Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zurverfügungstel
len zusätzlicher Dienste an einem Teilnehmeranschluß gemäß
der Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Kommunikations
system und einen Switch zur Durchführung des Verfahrens.
Hintergrund der Erfindung
Mit der Deregulierung des Telekommunikationsmarktes stehen
dem Nutzer von Telekommunikationsdienstleistungen eine
Vielzahl von Telekommunikationsanbietern mit zugehörigen
Kommunikationsnetzen zur Verfügung. Um das Durchschalten
von Telekommunikationsverbindungen von einem Kommunikations
netz eines ersten Anbieters zu einem zweiten Kommunikations
netz eines zweiten Anbieters zu ermöglichen, sind die
Kommunikationsnetze durch sogenannte Interconnectanschlüsse
zusammengeschaltet (alias Intercarrieranschlüsse). Man
spricht auch von POIs (Point of Interconnect).
Insbesondere hat der ehemalige Monopolist, in Deutschland
die Deutsche Telekom AG, mit einer Vielzahl von alternati
ven Anbietern von Telekommunikationsdienstleistungen eine
Interconnection der jeweiligen Kommunikationsnetze verein
bart. Da der ehemalige Monopolist über die meisten der
Teilnehmeranschlußleitungen von den jeweiligen Ortsvermitt
lungsstellen zu den einzelnen Endteilnehmern verfügt (soge
nannte "Last Mile"), sind die alternativen Anbieter von Te
lekommunikationsdienstleistungen auf eine Zusammenschaltung
ihrer Netze mit dem ehemaligen Monopolisten angewiesen. Mit
Entfall des Monopols für den Endzugang zum Kunden, etwa auf
grund von Deregulierungsvorschriften oder neuer Techniken,
wie Realisierung des Endzugangs durch eine Funkverbindung,
werden wohl auch die Kommunikationsnetze der alternativen
Anbieter mehr und mehr zusammengeschaltet werden.
Die entstehende Struktur mehrerer zusammengeschalteter
Kommunikationsnetze verschiedener Anbieter von Telekommuni
kationsdienstleistungen läßt die Wahlmöglichkeiten eines
Nutzers, aber auch seine Anforderungen an die Qualität der
zur Verfügung gestellten Dienste steigen. Insbesondere
besteht ein Bedarf, einem Teilnehmer zusätzliche Dienste
zur Verfügung zu stellen, die eine Integration von Telefon
netzdiensten und Internetdiensten am Teilnehmeranschluß
betreffen, sei es beim rufenden Teilnehmer oder beim gerufe
nen Teilnehmer. Die Bereitstellung neuer Dienste ermöglicht
dabei einen Wettbewerb der Telekommunikationsdiensteanbie
ter, der nicht auf Preiskämpfe beschränkt ist, sondern in
Bezug auf die angebotenen Dienstleistungen erfolgt.
Weiter besteht zur Zeit ein Ungleichgewicht insofern, als
bereits bestehende Dienste allein einem rufenden Teilnehmer
zur Verfügung stehen. Beispielsweise ist es bisher allein
einem rufenden Teilnehmer möglich, durch Preselektion oder
auf Call-by-Call Basis ein bestimmtes Kommunikationsnetz
für eine gewünschte Verbindung auszuwählen. Dieses Ungleich
gewicht gilt es zu beheben.
Aufgabe der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufga
be zugrunde, ein Verfahren sowie ein Kommunikationssystem
und einen Switch zur Durchführung des Verfahrens bereitzu
stellen, die in einer Telekommunikationsumgebung, in der
mehrere Kommunikationsnetze verschiedener Anbieter mit ver
schiedenen Diensten zusammengeschaltet sind, einem Endteil
nehmers zusätzliche Telekommunikationsdienste zur Verfügung
stellen.
Zusammenfassung der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Kommunikationssystem mit
den Merkmalen des Anspruchs 32 und einen Switch mit den
Merkmalen des Anspruchs 35 gelöst. Bevorzugte und vorteil
hafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprü
chen angegeben.
Danach zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, daß, ausge
hend von einer bereits bestehenden Verbindung zwischen dem
Switch eines selektierten Kommunikationsnetzes und einem
Endgerät des Teilnehmeranschlusses, zu einem eingehenden
oder abgehenden weiteren Verbindungswunsch oder Dienste
wunsch eine Signalisierung zwischen dem Switch und dem Teil
nehmeranschluß über die bereits bestehende Verbindung er
folgt und daraufhin ein zusätzlicher Dienst betreffend den
neuen Verbindungswunsch bzw. Dienstewunsch am Teilnehmeran
schluß zur Verfügung gestellt wird.
Insbesondere handelt es sich bei der bereits bestehenden
Verbindung und der neuen Verbindung zum einen um eine
Verbindung mit Leitungsvermittlung (insbesondere Telefonie)
und zum anderen um eine Verbindung mit Paketvermittlung
(insbesondere Internetverbindung), zu deren Integration am
Teilnehmeranschluß erfindungsgemäß neue Dienste zur Verfü
gung gestellt werden.
Ein zusätzlicher Dienstewunsch betrifft beispielsweise das
zur Verfügung stellen eines Übersetzungsservices für die
bereits bestehende Verbindung.
Bevorzugt erfolgt die Signalisierung mit dem Switch teilneh
meranschlußseitig durch eine dem Teilnehmeranschluß zugeord
nete TK-Einrichtung, die mit den am Teilnehmeranschluß
vorhandenen Endgeräten verbunden ist und eine intelligente
Service-Einheit zur Kommunikation mit dem Switch des selek
tierten Kommunikationsnetzes darstellt.
Die Erfindung ermöglicht durch eine Kommunikations bzw.
