DE19941481A1 - Elektrisch gesteuertes, dezentrales Steuersystem in einem Fahrzeug - Google Patents
Elektrisch gesteuertes, dezentrales Steuersystem in einem FahrzeugInfo
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Abstract
Es wird ein elektrisch gesteuertes, dezentrales Steuersystem in einem Fahrzeug vorgeschlagen, welches wenigstens zwei voneinander unabhängige Energiequellen und wenigstens zwei Steuereinheiten aufweist. Ferner sind jeder Steuereinheit wenigstens ein Hochstromverbraucher zugeordnet. Der Hochstromverbraucher ist dabei fest einer der Energiequellen zugeordnet, während die Steuereinheiten wahlweise an die eine oder andere Energiequelle schaltbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisch gesteuertes, dezentra
les Steuersystem in einem Fahrzeug, z. B. ein Bremssystem.
Bei derartigen Steuersystemen, die in der Regel nicht mit
einem mechanischen, hydraulischen oder pneumatischen back-
up-System ausgestattet sind, welches im Fehlerfall die Funk
tion des Steuersystems sicherstellt, ist besonderes Augen
merk auf die Verfügbarkeit auch im Fehlerfall zu legen. Ein
Beispiel für ein elektrisch gesteuertes, dezentrales Brems
system, welches die gestellten Forderungen zufriedenstellend
erfüllt, ist aus der DE 196 34 567 A1 (GB 2 316 726 B) be
kannt. Dieses bekannte Bremssystem für ein Kraftfahrzeug
(brake-by-wire) ist dezentral aufgebaut und besteht aus ver
schiedenen Steuermodulen, wenigstens einem Steuermodul zur
Ermittlung des Fahrerbremswunsches und einzelnen Fahrzeugrä
dern zugeordneten Steuermodulen zur Bremskrafteinstellung.
Ferner sind zur Sicherstellung der Energieversorgung zwei
voneinander unabhängige Energiequellen bzw. Bordnetze vorge
sehen. Um auch bei Ausfall eines dieser Energiequellen bzw.
Bordnetzen die zumindest teilweise Funktionsfähigkeit des
Steuersystems gewährleisten, ist vorgesehen, das zentrale
Steuermodul zur Ermittlung des Fahrerwunsches aus beiden
Energiequellen zu versorgen, die Steuermodule zur Brems
krafteinstellung entweder der einen oder anderen Energie
quelle zuzuordnen, wobei diese Zuordnung derart erfolgt, daß
bei Ausfall der einen Energiequelle zumindest ein Teil der
Radbremsen betätigbar bleibt. Die Zuordnung der Energiequel
len zu den einzelnen Elementen ist dabei fest, wobei die Zu
ordnung der Hochstromverbraucher (z. B. Aktuatoren der Rad
bremsen) zu den Energiequellen nicht angesprochen ist.
Eine Lösung für die zuletzt genannte Problemstellung ist der
DE 195 37 464 A1 zu entnehmen. Auch dort wird ein dezentra
les Bremssystem vorgeschlagen, bei welchem wenigstens zwei
voneinander unabhängige Energiequellen vorgesehen sind. Zur
Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Bremssystems bei
Ausfall einer dieser Energiequellen ist vorgesehen, eine er
ste Gruppe von Radbremsaktuatoren der ersten Energiequelle
und eine zweite Gruppe von Radbremsaktuatoren der zweiten
Energiequelle zuzuordnen. Auch hier wird eine feste Verdrah
tung der Energiequellen zu den zu versorgenden Elementen
vorgenommen.
Die aus dem Stand der Technik bekannte feste Verdrahtung zur
Energieverteilung schränkt die Flexibilität des Systems ein,
insbesondere bei Ausfall einer Energiequelle.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Verteilung der Ener
gie in einem elektrisch gesteuerten, dezentralen Steuersy
stem in einem Fahrzeug zu verbessern.
Dies wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprü
che erreicht.
