DE19942785A1 - Verfahren zum Entfernen von festen Bearbeitungsrückständen, Oberflächenbeschichtungen oder Oxidschichten - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von festen Bearbeitungsrückständen, Oberflächenbeschichtungen oder OxidschichtenInfo
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Abstract
Um bei einem Verfahren zum Entfernen von festen Bearbeitungsrückständen bei Teilen mit großen Abmessungen die Oberflächengüte bereits beurteilen zu können, bevor diese weiteren Bearbeitungsschritten zugeführt werden, insbesondere bevor sie gereinigt oder entfettet werden, erfolgt nur an den Stellen eine örtliche Reinigung, an denen sich die festen Bearbeitungsrückstände befinden. Um weiterhin bei einem Verfahren zum Entfernen von festen, flüssigen oder pastenförmigen Oberflächenbeschichtungen oder Oxidschichten bei Teilen mit großen Abmessungen den Reinigungsaufwand merklich zu reduzieren, erfolgt das Entfernen nur örtlich.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von festen Bearbeitungsrückstän
den, festen, flüssigen oder pastenförmigen Beschichtungen oder Oxidschichten bei
Teilen mit großen Abmessungen.
Bei Teilen mit großen Abmessungen wie Karosserieblechteile, Schweißgruppen oder
Rohkarosserien für Automobile ist es häufig erforderlich, örtliche Bearbeitungen vor
zunehmen. Beispielsweise muß die Oberfläche an Schweißnähten, Spachtel- oder
Klebstellen durch Schleifen oder Finishen die erforderliche Güte erhalten, um an
schließend lackiert werden zu können. Dabei besteht das Problem, daß sich die fe
sten Bearbeitungsrückstände, wie der Abrieb vom Finishen oder Schleifen, mit dem
von den vorhergehenden Arbeitsgängen auf dem Blech noch befindlichen Ziehöl zu
einem Schmierfilm verbindet, der sich in die feinen Bearbeitungsriefen setzt und die
se schließt. Dadurch ist es vor dem sich anschließenden Entfetten nicht möglich, die
Oberflächengüte zu beurteilen. Erst beim Tauchen der fertigen Rohkarosserie in ei
nem Tauchbad wird diese Paste aus festen Bearbeitungsrückständen und Ölen oder
Fetten ausgewaschen und die noch vorhandenen Riefen werden sichtbar, wonach
sich dann ein weiterer Bearbeitungsgang anschließen muß. Weiterhin ist es bei der
Bearbeitung der vorbeschriebenen Teile häufig erforderlich, daß Fügearbeitsgänge
wie Schweißen, Löten oder Kleben durchgeführt werden müssen. Hierzu muß die
Oberfläche von festen, flüssigen oder pastenförmigen Oberflächenbeschichtungen,
wie Ziehöl oder Fett, gereinigt werden. Bei besonderen Werkstoffen, wie bei
spielsweise Aluminiumlegierungen, ist es weiterhin erforderlich, auch Oxidschichten
zu entfernen.
Nachteilig wird hierfür üblicherweise die gesamte Oberfläche des weiter zu bearbei
tenden Teils mit großen Abmessungen behandelt. Das erfordert einen großen Auf
wand von Behandlungsbädern. Zum Teil muß nach dem Fügearbeitsgang die Ober
fläche wieder mit korrosionshemmenden Mitteln beschichtet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden, das es erlaubt,
die Oberflächengüte bereits beurteilen zu können, bevor Teile mit großen Abmes
sungen weiteren Bearbeitungsschritten zugeführt werden, insbesondere bevor sie
gereinigt oder entfettet werden. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
den Reinigungsaufwand merklich zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder An
spruchs 2 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 3
bis 9 beschrieben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Ober
flächenqualität von Teilen mit großen Abmessungen vor den nachfolgenden Bear
beitungsgängen beurteilt werden kann. Weiterhin vorteilhaft ergibt sich, daß bei
nachfolgenden Wasch- oder Reinigungsvorgängen die Wasch- oder Reinigungs
medien nicht durch feste Bearbeitungsrückstände verschlammen bzw. Filter nicht so
schnell zusetzen. Dieser weitere Vorteil ergibt sich dadurch, daß die festen Bearbei
tungsrückstände bereits während der örtlichen Reinigung entfernt wurden.
Der vorbeschriebene Vorteil konnte bisher nur dadurch erreicht werden, daß das Teil
mit großen Abmessungen, beispielsweise eine Automobilkarosserie, vor dem Ent
fetten in einer Kabine mit einer Emulsion auf Wasserbasis abgesprüht wurde. Diese
Technik ist sehr aufwendig und kostenintensiv und bedarf eines beträchtlichen Plat
zes in der Fertigung.
Bei der Lösung nach Anspruch 2 wird der Vorteil erzielt, daß nicht nur der Reini
gungsaufwand reduziert wird. Vorteilhafterweise wird auch erreicht, daß die übrigen
Oberflächenbereiche wirksam korrosionsgeschützt bleiben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher beschrieben. An der
Finish- oder Schleifstation, die üblicherweise mit einer Kabine umgeben ist, wird zu
sätzlich eine Einrichtung zum Dampfstrahlen, Trockeneisstrahlen oder Reinigen mit
technisch induzierten Schockwellen, sogenanntes Lasercleanen, installiert. Dadurch
ist es möglich, direkt nach dem örtlichen Schleifen oder Finishen ebenso örtlich die
festen Bearbeitungsrückstände zu entfernen. Diese Bearbeitungsrückstände können
mit den gleichen Absaugeinrichtungen entfernt werden, die auch die Entfernung der
Rückstände beim Bearbeiten durchführen. Da nach dem örtlichen Entfernen der Be
arbeitungsrückstände die Oberflächenqualität direkt beurteilt werden kann, ist es
auch möglich, an der gleichen Arbeitsstation den Schleif und Finisharbeitsgang
mehrfach nacheinander durchzuführen, bis an den örtlich nachbearbeiteten Stellen
die gewünschte Oberflächengüte erreicht ist.