Signalisierung auf einer bereits bestehenden Verbindung
zwischen dem Teilnehmeranschluß und einem Switch des selek
tierten Kommunikationsnetzes die Zurverfügungstellung
zusätzliche Telekommunikationsdienste am Teilnehmeran
schluß. Der blockierende Besetzt-Zustand, der im Stand der
Technik bei Vorliegen einer Verbindung auf der Teilnehmeran
schlußleitung das zur Verfügung Stellen von Diensten verhin
dert, wird durch die Erfindung aufgehoben, insbesondere
unter dem Aspekt der Integration von Telefonnetz- und
Internetdiensten. Durch Selektion (Preselektion oder auf
Call-by-Call Basis) des Kommunikationsnetzes, über das
eingehende oder ausgehende Verbindungen geroutet werden,
kann ein Nutzer dabei einen Diensteanbieter auswählen, der
die gewünschten Dienste am Teilnehmeranschluß zur Verfügung
stellt.
In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung werden zusätz
liche Dienste an einem gerufenen Teilnehmeranschluß zur
Verfügung gestellt. Diese Ausgestaltung der Erfindung
zeichnet sich zunächst durch eine Kommunikationsstruktur
aus, in der ein Nutzer preselektiert, über welches Kommuni
kationsnetz an ihn gerichtete Verbindungswünsche komplet
tiert werden. Das ausgewählte Kommunikationsnetz ist dabei
ggf. mit weiteren Kommunikationsnetzen weiterer Anbieter
von Telekommunikationsdienstleistungen zusammengeschaltet.
Es laufen somit sämtliche, an einen bestimmten Teilnehmeran
schluß gerichtete Telekommunikationsverbindungen über das
gleiche Kommunikationsnetz und insbesondere über einen
bestimmten Switch dieses Netzes, der die Verbindungen dann
zum gerufenen Teilnehmeranschluß komplettiert. Dies kann
beispielsweise über das Netz des ehemaligen Monopolisten
erfolgen, alternativ jedoch beispielsweise auch über eine
Funkstrecke als Endzugang zum Teilnehmeranschluß.
Ausgehend von dieser Kommunikationsstruktur wirken der
terminierende Switch des preselektierten Kommunikationsnet
zes und eine am Teilnehmeranschluß angeordnete TK-Einrich
tung, die im folgenden auch als iSA (intelligenter Service
Agent) bezeichnet wird, zum Zurfügungstellen zusätzlicher
Dienste an dem gerufenen Teilenehmeranschluß zusammen.
Hierzu wird ein eingehender weiterer Verbindungswunsch der
TK-Einrichtung des Teilnehmeranschlusses über die bereits
bestehende Verbindung bzw. den zugehörigen durchgeschalte
ten Nutzkanal signalisiert, teilt die TK-Einrichtung den
Verbindungswunsch einem Nutzer mit und wird in Abhängigkeit
von Steuerbefehlen des Nutzers oder vorprogrammierten Steu
erbefehlen eine neue Verbindung zum zweiten TK-Gerät in Zu
sammenspiel mit dem Switch hergestellt oder eine solche
zurückgewiesen.
Durch Zusammenführen sämtlicher einen Teilnehmeranschluß
betreffender Verbindungen an einem bestimmten Switch eines
preselektierten Kommunikationsnetzes und durch Zurverfü
gungsstellen einer intelligenten TK-Einrichtung am Teilneh
meranschluß, die mit dem komplettierenden Switch zusammen
wirkt, ist es möglich, auch einem gerufenen Telekomunikati
onsnutzer zusätzliche Dienste zur Verfügung zu stellen. Der
komplettierende Switch kennt dabei und hat Zugriff auf sämt
liche Verbindungen eines betrachteten Teilnehmeranschlus
ses.
In einer bevorzugten Weiterbildung sind am Teilnehmeran
schluß mindestens zwei Endgeräte vorgesehen, wobei das
erste Endgerät ein Computer ist, der über den Switch in ein
Paketvermittlungsnetz, insbesondere das Internet eingewählt
ist. Die Ausgangssituation ist somit kurz gesagt die, daß
ein Nutzer des Computers im Internet "surft". Der neue Ver
bindungswunsch betrifft einen Telefonanruf oder eine Telefax
übermittlung.
Die TK-Einrichtung teilt einen eingehenden weiteren Verbin
dungswunsch dem Nutzer mit. Hierzu erzeugt die TK-Einrich
tung mit Vorteil ein akustisches, optisches oder audiovisu
elles Signal, etwa eine Pop-Up Nachricht auf dem Bildschirm
des Computers, durch das dem Benutzer des Computers mitge
teilt wird, daß ein Verbindungswunsch zu dem zweiten TK-Ge
rät vorliegt.
Der Nutzer kann nun einen Steuerbefehl eingeben, in dem er
mitteilt, daß der neue Verbindungswunsch zurückgewiesen
werden soll, alternativ die Computerverbindung abgebrochen
und die Verbindung zu dem gerufenen zweiten TK-Gerät herge
stellt werden soll, alternativ er einen Teil seiner Band
breite zur Herstellung einer Verbindung zum zweiten TK-Ge
rät parallel zu der Internet-Sitzung zur Verfügung stellt,
oder alternativ der Telefonanruf per Voice over-IP-Technik
oder ähnliche Techniken auf den Computer gegeben werden
soll. Ebenfalls kann vorgesehen sein, daß eine bestimmte
Reaktion nicht beim Nutzer abgefragt wird, sondern bereits
in der TK-Einrichtung vorprogrammiert ist.
In Abhängigkeit von den Steuerbefehlen des Nutzers oder
entsprechender vorprogrammierter Steuerbefehlen veranlaßt
die TK-Einrichtung dann einen der folgenden Vorgänge.
In einer ersten Alternative wird dem Switch und/oder dem
Computer signalisiert, die Verbindung zwischen Switch und
Computer zu trennen oder zu unterbrechen und zu dem neuen
Verbindungswunsch über die Teilnehmeranschlußleitung bzw.
den darauf durchgeschalteten Kanal eine Verbindung zwischen
dem Switch und dem zweiten Endgerät herzustellen und durch
zuschalten. Da sowohl die bisherige Verbindung als auch die
neue Verbindung über den Switch des preselektierten Kommuni
kationsnetzes komplettiert werden, kann der komplettierende
Switch die entsprechenden Vorgänge auslösen bzw. ausführen.