Es wird eine Trennung zwischen der Energieversorgung der
Hochstromverbraucher (Aktuatoren und Leistungsendstufen) und
den Steuereinheiten vorgenommen, wobei in vorteilhafter Wei
se eine Entkopplung der Steuereinheiten von leitungsgebunde
nen Störungen und Spannungsabfällen auf der Energieleitung,
die durch die Leistungselektronik der Hochstromverbraucher
verursacht werden, stattfindet.
In vorteilhafter Weise ist eine feste Verdrahtung der Hoch
stromverbraucher vorgesehen, während die Steuereinheiten und
Niedrigstromverbraucher (z. B. Haltebremse) über ein zentra
les Schaltelement geschaltet werden. Dieses zentrale Schal
telement ist mit beiden Energiequellen verbunden, so daß in
vorteilhafter Weise bei Ausfall einer der Energiequellen ei
ne Umschaltung der Energieversorgung der Steuereinheiten auf
einen anderen Energiekreis ermöglicht ist. Dadurch wird eine
Energieredundanz bereitgestellt, die Verfügbarkeit erhöht
und die Flexibilität erweitert.
In vorteilhafter Weise bleibt durch die Trennung der Ener
gieversorgung der Hochstromverbraucher und der Steuereinhei
ten bzw. der Niedrigstromverbraucher bei Ausfall der Lei
stungseinheit oder eines angeschlossenen Energiepfades die
Steuereinheit voll funktionsfähig. Sie kann daher zur weite
ren Auswertung von Sensorsignalen benutzt werden, für die
Überwachung des Gesamtsystems und/oder für die Ansteuerung
oder Energieversorgung von Niedrigstromverbrauchern, bei
spielsweise einer Haltebremse.
In vorteilhafter Weise wird durch die nachfolgend beschrie
bene Energieverteilung eine Trennung jedes einzelnen Ele
ments von der Energieversorgung erlaubt, wenn dieses Element
fehlerhafte Zustände aufweist bzw. verursacht.
Bei einem Bremssystem muß eine Haltebremse bei Ausfall einer
der Energiekreise weiterhin betätigt werden können. Dies ist
bei einem Bremssystem notwendig, um einen zugespannten Ak
tuator zu lösen.
Besonders vorteilhaft ist, daß eine rechnergesteuerte Ein-
und/oder Ausschaltstrategie des Gesamtsystems vorgesehen
werden kann, die einfach zu implementieren ist. Dabei wird
z. B. ein Nachlauf eingerichtet, um die Durchführung von
Funktionen wie Lüftspieleinstellung, Datensicherung, etc.
bis zum endgültigen Ausschalten zu erlauben. Beim Einschal
ten erlaubt ein, die Energieversorgung zuschaltendes zentra
les Schaltelement, ein zeitsynchrones, kontrolliertes Ein
schalten der Steuereinheiten.
In vorteilhafter Weise wird diese Energieverteilung nicht
nur bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel eines dezentra
len Bremssystems, sondern auch bei anderen dezentralen Steu
ersystemen im Bereich der Fahrzeugtechnik, wie Lenksysteme
und Antriebssysteme, beispielsweise mit mehreren Elektromo
toren oder bei Brennkraftmaschinen mit wenigstens zwei unab
hängigen Zylinderbänken, etc. eingesetzt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Fig. 1 und
2 zeigen Ausführungsbeispiele eines elektrisch gesteuerten
dezentralen Bremssystems, an welchen die erfindungsgemäße
Energieverteilung in zwei Ausführungsformen dargestellt ist.
