DE19943998C2 - Multifunktionaler Fahrzeugsitz - Google Patents

Abstract

Bei einem Fahrzeugsitz, insbesondere einem Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens zwei Einstellern zur Einstellung des Fahrzeugsitzes oder Teilen davon und wenigstens einem Bedienelement zur Betätigung eines Einstellers, ist ein gemeinsames Bedienelement für wenigstens zwei Einsteller vorgesehen.

Description

Die Erfindung betrifft einen multifunktionalen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.

Bei einem bekannten multifunktionalen Fahrzeugsitz dieser Art (DE 197 25 175 A1) sind zahlreiche Einstellvorrichtungen vorgesehen, um einen möglichst großen Sitz­ komfort zu bieten. Es ist für den Benutzer schwierig, die zugehörigen Bedienele­ mente zu unterscheiden und den einzelnen Einstellvorrichtungen zuzuordnen, so daß nur ein geübter Benutzer die Möglichkeiten des Fahrzeugsitzes optimal auszunützen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs ge­ nannten Art zu schaffen, welcher eine einfache Einstellbedienung erfordert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Dadurch, daß das gemeinsame Bedienelement einen druckempfindlichen Überzug aufweist, wird die Bedienung für den Benutzer einfacher. Vorzugsweise gibt das Bedienelement den Fahrzeugsitz wieder und weist verschiedene Bedienbereiche auf, die den verschiedenen Einstellvorrichtungen zugeordnet sind, wobei dann die Be­ dienbereiche an Stellen der Wiedergabe des Fahrzeugsitzes angeordnet sind, die von der entsprechenden Einstellvorrichtung betätigt werden. Der Benutzer, der die Zu­ ordnung einfach erkennt, kann dann gezielt einzelne Einstellvorrichtungen auswählen. Die Betätigung des Bedienelements erfolgt durch Druck. Weist das Fahrzeug ein Spracherkennungssystem auf, kann das Bedienelement auch akustisch betätigt werden.

Im folgenden ist die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.

In beiden Ausführungsbeispielen weist ein Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug meh­ rere Einstellvorrichtungen auf, beispielsweise einen Längseinsteller zur Verände­ rung der Sitzposition in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges, einen Höheneinsteller zur Veränderung der Höhe der Sitzfläche über dem Fahrzeugboden, einen Sitznei­ gungseinsteller zur Veränderung der Neigung der Sitzfläche gegenüber dem Fahr­ zeugboden und einen Lehneneinsteller zur Veränderung der Neigung der Rücken­ lehne gegenüber dem Fahrzeugboden oder gegenüber der Sitzfläche. Die Einstell­ vorrichtungen werden elektromotorisch, gegebenenfalls auch pneumatisch oder hy­ draulisch angetrieben. Dabei weist in der Regel jede Einstellvorrichtung einen eige­ nen Antrieb auf, der zur Steuerung an ein Bedienelement angeschlossen ist und von diesem einschaltbar und wieder ausschaltbar ist. Erfindungsgemäß ist ein gemein­ sames Bedienelement für mehrere Einstellvorrichtungen vorgesehen, das dann im Armaturenbrett (Vordersitz und Rücksitz), in der Mittelkonsole (Rücksitz und Bei­ fahrersitz) oder am Fahrzeugsitz (z. B. Armlehne) angeordnet ist.