In seiner zweiten Alternative signalisiert die TK-Einrich
tung dem Switch und/oder dem Computer, die Datenübertra
gungsrate der Verbindung zwischen Switch und Computer zu
vermindern, die Daten der bisherigen Verbindung mit den
Daten der neuen Verbindung auf dem verwendeten Kanal zu
multiplexen und zusätzlich zu der bestehenden Verbindung
zwischen dem Switch und dem Computer eine Verbindung zwi
schen dem Switch und dem zweiten Endgerät herzustellen und
durchzuschalten. Der bereits bestehende Nutzkanal zwischen
Computer und Switch wird somit durch Multiplexen für beide
Verbindungen verwendet. Im Falle analoger Sprachsignale
sind diese dabei vor dem Multiplexen in ein digitales
Sprachsignal umzuwandeln, daß bevorzugt zur Verminderung
der Bandbreite zusätzlich komprimiert wird.
Diese Variante hat den günstigen Effekt, daß die Kosten für
die Terminierung des Anschlusses reduziert werden, da nun
zwei Verbindungen über nur einen Datenkanal komplettiert
werden. Somit ist es dem Betreiber des preselektierten Tele
kommunikationsnetzes möglich, die Terminierung einer TK-Ver
bindung zu verbilligten Konditionen anzubieten. Komplet
tiert der komplettierende Switch eine TK-Verbindung bei
spielsweise über das Zugangsnetz des ehemaligen Monopoli
sten, in Deutschland die Deutsche Telekom AG, so muß er an
diesen hierfür eine bestimmte Gebühr zahlen, in Deutschland
zur Zeit 1,97 Pfennig. Wenn er nun eine zweite TK-Verbin
dung über denselben Nutzkanal komplettiert, so muß er die
anfallenden Terminierungskosten (von 1,97 Pf/min) trotzdem
nur einmal an den ehemaligen Monopolisten entrichten. Die
Kostenersparnis liegt auf der Hand.
In einer dritten Alternative signalisiert die TK-Einrich
tung dem Switch, den neuen Verbindungswunsch zu ignorieren
und dem rufenden Endgerät den Besetzt-Zustand mitzuteilen.
In einer vierten Alternative wird der Telefonanruf per
Voice over-IP-Technik auf den Computer gegeben und die neue
Telefonverbindung zum Computer komplettiert. Im Falle eines
eingehenden Telefaxes wird dieses vom Switch in eine e-mail
umgewandelt, zum Computer übertragen und auf dem Bildschirm
des Computers dargestellt und/oder in einem Speichermedium
des Computers abgelegt. Die bisherige Internetverbindung
wird dabei bevorzugt unter Multiplexen der jeweiligen Daten
parallel beibehalten oder alternativ abgebrochen und nach
Beendigung des Telefongesprächs bzw. der Telefaxübertragung
automatisch erneut hergestellt.
In einer anderen Weiterbildung der Erfindung sind am Teil
nehmeranschluß mindestens zwei Telefone vorhanden. Bei
einem eingehenden weiteren Verbindungswunsch signalisiert
die TK-Einrichtung dem Switch, die Daten der bisherigen Ver
bindung mit den Daten der neuen Verbindung auf der Teilneh
meranschlußleitung zu multiplexen und zusätzlich zu der be
stehenden Verbindung zum ersten Telefon die neue Verbindung
zum zweiten Telefon zu komplettieren. Im bevorzugten Falle
eines analogen Teilnehmeranschlusses werden die beiden Tele
fongespräche hierzu auf einer aufzubauenden Modemverbindung
zwischen dem Switch und der TK-Einrichtung gemultiplext.
In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die TK-Einrich
tung Mittel zum Erkennen eines bestimmten Codes auf und
signalisiert die TK-Einrichtung für den Fall, daß die vom
Switch übertragenden Signalisierungsinformationen diesen
Code enthalten, dem Switch und/oder dem ersten Endgerät,
die Verbindung zwischen Switch und dem ersten Endgerät
sogleich zu trennen oder zu unterbrechen und daraufhin die
neue Verbindung zu komplettieren, d. h. herzustellen und zum
Endgerät durchzuschalten.
Es handelt sich hierbei um einen Dienst, der gewissermaßen
eine Notruffunktion verwirklicht. Bestimmte Anrufe, die
sich durch einen vorbestimmten Code auszeichnen, dominieren
grundsätzlich gegenüber einer anderen Verbindung, insbeson
dere einer Computer- bzw. Internetverbindung, so daß letzte
re unterbrochen oder vollständig beendet und der eingehende
Ruf zum gerufenen TK-Gerät durchgestellt wird. Bei dem Code
handelt es sich beispielsweise um bestimmte Telefonnummern
eines rufenden Teilnehmeranschlusses. Diese Erfindungsvari
ante stellt sicher, daß bestimmte Personen wie Familie, na
hestehende Freunde, wichtige Berufspartner etc. auch bei
einem "Surfen" des Nutzers am Teilnehmeranschluß im Inter
net oder bei einem Dauergespräch sogleich eine freie Lei
tung erhalten, so daß der Ruf durchgestellt werden kann.
Ein entsprechendes Verfahren kann auch bei abgehenden Rufen
verwendet werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung
werden zusätzliche Dienste an einem rufenden Teilnehmeran
schluß zur Verfügung gestellt. Dabei sind am rufenden Teil
nehmeranschluß mindestens zwei Endgeräte vorgesehen und ist
zwischen einem ersten Endgerät und dem Switch bereits eine
Verbindung durchgeschaltet. Erfindungsgemäß wird ein abge
hender Verbindungswunsch des zweiten Endgerätes dem Switch
über die bereits bestehende Verbindung signalisiert und
wird die neue Verbindung daraufhin unter Multiplexen beider
Verbindungen auf der Teilnehmeranschlußleitung oder Abbruch
der bisherigen Verbindung hergestellt.
