen Wert gesetzt
wird, der die Maßnahmen des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 veranlaßt.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß das Überwachen des Reifendrucks und
das Ausgeben einer Warnung im Rahmen des Beeinflus
sungsverfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 er
folgt, wobei der ermittelte Wert ein Reifendruck ist.
24. Verfahren nach Anspruch 23 und Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die geänderte Warnung nach Anspruch 5
ausgegeben wurde.
25. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach Wiederer
reichen des Reifen-Solldrucks, Reset des Systems
und/oder Wiederherstellen des ordnungsgemäßen Zustandes
der Reifen einen Abfrage erfolgt, ob neue Reifen aufge
zogen wurden und/oder ob die Restlaufzeit wieder auf
den Ursprungswert zurückgesetzt wurde oder ob der Rei
fendruck angepaßt und die Restlaufzeit nicht zurückge
setzt, aber die Anzeige weggenommen werden soll.
26. Vorrichtung zum Steuern eines Reifendrucküberwachungs
systems, mit
eine Steuerungseinrichtung (42), die nach einer Korrek turmaßnahme nach dem Druckverlust die Steuerung in Ab hängigkeit von der Maßnahme vornimmt, mit der der Druckverlust korrigiert wurde.
- - einer Überwachungseinrichtung (40) zum Überwachen des Reifendrucks zumindest eines Fahrzeugrads, und
- - einer Ausgabeeinrichtung (421) zum Ausgeben einer Warnung, wenn ein bestimmter Druckverlust erkannt wird
eine Steuerungseinrichtung (42), die nach einer Korrek turmaßnahme nach dem Druckverlust die Steuerung in Ab hängigkeit von der Maßnahme vornimmt, mit der der Druckverlust korrigiert wurde.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch eine
Eingabeeinrichtung (41) zum Eingeben einer Information
betreffend die Korrekturmaßnahme.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingabeeinrichtung ein Pedal des Fahrzeugs um
faßt.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 26 bis 28, gekenn
zeichnet durch ein Statusregister (422) zum Speichern
einer Statusgröße, nach deren Maßgabe Vorrichtungskom
ponenten (421, 423, 424) betrieben werden.
Priority Applications (2)
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DE19915232 | 1999-04-03 | ||
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