Die erfindungsgemäße Energieverteilung eines dezentralen
Steuersystems ist nachfolgend anhand eines elektrisch ge
steuerten, dezentralen Bremssystems dargestellt, insbesonde
re bei einem Bremssystem mit elektromotorischer Zuspannung
der Radbremsen, bei welchen als Bremsaktuatoren Elektromoto
ren eingesetzt werden. In entsprechender Weise ist, wobei
die dargestellten Vorteile erreicht werden, die erfindungs
gemäße Energieverteilung auch bei anderen dezentralen Steu
ersystemen, beispielsweise bei Lenksystemen oder Antriebssy
stemen, bei welchem Hochstromverbraucher als Stellelemente
eingesetzt werden (Elektromotoren an mehreren Fahrzeugrädern
als Antriebsaggregate, Stellmotoren bei einer Brennkraftma
schine mit wenigstens zwei unabhängigen Zylinderbänken). Die
dargestellte Energieverteilung wird auch bei dezentralen
Bremssystemen eingesetzt, bei welchem hydraulische oder
pneumatische Aktuatoren eingesetzt werden, die über Ventile
betätigt werden, wobei pneumatische oder hydraulische back-
up-Systeme vorgesehen sein können. Auch bei dezentralen Hy
bridsystemen, bei denen beispielsweise an einer ersten Achse
Aktuatoren mit elektromotorischer Zuspannung an einer ande
ren Achse elektrohydraulische Aktuatoren mit oder ohne hy
draulischen back-up-Kreis eingesetzt werden, ist die darge
stellte Energieverteilung anzuwenden.
Das Steuersystem, für welches nachfolgend die Energieversor
gung beschrieben wird, besteht aus mehreren Steuereinheiten
mit den dazugehörigen Leistungsendstufen, an denen Hoch
stromverbraucher angeschlossen sind. Die Steuereinheiten
brauchen im allgemeinen kleine Ströme bis zu einigen Ampere,
während die an die Leistungsendstufen angeschlossenen Hoch
stromverbraucher unter Umständen über 100 Ampere Strom benö
tigen können. Da die Leistungsendstufen und die Steuerein
heiten nicht in einem Gehäuse untergebracht sein müssen,
sondern getrennt werden können, ist Basis der Energieversor
gung eine Trennung der Energieversorgung für die Hochstrom
verbraucher und für die Steuereinheiten.
Das in Fig. 1 dargestellte elektromechanische Bremssystem
eines Kraftfahrzeugs ist ein typisches Beispiel für ein de
zentrales Steuersystem. Im dargestellten Beispiel besteht
dieses Steuersystem aus vier Steuereinheiten (Radmodule RM1
bis RM4) und diesen zugeordneten vier Leistungsendstufen
(LE1 bis LE4), mit denen vier elektrische Aktuatoren zum Zu-
und Aufspannen der zugeordneten Radbremse betrieben werden.
Jedes Paar aus Radmodul und Leistungsendstufe betätigt dabei
eine Radbremse. Die Radmodule und die Leistungsendstufe sind
über elektrische Steuer- und Datenleitungen 10 bis 16 mit
einander verbunden, wobei auch Rückmeldungen aus den Lei
stungsendstufen zu den Radmodulen über diese Leitungsverbin
dung übertragen werden. Die elektrischen Aktuatoren, die in
Fig. 1 nicht dargestellt sind, sind Hochstromverbraucher
und werden über Leistungsschalter (z. B. Vollbrückenendstu
fen) angesteuert. Um die Aktuatoren bei statischen Brems
kräften thermisch und das Bordnetz energetisch zu entlasten,
sind in jeder Radbremse Haltebremsen (HB1 bis HB4) einge
baut. Die vom Aktuator ausgeübte Bremskraft wird dann von
der Haltebremse aufrechterhalten, ohne daß eine ständige An
steuerung des Aktuators notwendig ist. Diese Haltebremsen
sind so dimensioniert, daß sie nicht zu den Hochstromver
brauchern zählen, d. h. das sie bereits mit geringeren Strö
men geschlossen bzw. geöffnet werden. Eine derartige Halte
bremse ist für jeden Bremsaktuator vorgesehen. Dabei wird im
bevorzugten Ausführungsbeispiel die Haltebremse eines Aktua
tors aus der den Aktuator steuernden Steuereinheit sowie ei
ner weiteren Steuereinheit mit Energie versorgt. So führen
in Fig. 1 Energieleitungen 18 und 20 von den Radmodulen RM1
und RM2 zur Haltebremse HB1 des ersten Bremsaktuators, Lei
tungen 22 und 24 von den Radmodulen RM2 und RM3 zur Halte
bremse HB2, Leitungen 26 und 28 von den Radmodulen RM3 und
RM4 zur Haltebremse HB3 und Leitungen 30 und 32 von den Rad
modulen RM4 und RM1 zur Haltebremse HB4. Betätigt werden die
Haltebremsen vom jeweils dem Aktuator zugeordneten Radmodul.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die
Haltebremse bei Bestromen geschlossen oder geöffnet wird,
bei Nichtbestromen in dem letzten Zustand verharrt. Es ist
sichergestellt, daß auch bei Ausfall eines Energiekreis
durch die nachfolgend beschriebene Umschaltung ein Lösen der
Bremsen ermöglicht wird.