In einer ersten Ausgestaltung dieser Erfindungsvariante ist
das erste Endgerät ein Computer, der über den Switch in ein
Paketvermittlungsnetz, insbesondere das Internet, einge
wählt ist. Der neue Verbindungswunsch betrifft eine Telefon
verbindung oder eine Telefaxübermittlung. Dabei signali
siert die TK-Einrichtung dem Switch und/oder dem Computer,
die Verbindung zwischen Switch und Computer zu trennen oder
zu unterbrechen und die Teilnehmeranschlußleitung für den
neuen Verbindungsaufbau freizugeben, worauf die neue Verbin
dung aufgebaut wird. Dieser grundlegende Dienst kann von
dem Switch der Teilnehmervermittlungsstelle des Netzes
erfolgen, an den der Teilnehmeranschluß direkt angeschlos
sen ist, in der Regel das Netz des ehemaligen Monopolisten.
In einer zweiten Ausgestaltung dieser Erfindungsvariante
ist wird zusätzlich zu der bestehenden Verbindung des
Computers eine Verbindung des zweiten Endgeräts aufgebaut
und vom Switch durchgeschaltet, wobei die TK-Einrichtung
die Daten der bisherigen Verbindung mit den Signalisie
rungs- und Nutzdaten der neuen Verbindung multiplext, und
der Switch ein Demultiplexen und Aufteilen der Daten auf
die jeweiligen Verbindungen vornimmt.
In einer dritten Ausgestaltung dieser Erfindungsvariante
sind beide Endgeräte Telefone und wird zusätzlich zu der be
stehenden Verbindung des ersten Gerätes eine Verbindung des
zweiten Endgeräts aufgebaut und vom Switch durchgeschaltet,
wobei die TK-Einrichtung die Daten der bisherigen Verbin
dung mit den Daten der neuen Verbindung auf der Teilneh
meranschlußleitung multiplext. Im Falle einer analogen Teil
nehmeranschlußleitung werden die beiden Telefonverbindungen
dazu auf einer aufzubauenden Modemverbindung zwischen der
TK-Einrichtung und dem Switch gemultiplext.
Ein erfindungsgemäßes Kommunikationssystem weist einen
Teilnehmeranschluß, an den mindestens ein Endgerät ange
schlossen ist, einen dem Teilnehmeranschluß zugeordneten
Switch eines Kommunikationsnetzes, das ein Nutzer des Teil
nehmeranschlusses aus einer Mehrzahl von Kommunikationsnet
zen selektiert, wobei das Kommunikationsnetz gegebenenfalls
mit weiteren Kommunikationsnetzen zusammengeschaltet ist,
und eine dem Teilnehmeranschluß zugeordneten TK-Einrichtung
auf, die mit dem Switch zum zur Verfügung stellen zusätzli
cher Dienste am Teilnehmeranschluß auf einem durchgeschalte
ten Kanal des Teilnehmeranschlusses Signalisierungsinforma
tionen austauscht.
Ein erfindungsgemäßes Switch weist Mittel zum Signalisieren
eines neuen Verbindungswunsches zu einem Teilnehmeranschluß
auf einer bereits durchgeschalteten Verbindung zum gleichen
Teilnehmeranschluß und Mittel zum Empfangen und Auswerten
von Signalisierungsinformationen des Teilnehmeranschlusses
auf.
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren der Zeichnung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Kommunikationsstruktur
mit zwei zusammengeschalteten Telekommunikati
onsnetzen;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Kommunikationsstruktur
mit mehreren zusammengeschalteten Telekommunika
tionsnetzen;
Fig. 3 den zeitlichen Befehlslauf eines Verfahrens zur
Zurverfügungstellung neuer Dienste an einem
gerufenen Teilnehmeranschluß,
Fig. 4 den zeitlichen Befehlslauf eines Verfahrens zur
Zurverfügungstellung neuer Dienste an einem
rufenden Teilnehmeranschluß, und
Fig. 5 den zeitlichen Befehlslauf eines Verfahrens zur
Zurverfügungstellung neuer Dienste an einem
rufenden oder gerufenen Teilnehmeranschluß.
Fig. 1 zeigt eine Kommunikationsstruktur mit zwei Kommuni
kationsnetzen 3, 4, die über Interconnectpunkte POI (Points
of Interconnect) zusammengeschaltet sind. Eine Intercon
nection zwischen den Kommunikationsnetzen wird üblicherwei
se durch an sich bekannte Interconnectanschlüsse (nicht dar
gestellt) zur Verfügung gestellt, die 2 MBit/s-Leitungen
(E1-Gruppen) der Netze zusammenschalten und einen Netzüber
gang verwirklichen.
An einen Teilnehmeranschluß 5 sind mehrere TK-Endgeräte, im
vorliegenden Fall ein Personalcomputer (PC) 51 und ein Tele
fon 52 angeschlossen. Dem Teilnehmeranschluß 5 ist des wei
teren eine TK-Einrichtung 53 zugeordnet, die zwischen einen
Netzabschluß NT des Teilnehmeranschlusses und die Endgeräte
51, 52 gesetzt ist. Bei der TK-Einrichtung handelt es sich
um einen intelligenten Service-Agentes (iSA). Die TK-Ein
richtung 53 weist einen Mikroprozessor mit den üblichen Pe
ripheriebausteinen wie RAM-Baustein und ROM-Baustein auf.
Die auszuführenden Funktionen werden als Software 13 auf
dem Mikroprozessor realisiert.
Die Geräte des Teilnehmeranschlusses 5 sind über den Netzab
schluß NT und eine Teilnehmeranschlußleitung an die lokale
Ortsvermittlungsstelle 41 des Kommunikationsnetzes 4 ange
schlossen, das den Endzugang zum Teilnehmeranschluß 5 zur
Verfügung stellt (Last Mile). In Deutschland handelt es
sich hierbei um das Ortsnetz der Deutsche Telekom AG. Auf
der Teilnehmeranschlußleitung steht bei analogen Anschlüs
sen ein analoger Nutzkanal zur Signalübertragung zur Verfü
gung. Bei einem digitalen Anschluß stehen in Abhängigkeit
von der Anschlußart auch mehrere Nutzkanäle zur Verfügung,
etwa zwei B-Kanäle bei einem ISDN-Basisanschluß.