Im ersten Ausführungsbeispiel ist das gemeinsame Bedienelement als sogenannter Touchscreen-Monitor ausgebildet, der ein Bild des Fahrzeugsitzes darstellt. Indem der Benutzer des Fahrzeugsitzes den jeweiligen Bereich, den er einstellen möchte, auf dem Touchscreen-Monitor mit dem Finger antippt, wird die entsprechende Ein­ stellvorrichtung aktiviert, d. h. der zugehörige Antrieb eingeschaltet. Die Betätigung der Einstellvorrichtung wird auf dem Touchscreen-Monitor visuell angezeigt. Sie kann auch zusätzlich akustisch angezeigt werden. Für die verschiedenen Einstell­ richtungen (in der Regel zwei) sind vorzugsweise Pfeilsymbole vorgesehen, die dann entsprechend anzutippen sind. Entfernt der Benutzer seinen Finger vom Touchscreen-Monitor, wird die Einstellvorrichtung deaktiviert, d. h. der zugehörige Antrieb ausgeschaltet. Der Touchscreen-Monitor kann auch andere Bedienelemente im Kraftfahrzeug ersetzen, beispielsweise indem eine Menüführung vorgesehen ist. Der Touchscreen-Monitor kann auch so angeschlossen sein, daß er auch Fernsehsi­ gnale und/oder die Anweisungen eines Leitsystems wiedergibt und/oder frei pro­ grammierbar ist.

Im zweiten Ausführungsbeispiel ist das gemeinsame Bedienelement als dreidimen­ sionales Sitzmodell ausgebildet, das die Form des Fahrzeugsitzes wiedergibt. Das Sitzmodell ist mit einer druckempfindlichen Folie überzogen, die bewegungslose Druckschalter in den einzustellenden Teilen des Fahrzeugsitzes aufweist und die in gleicher oder ähnlicher Weise wie ein Touchscreen-Monitor funktioniert (dreidimensionaler Touchscreen). Indem der Benutzer des Fahrzeugsitzes den je­ weiligen Bereich, den er einstellen möchte, an dem Sitzmodell mit dem Finger an­ tippt, wird die entsprechende Einstellvorrichtung aktiviert, d. h. der zugehörige An­ trieb eingeschaltet. Die Betätigung der Einstellvorrichtung wird akustisch und/oder optisch, beispielsweise durch LEDs am Sitzmodell, angezeigt. Um die verschiede­ nen Einstellrichtungen (in der Regel zwei) auszuwählen, kann der Benutzer bei­ spielsweise zum Vorschwenken der Rückenlehne auf die Rückseite der Rückenleh­ ne im Sitzmodell und zum Zurückschwenken der Rückenlehne auf die Vorderseite der Rückenlehne im Sitzmodell drücken. Entfernt der Benutzer seinen Finger vom Sitzmodell, wird die Einstellvorrichtung deaktiviert, d. h. der zugehörige Antrieb ausgeschaltet. Durch einen Umschalter kann das gleiche Sitzmodell für den Fah­ rersitz, den Beifahrersitz oder einen Rücksitz im Fond verwendet werden. In einer abgewandelten Ausführungsform gibt das Sitzmodell nur einen halben Fahrzeugsitz oder eine zweidimensionale Projektion desselben wieder und ist in der Seitenblende angeordnet.

Claims (6)

1. Multifunktionaler Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit wenig­ stens zwei Einstellvorrichtungen zur Einstellung des Fahrzeugsitzes oder Tei­ len davon und wenigstens einem gemeinsamen Bedienelement zur Betätigung von wenigstens zwei Einstellvorrichtungen, wobei das gemeinsame Be­ dienelement als dreidimensionales Sitzmodell ausgebildet ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das gemeinsame Bedienelement einen druckempfindlichen Überzug aufweist.

2. Multifunktionaler Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame Bedienelement den Fahrzeugsitz wiedergibt.

3. Multifunktionaler Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das gemeinsame Bedienelement für jede Einstellvorrichtung wenigstens einen Bedienbereich aufweist, der bei Betätigung der entsprechen­ den Einstellvorrichtung aktiviert.

4. Multifunktionaler Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame Bedienelement für jede Einstellrichtung jeder Einstellvorrich­ tung einen Bedienbereich aufweist.

5. Multifunktionaler Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame Bedienelement bei Aufnahme eines Drucks eine der Einstellvorrichtungen aktiviert und bei Nachlassen des Drucks die Einstellvorrichtung deaktiviert.

6. Multifunktionaler Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame Bedienelement die Betätigung einer Einstellvorrichtung optisch und/oder akustisch anzeigt.