Bei dem gezeigten Steuersystem handelt es sich um eine
Fremdkraftbremse, so daß die vom Gesetzgeber geforderten
zwei unabhängigen Energiequellen vorhanden sein müssen, da
mit bei Ausfall eines Energiekreises kein Totalausfall der
Radbremse nachfolgt. Eine diese Norm erfüllende Energiever
teilung bei einem derartigen System wird nachfolgend darge
stellt.
Die Steuereinheiten RM1 bis RM4 sind über ein Kommunikati
onssystem K1 miteinander zum Datenaustausch verbunden. Fer
ner führt das Kommunikationssystem zu einem Zentralmodul Z,
und zu einer Schnittstelle S, welche die Kommunikation mit
anderen Steuersystemen aufrechterhält. Über diese Schnitt
stelle empfangen die Elemente des Bremssystems Daten von an
deren Steuersystemen, beispielsweise der Antriebseinheit,
etc. bzw. geben Daten an diese anderen Steuersysteme ab.
Über diese Schnittstelle oder vom Zentralmodul Z oder von
den Radmodulen selbst wird wenigstens ein Bremspedalbetäti
gungssignal eingelesen, aus welchem ein Fahrerbremswunsch
abgeleitet wird. Dieser wird ggf. achsindividuell und/oder
radindividuell korrigiert und als Sollwert zur Einstellung
der Bremskraft an den einzelnen Radbremsen im Rahmen von Re
gelkreisen herangezogen. Diese werden durch die Steuerein
heiten RM1 bis RM4 realisiert, die entsprechende Ansteuersi
gnale für die Leistungselektroniken LE1 bis LE4 zur Betäti
gung der Aktuatoren ausgeben. Dabei kann es sich um Brems
kraft- oder Bremsmomentenregelkreise handeln.
Die aus Leistungseinheit (LE1 bis LE4) für den Aktuator, aus
einer Haltebremse (HB1 bis HB4) und aus einer Steuereinheit
(RM1 bis RM4) zur Signalverarbeitung und Regelung gebildeten
Radeinheiten werden aus mindestens zwei Energiequellen (E1
und E2) gespeist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die
Hochstromverbraucher für eine Achse des Fahrzeugs oder für
die Diagonale eine feste Verbindung aufweisen. So sind in
dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels die Leistungs
einheiten LE1 und LE2 mit der Energiequelle E1 fest verbun
den, während die Leistungseinheiten LE3 und LE4 aus der
Energiequelle E2 versorgt werden. Diese feste Verbindung mit
den Energiequellen wird bei den Steuereinheiten nicht vorge
nommen. Dort wird die Energie über das Zentralmodul Z ge
schaltet. Dieses enthält für jedes mit Energie zu versorgen
de Element ein Schaltelement und ist selbst mit beiden Ener
giequellen E1 und E2 verbunden. Das Zentralmodul schaltet
die Energie für jede Steuereinheit individuell ein und aus
und/oder weist die Möglichkeit auf, die Energiequelle für
jede Steuereinheit von der einen Energiequelle zur anderen
umzuschalten. Dies wird in einem in dem Zentralmodul Z ent
haltenen Rechnereinheit koordiniert. Durch die Umschaltmög
lichkeit ist die Energieversorgung der Steuereinheiten red
undant ausgelegt. Wird erkannt, daß beispielsweise die Ener
giequelle E1 ausgefallen ist, so führt das Rechnerelement im
Zentralmodul Z Umschaltvorgänge durch, welche die bisher aus
der Energiequelle E1 versorgten Steuerelemente zur Energie
quelle E2 schalten.