An das Netz 4 sind weitere Teilnehmeranschlüsse angeschlos
sen. Dargestellt ist des weiteren der an die lokale Ortsver
mittlungsstelle 42 angeschlossene Anschluß 6 mit einem PC
61, einem Telefon 62 und einer TK-Einrichtung 63. Der
Aufbau ist identisch dem Aufbau des Teilnehmeranschlusses
5.
Eine Verbindung vom Anschluß 6 als rufendem Anschluß zum
Anschluß 5 als gerufenem Anschluß wird zunächst über die
Teilnehmeranschlußleitung zur Ortsvermittlungsstelle bzw.
den Switch 42 des Netzes 4 geleitet. Es wird dabei angenom
men, daß der Nutzer des Anschlusses 4 ein bestimmtes Kommu
nikationsnetz per Preselektion oder auf Call-by-Call-Basis
zur Übertragung der Verbindung ausgewählt hat, im vorliegen
den Falle das Netz 3 eines alternativen Anbieters von
Telekommunikationsdienstleistungen. Dementsprechend findet
bei einem Interconnectpunkt POI ein Übergang zum Netz 3
statt.
Die Verbindung wird nun über im alternativen Netz 3 angeord
nete Switches, von denen Switche 31, 32 dargestellt sind,
möglichst weit in Richtung des gerufenen Anschlusses 5 ge
routet. Am Switch 32 erfolgt dabei zur Komplettierung der
Verbindung ein Übergang zurück zum Netz 1, das den Zugang
zur Teilnehmeranschlußleitung des Anschlusses 5 besitzt.
Der Switch 32 ist dabei der Switch, der die Verbindung für
den Anrufer komplettiert, wobei sich der Switch 32 für die
Komplettierung des Netzes 4 und des Switches 41 bedient.
Ebenso könnte eine Komplettierung zum Anschluß 5 über eine
Funkstrecke oder eine eigene Datenleitung bzw. Teilnehmeran
schlußleitung erfolgen.
Fig. 2 zeigt eine Kommunikationsstruktur mit mehreren
Kommunikationsnetzen 1, 2, 3, 4, die über Interconnectpunk
te POI (Points of Interconnect) jeweils zusammengeschaltet
sind. Gegenüber der Fig. 1 sind die Netze 1 und 2 hinzuge
treten. Auch an die weiteren Netze 1, 2 sind Endeinrichtun
gen 6 wie Computer, Telefon oder Telefax angeschlossen,
schematisch dargestellt durch Telefone, die entweder wieder
um über das Ortsnetz des Monopolisten (im dargestellten Bei
spiel das Netz 4) oder unmittelbar mit Vermittlungsstellen
bzw. Switches 11, 21, 31 der jeweiligen Netze verbunden
sind. Die Switche 11, 21, 31 leiten die eingehenden oder
ausgehenden Verbindungen weiter und schalten sie durch.
Die dargestellte Kommunikationsstruktur zeichnet sich dabei
dadurch aus, daß der Nutzer des Teilnehmeranschlusses 5 ein
bestimmtes Netz, im dargestellen Beispiel das Netz 3, zur
Komplettierung sämtlicher an ihn eingehender Verbindungen
preselektiert hat. Die eingehenden Verbindungen werden
dabei durch den dem Teilnehmeranschluß 5 zugeordneten
komplettierenden Switch 32 komplettiert. Durch das Zusammen
schalten der verschiedenen Netze 1, 2, 3, 4 ist es dabei
möglich, daß unabhängig davon, über welches Kommunikations
netz 1, 2, 3, 4 ein Verbindungswunsch zunächst ausgegangen
ist, die entsprechende Verbindung zum gerufenen Teilneh
meranschluß 5 stets über das Netz 3 und den dem Teilneh
meranschluß 5 zugeordneten Switch 32 geroutet wird.
Diese Preselektion des komplettierenden Switches am gerufe
nen Teilnehmeranschluß wird beispielsweise dadurch bewirkt,
daß für jeden Teilnehmeranschluß eine Zuordnung zu einem
preselektierten Kommunikationsnetz in eine Datenbank einge
tragen wird, die den einzelnen Switches 11, 21, 31, 41 der
zusammenschalteten Kommunikationsnetze etwa im Rahmen eines
intelligenten Netzes zur Verfügung steht. Zur Komplettie
rung einer Verbindung sehen die Switches in der Datenbank
nach, über welches Netz Verbindungen zu einem bestimmten
Anschluß zu komplettieren sind und veranlassen ein Routing
zu dem entsprechenden Kommunikationsnetz. In dem preselek
tierten Kommunikationsnetz wiederum ist jedem Teilnehmeran
schluß ein bestimmter Switch zugeordnet, über den die Verbin
dungen zu dem Teilnehmeranschluß komplettiert werden, und
werden eingehende Verbindungen zu diesem Switch geroutet.
Die Terminierung einer Verbindung durch den Switch 32 des
Netzes 3 kann, wie bereits angesprochen, auf verschiedene
Weise erfolgen. In der Regel wird die Terminierung über das
lokale Ortsvermittlungsnetz des ehemaligen Monopolisten
erfolgen, also über die Ortsvermittlungsstelle 41 des
Kommunikationsnetzes 4. In Deutschland hat der Betreiber
des Netzes 3 dazu an den Betreiber des Netzes 4 eine be
stimmte Komplettierungsgebühr zu entrichten, die zur Zeit
1,97 Pf beträgt. Es ist jedoch alternativ ebenso möglich,
daß der komplettierende Switch 32 eine Komplettierung eines
Anrufes bzw. einer Verbindung zum Teilnehmeranschluß 5 über
ein eigenes Zugangsnetz oder über eine Funkverbindung, etwa
eine DECT-Verbindung, zum Teilnehmeranschluß 5 herstellt.
Beliebige Techniken des Endzugangs können eingesetzt wer
den.
Die TK-Einrichtung 53 bzw. deren Funktionalität kann alter
nativ nicht als eigenständiges Gerät ausgeführt, sondern in
eines der Endgeräte 51, 52 integriert sein. Die dann erfor
derliche Kommunikation zwischen den Endgeräten 51, 52, bzw.