Das einzusetzende örtliche Reinigungssystem wird der Fachmann nach den jeweili
gen Gegebenheiten wählen. Die örtliche Reinigung kann auch mittels Roboter vor
genommen werden.
Als kostengünstige Reinigungsmöglichkeit empfiehlt sich das Dampfstrahlen mittels
Heißdampf. Da bei diesem Verfahren Feuchtigkeitsniederschlag an der gesamten
Karosserie entsteht, sind dem Heißdampf Zusätze beizugeben, die korrosionshem
mend wirken.
Als weiteres Reinigungsverfahren zum örtlichen Entfernen von festen Bearbeitungs
rückständen eignet sich das Trockeneisstrahlen. Als Reinigungsmedium werden
hierbei Pallets aus fester Kohlensäure eingesetzt, die über eine Strahlvorrichtung auf
die Oberfläche geschleudert werden. Auch dieses Reinigungsverfahren ist mit relativ
geringem Aufwand installierbar. Der hohen Geräuschentwicklung, insbesondere beim
Einsatz an Teilen mit großen Abmessungen aus Blech, kann durch die Auskleidung
der Bearbeitungskabine mit Schallschutzmitteln begegnet werden.
Für das örtliche Entfernen von festen Bearbeitungsrückständen durch thermisch in
duzierte Schockwellen, dem Lasercleanen, sind hohe Investitionskosten für den La
ser erforderlich. Dieses Verfahren wird daher vorwiegend bei einer hoch automati
sierten Fertigung eingesetzt werden. Dieses Reinigungsverfahren besitzt den Vorteil,
daß es keine weiteren Reinigungsmittel benötigt. Es ist auch nicht nötig, eine beson
dere Laserkabine vorzusehen.
Zum Entfernen von festen, flüssigen oder pastenförmigen Oberflächenbeschichtun
gen oder Oxidschichten werden die gleichen Reinigungsverfahren eingesetzt. Nach
dem örtlichen Reinigen bzw. nach der örtlichen Entfernung der Oxidschicht können
dann hier direkt Bearbeitungen, wie Fügearbeitsgänge, vorgenommen werden. Es
können sich aber auch andere Bearbeitungen, wie Grundieren, örtliches Lackieren
oder Metallbeschichten, anschließen. Hierzu kann der gereinigte oder deoxidierte
Bereich dann beispielsweise mit Schablonen abgedeckt werden. Nach diesen Ar
beitsgängen kann sich ein Arbeitsgang gemäß Anspruch 1, also zum Entfernen von
durch die Nachbearbeitung entstandenen Bearbeitungsrückständen, anschließen.
Sofern das nicht erforderlich ist, kann sich auch, unterbrochen durch eine eventuell
erforderliche Zwischenlagerung, das ganzflächige Entfernen der flüssigen oder pa
stenförmigen Bearbeitungsrückstände, also beispielsweise der Ziehöle oder Fette,
anschließen. Weitere Kombinationen der vorbeschriebenen Arbeitsgänge sind denk
bar.
Claims (9)
1. Verfahren zum Entfernen von festen Bearbeitungsrückständen bei Teilen mit
großen Abmessungen, dadurch gekennzeichnet, daß nur an den Stellen ei
ne örtliche Reinigung erfolgt, an denen sich die festen Bearbeitungsrückstän
de befinden.
2. Verfahren zum Entfernen von festen, flüssigen oder pastenförmigen Oberflä
chenbeschichtungen oder Oxidschichten bei Teilen mit großen Abmessungen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Entfernen nur örtlich erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das örtliche Ent
fernen der festen Bearbeitungsrückstände vor dem ganzflächigen Entfernen
der flüssigen oder pastenförmigen Bearbeitungsrückstände erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
feste Bearbeitungsrückstände Schleif oder Finishstaub sind.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich nach dem
örtlichen Entfernen der Oberflächenbeschichtung oder der Oxidschicht ein Fü
gearbeitsgang anschließt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fügearbeits
gang mittels Schweißen, Löten oder Kleben erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Entfernen durch Dampfstrahlen erfolgt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Entfernen durch Trockeneisstrahlen erfolgt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Entfernen durch den Einsatz von technisch induzier
ten Schockwellen erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19942785A DE19942785A1 (de) | 1999-09-08 | 1999-09-08 | Verfahren zum Entfernen von festen Bearbeitungsrückständen, Oberflächenbeschichtungen oder Oxidschichten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19942785A DE19942785A1 (de) | 1999-09-08 | 1999-09-08 | Verfahren zum Entfernen von festen Bearbeitungsrückständen, Oberflächenbeschichtungen oder Oxidschichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19942785A1 true DE19942785A1 (de) | 2001-03-22 |
Family
ID=7921156
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19942785A Withdrawn DE19942785A1 (de) | 1999-09-08 | 1999-09-08 | Verfahren zum Entfernen von festen Bearbeitungsrückständen, Oberflächenbeschichtungen oder Oxidschichten |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1999-09-08 DE DE19942785A patent/DE19942785A1/de not_active Withdrawn
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