Die Energieversorgung der Steuereinheiten erfolgt dabei über
Energieleitungen 34 bis 40, die vom Zentralmodul Z zu der
jeweiligen Steuereinheit RM1 bis RM4 führen.
Die Haltebremsen HB1 bis HB4 werden über die Energieleitun
gen 18 bis 32 redundant mit Energie aus den Steuereinheiten
versorgt, da sie einen geringeren Strom benötigen.
Besonders vorteilhaft ist, daß die Rechnereinheit des Zen
tralmoduls Z nicht nur im Fehlerfall Energiequellen umschal
tet, sondern die Energieversorgung für jede Steuereinheit
individuell ein- und ausschaltet. Dadurch ist es ermöglicht,
spezielle Ein- und/oder Ausschaltstrategien der einzelnen
Steuereinheiten bzw. des Gesamtsystems zu realisieren. So
wird in einem Ausführungsbeispiel beispielsweise eine zeit
synchrone, kontrollierte Zuschaltung der Steuereinheiten bei
Einschalten des Gesamtsystems durch die zentrale Einheit Z
realisiert, in dem beispielsweise alle Steuereinheiten
gleichzeitig mit dem vorgesehenen Bordnetz zugeschaltet wer
den. Entsprechendes gilt beim Ausschalten. Hier wird vor
zugsweise die Abschaltung der Energie für die Steuereinhei
ten verzögert, bis diese wesentliche Arbeitsschritte beendet
und/oder wesentliche Daten gesichert haben (Nachlauf). Ein
Abschalten einzelnen Steuereinheit im Fehlerfall wird eben
falls von dem Zentralmodul Z vorgenommen.
Ein zweites Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 dargestellt.
Dabei werden die bereits in Fig. 1 beschriebenen Elemente
und Leitungen mit den gleichen Bezeichnungen dargestellt.
Sie erfüllen auch die dort dargestellte Funktion. Die Lei
stungseinheiten LE1 bis LE4 und die Haltebremsen HB1 bis HB4
sind entsprechend der Ausführung von Fig. 1 mit Energie
versorgt. Wesentlicher Unterschied zum Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 ist, daß mindestens zwei Energiequellen E1 und
E2 direkt mit jeder Steuereinheit RM1 bis RM4 verbunden
sind. In jeder Steuereinheit sind Schaltelemente vorgesehen,
die zur Energieversorgung die im Normalfall vorgesehene
Energiequelle einschalten bzw. im Fehler auf eine andere
Energiequelle umschalten. Die Funktionsweise dieser Schalt
elemente entspricht für jede Steuereinheit der in Fig. 1 im
zentralen Modul Z implementierten Mittel. Um die Steuerein
heiten RM1 bis RM4 aus dem stromlosen Zustand einzuschalten,
ist eine Information notwendig, welche den Einschaltvorgang
in jeder Steuereinheit auslöst. Dieses Signal (Wecksignal)
wird über die Leitungen 34 bis 40 von dem Zentralmodul bei
Einschalten des Systems bereitgestellt. Über diese Leitungen
wird in einem Ausführungsbeispiel die Energieversorgung der
Steuereinheiten RM1 bis RM4 solange sichergestellt, bis die
fest verbundenen Energiequellen die Energieversorgung der
Steuereinheiten übernehmen. Bei Einschalten des Gesamtsy
stems schaltet somit das Zentralmodul Z nach einer entspre
chenden Einschaltstrategie über die Leitungen 34 bis 40 die
Steuereinheiten RM1 bis RM4 zu. Diese werden durch die Zu
schaltung über die beabsichtigte Inbetriebnahme des Gesamt
systems informiert und wählen dann nach der in ihnen imple
mentierten Strategie eine der Energiequellen E1 oder E2 aus.