61, 62 beim Anschluß 6 der Fig. 1, erfolgt lokal an dem
Teilnehmeranschluß, etwa gemäß dem in der DE 195 31 948 C1
beschriebenen Verfahren.
Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß es sich
bei dem Teilnehmeranschluß 5 bzw. dem Teilnehmeranschluß 6
sowohl um einen analogen als auch um einen digitalen,
insbesondere ISDN-Anschluß handeln kann. Dementsprechend
handelt es sich bei dem Netzabschluß NT um einen analogen
oder einen digitalen Netzabschluß. Die erfindungsgemäße
Kommunikationsstruktur und das erfindungsgemäße Verfahren
sind in keinster Weise auf digitale Teilnehmeranschlüsse
begrenzt. Vielmehr zeigt sich gerade bei analogen Anschlüs
sen der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
das nachfolgend unter Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 5
beispielhaft erläutert wird.
Fig. 3 geht von der Ausgangssituation aus, daß der PC 51
sich über den Switch 32 des Netzes 3, das im vorliegenden
Beispiel auch für abgehende Rufe preselektiert ist, sowie
einen Einwählpunkt POP (Point of Presence) eines Internet
Service Providers in das Internet eingewählt hat, in dem er
"surft". Zwischen Switch 32 und Computer 51 ist hierzu eine
Verbindung durchgeschaltet, auf der in beiden Richtungen
Daten im IP-Format übertragen werden. Eine Paketvermittlung
findet nur im Paketvermittlungsnetz (Internet) selbst
statt, nicht jedoch auf dem Zugangsstrecke zum Teilnehmeran
schluß 5.
Damit ist die Teilnehmeranschlußleitung zum Teilnehmeran
schluß 5 mit einem Nutzkanal belegt. Sofern es sich bei dem
Anschluß 5 um einen analogen Anschluß handelt, werden die
Daten dabei über eine Modem-Verbindung übertragen. Eine
weitere Verbindung zum Teilnehmeranschluß kann gemäß dem
Stand der Technik nicht aufgebaut werden. Der Anschluß ist
besetzt. Im Falle eines digitalen Teilnehmeranschlusses 5
werden die Daten über einen digitalen Datenkanal, insbeson
dere einen ISDN-B-Kanal übertragen. Eine weitere Verbindung
kann gemäß dem Stand der Technik nur aufgebaut werden, wenn
ein weiterer B-Kanal des ISDN-Anschlusses frei ist.
Ein neuer Verbindungswunsch an den Teilnehmeranschluß 5
wird aufgrund der erläuterten Kommunikationsstruktur über
den Switch 32 geroutet. Der Switch 32 erkennt, daß bereits
eine Verbindung zu dem Teilnehmeranschluß 5 besteht und
signalisiert der TK-Einrichtung 53 den neu eingegangenen
Verbindungswunsch.
Hierzu sind zwei alternative Verfahren vorgesehen. Im
ersten Falle werden die Signalisierungsinformationen betref
fend das Vorliegen eines neuen Verbindungswunsches durch
Multiplexen mit den Daten des bereits durchgeschalteten
Nutzkanals übertragen, insbesondere im Rahmen einer In
band-Signalisierung, etwa mittels DTMF-Signalen. Sofern es
sich bei dem Anschluß 5 um einen ISDN-Anschluß handelt,
kann statt einer Inband-Signalisierung auch eine Außen
band-Signalisierung über den D-Kanal erfolgen.
Alternativ wird die Übertragung der Signalisierungsinforma
tionen vom Switch 32 zum Computer 51 über die Teilnehmeran
schlußleitung bzw. den darauf durchgeschalteten Nutzkanal
für einen bestimmten Zeitraum vom Switch 32 unterbrochen,
und es wird in diesem Zeitraum die Zusatzinformation über
den Nutzkanal zur TK-Einrichtung 53 übertragen, die die In
formationen dann auswertet.
Nachdem die TK-Einrichtung 53 die Information betreffend
den weiteren Verbindungswunsch erhalten hat, teilt sie
diese Information dem Nutzer des PC's 51 mit. Dies kann
durch ein akustisches, optisches oder audiovisuelles Signal
erfolgen, etwa eine Pop-Up Nachricht auf dem Bildschirm des
Computers, durch die dem Nutzer des Computers mitgeteilt
wird, daß ein Verbindungswunsch zu einem weiteren Endgerät,
im dargestellten Beispiel dem Telefon 52 vorliegt. Bevor
zugt wird dem Nutzer dabei auch die Rufnummer des anrufen
den Rufes sowie hierzu im PC möglicherweise vorliegende
Zusatzinformationen wie Name etc. mitgeteilt. Diese
Zusatzinformationen können der Signalisierung beigefügt
oder in einem Speicher des PC oder der TK-Einrichtung abge
legt sein.
Der Nutzer des PCs 51 gibt nun an seinen PC einen bestimm
ten Steuerbefehl durch Drücken entsprechender Tasten der
Tastatur ein, mit dem er der TK-Einrichtung 53 mitteilt,
wie mit dem eingehenden Verbindungswunsch verfahren werden
soll. In Abhängigkeit von den Steuerbefehlen des Nutzers
des PC 51 generiert die TK-Einrichtung 53 Steuerbefehle an
den Switch 32, der daraufhin eine der nachfolgenden Vorgän
ge auslöst.
Es wird darauf hingewiesen, daß eine bestimmte Reaktion auf
den neuen Verbindungswunsch in der TK-Einrichtung 53 auch
vorprogrammiert sein kann. Beispielsweise kann vorprogram
miert sein, daß Verbindungen zum Telefon 52 Verbindungen
des PCs 51 stets vorgehen, so daß dann die Verbindung zum
PC abgebaut und die neue Verbindung zum Telefon 52 aufgebaut
würde.
Dieses Feature kann dahingehend verfeinert werden, daß die
TK-Einrichtung 53 Mittel zum Erkennen eines bestimmten
Codes aufweist und für den Fall, daß die vom Switch übertra
genen Signalisierungsinformationen diesen Code enthalten,
sofort eine bestimmte Reaktion auslöst, wie die Unterbre
chung der Verbindung zwischen Switch und Computer 51 und
den Aufbau einer neuen Verbindung zwischen Switch und
Telefon 52. Bei dem Code handelt es sich beispielsweise um
bestimmte Telefonnummern, die in der TK-Einrichtung 5 ge
speichert sind. Dadurch kann sichergestellt werden, daß be
stimmte Anrufer auch bei einer Belegung des Teilnehmeran
schlusses 5 aufgrund der PC-Nutzung zum Telefon 52 durchge
schaltet werden.
Nun zum weiteren Verfahren. In einer ersten Variante a) hat
der Nutzer des PC's 51 ein Steuersignal an die TK-Einrich
tung 53 dahingehend gegeben, daß der neue Verbindungswunsch
ignoriert werden soll. Der Switch 32 teilt dem rufenden
Endgerät dann lediglich mit, daß der Teilnehmeranschluß 5
besetzt ist. Die Verbindung des Computers 51 mit dem Switch
32 bzw. dem Internet bleibt beibehalten.
In einer zweiten Variante b) hat der Nutzer des PC'S der
TK-Einrichtung einen Steuerbefehl dahingehend gegeben bzw.
war ein derartiger Steuerbefehl in der TK-Einrichtung
bereits vorprogrammiert bzw. wurde ein derartiger Steuerbe
fehl aufgrund eines bestimmten Codes der Signalisierungsin
formationen des Switches ausgelöst, daß die alte Verbindung
getrennt und die neue Verbindung aufgebaut und durchgeschal
tet werden soll. Bei Vorliegen entsprechender Signalisie
rungsinformationen von der TK-Einrichtung 53 trennt bzw.
unterbricht der Switch 32 dementsprechend die Verbindung
des Computers mit dem Internet und signalisiert den neuen
Verbindungswunsch dem Telefon 52 und schaltet diese Verbin
dung bei Aufnehmen des Hörers des Telefons 52 zu diesem
durch. Bei lediglich Unterbrechung der Verbindung zwischen
Switch 32 und PC 51 wird die Verbindung wieder aufgebaut,
wenn das Telefongespräch beendet ist.
Dieser neue Dienst eines erweiterten Anklopfens bzw. Rufum
schaltens ist nur durch das beschriebene Zusammenspiel
zwischen Switch 32 und TK-Einrichtung 53 möglich. Bisher
führte eine Belegung des Teilnehmeranschlusses aufgrund
einer Verbindung des Computers zu einem Computernetzwerk le
diglich zu einem Besetzt-Zeichen beim Anrufer.
In einer dritten Alternative c) gibt der Nutzer des PC's
aufgrund der Anfrage einen Steuerbefehl dahingehend, bzw.
ist ein derartiger Steuerbefehl in der TK-Einrichtung
vorprogrammiert bzw. wird ein derartiger Steuerbefehl auf
grund eines bestimmten Codes der Signalisierungsinformatio
nen des Switches ausgelöst, daß die Bandbreite der Daten
übertragung zwischen Switch 32 und Computer 51 herabgesetzt
und eine zusätzliche Verbindung parallel zu der bestehenden
Verbindung über den bereits durchgeschalteten Nutzkanal zum
Telefon 52 aufgebaut und durchgeschaltet werden soll.
Dementsprechend multiplext der Switch 32 die Daten der
bisherigen Verbindung mit den Daten der neuen Verbindung
zum Telefon 52 auf dem durchgeschalteten Nutzkanal. Hierzu
wird in der Regel ebenfalls eine Datenkompression erfolgen,
um die Bandbreite der beiden nun durchgeschalteten Verbin
dungen möglichst groß zu halten. Die TK-Einrichtung demulti
plext die gemultiplexten Daten der beiden Verbindungen und
leitet sie entsprechend ihrer Bestimmung an den Computer 51
und das Telefon 52 weiter. Gleichzeitig erfolgt ggf. eine
Demodulierung. In der anderen Verbindungsrichtung multi
plext und komprimiert die TK-Einrichtung 53 die Daten des
PC's und des Telefons und erfolgt ein Demultiplexen und
Dekomprimieren durch den Switch 32.
In einer vierten Alternative d) gibt der Nutzer des PC's
aufgrund der Anfrage einen Steuerbefehl dahingehend, bzw.
ist ein derartiger Steuerbefehl in der TK-Einrichtung
vorprogrammiert, daß der Telefonanruf per
Voice over-IP-Technik (VoIP) oder vergleichbare Techniken
wie Voice over ATM (VoATM) auf den Computer (51) gegeben
und die neue Telefonverbindung zum Computer (51) komplet
tiert wird. Dem Nutzer wird der Anruf dann auf dem Computer
bildschirm kommuniziert. Auch kann eine digital/analog
Umwandlung des Sprachsignals erfolgen, wobei der Anruf über
einen Computerlautsprecher kommuniziert wird. Gleiches gilt
für die andere Übertragungsrichtung. Voice over-IP Übertra
gung der Daten erfolgt bevorzugt entsprechend der ITU-T Emp
fehlung H.323.
Im Falle eines eingehenden Telefaxes kann vorgesehen sein,
das Telefax vom Switch in eine e-mail umzuwandeln, zum
Computer zu übertragen und auf dem Bildschirm des Computers
darzustellen und/oder in einem Speichermedium des Computers
abzulegen.
Fig. 4 betrifft die Zurverfügungstellung neuer Dienste
beim rufenden Endteilnehmers und geht von der Ausgangssitua
tion aus, daß der PC 61 des Anschlusses 6 (vgl. Fig. 1)
sich über den Switch 31 des preselektierten Netzes 3 sowie
einen Einwählpunkt POP in das Internet eingewählt hat, in
dem er "surft". Zwischen PC 61 und Switch 31 ist hierzu
eine Verbindung durchgeschaltet, auf der in beiden Richtun
gen Daten im IP-Format übertragen werden.