Durch entsprechende Schaltung wird dann die Energieversor
gung der Steuereinheiten durch die ausgewählte Energiequelle
vorgenommen, während die über die Leitungen 34 bis 40 zuge
führte Energie vorzugsweise durch das Zentralmodul Z abge
schaltet wird. Im Fehlerfall der eine Steuereinheit versor
genden Energiequelle erfolgt bei Erkennen der Fehlfunktion
ein Umschalten von dieser Energiequelle auf die andere. Da
bei arbeitet jede Steuereinheit individuell für sich ohne
Berücksichtigung der Vorgänge in anderen Steuereinheiten. In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß,
wenn eine Steuereinheit eine Fehlfunktion einer Energiequel
le erkennt, diese Information über das Kommunikationssystem
K1 den anderen Steuereinheiten zur Verfügung gestellt wird,
die dann Maßnahmen zur Überprüfung einleiten und/oder eine
Umschaltung vornehmen.
Claims (9)
1. Elektrisch gesteuertes, dezentrales Steuersystem in einem
Fahrzeug, welches über wenigstens eine Steuereinheit (RM1
bis RM4) verfügt, die dezentral angeordnet sind, wobei
wenigstens zwei voneinander unabhängige Energiequellen
(E1, E2) vorgesehen sind, von denen wenigstens eine die
wenigstens eine Steuereinheit mit Energie versorgt, wobei
der wenigstens einen Steuereinheit wenigstens ein Hoch
stromverbraucher (LE1 bis LE4) zugeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Hochstromverbrau
cher einer der Energiequellen fest zugeordnet ist, wäh
rend die wenigstens eine Steuereinheit schaltbar mit ei
ner der wenigstens zwei Energiequellen verbindbar ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß we
nigstens eine der Steuereinheiten mit beiden Energiequel
len fest verbunden ist.
3. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese
Steuereinheit Schaltelemente enthält, mit deren Hilfe die
Energieversorgung der Steuereinheit aus wenigstens einer
der Energiequellen aktiviert wird und/oder zwischen den
beiden Energiequellen umgeschaltet wird.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Zentralmodul (Z) vorgesehen ist,
welches mit den wenigstens zwei Energiequellen verbunden
ist und welches die Energieversorgung zu wenigstens einer
Steuereinheit schaltet.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zentralmodul Schaltelemente enthält, mit deren Hilfe die
wenigstens eine Steuereinheit mit wenigstens einer der
Energiequellen verbindbar ist und/oder von der einen auf
die andere Energiequelle umgeschaltet wird.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuersystem eine elektromotori
sche Bremsanlage ist, welche neben dem Bremsaktuator eine
elektrisch betätigbare Haltebremse aufweist, die aus der
zugeordneten Steuereinheit und/oder wenigstens einer wei
teren Steuereinheit mit Energie versorgt wird.
7. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei
fester Verbindung wenigstens einer Steuereinheit zu bei
den Energiequelle ferner eine Verbindung zum Zentralmodul
besteht, über welches bei Inbetriebnahme des Gesamtsy
stems zunächst die Energieversorgung der wenigstens einen
Steuereinheit durchgeführt wird.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zentralmodul die zugeordneten
Steuereinheiten individuell mit den Energiequellen ver
bindet bzw. individuell von einer auf die andere Energie
quelle umschaltet.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zentralmodul den Einschaltvorgang
und/oder den Ausschaltvorgang der Steuereinheiten steuert
und/oder eine fehlerhafte Steuereinheit von der Energie
versorgung trennt.
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