Ein weiterer Verbindungswunsch geht von dem Telefon 62 aus.
Aufgrund der bestehenden Internetverbindung ist gemäß dem
Stand der Technik eine weitere Telefonverbindung bei einem
analogen Anschluß 6 nicht möglich bzw. bei einem ISDN-Basis
anschluß 6 nur dann möglich, wenn nicht beide B-Kanäle be
setzt sind. Diese Situation ist unbefriedigend, da aufgrund
der Internetverbindung kein Telefonat geführt werden kann.
Der abgehende Verbindungswunsch wird der TK-Einrichtung 63
durch einen entsprechender Steuerbefehl eines Nutzers oder
ein standardgemäßes, automatisch vom Telefon etwa bei
Abnehmen des Hörers ausgesandtes Signalisierungs-Protokolle
lement mitgeteilt. Bei letzteren handelt es sich beispiels
weise um ein ISDN-SETUP-Protokolldatenelement. Die TK-Ein
richtung 63 erkennt den Verbindungswunsch und signalisiert
den Verbindungswunsch dem Switch 31. Daraufhin sind mehrere
Szenarien möglich:
In einer ersten Alternative a) signalisiert die TK-Einrich
tung dem Switch und dem Computer, die Verbindung zwischen
Switch und Computer zu trennen oder zu unterbrechen und die
Teilnehmeranschlußleitung für die neue Verbindung freizuge
ben, worauf die neue Verbindung betreffend das Telefon über
den gleichen Kanal aufgebaut und durchgeschaltet wird. Nach
Beendigung der Telefonverbindung wird die Internetverbin
dung des PC 61 bevorzugt automatisch wiederhergestellt.
In einer zweiten Alternative b) wird zusätzlich zu der be
stehenden Verbindung des PC 61 die neue Telefonverbindung
aufgebaut und vom Switch 31 durchgeschaltet, wobei die
TK-Einrichtung 63 die Daten der bisherigen Verbindung mit
den Signalisierungs- und Nutzdaten der neuen Verbindung mul
tiplext, und der Switch 31 ein Demultiplexen und Aufteilen
der Daten auf die jeweiligen Verbindungen vornimmt. Die
Sprachdaten des Telefons 62 werden bei einem analogen
Anschluß dabei digitalisiert und zur Reduktion der Bandbrei
te komprimiert. Die Verbindung zwischen TK-Einrichtung 63
und Switch 31 ist bei einem analogen Anschluß eine
Modem-Verbindung über die analoge Teilnehmeranschlußlei
tung. Es wird darauf hingewiesen, daß die gemultiplexte
Modemverbindung allerdings von der Ortsvermittlungsstelle
42 digital and den Switch 31 weitergegeben wird.
Weiter wird darauf hingewiesen, daß der Nutzer selbstver
ständlich auch das Netz 4 preselektieren kann, so daß die
Verbindung allein im Netz 4 geführt wird ohne eine Intercon
nection mit dem Netz eines alternativen Anbieters von
Telekommunikationsverbindungen.
Fig. 5 betrifft neue Dienste, die in gleicher Weise beim
rufenden und beim gerufenen Endteilnehmer zur Verfügung
gestellt werden können. Ausgangspunkt ist diesmal die
Situation, daß am Teilnehmeranschluß 5, 6 eine erste Verbin
dung betreffend ein erstes Telefon 1 vorliegt. Es liegt nun
von einem zweiten Telefon 2 desselben Teilnehmeranschlusses
6 ein weiterer Verbindungswunsch vor (Variante a)) oder es
geht ein weiterer Verbindungswunsch am Teilnehmeranschluß 5
ein (Variante b). In der ersten Variante teilt die TK-Ein
richtung 63 den Signalisierungswunsch dem Switch 31 mit. In
der zweiten Variante wird der Verbindungswunsch dem Telefon
2 von der TK-Einrichtung 53 mitgeteilt. Die entsprechende
Signalisierungsinformation wird der TK-Einrichtung vom
Switch 32 auf der bestehenden Verbindung betreffend das
Telefon 1 mitgeteilt, etwa durch Multiplexen der Signalisie
rungsinformationen mit den Nutzdaten der durchgeschalteten
Verbindung.
Sofern das Telefon 2 die eingehende Verbindung annimmt und
der Hörer abgenommen wird, bzw. nach Signalisierung der
Rufannahmebereitschaft des gerufenen Teilnehmers beim
abgehenden Ruf, werden die Daten der beiden Verbindungen
auf der Teilnehmeranschlußleitung gemultiplext. Im Falle
eines analogen Teilnehmeranschlusses 5, 6 bauen der Switch
32, 31 und die TK-Einrichtung 53, 63 eine Modemverbindung
auf und werden die jeweiligen Sprachsignale digitalisiert,
komprimiert und über die Modem-Verbindung übertragen.
Dabei demultiplext die TK-Einrichtung eingehende Daten der
beiden Verbindungen und leitet sie entsprechend ihrer Be
stimmung an die beiden Telefone 1, 2 weiter bzw. multiplext
sie ausgehende Daten und leitet sie an den Switch.
Die TK-Einrichtung und der Switch weisen Mittel zum Multi
plexen bzw. Demultiplexen der Signale der Verbindungen
bzw. zugehöriger Signalisierungsinformationen auf dem oder
einem Kanal des Teilnehmeranschlusses auf. Die zu übertra
genden Signale der beiden Verbindungen am Switch und am
Teilnehmeranschluß erhalten dabei ein Format, das es er
laubt, die Daten beider Verbindungen über einen Nutzkanal
der Teilnehmeranschlußleitung zu multiplexen. Dabei werden
Signale digitalisiert, die noch als analoge Signale vorlie
gen, und als digitale Daten, insbesondere als IP-Pakete,
auf der Teilnehmeranschlußleitung übertragen.
Die beschriebenen Verfahren ermöglichen das Zurverfügung
stellen neuer Dienste an einem analogen oder digitalen
Teilnehmeranschluß, wobei insbesondere Dienste zur Integra
tion von Telefonie und Internetdiensten geschaffen werden.